DE19859798C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Formkörpern aus Faserverbundwerkstoffen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Formkörpern aus FaserverbundwerkstoffenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Her
stellen von Formkörpern aus Faserverbundwerkstoffen und
auf eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Ver
fahrens nach den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche 1
und 10.
Faserverbundwerkstoffe bestehen aus einer Fasermatte,
die in eine Matrix aus Harz, üblicherweise Kunstharz, ein
gebettet ist. Die Fasermatte kann unterschiedlichen Aufbau
aufweisen und beispielsweise aus einzelnen parallel verlau
fenden Fasern aber auch aus Fasergeweben bestehen. Bei
den Fasern kann es sich beispielsweise um Kohlefasern han
deln.
Die Herstellung von Formkörpern aus Faserverbund
werkstoffen ist recht aufwendig. Dabei besteht eine Schwie
rigkeit darin, die gleichmäßige Einbettung der Fasern in das
Harz zu erreichen, bevor das Harz ausgehärtet wird.
Beim sogenannten PREPREG-Verfahren werden dünne
Lagen von in teilausgehärtetem Harz eingebetteten Fasern
laminiert, bis eine Vorform des Formkörpers entstanden ist.
Anschließend wird diese Vorform unter mechanischem
Druck bei gleichzeitiger Einwirkung eines Vakuums zum
Abziehen von Luftblasen aus der Vorform durch Erwärmen
ausgehärtet. Dies geschieht typischerweise in einem Auto
klaven, in dem die Vorform auf einer Negativform aufliegt
und von einer flexiblen Membran abgedeckt wird. Die flexi
ble Membran ist gegenüber der Negativform abgedichtet.
Dabei ist zwischen der Vorform der Membran noch eine
Schicht aus Gewebematerial angeordnet, die zum Aufneh
men von überschüssigem Harz und zur Ausbildung einer
Vakuumzone, des sogenannten Vakuumsacks, dient. Der
Bereich des Vakuumsacks ist an eine Vakuumquelle an
schließbar.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren, das als RTM-
Technik bekannt ist, wird Fasermaterial zwischen zwei stei
fen Formhälften angeordnet, die gegeneinander abgedichtet
sind. Dann wird von der einen Seite her der Zwischenraum
zwischen den beiden Formhälften evakuiert. Von der ande
ren Seite her wird flüssiges Harz in den Zwischenraum inji
ziert. Das injizierte Harz wird von der Druckdifferenz zwi
schen dem Injektionsdruck des Harzes selbst und dem Un
terdruck in dem Zwischenraum durch die Fasermatte hin
durchgezogen. Dabei besteht die Gefahr, daß das Harz an
seiner zu dem Unterdruckbereich hin gewandten Fließfront
aufschäumt und dadurch zu porösen Formkörpern führt. Die
Zykluszeiten beim RTM-Verfahren sind daher sehr lang.
Hinzukommt ein hoher Aufwand für die Werkzeuge.
Aus "Das DP-RTM-Verfahren, eine Fertigungstechnolo
gie zur wirtschaftlichen Herstellung hochwertiger Faserver
bundbauteile", Vortrag auf der 27. AVK-Tagung Baden-Ba
den Oktober 1996, ist ein Verfahren zum Herstellen von
Formkörpern aus Faserverbundwerkstoffen bekannt, bei
dem eine Fasermatte auf eine steife Negativform aufge
bracht wird. Anschließend wird die Fasermatte mit einer fle
xiblen Membran abgedeckt, wobei die Membran gegenüber
der Negativform um die Fasermatte umlaufend abgedichtet
wird. Dann wird die Negativform mit der Fasermatte und
der Membran in einen Autoklaven eingebracht. In dem Au
toklaven wird der abgedichtete Zwischenraum zwischen der
Negativform und der Membran zunächst evakuiert. An
schließend wird an einem dem Abzug aus dem Zwischen
raum abgekehrten Punkt flüssiges Harz in den Zwischen
raum zwischen der Negativform und der Membran injiziert.
Dabei wird ein Injektionsdruck eingehalten, der geringer ist
als der auf der Rückseite der Membran wirkende Überdruck
in dem Autoklaven. Das Harz bewegt sich auch hier durch
die Druckdifferenz zwischen dem Injektionsdruck und dem
Unterdruck in dem Zwischenraum durch die Fasermatte um
diese in das Harz einzubetten. Dabei weist der Zwischen
raum zwischen der Negativform und der flexiblen Membran
an der Fließfront des Harzes keinen nennenswerten freien
Querschnitt aufweist, so daß ein Aufschäumen des Harzes
verhindert wird. Gleichzeitig wird durch die auf die Faser
matte gedrückte Membran eine Fixierung der Fasermatte
gegenüber der Negativform erreicht. Insgesamt werden bei
dem DP-RTM-Verfahren zwar höhere Produktqualitäten er
zielt und es sind geringere Aufwendungen für das Werkzeug
erforderlich; der Zeitbedarf ist gegenüber dem herkömmli
chen RTM-Verfahren jedoch nicht prinzipiell reduziert.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung nach den Oberbe
griffen der unabhängigen Ansprüche 1 und 10 sind aus
der DE 691 09 255 T2 bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Taktzeiten
beim Herstellen von Formkörpern aus Faserverbundwerk
stoffen zu reduzieren.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfah
ren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die erfin
dungsgemäße Vorrichtung weist die Merkmale des An
spruchs 10 auf. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den
Unteransprüchen 2 bis 9 bzw. 11 bis 14 beschrieben.
Bei dem neuen Verfahren wird das
flüssige Harz in den Zwischenraum zwischen der Negativ
form und der Membran mit einem Injektionsdruck injiziert,
der größer ist als der Überdruck auf der Rückseite der
Membran. Dadurch kann das Harz schnell in die
sen Zwischenraum eingebracht werden. Die Einbringzeit
wird nicht durch die Fließgeschwindigkeit des Harzes durch
die Fasermatte beschränkt. Vielmehr kann das Harz in den
Zwischenraum eintreten, indem es sich zunächst oberhalb
der Fasermatte verteilt. Durch den dort über die flexible
Membran wirkenden Druck von der Rückseite der Membran
her wird das Harz lateral in die Fasermatte eingedrückt. Die
Benetzung der Fasermatte durch das Harz erfolgt dabei
nicht über einen vergleichsweise kleinen Querschnitt der
Fasermatte sondern quasi über deren gesamte Fläche. Das
Einbetten der Fasermatte in das Harz nimmt entsprechend
nur relativ kurze Zeit in Anspruch.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung schafft die Vorausset
zung für die Durchführung des neuen Verfahrens.
Zur Steigerung der Produktionsgeschwindigkeit
des neuen Verfahrens wird die Negativform dauerhaft be
heizt, das heißt auf einer Temperatur knapp oberhalb der ge
wünschten Aushärtetemperatur für das Harz gehalten.
Die gewünschte Temperaturführung für das Harz stellt
sich dann durch den Temperaturgradient über den Zwi
schenraum zwischen der Negativform und der unbeheizten
Membran und den Fließweg des Harzes ein. Das Harz ge
langt erst dann in direkten Wärmekontakt mit der heißen
Negativform, wenn es die Fasermatte bereits benetzt hat.
Bei den wichtigsten Ausführungsformen des neuen Ver
fahrens wird nicht die gesamte Negativform mit der diese
abdeckenden Membran auf der Rückseite unter Unterdruck
gesetzt, wie dies in einem Autoklaven der Fall ist. Vielmehr
wird die Membran an der Stirnseite eines geschlossenen
Stützrings angeordnet, der abdichtend gegen die Negativ
form gepreßt wird. Der Stützring ist dabei Teil eines Über
druckraums auf der Rückseite der Membran, der lokal unter
Überdruck setzbar ist, um den gewünschten statischen Über
druck auf der Rückseite der Faserplatte aufzubauen. Zum
Aufbau des Überdrucks kann ein Gas und/oder eine Flüssigkeit
eingesetzt werden.
Die Abdichtung zwischen der Membran und dem Stütz
ring einerseits und der Negativform andererseits kann da
durch gefördert werden, daß der Stützring mit der Membran
in eine umlaufende Nut in der Negativform gepreßt wird.
Dabei ist auch zu berücksichtigen, daß in dem Zwischen
raum zwischen der Negativform und der Membran bei dem
neuen Verfahren ein Vakuum oder doch zumindest ein er
heblicher Unterdruck von typischerweise maximal 1 Hekto
pascal aufgebracht werden soll.
Um die Taktzeiten bei der Durchführung des neuen Ver
fahrens weiter zu steigern, kann beim Aufheizen der Nega
tivform das Harz im Zulauf zu dem Zwischenraum zwi
schen der Negativform und der Membran gekühlt werden.
Hierdurch wird verhindert, daß das Harz in diesem Bereich
aushärtet und eine aufwendige Reinigung des Zulaufs zwi
schen der Herstellung von zwei Formkörpern erfolgen muß.
Derartige Maßnahmen sind grundsätzlich als Kaltanguß
technik in der Duromerspritzguß-Technologie bekannt. Sie
sind hier auch auf das Harz im Abzug zum Evakuieren des
Zwischenraums zwischen der Negativform und der Mem
bran anwendbar, das beim Aushärten des Formkörpers
ebenfalls gekühlt werden sollte.
Die Kühlung kann ganz konkret erreicht werden, in dem
mindestens ein Ventil im Zulauf zu dem Zwischenraum zwi
schen der Negativform und der Membran bzw. in dem Ab
zug zum Evakuieren des Zwischenraums zwischen der Ne
gativform und der Membran durch ein Kühlmedium ge
schaltet wird. Das Kühlmedium dient dabei also einerseits
zum Schalten des Ventils und andererseits zum Kühlen des
Harzes in dem Ventil, um dieses flüssig zu halten. Das Aus
härten des Harzes in dem Ventil wäre besonders uner
wünscht, weil damit sehr aufwendige Reinigungsarbeiten
zwischen der Herstellung von zwei einzelnen Formkörpern
verbunden wären.
Vorzugsweise wird bei dem neuen Verfahren auch die
Membran beim Aufheizen der Negativform auf ihrer Rück
seite gekühlt, um Beschädigung der Membran durch Hitze
einfluß zu vermeiden. Die Kühlung kann beispielsweise da
durch erfolgen, daß eine Kühleinrichtung für die Rückseite
der Membran vorgesehen wird, die eine Umwälzeinrichtung
für das Druckmedium in dem Druckraum aufweist. Das
Druckmedium in dem Druckraum hat damit auch eine Dop
pelfunktion und zwar einerseits den Aufbau des statischen
Drucks auf der Rückseite der Membran und andererseits die
Kühlung der Rückseite der Membran.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausfüh
rungsbeispielen näher erläutert und beschrieben. Dabei
zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des neuen Ver
fahrens in einer Offenstellung,
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einer Geschlossen
stellung,
Fig. 3 den Schaltplan der Vorrichtung gemäß den Fig. 1
und 2 und
Fig. 4 ein Injektionsventil der Vorrichtung gemäß den
Fig. 1 bis 3 in einer Geschlossenstellung und
Fig. 5 das Injektionsventil gemäß Fig. 4 in einer Offen
stellung.
Bei der in den Fig. 1 und 2 in zwei verschiedenen Stellun
gen gezeigten Vorrichtung handelt es sich um ein Werkzeug
1 zur Verwendung in einer Kunststoffspritzgußpresse. Das
Werkzeug 1 ist zweiteilig. Der untere Teil ist eine steife Ne
gativform 2, die hier aus Aluminium ausgebildet ist und die
durch eine an der Kunststoffspritzgußpresse angeordnete
Heizung aufheizbar ist. Der obere Teil ist eine Druckglocke
3. Nach oben wird die Druckglocke 3 durch einen massiven,
steifen Deckel 4 abgeschlossen. Seitlich wird die Druck
glocke 3 durch einen ebenfalls steifen Stützring 5 begrenzt.
An der unteren Stirnseite des Stützrings 5 ist eine flexible
Membran 6 angeordnet, die die Druckglocke 3 nach unten
abschließt. In dem Stützring 3 sind verschiedene Durchfüh
rungen 7 für hier nicht dargestellte Versorgungsleitungen
vorgesehen. Hierauf wird im Zusammenhang mit Fig. 3 nä
her eingegangen werden. Die Membran 6 weist eine der Ne
gativform 2 entsprechende Gestalt auf, wobei zwischen der
Membran 6 und der Negativform 2 in der Geschlossenstel
lung des Werkzeugs 1 gemäß Fig. 2 ein Zwischenraum 8
verbleibt, der der gewünschten Form eines mit dem Werk
zeug 1 herzustellenden Formkörpers aus Verbundwerkstoff
entspricht.
Zur Herstellung des Formkörpers wird zunächst eine Fa
sermatte 9 auf die kontinuierlich beheizte Negativform 2
aufgebracht. Dann wird das Werkzeug 1 geschlossen, indem
die Druckglocke 3 auf die Negativform 2 abgesenkt wird.
Dabei greift der Stützring 3 stirnseitig mit der Membran 6 in
eine umlaufende Nut 10 in der Negativform 2 ein. Hierdurch
wird der Zwischenraum 8 seitlich abgedichtet. Anschlie
ßend wird der Zwischenraum 8 über ein Vakuumventil 11
mit einer hier nicht dargestellten Vakuumquelle außerhalb
der Druckglocke 3 verbunden und evakuiert. Gleichzeitig
wird der von der Druckglocke 3 umschlossenen Druckraum
12 mit einem Druck pBeh beaufschlagt. Dieser Druck kann
beispielsweise 6000 Hektopascal betragen. Es versteht sich,
daß mit der Kunststoffspritzgußpresse, in der das Werkzeug
1 angeordnet ist, eine Pressenkraft aufgebracht wird, die
trotz des Überdrucks in dem Druckraum 12 ein Auseinan
derdrücken der Negativform 2 und der Druckglocke 3 ver
hindert. Das Vakuum im Bereich der durch den Überdruck
in dem Druckraum 12 über die flexible Membran 6 verdich
teten Fasermatte 9, d. h. in dem Zwischenraum 8, ist typi
scherweise kleiner als 1 Hektopascal. Wenn dieses Vakuum
erreicht ist, wird flüssiges Harz über ein Injektionsventil 13
von einem hier nicht dargestellten Harzdruckspeicher in den
Zwischenraum 8 injiziert. Dabei ist der Injektionsdruck pi
größer als der Überdruck pBeh in dem Druckraum 12. Ent
sprechend dringt beim Injizieren des flüssigen Harzes das
Harz nicht allein in die Fasermatte ein, sondern ordnet sich
zu großen Teilen unter Anhebung der Membran 6 oberhalb
der Fasermatte an. Es wird dann jedoch anschließend durch
den Überdruck in dem Druckraum 12 seitlich in die zuvor
evakuierte Fasermatte eingedrückt. Insgesamt erfolgt das
Einbetten der Fasermatte 9 in das flüssige Harz damit binnen
relativ kurzer Zeit. In den Fig. 1 und 2 ist jeweils nur ein In
jektionsventil 13 dargestellt. Zur Beschleunigung der Im
prägnierung der Fasermatte 9 mit dem flüssigen Harz kön
nen auch mehrere Injektionsventile 13 vorhanden sein.
Ebenso können mehrere Vakuumventile 11 vorgesehen sein.
Unmittelbar im Anschluß an die Einbettung der Fasermatte
9 in das Harz erfolgt die Gelier- und Härtephase des Harzes.
Sobald der neue Formkörper soweit ausgehärtet ist, daß er
formstabil ist, kann der Überdruck aus dem Druckraum 12
abgelassen und das Werkzeug 1 geöffnet werden, um den
Formkörper zu entformen. Anschließend kann noch eine
Nachhärtung des Formkörpers unter Wärmeeinwirkung vor
genommen werden. Dies ist beispielsweise durch einen
Durchlauf durch einen Tunnelofen realisierbar. Der Vorgang
der Herstellung des Formkörpers in dem Werkzeug 1 kann
in 5 bis 10 min. abgeschlossen sein. Damit ist eine kommer
ziell interessante Serienfertigung möglich.
Aus dem Schaltplan gemäß Fig. 3 gehen weitere Details
der neuen Vorrichtung hervor. Dabei ist schematisch die
Druckglocke 3 mit dem Vakuumventil 11 und den Injekti
onsventilen 13 zusammen mit den hierzu gehörigen Versor
gungsleitungen wiedergegeben. Die dabei zu dem Vakuum
ventil 11 und dem Injektionsventil 13 erkennbaren Details
werden im Zusammenhang mit den Fig. 4 und 5 noch näher
erläutert werden. Hier sei nur angeführt, daß ein Vakuum
dom 14 des Vakuumventils 11 und ein Injektionsdom 15 des
Injektionsventils 13 durch die hier nicht dargestellte Mem
bran 6 in den Zwischenraum 8 zwischen der Membran 6 und
der Negativform 2 bei geschlossenem Werkzeug 1 führen
(vgl. Fig. 2). Das Vakuumventil 11 wird durch den Diffe
renzdruck zwischen zwei Steuerleitungen 16 und 17 ge
schaltet. Wenn das Vakuumventil 11 geöffnet ist, wird über
eine Absaugleitung 22 durch den Vakuumdom 14 zu einer
Vakuumpumpe 18 hin abgesaugt. Die Drucksteuerung er
folgt dabei unter Verwendung mehrerer Schlauchquetschen
19 und von zwei einstellbaren Ventilen 20, die zu einer
Druckluftquelle 21 führen. Zum Schließen des Vakuumven
tils wird das mit H6 bezeichnete Ventil 20 geöffnet, so daß
über die Steuerleitung 17 ein Druck pm auf das Vakuumven
til 11 einwirkt. Dabei ist die mit QII bezeichnete Schlauch
quetsche 19 von der Steuerleitung 16 zur Vakuumpumpe 18
hin teilweise geschlossen, so daß der Schließdruck pm nicht
zusammenbricht, aber noch etwas Druckluft durch das Va
kuumventil 11 zirkuliert. Diese Druckluft dient zur Kühlung
des Vakuumventils beispielsweise zum Aushärten des Har
zes des gewünschten Formkörpers. Durch diese Kühlung
wird verhindert, daß in das Vakuumventil eingedrungenes
Harz in dem Vakuumventil 11 aushärtet. Zum Öffnen des
Vakuumventils wird das mit H6 bezeichnete Steuerventil
ganz oder teilweise geschlossen und die mit QII bezeichnete
Schlauchquetsche 19 geöffnet. Gleichzeitig wird die mit QI
bezeichnete Schlauchquetsche 19 geöffnet, die die von dem
Vakuumdom 14 zu der Vakuumpumpe 18 führende Absau
gleitung 22 freigibt. Dabei wird mit der mit QI bezeichneten
Schlauchquetsche 19 ein Druck Pv,B in der Absaugleitung 22
eingestellt, der in bestimmter Relation zu einem Druck pv,ö
in der Steuerleitung 16 steht, um das Vakuumventil 11 beim
Absaugen zuverlässig offen zu halten. Mit Hilfe des mit H5
bezeichneten Ventils 20 und der mit QIII bezeichneten
Schlauchquetsche 19 kann ein Ausblasdruck pa auf das Va
kuumventil 11 aufgebracht werden, um in den Vakuumdom
14 eingedrungenes Harz wieder auszublasen. Alle Befehle
zum Öffnen und Schließen der Schlauchquetschen 19 und
der Ventile 20 kommen von einer Ablaufsteuereinrichtung
23. Die Ablaufsteuereinrichtung 23 steuert auch zwei mit
H4 und H7 bezeichnete Ventile 24 zur Steuerung des Über
drucks in dem Druckraum 12 in der Druckglocke 3. Das mit
H7 bezeichnete Ventil 24 dient zum Verbinden des Druck
raums 12 mit der Druckluftquelle 21. Das mit H4 bezeich
nete Ventil 24 dient zum Ablassen von Druckluft aus dem
Druckraum 12. Dabei kann auch bei aufgebautem Druck ein
konstanter Luftstrom durch den Druckraum 12 erfolgen, um
beispielsweise die Rückseite der Membran 6 beim Aushär
ten des Harzes zu kühlen. Weiterhin steuert die Ablaufsteu
ereinrichtung 23 das Injektionsventil 13. Dem Injektions
ventil 13 sind Ventile 25 zugeordnet. Mit dem mit H2 be
zeichneten Ventil 25 wird dem Injektionsventil 13 Kühlwas
ser über eine Steuerleitung 27 zugeführt. Das Kühlwasser
läuft über eine Steuerleitung 26 wieder ab, wobei im Was
ser-Rücklauf das mit H3 bezeichnete Ventil 25 angeordnet
ist. Der Wasserdruck im Wasser-Vorlauf wird durch ein Ma
nometer 28 für die Ablaufsteuereinrichtung 23 registriert.
Der Druck pw1(2) in der Steuerleitung 27 bestimmt, wann das
Injektionsventil 13 bei einem Druck pi in einer Injektionslei
tung 29 öffnet, in die ein Harzdruckspeicher 30 flüssiges
Harz einspeist. Dabei ist zur Einstellung von pi das mit H1
bezeichnete Ventil 25 vorgesehen. Der Harzdruckspeicher
30 nimmt die Harzmenge für die Herstellung genau eines
Formkörpers aus Faserverbundwerkstoff auf. Ein Harzspei
cher 31, der über das mit H1a bezeichnete Ventil 25 zugäng
lich ist, beinhaltet den Gesamtvorrat an flüssigem Harz.
Das in den Fig. 4 und 5 separat dargestellte Injektionsven
til 13 weist im Prinzip denselben Aufbau wie das Vakuum
ventil 11 auf. Dieser Aufbau erlaubt eine Doppelfunktion ei
nes Schaltventils und einer Kühlung für in dem Ventil be
findliches flüssiges Harz beim Aushärten des jeweiligen
Formkörpers. Dabei wird das zirkulierende Kühlmedium,
bei dem es sich im Fall des Injektionsventils 13 um Kühl
wasser handelt, gleichzeitig zur Steuerung des Ventils ge
nutzt. Schaltelement des Injektionsventils 13 ist eine Ventil
membran 32, die von oben mit dem Kühlwasser beauf
schlagt wird und von diesem auf den oberen Zugang des In
jektionsdoms 15 gedrückt werden kann, um diesen zu ver
schließen. In Fig. 4 ist die geschlossene Stellung des Injek
tionsdoms 15 gezeigt, wobei die Ventilmembran 32 seinen
oberen Zugang verschließt. Dabei ist der Druck pw oberhalb
der Membran größer als der Druck pi in der Injektionslei
tung 29. Wenn sich das Verhältnis umkehrt und der Druck
pw kleiner ist als pi, öffnet das Injektionsventil, indem die
Ventilmembran 32 von dem injizierten flüssigen Harz ange
hoben wird und den oberen Zugang des Injektionsdoms 15
freigibt. Dennoch kann das Kühlwasser über die Steuerlei
tungen 26 und 27 weiterhin oberhalb der Membran zirkulie
ren. Dadurch, daß die Ventilmembran 32 in beiden Stellun
gen gemäß den Fig. 4 und 5 zum Teil eine steife Abstützung
durch das Ventilgehäuse bzw. den oberen Abschluß des In
jektionsdoms 15 erfährt, wird ein Flattern der Ventilmem
bran 32 in dem Druckbereich verhindert, in dem pi ungefähr
genauso groß ist wir pw. Das Injektionsventil 13 zeichnet
sich durch einen besonders einfachen Aufbau aus. Es be
steht neben dem Injektionsdom 15 nur aus einem Gehäuse
unterteil 33 und einem Gehäuseoberteil 34, zwischen denen
die Ventilmembran 32 eingeklemmt ist. In den Innenraum
35 des Injektionsventils 13, in dem sich die Ventilmembran
32 auf uns ab bewegt, ragt der Injektionsdom 15 mittig von
unten hinein. Die Steuerleitungen 26 und 27 münden in den
Innenraum 35 von oben und zwar jeweils im Randbereich
des Innenraums 35, in dem ein freier Ringraum auch bei ge
öffnetem Injektionsventil 13 verbleibt.
1
Werkzeug
2
Negativform
3
Stützring
4
Deckel
5
Stützring
6
Membran
7
Durchführungen
8
Zwischenraum
9
Fasermatte
10
Nut
11
Vakuumventil
12
Druckraum
13
Injektionsventil
14
Vakuumdom
15
Injektionsdom
16
Steuerleitung
17
Steuerleitung
18
Vakuumpumpe
19
Schlauchquetsche
20
Ventil
21
Druckluftquelle
22
Absaugleitung
23
Ablaufsteuereinrichtung
24
Ventil
25
Ventil
26
Steuerleitung
27
Steuerleitung
28
Manometer
29
Injektionsleitung
30
Harzdruckspeicher
31
Harzspeicher
32
Ventilmembran
33
Gehäuseunterteil
34
Gehäuseoberteil
35
Innenraum
Claims (14)
1. Verfahren zum Herstellen von Formkörpern aus Fa
serverbundwerkstoffen, bei dem
eine Fasermatte (9) auf eine steife Negativform (2) aufgebracht wird;
die Fasermatte (9) mit einer flexiblen Membran (6) abgedeckt wird;
die Membran (6) gegenüber der Negativform (2) um die Fasermatte (9) umlaufend abgedichtet wird;
der derart abgedichtete Zwischenraum (8) zwi schen der Negativform (2) und der Membran (6) evakuiert wird und auf der der Negativform (2) abgekehrten Rückseite der Membran (6) ein stati scher Überdruck aufgebracht wird;
in den Zwischenraum (8) zwischen der Nega tivform (2) und der Membran (6) eine Menge flüs sigen Harzes mit einem Injektionsdruck (pi) inji ziert wird, der größer ist als der Überdruck (pBeh) auf der Rückseite der Membran (6);
das Harz unter Einwirkung des Überdrucks auf der Rück seite der Membran (6) erwärmt und zumindest teilweise ausgehärtet wird;
der Überdruck auf der Rückseite der Membran (6) abgelassen wird; und
der Formkörper mit der in das zumindest teil weise ausgehärtete Harz eingebetteten Fasermatte (9) entformt wird,
dadurch gekennzeich net, daß die Negativform (2) kontinuierlich beheizt und auf einer Temperatur oberhalb einer gewünschten Aushärtetemperatur für das Harz gehalten wird, so daß sich eine gewünschte Temperaturführung für das Harz durch einen Temperaturgradient über den Zwischenraum (8) zwischen der Negativform (2) und der Membran (6) und den Fließweg des Harzes einstellt.
eine Fasermatte (9) auf eine steife Negativform (2) aufgebracht wird;
die Fasermatte (9) mit einer flexiblen Membran (6) abgedeckt wird;
die Membran (6) gegenüber der Negativform (2) um die Fasermatte (9) umlaufend abgedichtet wird;
der derart abgedichtete Zwischenraum (8) zwi schen der Negativform (2) und der Membran (6) evakuiert wird und auf der der Negativform (2) abgekehrten Rückseite der Membran (6) ein stati scher Überdruck aufgebracht wird;
in den Zwischenraum (8) zwischen der Nega tivform (2) und der Membran (6) eine Menge flüs sigen Harzes mit einem Injektionsdruck (pi) inji ziert wird, der größer ist als der Überdruck (pBeh) auf der Rückseite der Membran (6);
das Harz unter Einwirkung des Überdrucks auf der Rück seite der Membran (6) erwärmt und zumindest teilweise ausgehärtet wird;
der Überdruck auf der Rückseite der Membran (6) abgelassen wird; und
der Formkörper mit der in das zumindest teil weise ausgehärtete Harz eingebetteten Fasermatte (9) entformt wird,
dadurch gekennzeich net, daß die Negativform (2) kontinuierlich beheizt und auf einer Temperatur oberhalb einer gewünschten Aushärtetemperatur für das Harz gehalten wird, so daß sich eine gewünschte Temperaturführung für das Harz durch einen Temperaturgradient über den Zwischenraum (8) zwischen der Negativform (2) und der Membran (6) und den Fließweg des Harzes einstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Membran (6) gegenüber der Negativ
form (2) um die Fasermatte (9) umlaufend abgedichtet
wird, indem die Membran (6) an der Stirnseite eines
geschlossenen Stützrings (5) angeordnet und der Stütz
ring (5) in eine umlaufende Nut (10) in der Negativ
form (2) gepreßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Stützring (5) zur Ausbildung eines
Druckraums (12) auf der Rückseite der Membran (6)
verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Überdruck (pBeh) auf
der Rückseite der Membran (6) als Luftdruck aufge
bracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß beim Aufheizen der Nega
tivform (2) das Harz im Zulauf zu dem Zwischenraum
(8) zwischen der Negativform (2) und der Membran (6)
gekühlt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß beim Aufheizen der Nega
tivform (2) das Harz im Abzug zum Evakuieren des
Zwischenraum (8) zwischen der Negativform (2) und
der Membran (6) gekühlt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens ein Ventil (13) im Zulauf zu dem
Zwischenraum (8) zwischen der Negativform (2) und
der Membran (6) durch ein Kühlmedium geschaltet
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens ein Ventil (11) im Abzug zum Eva
kuieren des Zwischenraums (8) zwischen der Negativ
form (2) und der Membran (6) durch ein Kühlmedium
geschaltet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Membran (6) auf ihrer
Rückseite gekühlt wird.
10. Vorrichtung zum Herstellen von Formkörpern aus
Faserverbundwerkstoffen nach dem Verfahren nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 9, mit
einer steifen Negativform (2);
einer auf die Negativform (2) absenkbaren fle xiblen Membran (6) zum Abdichten eines Zwi schenraums (8) zwischen der Negativform (2) und der Membran (6);
mindestens einer in den Zwischenraum (8) zwi schen der Negativform (2) und der Membran (6) mündenden Absaugleitung (22);
einer mit der Absaugleitung (22) verbindbaren Vakuumpumpe (18);
einem Druckraum (12) auf der der Negativform (2) abgekehrten Rückseite der Membran (6);
einer mit dem Druckraum (12) verbindbaren Überdruckquelle (21);
mindestens einer in den Zwischenraum (8) zwi schen der Negativform (2) und der Membran (6) mündenden Injektionsleitung (29);
einem mit der Injektionsleitung (29) verbindba ren Harzdruckspeicher (30), mit dem eine Menge flüssigen Harzes mit einem Injektionsdruck (pi) in den Zwischenraum (8) injizierbar ist, der größer ist als der Überdruck (pBeh) in dem Druckraum (12);
einem Druckablaß für den Druckraum (12); und
einer Ablaufsteuereinrichtung (23)
dadurch gekennzeichnet, daß eine Heizung für die Negativform (2) vorgesehen ist, um die Negativform (2) so dauerhaft zu beheizen, daß sie auf einer Temperatur oberhalb einer gewünschten Aushärtetemperatur für das Harz gehalten wird, wobei sich ein Temperaturgradient über den Zwischenraum zwischen der Negativform (2) und der Membran (6) und den Fließweg des Harzes ergibt.
einer steifen Negativform (2);
einer auf die Negativform (2) absenkbaren fle xiblen Membran (6) zum Abdichten eines Zwi schenraums (8) zwischen der Negativform (2) und der Membran (6);
mindestens einer in den Zwischenraum (8) zwi schen der Negativform (2) und der Membran (6) mündenden Absaugleitung (22);
einer mit der Absaugleitung (22) verbindbaren Vakuumpumpe (18);
einem Druckraum (12) auf der der Negativform (2) abgekehrten Rückseite der Membran (6);
einer mit dem Druckraum (12) verbindbaren Überdruckquelle (21);
mindestens einer in den Zwischenraum (8) zwi schen der Negativform (2) und der Membran (6) mündenden Injektionsleitung (29);
einem mit der Injektionsleitung (29) verbindba ren Harzdruckspeicher (30), mit dem eine Menge flüssigen Harzes mit einem Injektionsdruck (pi) in den Zwischenraum (8) injizierbar ist, der größer ist als der Überdruck (pBeh) in dem Druckraum (12);
einem Druckablaß für den Druckraum (12); und
einer Ablaufsteuereinrichtung (23)
dadurch gekennzeichnet, daß eine Heizung für die Negativform (2) vorgesehen ist, um die Negativform (2) so dauerhaft zu beheizen, daß sie auf einer Temperatur oberhalb einer gewünschten Aushärtetemperatur für das Harz gehalten wird, wobei sich ein Temperaturgradient über den Zwischenraum zwischen der Negativform (2) und der Membran (6) und den Fließweg des Harzes ergibt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Membran (6) an der Stirnseite eines
geschlossenen Stützrings (5) angeordnet ist und in der
Negativform (2) eine der Stirnseite des Stützrings ent
sprechende umlaufende Nut (10) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Stützring (5) Teil einer den Druck
raum (12) auf der Rückseite der Membran (6) begren
zenden Druckglocke (3) ist und daß die Überdruck
quelle eine Druckluftquelle (21) ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Kühleinrichtung für
das Harz in der Injektionsleitung (29) und eine Kühl
einrichtung für das Harz in der Absaugleitung (22) vor
gesehen ist, wobei ein Ventil (13/11) in der Injektions-
und/oder Absaugleitung angeordnet ist, das durch ein
Kühlmedium der entsprechenden Kühleinrichtung
schaltbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Kühleinrichtung für
die Rückseite der Membran (6) vorgesehen ist, die eine
Umwälzeinrichtung für das Druckmedium in dem
Druckraum aufweist.
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- 1998-12-23 DE DE1998159798 patent/DE19859798C2/de not_active Expired - Fee Related
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1999
- 1999-12-04 DE DE59913931T patent/DE59913931D1/de not_active Expired - Lifetime
- 1999-12-04 EP EP19990124246 patent/EP1013409B1/de not_active Expired - Lifetime
- 1999-12-04 ES ES99124246T patent/ES2272036T3/es not_active Expired - Lifetime
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