DE19859311A1 - Verfahren zum Freibrennen von Zündkerzen im Schichtbetrieb - Google Patents
Verfahren zum Freibrennen von Zündkerzen im SchichtbetriebInfo
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Abstract
Die Erfindung schafft ein Verfahren zum Freibrennen von Zündkerzen für eine Brennkraftmaschine, bei der eine Einspritzung in einem Schichtbetrieb durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß während einer Phase, zu der der Brennraum mit einem nicht zündbaren Gasinhalt gefüllt ist, mindestens ein Zusatzfunken zum Freibrennen einer betreffenden Zündkerze gezündet wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Frei
brennen von Zündkerzen für eine Brennkraftmaschine, bei der
eine Einspritzung in einem Schichtbetrieb durchgeführt
wird.
Obwohl auf beliebige Kraftstoffe und Motoren beliebiger
Fahrzeuge anwendbar, werden die vorliegende Erfindung sowie
die ihr zugrundeliegende Problematik in bezug auf eine Ben
zindirekteinspritzung einer Brennkraftmaschine eines Perso
nenwagens erläutert.
Bei solchen Brennkraftmaschinen mit Benzindirekteinsprit
zung wird zur vollständigen Nutzung des Verbrauchsvorteils
in allen oder nur in bestimmten Betriebsbereichen eine so
genannte Ladungsschichtung im Brennraum realisiert, was im
folgenden als Schichtbetrieb bezeichnet wird.
Beim Schichtbetrieb wird im Kompressionstakt lediglich eine
kleine stöchiometrische Wolke in den zunächst mit Luft ge
füllten Brennraum eingebracht, welche lokal zündbar ist,
wohingegen der restliche Inhalt des Brennraums nicht gezün
det werden kann. Der Vorteil dieses Schichtbetriebs liegt
in einem erweiterten Magerbetrieb der Brennkraftmaschine
und damit letztendlich in einer Kraftstoffersparnis.
Beim sogenannten Normalbetrieb der Benzindirekteinspritzung
hingegen wird der gesamte Brennraum mit einem stöchiometri
schen Luft-/Kraftstoffgemisch homogen gefüllt, das zum Zünd
zeitpunkt durch den Zündfunken gezündet wird.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Problematik
besteht allgemein darin, daß sich durch Rußbildung an den
Zündkerzen im Laufe des Betriebs unvermeidbarerweise Neben
schlüsse bilden, welche die Funkenbildung verschlechtern.
Unter anderem wird dieses Problem mit Gleitfunkenkerzen an
gegangen, welche das Freibrennen des Isolators durch die
Funkenbildung unterstützen.
Als nachteilhaft hat sich dabei die Tatsache herausge
stellt, daß hierfür Spezialkerzen erforderlich sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Freibrennen von Zündker
zen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist gegenüber den
bekannten Lösungsansätzen den Vorteil auf, daß die Phase
des Gaswechsels und ggfs. auch die Phase der beginnenden
Kompression, in der der Brennraum mit einem nicht zündbaren
Gasinhalt, e.g. Luft, gefüllt ist, zur Verbrennung von Ruß
brücken und/oder Rußablagerungen an der Zündkerze genutzt
werden kann.
Dadurch läßt sich ein möglicher Störeinfluß ausscheiden, so
daß eine sichere Funkenbildung und Entflammung über eine
längere Lebensdauer der Zündkerze gewährleistet werden
kann.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Idee be
steht darin, daß während der Phase, zu der der Brennraum
mit einem nicht zündbaren Gasinhalt gefüllt ist, z. B. der
Ansaugphase, ein oder mehrere Zusatzfunken zum Freibrennen
einer betreffenden Zündkerze gezündet werden.
In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Weiterbil
dungen und Verbesserungen des in Anspruch 1 angegebenen
Verfahrens zum Freibrennen von Zündkerzen.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung wird der Zusatzfunken
in der Ansaugphase, und vorzugsweise am Ende der Ansaugpha
se, gezündet. Dies hat den Vorteil, daß zum Saugende hin
ein niedriger Druck im Brennraum herrscht und eine ausrei
chende Luftfüllung gegeben ist, was einen geringen Kerzen
verschleiß durch den Zusatzfunken bewirkt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung wird bei der
Brennkraftmaschine eine Wechselstrom-Zündanlage verwendet.
Dies hat den Vorteil, daß der Energiezufuhrzeitpunkt und
die Energiezufuhrdauer gut steuerbar sind, da keine Lade
zeit für die Spule erforderlich ist.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung wird eine
Messung mindestens eines Motorparameters durchgeführt und
basierend auf dem Meßergebnis der Zeitpunkt und/oder die
Anzahl und/oder der Energiezufuhrdauer des oder der Zusatz
funken gesteuert wird. So kann das Freibrennen in Abhängig
keit vom Motorzustand durchgeführt werden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung wird eine
Messung des Nebenschlußwiderstandes der Zündkerze durchge
führt. Somit kann das Freibrennen erst dann durchgeführt
werden, wenn der Nebenschlußwiderstand zu gering geworden
ist.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung wird kein
Zusatzfunken gezündet, wenn der Nebenschlußwiderstand ober
halb eines vorbestimmten Wertes liegt. Dies erhöht die Le
bensdauer der Kerze, denn auch das Freibrennen verursacht
einen gewissen Kerzenverschleiß.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung wird für die
Brennkraftmaschine eine Benzindirekteinspritzung verwendet.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung wird für die
Brennkraftmaschine eine Dieseldirekteinspritzung verwendet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung nä
her erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Flußdiagramm zur Erläuterung eines Aus
führungsbeispiels des Verfahrens gemäß der vor
liegenden Erfindung.
Bei diesem Ausführungsbeispiel werden für die Brennkraftma
schine eine Benzindirekteinspritzung, bei der eine Ein
spritzung in einem Schichtbetrieb durchgeführt wird, und
eine Wechselstrom-Zündanlage verwendet.
Im Gegensatz zu einer Brennkraftmaschine mit Saugrohr-Ge
mischaufbereitung wird bei der beispielsgemäßen Brenn
kraftmaschine mit Benzindirekteinspritzung während der An
saugphase der Brennraum mit Luft gefüllt, also mit einem
nicht zündbaren Gasinhalt. Dies ändert sich erst, wenn die
Benzineinspritzung in der Kompressionsphase durchgeführt
wird.
Fig. 1 zeigt ein Flußdiagramm zur Erläuterung des Ausfüh
rungsbeispiels des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfin
dung. Dieses Flußdiagramm zeigt in stark vereinfachter Form
eine Subroutine, die z. B. im Steuergerät der Brennkraftma
schine ausgeführt wird.
Wie in Schritt S10 angedeutet, erfolgt im Betrieb eine
ständige Messung des Nebenschlußwiderstandes RN sämtlicher
Zündkerzen. Basierend auf dem Meßergebnis werden der Zeit
punkt, die Anzahl und die Energiezufuhrdauer des oder der
Zusatzfunken nach einem im voraus festgelegten und im Steu
ergerät abgelegten Schema gesteuert. Solch ein Schema kann
neben dem Nebenschlußwiderstand weitere Parameter, wie z. B.
Drehzahl, Last, Alter der Zündkerzen usw., enthalten.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel im Schritt S20 be
stimmt, ob der Nebenschlußwiderstand einer betreffenden
Zündkerze oberhalb eines vorbestimmten Wertes RNS liegt.
Falls nein, schreitet der Programmfluß voran zu Schritt
S30, wo ein Flag Fz = "1" gesetzt wird, das einer anderen
Steuerroutine anzeigt, daß für die betreffende Zündkerze
ein Zusatzfunken gezündet werden muß.
Der Zusatzfunken zum Freibrennen der betreffenden Zündkerze
wird am Ende der Ansaugphase gezündet, wenn und solange
dieses Kriterium nicht erfüllt ist.
Dabei wird durch die Energiezufuhr vom Zündfunken eine Ver
brennung der Rußablagerungen oder Rußbrücken zwischen den
Elektroden bzw. zwischen der Hochspannungselektrode und dem
Isolator erreicht.
Ist dieses Kriterium nicht bzw. nicht mehr erfüllt, schrei
tet der Programmfluß von Schritt S20 zu Schritt S40, wo das
Flag Fz = "0" gesetzt wird, was einer anderen Steuerroutine
anzeigt, daß für die betreffende Zündkerze kein Zusatzfun
ken gezündet werden muß.
Nach Schritt S30 bzw. S40 ist die Subroutine beendet.
Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben wurde, ist sie
darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise mo
difizierbar.
Obwohl als Ausführungsbeispiel eine Brennkraftmaschine mit
Benzindirekteinspritzung beschrieben wurde, kann auch eine
Dieseleinspritzung verwendet werden.
Auch ist zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
prinzipiell jegliche Zündanlage verwendbar. Man könnte sich
sogar vorstellen, eine zusätzlich Zündanlage für die Zu
satzfunken zu verwenden, was jedoch den Aufwand erhöhen
würde.
Obwohl beim obigen Beispiel der Zusatzfunken am Ende der
Ansaugphase gezündet wurde, kann er prinzipiell zu einem
beliebigen anderen Zeitpunkt gezündet werden, wenn der Gas
inhalt des Brennraums nicht zündbar ist und die Zündanlage
eine Zündung zuläßt, also z. B. zum Beginn der Kompressions
phase.
Obwohl beim obigen Beispiel nur vom Schichtbetrieb gespro
chen wurde, ist die Erfindung selbstverständlich auf Brenn
kraftmaschinen anwendbar, welche sowohl im Normalbetrieb
als auch im Schichtbetrieb betrieben werden können. In die
sem Fall muß lediglich sichergestellt werden, daß keine Zu
satzfunken in der Ansaugphase des Normalbetriebs gezündet
werden können.
S10-S30 Programmschritte
RN
RN
Nebenschlußwiderstand
RNS
RNS
Schwellwert Nebenschlußwiderstand
Fz
Fz
Flag für Zusatzfunken
Claims (8)
1. Verfahren zum Freibrennen von Zündkerzen für eine
Brennkraftmaschine, bei der eine Einspritzung in einem
Schichtbetrieb durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß während einer Phase, zu der der Brennraum mit einem
nicht zündbaren Gasinhalt gefüllt ist, mindestens ein Zu
satzfunken zum Freibrennen einer betreffenden Zündkerze ge
zündet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zusatzfunken in der Ansaugphase, und vorzugsweise am
Ende der Ansaugphase, und/oder zum Beginn der Kompressions
phase gezündet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß für die Brennkraftmaschine eine Wechsel
strom-Zündanlage verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine Messung mindestens eines Mo
torparameters durchgeführt wird und basierend auf dem Me
ßergebnis der Zeitpunkt und/oder die Anzahl und/oder der
Energiezufuhrdauer des oder der Zusatzfunken gesteuert
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Messung des Nebenschlußwiderstandes der Zündkerze
durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
kein Zusatzfunken gezündet wird, wenn der Nebenschlußwider
stand oberhalb eines vorbestimmten Wertes liegt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß für die Brennkraftmaschine eine
Benzindirekteinspritzung verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Brennkraftmaschine eine Diesel
direkteinspritzung verwendet wird.
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