DE19859123C1 - Stärke-phosphate, Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung - Google Patents
Stärke-phosphate, Verfahren zu deren Herstellung sowie deren VerwendungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft Stärke-phosphate mit verbesserten anwendungstechnischen Eigenschaften, ein Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung. DOLLAR A Ausgehend von den Nachteilen des bekannten Standes der Technik sollen Stärke-phosphate geschaffen werden, die einen hohen Substitutionsgrad aufweisen, hydrolysebeständig sind und mittels Phosphorylierungsmitteln herstellbar sind, die nur eine geringe Toxizität besitzen. DOLLAR A Als Lösung werden Stärke-phosphate vorgeschlagen, bei denen die Anhydroglucoseeinheiten durch Phosphatestergruppen und Carbamidgruppen substituiert sind und der durchschnittliche Substitutionsgrad DS der Carbamidgruppen und der Phosphatestergruppen jeweils in einem Bereich von 0,1 bis 1 liegt. Die Ausgangsstoffe werden in einem Molverhältnis Anhydroglucoseeinheiten der Stärke : Phosphor des Phosphorylierungsmittels : Harnstoff von 1 : 0,1 bis 1,5 : 0,3 bis 4 eingesetzt und die Umsetzung wird unter Vakuum bei einem Druck von 100 Torr und Reaktionstemperaturen von 90 DEG C bis 140 DEG C durchgeführt. Durch Umsetzung bei jeweils unterschiedlichen Reaktionstemperaturen werden in ihren Eigenschaften unterschiedliche Stärke-phosphate erhalten, die sich durch eine gute biologische Abbaubarkeit auszeichnen und unter normalen Bedingungen hydrolysebeständig sind.
Description
Die Erfindung betrifft Stärke-phosphate mit verbesserten anwendungstechnischen
Eigenschaften, ein Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung.
Stärke-phosphate sind Stärke-Derivate, in denen zumindest einige der verfügbaren
Hydroxy-Gruppen des Polysaccharids mit oder ohne dessen Vernetzung durch
Phosphatestergruppen verestert sind. Abhängig vom eingesetzten Phosphorylierungs
mittel und den Reaktionsbedingungen werden unvernetzte Monoester und vernetzte
Diester der Stärke erhalten. Technische Bedeutung haben bisher nur Stärke
phosphate mit niedrigen Substitutionsgraden erlangt.
Aus der Literatur (Houben-Weyl (1987), Bd. 20/3, Seite 2164) ist auch bekannt, daß
durch den Zusatz organischer Stickstoffverbindungen, wie z. B. Harnstoff, die
Veresterungsreaktion zur Bildung der Stärke-phosphate günstig beeinflußt werden
kann. In dem angegebenen Beispiel beträgt die Einsatzmenge an Harnstoff lediglich 4
%, bezogen auf die Ausgangsmenge von Kartoffelstärke. Das Gemisch, bestehend aus
der Stärke, dem Phosphorylierungsmittel und Harnstoff, wird 3 Stunden lang auf 95°C
erhitzt, um das Wasser zu entfernen und anschließend bei 150°C 3,5 Stunden
getempert, jeweils bei vermindertem Druck unterhalb von 7,5 kPa. Ausgehend von den
Gehalten an Phosphor von 0,31 Gew.-% und Stickstoff von 0,08 Gew.-% liegt der
durchschnittlich erzielte Substitutionsgrad für die Phosphatestergruppen unter 0,02.
Die niedrige Einsatzmenge an Harnstoff dient ausschließlich zur Unterstützung der
Kondensationsreaktion. Das nach dem Abkühlen erhaltene Stärke-phosphat ist
innerhalb weniger Sekunden wasserlöslich.
Bekannt ist auch (Starch 43 (1991), Nr. 2, S. 6649), daß hochphosphorylierte Stärken
mit Substitutionsgraden von ca. 1 den generellen Nachteil haben, daß sie leicht in
feuchter Luft hydrolysieren. Die Kleister dieser Stärke haben zudem eine geringere
Viskosität als die Ausgangsstärke.
Außerdem erfordert deren Herstellung den Einsatz besonders aggressiver
Phosphorylierungsmittel, wie Phosphoroxychlorid, Phosphorpentoxid und
organischen Lösungsmitteln, wobei die Gefahr von massiver Bildung von Di- und
Tristärkephosphatgruppen besteht (Houben-Weyl (1987) Bd. 20/3, S. 2164). Mit weniger
aggressiven Phosphorylierungsmitteln, wie z. B. Natriumphosphat, werden dagegen
nur niedrige Substitutionsgrade der Stärke erzielt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Stärke-phosphate zu schaffen, die einen
hohen Substitutionsgrad aufweisen, hydrolysebeständig sind und mittels
Phosporylierungsmitteln herstellbar sind, die nur eine geringe Toxizität besitzen.
Außerdem soll ein geeignetes Verfahren zur Herstellung dieser Stärke-phosphate
geschaffen werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Die zur Durchführung des Verfahrens notwendigen Merkmale sind im Anspruch
6 angegeben. Geeignete Ausgestaltungsvarianten zu den Stärke-phosphaten sowie
deren Herstellung sind in den Ansprüchen 2 bis 6 und 7 bis 12 angegeben. Besondere
Verwendungen der erfindungsgemäßen Stärke-phosphate sind Gegenstand der
Ansprüche 13 bis 16.
Durch eine kombinierte Phosphorylierung und Carbamidierung der Ausgangsstärke
unter Verwendung von nichttoxischen Phosphorylierungsmitteln, die ansonsten nur
zur Herstellung niedrigsubstituierter Stärke-phosphate eingesetzt werden, ist es
gelungen, hochsubstituierte Stärke-phosphate zu erhalten, die unter normalen
Bedingungen hydrolysebeständig sind und hervorragende anwendungstechnische
Eigenschaften besitzen. Durch Variation der Einsatzmengen der
Phosphorylierungsmittel sowie des Harnstoffes und/oder der Reaktionszeiten lassen
sich Stärke-phosphate mit unterschiedlichen Substitutionsgraden im Bereich von 0,1
bis 1 sowohl der Carbamidgruppen als auch der Phosphatestergruppen herstellen. Als
Stärke oder stärkehaltiges Material sind sowohl reines Amylopektin als auch reine
Amylose sowie deren native Gemische geeignet. Auch stärkereiche Gemische, wie
Mehle der verschiedenen Getreidearten, können ebenso eingesetzt werden wie deren
gereinigte Stärkeprodukte sowie Erbsen- und Kartoffelstärken. Weiterhin sind als
Stärken geringfügig im Molekulargewicht reduzierte Stärken, sogenannte dünnlösende
Stärken geeignet, wie sie durch eine vorsichtige Säurebehandlung gewonnen werden,
nicht aber Dextrine, die durch einen starken Säureabbau von Stärken erzeugt werden.
Auch die sogenannten löslichen Stärken, d. h. kaltwasserlösliche Stärken, die durch
Temperaturbehandlung von Stärken erzeugt werden, können als Ausgangsstoffe
verwendet werden.
An den einzusetzenden Harnstoff werden keine besonderen Anforderungen gestellt,
jede beliebige technische Harnstoffqualität ist geeignet. Als Phosphorylierungsmittel
kann Phosphorsäure beliebiger technischer Qualität eingesetzt werden, wobei die
handelsübliche 85%-ige besonders geeignet ist. Beim Einsatz stärker verdünnter
Säuren muß lediglich mehr Wasser vor der Umsetzung verdampft werden. Anstelle
von Phosphorsäure können auch Ammoniumphosphate, Kaliumphosphate oder
Natriumphosphate sowie Gemische dieser Phosphate eingesetzt werden. Der Einsatz
dieser Phosphate erfordert im Vergleich zu Phosphorsäure um 10 bis 15°C höhere
Umsetzungstemperaturen, führt aber zu dem Vorteil, daß wegen des niedrigeren
Gehaltes an H+-Ionen weniger Stärkeabbauprodukte gebildet werden.
Die Umsetzung erfolgt unter vermindertem Druck von unter 100 Torr. Die
Durchführung der Carbamidierungs- und Phosphorylierungsreaktion im Vakuum
verläuft besonders schonend und findet bei deutlich niedrigeren Temperaturen statt
als unter Normaldruck.
Ausgehend von den gewünschten anwendungstechnischen Eigenschaften der Stärke
phosphate liegen die Substitutionsgrade der Carbamidgruppen und der
Phosphatestergruppen in einem Bereich von 0,1 bis 1.
Stärke-phosphate mit einem DS der Carbamidgruppen (DSC) von kleiner als 0,1 sind
nicht lagerstabil und Stärke-phosphate mit einem DS der Phosphatestergruppen (DSP)
von kleiner als 0,1 sind nur unzureichend quellbar oder kaltwasserlöslich. Stärke
phosphate mit einem DSC bzw. DSP von größer als 1 sind biologisch schlecht
abbaubar und mit der vorgeschlagenen Verfahrensweise nicht herstellbar.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Verfahrensweise besteht
darin, daß durch eine Umsetzung bei jeweils unterschiedlichen Reaktionstemperaturen
in ihren Eigenschaften unterschiedliche Stärke-phosphate erhalten werden.
Reaktionstemperaturen bis zu 110°C ergeben Stärke-phosphate, die zu homogenen
Lösungen verarbeitet werden können. Bei Reaktionstemperaturen oberhalb von 120°C
werden Stärke-phoshate erhalten, die zu Suspensionen von gequollenen Partikeln mit
einem hohen Wasserrückhaltevermögen verarbeitet werden können und in ihren
Eigenschaften den bekannten Superabsorbern ähnlich sind.
Die nach der erfindungsgemäßen Verfahrensweise hergestellten Stärke-phosphate
sind völlig unbrennbar und biologisch abbaubar. Die relativ hohen Substitutionsgrade
der Phosphatester- und Carbamidgruppen wirken sich anscheinend nicht nachteilig
auf den mikrobiellen Abbau aus.
Die in Wasser homogen löslichen Stärke-phosphate sind besonders für einen Einsatz
als Klebstoffkomponente und zur Viskositätsregulierung von wäßrigen Systemen
geeignet. Die hohe Konzentration an ionogenen Gruppen wirkt sich sehr vorteilhaft auf
die Dispergierbarkeit von Feststoffpartikeln aus.
Die in Wasser nur quellenden Stärke-phosphate können wie die bekannten
Superabsorber als Verdickungsmittel, Löschwasserzusatz und aufgrund ihrer hohen
Saugfähigkeit als Zusatz oder alleiniger Bestandteil, insbesondere von Hygiene
artikeln, eingesetzt werden.
Infolge der guten biologischen Abbaubarkeit der erfindungsgemäßen Stärke
phosphate weisen die aus diesen hergestellten Produkte im Vergleich zu Polyacrylat
produkten erhebliche Vorzüge auf.
Stärke-phosphate, die Gele bilden, besitzen die Eigenschaft, Kationen auszutauschen,
und sofern sie sich homogen lösen, sind sie in der Lage, Komplexe zu bilden. Dabei
werden mehrwertige Metallionen, insbesondere Schwermetallionen, aber auch
Härtebildner, sehr fest gebunden. Die gelbildenden Produkte sind deshalb besonders
gut zur Bindung von schwermetallhaltigen Lösungen geeignet, da die Schwermetalle
im Gel fixiert bleiben und z. B. durch Regen oder dgl. nicht ausgewaschen werden.
Gele und klar lösliche Produkte können zur Enthärtung von Wasser eingesetzt werden,
z. B. als Waschmittelzusatz. Die dadurch in das Abwasser gelangenden Phosphat
mengen sind bedeutend geringer als bei einem Einsatz von Polyphosphaten als
Wasserenthärter.
111,1 g Maisstärke mit einem Stärkegehalt von 90% und einem H2O-Gehalt von 10%
(Hylon VII der Fa. National Starch & Chem. GbmH) werden mit 22 ml Wasser vermischt.
Anschließend werden unter ständigem Rühren 42,2 g 85%iger Phosphorsäure und
55,6 g Harnstoff zugegeben. Die Molverhältnisse der Anhydroglucoseeinheiten (AGU)
der Stärke : Phosphor : Harnstoff betragen 1 : 0,59 : 1,48.
Das entstandene breiige Gemisch wird bei einer Temperatur von 90°C und unter
Anlegen eines Vakuums von 25 bis 35 Torr getrocknet. Danach wird das Gemisch auf
die erforderlichen Reaktionstemperaturen in einem Reaktionsbehälter unter Aufrecht
erhaltung des Vakuums auf eine Temperatur von 130 bis 140°C erhitzt, während einer
Reaktionsdauer von 2 Stunden. Es entsteht ein teigiges Produkt, das durch Abkühlen
erstarrt und anschließend zerkleinert wird. Dieses wird durch mehrfaches
Anschlämmen mit einem Methanol-Wassergemisch (Volumenverhältnis 3 : 1) und
nachfolgendes Absaugen gereinigt. Durch abschließendes Trocknen im
Vakuumtrockenschrank bei 30 bis 50°C werden 122,2 g eines mehligen Stärke
phosphates mit einem Phosphorgehalt von 6,6% und einem Stickstoffgehalt von 2,2%
erhalten. Die Substitutionsgrade DSP für Phosphatestergruppen betragen 0,48 und die
für Carbamidgruppen DSC 0,35.
Analog wie im Beispiel 1 werden ausgehend von unterschiedlichen Stärken Stärke
phosphate hergestellt. Die Einsatzmengen der Ausgangsprodukte und die Verfahrens
parameter sind in den nachfolgenden Tabellen angegeben.
Bei der Synthese nach der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrensweise fallen
die erhaltenen Stärke-phosphate als Ammoniumsalze der Phosphatester an. Damit bei
der Elementaranalyse nur der in den Carbamidgruppen gebundene Stickstoff erfaßt
wird, wurden die Ammoniumsalze wie folgt in die entsprechenden Natriumsalze
überführt. Jeweils eine Probe der erhaltenen, gereinigten Stärke-phosphate wurde mit
einem geringen Überschuß an Natriumbicarbonat versetzt und mit Wasser bis zur
Bildung einer Suspension verrührt. Das jeweilige Gemisch wurde im Vakuumrotations
verdampfer bis zur völligen Trockenheit eingedampft und anschließend mit Wasser
versetzt und erneut eingedampft, solange bis das Destillat frei von NH4 + war. Der
Rückstand wurde mit Wasser angerührt, mit Eisessig bis pH ca. 6 versetzt und das
Produkt mit dem 3 fachen Volumen Methanol gefällt. Abschließend wurde abgesaugt,
mit Methanol-Wasser-Gemisch im Verhältnis 3 : 1 gewaschen und bei einer
Temperatur von 100°C im Vakuumtrockenschrank getrocknet. An der in der Na+-Form
vorliegenden Probe wurden Elementaranalysen nach der praxisüblichen Methode
ausgeführt.
Die gemäß den Beispielen 1 bis 16 erhaltenen Stärke-phosphate werden hinsichtlich
ihres Verhaltens im Wasser untersucht und das Wasserrückhaltevermögen bei den in
der Gel-Form erhaltenen Stärke-phosphaten bestimmt.
Bei den als homogene Lösung angefallenen Stärke-phosphaten wird die Viskosität als
2,5%ige Lösung mittels eines Rotationsviskosimeters ermittelt.
Die Bestimmung des Wasserückehaltevermögens erfolgt nach folgender Methode:
Eine Probe wird mit einem Überschuß Wasser übergossen und nach 30 minütigem
Quellen durch Zentrifugieren mit einem Glasfiltertiegel bei ca. 3000 G vom
Wasserüberschuß befreit. Anschließend wird die Probe in einem Vakuumtrocken
schrank bei 100°C wieder entwässert. Das WRHV in % ergibt sich nach
WRHV = (Masse Probe naß - Masse Probe trocken) . 100/Masse Probe trocken
Die Ergebnisse des Verhaltens in Wasser, der Untersuchungen zum WRHV und der
Viskosität sind in der abschließenden Tabelle 4 angegeben.
Weiterhin wird an Proben der gemäß den Beispielen 5, 10, 12 und 13 erhaltenen
Stärke-phosphate die biologische Abbaubarkeit nach folgender Methode getestet:
Die Untersuchung wird in Anlehnung an die Empfehlung des DECHEMA-Arbeits
kreises "Umweltbiotechnolgie-Boden" zur Überprüfung des mikrobiellen Schadstoff
baus im Boden durchgeführt.
- 1. Isolation der autochthonen Mikroorganismen
10 g frischer Kompost werden in 100 ml 0,9%iger NaCl-Lösung 30 Minuten bei 20°C und 150 U/min inkubiert. Nach dem Absetzen der Bodenpartikel wird die überstehende Flüssigkeit dekantiert und als Mikroorganismensuspension verwendet. - 2. Abbauuntersuchung
1 g Probe werden mit 100 ml unverdünnter bzw. 100 ml 1 : 10 verdünnter Mikroorganismensuspension aufgeschüttelt und in dicht verschließbaren Gefäßen bei 20°C als Standkultur inkubiert. Die Abnahme des Gelvolumens wird nach einer Zeitdauer von 14 Tagen gemessen.
Die Ergebnisse sind in der abschließenden Tabelle 4 angegeben:
Claims (16)
1. Stärke-phoshate, erhalten durch Umsetzung von Stärke oder stärkehaltigen
Materialien mit einem Phosphorylierungsmittel und Harnstoff, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Anhydroglucoseeinheiten durch Phosphatestergruppen und
Carbamidgruppen substituiert sind und der durchschnittliche Substitutionsgrad
DS der Carbamidgruppen und der Phosphatestergruppen jeweils in einem Bereich
von 0,1 bis 1 liegt.
2. Stärke-phosphate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangs
stärken reines Amylopektin oder reine Amylose oder deren native Gemische oder
Erbsen-, Kartoffel- oder Getreidestärken sowie dünnlösende oder kaltwasser
lösliche Stärken sind.
3. Stärke-phosphate nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Phosphorylierungsmittel Phosphorsäure und/oder Ammoniumphosphat
und/oder Kaliumphosphat und/oder Natriumphosphat ist.
4. Stärke-phosphate nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Carbamidierungsmittel Harnstoff ist.
5. Stärke-phosphate nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Molverhältnisse der Anhydroglucoseeinheiten der Ausgangsstärke : Phosphor
des Phosphorylierungsmittels : Harnstoff 1 : 0,1 bis 1,5 : 0,3 bis 4 betragen.
6. Verfahren zur Herstellung von Stärke-phosphaten nach einem der Ansprüche 1 bis
5 durch die Umsetzung von Stärke oder stärkehaltigen Ausgangsmaterialien mit
einem Phosphorylierungsmittel und unter Zugabe von Harnstoff, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ausgangsstoffe in einem Molverhältnis Anhydroglucoseeinheiten
der Stärke : Phosphor des Phosporylierungsmittels : Harnstoff von 1 : 0,1 bis
1,5 : 0,3 bis 4 eingesetzt werden und die Umsetzung unter Vakuum bei einem Druck
von ≦ 100 Torr und Reaktionstemperaturen von 90°C bis 140°C durchgeführt wird,
wobei während der Umsetzung die Anhydroglucoseeinheiten der Ausgangsstärke
durch Phosphatester- und Carbamidgruppen bis zu durchschnittlichen
Substitutionsgraden DS von jeweils 0,1 bis 1 substituiert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß durch Variation der
Einsatzmengen an Harnstoff und/oder Phosphorylierungsmittel und/oder der
Reaktionszeiten die Substitutionsgrade (DS-Werte) der Carbamidierung und
Phosphorylierung eingestellt werden, wobei Stärke-phosphate erhalten werden,
die in Wasser Gele bilden oder homogen löslich sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reaktionsdauer 60 min bis 180 min beträgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausgangsstärke vor der Umsetzung mit Wasser vermischt wird und anschließend
unter ständigem Mischen die Einsatzmengen an Harnstoff und Phosphorylierungs
mittel zugesetzt werden, das breiige Gemisch zur Entfernung des Wassers erhitzt
und getrocknet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung unter
Vakuum durchgeführt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trocknung bei Temperaturen von bis zu 90°C durchgeführt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Vakuum mit einem Druck von bis zu 50 Torr angelegt wird.
13. Verwendung von Stärke-phosphaten nach einem der vorhergehenden Ansprüche
als Superabsorber.
14. Verwendung von Stärke-phosphaten nach einem der vorhergehenden Ansprüche
als Klebstoffkomponente oder Viskositätsregler für wäßrige Systeme.
15. Verwendung von Stärke-phosphaten nach einem der vorhergehenden Ansprüche
als Löschwasserzusatzmittel.
16. Verwendung von Stärke-phosphaten nach einem der vorhergehenden Ansprüche
als Mittel zur Enthärtung von Wasser oder als Waschmittelzusatz.
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