DE19858058A1 - Kraftstoffversorgungssystem für eine Brennkraftmaschine insbesondere eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Kraftstoffversorgungssystem für eine Brennkraftmaschine insbesondere eines KraftfahrzeugsInfo
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Abstract
Es ist ein Kraftstoffversorgungssystem (1) für eine Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, beschrieben, das mit einem Steuergerät (16) zur Ermittlung einer einem Zylinder zuzuführenden Kraftstoffmenge versehen ist. Es ist ein Einspritzventil (13) zur Einspritzung der zuzuführenden Kraftstoffmenge vorgesehen. Durch das Steuergerät (16) wird geprüft, ob eine Verbrennung in dem Zylinder stattgefunden hat. Diejenige Kraftstoffmenge, die dem Zylinder zugeführt worden ist, in dem keine Verbrennung stattgefunden hat, wird von dem Steuergerät (16) ermittelt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines
Kraftstoffversorgungssystems für eine Brennkraftmaschine
insbesondere eines Kraftfahrzeugs, bei dem eine einem Zylinder
zuzuführende Kraftstoffmenge ermittelt wird, und bei dem die
zuzuführende Kraftstoffmenge von einem Einspritzventil
eingespritzt wird. Des weiteren betrifft die Erfindung ein
Kraftstoffversorgungssystem für eine Brennkraftmaschine
insbesondere eines Kraftfahrzeugs mit einem Steuergerät zur
Ermittlung einer einem Zylinder zuzuführenden Kraftstoffmenge,
und mit einem Einspritzventil zur Einspritzung der zuzuführenden
Kraftstoffmenge.
An eine Brennkraftmaschine beispielsweise eines Kraftfahrzeugs
werden immer höhere Anforderungen im Hinblick auf eine
Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und der erzeugten Abgase
bei einer gleichzeitig erwünschten erhöhten Leistung gestellt.
Zu diesem Zweck sind moderne Brennkraftmaschinen mit einem
Kraftstoffversorgungssystem versehen, bei dem die Zuführung von
Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine elektronisch,
insbesondere mit einem rechnergestützten Steuergerät, gesteuert
und/oder geregelt wird. Dabei ist es möglich, den Kraftstoff in
ein Luftansaugrohr der Brennkraftmaschine oder direkt in den
Brennraum der Brennkraftmaschine einzuspritzen.
Bei der zuletzt genannten Art der Benzineinspritzung, der
sogenannten Benzin-Direkteinspritzung, ist es erforderlich, daß
der Kraftstoff unter Druck in den Brennraum eingespritzt wird.
Zu diesem Zweck ist ein Druckspeicher vorgesehen, in den der
Kraftstoff mittels einer Pumpe gepumpt und unter einen hohen
Druck gesetzt wird. Von dort wird der Kraftstoff über
Einspritzventile direkt in die Brennräume der Brennkraftmaschine
eingespritzt. In einem Homogenbetrieb erfolgt der Beginn der
Einspritzung während der Ansaugphase des jeweiligen Zylinders,
während in einem kraftstoffsparenden Schichtbetrieb die
Einspritzung während der Verdichtungsphase durchgeführt wird.
Die über die Einspritzventile direkt in die Brennräume der
Brennkraftmaschine einzuspritzende Kraftstoffmenge, wie ggf.
auch der Einspritzbeginn bzw. das Einspritzende werden in beiden
genannten Betriebsarten vorab in Abhängigkeit von einer Mehrzahl
von Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine von dem Steuergerät
ermittelt. Danach werden die Einspritzventile von dem
Steuergerät entsprechend den ermittelten Werten angesteuert.
Zum Starten der Brennkraftmaschine sind besondere Startverfahren
vorgesehen. Insbesondere bei tiefen Außentemperaturen muß die
einzuspritzende Kraftstoffmenge im Vergleich zu einer
betriebswarmen Brennkraftmaschine bei der ersten Einspritzung
erhöht werden. Dies ist erforderlich, damit beim Start eine
ausreichende Menge leichtsiedender Kraftstoffbestandteile für
ein zündfähiges Luft/Kraftstoff-Gemisch vorhanden sind.
Ebenfalls ist die erhöhte Kraftstoffmenge beim Start
erforderlich, um einen Wandfilm aus Kraftstoff an den
Innenwänden der Zylinder aufzubauen. Die genannte erhöhte
einzuspritzende Kraftstoffmenge wird bei den nachfolgenden
Einspritzungen wieder auf die normale einzuspritzende
Kraftstoffmenge für die betriebswarme Brennkraftmaschine
verringert.
Bei der anderen genannten Art der Benzineinspritzung, der
sogenannten Saugrohreinspritzung, wird der Kraftstoff von einem
Einspritzventil in das Ansaugrohr der Brennkraftmaschine
eingespritzt. Beim Starten sind in entsprechender Weise erhöhte
Kraftstoffmengen erforderlich, um unter anderem auch einen
Wandfilm aus Kraftstoff an den Innenwänden des Ansaugrohrs
aufzubauen.
Es ist möglich, daß beim Starten der Brennkraftmaschine die
einem Zylinders zugeführte Kraftstoffmenge nicht tatsächlich
verbrannt wird. In diesem Fall gelangt der unverbrannte
Kraftstoff unter anderem in das Abgasrohr. Dies kann zu erhöhten
Schadstoffemissionen, insbesondere zu einer erhöhten Entstehung
von unverbrannten Kohlenwasserstoffen führen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betreiben eines
Kraftstoffversorgungssystems sowie ein
Kraftstoffversorgungssystem für eine Brennkraftmaschine zu
schaffen, die erhöhte Schadstoffemissionen erkennen können.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren bzw. einem
Kraftstoffversorgungssystem der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß geprüft wird, ob eine
Verbrennung in dem Zylinder stattgefunden hat, und daß diejenige
Kraftstoffmenge, die dem Zylinder zugeführt worden ist, in dem
keine Verbrennung stattgefunden hat, ermittelt wird.
Die ermittelte Kraftstoffmenge stellt eine unverbrannte
Kraftstoffmenge dar. Diese kann in das Abgasrohr gelangen und
dort zu erhöhten Schadstoffemissionen führen. Die ermittelte
Kraftstoffmenge stellt damit einen Wert dar, der die möglichen
Schadstoffemissionen repräsentiert. Auf der Grundlage der
ermittelten Kraftstoffmenge kann somit eine erhöhte
Schadstoffemission erkannt werden. Dies kann von dem Steuergerät
z. B. im Rahmen einer Fehlerdiagnose oder dergleichen
weiterverwendet werden.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die
ermittelte Kraftstoffmenge aufsummiert. Damit werden auch
weitere Einspritzungen in andere Zylinder der
Brennkraftmaschine, die keine Verbrennung in diesen Zylindern
zur Folge haben, durch die Erfindung berücksichtigt. Es ist
damit möglich, auf der Grundlage der aufsummierten
Kraftstoffmenge noch genauer mögliche Schadstoffemissionen zu
erkennen.
Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
wird die aufsummierte Kraftstoffmenge gewichtet. Damit wird
durch die Erfindung berücksichtigt, daß nicht der gesamte
unverbrannte Kraftstoff zu erhöhten Schadstoffemissionen führt,
sondern nur ein Teil davon. Es ist damit möglich, auf der
Grundlage der gewichteten Kraftstoffmenge noch genauer die
möglichen Schadstoffemissionen der Brennkraftmaschine zu
erkennen.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die
gewichtete Kraftstoffmenge mit einem Grenzwert verglichen, und
es wird bei einem Überschreiten des Grenzwerts auf einen
fehlerhaften Startvorgang geschlossen. Durch den Grenzwert wird
die maximal zulässige Menge an unverbranntem Kraftstoff
festgelegt. Durch die Erfindung wird die in das Abgasrohr
gelangende, ggf. aufsummierte und ggf. gewichtete unverbrannte
Kraftstoffmenge mit diesem Grenzwert verglichen. Damit ist es
dem Steuergerät möglich, die erhöhten Schadstoffemissionen
sicher zu erkennen.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die
Prüfung, ob eine Verbrennung stattgefunden hat, in Abhängigkeit
von einer oder mehrerer der folgenden Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine durchgeführt:
- - Anstieg der Temperatur des betreffenden Zylinders oder aller Zylinder,
- - Anstieg des Drucks in dem betreffenden Zylinder,
- - Anstieg der Drehzahl der Brennkraftmaschine,
- - dem auf einer den Sauerstoffpartialdruck bewertenden Sonde ergebenden Lambdawert des Abgases des betreffenden Zylinders oder aller Zylinder,
- - Menge des unverbrannten Benzins im Abgas des betreffenden Zylinders oder aller Zylinder,
- - Veränderungen der Zündspannung.
Mit diesen Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine ist es in
einfacher Weise möglich, festzustellen, ob eine Verbrennung in
einem der Zylinder stattgefunden hat oder nicht. Steigt
beispielsweise die Temperatur eines bestimmten Zylinders nach
einer Zündung der Zündkerze dieses Zylinders an, so kann daraus
gefolgert werden, daß diese Zündung der Zündkerze zu einer
Entzündung des Luft/Kraftstoff-Gemischs in diesem Zylinder und
damit zu einer tatsächlichen Verbrennung geführt hat.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn geprüft wird, ob der
Startvorgang erfolgreich war, und wenn - falls der Startvorgang
erfolgreich war - die Kraftstoffmenge mit dem Grenzwert
verglichen wird. Wird zum Beispiel eine bestimmte
Drehzahlschwelle erreicht oder überschritten, so bedeutet dies,
daß der Startvorgang erfolgreich beendet ist. In diesem Fall
kann nunmehr die Frage geprüft werden, ob der Startvorgang im
Hinblick auf die unverbrannt in das Abgasrohr gelangten
Kraftstoffmenge fehlerhaft war oder nicht.
Ebenfalls ist es besonders vorteilhaft, wenn geprüft wird, ob
der Startvorgang abgebrochen worden ist, und wenn - falls der
Startvorgang abgebrochen worden ist - die Kraftstoffmenge mit
dem Grenzwert verglichen wird. In diesem Fall des nicht
erfolgreich abgeschlossenen Startvorgangs kann ebenfalls nunmehr
die Frage geprüft werden, ob der abgebrochene Startvorgang im
Hinblick auf die unverbrannt in das Abgasrohr gelangten
Kraftstoffmenge fehlerhaft war oder nicht.
Von besonderer Bedeutung ist die Realisierung des
erfindungsgemäßen Verfahrens in der Form eines Steuerelements,
das für ein Steuergerät einer Brennkraftmaschine, insbesondere
eines Kraftfahrzeugs, vorgesehen ist. Dabei ist auf dem
Steuerelement ein Programm abgespeichert, das auf einem
Rechengerät, insbesondere auf einem Mikroprozessor, ablauffähig
und zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet
ist. In diesem Fall wird also die Erfindung durch ein auf dem
Steuerelement abgespeichertes Programm realisiert, so daß dieses
mit dem Programm versehene Steuerelement in gleicher Weise die
Erfindung darstellt wie das Verfahren, zu dessen Ausführung das
Programm geeignet ist. Als Steuerelement kann insbesondere ein
elektrisches Speichermedium zur Anwendung kommen, beispielsweise
ein Read-Only-Memory.
Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren der
Zeichnung dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination
den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer
Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung
sowie unabhängig von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der
Beschreibung bzw. in der Zeichnung.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Kraftstoffversorgungssystems, und
Fig. 2 zeigt ein schematisches Blockdiagramm eines
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Betreiben des
Kraftstoffversorgungssystems der Fig. 1.
In der Fig. 1 ist ein Kraftstoffversorgungssystem 1
dargestellt, das für die Verwendung bei einer Brennkraftmaschine
eines Kraftfahrzeugs vorgesehen ist. Bei dem
Kraftstoffversorgungssystem 1 handelt es sich um ein sogenanntes
Common-Rail-System, das insbesondere bei einer
Brennkraftmaschine mit Benzin-Direkteinspritzung zur Anwendung
kommt.
Es wird darauf hingewiesen, daß die nachfolgende Beschreibung
mit entsprechenden Anpassungen auch auf eine
Saugrohreinspritzung angewendet werden kann. Hierauf wird
nachfolgend beispielhaft hingewiesen werden.
Bei Saugrohreinspritzung gibt es keine Hochdruckpumpe (6),
keinen Drucksensor (3) und kein Drucksteuerventil (4).
Das Kraftstoffversorgungssystem 1 weist einen Druckspeicher 2
auf, der mit einem Drucksensor 3 und einem Drucksteuerventil 4
versehen ist. Der Druckspeicher 2 ist über eine Druckleitung 5
mit einer Hochdruckpumpe 6 verbunden. Die Hochdruckpumpe 6 ist
über eine Druckleitung 8 an das Drucksteuerventil 4
angeschlossen. Über eine Druckleitung 9 und ein Filter ist das
Drucksteuerventil 4 und damit auch die Hochdruckpumpe 6 mit
einer Kraftstoffpumpe 10 verbunden, die dazu geeignet ist,
Kraftstoff aus einem Kraftstoffbehälter 11 anzusaugen.
Das Kraftstoffversorgungssystem 1 weist vier Einspritzventile 13
auf, die über Druckleitungen 14 mit dem Druckspeicher 2
verbunden sind. Die Einspritzventile 13 sind dazu geeignet,
Kraftstoff in entsprechende Brennräume der Zylinder der
Brennkraftmaschine einzuspritzen.
Ebenfalls ist es möglich, daß von den Einspritzventilen 13 der
Kraftstoff in das Ansaugrohr eingespritzt wird.
Von den Zylindern der Brennkraftmaschine führt ein Abgasrohr zu
einem Katalysator, der zur Abgasreinigung vorgesehen ist. In dem
Abgasrohr oder im Bereich des Katalysators ist ein Lambda-Sensor
vorhanden, mit dem das Luft/Kraftstoff-Gemisch im Abgas gemessen
wird.
Mittels einer Signalleitung 15 ist der Drucksensor 3 mit einem
Steuergerät 16 verbunden, an das des weiteren eine Mehrzahl
anderer Signalleitungen als Eingangsleitungen angeschlossen
sind. Mittels einer Signalleitung 17 ist die Kraftstoffpumpe 10
und über eine Signalleitung 18 ist das Drucksteuerventil 4 mit
dem Steuergerät 16 verbunden. Des weiteren sind die
Einspritzventile 13 mittels Signalleitungen 19 an das
Steuergerät 16 angeschlossen.
Der Kraftstoff wird von der Kraftstoffpumpe 10 aus dem
Kraftstoffbehälter 11 zu der Hochdruckpumpe 6 gepumpt. Mit Hilfe
der Hochdruckpumpe 6 wird in dem Druckspeicher 2 ein Druck
erzeugt, der von dem Drucksensor 3 gemessen wird und durch eine
entsprechende Betätigung des Drucksteuerventils 4 und/oder
Steuerung der Kraftstoffpumpe 10 auf einen gewünschten Wert
eingestellt werden kann. Über die Einspritzventile 13 wird dann
der Kraftstoff in die Brennräume bzw. bei der
Saugrohreinspritzung in das Ansaugrohr der Brennkraftmaschine
eingespritzt.
Die für jede Verbrennung einzuspritzende Kraftstoffmenge wird
vorab von dem Steuergerät 16 in Abhängigkeit von einer Mehrzahl
von Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine ermittelt. Das
Steuergerät 16 steuert dann das jeweilige Einspritzventil 13
entsprechend der ermittelten Kraftstoffmenge in seinen
geöffneten Zustand.
Zum Starten der Brennkraftmaschine werden besondere
Startverfahren von dem Steuergerät 16 durchgeführt. Insbesondere
muß bei tiefen Außentemperaturen die einzuspritzende
Kraftstoffmenge beim Starten der Brennkraftmaschine erhöht
werden. Dies ist erforderlich, damit beim Start eine
ausreichende Menge leichtsiedender Kraftstoffbestandteile für
ein zündfähiges Luft/Kraftstoff-Gemisch vorhanden sind.
Ebenfalls ist die erhöhte Kraftstoffmenge beim Start
erforderlich, um einen Wandfilm aus Kraftstoff an den
Innenwänden der Zylinder aufzubauen. Des weiteren müssen bei
tiefen Außentemperaturen Kraftstoffverluste kompensiert werden,
beispielsweise aufgrund von Kraftstoff, der in das Öl der
Brennkraftmaschine eingetragen wird.
Bei der Saugrohreinspritzung muß ebenfalls ein Wandfilm aus
Kraftstoff an den Innenwänden des Ansaugrohrs aufgebaut werden.
Es ist möglich, daß die während des Startens der
Brennkraftmaschine einem Brennraum zugeführte Kraftstoffmenge
trotz ihrer Entzündung durch die dem Zylinder zugeordnete
Zündkerze tatsächlich nicht verbrannt wird. In diesem Fall ist
es möglich, daß sich derartiger unverbrannter Kraftstoff unter
anderem in dem Abgasrohr ansammelt.
Ist dies der Fall, so wird der zugehörige Startvorgang der
Brennkraftmaschine nachfolgend als fehlerhaft bezeichnet. Die
Frage, ob ein Startvorgang fehlerhaft ist, hängt dabei nur davon
ab, ob eine unzulässig große Kraftstoffmenge in das Abgasrohr
gelangt ist oder nicht. Diese Frage ist nicht davon abhängig, ob
der Startvorgang zu einem erfolgreichen Start der
Brennkraftmaschine geführt hat oder nicht.
Insbesondere zur Erkennung eines derartigen fehlerhaften
Startvorgangs wird das folgende, in der Fig. 2 dargestellte
Verfahren von dem Steuergerät 16 durchgeführt. Dabei können die
einzelnen Blöcke des Verfahrens z. B. als Module eines Programms
oder dergleichen in dem Steuergerät 16 realisiert sein.
Es wird bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel davon
ausgegangen, daß die Brennkraftmaschine bei tiefen
Außentemperaturen gestartet werden soll, und daß die
Brennkraftmaschine sich nicht in einem betriebswarmen Zustand
befindet. Unter anderen Bedingungen kann das Ausführungsbeispiel
entsprechend angepaßt sein.
In einem Schritt 21 wird für jeden der Zylinder der
Brennkraftmaschine die jeweils einzuspritzende Kraftstoffmenge M
von dem Steuergerät 16 ermittelt. Das zugehörige Einspritzventil
13 wird dann von dem Steuergerät 16 entsprechend in seinen
geöffneten Zustand gesteuert und es wird die zugehörige
Zündkerze von dem Steuergerät 16 gezündet. Dieser Vorgang läuft
für die einzelnen Zylinder der Brennkraftmaschine in der
vorgegebenen Reihenfolge ab.
In einem Schritt 22 werden von dem Steuergerät 16 die in die
einzelnen Zylinder eingespritzten Kraftstoffmengen M
aufsummiert. Es wird also die Summe ΣM der insgesamt in die
Zylinder eingespritzten Kraftstoffmenge gebildet.
In einem Schritt 23 wird für die in jeden der Zylinder
eingespritzte und entzündete Kraftstoffmenge geprüft, ob diese
Kraftstoffmenge tatsächlich auch in dem betreffenden Zylinder
verbrannt worden ist.
Diese Prüfung kann in Abhängigkeit von einer oder mehrerer der
folgenden Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine durchgeführt
werden:
- - Anstieg der Temperatur des betreffenden Zylinders oder aller Zylinder,
- - Anstieg des Drucks in dem betreffenden Zylinder,
- - Anstieg der Drehzahl der Brennkraftmaschine,
- - dem auf einer den Sauerstoffpartialdruck bewertenden Sonde ergebenden Lambdawert des Abgases des betreffenden Zylinders oder aller Zylinder,
- - Menge des unverbrannten Benzins im Abgas des betreffenden Zylinders oder aller Zylinder,
- - Veränderungen der Zündspannung.
Durch den Bezug der jeweiligen Betriebsgröße auf einen zu dem
betreffenden Zylinder zugehörigen Zeitpunkt kann z. B. aus einem
Anstieg der Temperatur aller Zylinder der Brennkraftmaschine auf
den Anstieg der Temperatur des betreffenden Zylinders und damit
auf eine Verbrennung in diesem Zylinder geschlossen werden.
Entsprechend kann aus einem Anstieg der Drehzahl der
Brennkraftmaschine auf einen Beitrag zum Drehzahlanstieg durch
den betreffenden Zylinder und damit auf eine Verbrennung in
diesem Zylinder geschlossen werden.
Wird bei der Prüfung des Schritts 23 von dem Steuergerät 16
festgestellt, daß in dem betreffenden Zylinder keine Verbrennung
stattgefunden hat, so wird in einem Schritt 24 die in diesen
Zylinder zuvor eingespritzte Kraftstoffmenge M als unverbrannte
Kraftstoffmenge Munverbrannt geführt und aufsummiert. Es wird
also die Summe ΣMunverbrannt der insgesamt in die Zylinder
eingespritzten und nicht verbrannten Kraftstoffmenge gebildet.
Von dem gesamten unverbrannten Kraftstoff ΣMunverbrannt gelangt
nur ein Teil in das Abgasrohr und dort zu dem Lambda-Sensor. Der
restliche unverbrannte Kraftstoff wird in das Öl der
Brennkraftmaschine eingetragen bzw. abgewaschen oder dient zum
Aufbau des Wandfilms aus Kraftstoff an den Innenwänden der
Zylinder oder bei einer Saugrohreinspritzung an den Innenwänden
des Ansaugrohrs der Brennkraftmaschine. Dieser Anteil
SMAbgasrohr des in das Abgasrohr gelangenden gesamten
unverbrannten Kraftstoffs ΣMunverbrannt wird in dem Schritt 24
durch einen motortemperaturabhängigen Gewichtungsfaktor a
ermittelt. Es gilt dabei:
ΣMAbgasrohr = a.ΣMunverbrannt
mit 0 ≦ a ≦ 1 und a = f(TMotor).
mit 0 ≦ a ≦ 1 und a = f(TMotor).
Wird in dem Schritt 23 erkannt, daß eine Verbrennung in dem
betreffenden Zylinder tatsächlich stattgefunden hat, so wird der
Schritt 24 nicht durchgeführt, sondern umgangen. Es folgt dann
sofort ein Schritt 25, in dem von dem Steuergerät 16 geprüft
wird, ob der Startvorgang erfolgreich beendet worden ist. Dies
kann mittels eines Abbruchkriteriums durchgeführt werden.
Bei diesem Abbruchkriterium kann es sich beispielsweise um eine
Drehzahlschwelle b handeln, die die Drehzahl nmot der
Brennkraftmaschine überschritten haben muß, und/oder um einen
Schwellwert c, den ein integrierter Luftmassenfluß imlatm
überschritten haben muß, und/oder um eine bestimmte Anzahl von
tatsächlichen Verbrennungen in der Brennkraftmaschine und/oder
das Überschreiten eines bestimmten Ansaug- oder Abgasdrucks oder
dergleichen. Die Schwellwerte b und c können dabei von der
Motortemperatur TMotor abhängig sein.
Ist z. B. die genannte Drehzahlschwelle b überschritten, so
bedeutet dies, daß die Brennkraftmaschine gestartet ist, und daß
somit der Startvorgang erfolgreich war. Wie bereits erwähnt,
bedeutet dies jedoch nicht, daß der Startvorgang auch fehlerfrei
war.
Wird in dem Schritt 25 festgestellt, daß der Startvorgang noch
nicht erfolgreich beendet worden ist, hat z. B. die
Brennkraftmaschine noch keine ausreichende Drehzahl erreicht, so
wird in einem Schritt 26 von dem Steuergerät 16 geprüft, ob der
Startvorgang noch anhängig ist oder ob der Startvorgang
abgebrochen worden ist.
Im ersten Fall, also wenn der Startvorgang noch läuft, wird das
Verfahren der Fig. 2 mit dem Schritt 21 fortgesetzt. Im zweiten
Fall, also wenn der Startvorgang abgebrochen worden ist, wird
das Verfahren mit einem Schritt 27 fortgesetzt. Dieser Schritt
27 wird ebenfalls durchgeführt, wenn in dem Schritt 25
festgestellt wird, daß der Startvorgang erfolgreich beendet
worden ist.
In dem Schritt 27 wird die aufsummierte, unverbrannt in das
Abgasrohr vorgedrungene Kraftstoffmenge ΣMAbgasrohr ausgewertet.
Es wird geprüft, ob diese gesamte unverbrannte Kraftstoffmenge
ΣMAbgasrohr größer ist als ein motortemperaturabhängiger
Grenzwert d. Es wird somit geprüft:
ΣMAbgasrohr < d mit d = f(TMotor).
Ist diese Prüfung positiv, ist also die gesamte unverbrannte und
in das Abgasrohr vorgedrungene Kraftstoffmenge ΣMAbgasrohr
größer als der Grenzwert d, so wird in einem nachfolgenden
Schritt 28 ein Fehlstart bzw. fehlerhafter Startvorgang
festgestellt. Ist die vorstehende Prüfung jedoch negativ, so
wird das Verfahren der Fig. 2 beendet.
Ausdrücklich wird an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen,
daß der Schritt 28 und damit ein fehlerhafter Startvorgang auch
dann von dem Steuergerät 16 festgestellt werden kann, wenn der
Startvorgang gemäß dem Schritt 25 erfolgreich abgeschlossen
worden ist. Die Frage der Fehlerhaftigkeit wird gemäß der Fig. 2
nur in Abhängigkeit von der gesamten unverbrannten und in das
Abgasrohr vorgedrungenen Kraftstoffmenge ΣMAbgasrohr in dem
Schritt 27 entschieden.
Wird von dem Steuergerät 16 ein fehlerhafter Startvorgang gemäß
dem Schritt 28 festgestellt, so kann nunmehr das Steuergerät 16
auf eine erhöhte Schadstoffemission der Brennkraftmaschine
schließen. Ebenfalls kann das Steuergerät 16 die Erkenntnis, daß
die Schadstoffemission in fehlerhafter Weise erhöht ist,
gegebenenfalls auf andere Weise, beispielsweise im Rahmen einer
Fehlerdiagnose oder einer Fehlerkompensation oder dergleichen,
weiterverwenden.
Claims (9)
1. Verfahren zum Betreiben eines Kraftstoffversorgungssystems
(1) für eine Brennkraftmaschine insbesondere eines
Kraftfahrzeugs, bei dem eine einem Zylinder zuzuführende
Kraftstoffmenge (M) ermittelt wird, und bei dem die zuzuführende
Kraftstoffmenge (M) von einem Einspritzventil (13) eingespritzt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß geprüft wird (23), ob eine
Verbrennung in dem Zylinder stattgefunden hat, und daß diejenige
Kraftstoffmenge (Munverbrannt), die dem Zylinder zugeführt
worden ist, in dem keine Verbrennung stattgefunden hat,
ermittelt wird (24).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
ermittelte Kraftstoffmenge (Munverbrannt) aufsummiert wird
(ΣMunverbrannt) (24).
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
aufsummierte Kraftstoffmenge (ΣMunverbrannt) gewichtet wird
(ΣMAbgasrohr) (24)
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
gewichtete Kraftstoffmenge (ΣMAbgasrohr) mit einem Grenzwert (d)
verglichen wird (27), und daß bei einem Überschreiten des
Grenzwerts (d) auf einen fehlerhaften Startvorgang geschlossen
wird (28).
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Prüfung, ob eine Verbrennung
stattgefunden hat, in Abhängigkeit von einer oder mehrerer der
folgenden Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine durchgeführt
wird:
- - Anstieg der Temperatur des betreffenden Zylinders oder aller Zylinder,
- - Anstieg des Drucks in dem betreffenden Zylinder,
- - Anstieg der Drehzahl der Brennkraftmaschine,
- - dem auf einer den Sauerstoffpartialdruck bewertenden Sonde ergebenden Lambdawert des Abgases des betreffenden Zylinders oder aller Zylinder,
- - Menge des unverbrannten Benzins im Abgas des betreffenden Zylinders oder aller Zylinder,
- - Veränderungen der Zündspannung.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß geprüft wird (25), ob der Startvorgang
erfolgreich war, und daß - falls der Startvorgang erfolgreich
war - die Kraftstoffmenge (ΣMAbgasrohr) mit dem Grenzwert (d)
verglichen wird (27).
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß geprüft wird (26), ob der Startvorgang
abgebrochen worden ist, und daß - falls der Startvorgang
abgebrochen worden ist - die Kraftstoffmenge (ΣMAbgasrohr) mit
dem Grenzwert (d) verglichen wird (27).
8. Steuerelelement, insbesondere Read-Only-Memory, für ein
Steuergerät einer Brennkraftmaschine insbesondere eines
Kraftfahrzeugs, auf dem ein Programm abgespeichert ist, das auf
einem Rechengerät, insbesondere auf einem Mikroprozessor,
ablauffähig und zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 7 geeignet ist.
9. Kraftstoffversorgungssystem (1) für eine Brennkraftmaschine
insbesondere eines Kraftfahrzeugs, mit einem Steuergerät (16)
zur Ermittlung einer einem Zylinder zuzuführenden
Kraftstoffmenge, und mit einem Einspritzventil (13) zur
Einspritzung der zuzuführenden Kraftstoffmenge, dadurch
gekennzeichnet, daß durch das Steuergerät (16) geprüft werden
kann, ob eine Verbrennung in dem Zylinder stattgefunden hat, und
daß diejenige Kraftstoffmenge, die dem Zylinder zugeführt worden
ist, in dem keine Verbrennung stattgefunden hat, von dem
Steuergerät (16) ermittelt werden kann.
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