DE19857470A1 - Elektrochemischer Meßfühler - Google Patents
Elektrochemischer MeßfühlerInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen elektrochemischen Meßfühler für die Bestimmung von Gaskomponenten in Gasgemischen, insbesondere in Abgasen von Verbrennungskraftmaschinen, mit einem sauerstoffionenleitenden Festelektrolyten (9, 10), der mit im Abstand voneinander angeordneten Elektrodenschichten und wenigstens einem Widerstandsheizelement (11) versehen ist, welches durch eine elektrische Isolierschicht (4) vom Festelektrolyten (9, 10) getrennt ist, wobei eine Folienbinderschicht (17) zwischen der elektrischen Isolierschicht (4) oberhalb des Widerstandselements (11) und dem darüberliegenden Festelektrolyten (9, 10) vorgesehen ist, der dadurch gekennzeichnet ist, daß wenigstens eine keramische Schicht (4, 17, 19) zwischen der elektrischen Isolierschicht (4) über dem Widerstandsheizelement (11) und dem zu den Elektroden (5, 6) weisenden Festelektrolyten (9, 10) vorgesehen ist und daß diese keramische Schicht zumindest elektronenleitend ist (Figur).
Description
Die Erfindung geht aus von einem elektrochemischen
Meßfühler zur Bestimmung von Gaskomponenten in Gasge
mischen nach der Gattung des Hauptanspruchs. Bei einem
solchen Meßfühler, wie er bereits aus der DE-PS 31 20 159 C2
bekannt ist, ist das Sensorelement empfindlich
gegen hohe Spannungen zwischen Heizelement und den
Sensorelektroden, die im Betrieb an Orten höherer
Leitfähigkeit oder verminderter Porosität in der
Isolation zu einer hohen lokalen Feldstärke im ZrO2
führen, die zur Schwarzfärbung führt. Aufgrund der
auftretenden Leitfähigkeit der das Widerstandsheizelement
isolierenden elektrischen Isolierschichten führt eine
Einkopplung der das Heizelement betreibenden Spannung,
insbesondere bei gepulstem Betrieb, zu Störungen des
Meßsignals und vermindert dadurch den Störabstand
desselben.
Eine bislang bei der ROBERT BOSCH GmbH untersuchte
Maßnahme, solche Veränderungen des Sensorelements zu
verhindern und außerdem die Einkopplung von Störungen vom
Heizelement in die Sensorelektroden zu verringern,
besteht in einer Isolation des Sensorelements gegenüber
dem Heizelement, die aus einer elektrisch isolierenden
Keramik besteht. Ein zwischen elektrisch isolierender
Keramik und angrenzendem Festelektrolyt gedruckter
Folienbinder besteht aus reinem ZrO2.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen hinsichtlich der
Empfindlichkeit gegen hohe Spannung zwischen Heizelement
und Sensorelektroden verbesserten elektrochemischen
Meßfühler insbesondere mit planarem Sensorelement zur
Bestimmung von Gaskomponenten in Gasgemischen zu
ermöglichen. Dadurch wird die Gefahr der Störung der
Ionenleitfähigkeit des Festelektrolyten (Schwarzfärbung)
weiter verringert. Ferner soll ein erfindungsgemäßer
elektrochemischer Meßfühler so gestaltet sein, daß die
Lebensdauer des Heizelements verlängert und daß er
außerdem über seine Lebensdauer hinweg ein stabileres
Meßsignal liefern kann. Weiterhin soll ein erfin
dungsgemäßer elektrochemischer Meßfühler so gestaltet
sein, daß keine Störsignale vom Heizelement in die
meßaktive Keramik und damit in das Sensorsignal
eingestreut werden.
Die erfindungsgemäß vorgesehene wenigstens elektronen
leitende Keramikschicht läßt sich durch
- - Modifizierung der existierenden Schichten oder
- - Einführung einer weiteren Zwischenschicht zwischen elektrischer Isolationsschicht und Festelektrolyt erzielen.
Damit wird
- a) ein Potentialausgleich durchgeführt, der die hohe lokale Feldstärke im ZrO2 verhindert und den kritischen Abstand zum Einsetzen der Schwarzfärbung erhöht, und
- b) die Einkopplung des Heizers aufgrund der Leitfähig keit der Isolation abgeschirmt.
Realisiert werden kann diese leitende Zwischenschicht zum
Beispiel durch
- a) CeO2, das mit La (z. B. 10%) und Cu (z. B. 15%) dotiert ist;
- b) ZrO2, das mit TiO2 (z. B. 1%) dotiert ist;
- c) CeO2;
- d) CeO2 mit 50% ZrO2;
- e) eine Kombinationsschicht ZrO2/elektrische Isolation (z. B. im Verhältnis 50 zu 50 Mol-%), welche die Leitfähigkeitseigenschaften beider Materialien verbindet und neben dem Potentialausgleich eine Abmilderung der Sinter- und Ausdehnungsunterschiede von ZrO2 und Al2O3 erlaubt. In diesem Fall wird sich auch die Isolation aus niedersinterndem Al2O3 AKP53 herstellen lassen, dessen Porosität durch Porenbildner eingestellt wird;
- f) Modifizierung des Folienbinders durch ZrO2 mit höherem Y2O3-Gehalt (z. B. 16 Mol-%);
- g) Modifizierung der ZrO2-Schicht durch ZrO2 mit Yb2O3- Dotierung (z. B. 8 Mol-%); und
- h) Modifizierung der ZrO2-Schicht durch In2O3. Mit dieser Maßnahme erhält man eine elektronenleitende Zwischenschicht, die auch ionenleitend ist.
Die Leitfähigkeit muß nicht so gut sein wie die einer
normale Cermetelektrode, die bei früheren Schirm
elektroden Verwendung fand. Es reicht eine deutlich
bessere Leitfähigkeit als die von ZrO2, beispielsweise
eine um den Faktor 10 gesteigerte Leitfähigkeit. Die
Wirkung kann bei geringer Leitfähigkeit durch Einsatz
aller ZrO2-Schichten zwischen der Heizerfolie, der
Referenzkanalfolie und der Nernstfolie noch verstärkt
werden.
Zusammengenommen erzielt ein erfindungsgemäß gestalteter
elektrochemischer Meßfühler folgende Vorteile
- a) erhöhte Sicherheit gegen Schwarzfärbung im Betrieb und bei der Fertigung;
- b) verringerte Heizereinkopplung bei getaktetem Heizer betrieb.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung werden nach
stehend anhand der bevorzugte Ausführungsbeispiele erläu
ternden Beschreibung noch deutlicher, wenn diese bezug
nehmend auf die beiliegende Figur gelesen wird, die
schematisch und im Schnitt einen Schichtaufbau eines
Ausschnitts eines mehrere Ausführungsbeispiele veran
schaulichenden elektrochemischen Meßfühlers gemäß der
Erfindung zeigt.
Es ist zu bemerken, daß die in der Figur dargestellte
Schnittansicht lediglich die um den Heizbereich, der im
wesentlichen aus einer Heizerfolie 15, einem Heizmäander
11 aus elektrischem Widerstandsmaterial und darumherum
liegenden elektrischen Isolationsschichten 4 (nach oben)
und 3 (nach unten) besteht, liegenden Schichten sowie
eine Meßelektroden 5 und eine Referenzelektrode 6 des
elektrochemischen Meßfühlers darstellt. Es handelt sich
bei dem in der Figur dargestellten elektrochemischen
Meßfühler um einen planaren Sauerstoffühler, wie er unter
der Fachbezeichnung: "Planare Lambda-Sonde" beispiels
weise in der Technik der katalytischen Abgasentgiftung
von Verbrennungsmotoren Verwendung findet. Der aus dem
Heizmäander 11, der oberen Elektroisolationsschicht 4 und
der unteren Elektroisolationsschicht 3 bestehende Heizer
ist mittels der Heizerfolie 15 auf einen Festelektrolyten
aufgebracht, dessen Details nicht weiter dargestellt
sind. Beidseitig des Heizers befindet sich ein
Dichtrahmen 2. Die Begriffe "oben" und "unten" beziehen
sich auf die Darstellung in der Figur.
Über dem Heizer, das heißt über der oberen
Elektroisolationsschicht 4 liegt eine Folienbinderschicht
17, eine Referenzkanalfolie 9, die einen Referenzgaskanal
12 einschließt und eine Referenzelektrode 6. Oberhalb der
Referenzkanalfolie 9 und dem Referenzgaskanal 12 liegt
eine einen Festelektrolyten bildende Nernstfolie 10, die
evtl. auch noch mit einer (nicht dargestellten) Pumpzelle
versehen ist, sowie eine Meßelektrode 5.
Die obere Elektroisolationsschicht 4 ist ersetzt oder
modifiziert. Dies kann realisiert werden, durch:
- a) CeO2, das mit annähernd 10 Mol-% La und annähernd 15 Mol-% Cu dotiert ist;
- b) ZrO2, das mit 1 Mol-% TiO2 dotiert ist;
- c) eine CeO2-Schicht;
- d) CeO2, das mit etwa 50% ZrO2 dotiert ist;
- e) eine Kombinationsschicht ZrO2/Isolation, etwa im Verhältnis 50% zu 50%, welche die Leitfähigkeits eigenschaften beider Materialien verbindet und neben dem Potentialausgleich eine Abmilderung der Sinter- und Ausdehnungsunterschiede von ZrO2 und Al2O3 erlaubt. In diesem Fall läßt sich die Isolation aus niedersinterndem Al2O3 herstellen, dessen Porosität durch Porenbildner eingestellt wird.
Eine wenigstens elektronenleitende Folienbinderschicht 17
aus Keramik kann dadurch realisiert werden, daß
- a) die Schicht 17 modifiziert ist durch ZrO2 mit höherem Y2O3-Gehalt, zum Beispiel annähernd 16 Mol-% Y2O3;
- b) die Schicht 17 modifiziert ist durch ZrO2 mit Yb2O3- Dotierung, zum Beispiel annähernd 8 Mol-% Yb2O3;
- c) die Schicht 17 modifiziert ist durch In2O3, wodurch eine elektronen- und ionenleitende Schicht entsteht.
Eine elektronenleitende Zwischenschicht 19 wird
zusätzlich zwischen der oberen Elektroisolationsschicht 4
und der darüber liegenden ZrO2-Folienbinderschicht 17
gebildet. Für die Realisierung dieser Zwischenschicht 19
sind die für das erste Ausführungsbeispiel genannten
Zusammensetzungen geeignet.
Allgemein gilt für die oben beschriebenen Ausführungs
beispiele zur Realisierung der keramischen Schicht(en) 4,
17, 19, daß es in erster Linie auf Elektronenleit
fähigkeit ankommt. Die Ionenleitfähigkeit ist bei den
angegebenen keramischen Schichten vorhanden, sie trägt
jedoch nicht zur erfindungsgemäßen Wirkung bei.
Claims (15)
1. Elektrochemischer Meßfühler für die Bestimmung von
Gaskomponenten in Gasgemischen, insbesondere in Abgasen
von Verbrennungskraftmaschinen, mit einem sauerstoff
ionenleitenden Festelektrolyten (9, 10), der mit im
Abstand voneinander angeordneten Elektrodenschichten und
wenigstens einem Widerstandsheizelement (11) versehen
ist, welches durch eine elektrische Isolierschicht (4)
vom Festelektrolyten (9, 10) getrennt ist, wobei eine
Folienbinderschicht (17) zwischen der elektrischen Iso
lierschicht (4) oberhalb des Widerstandselements (11) und
dem darüberliegenden Festelektrolyten (9, 10) vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine
keramische Schicht (4, 17, 19) zwischen der elektrischen
Isolierschicht (4) oberhalb des Widerstandsheizelements
(11) und dem zu den Elektroden (5, 6) weisenden
Festelektrolyten (9, 10) vorgesehen ist und daß diese
keramische Schicht zumindest elektronenleitend ist.
2. Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die keramische Schicht als zusätzliche Schicht (19)
zwischen der elektrodenseitigen elektrischen Isolier
schicht (4) und der darüberliegenden Folienbinderschicht
(17) liegt.
3. Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die obere elektrische Isolierschicht (4) durch die
elektronenleitende keramische Schicht ersetzt ist.
4. Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die obere elektrische Isolierschicht (4) so mit
keramischem Material modifiziert ist, daß sie zumindest
elektronenleitend ist.
5. Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Folienbinderschicht (17) modifiziert ist, daß sie
zumindest elektronenleitend ist.
6. Meßfühler nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die keramische Schicht (4,
17, 19) CeO2 enthält, das mit La und Cu dotiert ist.
7. Meßfühler nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt von La im CeO2 an
nähernd 10 Mol-% und von Cu im CeO2 annähernd 15 Mol-% ist.
8. Meßfühler nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß die keramische Schicht (4, 17, 19)
CeO2 mit einem Gehalt von 50 Mol-% ZrO2 enthält.
9. Meßfühler nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß die keramische Schicht (4, 17, 19)
ZrO2 enthält, das mit TiO2 dotiert ist.
10. Meßfühler nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt TiO2 1 Mol-% beträgt.
11. Meßfühler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die keramische Schicht eine Kombination der elek
trischen Isolierschicht (4) mit ZrO2 ist.
12. Meßfühler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Folienbinderschicht (17) ZrO2 mit einem höheren
Gehalt an Y2O3 enthält.
13. Meßfühler nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt an Y2O3 annähernd 16 Mol-% beträgt.
14. Meßfühler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Folienbinderschicht (17) ZrO2 mit Yb2O3-Dotierung
enthält.
15. Meßfühler nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt der Yb2O3-Dotierung annähernd 8 Mol-%
beträgt.
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