DE19856008C2 - Berührungssensor - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen neuen Berührungssensor. Ein Berührungs
sensor ist eine Vorrichtung, die bei einer menschlichen Berührung ein elektrisches
Signal erzeugt.
Bedienungselemente, die ein vorzugsweise elektrisches Signal erzeugen, sobald sie
berührt werden, sind bekannt. Sofern sie nicht einfach nur mechanische Schalter dar
stellen, werden sie als Näherungsinitiatoren, Touch-Panels oder Touch-Screens be
zeichnet.
Bei Näherungsinitiatoren wird durch Annäherung der Hand oder des Fingers einer
Bedienungsperson ein im Näherungsinitiator enthaltener elektrischer Schwingkreis
kapazitiv oder induktiv verstimmt. Dies führt zu einem Signal am Ausgang des
Näherungsinitiators (Firmenbroschüre Fa. Pepperl + Fuchs, Mannheim: Induktive,
kapazitive und magnetische Sensoren, 1996, S. 3-16). Näherungsinitiatoren werden
zum Beispiel als Anforderungssensoren an Fußgängerampeln oder Personenaufzügen
sowie bei Sicherheitsabschaltungen an Maschinenanlagen eingesetzt.
Als Touch-Panels oder Touch-Screens werden Berührungssensoren zur Signalein
gabe in elektronische Geräte bezeichnet. Sie arbeiten auf optischer Basis. Eine Licht
schranke, bestehend aus einer Lichtquelle und einem Photoempfänger, wird bei aus
reichender Annäherung mit dem Finger oder einem anderen lichtundurchlässigen Ob
jekt an die Berührungsfläche des Touch-Panels oder der Touch-Screen unterbrochen.
Diese Unterbrechung erzeugt ein Signal. Soll die Berührung bestimmter Teilflächen
auf einem Panel oder einer Screen unterschiedliche Signale erzeugen, so besteht das
Sensorsystem aus zwei Reihen von Lichtschranken, die zueinander gekreuzt, entlang
von zwei Seiten des Panels oder der Screen angeordnet sind. Jeder Lichtquelle liegt
ein Photoempfänger gegenüber (US 5,179,369). Ein solches System ist komplex und
daher aufwendig in der Herstellung und störanfällig im Dauerbetrieb, da die in einem
Rahmen um die Berührungsfläche angeordneten Elemente der Lichtschranke,
nämlich die Lichtquellen und die Photoempfänger, leicht verschmutzen.
Eine weitere Möglichkeit, Touch-Panels oder -Screens herzustellen, sind drucksensi
tive Folien (US 4,444,998). Drucksensitive Folien bestehen aus mindestens zwei
Schichten, einer elektrisch leitfähigen Schicht und einer Widerstandsschicht. Ohne
äußere Einflüsse stehen diese beiden Schichten nicht in elektrischem Kontakt
miteinander. Erst wenn an einer Stelle durch Berührung Druck auf die Folie ausgeübt
wird, wird ein elektrischer Kontakt hergestellt. Die drucksensitive Folie hat beim
Einsatz in Touch-Panels oder -Screens ein rechteckiges Format. Die Widerstands
schicht ist über die ganze Länge jeder ihrer vier Kanten mit einem gut leitfähigen
Kontakt versehen. Die leitfähige Schicht ist nur an einer Stelle kontaktiert. Es wird
abwechselnd zwischen den beiden kürzeren Kanten und zwischen den beiden
längeren Kanten der Widerstandsschicht eine elektrische Spannung angelegt. Wenn
durch Berührung der Folie an einer bestimmten Stelle der Kontakt zwischen der
leitfähigen Schicht und Widerstandsschicht hergestellt wird, tritt am Kontakt der
leitfähigen Schicht eine zwischen zwei Werten alternierende Spannung auf. Aus
diesen beiden Spannungswerten können über einen Kalibrierschritt, in dem der
Spannungsabfall in der Widerstandsfolie in Abhängigkeit vom Abstand zu den
kontaktierten Kanten eingeht, die Koordinaten der Berührungsstelle berechnet
werden. Ein Problem bei dieser Art von Touch-Panels ist die Alterungsempfindlich
keit. Wegen der ständigen mechanischen Belastung während des Gebrauchs und we
gen thermischer und strahlungsbedingter Belastungen verändern sich die Folien. Sie
verspröden zum Beispiel.
In WO 84/03186 A1 ist ein Berührungssensor bestehend aus einer transparenten
Platte bekennt, wobei an einer der Stirnflächen dieser Platte ein Photoempfänger
montiert ist, in dessen photoempfindlichen Raumwinkelbereich ein Teil der
Plattenstirnfläche liegt und auf der der zu berührenden Oberfläche
gegenüberliegenden Seite eine Strahlungsquelle angeordnet ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen neuen Typ eines
Berührungssensors sowie ein neues Verfahren zur Berührungserkennung zu schaffen. Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 9.
Der neue Berüh
rungssensor besteht aus einer transparenten Platte. An mindestens einer der vier
Stirnflächen dieser Platte ist eine Strahlungsquelle angeordnet, deren Licht in die
Platte eintritt und diese ausleuchtet. Eine der beiden Plattenflächen ist zur Berührung
bestimmt. An der Plattenfläche, die der zu berührenden Oberfläche gegenüber liegt,
ist mindestens ein Photoempfänger montiert, in dessen photoempfindlichem Raum
winkelbereich ein Teil der Plattenfläche oder die gesamte Plattenfläche liegt, wobei
ferner die dem Photoempfänger zugewandte Oberfläche der Platte mit einem
transparenten Material beschichtet ist, dessen Brechungsindex im
Wellenlängenbereich der benutzten Strahlungsquelle niedriger ist als der
Brechungsindex der Platte. In dieser Anordnung breitet sich das Licht von der
Strahlungsquelle über die angestrahlte Stirnfläche der Platte durch Totalreflexion an
den Grenzflächen der Platte zur Umgebung aus (Pedrotti, F. L.; Pedrotti, L. S.;
Introduction to Optics; S. 38-40). Bei Berührung der Plattenoberfläche mit einem
Finger entstehen Kontaktflächen zwischen der Platte und der, überwiegend aus
Phosphorlipiden bestehenden obersten Hautschicht. Die Lipidschicht hat einen
Brechungsindex im Bereich 1,5 bis 1,6. Diese Werte liegen in der Nähe des
Brechungsindexes einer transparenten Platte oder sogar darüber, so daß der größte
Teil des ohne Berührung totalreflektierten Lichtes an der berührten Stelle der Plat
tenoberfläche nicht mehr total reflektiert wird, sondern in die Haut eindringt und in
ihr stark gestreut wird. In der Berührungszone bildet sich ein heller Fleck, der vom
Photoempfänger an der gegenüber liegenden Plattenfläche detektiert wird. Die
Ausdehnung und die Helligkeit dieses Flecks variiert in Abhängigkeit vom
Berührungsdruck. Durch eine geeignet konzipierte Auswerteelektronik läßt sich die
Empfindlichkeit des Berührungssensors auf ein gewünschtes Maß einstellen.
Die transparente Platte kann aus jedem Material mit einer niedrigen Licht
schwächung im Spektralbereich der Strahlungsquelle bestehen. Bei der Beurteilung
der Lichtschwächung muß die Länge, die der größten Ausdehnung der Platte ent
spricht, berücksichtigt werden. Bevorzugt ist ein Material, bei dem das Licht der
Strahlungsquelle an einem Punkt der Platte mit maximalem Abstand zur Quelle nicht
mehr als 50% geschwächt ist. Bevorzugte Materialien sind Silikatgläser, Quarzgläser
oder transparente Polymere wie Polycarbonate, Polymethacrylate oder Polyester.
Es ist vorteilhaft, wenn die transparente Platte mindestens 0,05 mm, bevorzugt min
destens 0,5 mm dick ist.
Als Strahlungsquellen sind z. B. Wolframlampen, Licht emittierende Halbleiterdioden
oder Halbleiter-Laserdioden geeignet. Der Bereich der spektralen Empfindlichkeit
des Photoempfängers muß das Emissionspektrum der Strahlungsquelle umfassen.
Bevorzugt stimmen das Maximum der Empfindlichkeit des Photoempfängers und
das Maximum im Emissionsspektrum der Strahlungsquelle überein. Als Photo
empfänger sind Halbleiter-Photoempfänger bevorzugt. Besonders bevorzugt sind
Silizium-Photodioden, Silizium-Phototransistoren und Silizium- oder
Silizium/Metalloxid-charge-coupled-devices.
Um den Einfluß des Umgebungslichtes auf den Berührungssensor auszuschalten,
kann eine Strahlungsquelle verwendet werden, deren Emissionsspektrum außerhalb
des sichtbaren Spektrums liegt, z. B. im infraroten Spektralbereich bei einer Wellen
länge, die größer ist als 680 nm, bevorzugt größer als 780 nm und besonders bevor
zugt größer als 850 nm.
Eine zusätzliche Maßnahme zur Vermeidung von Fehlern, die z. B. durch das Umge
bungslicht ausgelöst werden, ist der Einsatz der Lock-in-Technik (P. Cielo, Optical
Techniques for Industrial Inspection, Academic Press San Diego 1988, p. 128-130).
Die Strahlungsquelle wird in ihrer Strahlungsleistung periodisch mit der Zeit ver
ändert mit der Frequenz fQ. Von den elektrischen Signalen des Photoempfängers wird
in einer nachgeschalteten elektronischen Einheit nur derjenige Teil des Signals
weitergeleitet, der sich ebenfalls periodisch mit der Zeit und annähernd mit derselben
Frequenz ändert wie die Strahlungsleistung der Strahlungsquelle. Durch die Wahl der
Breite des akzeptierten Frequenzbandes ΔfP, des Signals aus dem Photoempfänger
um die Frequenz fQ kann die Trennung von erwünschten Signalen und Störsignalen
optimiert werden. Bevorzugt ist eine relative Breite des akzeptierten Frequenzbandes
ΔfP/fQ von weniger als 0,1, besonders bevorzugt ist eine relative Breite ΔfP/fQ von
weniger als 0,01.
Der Raumwinkelbereich, in den die Strahlungsquelle abstrahlt, sollte bevorzugt an
die beleuchtete Stirnfläche der Platte angepaßt sein, um eine möglichst vollständige
Einkopplung des Lichtes der Strahlungsquelle in die Platte zu erreichen.
Die Plattenfläche auf der Seite, an der der Photoempfänger montiert ist, ist mit einem
transparenten Material beschichtet, dessen Brechungsindex im Wellenlängenbereich
der benutzten Strahlungsquelle niedriger ist als der Brechungsindex der Platte. Die
Güte der Totalreflexion wird durch den besseren Schutz der Plattenoberfläche unter
der Beschichtung verbessert und auf längere Zeit erhalten, da die geschützte Platten
oberfläche nicht durch Umwelteinflüsse verändert wird. Für die Beschichtung sind
transparente Materialien geeignet, die einen Brechungsindex haben, der deutlich
niedriger ist als der des benutzten Plattenmaterials. Bevorzugt beträgt der
Brechungsindex-Unterschied mindestens 0,05, besonders bevorzugt mehr als 0,1. Be
vorzugte Beschichtungen sind in DE 38 01 576 beschrieben und bestehen aus durch
UV-Strahlung polymerisierbare Gemische aus polyfunktionellen (Meth)Acrylsäure
derivaten, monofunktionellen (Meth)Acrylsäureestern und Fotoinitiatoren. Ebenfalls
bevorzugt sind über einen Sol-Gel-Prozeß hergestellte feste Materialien mit einer
Porösität von mehr als 50% zum Beispiel basierend auf Silikaten, Aluminaten und
anderen binären oder ternären Systemen (J. Fricke, A. Emmerling Aerogels-
Preparation, Properties, Applications in R. Reisfeld, C. K. Joergensen (Ed.) Chemistry,
Spectroscopy and Applications of Sol-Gel Glasses, Springer-Verlag 1992, S. 37-87).
Um besonders gute Reflexionen des eingestrahlten Lichts an den Stirnflächen der
Platte zu erhalten, können eine oder mehrere der Stirnflächen mit einem optisch re
flektierenden Material beschichtet sein. Diejenige Stirnfläche, die durch die Strah
lungsquelle beleuchtet wird, ist natürlich von der Beschichtung ausgenommen.
Durch die reflektierende Beschichtung der Stirnflächen wird das eingestrahlte Licht
besonders häufig innerhalb der Platte reflektiert, das heißt, es wird effizient genutzt,
und die Platte wird gleichmäßiger ausgeleuchtet. Bevorzugte Beschichtungen sind
optisch reflektierende Metalle und Metallegierungen wie Gold, Silber, Kupfer,
Nickel, Zinn oder Aluminium. Bevorzugte Beschichtungsverfahren sind physika
lische Vakuumbeschichtungsverfahren wie Aufdampfen, Sputtern, Chemical Vapor
Deposition (CVD) (David A. Glocker, Ismat Shah (Ed.) Handbook of Thin Film
Process Technologie, Institute of Physics Publishing, Bristol and Philadephia 1995).
Auch das Aufkleben von kommerziell erhältlichen metallbeschichteten Folien ist
möglich.
Die Platte kann in mehrere Berührungsfelder eingeteilt sein. Berührungsfelder sind
Bereiche der Platte, denen eindeutig ein Photodetektor zugeordnet ist, in dessen pho
toempfindlichem Raumwinkelbereich nur dieser bestimmte Plattenbereich liegt. Bei
Berührung unterschiedlicher Berührungsfelder nehmen unterschiedliche Photodetek
toren das durch die Berührung erzeugte Streulicht auf. Aus den Signalen der einzel
nen Photodetektoren läßt sich rekonstruieren, welche Berührungsfelder berührt wur
den. Der Abstand zweier benachbarter Berührungsfelder sollte nicht kleiner sein als
der typische Durchmesser einer menschlichen Fingerkuppe von ca. 1 cm, um Fehl
meldungen zu vermeiden. Die Berührungsfelder können für den Berührenden erkenn
bar auf der Platte markiert sein.
Der Berührungssensor kann auch ganz oder zeitlich begrenzt abgeschaltet werden.
Dies ist vorteilhaft, um eine Fehlfunktion des Berührungssensors bei Berührungen zu
vermeiden, die nicht dem vorgesehenen Zweck des Schaltens dienen, wie z. B. beim
Reinigen. Die Abschaltung kann dadurch erfolgen, daß bei einer bestimmten zeitli
chen Abfolge von Berührungen des Sensors die zugehörigen elektrischen Signale des
oder der Photodetektoren in der nachgeschalteten Einheit zur Verarbeitung der elek
tronischen Signale eine Abschaltung auslösen. Die Abschaltung kann bedeuten, daß
keine weiteren Signale weiterverarbeitet werden. Die Abschaltung kann zeitlich be
grenzt sein oder kann durch eine weitere definierte Signalfolge wieder aufgehoben
werden.
Zum Beispiel kann bei einer Ausführungsform der beanspruchten Vorrichtung, die
nur ein Berührungsfeld enthält, die besondere zeitliche Abfolge des einen Signals da
rin bestehen, daß das Berührungsfeld innerhalb einer bestimmten Zeit, zum Beispiel
von 5 Sekunden, genau dreimal hintereinander berührt wird. Bei einer Ausführungs
form der beanspruchten Vorrichtung, die mindestens zwei Berührungsfelder enthält,
kann die besondere zeitliche Abfolge von Signalen zum Beispiel darin bestehen, daß
zwei bestimmte Berührungsfelder gleichzeitig und innerhalb einer bestimmten Zeit,
zum Beispiel von 5 Sekunden, genau zweimal hintereinander berührt werden. Diese
Signalfolge wird nun von der nachgeschalteten elektronischen Signalverarbeitungs
vorrichtung so weiterverarbeitet, daß zum Beispiel für 1 Minute kein der Berührung
eines Berührungsfeldes entsprechendes Signale weitergegeben wird.
Der erfindungsgemäße Berührungssensor zeichnet sich durch seine Einfachheit im
Aufbau aus. Er enthält keinerlei bewegte Elemente. Er kann mit geringem Aufwand
hergestellt werden, hat eine lange Lebensdauer und ist schnell und einfach zu reini
gen.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Schema eines Berührungssensors.
Fig. 2 Ausführungsform eines Demonstrators für das Prinzip des Berührungs
sensors.
Fig. 1 zeigt schematisch die wesentlichen Bestandteile des Berührungssensors. Eine
Platte 1 wird an einer ihrer Stirnflächen 2 durch eine Strahlungsquelle 3 beleuchtet.
Das Licht breitet sich innerhalb der Platte 1 durch Totalreflexion an den beiden Plat
tenflächen 4, 4' aus. Gegenüber dem als Berührungsfläche 5 vorgesehenen und visuell
erkennbar gekennzeichneten Teil der oberen Plattenfläche 4 befindet sich an der
unteren Plattenfläche 4' ein Strahlungsempfänger 6, dessen Meßsignal in einem
Verstärker 7 elektronisch verstärkt und an einem Ausgangskontakt 8 zur weiteren
Nutzung bereitgestellt wird.
Fig. 2a und b zeigen beispielhaft eine Ausführungsform des Berührungssensors.
Diese Ausführungsform ist ein Demonstrator, der die Funktionsweise des Berüh
rungssensors anschaulich macht. Fig. 2a zeigt die Berührungsfläche 11 des Sensors
in der Draufsicht. Hinter der Berührungsfläche sind fünf Photodetektoren 12 und
daneben fünf zugehörigen Anzeige-Leuchtdioden 13 angeordnet. Fig. 2b zeigt den
Sensor als Schnittbild senkrecht zur Berührungsfläche. Die transparente Platte 14 des
Berührungssensors ist eine Glasplatte mit den Abmessungen 100 mm . 100 mm .
3 mm. Sie besteht aus Glas vom Typ BK 7 der Firma Jenaer Glaswerk Schott und
Gen. in Mainz. Dieses hat bei der Wellenlänge von 587,56 Nanometern einen
Brechungsindex von 1,5180. Die beiden Stirnflächen 15 und die rechte Stirnfläche 16
in der Fig. 2a wurden mit einer selbstklebenden Aluminiumfolie verklebt, so daß nur
noch die in der Fig. 2a linke Stirnfläche 17 lichtdurchlässig ist. Danach wurde die
Glasplatte in die Aussparung 18 des Stahlgehäuses 19 eingelegt. Die vier Auflagewinkel
20 sind so dimensioniert, daß die Platte bündig mit der Gehäuseoberseite ab
schließt. Der Spalt 21 zwischen Glasplatte und Gehäusefläche wurde auf dem gesam
ten Umfang mit einem ungefüllten elastischen Kleber (Hersteller Bayer Silicone, Typ
Formflex Classic 600F/7000S) verschlossen.
Im Inneren des Gehäuses wurde ein Laserdiodenmodul 22 (Typ FP-78/2LF-ö100 der
Firma Laser Components GmbH aus D-82140 Olching) in einer Neigung von etwa
45° zur Längsausdehnung der Glasplatte in der Weise montiert, daß das linien
förmige Strahlungsprofil dieses Laserdiodenmoduls die Stirnfläche der Glasplatte
mittig trifft und in seiner Längsausdehnung zu mehr als 50% ausleuchtet. Die
Schwerpunktswellenlänge des von diesem Modul emittierten Lichtes beträgt 780 nm.
Direkt unterhalb der Glasplatte, aber ohne direkten Kontakt zu ihr, sind insgesamt
fünf Halbleiter-Photodetektoren 12 vom Typ SDP 8600 (Hersteller Firma Honeywell
Optoelectronics) montiert. Diese sind auch von oben gut visuell zu erkennen, so daß
auf eine zusätzliche Markierung der Berührungsfelder bei diesem Demonstrator
verzichtet wurde. In jeden Photodetektor ist bereits ein Filter 23 integriert, das nur
infrarotes Licht zu den Photodetektoren hindurch läßt. Hierdurch wird die Empfind
lichkeit der Detektoren gegenüber dem Tageslicht stark reduziert.
Die elektrischen Signale der Detektoren werden in elektronischen Verstärkern 24
ausreichend verstärkt, so daß sie jeweils eine der insgesamt fünf Halbleiter-Leucht
dioden 13 ansteuern können, die in einem Feld neben der Glasplatte in analoger
Anordnung zueinander wie die fünf Detektoren in die Oberseite des Stahlgehäuses
montiert sind. Sobald und solange eines der Berührungsfelder zum Beispiel mit dem
Finger berührt wird, leuchtet die zugehörige Leuchtdiode auf und zeigt so die erfin
dungsgemäße Funktion des Sensors an.
Claims (11)
1. Berührungssensor bestehend aus einer transparenten Platte (1), wobei an
mindestens einer der Stirnflächen (2) dieser Platte zur Beleuchtung der
Stirnfläche eine Strahlungsquelle (3) angeordnet und auf der der zu be
rührenden Oberfläche (4) gegenüberliegenden Seite (4') mindestens ein
Photoempfänger (6) montiert ist, in dessen photoempfindlichem Raum
winkelbereich ein Teil oder die gesamte Plattenoberfläche liegt, wobei ferner
die dem Photoempfänger (6) zugewandte Oberfläche (4') der Platte (1) mit
einem transparenten Material beschichtet ist, dessen Brechungsindex im
Wellenlängenbereich der benutzten Strahlungsquelle niedriger ist als der
Brechungsindex der Platte.
2. Berührungssensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte
(1) eine Dicke von mindestens 0,05 mm und bevorzugt mindestens 0,5 mm
hat.
3. Berührungssensor nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Strahlungsquelle (3) mit einem Emissionsmaximum bei
einer Wellenlänge größer als 680 nm, bevorzugt größer als 780 nm und
besonders bevorzugt größer als 850 nm verwendet wird.
4. Berührungssensor nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung aus durch UV-Strahlung polymerisierbare Gemische
aus polyfunktionellen (Meth)Acrylsäurederivaten, monofunktionellen
(Meth)Acrylsäureestern oder geeigneten Fotoinitiatoren, oder aus über einen
Sol-Gel-Prozeß hergestellten festen Materialien mit einer Porösität von mehr
als 50% basierend auf Silikaten, Aluminaten und anderen binären oder
ternären Systemen besteht.
5. Berührungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens eine und maximal drei Stirnflächen (2) der Platte (1)
mit einem optisch reflektierenden Material beschichtet sind.
6. Berührungssensor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als optisch
reflektierendes Material Gold, Silber, Kupfer, Nickel oder Aluminium
verwendet wird und die Schichten durch Aufdampfen, Sputtern, CVD oder
Aufkleben von metallbeschichteten Folien hergestellt werden.
7. Berührungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß mehrere Photoempfänger (6) auf der der zu berührenden
Oberfläche (4) gegenüberliegenden Seite (4') der Platte (1) montiert sind,
wobei im photoempfindlichen Raumwinkelbereich eines jeden Photo
empfängers ein bestimmter Plattenbereich liegt, der dem Photoempfänger
eindeutig zugeordnet ist.
8. Berührungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet,
daß dem Photoempfänger (6) eine Einheit zur Verarbeitung des elektrischen
Signals nachgeschaltet ist.
9. Verfahren zur Berührungserkennung mit einem Berührungssensor nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsleistung
der Strahlungsquelle (3) sich periodisch mit der Zeit mit der Frequenz fQ
ändert und das elektrische Signal des Photoempfängers (6) in der Weise
weiterverarbeitet wird, daß überwiegend nur der Teil des Signals bewertet
wird, der sich ebenfalls periodisch mit der Zeit und annähernd mit derselben
Frequenz fQ ändert wie die Strahlungsleistung der Strahlungsquelle.
10. Verfahren zur Berührungserkennung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die relative Breite ΔfP/fQ des bei der Weiterverarbeitung
akzeptierten Frequenzbandes ΔfP des Signals aus dem Photoempfänger (6) um
die Frequenz fQ weniger als 0,1 und bevorzugt weniger als 0,01 beträgt.
11. Verfahren zur Berührungserkennung mit einem Berührungssensor nach einem
der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Berührungssensor
ganz oder zeitlich begrenzt abgeschaltet werden kann und sich nach einer vor
gegebenen Zeit selber wieder einschaltet oder durch eine bestimmte Signal
folge wieder eingeschaltet werden kann.
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