Berührungssensor
Die vorliegende Erfindung betrifft einen neuen Berührungssensor. Ein Berührungssensor ist eine Vorrichtung, die bei einer menschlichen Berührung ein elektrisches Signal erzeugt.
Bedienungselemente, die ein vorzugsweise elektrisches Signal erzeugen, sobald sie berührt werden, sind bekannt. Sofern sie nicht einfach nur mechanische Schalter darstellen, werden sie als Näherungsinitiatoren, Touch-Panels oder Touch-Screens be- zeichnet.
Bei Näherungsinitiatoren wird durch Annäherung der Hand oder des Fingers einer Bedienungsperson ein im Näherungsinitiator enthaltener elektrischer Schwingkreis kapazitiv oder induktiv verstimmt. Dies führt zu einem Signal am Ausgang des Näherungsinitiators (Firmenbroschüre Fa. Pepperl+Fuchs, Mannheim: Induktive, kapazitive und magnetische Sensoren, 1996, S. 3-16). Näherungsinitiatoren werden zum Beispiel als Anforderungssensoren an Fußgängerampeln oder Personenaufzügen sowie bei Sicherheitsabschaltungen an Maschinenanlagen eingesetzt.
Als Touch-Panels oder Touch-Screens werden Berührungssensoren zur Signaleingabe in elektronische Geräte bezeichnet. Sie arbeiten auf optischer Basis. Eine Lichtschranke, bestehend aus einer Lichtquelle und einem Photoempfänger, wird bei ausreichender Annäherung mit dem Finger oder einem anderen lichtundurchlässigen Objekt an die Berührungsfläche des Touch-Panels oder der Touch-Screen unterbrochen. Diese Unterbrechung erzeugt ein Signal. Soll die Berührung bestimmter Teilflächen auf einem Panel oder einer Screen unterschiedliche Signale erzeugen, so besteht das Sensorsystem aus zwei Reihen von Lichtschranken, die zueinander gekreuzt, entlang von zwei Seiten des Panels oder der Screen angeordnet sind. Jeder Lichtquelle liegt ein Photoempfänger gegenüber (US 5,179,369). Ein solches System ist komplex und daher aufwendig in der Herstellung und störanfällig im Dauerbetrieb, da die in einem
Rahmen um die Berührungsfläche angeordneten Elemente der Lichtschranke, nämlich die Lichtquellen und die Photoempfänger, leicht verschmutzen.
Eine weitere Möglichkeit, Touch-Panels oder -Screens herzustellen, sind drucksensi- tive Folien (US 4,444,998). Drucksensitive Folien bestehen aus mindestens zwei
Schichten, einer elektrisch leitfähigen Schicht und einer Widerstandsschicht. Ohne äußere Einflüsse stehen diese beiden Schichten nicht in elektrischem Kontakt miteinander. Erst wenn an einer Stelle durch Berührung Druck auf die Folie ausgeübt wird, wird ein elektrischer Kontakt hergestellt. Die drucksensitive Folie hat beim Einsatz in Touch-Panels oder -Screens ein rechteckiges Format. Die Widerstandsschicht ist über die ganze Länge jeder ihrer vier Kanten mit einem gut leitfähigen Kontakt versehen. Die leitfähige Schicht ist nur an einer Stelle kontaktiert. Es wird abwechselnd zwischen den beiden kürzeren Kanten und zwischen den beiden längeren Kanten der Widerstandsschicht eine elektrische Spannung angelegt. Wenn durch Berührung der Folie an einer bestimmten Stelle der Kontakt zwischen der leitfähigen Schicht und
Widerstandsschicht hergestellt wird, tritt am Kontakt der leitfähigen Schicht eine zwischen zwei Werten alternierende Spannung auf. Aus diesen beiden Spannungswerten können über einen Kalibrierschritt, in dem der Spannungsabfall in der Widerstandsfolie in Abhängigkeit vom Abstand zu den kontaktierten Kanten eingeht, die Koordinaten der Berührungsstelle berechnet werden. Ein Problem bei dieser Art von
Touch-Panels ist die Alterungsempfindlichkeit. Wegen der ständigen mechanischen Belastung während des Gebrauchs und wegen thermischer und strahlungsbedingter Belastungen verändern sich die Folien. Sie verspröden zum Beispiel.
Die Erfindung besteht in einem neuen Typ von Berührungssensor.
Der neue Berührungssensor besteht aus einer transparenten Platte. An mindestens einer der vier Stirnflächen dieser Platte ist eine Strahlungsquelle angeordnet, deren
Licht in die Platte eintritt und diese ausleuchtet. Eine der beiden Plattenflächen ist zur Berührung bestimmt. Ein Photoempfänger ist so montiert, dass zumindest ein
Teil von aus der Platte wieder austretendem Licht der Strahlungsquelle eine Detektion von Licht in einem Photoempfänger bewirkt.
In dieser Anordnung breitet sich das Licht von der Strahlungsquelle über die ange- strahlte Stirnfläche der Platte durch Totalreflexion an den Grenzflächen der Platte zur
Umgebung aus (Pedrotti, F.L.; Pedrotti, L.S.; Introduction to Optics; S. 38-40 ), sofern der Einfallswinkel des Lichts zur Normalen auf die Plattenflächen den Winkel für Totalreflexion erreicht. Licht, dass unterhalb des Winkels für Totalreflexion auf die Plattenflächen trifft, tritt zum Teil aus der Platte aus. An den großen Plattenflä- chen wird der größte Teil des Lichts totalreflektiert, während an den schmalen Stirnflächen der Platte der größte Teil des Lichts aus der Platte austritt.
Bei Berührung der Plattenoberfläche mit einem Finger entstehen Kontaktflächen zwischen der Platte und der überwiegend aus Phosphorlipiden bestehenden obersten Hautschicht. Die Lipidschicht hat einen Brechungsindex im Bereich 1,5 bis 1,6.
Diese Werte liegen in der Nähe des Brechungsindexes einer transparenten Platte oder sogar darüber, so daß der größte Teil des ohne Berührung totalreflektierten Lichtes an der berührten Stelle der Plattenoberfläche nicht mehr total reflektiert wird, sondern in die Haut eindringt und in ihr stark gestreut wird. In der Berührungszone bil- det sich ein heller Fleck.
In einer Ausfυhrungsform der Erfindung wird der Photoempfänger an der Plattenfläche, die der zu berührenden Oberfläche gegenüber liegt, montiert, wobei im photo- empfindlichem Raumwinkelbereich des Photodetektors ein Teil der Plattenfläche oder die gesamte Plattenfläche liegt.
Der helle Fleck, der sich in der Berührungszone bildet, wird vom Photoempfänger an der gegenüber liegenden Plattenfläche detektiert. Die Ausdehnung und die Helligkeit dieses Flecks variiert in Abhängigkeit vom Berührungsdruck. Durch eine geeignet konzipierte Auswerteelektronik läßt sich die Empfindlichkeit des Berührungssensors auf ein gewünschtes Maß einstellen.
Die Platte kann in mehrere Berührungsfelder eingeteilt sein. Berührungsfelder sind Bereiche der Platte, denen eindeutig ein Photodetektor zugeordnet ist, in dessen photoempfindlichem Raumwinkelbereich nur dieser bestimmte Plattenbereich liegt. Bei Berührung unterschiedlicher Berührungsfelder nehmen unterschiedliche Photodetektoren das durch die Berührung erzeugte Streulicht auf. Aus den Signalen der einzelnen Photodetektoren läßt sich rekonstruieren, welche Berührungsfelder berührt wurden. Der Abstand zweier benachbarter Berührungsfelder sollte nicht kleiner sein als der typische Durchmesser einer menschlichen Fingerkuppe von ca. 1 cm, um Fehl- meidungen zu vermeiden. Die Berührungsfelder können für den Berührenden erkennbar auf der Platte markiert sein.
In einer alternativen Ausführungsform wird mindestens ein Photoempfänger an der der beleuchteten Stirnfläche gegenüberliegenden Stirnfläche montiert, so daß ein Teil oder die gesamte Stirnfläche im photoempfindlichen Raumwinkelbereich dieses
Photodetektors liegt. Bei Berührung wird ein Teil des Lichts aus der Platte herausgestreut. Die Verringerung des Lichtsignals im Vergleich zur unberührten Platte wird vom Photoempfänger detektiert.
Bevorzugt füllt die Strahlungsquelle die Stirnfläche gleichmäßig mit Licht und dieses
Licht breitet sich in der Platte auf die Plattenebene bezogen nicht divergent aus.
Es können mehrere Strahlungsquellen in einer Reihe entlang der Längsausdehnung einer Stirnfläche angeordnet werden, wobei die einzelnen Strahlungsquellen unab- hängig voneinander einschaltbar sind und ein oder mehrere Photoempfanger in einer
Reihe entlang der Längsausdehnung der der Stirnfläche mit den Photoempfängern gegenüberlegenden Stirnfläche angeordnet sein, wobei die einzelnen Photoempfänger unabhängig voneinander auslesbar sind.
Die entlang der Stirnfläche angeordneten Strahlungsquellen werden zu unterschiedlichen Zeiten eingeschaltet, und über die Zeitabhängigkeit des an dem einen Photo-
empfanger detektierten Signals oder der an den mehreren Photoempfängern detek- tierten Signale wird die Berührungsstelle bestimmt.
Alternativ werden die Signale der einzelnen Photoempfänger, die in einer Reihe ent- lang der Stirnfläche angeordneten sind, gemessen und über das Verhältnis der gemessenen Signalstärken wird der Berührungsort bestimmt wird.
Mit diesen bevorzugten Anordnungen läßt sich der Berührungspunkt auf der Plattenoberfläche auf einer Achse parallel zu der Reihenanordnung der Strahlungsquellen und/oder Photoempfänger lokalisieren.
Analog können an den beiden übrigen Stirnseiten der Platte ebenfalls jeweils eine Reihe von Strahlungsquellen und/oder Photoempfängern angeordnet werden, so daß eine genaue Lokalisation des Berührungspunktes auf der Plattenoberfläche möglich ist.
In einer dritten Ausfuhrungsform wird an der der zu berührenden Oberfläche gegenüberliegenden Seite der ersten transparenten Platte eine zweite transparente Platte montiert, die einen fluoreszierenden Farbstoff enthält und an deren vier Stirn- flächen jeweils mindestens ein Photoempfänger so montiert ist, dass ein Teil oder die gesamte Stirnfläche im photoempfindlichen Raumwinkelbereich dieses Photodetektors liegt. Das durch die Berührung aus der ersten Platte gestreute Licht gelangt in die zweite Platte. Dort wird lokal der fluoreszierende Farbstoff angeregt. Mit den Photodetektoren an den vier Seiten, wird das Signal des Fluoreszenzlichts gemessen. Die gemessene Signalstärke ist abhängig von der Entfernung des Ursprungsortes des
Fluoreszenzlichts von dem entsprechenden Photodetektor. Über die Verhältnisse der Signalstärken kann auf den Ursprungsort des Fluoreszenzlichts und damit auf den Berührungsort geschlossen werden.
Die transparente Platte kann aus jedem Material mit einer niedrigen Lichtschwächung im Spektralbereich der Strahlungsquelle bestehen. Bei der Beurteilung der
Lichtschwächung muß die Länge, die der größten Ausdehnung der Platte entspricht, berücksichtigt werden. Bevorzugt ist ein Material, bei dem das Licht der Strahlungsquelle an einem Punkt der Platte mit maximalem Abstand zur Quelle nicht mehr als 50% geschwächt ist. Bevorzugte Materialien sind Silikatgläser, Quarzgläser oder transparente Polymere wie Polycarbonate, Polymethacrylate oder Polyester.
Es ist vorteilhaft, wenn die transparente Platte mindestens 0,05 mm, bevorzugt mindestens 0,5 mm dick ist.
Als Strahlungsquellen sind z.B. Wolframlampen, Licht emittierende Halbleiterdioden oder Halbleiter-Laserdioden geeignet. Der Bereich der spektralen Empfindlichkeit des Photoempfängers muß das Emissionspektrum der Strahlungsquelle umfassen. Bevorzugt stimmen das Maximum der Empfindlichkeit des Photoempfängers und das Maximum im Emissionsspektrum der Strahlungsquelle überein. Als Photoem- pfänger sind Halbleiter-Photoempfänger bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Silizium-Photodioden, Silizium-Phototransistoren und Silizium- oder Sili- zium/Metalloxid-charge-coupled-devices.
Um den Einfluß des Umgebungslichtes auf den Photoempfänger auszuschalten, kann, insbesondere in den ersten beiden Ausfuhrungsformen, eine Strahlungsquelle verwendet werden, deren Emissionsspektrum außerhalb des sichtbaren Spektrums liegt, z.B. im infraroten Spektralbereich bei einer Wellenlänge, die größer ist als 680 nm, bevorzugt größer als 780 nm und besonders bevorzugt größer als 850 nm.
Dem oder den Photoempfängern kann eine Einheit zur Verarbeitung der elektrischen
Signale nachgeschaltet sein.
Eine zusätzliche Maßnahme zur Vermeidung von Fehlern, die z.B. durch das Umgebungslicht ausgelöst werden, ist der Einsatz der Lock-in-Technik (P.Cielo, Optical Techniques for Industrial Inspection, Academic Press San Diego 1988, p. 128-130).
Die Strahlungsquelle wird in ihrer Strahlungsleistung periodisch mit der Zeit verän-
dert mit der Frequenz fQ. Von den elektrischen Signalen des Photoempfängers wird in einer nachgeschalteten elektronischen Einheit nur derjenige Teil des Signals weitergeleitet, der sich ebenfalls periodisch mit der Zeit und annähernd mit derselben Frequenz ändert wie die Strahlungsleistung der Strahlungsquelle. Durch die Wahl der Breite des akzeptierten Frequenzbandes ΔfP, des Signals aus dem Photoempfänger um die Frequenz fQ kann die Trennung von erwünschten Signalen und Störsignalen optimiert werden. Bevorzugt ist eine relative Breite des akzeptierten Frequenzbandes Δfp/fQ von weniger als 0,1, besonders bevorzugt ist eine relative Breite Δfp/fQ von weniger als 0,01.
Der Raumwinkelbereich, in den die Strahlungsquelle abstrahlt, sollte bevorzugt an die beleuchtete Stirnfläche der Platte angepaßt sein, um eine möglichst vollständige Einkopplung des Lichtes der Strahlungsquelle in die Platte zu erreichen.
Die Plattenfläche auf der zu berührenden Oberfläche gegenüberliegenden Seite kann mit einem transparenten Material beschichtet sein, dessen Brechungsindex im Wellenlängenbereich der benutzten Strahlungsquelle niedriger ist als der Brechungsindex der Platte. Die Güte der Totalreflexion an den großen Plattenflächen wird durch den besseren Schutz der Plattenoberfläche unter der Beschichtung verbessert und auf längere Zeit erhalten, da die geschützte Plattenoberfläche nicht durch Umwelteinflüsse verändert wird. Für die Beschichtung sind transparente Materialien geeignet, die einen Brechungsindex haben, der deutlich niedriger ist als der des benutzten Plattenmaterials. Bevorzugt beträgt der Brechungsindex-Unterschied mindestens 0,05, besonders bevorzugt mehr als 0,1. Bevorzugte Beschichtungen sind in DE 38 01 576 beschrieben und bestehen aus durch UV-Strahlung polymerisierbaren Gemischen aus polyfunktionellen (Meth)Acrylsäurederivaten, monofunktionellen (Meth)Acrylsäu- reestern und Fotoinitiatoren. Ebenfalls bevorzugt sind über einen Sol-Gel-Prozeß hergestellte feste Materialien mit einer Porosität von mehr als 50 % zum Beispiel basierend auf Silikaten, Aluminaten und anderen binären oder ternären Systemen (J. Fricke, A. Emmerling Aerogels-Preparation, Properties, Applications in R.Reisfeld,
C.K.Joergensen (Ed.) Chemistry, Spectroscopy and Applications of Sol-Gel Glasses, Springer-Verlag 1992, S. 37-87).
Um besonders gute Reflexionen des eingestrahlten Lichts an den Stirnflächen der Platte zu erhalten, können insbesondere in der ersten und dritten Ausführungsform eine oder mehrere der Stirnflächen mit einem optisch reflektierenden Material beschichtet sein. Diejenigen Stirnflächen, die durch die Strahlungsquelle beleuchtet werden oder an denen Photodetektoren montiert sind, sind natürlich von der Beschichtung ausgenommen. Durch die reflektierende Beschichtung der Stirnflächen wird das eingestrahlte Licht besonders häufig innerhalb der Platte reflektiert, das heißt, es wird effizient genutzt, und die Platte wird gleichmäßiger ausgeleuchtet. Bevorzugte Beschichtungen sind optisch reflektierende Metalle und Metallegierungen wie Gold, Silber, Kupfer, Nickel, Zinn oder Aluminium. Bevorzugte Beschich- tungsverfahren sind physikalische Vakuumbeschichtungsverfahren wie Aufdampfen, Sputtern, Chemical Vapor Deposition (CVD) (David A. Glocker, Ismat Shah (Ed.)
Handbook of Thin Film Process Technologie, Institute of Physics Publishing, Bristol and Philadephia 1995). Auch das Aufkleben von kommerziell erhältlichen metallbeschichteten Folien ist möglich.
Der Berührungssensor kann auch ganz oder zeitlich begrenzt abgeschaltet werden.
Dies ist vorteilhaft, um eine Fehlfunktion des Berührungssensors bei Berührungen zu vermeiden, die nicht dem vorgesehenen Zweck des Schaltens dienen, wie z.B. beim Reinigen. Die Abschaltung kann dadurch erfolgen, dass bei einer bestimmten zeitlichen Abfolge von Berührungen des Sensors die zugehörigen elektrischen Signale des oder der Photodetektoren in der nachgeschalteten Einheit zur Verarbeitung der elektronischen Signale eine Abschaltung auslösen. Die Abschaltung kann bedeuten, dass keine weiteren Signale weiterverarbeitet werden. Die Abschaltung kann zeitlich begrenzt sein oder kann durch eine weitere definierte Signalfolge wieder aufgehoben werden.
Zum Beispiel kann bei einer Ausführungsform der beanspruchten Vorrichtung, die nur ein Berührungsfeld enthält, die besondere zeitliche Abfolge des einen Signals darin bestehen, dass das Berührungsfeld innerhalb einer bestimmten Zeit, zum Beispiel von 5 Sekunden, genau dreimal hintereinander berührt wird. Bei einer Ausführungs- form der beanspruchten Vorrichtung, die mindestens zwei Berührungsfelder enthält, kann die besondere zeitliche Abfolge von Signalen zum Beispiel darin bestehen, dass zwei bestimmte Berührungsfelder gleichzeitig und innerhalb einer bestimmten Zeit, zum Beispiel von 5 Sekunden, genau zweimal hintereinander berührt werden. Diese Signalfolge wird nun von der nachgeschalteten elektronischen Signalverarbeitungs- Vorrichtung so weiterverarbeitet, dass zum Beispiel für 1 Minute kein der Berührung eines Berührungsfeldes entsprechendes Signal weitergegeben wird.
Der erfindungsgemäße Berührungssensor zeichnet sich durch seine Einfachheit im Aufbau aus. Er enthält keinerlei bewegte Elemente. Er kann mit geringem Aufwand hergestellt werden, hat eine lange Lebensdauer und ist schnell und einfach zu reinigen.
Figuren und Beispiele
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Schema eines Berührungssensors.
Fig. 2 Ausfuhrungsform eines Demonstrators für das Prinzip des Berührungssensors.
Fig. 3 Schema eines Berührungssensors in der zweiten Ausf hrungsform.
Fig. 4 Schema eines Berührungssensors in der dritten Ausfuhrungsform a) als Seitenansicht b) als Draufsicht.
Fig. 1 zeigt schematisch die wesentlichen Bestandteile des Berührungssensors. Eine Platte 1 wird an einer ihrer Stirnflächen 2 durch eine Strahlungsquelle 3 beleuchtet. Das Licht breitet sich innerhalb der Platte 1 durch Totalreflexion an den beiden Plattenflächen 4,4' aus. Gegenüber dem als Berührungsfläche 5 vorgesehenen und visuell erkennbar gekennzeichneten Teil der oberen Plattenfläche 4 befindet sich an der unteren Plattenfläche 4' ein Strahlungsempfänger 6, dessen Meßsignal in einem Verstärker 7 elektronisch verstärkt und an einem Ausgangskontakt 8 zur weiteren Nutzung bereitgestellt wird.
Fig. 2 a und b zeigen beispielhaft eine Ausfuhrungsform des Berührungssensors.
Diese Ausführungsform ist ein Demonstrator, der die Funktionsweise des Berührungssensors anschaulich macht. Fig. 2a zeigt die Berührungsfläche 1 1 des Sensors in der Draufsicht. Hinter der Berührungsfläche sind fünf Photodetektoren 12 und daneben fünf zugehörigen Anzeige-Leuchtdioden 13 angeordnet. Fig. 2b zeigt den Sensor als Schnittbild senkrecht zur Berührungsfläche. Die transparente Platte 14 des
Berührungssensors ist eine Glasplatte mit den Abmessungen 100 mm * 100 mm * 3
mm. Sie besteht aus Glas vom Typ BK 7 der Firma Jenaer Glaswerk Schott und Gen. in Mainz. Dieses hat bei der Wellenlänge von 587,56 Nanometern einen Brechungsindex von 1,5180. Die beiden Stirnflächen 15 und die rechte Stirnfläche 16 in der Fig. 2a wurden mit einer selbstklebenden Aluminiumfolie verklebt, so daß nur noch die in der Fig. 2a linke Stirnfläche 17 lichtdurchlässig ist. Danach wurde die Glasplatte in die Aussparung 18 des Stahlgehäuses 19 eingelegt. Die vier Auflagewinkel 20 sind so dimensioniert, dass die Platte bündig mit der Gehäuseoberseite abschließt. Der Spalt 21 zwischen Glasplatte und Gehäusefläche wurde auf dem gesamten Umfang mit einem ungefüllten elastischen Kleber (Hersteller Bayer Silicone, Typ Formflex Classic 600F/7000S) verschlossen.
Im Inneren des Gehäuses wurde ein Laserdiodenmodul 22 (Typ FP-78/2LF-Ö100 der Firma Laser Components GmbH aus D-82140 Olehing) in einer Neigung von etwa 45° zur Längsausdehnung der Glasplatte in der Weise montiert, dass das linienför- mige Strahlungsprofil dieses Laserdiodenmoduls die Stirnfläche der Glasplatte mittig trifft und in seiner Längsausdehnung zu mehr als 50 % ausleuchtet. Die Schwerpunktswellenlänge des von diesem Modul emittierten Lichtes beträgt 780 nm.
Direkt unterhalb der Glasplatte, aber ohne direkten Kontakt zu ihr, sind insgesamt fünf Halbleiter-Photodetektoren 12 vom Typ SDP 8600 (Hersteller Firma Honeywell
Optoelectronics) montiert. Diese sind auch von oben gut visuell zu erkennen, so daß auf eine zusätzliche Markierung der Berührungsfelder bei diesem Demonstrator verzichtet wurde. In jeden Photodetektor ist bereits ein Filter 23 integriert, das nur infrarotes Licht zu den Photodetektoren hindurch läßt. Hierdurch wird die Empfϊndlich- keit der Detektoren gegenüber dem Tageslicht stark reduziert.
Die elektrischen Signale der Detektoren werden in elektronischen Verstärkern 24 ausreichend verstärkt, so daß sie jeweils eine der insgesamt fünf Halbleiter-Leuchtdioden 13 ansteuern können, die in einem Feld neben der Glasplatte in analoger Anordnung zueinander wie die fünf Detektoren in die Oberseite des Stahlgehäuses montiert sind. Sobald und solange eines der Berührungsfelder zum Beispiel mit dem
Finger berührt wird, leuchtet die zugehörige Leuchtdiode auf und zeigt so die erfin- dungsgemäße Funktion des Sensors an.
Fig. 3 zeigt schematisch die wesentlichen Bestandteile des Berührungssensors in seiner zweiten Ausfuhrungsform. Eine Platte 31 wird an einer ihrer Stirnflächen 32 durch eine Anzahl von Strahlungsquellen 33, die entlang dieser Stirnfläche angeordnet sind, beleuchtet. Das Licht breitet sich innerhalb der Platte durch Totalreflexion aus, ist aber auf die Plattenebene bezogen nur geringfügig divergent. Bei optimaler Justierung tritt daher das Licht überwiegend genau an der Stelle der gegenüber lie- genden Stirnfläche 34 wieder aus der Platte aus, die der Stelle gegenüber liegt, an der das Licht in die Platte eingetreten ist. An der Stirnfläche 34 sind eine Anzahl von Photodetektoren 35 angebracht, deren Signale in einem Mehrkanalverstärker 36 elektronisch verstärkt werden. Die Strahlungsquellen werden über das elektronische Ansteuergerät 37 zeitlich nacheinander eingeschaltet, und es wird jeweils das Meß- signal des gegenüber liegenden Photodetektors oder vorzugsweise das Meßsignal sämtlicher Detektoren bestimmt. Wird nun die Platte 31 zum Beispiel mit dem Finger berührt, dann wird ein Teil des an dieser Stelle der Platte totalreflektierten Lichtes ausgekoppelt und das zu diesem Lichtweg gehörende Meßsignal nimmt signifikant ab. Aus der Gesamtheit dieser Informationen eines Meßzyklusses kann daher mit hoher Genauigkeit berechnet werden, ob und an welcher Ortskoordinate parallel zur Anordnungsrichtung der Strahlungsquellen und Detektoren die Platte berührt wurde.
Die Fig. 4a und b zeigen schematisch die wesentlichen Bestandteile des Berührungs- sensors in seiner dritten Ausführungsform. Ebenso wie in der ersten Ausführungsform wird eine Platte 41 an einer ihrer Stirnflächen 42 durch eine Strahlungsquelle 43 beleuchtet. Das Licht breitet sich innerhalb der Platte 41 durch Totalreflexion an den beiden Plattenflächen 44,45 aus. Unterhalb der Platte 41 befindet eine zweite Platte 46, die in wohl abgestimmter Konzentration einen fluoreszierenden Farbstoff (54) enthält, die mit Licht der Strahlungsquelle 43 zur Fluoreszenz angeregt werden kann.
Wird nun die Berührungsfläche 44 der Platte 41 zum Beispiel mit dem Finger 47 berührt, so tritt in diesem Bereich ein Teil des Lichtes auf der dem Finger 47 gegenüber liegenden Seite aus und dringt in die untere Platte 46 ein. Hier trifft es auf den fluoreszierenden Farbstoff (54) und regt diesen zur Fluoreszenz an. Ein gewisser Teil dieser Fluoreszenzstrahlung breitet sich innerhalb der Platte durch Totalreflexion an den beiden Plattenflächen 48,49 aus und trifft danach auf die Photodetektoren 50,51,52,53, die an den vier Stirnflächen der Platte 46 angeordnet sind. Durch geeignete Strukturierung der vier Stirnflächen der zweiten Platte 46 oder durch zusätzliche abbildende optische Elemente ist dafür gesorgt, dass unabhängig von dem Ort, an dem die Strahlung wieder aus der jeweiligen Stirnfläche der Platte 46 austritt, ein annähernd gleicher Anteil der austretenden Strahlung auf den Photodetektor gelenkt wird. Wird nun die Absorption der Fluoreszenzstrahlung in der Platte 46 so eingestellt, dass die Strahlung beim Durchgang durch die Platte bereits deutlich, zum Bei- spiel um den Faktor 10 pro Plattendiagonale geschwächt wird, dann kann man aus den Signalen, die an den vier Detektoren 50,51,52,53 gemessen werden, die Ortskoordinaten der Stelle berechnen, an der die Platte gerade berührt wird.