DE19854336A1 - Verfahren zur Entfernungsmessung mittels Schall-Laufzeitmessung, sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Entfernungsmessung mittels Schall-Laufzeitmessung, sowie Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernungsmessung mittels Schall-Laufzeitmessung, wobei mit der Aussendung eines Schallimpulses ein Zähler gestartet und bei Empfang des Echoimpulses der Zähler ausgelesen wird und die Anzahl n der Zählimpulse ein Maß für die Schall-Laufzeit und damit ein Maß für die Entfernung eines zu messenden Gegenstandes darstellt. Dabei wird zur Erhöhung der Meßgenauigkeit die Temperaturabhängigkeit der Schall-Laufzeit bzw. der Schallgeschwindigkeit c¶s¶ kompensiert, indem ein Zähler mit einer variablen Taktlänge DELTA verwendet wird, welche von der Temperatur T im umgekehrten Maße abhängt wie die Schallgeschwindigkeit. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, welche eine Oszillatorschaltung mit temperaturabhängiger Schwingungsfrequenz enthält. Mit der Erfindung gelingt unter geringem Bauteil- und Auswerteaufwand die Bereitstellung eines Signals, welches ein direktes Maß für die Entfernung des Meßobjekts ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernungsmessung mittels einer
Schall-Laufzeitmessung, wobei mit der Aussendung eines Schallimpulses
ein Zähler gestartet und bei Empfang des Echoimpulses der Zähler
ausgelesen wird und die Anzahl n der Zählimpulse ein Maß für die Schall-
Laufzeit und damit ein Maß für die Entfernung eines zu messenden
Gegenstandes darstellt.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens mit einem Sender und einem Empfänger für Schallsignale
sowie mit einem Zähler, welcher z. B. durch einen Mikrocontroller gebildet
ist.
Die Laufzeit eines ausgesendeten und rückreflektierten elektromagne
tischen oder akustischen Signals wird in vielen Bereichen der Technik für
Ortung und Entfernungsbestimmung von Objekten eingesetzt. Grundlage
dafür ist die bei konstanter Ausbreitungsgeschwindigkeit des Signals
lineare Beziehung zwischen der Laufzeit des Signals und der
zurückgelegten Strecke, damit auch der Entfernung des Objekts. Ein
Entfernungsmeßverfahren auf elektromagnetischer Grundlage ist das
Radar-Verfahren (Abkürzung für englisch radio detecting and ranging).
Schall-Laufzeitmessungen werden beispielsweise ausgenutzt beim Echolot-
Verfahren, in medizinischen Ultraschall-Diagnosegeräten oder bei der
Überwachung von Füllständen von Medien in Behältnissen.
Die US 4388708 betrifft beispielsweise ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Messung von Abständen zwischen einem festen Sender-Bezugspunkt
und einem sich bewegenden Empfänger-Bezugspunkt mittels
Ultraschallsender und -empfänger, wobei während der Laufzeit des
Schallimpulses elektrische Impulse gezählt werden.
Im Gegensatz zum Meßverfahren auf elektromagnetischer Grundlage, bei
welchen die Ausbreitungsgeschwindigkeit des elektromagnetischen Signals
im wesentlichen konstant ist, tritt bei Meßverfahren auf akustischer
Grundlage das Problem auf, daß die Schallausbreitungsgeschwindigkeit
stark von der Temperatur abhängt. Beispielsweise ist die Schallgeschwin
digkeit cs in Gasen in guter Näherung proportional zu √T, wobei T die
absolute Temperatur ist. Ebenso besteht in Flüssigkeiten eine Abhängigkeit
der Schallgeschwindigkeit von der Temperatur, die jedoch weniger
ausgeprägt als bei Gasen ist.
Durch die temperaturabhängige Schall-Ausbreitungsgeschwindigkeit
unterliegt auch die gemessene Laufzeit zwischen Aussenden eines
Schallimpulses und Empfang eines rückreflektierten Impulses bei gleicher
Objektentfernung temperaturbedingten Schwankungen. Um die Entfernung
eines Objekts zuverlässig bestimmen zu können, muß der
Temperatureinfluß auf die Schall-Laufzeit daher korrigiert werden. Zur
Korrektur des Temperaturfehlers sind verschiedene Ansätze bekannt.
Gemäß der DE 29 35 143 A1 kann die Kompensation des Temperaturfehlers
mittels einer Referenzmessung erfolgen. Dabei wird ein Referenzmeßobjekt
in bekannter Entfernung vom Sender angeordnet, die Laufzeit zwischen
Aussenden und Empfang eines rückreflektierten Signals gemessen und aus
bekannter Entfernung und gemessener Laufzeit die aktuelle Ausbreitungs
geschwindigkeit des Signals berechnet. Wird diese Ausbreitungs
geschwindigkeit der Auswertung weiterer Signallaufzeiten zugrunde
gelegt; so kann auch die Entfernung anderer Objekte zuverlässig bestimmt
werden. Vorteilhaft an dieser Methode ist, daß nicht nur der Einfluß der
Temperatur, sondern auch anderer physikalischer Parameter, wie z. B.
Luftdruck, auf die Schallgeschwindigkeit auf diese Weise kompensiert
werden kann. Nachteilig ist jedoch das Erfordernis eines Referenzobjekts in
definiertem Abstand vom Sender sowie der Rechenaufwand und der damit
verbundene Speicherplatzbedarf. Ein ähnliches Verfahren ist aus der DE
32 06 396 A1 bekannt.
Ein Verfahren zur Entfernungsmessung mittels eines Ultraschall
transducers ist beispielsweise aus der GB 2 043 250 A bekannt. Die
Entfernung zwischen zwei relativ zueinander beweglichen Objekten wird
mittels zweier Ultraschall-Sender und -Empfänger bestimmt, wobei bei der
Aussendung eines Ultraschallsignals Zähler gestartet und bei Empfang
eines Ultraschallsignals piezoelektrische Empfänger aktiviert werden,
welche die Zähler stoppen. Die resultierenden Verzögerungen werden zur
Generierung eines Signals verwendet, welches ein Maß für den Abstand der
Sender und Empfänger ist. Die Differenz der Ausgangssignale dient zur
Gewinnung eines Korrektursignals, welches zum Ausgleich von
Änderungen der akustischen Eigenschaften des Übertragungsmediums
herangezogen wird.
Ein weiteres Verfahren zur Korrektur des Temperaturfehlers ist durch die
DE 37 03 658 A1 bekannt. Hierbei wird die Temperatur der Meßstrecke mit
einem Temperatursensor gemessen. Aus der Laufzeit des Schallsignals und
der Temperatur wird mittels einer Auswerteeinheit ein Signal erzeugt,
welches die tatsächliche Entfernung, hier die Füllstandshöhe, Temperatur
korrigiert wiedergibt. Beispielsweise kann die Auswerteeinheit bei
bekanntem funktionalen Zusammenhang zwischen Temperatur und
Schallgeschwindigkeit im Ausbreitungsmedium einen Korrekturfaktor
berechnen, mit welchem die aktuelle Laufzeit korrigiert wird. Wie im bereits
beschriebenen Verfahren der Temperaturkorrektur mittels Referenz
messung wird auch hier Rechen- und Speicherkapazität benötigt.
Aus der DE 42 15 438 C1 ist des weiteren ein Verfahren zur Messung der
Schall-Laufzeit bekannt, bei welchem bei Aussendung eines Schallimpulses
die Aufladung eines Kondensators aus einer Konstantstromquelle gestartet
und mit dem Empfang eines an dem Meßobjekt reflektierten Echoimpulses
beendet wird. Um den Temperaturfehler zu reduzieren, kann beispielsweise
die Konstantstromquelle mit einem kompensierenden Temperatur
koeffizienten versehen werden, wodurch bei unterschiedlichen Tempera
turen gleiche Kondensatoraufladungen erreicht werden. Die Kondensator
aufladung kann direkt zur analogen Meßwertanzeige benutzt werden oder
nach entsprechender Umsetzung digital ausgewertet werden.
Zur Verbesserung dieses Verfahrens schlägt die DE 42 15 438 C1 vor, daß
beim Empfang des Echoimpulses eine Entladung des Speicherkondensators
über eine Entladequelle gestartet wird, wobei die Ladequelle und/oder die
Entladequelle eine die temperaturabhängige Schall-Laufzeit kompen
sierende Temperaturkonstante aufweist. Dabei soll nunmehr nicht die
Kondensatoraufladung als Maß für die Schall-Laufzeit verwendet werden,
sondern die Zeit zwischen Beginn der Kondensatoraufladung bis zur
vollständigen Entladung des Kondensators. Diese Zeit wird beispielsweise
gemessen, indem mit Aussenden des Sendeimpulses ein Zähler gestartet
und bei erfolgter Entladung des Kondensators wieder gestoppt wird. Die
Anzahl der Zählimpulse ist ein Maß für die verstrichene Zeit, welche
ihrerseits ein temperaturunabhängiges Maß für die Schall-Laufzeit ist.
Den geschilderten Verfahren ist gemeinsam, daß sie allesamt nur mit
relativ hohem Bauteilaufwand zu realisieren sind. Dies ist platz- und
kostenaufwendig. Des weiteren kann ein Signal, welches ein direktes,
temperaturkorrigiertes Maß für die Entfernung des Meßobjektes ist,
teilweise nur nach aufwendiger Umrechnung ausgegeben werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der
Nachteile des Standes der Technik ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
zur Entfernungsmessung mittels Schall-Laufzeitmessung anzugeben, bei
welchem der Temperatureinfluß auf das Meßergebnis weitgehend korrigiert
wird.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Entfernungsmessung mittels
Schall-Laufzeitmessung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 dadurch
gelöst, daß die Temperaturabhängigkeit der Schall-Laufzeit bzw. der
Schallgeschwindigkeit cs kompensiert wird, indem ein Zähler mit einer
variablen Taktlänge Δ verwendet wird, welche im Arbeitstemperaturbereich
von der Temperatur T in umgekehrtem Maße abhängt wie die
Schallgeschwindigkeit. Das Produkt aus Schallgeschwindigkeit cs(T) und
Taktlänge Δ(T) dabei im wesentlichen konstant. Wie die Taktlänge als
Funktion der Temperatur zu wählen ist, hängt damit insbesondere von dem
Medium ab, in welchem sich das Schallsignal ausbreitet. Der
Arbeitstemperaturbereich hängt vom Einsatzgebiet des Sensors ab.
Der Zähler kann bei Empfang des rückreflektierten Schallimpulses gestoppt
und dann ausgelesen werden. Es sind des weiteren sogenannte Capture-
Zähler einsetzbar, die fortlaufend zählen und bei Empfang des
Echoimpulses lediglich ausgelesen werden.
Durch die erfindungsgemäße Variation der Taktlänge gelingt es, die
temperaturbedingten Laufzeitänderungen so zu kompensieren, daß stets die
gleiche Anzahl n von Zählimpulsen bei gleicher Objektentfernung gemessen
wird. Es ist kein softwareaufwendiges Herausrechnen des Temperatur
einflusses mehr notwendig, sondern die Anzahl n der Zählimpulse ist direkt
ein Maß für die temperaturkorrigierte Schall-Laufzeit und somit für die
Objektentfernung. Die Objektentfernung kann somit sehr einfach ausge
geben werden, z. B. als digitales Signal. Dadurch entfällt auch die Notwen
digkeit zur Bereitstellung von Speicherplatz für etwaige Softwarealgorith
men zur Berechnung der Objektentfernung aus dem gemessenen Signal
und den Korrekturdaten. Ebenso entfällt die Notwendigkeit eines externen
Temperatursensors, einer Referenzmeßstrecke oder einer Anordnung aus
Speicherkondensator mit Auf- und ggf. Entladestromquellen. Die Erfindung
läßt sich somit äußerst kostensparend umsetzen, wobei auch der Platzbedarf
einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, insbesondere eines
Ultraschallsensors oder -transducers, entsprechend verringert wird.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens gilt für die
variable Taktlänge Δ als Funktion der Temperatur in etwa folgender
funktionaler Zusammenhang: Δ(T) ≈ τ/√T, wobei T die absolute Temperatur
und τ eine Konstante ist. Dies kann durch geeignete Wahl der Bauteile
erreicht werden. Dieser Zusammenhang berücksichtigt, daß die
Ausbreitungsgeschwindigkeit in Gasen proportional zur Wurzel aus der
absoluten Temperatur T ist. Diese Verfahrensvariante ist daher für
Entfernungsmessungen geeignet, bei welchen sich das Meßobjekt in Luft
bzw. einem Gas oder Gasgemisch befindet und sich das Schallsignal in
diesem Medium fortpflanzt. Grundsätzlich aber ist die Erfindung für alle
Ausbreitungsmedien geeignet, sofern der Temperatureinfluß auf die
Ausbreitungsgeschwindigkeit in diesem Medium durch eine geeignet
gewählte temperaturabhängige Taktlänge kompensiert wird.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, daß die
temperaturabhängige Taktlänge mittels einer Oszillatorschaltung erzeugt
wird, welche eine temperaturabhängige Schwingfrequenz aufweist. Diese
Weiterbildung ist vorteilhaft, da Oszillatorschaltungen, bei denen gerade
keine Temperaturstabilität verlangt wird, kostengünstig und aufwandsarm
zu realisieren sind.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einem Sender und
einem Empfänger für Schallsignale sowie mit einem Zähler ist
erfindungsgemäß gekennzeichnet durch eine Oszillatorschaltung mit
temperaturabhängiger Schwingungsfrequenz, mit welcher der Zähler
getaktet wird.
Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise ein Ultraschallsensor mit einem
Sendewandler, einem Empfangswandler sowie einer geeigneten
Anregungs- und Auswerteeinrichtung. Durch ein erstes elektronisches
Signal wird der Sendewandler unter Ausnutzung des piezoelektrischen
Effekts zur Erzeugung eines Ultraschallimpulses veranlaßt. Gleichzeitig
wird der Zähler gestartet. Die Zählimpulse werden in einen Zählspeicher
geschrieben. Ein Echoimpuls, welcher auf den Empfangswandler trifft,
veranlaßt diesen, ebenfalls unter Ausnutzung des piezoelektrischen Effekts,
zur Erzeugung eines zweiten elektronischen Signals, welches den
Zählvorgang beendet. Der Zählspeicher kann dann zur Auswertung
ausgelesen werden. Erfindungsgemäß erfolgt der Zählvorgang nicht mit
konstanten Zählintervallen, sondern mit temperaturabhängigen. Dieses
wird beispielsweise erreicht, indem der Schwingquarz, der üblicherweise
eine Auswerteeinheit, insbesondere einen Mikrokontroller, taktet, ersetzt
wird durch eine Oszillatorschaltung mit temperaturabhängiger
Schwingungsfrequenz. Damit wird die Auswerteeinheit nunmehr mit
temperaturabhängig variabler Taktlänge betrieben. Vorzugsweise ist der
Zähler durch einen Mikrokontroller gebildet, welcher durch die
Oszillatorschaltung getaktet wird. Somit ändert sich die Taktfrequenz des
Mikrokontrollers in Abhängigkeit von der Temperatur. Bei geeigneter
Dimensionierung der Oszillatorschaltung läßt sich die Temperaturabhän
gigkeit der Schallgeschwindigkeit durch geschickte Wahl der elektronischen
Bauelemente, also der Hardware, kompensieren, ohne daß die Temperatur
abhängigkeit mittels Software herausgerechnet werden muß.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Oszillator
schaltung ein RC-Oszillator, der wenigstens einen temperaturabhängigen
Widerstand umfaßt. Dieser ist beispielweise ein NTC-Widerstand mit
geeignetem Temperaturverhalten. Erfindungsgemäß ersetzt der RC-
Oszillator beim Sensor bzw. bei der Auswerteeinheit den Schwingquarz, der
sonst üblicherweise zum Takten des Mikrokontrollers verwendet ist.
Üblicherweise wird vom Taktgeber des Mikrokontrollers eine hohe
Temperaturstabilität verlangt, die vom Schwingquarz gewährleistet wird.
Das Ersetzen des Schwingquarzes durch einen RC-Oszillator führt bei der
Erfindung zur gewünschten Temperaturkompensation und ist
wirtschaftlicher zu realisieren als ein temperaturkonstanter Taktgeber.
Zur Realisierung des erfindungsgemäßen Sensors mit Kompensation der
temperaturabhängigen Schall-Laufzeit wird insbesondere weniger
Speicherplatz (ROM) als bei bekannten Lösungen benötigt, da Software
algorithmen zur Berechnung eines Korrekturfaktors entfallen.
Die Oszillatorschaltung kann ein externer Oszillator sein, der wenigstens
einen temperaturabhängigen Widerstand umfaßt. Des weiteren kann das
temperaturabhängige Bauelement eines externen Oszillators auch eine
Diode oder ein Diodennetzwerk oder ein anderes geeignetes temperaturab
hängiges Bauelement, z. B. ein Transistor, sein.
Des Weiteren ist eine Verfahrensvariante zur Entfernungsmessung mittels
Schall-Laufzeitmessung vorteilhaft, wobei zur Messung der Laufzeit eine
temperaturabhängige Zeitreferenz dient und mit der Aussendung eines
Schallimpulses die temperaturabhängige Zeitreferenz gestartet und bei
Empfang des Echoimpulses dieser mit dem einzigen temperaturabhängigen
Referenzimpuls verglichen und daraus ein Schaltsignal abgeleitet wird,
welches ein Maß für die Schall-Laufzeit und damit ein Maß für die
Entfernung eines zu messenden Gegenstands darstellt, wobei der Referenz
impuls im Arbeitstemperaturbereich von der Temperatur T im umge
kehrten Maße abhängt wie die Schallgeschwindigkeit. Die temperatur
abhängige Zeitreferenz kann zum Beispiel ein Monoflop sein. Es findet somit
ein Zeitvergleich oder Zeitmessung ohne direkte Zählung mittels eines
Zählers statt, ob innerhalb der temperaturabhängigen Laufzeit der
Zeitreferenz ein Echo da ist oder nicht.
Kurzbeschreibung der Zeichnung, in der zeigen:
Fig. 1 Einen RC-Oszillator direkt am Mikrokontroller;
Fig. 2 einen externen Oszillator mit temperaturabhängigem
Widerstand;
Fig. 3 einen externen Oszillator mit Dioden als temperaturabhängige
Bauelemente;
Fig. 4 Meßergebnisse.
In den Fig. 1 bis 3 sind Beispiele zur Realisierung einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung bzw. einer temperaturabhängigen Oszillator
schaltung angegeben.
Fig. 1 zeigt einen RC-Oszillator OS, der direkt am Port OSC 1 des
Mikrokontrollers µC angeschaltet ist. Der Oszillator OS ersetzt den
üblicherweise als Taktgeber an diesen Eingang geschalteten Schwingquarz.
Der Oszillator OS besteht aus einem Widerstandsnetzwerk aus drei
Widerständen R8, R9, R10 und einem Kondensator C3 und einer
mikroprozessorinternen Ansteuerung. Der Widerstand R9 ist ein
temperaturabhängiger Widerstand mit negativem Temperaturkoeffizienten.
Mit dem Widerstandsnetzwerk und dem Kondensator wird die Zeitkonstante
des Oszillators festgelegt.
Fig. 2 zeigt eine alternative Realisierung der temperaturabhängigen
Oszillatorschaltung durch einen externen Oszillator mit einem
Widerstandsnetzwerk R1, R2, R3, R4 sowie einem Kondensator C1, wobei der
Widerstand R4 temperaturabhängig ist. Das Ausgangssignal dieser
Schaltung wird wie bereits geschildert dem Mikrokontroller zugeführt, der
hier nicht dargestellt ist.
Für folgende Werte gelingt es, eine Taktlänge mit der gewünschten T-0,5-
Temperaturabhängigkeit im Temperaturbereich von 0 bis 80°C zu erzeugen:
R2 = 620 Ω, R3 = 330 Ω, R4 = 470 Ω (NTC bei T = (273,1+25) K, d. h. bei 25°C),
C1 = 120 pF. Die Materialkonstante B des NTC-Widerstands beträgt B = 3300 K.
Die Schwingungsfrequenz des Oszillators beträgt in diesem Fall etwa 4 MHz
und ändert sich in der geforderten Weise mit der Temperatur des
Übertragungsmediums.
Fig. 3 zeigt eine weitere Realisierung der temperaturabhängigen
Oszillatorschaltung durch einen externen Oszillator mit einem Dioden
netzwerk N1, N2, N3 als temperaturabhängige Bauelemente. Diese
Schaltung erzeugt wiederum ein Ausgangssignal mit temperatur
abhängiger Schwingungsfrequenz, welches dem Mikrokontroller zugeführt
wird, der hier nicht dargestellt ist.
Für die Widerstände bzw. Kondensatoren werden mit folgenden
Widerstands- bzw. Kapazitätswerten gute Ergebnisse erzielt:
R5 = 1 kΩ R6 = 270 Ω R7 = 2,2 kΩ, C2 = 120 pF.
Folgende Tabelle zeigt das Ergebnis einer Meßreihe, bei welcher die
Schwingungsfrequenz f des temperaturgesteuerten Oszillators gemäß Fig.
3 als Funktion der Temperatur (in °C) gemessen wurde.
Die relative Oszillatorfrequenz bei dieser Schaltung ist, in Prozent bezogen
auf die Frequenz bei T = 25°C, in Fig. 4C als mit "Dioden-TCO" bezeichnete
Kurve in Fig. 4 dargestellt. Gestrichelt gezeichnet ist die theoretische Soll-
Kurve, bei welcher die Temperaturabhängigkeit der Schallgeschwindigkeit
in Gas optimal kompensiert ist. Die mit "NTC-TCO" bezeichnete Kurve gibt
die Ergebnisse einer Messung mit einer Oszillatorschaltung gemäß Fig. 2
wieder. Beide experimentellen Kurven nähern sich im Bereich zwischen 0
und 80°C gut an die Soll-Vorgabe an, so daß über einen weiten
Temperaturbereich ein temperaturkompensiertes Schallaufzeitsignal von
einem entsprechend gestalteten Sensor erzeugt wird.
Mit der Erfindung gelingt unter geringem Bauteil- und Auswerteaufwand
durch bloße Hardwareanpassung die Bereitstellung eines Signals, die
Anzahl n der Zählimpulse, welches ein direktes Maß für die Entfernung des
Meßobjekts ist.
Claims (9)
1. Verfahren zur Entfernungsmessung mittels Schall-Laufzeitmessung,
wobei mit der Aussendung eines Schallimpulses ein Zähler gestartet und bei
Empfang des Echoimpulses der Zähler ausgelesen wird und die Anzahl n
der Zählimpulse ein Maß für die Schall-Laufzeit und damit ein Maß für die
Entfernung eines zu messenden Gegenstands darstellt, dadurch
gekennzeichnet,
daß zur Erhöhung der Meßgenauigkeit die Temperaturabhängigkeit der
Schall-Laufzeit bzw. der Schallgeschwindigkeit cs kompensiert wird, indem
ein Zähler mit einer variablen Taktlänge Δ verwendet wird, welche im
Arbeitstemperaturbereich von der Temperatur T im umgekehrten Maße
abhängt wie die Schallgeschwindigkeit.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die variable Taktlänge Δ als Funktion der Temperatur gilt:
Δ(T) ≈ τ/√T, wobei T die absolute Temperatur und t eine Konstante ist.
3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die temperaturabhängige Taktlänge mittels einer Oszillatorschaltung
mit temperaturabhängiger Schwingungsfrequenz erzeugt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, mit einem Sender und einem Empfänger für
Schallsignale sowie mit einem Zähler,
gekennzeichnet durch
eine Oszillatorschaltung mit temperaturabhängiger Schwingungsfrequenz,
mit welcher der Zähler getaktet wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zähler durch einen Mikrokontroller gebildet ist, welcher durch die
Oszillatorschaltung getaktet wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeitmessung mit einem Mikrokontroller erfolgt, dessen
Prozessortakt durch einen teilweise integrierten RC-Oszillator erzeugt wird,
wobei vorzugsweise ein externes temperaturabhängiges Widerstands
netzwerk und eine externe Kapazität angeschlossen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oszillatorschaltung ein externer Oszillator ist, der wenigstens ein
temperaturabhängiges Bauelement, z. B. Widerstand, Transistor, Diode,
umfaßt, durch welches eine temperaturabhängige Schwingungsfrequenz
des Oszillators erzeugt wird.
8. Verfahren zur Entfernungsmessung mittels Schall-Laufzeitmessung,
wobei zur Messung der Laufzeit eine temperaturabhängige Zeitreferenz
dient und mit der Aussendung eines Schallimpulses die temperatur
abhängige Zeitreferenz gestartet und bei Empfang des Echoimpulses dieser
mit dem einzigen temperaturabhängigen Referenzimpuls verglichen und
daraus ein Schaltsignal abgeleitet wird, welches ein Maß für die Schall-
Laufzeit und damit ein Maß für die Entfernung eines zu messenden
Gegenstands darstellt, wobei der Referenzimpuls im Arbeitstemperatur
bereich von der Temperatur T im umgekehrten Maße abhängt wie die
Schallgeschwindigkeit.
9. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß als temperaturabhängige Zeitreferenz ein Monoflop verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998154336 DE19854336A1 (de) | 1998-11-25 | 1998-11-25 | Verfahren zur Entfernungsmessung mittels Schall-Laufzeitmessung, sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998154336 DE19854336A1 (de) | 1998-11-25 | 1998-11-25 | Verfahren zur Entfernungsmessung mittels Schall-Laufzeitmessung, sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19854336A1 true DE19854336A1 (de) | 2000-06-15 |
Family
ID=7888944
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998154336 Ceased DE19854336A1 (de) | 1998-11-25 | 1998-11-25 | Verfahren zur Entfernungsmessung mittels Schall-Laufzeitmessung, sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19854336A1 (de) |
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