DE19852768A1 - Kleingasturbine mit einer Radial- oder Slinger-Brennkammer - Google Patents
Kleingasturbine mit einer Radial- oder Slinger-BrennkammerInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Kleidungsturbine mit einer Radial- oder Slinger-Brennkammer sowie mit einem der Radial- oder Slinger-Brennkammer vorgelagerten Radialverdichter oder Diagonalverdichter und einem mit diesem über eine in Axialrichtung verlaufende, über zumindest ein Wälzlager gelagerte Rotorwelle verbundenen Turbinenteil, wobei der Brennstoff durch ein im Laufrad des Radialverdichters/Diagonalverdichters vorgesehenes Förderrohr in ein im verdichternahen Bereich der Brennkammer liegendes Kreuzungsteil der Rotorwelle gelangt und über in diesem im wesentlichen in Radialrichtung verlaufende Zulieferbohrungen der Brennkammer zugeführt wird, und wobei im oder stromauf des Kreuzungsteil(es) ein den Zulieferbohrungen vorgelagerter vom Brennstoff durchströmter Fliehkraftsiphon vorgesehen ist. DOLLAR A Erfindungsgemäß zweigt vom Fliehkraftsiphon brennkammerseitig und dabei stromauf der Zulieferbohrungen ein Kapillarrohr ab, über welches eine Brennstoff-Teilmenge dem turbinenteilseitigen Wälzlager zugeführt wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Kleingasturbine mit einer Radial- oder Slinger-
Brennkammer sowie mit einem der Radial- oder Slinger-Brennkammer vorgelager
ten Radialverdichter oder Diagonalverdichter und einem mit diesem über eine in
Axialrichtung verlaufende, über zumindest ein Wälzlager gelagerte Rotorwelle ver
bundenen Turbinenteil, wobei der Brennstoff durch ein im Laufrad des Radialver
dichters/Diagonalverdichters vorgesehenes Förderrohr in ein im verdichternahen
Bereich der Brennkammer liegendes Kreuzungsteil der Rotorwelle gelangt und über
in diesem im wesentlichen in Radialrichtung verlaufende Zulieferbohrungen der
Brennkammer zugeführt wird, und wobei im oder stromauf des Kreuzungsteil(es) ein
den Zulieferbohrungen vorgelagerter vom Brennstoff durchströmter Fliehkraftsiphon
vorgesehen ist.
Zum technischen Umfeld wird neben der US 5,526,640 insbesondere auf die nicht
vorveröffentlichte deutsche Patentanmeldung 198 46 976 verwiesen.
Bei einer Radial-Brennkammer mit den oben genannten Merkmalen, die üblicher
weise auch als Slinger-Brennkammer bezeichnet wird, wird der Brennstoff durch
eine konzentrisch zur Drehachse des Radialverdichters (unter diesen Begriff sollen
im weiteren auch die sog. Diagonalverdichter fallen) oder der Rotorwelle verlaufen
de Bohrung im Verdichter-Laufrad oder durch ein darin vorgesehenes Förderrohr
zur Brennkammer geleitet. Dabei fließt aufgrund der Drehbewegung der Rotorwelle
bzw. des Verdichter-Laufrades infolge der dadurch entstehenden Fliehkräfte der
Brennstoff als dünner Film entlang der Wandung der Bohrung oder des Förderroh
res bis direkt unter die Primärzone der Brennkammer. Dort wird er im bekannten
Stand der Technik durch eine geeignete Abrisskante oder durch einzelne radial an
geordnete Düsen in die Primärzone der Brennkammer abgespritzt.
Um den Druckunterschied zwischen der Brennkammer und der zu Beginn des För
derrohres liegenden Brennstoff-Einspritzstelle auszugleichen, muß eine geeignete
Dichtung oder auch Fördervorrichtung zwischen diesen genannten Stellen angeord
net sein. Diese Funktion kann ein sog. Fliehkraftsiphon, der als hydraulische Dich
tung wirkt und bspw. in der eingangs letztgenannten Schrift gezeigt ist, übernehmen.
Mit einem derartigen System kann der Brennstoff vorteilhafterweise nahezu drucklos
in das Förderrohr eingebracht werden, so daß hierfür eine äußerst klein dimensio
nierte Brennstoffpumpe zum Einsatz kommen kann.
Ein kritisches Bauteil stellt bei derartigen Kleingasturbinen insbesondere das turbi
nenteilseitige Wälzlager für die Rotorwelle dar, da sich dieses im sehr heißen Be
reich zwischen der Brennkammer und der Turbinenscheibe des Turbinenteils befin
det. Dieses Wälzlager muß daher gekühlt und geschmiert werden. Da nun derartige
Kleingasturbinen sehr kostengünstig aufgebaut sein müssen, wird üblicherweise der
Brennstoff als Schmier- und Kühlmittel verwendet, um kein eigenständiges Schmier
ölsystem erforderlich zu machen. Allerdings wird dann wieder eine Hochdruck-
Brennstoffpumpe benötigt, mit Hilfe derer eine Brennstoff-Teilmenge zu Schmier-
und Kühlzwecken in das oder die Wälzlager eingespritzt werden kann.
Maßnahmen aufzuzeigen, mit Hilfe derer auch bei einer Kleingasturbine ohne
Hochdruck-Brennstoffpumpe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 eine Schmie
rung bzw. Kühlung des turbinenteilseitigen Wälzlagers mit Brennstoff möglich ist, ist
Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß vom Fliehkraftsiphon brennkam
merseitig und dabei stromauf der Zulieferbohrungen ein Kapillarrohr abzweigt, über
welches eine Brennstoff-Teilmenge dem turbinenteilseitigen Wälzlager zugeführt
wird. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind Inhalt der Unteransprüche.
Näher erläutert wird die Erfindung anhand eines in den beigefügten Figuren darge
stellten bevorzugten Ausführungsbeispieles, wobei sämtliche näher beschriebenen
Merkmale erfindungswesentlich sein können. Dabei zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Kleingasturbine, in wel
chem neben der Brennkammer der Radialverdichter sowie das Turbinenteil
mit dem zugeordneten Wälzlager dargestellt sind,
Fig. 2 das Brennstoffeinspritzsystem aus Fig. 1 mit dem Fliehkraftsiphon und dem
davon abzweigenden Kapillarrohr in vergrößerter Darstellung, sowie
Fig. 3 den Bereich des turbinenteilseitigen Wälzlagers aus Fig. 1 in vergrößerter
Darstellung.
Mit der Bezugsziffer 1 ist eine Slinger-Brennkammer einer Kleingasturbine bezeich
net, der - wie insbesondere Fig. 1 zeigt - ein Radialverdichter 2 vorgelagert ist. Mit
dem Verdichter-Laufrad 2a dieses Radialverdichters 2 ist über eine in Axialrichtung
3 verlaufende Rotorwelle 4 das sog. Turbinenteil 5 der Kleingasturbine bzw. genau
er die Turbinenscheibe 5a des Turbinenteiles 5 verbunden. Das Verdichter-Laufrad
2a, die Rotorwelle 4 und die Turbinenscheibe 5a rotieren dabei um die sog. Zen
tralachse 19 der Kleingasturbine. Hierzu ist die Rotorwelle 4 mittels zweier Wälzla
ger 35, 36 im in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 37 bezeichneten Gehäuse
der Kleingasturbine gelagert. Dabei ist wie ersichtlich ein erstes Wälzlager 35 im
Einströmbereich des Verdichter-Laufrades 2a vorgesehen und wird demzufolge
auch als verdichterteilseitiges Wälzlager 35 bezeichnet, während das zweite strom
auf kurz vor dem Turbinenteil 5 vorgesehene Wälzlager 36 auch als turbinenteilsei
tiges Wälzlager 36 bezeichnet wird.
Der Radialverdichter 2 fördert gemäß Pfeilrichtung 6 einen der Brennkammer 1 zu
zuführenden Luftstrom, der innerhalb dieser zur Verbrennung des desweiteren der
Brennkammer 1 zugeführten Brennstoffes benötigt wird. Ein Teil dieses der Ein
fachheit halber ebenfalls mit der Bezugsziffer 6 bezeichneten Luftstromes gelangt
aufgrund der in den verschiedenen Zonen der Kleingasturbine vorliegenden unter
schiedlichen Druckverhältnisse jedoch nicht in die Brennkammer 1 hinein, sondern
an dieser bzw. an deren dem Radialverdichter 2 zugewandten Stirnwand außensei
tig vorbei in den sog. Verdichter-Rückraum 8. Ferner kann eine geringe Teilmenge
von Leckluft aus der Brennkammer ebenfalls in den Verdichter-Rückraum 8 gelan
gen. Diese beiden sich im Verdichter-Rückraum 8 vermischenden Luftströme wer
den dabei generell als Leckluft 6a bezeichnet.
Der sich rückseitig des Verdichter-Laufrades 2a befindende Verdichter-Rückraum 8
muß folglich belüftet werden, d. h. die Leckluft 6a muß aus dem Verdichter-
Rückraum 8 auch wieder abgeführt werden. Dies erfolgt über die zumindest be
reichsweise, hier jedoch vollständig hohl ausgeführte Rotorwelle 4, bzw. genauer
über deren Innenraum 4a. Wie ersichtlich ist das vordere dem Verdichter-Laufrad 2a
zugewandte Ende der Rotorwelle 4 flanschartig ausgebildet und stellt dabei ein sog.
Kreuzungsteil 4b dar. Durch dieses flanschartige Kreuzungsteil 4b gehen mehrere
(hier bevorzugt über dem Umfang des Kreuzungsteiles 4b gleichmäßig verteilt drei)
Entlüftungsbohrungen 9 hindurch, die somit eine Verbindung zwischen dem Rotor
wellen-Innenraum 4a sowie letztendlich dem Verdichter-Rückraum 8 herstellen. Im
übrigen ist über dieses flanschartige Kreuzungsteil 4b die Rotorwelle 4 mit dem Ver
dichter-Laufrad 2a drehfest verbunden.
Nachdem nun also die Leckluft 6a aus dem Verdichter-Rückraum 8 über die Entlüf
tungsbohrungen 9 im Kreuzungsteil 4b in den Innenraum 4a der Rotorwelle 4 ge
langt ist, wird sie aus diesem über ein im dem Turbinenteil 5 zugewandten Endbe
reich der Rotorwelle 4 vorgesehenes Abführrohr 4c, welches die Turbinenscheibe
5a in einer zentralen Austrittsöffnung 10 durchdringt, letztendlich in die Umgebung
abgeführt, und zwar genauer über die hier nicht figürlich dargestellte Schubdüse der
Kleingasturbine.
Über das Kreuzungsteil 4b der Rotorwelle 4 wird jedoch nicht nur die Leckluft 6a aus
dem Verdichter-Rückraum 8 abgeführt, sondern gleichzeitig der in der Brennkam
mer 1 zu verbrennende Brennstoff der Brennkammer 1 zugeführt. Wie an Klein
gasturbinen mit Slinger-Brennkammern üblich wird nämlich der Brennstoff durch
eine konzentrisch zur Drehachse des Radialverdichters 2 oder der Rotorwelle 4
verlaufende Bohrung 11 im Verdichter-Laufrad 2a bzw. genauer durch ein darin vor
gesehenes Förderrohr 12 letztendlich zur Brennkammer 1 geleitet. Hierzu mündet
im hier linksseitigen Anfangsbereich des Förderrohres 12 ein mit einer nicht ge
zeigten relativ schwach dimensionierten und insbesondere nicht als Hochdruckpum
pe ausgebildeten Brennstoffpumpe, die aus einem ebenfalls nicht gezeigten Vor
ratsbehälter den Brennstoff für den Betrieb der Kleingasturbine fördert, verbundenes
Brennstoff-Einspritzröhrchen 13.
Der hierüber eingebrachte Brennstoff gelangt somit durch das Förderrohr 12 und
über einen im folgenden noch näher erläuterten Fliehkraftsiphon 14 in eine bevor
zugt zentral im Kreuzungsteil 4b der Rotorwelle 4, dabei jedoch abseits der Entlüf
tungsbohrungen 9 vorgesehene Verteilerkammer 15, von welcher mehrere in Ra
dialrichtung 16 verlaufende Zulieferbohrungen 17 abzweigen. Über diese ebenfalls
im Kreuzungsteil 4b vorgesehenen Zulieferbohrungen 17, die versetzt zu den Ent
lüftungsbohrungen 9 angeordnet sind, so daß sich die Zulieferbohrungen 17 und die
Entlüftungsbohrungen 9 nicht schneiden, kann daher der Brennstoff letztendlich in
die Brennkammer 1 gelangen. Bevorzugt sind dabei drei derartige Zulieferbohrun
gen 17 gleichmäßig über dem Umfang des Kreuzungsteiles 4b verteilt vorgesehen.
Bezüglich des im folgenden beschriebenen, zwischen dem Förderrohr 12 sowie der
Verteilerkammer 15 vorgesehenen Fliehkraftsiphons 14 wird der Übersichtlichkeit
halber insbesondere auf die vergrößerte Darstellung nach Fig. 2 verwiesen. Der
Sinn dieses Fliehkraftsiphons 14 liegt darin, den Anfangsbereich des Brennstoffein
spritzsystemes, nämlich das Brennstoff-Einspritzröhrchen 13 sowie das Förderrohr
12 gegenüber der Brennkammer 1 abzudichten, insbesondere um eine ausgezeich
nete Regelbarkeit des gesamten Brennstoffeinspritzsystemes der Kleingasturbine
auch bei niedrigen Drehzahlen derselben zu gewährleisten und um darüber hinaus
die Möglichkeit eines bei Kleingasturbinen oftmals angestrebten Windmillstarts
bestmöglich sicherzustellen.
Wie Fig. 2 zeigt, gelangt der über das Einspritzröhrchen 13 herangeführte Brennstoff
aus dem Förderrohr 12 austretend abermals unter Fliehkrafteinfluß auf die innere
Oberfläche eines sog. Verteilerkonus 20 und über diesen aufgrund einer im Kreu
zungsteil 4b vorgesehenen Prallplatte 21 entlang derselben über einen zwischen
dem freien Ende des Verteilerkonus 20 sowie der Prallplatte 21 vorgesehenen er
sten Spaltraum 33 in Radialrichtung 16 nach außen in den Bereich zumindest einer,
insbesondere jedoch mehrerer in den Rand der Prallplatte 21 eingebrachter axialer
Nuten 22. Über bzw. durch diese Nuten 22 gelangt der Brennstoff dann entlang der
dem Verteilerkonus 20 abgewandten Seite, d. h. entlang der der Brennkammer 1
zugewandten Seite der Prallplatte 21 in Radialrichtung 16 betrachtet über einen sog.
zweiten Spaltraum 34 nach innen, d. h. in Richtung der Zentralachse 19 in die bereits
beschriebene Verteilerkammer 15.
Im übrigen erkennt man in Fig. 2 genauer eine mit der Bezugsziffer 23 bezeichnete
Schraubverbindung, über welche das Verdichter-Laufrad 2a an die Rotorwelle 4
bzw. an das Kreuzungsteil 4b derselben angeflanscht ist.
Der Fliehkraftsiphon 14 bzw. genauer die innerhalb dessen auf die darin befindliche
Brennstoffmenge durch die Rotation der Rotorwelle 4 einwirkenden Zentrifugalkräfte
hat/haben zur Folge, daß im zweiten Spaltraum 34 des Fliehkraftsiphons 14 ein ge
wisser Brennstoffdruck herrscht, d. h. im zweiten Spaltraum 34 ist der sich darin ak
tuell befindende Brennstoff quasi auf einen gewissen Druckwert verdichtet. Diese
Tatsache wird nun in der Weise genutzt, daß aus diesem zweiten Spaltraum 34 eine
Teilmenge von Brennstoff abgezweigt und letztlich dem turbinenteilseitigen Wälzla
ger 36 zu Schmier- und Kühlzwecken zugeführt wird.
Hierzu zweigt vom Fliehkraftsiphon 14 brennkammerseitig und dabei (bezüglich der
Brennstoff-Strömungsrichtung) stromauf der Zulieferbohrungen 17, d. h. vom zweiten
Spaltraum 34 des Fliehkraftsiphons 14, ein Kapillarrohr 38 ab, über welches eine
Brennstoff-Teilmenge dem turbinenteilseitigen Wälzlager 36 zugeführt wird. Der Be
griff "Kapillarrohr" verdeutlicht dabei, daß es sich bei dem eine Brennstoff-Teilmenge
dem turbinenteilseitigen Wälzlager 36 zuführenden Element um ein Rohr oder
Röhrchen oder dgl. handelt, in welchem sich eine Durchflußbohrung 38a mit einem
relativ geringem Durchflußquerschnitt befindet. In diesem Zusammenhang sei aus
drücklich darauf hingewiesen, daß anstelle eines Kapillarrohres (38) auch ein ande
res geeignetes Element verwendet werden kann, welches den gleichen Zweck er
füllt, so bspw. ein Schlauch mit relativ geringen Durchflußquerschnitt. Alternativ kann
auch eine entsprechend dünne (Durchfluß-)Bohrung (38a) direkt in der Rotorwelle 4
vorgesehen sein, über welche eine Brennstoff-Teilmenge dem turbinenteilseitigen
Wälzlager 36 abzweigend vom zweiten Spaltraum 34 des Fliehkraftsiphons 14 zu
geführt wird; auch eine derartige (hier der Einfachheit halber nicht figürlich darge
stellte) Ausführungsform soll unter den Begriff des Kapillarrohres 38 fallen.
Was nun die Anordnung des hier im Rahmen eines bevorzugten Ausführungsbei
spieles figürlich dargestellten Kapillarrohres 38 betrifft, so ist dieses eintrittsseitig,
d. h. im Bereich des Fliehkraftsiphons 14, im Kreuzungsteil 4b der Rotorwelle 4 auf
gehängt bzw. in eine geeignet angeordnete Aufnahmebohrung 39 im Kreuzungsteil
4b eingesteckt. Das Kapillarrohr 38 verläuft dann weiter innerhalb der Rotorwelle 4
und dabei abschnittsweise im Innenraum 4a derselben, abschnittsweise jedoch
auch in der (nicht mit einer separaten Bezugsziffer bezeichneten) Wand der Rotor
welle 4. Wie ersichtlich ist das Kapillarrohr 38 hierzu in ein geeignet in die Rotor
wellenwand eingebrachtes Sackloch 40 eingesteckt. Dabei mündet das Kapillarrohr
38 in das geschlossene Ende des Sackloches 40, von welchem eine die Wand der
Rotorwelle 4 im wesentlichen in Radialrichtung 16 durchdringende Bohrung 41 ab
zweigt, so daß die über das Kapillarrohr 38 unter Einfluß des Fliehkraftsiphons 14
sowie ausgehend von diesem herangeführte Brennstoff-Teilmenge durch diese Boh
rung 41 in einen sog. Lager-Ringraum 42 gelangen kann, in welchem das turbinen
teilseitige Wälzlager 36 angeordnet ist.
Der genannte Lager-Ringraum 42 wird somit in Radialrichtung 16 nach innen durch
die Außenseite der Rotorwelle 4 und in Radialrichtung 16 nach außen durch einen
nicht näher bezeichneten Abschnitt des Gehäuses 37 der Kleingasturbine begrenzt.
In Axialrichtung 3 bzw. in Strömungsrichtung der Kleingasturbinen-Arbeitsgase be
trachtet wird der Lager-Ringraum 42 (rechtsseitig) durch das turbinenteilseitige
Wälzlager 36 und gegen die Strömungsrichtung betrachtet (d. h. linksseitig und somit
zur Brennkammer 1 hin) durch eine insbesondere als Labyrinth-Dichtung ausgebil
dete Dichtung 43 begrenzt. Diese Dichtung 43 erlaubt einen geringfügigen Durchtritt
von Brennkammergas, d. h. von den in der Brennkammer 1 befindlichen Gasen,
nachdem die hier figürlich dargestellten, jedoch nicht näher mit Bezugsziffern verse
henen Brennkammerwände - wie bei Kleingasturbinen üblich - nicht absolut dicht
sind, so daß über diese Dichtung 43 ein Bruchteil des Brennkammergases in den
Lager-Ringraum 42 eindringt, dort den aus der Bohrung 41 austretenden Brennstoff
mitreißt und diesen somit in Axialrichtung 3 direkt in das Wälzlager 36 einleitet. So
mit wird das Wälzlager 36 einfach und zuverlässig mit einer Brennstoff-Teilmenge
zu Schmier- und Kühlzwecken versorgt.
Abgeführt wird diese dem Wälzlager 36 aufgrund der die Dichtung 43 passierenden
Brennkammergase in Nebelform zugeführte Brennstoff-Teilmenge über den sich in
Axialrichtung 3 hinter dem Wälzlager 36 befindenden Lager-Rückraum 44, von wel
chem aus die Brennstoff-Teilmenge inclusive der Brennkammergase dann in den
Arbeitsgas-Strömungskanal 45 gelangen kann, d. h. die Abfuhr erfolgt über das Tur
binenteil 5 letztendlich in die Umgebung.
Sowohl in Fig. 2 als auch in Fig. 3 erkennt man im übrigen, daß das Kapillarrohr 38
im Sackloch 40 über weiten Bereichen geringfügig von der Wand der Rotorwelle 4
beabstandet ist, so daß die im Kapillarrohr 38 geführte Brennstoff-Teilmenge so we
nig als möglich von der heißen Rotorwelle 4 aufgeheizt wird. Insofern ist die Ver
wendung eines eigentlichen Kapillarrohres 38 wesentlich günstiger, als wenn die
Brennstoff-Teilmenge dem Wälzlager 36 über eine direkt in der Rotorwellen-Wand
vorgesehene Bohrung zugeführt würde, da im letztgenannten Fall die Brennstoff-
Teilmenge bis zum Verdampfen erwärmt werden würde, jedoch kann dies sowie
eine Vielzahl weiterer Details insbesondere konstruktiver Art durchaus abweichend
vom gezeigten Ausführungsbeispiel gestaltet sein, ohne den Inhalt der Patentan
sprüche zu verlassen.
1
Radial- oder Slinger-Brennkammer, auch nur Brennkammer genannt
2
Radialverdichter
2
a Verdichter-Laufrad
3
Axialrichtung
4
Rotorwelle
4
a Innenraum von
4
4
b (flanschartiges) Kreuzungsteil von
4
4
c Abführrohr
5
Turbinenteil
5
a Turbinenscheibe
6
der Brennkammer zugeführter Luftstrom, von
2
gefördert
6
a Leckluft
8
Verdichter-Rückraum
9
Entlüftungsbohrung (in
4
b)
10
(zentrale) Austrittsöffnung (in
5
a)
11
(zentrale) Bohrung in
2
a, die
12
aufnimmt
12
Förderrohr (für Brennstoff, in
2
a verlaufend)
13
Brennstoff-Einspritzröhrchen
14
Fliehkraftsiphon
15
Verteilerkammer (für Brennstoff, in
4
b)
16
Radialrichtung
17
Zulieferbohrung (für Brennstoff, in
4
b)
19
Zentralachse (der Kleingasturbine)
20
Verteilerkonus
21
Prallplatte
22
axiale Nut(en) im Rand von
21
23
Schraubverbindung
33
erster Spaltraum
34
zweiter Spaltraum
35
verdichterteilseitiges Wälzlager
36
turbinenteilseitiges Wälzlager
37
Gehäuse (der Kleingasturbine)
38
Kapillarrohr
38
a Durchflußbohrung
39
Aufnahmebohrung (für
38
in
4
b)
40
Sackloch
41
Bohrung
42
Lager-Ringraum
43
Dichtung
44
Lager-Rückraum
45
Arbeitsgas-Strömungskanal
Claims (4)
1. Kleingasturbine mit einer Radial- oder Slinger-Brennkammer sowie mit einem
der Radial- oder Slinger-Brennkammer (1) vorgelagerten Radialverdichter (2)
oder Diagonalverdichter und einem mit diesem über eine in Axialrichtung (3)
verlaufende, über zumindest ein Wälzlager (36) gelagerte Rotorwelle (4) ver
bundenen Turbinenteil (5), wobei der Brennstoff durch ein im Laufrad (2a)
des Radialverdichters/Diagonalverdichters vorgesehenes Förderrohr (12) in
ein im verdichternahen Bereich der Brennkammer (1) liegendes Kreuzungs
teil (4b) der Rotorwelle (4) gelangt und über in diesem im wesentlichen in
Radialrichtung (16) verlaufende Zulieferbohrungen (17) der Brennkammer
(1) zugeführt wird,
und wobei im oder stromauf des Kreuzungsteil(es) (4b) ein den Zulieferboh rungen (17) vorgelagerter vom Brennstoff durchströmter Fliehkraftsiphon (14) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß vom Fliehkraftsiphon (14) brennkammerseitig und dabei stromauf der Zulieferbohrungen (17) ein Kapillarrohr (38) ab zweigt, über welches eine Brennstoff-Teilmenge dem turbinenteilseitigen Wälzlager (36) zugeführt wird.
und wobei im oder stromauf des Kreuzungsteil(es) (4b) ein den Zulieferboh rungen (17) vorgelagerter vom Brennstoff durchströmter Fliehkraftsiphon (14) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß vom Fliehkraftsiphon (14) brennkammerseitig und dabei stromauf der Zulieferbohrungen (17) ein Kapillarrohr (38) ab zweigt, über welches eine Brennstoff-Teilmenge dem turbinenteilseitigen Wälzlager (36) zugeführt wird.
2. Kleingasturbine nach Anspruch 1, wobei der Fliehkraftsiphon (14) durch eine
sich an das Ende des Förderrohres (12) unter Ausbildung eines sich in Ra
dialrichtung (16) nach außen erstreckenden ersten Spaltraumes (33) an
schließende Prallplatte (21) gebildet wird, wobei der aus dem Förderrohr (12)
austretende Brennstoff über diesen ersten Spaltraum (33) in in den Bereich
zumindest einer in den Rand der Prallplatte (21) eingebrachter axialer Nut
(22) gelangt und über diese auf der der Brennkammer (1) zugewandten Seite
der Prallplatte (21) über einen zweiten Spaltraum (34) wieder in Radialrich
tung nach innen in eine Verteilerkammer (15) geführt wird, von welcher die
Zulieferbohrungen (17) abzweigen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kapillarrohr (38) stromauf der Verteiler
kammer (15) vom zweiten Spaltraum (34) abzweigt.
3. Kleingasturbine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kapillarrohr (38) in der Rotorwelle (4)
verläuft und vor einer die Wand der Rotorwelle (4) durchdringenden Bohrung
(41) mündet, über welche die Brennstoff-Teilmenge in einen Lager-Ringraum
(42) gelangt, in welchem das Wälzlager (36) angeordnet ist.
4. Kleingasturbine nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lager-Ringraum (42) zur Seite der Brenn
kammer (1) hin mittels einer insbesondere als Labyrinth-Dichtung ausgebil
deten Dichtung (43), die einen geringfügigen Durchtritt von Brennkammergas
ermöglicht, abgegrenzt ist.
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