DE19852331A1 - Verfahren und Vorrichtung zur simultanen Bestimmung von Oberflächentopometrie und Biometrie des Auges mit Hilfe der modifizierten Placidoring-Videotopographie und der optischen Kohärenz-Tomographie - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur simultanen Bestimmung von Oberflächentopometrie und Biometrie des Auges mit Hilfe der modifizierten Placidoring-Videotopographie und der optischen Kohärenz-TomographieInfo
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Abstract
Aus der Verknüpfung beider Verfahren ergibt sich daraus eine neue diagnostisch und therapeutische Erfindungshöhe, die bislang in der diagnostischen und therapeutisch orientierten Ophthalmo-Chirurgie unerreicht ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung der
Oberflächentopometrie eines reflektierenden Körpers, vorzugsweise der menschlichen
Hornhaut und die gleichzeitige Gewinnung von biometrischen Daten aus der gesamten Tiefe
des Auges, mit seinen tiefer liegende brechende Strukturen wie Hornhautrückfläche,
Linsenvorderfläche und Linsenrückfläche sowie der Auftreffpunkt der eingehenden
Lichtstrahlen (Netzhaut).
Ein Verfahren zur Bestimmung der Krümmungseigenschaften der Hornhaut durch punktweises
Vermessen (Videokeratometrie oder Videotopographie) ist bekannt und unter anderen von den
Anmeldern patentiert.
Die Videokeratometrie, typischerweise ermittelt durch Projizieren eines konzentrischen
Ringmusters nach dem Placido-Prinzip und Rückspiegelung oder Reflektion desselben am
Tränenfilm der Hornhaut, wird dabei durch eine Kamera aufgenommen. Aus der Lage und
relativen Beziehung der ringmusterbildenden Projektionspunkte wird auf die
Hornhauttopographie der Oberfläche rückgeschlossen.
Verfahren dieser Art bedürfen zur Aufnahme des gespiegelten Placidosystems einer
konzentrisch und koaxial angebrachten Videokamera im Projektionskopf, deren
Vorhandensein es verhindert, daß ein ca. 0,5 mm großer zentraler Hornhautbereich durch diese
Messung mit erfasst wird. Andererseits wird die zentrale optische Zone der Hornhaut, welche
den größten Anteil am Brechungssystem Auge hat, gerade durch den zentralen Hornhautanteil,
- typischerweise der Durchtrittspunkt der visuellen Achse -, charakteristiert. Eine besondere
Gewichtung erhält diese zentrale, ring- oder signaturfreie Zone durch den Stiles-Crowford
Effekt, der die zentrale Hornhaut gegenüber der Peripherie übergewichtet.
Eine weiteres typisches Element der konventionellen Videotopographie, welche erhebliche
Einschränkungen über die Weiterentwicklung der Refraktions- und Implantationschirurgie
beinhaltet, ist das Fehlen von Informationen von der Hornhautrückfläche, sowie von den
tieferen Abschnitten des brechenden Systems.
Die Geometrie der Grenzflächen, die Tiefe der vorderen Augenkammer,
Grenzflächeneigenschaften und Topographie der Linse, Dichteverteilungen und
Streukörperanordnungen in der Linse, sowie die Tiefe der hinteren Augenkammer definiert
durch den Abstand zwischen Linsenrückfläche und Netzhaut sind für die gesamte rechnerische
Erfassung des Brechungssystems Auge am individuellen Patienten unerlässliche Voraussetzung
zur Erhöhung der Präzision von refraktiven Maßnahmen an der Hornhaut oder
implantationschirurgischen Eingriffen an der Linse.
Andererseits ist mit der optischen Kohärenz-Tomographie ebenfalls durch die Antragstellern
ein Verfahren entwickelt worden, das in bislang unerreichter Weise Schichtbilder durch das
gesamte Auge erstellen kann und dabei neben den biometrischen Größen, wie oben
beschrieben, auch Informationen aus der Schichtdicke der einzelnen brechungsrelevanten
Anteile des Augenapparates, nämlich der Linse und der Hornhaut, gewinnen kann.
Ein Nachteil des kurzkohärenten OCT-Verfahrens ist, im Hinblick auf die Erfassung der
Gesamttopographie der Hornhaut, der hohe Zeitbedarf, sowie die Bewegungsartefakte des
niemals völlig ruhig zu stellenden Auges in vivo und in situ. Seine Leistungsfähigkeit nimmt im
Hinblick auf die Erhebung topographischer Daten vom Zentrum zur Peripherie der Hornhaut
ab.
Die Placido-Ringprojektion hat den Vorteil, im Millisekunden-Bereich ein punktweises
Vermessen der Hornhautoberfläche (typischerweise mehr als 10 000 Messpunkte) zu
ermöglichen, mit dem Nachteil des Fehlens von Informationen aus tieferen Augenabschnitten.
Letzteres kann die optische Kohärenztomographie liefern, dabei können zusätzlich
Streubildanalysen aus den Organanteilen des Auges gewonnen werden. Speziell der
topographisch sonst nicht abgedeckten zentralen Anteil könnte topometrisch und
topographisch erfasst werden.
Aus der Verknüpfung der beiden Verfahren und weiteren speziellen Maßnahmen ergibt sich
eine neue Erfindungshöhe mit einer völlig neuen Qualität der Hornhauttopographie und
Biometrie die zu erheblichen Konsequenzen für die diagnostische und therapeutische
Ophthalmologie führen muß.
Das System besteht prinzipiell aus zwei Komponenten, die miteinander verknüpft werden
müssen. Die erste besteht aus einem Konus mit beliebigen Öffnungswinkel. Die Konuswand
besteht aus mehreren abwechselnden leuchtenden und nicht leuchtenden Ringen (Prinzip nach
Placido, Placidokonus). Die leuchtenden Ringen können sowohl monochromatisch als auch
monochromatisch mit geometrischen Kodierungen und auch mehrfarbig kodiert sein. Dieser
leuchtende Körper wird nun an einer spiegelnden Oberfläche z. B. Hornhautoberfläche
gespiegelt. Das Spiegelbild wird über eine Linse auf eine Videokamera (CCD-Sensor)
abgebildet. Das Bild der Oberfläche mit dem Spiegelbild der Konusringe wird dann einem
Rechner zur weiteren Verarbeitung zugeführt. Dies alles ist noch das Prinzip der
Videotopographie nach Placido.
Dieses Gerät soll nun kombiniert werden mit der optischen Kohärenz Tomographie (OCT).
Dazu wird in den Placidokonus an beliebiger Stelle eine Öffnung eingebracht, durch die der
Laserstrahl des OCTs geführt werden kann. Im Inneren des Placidokonus wird ein kleiner
Umlenkspiegel befestigt, der den Laserstrahl des OCT parallel oder unter bekannten Winkel
zur Achse Objekt-Videokamera umleitet. Dieser Umlenkspiegel kann sowohl zentral als auch
außerhalb des Zentrum des Placidokonus angebracht werden. Anstelle des Umlenkspiegels
kommen auch andere strahllenkende Objekte (z. B. Prismen usw.) in Betracht.
Das OCT selbst besteht aus Laserdiode (SLD), einem Prismenteiler, der den Laserstrahl auf
zwei Referenzspiegel verteilt, einem Photodetektor, der Laufzeit und Phasenverschiebung und
Intensitätsverhalten des Laserlichtes detektieren kann. Umlenkspiegel und fokussierende
Optiken (Strahlbündelung zur Grenzflächendetektion) werden so positioniert, daß der
Strahldurchmesser minimal am Durchtrittspunkt des Laserstrahl durch den Placidokonus ist
(minimaler Informationsverlust für Placidomessung). Der Fokuspunkt des OCT Lasers nach
dem letzten Umlenkspiegel definiert den Messpunkt (Messebene) des OCTs. Um nun die
einzelnen Grenzflächen z. B. am Auge (Hornhaut Vorder- und Rückfläche, Linsen Vorder-
und Rückfläche, Augenhintergrund) zu erfassen, muß der Fokuspunkt entlang der optischen
Achse durch das Auge bewegt werden. Dies geschieht mit dem rotierenden
Weglängenmodulator am Referenzspiegel 1 (Abb. 1). Durch die Drehung des Modulators wird
der Fokuspunkt des Laserstrahls z. B. durch das Auge von Hornhautforderfläche bis zum
Augenhintergrund geführt. Dabei tritt an jeder optischen Grenzfläche bedingt durch den
reflektierten Anteil des Laserstrahls ein Signalmaximum am Photodetektor auf. Durch eine
Winkelkodierung des Weglängenmodulators kann jedem Reflektionspunkt ein Längenmaß
zugeordnet werden. Dies bedeutet, daß man eine Distanzinformation innerhalb des Auges
entlang der optischen Achse zwischen jeder optischen Grenzfläche erhält. Diese Daten können
z. B. zur Gesamtbiometrie des Auges herangezogen werden. Biometrie bedeutet: Kennt man
den Krümmungsradius der Hornhautoberfläche (Videotopographie nach Placido) und die
Längeninformationen des Auges kann z. B. eine individuelle, hochpräzise Berechnung einer
künstlichen Linse (grauer Star) durchgeführt werden.
Modifiziert man den Aufbau entsprechend Abb. 2, kann in jeder gewünschten Ebene ein
Flächenscan durchgeführt werden. Dazu wird der Weglängenmodulator entsprechend der
gewünschten Zielebene zum Stillstand gebracht und der vorletzte Umlenkspiegel derart
modifiziert, daß dieser nun in x-y-Richtung definiert scannen kann. Dadurch kann z. B. der
zentrale Anteil der Hornhaut, der dem Placido-Topometer aufgrund der zentralen Anordnung
der Kamera entgeht, hochpräzise vermessen werden. Weiterhin können durch definierten
Vorschub der Messebene (Drehung des Weglängenmodulatores) beliebig viele nah
aufeinanderfolgende Ebenen vermessen werden, die dann in der Gesamtheit eine
dreidimensionale Information eines Messvolumens beinhaltet (z. B. Vermessung eines zentralen
Volumens der Hornhaut). Diese kann eine zusätzlich Information über strukturelle
Veränderungen im optischen System (Streuung, Absorption, Reflexion usw.) liefern. Eine
solche diagnostische Aussage gibt es bisher noch nicht.
Die vorab beschriebenen Messungen können sowohl innerhalb einer Aufnahmesequenz als auch
sequentiell ablaufen. Auch jede beliebige Kombination der einzelnen Messungen innerhalb
definierbarer Zeitintervalle sind vorstellbar.
Beide Messvorgänge müssen über eine entsprechende Software koordiniert werden, die
sowohl die Aufnahmenabfolge als auch die Auswahl der benötigten Informationen je nach
Fragestellung steuert. So sind zu bereits bestehenden Softwarepunkten der Videotopographie
nach Placido weiter Punkte zu erstellen z. B. Berechnung von künstlichen Linsen (IOL-
Berechnung) oder auch Strukturanalysen eines Zielgebietes. Entsprechend der Fragestellung,
die der Bediener aus dem Menu auswählt, muß das Programm die entsprechenden Messungen
aussuchen und nach notwendiger Reihenfolge ablaufen lassen. Die gewonnen Messergebnisse
müssen dann ausgewertet werden und dem Bediener dargestellt werden. Dies kann z. B. durch
farbkodierte Karten für dir Radien oder Höhenwerten von künstlichen Linsen erfolgen
und/oder auch als Computerdatei für weiterführende Produktionslinien. Auch morphologische
Strukturinformationen können z. B. als farbkodierte Karte den Bediener dargebracht werden.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren und eine Vorrichtung vorgestellt, welche folgende
Eigenschaften besitzt:
Aus der Verknüpfung dieser Verfahren ergibt sich eine qualitativ neuartig und quantitativ
bislang nicht zugängliche Beschreibung des Auges in diagnostischer und therapeutischer
Absicht:
In Kombination mit von den Anmeldern ebenfalls entwickelten Verfahren zur Bestimmung der
absoluten Koordinaten im freien Raum (Europäisches Patent 95 937 759.9, Deutsches Patent
19 516 309.5) und damit die Möglichkeit einer schnellen Berechnung der Strahlverfolgung (Ray
Tracing) wäre so erstmalsdie Möglichkeit gegeben, nicht nur die optischen Grenzflächen,
sondern auch die optische Qualität der Medien (einer Normalbevölkerung oder am nicht
krankhaft veränderten individuellen Auge) messtechnisch objektivierend zu bestimmen.
Der Quantifizierung der physiologischer- und pathologischer Weise vorkommenden
Streukörper und ihrer Zunahme als Funktion des Alters oder bei krankhaften Prozessen, ihre
Protokollierung im individuellen longitutionalen Krankheitsverlauf, kommt dabei besondere
Bedeutung zu.
Mit Hilfe von Ray-Tracing-Programmen kann dann in vivo und in situ, nach Gewinnen der
Daten nach dem erfindungsgemäßen Vorgehen, das Gesamtbrechungssystem einschließlich von
Medientrübungen, Narbenbildungen der Wundheilungsverläufen erstmals quantifiziert werden.
Von besonderer praktischer Bedeutung ist dies für die Bestimmung der optischen Aberrationen
der Hornhaut und ihr Auftreten, z. B. bei Hornhautnarbenbildungen, einer nicht seltenen
Komplikation hornhautchirurgischer Eingriffe.
Aus rechtsmedizinisch-forensischer Sicht wie auch aus diagnostischer Sicht, besteht ein
dringlicher Bedarf innerhalb der Schichtdicke des Organs Hornhaut solche
Streukörperinformation schichtweise zu gewinnen und diese in ein Ray-Tracing-Verfahren
einzugeben.
Am Beispiel der Hornhaut kann damit ein objektives Maß für die Hazebildung und
Wundheilung vorgenommen werden ohne auf die physikalisch vereinfachende
Vorwärtslichtstreuung (Forward-light-Scattering) zurückgreifen zu müssen.
Ebenso wie das Verfahren zur Objektivierung und messtechnischen Erfassung von
Streukörpern in der Hornhaut verwendet wird, ist es insbesondere auch an der Linse
anwendbar. Im Rahmen des Grauen Stars, einer Massenerkrankung, die mit zunehmender
Verschiebung der Alterspyramide nahezu 100% der Bevölkerung erfassen kann, wäre damit
ein objektiver Ansatz zur Ermittlung der Hornhauttrübung möglich. Unter Kenntnis der
übrigen Eigenschaften des gesamten optischen Brechungssystems, also auch der Linsenvorder-
und Rückfläche und der Hornhautvorder- und Rückfläche, sowie der Tiefe der vorderen
Augenkammer, läßt sich daraus der objektiv zu erwartende Visus an der Netzhaut ermitteln.
Aus der Korrelation der errechneten mit der klinisch beobachteten Sehschärfe, läßt sich dann
eine objektive Gradierung der Hornhauttrübungen und Linsentrübungen erstellen.
Alleine die Gewinnung objektiver Kriterien für die Stadieneinteilung von Trübungsphänomenen
in vivo und in situ hat einen hohen Innovationswert mit erheblichen Auswirkungen für
Diagnose und Therapie von hochendemischen Augenerkrankungen.
Für die automatisierte Laserchirurgie ergibt sich durch die Kombination beider Verfahren eine
bislang nicht erreichte lückenlose topometrisch/topographische Darstellung der Hornhaut von
äußerst peripher bis zum Durchtrittspunkt der visuellen Achse durch die Hornhaut. Hieraus
wiederum resultiert die Möglichkeit den vollständigen Datensatz (ev. mit seiner Verknüpfung
mit Ray-Tracing-Programmen) dazu zu benutzen, das individuell optimale Ablationsmuster für
die Hornhautvorderfläche mit photoablativen Lasern einzubringen. Die so gewonnenen Daten
lassen sich - nach dem Verfahren Topolink - eben wegen ihrer Vollständigkeit über den
gesamten Hornhautquerschnitt - dazu benutzen, den Ablationsvorgang vom manuellem
Geschick des Operateurs zu lösen und ihn als Datensatz für den automatisierten Gewebeabtrag
im Laser selbst bereitzustellen.
Irregulärer Astigmatismus, irreguläre Narbenbildungen, der Einfluß oberflächlicher oder tiefer
Hornhautnarben ließe sich damit für ein individuell errechnetes Ablationsoptimum bereitstellen,
um das visuelle Ergebnis zu optimieren. Alternative Strategien könnten simuliert werden.
Für den Bereich der Biometrie stellt das Verfahren ebenfalls eine qualitativ entscheidende
Verbesserung dar. Herkömmliche, ultraschallbasierte Biometrien, welche vor Catarakt-
Operation und dem Einsetzen von Kunstlinsen durchgeführt werden, arbeiten mit gravierenden
Simplifikationen, die im Effekt am individuell optimalen Sehergebnis vorbeiführen. Weil die
Hornhautrückfläche nicht quantitativ erfassbar ist, die Krümmung der Linse und mögliche,
auch minimale Dezentrierungen und Luxationen möglicherweise nicht erkannt werden, kann
das Sehergebnis nicht optimiert werden, weil die zu implantierende Linse ungenau berechnet
wird. Die sozio-ökonomischen Folgen davon sind erheblich. In nahezu 80% aller Fälle von
Linsenimplantation nach Cataract-Operation wird das theoretisch mögliche Visusmaximum
nicht erreicht, sodaß zusätzlich kostenintensiv und auf Dauer Brillenkorrekturen erforderlich
sind.
Liegt die Fehlberechnung zwischen RA/LA bei < 3 dpt., so können zusätzliche Probleme der
Anisometropie auftreten.
Unter Einschluß der Oberflächentopometrie und der Schichtbilder aus dem kurzkohärenten
OCT ist auch hier ein Datensatz vorhanden, der es erlaubt, das optimale Implantat am
individuellen Fall vorher zu errechnen und bereit zu stellen.
Aus der Hornhaut- und Linsentopometrie, sowie der Gesamttopometrie des Auges ergeben
sich zwei neue Möglichkeiten, sowie die Berechnung einer individuell gefertigten
Intraokularlinse. Auf diese Weise ließen sich erstmals den Einzelpatienten visusoptimierende
Brechungsverhältnisse, sowohl für die Kontaktlinsenversorgung als auch für die Versorgung
mit Intraokularlinsenherstellern.
Damit können die Grenzen der bisherigen Kontaktlinsenversorgungs- wie auch der Versorgung
mit intraokularen Linsenimplantaten tiefgreifend verändert werden. Nicht zuletzt liegt dem
auch ein für das Gesundheitssystem insgesamt kostenminimierender Ansatz zu Grunde, in dem
die bislang noch über 70% der Fälle erforderliche Versorgung mit zusätzlicher Korrekturhilfen,
wie Brille, vermeidbar wird.
Claims (8)
1. Ein Verfahren zur Bestimmung der parazentralen mittelperipheren und peripheren
Hornhautkrümmung durch Aufprojizieren eines Placido-Ringsystems auf die Hornhaut,
Reflexion und Spiegelung im Tränenfilm und Wiederauffangen des Bildes nach dem Prinzip der
Videotopographie.
2. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 gekennzeichnet dadurch, daß im zentralen,
placidoringfreien Hornhautareal ein kurzkohärentes Mess-System eingespiegelt und koaxial auf
die Hornhaut und die tieferen Augenabschnitte gerichtet wird. (Fig. 1).
3. Verfahren und Anspruch nach 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Projektion des
OCT-Signals statisch oder dynamisch erfolgen kann.
4. Verfahren nach Anspruch 1-3 dadurch gekennzeichnet, daß durch Z-Achsenvortrieb und
einen daraus resultierenden Schichtbildsatz Grenzflächeninformationen erstellt werden.
5. Verfahren und Vorrichtung nach 1-4 dadurch gekennzeichnet, daß alle gemessenen
Abstände durch die optischen Grenzflächen (Hornhautvorderfläche/Hornhautrückfläche;
Hornhautrückfläche, Linsenvorderfläche, Linsenvorderfläche/Linsenrückfläche;
Linsenrückfläche, Netzhaut; erfasst und als biometrische Charakteristika des individuellen zu
messenden Auges gespeichert werden.
6. Verfahren und Vorrichtung nach den vorgenannten Ansprüchen dadurch gekennzeichnet,
daß durch das OCT innerhalb der Schichtdicke der Organe Hornhaut, Linse, Netzhaut in der
Größenordnung der Eindringtiefe der Strahlung Informationen zu optischen Dichten und
Streugrößen ermittelt werden. Insbesondere auch dadurch, daß eine Ablenkung des
eingeblendeten OCT-Strahls durch x/y-Scanner erfolgt und dabei 3-D ähnliche Auflösungen
entstehen.
7. Das Verfahren und die Vorrichtung nach den oben genannten Ansprüchen sind dadurch
gekennzeichnet, daß neben den oberflächentopographischen Informationen der optischen
Grenzflächen des brechenden Apparates im Auge bis zur Netzhaut, entlang der Z-Achse
Schichtbilder entstehen, die multiplen Auswerte-Algorithmen zugeführt werden. Diese
Informationen werden verknüpft mit dem aus der Placido-Ringprojektion resultierenden,
hochauflösenden Messvorgang der mittleren und peripheren Hornhaut.
8. Für folgende Messbereiche soll das System passen:
- 1. 8.1 Flächenerfassung: Hornhautvorderfläche, Hornhautdicke, Hornhautrückfläche, Vorderkammertiefe, Linsenvorderfläche, Linsenschichtdicke, Linsenrückfläche.
- 2. 8.2 Punktförmige Erfassung: Netzhautebene.
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