DE19851240C1 - Fluoreszenzmikroskop mit Mehrphotonenanregung - Google Patents
Fluoreszenzmikroskop mit MehrphotonenanregungInfo
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- G02B21/00—Microscopes
- G02B21/16—Microscopes adapted for ultraviolet illumination ; Fluorescence microscopes
Abstract
Die Erfindung betrifft ein nicht-konfokales Fluoreszenzmikroskop mit Mehrphotonenanregung, insbesondere Zweiphotonenanregung, das als Theta-Mikroskop mit Einzelobjektiv oder mit Doppelobjektivsystem eingesetzt werden kann. Das Mikroskop zeichnet sich durch die Verwendung mehrerer Beleuchtungsrichtungen aus, wobei zwei Beleuchtungsrichtungen im Objektiv relativ zueinander um einen vorgegebenen Winkel geneigt sind, der derart gewählt ist, daß der Überlagerungsbereich der Beleuchtungsvolumina gegenüber einem konventionellen Mikroskop verringert ist.
Description
In der Lichtmikroskopie wird die Auflösung durch die Ausdehnung der
Punktbildfunktion (engl. Point Spread Function, PSF) definiert, die
eine mathematische Beschreibung der Intensitätsverteilung (im Falle
der Beleuchtung) bzw. der Detektionswahrscheinlichkeit (im Falle der
Detektion) im Fokalbereich eines Mikroskopobjektivs darstellt. Je
geringer die Ausdehnung der PSF des Objektivs ist, desto besser ist
die Abbildung einzelner Punkte und desto besser ist daher die
Auflösung des Mikroskops. Die Auflösung ist bei allen Objektiven (und
daher auch bei allen herkömmlichen Mikroskopen) schlechter entlang
der optischen Achse als in der Brennebene. Daher kann man in grober
Näherung das von der BeleuchtungsPSF beschriebene Beleuchtungsvolumen
und das von der DetektionsPSF beschriebene Detektionsvolumen als
längs der optischen Achse des Objektivs langgestreckte Ellipsoide
betrachten.
Aus der US 3,013,467 ist bekannt, daß die Auflösung entlang der
optischen Achse durch eine konfokale Anordnung verbessert wird, bei
welcher das Objekt mit einer punktförmigen Lichtquelle beleuchtet und
das von ihm ausgehende Licht mit einem punktförmigen Detektor
detektiert wird. Dadurch ergibt sich die konfokale PSF des Systems
aus dem Produkt der BeleuchtungsPSF und der DetektionsPSF, und das
konfokale Beobachtungsvolumen entspricht im wesentlichen dem
Überlagerungsbereich bzw. dem Schnittvolumen des Beleuchtungsvolumens
mit dem Detektionsvolumen. Die konfokale PSF ist stärker um den
Brennpunkt lokalisiert, und das konfokale Beobachtungsvolumen ist
dementsprechend kleiner als die Beleuchtungs- und Detektionsvolumina,
woraus sich die bessere Auflösung herleiten läßt. Dennoch ist die
laterale Auflösung auch bei einem konfokalen Mikroskop im allgemeinen
mindestens 3× besser als die axiale Auflösung.
Aus der DE 43 26 473 C2 ist ein konfokales Mikroskop bekannt, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß es ein erstes Objektiv zur Punkt
beleuchtung und ein zweites Objektiv zur Abbildung des Objektlichts
auf einen Punktdetektor verwendet, wobei die Detektionsrichtung
relativ zu der Beleuchtungsrichtung um einen Winkel geneigt ist, der
derart gewählt ist, daß der Überlagerungsbereich des Beleuchtungs
volumens mit dem Detektionsvolumen gegenüber einem konventionellen
konfokalen Mikroskop verringert ist. Dies geschieht aufgrund der
langgestreckten Form der Beleuchtungs- und Detektionsvolumina dann,
wenn die Detektionsrichtung annähernd senkrecht auf der Beleuchtungs
richtung steht. Dieses als konfokales Theta-Mikroskop bezeichnete
Mikroskop erreicht eine fast isotrope Auflösung, indem längs der
Beleuchtungsachse die vergleichsweise große Ausdehnung der
BeleuchtungsPSF durch die geringe Ausdehnung der DetektionsPSF
kompensiert wird und längs der Detektionsachse die vergleichsweise
große Ausdehnung der DetektionsPSF durch die geringe Ausdehnung der
BeleuchtungsPSF kompensiert wird.
Aus der US 5,813,987 ist ein analytisches Gerät bekannt, bei der die
Detektionsrichtung des von der Probe ausgehenden Lichts ebenfalls
relativ zu der Beleuchtungsrichtung um einen Winkel geneigt ist. Bei
diesem Instrument sind allerdings die Beleuchtungs- und Detektions
lochblenden so groß, daß es sich nicht um eine punktförmige Licht
quelle und einen punktförmigen Detektor handelt. Somit handelt es
sich um ein nicht-konfokales Gerät, bei dem die Beleuchtungs- und
Detektionsvolumina wesentlich größer als im beugungsbegrenzten Fall
sind, der für das in der DE 43 26 473 C2 beschriebene Mikroskop
zutrifft.
Aus der DE 43 26 473 C2 ist ebenfalls bekannt, daß zur Verbesserung
der Auflösung die konfokale Theta-Mikroskopie auch mit der aus der
DE 40 40 441 A1 bekannten doppelkonfokalen Mikroskopie, die in der
wissenschaftlichen Literatur als 4Pi-konfokale Mikroskopie bezeichnet
wird, kombinert werden kann.
Die 4Pi-konfokale Mikroskopie vergrößert die numerische Apertur eines
konfokalen Mikroskops und verbessert damit die axiale Auflösung,
indem das Beobachtungsvolumen durch Interferenz längs der optischen
Achse reduziert wird [S. Hell und E. H. K. Stelzer, J. Opt. Soc. Am. A
9, 2159 (1992)]. Bei der als 4Pi(A)-konfokale Mikroskopie
bezeichneten Technik wird die Probe kohärent von zwei sich entgegen
gesetzt ausbreitetenden konvergenten Strahlen beleuchtet. Ist die
Phasendifferenz zwischen den beiden Beleuchtungsteilstrahlen im
Brennpunkt gleich null oder ein ganzzahliges Vielfaches von 2π, so
ist die Interferenz im Brennpunkt konstruktiv und die BeleuchtungsPSF
besteht aus einem räumlich stärker begrenzten Hauptmaximum und
mehreren Nebenmaxima längs der Beleuchtungsachse. Die konfokale PSF,
die das Produkt der BeleuchtungsPSF und der DetektionsPSF ist, wird
durch die Interferenz ebenfalls moduliert. Die geringe Ausdehnung des
Hauptmaximums im Vergleich zu einem konventionellen konfokalen
Mikroskop ist für die höhere Auflösung verantwortlich. Die
Nebenmaxima setzen die Auflösung herab, wenn sie nicht hinreichend
unterdrückt werden können.
Bei der als 4Pi(B)-konfokale Mikroskopie bezeichneten Technik
entsteht die Interferenz an dem punktförmigen Detektor und reduziert
so die Ausdehnung der DetektionsPSF. Die 4Pi(C)-konfokale Mikroskopie
genannte Methode kombiniert diese beiden Techniken.
Bei der Kombination der aus der DE 43 26 473 C2 bekannten konfokalen
Theta-Mikroskopie und der aus der DE 40 40 441 A1 bekannten 4Pi-
konfokalen Mikroskopie wird das Objekt wie in einem 4Pi(A)-konfokalen
Mikroskop beleuchtet und das von ihm ausgehende Licht wie in einem
konfokalen Theta-Mikroskop annähernd senkrecht detektiert. Durch die
geringere Ausdehnung der DetektionsPSF längs der Beleuchtungsachse
wird das außerhalb der Beleuchtungsbrennebene emittierte Licht kaum
detektiert, und die Nebenmaxima der BeleuchtungsPSF werden so stark
unterdrückt, daß die konfokale PSF eine axiale Ausdehnung hat, die im
wesentlichen durch die des Hauptmaximums der BeleuchtungsPSF bestimmt
wird. Aufgrund der Symmetrie des Aufbaus, die eine Vertauschung der
Beleuchtungs- und der Detektionslichtpfade erlaubt, kann die
konfokale Theta-Mikroskopie auch mit der 4Pi(B)- und der 4Pi(C)-
konfokalen Mikroskopie kombiniert werden.
Für die Realisierung der sich bei der konfokalen Theta-Mikroskopie
kreuzenden Beleuchtungs- und Detektionsstrahlengänge ist gemäß der
DE 43 26 473 C2 ein Spezialaufbau mit vollständiger Separation des
Beleuchtungsstrahlenganges vom Detektionsstrahlengang vorgesehen. Ein
solcher Spezialaufbau ist schwieriger zu handhaben als konventionelle
Mikroskope, bei denen der Beleuchtungsstrahlengang und der
Detektionsstrahlengang zusammenfallen und die Fokussierung des
Beleuchtungslichtes und die Sammlung des von dem Objektpunkt
ausgehenden Detektionslichtes durch dasselbe Objektiv erfolgt.
Daher wurde in der DE 196 29 725 A1 bzw. der WO 98/03892 A1
aufgezeigt, wie durch die Verwendung eines Doppelobjektivs, das im
wesentlichen wie ein herkömmliches Objektiv bei einem konventionellen
Mikroskop handhabbar ist, das in der DE 43 26 473 C2 beschriebene
optische Prinzip bei einem konfokalen Mikroskop realisierbar ist,
ohne vom konstruktiven Aufbau eines konventionellen konfokalen
Mikroskops abzuweichen. Das in der DE 196 29 725 A1 beschriebene
Doppelobjektiv besteht aus zwei Objektiven, von denen das eine zur
Fokussierung von Beleuchtungslicht und das andere zur Sammlung von
Detektionslicht dient, wobei die Detektionsachse des zweiten
Objektivs annähernd senkrecht zur Beleuchtungsachse des ersten
Objektivs steht.
Aus der DE 196 32 040 A1 bzw. der WO 98/07059 A1 ist bekannt, daß das
Prinzip der konfokalen Theta-Mikroskopie auch mit einem einzigen
Mikroskopobjektiv realisert werden kann. Ein solches als Einzel
objektiv Theta-Mikroskop (engl. Single-Lens Theta Microscope, SLTM)
bezeichnetes Gerät vermeidet die Komplexität, die mit Doppelobjektiv
systemen verbunden ist, wie sie aus der DE 43 26 473 C2 sowie aus der
DE 196 29 725 A1 bekannt sind.
Aus der US 5,034,613 ist ein Fluoreszenzmikroskop bekannt, bei dem
die fluoreszierenden Stoffe durch die gleichzeitige Absorption von
zwei Photonen angeregt werden. Dadurch werden physikalische
Eigenschaften erreicht, wie sie von der konfokalen Mikroskopie her
bekannt sind. Die Anregungswahrscheinlichkeit des fluoreszierenden
Stoffs ist nicht wie bei der herkömmlichen Fluoreszenzmikroskopie
proportional zu der Intensität, sondern proportional zum Quadrat der
Intensität, weil zwei Photonen gleichzeitig absorbiert werden.
Dadurch ergibt sich die PSF eines Fluoreszenzmikroskops mit
Zweiphotonenanregung aus dem Quadrat der BeleuchtungsPSF (also aus
dem Quadrat der Intensitätsverteilung). Die Analogie zu der
Multiplikation der BeleuchtungsPSF und der DetektionsPSF in der
konfokalen Mikroskopie veranschaulicht die Auflösungserhöhung. Da die
Multiplikation schon in der Beleuchtung geschieht, ist der Einsatz
eines Punktdetektors (konfokales Fluoreszenzmikroskops mit Zwei
photonenanregung) nicht notwendig für die axiale Diskriminierung, und
es kann ein Detektor eingesetzt werden, der das ganze Feld erfaßt (z.
B. eine CCD-Kamera).
In der US 5,034,613 wird für die Zweiphotonenanregung des
fluoreszierenden Stoffs ein gepulster Laser verwendet, dessen Pulse
kürzer als 1 ps sind. Aus der US 5,777,732 ist aber bekannt, daß für
die Zweiphotonenanregung des fluoreszierenden Stoffs auch Laser mit
längeren Pulsen oder nicht-gepulste Laser verwendet werden können.
In der US 5,034,613 wird diese Methode für die Absorption von zwei
Photonen gleicher oder auch unterschiedlicher Wellenlänge
beschrieben.
In der gattungsbildenden WO 97/11355 A1 wird darüber hinaus ein Mikroskop
beschrieben, bei dem die Probe durch die gleichzeitige Absorption von
drei oder mehr Photonen angeregt wird.
Dem Anspruch 1 liegt die Aufgabe zugrunde, die Auflösung eines
Fluoreszenzmikroskops mit Mehrfachphotonenanregung in
wenigstens zwei unterschiedlichen Wellenlängenbereichen
zu vergrößern.
Durch die vorliegende Erfindung wird ein Weg aufgezeigt, wie das in
der DE 43 26 473 C2 dargestellte optische Prinzip für die Auflösungs
verbesserung in einem nicht-konfokalen Fluoreszenzmikroskop genutzt
werden kann. Hierzu wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das
Objekt aus zwei annähernd senkrechten Richtungen so beleuchtet wird,
daß eine Mehrfachphotonenanregung des fluoreszierenden Stoffs durch
mindestens jeweils ein Photon aus jedem der beiden Lichtstrahlen
stattfinden kann. Hierdurch wird die erreichbare Auflösung gemäß dem
in der DE 43 26 473 C2 beschriebenen optischen Prinzip verbessert,
und das Beobachtungsvolumen ist kleiner als in den
bekannten vergleichbaren Lichtmikroskopen. Das erfindungsgemäße
Mikroskop wird als nicht-konfokales Theta-Mikroskop bezeichnet, da es
das Prinzip der Theta-Mikroskopie in einem nicht-konfokalen Aufbau
verwirklicht. Vorzugsweise handelt es sich bei der Mehrfachphotonen
anregung um Zweiphotonenanregung.
Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Mikroskops erklärt sich
folgendermaßen. Das Licht des einen Strahlengangs wird in ein längs
der Beleuchtungsrichtung elongiertes Beleuchtungsvolumen fokussiert.
Das auf denselben Punkt hierzu senkrecht eingestrahlte Licht wird in
ein längs dieser zweiten Beleuchtungsrichtung elongiertes
Beleuchtungsvolumen fokussiert, welches also senkrecht zu der ersten
Beleuchtungsachse elongiert ist. Das Schnittvolumen dieser beiden
Beleuchtungsvolumina ist dadurch auf die unmittelbare Umgebung des
gemeinsamen Brennpunkts beschränkt. Die Wahrscheinlichkeit einer
Zweiphotonenanregung durch je ein Photon aus jedem Lichtstrahl ist
nur in diesem gemeinsamen Beleuchtungsvolumen groß, dessen Ausdehnung
durch das Produkt der beiden BeleuchtungsPSFs (also der beiden
Intensitätsverteilungen) gegeben ist.
Vorzugsweise sind die Beleuchtungsstrahlengänge hinsichtlich der
angestrebten hohen Auflösung so angeordnet, daß die Beleuchtungs
richtungen senkrecht aufeinander stehen. Jedoch werden die Vorteile
der Erfindung in ausreichendem Maße auch dann noch erzielt, wenn der
Winkel zwischen den Beleuchtungsrichtungen in nicht zu großem Maße
von einem rechten Winkel abweicht.
Die erfindungsgemäße Auflösungsverbesserung basiert auf der Mehrfach
photonenanregung durch mindestens jeweils ein Photon aus jedem der
beiden senkrechten Lichtstrahlen. Diese Anregung wird beispielsweise
bei Zweiphotonenanregung vorzugsweise dadurch gewährleistet, daß für
die beiden Beleuchtungsstrahlengänge unterschiedliche Wellenlängen
gewählt werden und ein fluoreszierender Stoff gewählt wird, dessen
Fluoreszenz sich durch je ein Photon jeder Wellenlänge besser
induzieren läßt als durch zwei Photonen der gleichen Wellenlänge
(sowohl der kürzeren als auch der längeren). Für die Bereitstellung
von Licht zweier Wellenlängen können zwei verschiedene Laser
verwendet werden (wie in den Ausführungsformen dargestellt); es kann
aber auch ein einziger Laser verwendet werden, der beispielsweise
durch Frequenzverdopplung oder durch die Verwendung eines optischen
parametrischen Oszillators (OPO) zwei Wellenlängen bereitstellt.
Als fluoreszierende Stoffe können beispielsweise Fluoreszenz
farbstoffe oder fluoreszierende Proteine verwendet werden. Gemäß
einer Weiterbildung der Erfindung können auch phosphoreszierende
Stoffe anstelle von fluoreszierenden Stoffen verwendet werden.
Vorteilhafterweise wird als Lichtquelle ein gepulster Laser
eingesetzt, der hohe Intensitäten im langwelligen Bereich des
sichtbaren oder im nahen Infrarotbereich bereitstellt. Werden zwei
gepulste Lichtquellen eingesetzt, so muß dafür gesorgt werden, daß
sie synchronisiert werden, so daß sich ihre Pulse im Fokalbereich
überlagern. Werden ein gepulster und ein nicht-gepulster Laser
eingesetzt, so ist keine Synchronisation nötig.
Die Detektion erfolgt vorzugsweise mit einem Detektor, der keine
Ortsauflösung bietet, sondern das ganze Feld detektiert, beispiels
weise einer CCD-Kamera. Dadurch wird die Lichtausbeute auf der
Detektionsseite optimiert und ein gutes Signal-zu-Rausch-Verhältnis
erreicht. Allerdings kann auch ein punktförmiger Detektor verwendet
werden, wie er in der konfokalen Mikroskopie eingesetzt wird. Dadurch
ergibt sich die PSF des Gesamtsystems aus dem Produkt der Zwei
photonenanregungsPSF, die aus dem Produkt der beiden Beleuchtungs
intensitätsverteilungen besteht, und der DetektionsPSF. Die Auflösung
wird weiter verbessert.
Das System kann auch als nicht-konfokales 4Pi-Theta-Mikroskop
betrieben werden. Hierbei wird die Probe wie in einem 4Pi(A)-
konfokalen Mikroskop aus zwei entgegengesetzten Richtungen kohärent
beleuchtet, so daß längs dieser Beleuchtungsachse ein Interferenz
muster auftritt, das die PSF moduliert, ihre Ausdehnung verringert
und so die Auflösung verbessert. Aus einer zu dieser Achse annähernd
senkrechten Richtung wird die Probe erfindungsgemäß mit einer anderen
Wellenlänge beleuchtet.
Darüber hinaus ist es möglich, auch längs dieser zweiten
Beleuchtungsachse eine Interferenz zu erzeugen, die in gleicher Art
und Weise die Auflösung verbessert, indem wie in einem 4Pi(A)-
konfokalen Mikroskop aus zwei entgegengesetzten Richtungen kohärent
beleuchtet wird. Die Verwendung von Interferenz längs beider
senkrechter Beleuchtungsachsen, die sich aus der Übertragung des
Prinzips der 4Pi(C)-konfokalen Mikroskopie auf das erfindungsgemäße
Prinzip ergibt, liefert eine besonders hohe Auflösung.
Zum Fokussieren des Beleuchtungslichts und zur Detektion des
Fluoreszenzlichts können erfindungsgemäß mehrere einzelne Objektive
und/oder ein Doppelobjektiv gemäß der DE 196 29 725 A1 und/oder
ein Strahlumlenker gemäß der DE 196 32 040 A1 verwendet werden.
Die Elemente, die zur Führung der Strahlengänge verwendet werden,
können beispielsweise Spiegel, dichroitische Spiegel, Strahlteiler
oder optische Fasern sein. Insbesondere können bei Verwendung von
verschiedenen Wellenlängen zur Beleuchtung der Probe geeignete
optische Elemente, welche die Wellenlänge des Lichtes beeinflussen,
in den Strahlengängen vorgesehen sein, beispielsweise spektrale
Filter.
Das zu untersuchende Objekt befindet sich im gemeinsamen Brennpunkt
der Beleuchtungsstrahlengänge. Eine ein-, zwei- oder dreidimensionale
Aufnahme des Objekts erfolgt entweder durch Rasterung des Objekts
durch den raumfesten Brennpunkt oder durch Rasterung des Brennpunkts
durch das Objekt (Strahlrasterung) oder eine Kombination der beiden
Bewegungen. Falls Objektrasterung längs einer oder mehrerer Achsen
durchgeführt wird, befindet sich das Objekt auf einem Tisch, der die
Bewegung des Objekts erlaubt. Falls Strahlrasterung vorgesehen ist,
bewegt eine Rastereinheit die Beleuchtungsstrahlengänge so, daß die
Beleuchtungsbrennpunkte unter kontrollierten Bedingungen durch das
Objekt bewegt werden.
Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachstehend
unter Bezugnahme auf die Abbildungen näher erläutert.
Es zeigen:
Abb. 1 - Die schematische Darstellung des Strahlengangs in einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mikroskops, wobei
das Objekt durch zwei Objektive aus zwei senkrechten Richtungen
beleuchtet und das emittierte Licht durch ein drittes Objektiv
detektiert wird.
Abb. 2 - Die schematische Darstellung des Strahlengangs in einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mikroskops, wobei
die Beleuchtung wie in Abb. 1 erfolgt, das Fluoreszenzlicht jedoch
durch eines der beiden Beleuchtungsobjektive detektiert wird.
Abb. 3 - Die schematische Darstellung des Strahlengangs in einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mikroskops, wobei
das Objekt aus drei verschiedenen Richtungen beleuchtet wird, von
denen zwei entgegengesetzt sind, so daß längs dieser Achse
Interferenz stattfinden kann.
Abb. 4 - Die schematische Darstellung des Strahlengangs in einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mikroskops, wobei
ein Doppelobjektiv verwendet wird.
Abb. 5 - Die schematische Darstellung des Strahlengangs in einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mikroskops, wobei
ein einzelnes Objektiv zusammen mit einer Umlenkeinheit verwendet
wird.
Abb. 6 - Die schematische Darstellung des Strahlengangs in einer
weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mikroskops, wobei eine
einzige Lichtquelle verwendet wird.
Abb. 1 stellt eine bevorzugte Ausführungsform dar, bei der das Objekt
aus zwei senkrechten Richtungen beleuchtet wird. Hierzu wird das
Licht einer ersten Lichtquelle (1) durch ein Mikroskopobjektiv (3)
auf einen Punkt (4) im Objekt fokussiert (Beleuchtungsstrahlengang
(2)) und das Licht einer zweiten Lichtquelle (5) wird durch ein
weiteres Mikroskopobjektiv (7) senkrecht zur Beleuchtungsrichtung des
Strahlengangs (2) auf denselben Punkt (4) im Objekt fokussiert
(Beleuchtungsstrahlengang (6)). Das Fluoreszenzlicht, das von dem
Objekt ausgeht, wird durch ein drittes Objektiv (8) gesammelt und von
einem Detektor (10) detektiert (Detektionsstrahlengang (9)).
Abb. 2 stellt eine weitere bevorzugte Ausführungsform dar, bei der
die Beleuchtung wie in Abb. 1 erfolgt: Das Licht zweier Lichtquellen
(1, 5) wird durch zwei Objektive (3, 7) auf einen Punkt (4) im Objekt
fokussiert, wobei die Beleuchtungsrichtungen im Brennpunkt (4)
senkrecht zueinander sind. Das Fluoreszenzlicht, das von dem Objekt
ausgeht, wird durch eines der beiden Objektive (8) gesammelt und
durch einen dichroitischen Spiegel (11), der das langwellige
Beleuchtungslicht transmittiert, das kurzwellige Detektionslicht
jedoch reflektiert, in den Detektor (10) abgelenkt.
Abb. 3 stellt eine weitere bevorzugte Ausführungsform dar, bei der
das Objekt aus drei verschiedenen Richtungen beleuchtet wird, von
denen zwei entgegengesetzt sind. Hierzu wird das Licht einer
Lichtquelle (5) durch einen Strahlteiler (13) in zwei Teilstrahlen
(6, 12) aufgeteilt. Die Teilstrahlen werden so geführt (zur Führung
der Strahlengänge sind in der Abbildung Spiegel (14) dargestellt),
daß sie durch zwei gegeneinandergerichtete Objektive (7, 15) auf einen
gemeinsamen Punkt (4) im Objekt fokussiert werden. Dieser Punkt (4)
wird senkrecht zu der durch die beiden entgegengesetzten Strahlen
gänge (6, 12) festgelegten Achse durch Licht beleuchtet, das aus einer
weiteren Lichtquelle (1) stammt und von einem weiteren Objektiv (3)
auf den Punkt (4) fokussiert wird. Die Detektion des Fluoreszenz
lichts erfolgt wie in Abb. 2 durch eines der Objektive (8).
Alternativ kann die Detektion auch durch ein zusätzliches Objektiv
wie in Abb. 1 erfolgen.
In diesem Fall wird die Interferenz der Beleuchtungslichtstrahlen
(6, 12) im Fokalbereich zur weiteren Verbesserung der Auflösung
ausgenutzt. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen
sein, daß der Strahlengang (2) analog zu dem Strahlengang (6) in zwei
Teilstrahlen aufgespalten wird und deren Licht senkrecht zu der
Beleuchtungsachse, die durch die Strahlen (6, 12) gebildet wird, auf
den Punkt (4) fokussiert wird und dort interferiert. Ein solches
Mikroskop nutzt also die Interferenz längs zweier senkrechter
Beleuchtungsachsen zur Verbesserung der Auflösung. Sie kann aber
gemäß der DE 43 26 473 C2 nur dann genutzt werden, wenn die Phase der
interferierenden Lichtstrahlen kontrolliert werden kann. Vorteil
hafterweise wird die Phase derart eingestellt, daß die Interferenz im
Brennpunkt konstruktiv ist.
Abb. 4 stellt eine bevorzugte Ausführungsform dar, bei der ein
Doppelobjektiv gemäß der DE 196 29 725 A1 verwendet wird. Dabei
wird das Licht der beiden Lichtquellen (1, 5), die nicht dieselbe
Wellenlängen haben, durch einen dichroitischen Spiegel (16) zusammen
geführt und in das Doppelobjektiv (18) gelenkt. Dort wird es durch
einen weiteren dichroitischen Spiegel (17) wieder in zwei Strahlen
(2, 6) aufgespalten, die durch die einzelnen Objektive (3, 7), aus
denen das Doppelobjektiv (18) aufgebaut ist, auf einen gemeinsamen
Punkt (4) im Objekt fokussiert werden. Die Detektion des Fluoreszenz
lichts erfolgt durch das Objektiv (8), welches das kurzwelligere
Beleuchtungslicht fokussiert. Dadurch führt der Detektionsstrahlen
gang (9) über die dichroitischen Spiegel (17, 11) zum Detektor (10).
Alternativ kann die Detektion auch durch ein zusätzliches Objektiv
wie in Abb. 1 erfolgen.
Im Doppelobjektiv (18) werden die Beleuchtungs- und Detektions
strahlengänge (2, 6, 9) durch geeignete, in der DE 196 29 725 A1
näher erläuterte Elemente, beispielsweise Spiegel, geformt (in Abb. 4
nicht dargestellt).
Abb. 5 stellt eine bevorzugte Ausführungsform dar, bei der ein
einzelnes Objektiv zusammen mit einem Strahlumlenker gemäß der DE
196 32 040 A1 verwendet wird. Hierzu wird wie in Abb. 4 das Licht
zweier Lichtquellen (1, 5) gemäß dem in der DE 196 32 040 A1
beschriebenen Prinzip durch die Tubuslinse (20) und das Objektiv
(3, 7) geführt und durch den Strahlumlenker (19) umgelenkt, so daß die
Beleuchtungsstrahlengänge (2, 6) in ihrem gemeinsamen Brennpunkt (4)
im Objekt senkrecht aufeinander stehen. Die Detektion erfolgt durch
das Objektiv (8) längs der optischen Achse des Aufbaus. Das
Detektionslicht wird durch einen dichroitischen Spiegel (11) in den
Detektor (10) fokussiert. Alternativ kann die Detektion auch durch
eine zusätzliche Vorrichtung erfolgen.
Abb. 6 stellt eine bevorzugte Ausführungsform dar, bei der eine
einzige Lichtquelle (1, 5) verwendet wird, die Licht zweier
Wellenlängen zur Verfügung stellt. Ihr Licht wird wie in dem
Doppelobjektiv durch einen dichroitischen Spiegel (17) in zwei
Strahlen (2, 6) aufgespalten, die senkrecht zueinander durch zwei
Mikroskopobjektive (3, 7) auf einen Punkt (4) im Objekt fokussiert
werden. Die Detektion des Fluoreszenzlichts erfolgt durch das
Objektiv (8), welches das kurzwelligere Beleuchtungslicht fokussiert.
Dadurch führt der Detektionsstrahlengang (9) über die dichroitischen
Spiegel (17, 11) zum Detektor (10). Alternativ kann die Detektion auch
durch ein zusätzliches Objektiv wie in Abb. 1 erfolgen.
Ein Fluoreszenzmikroskop mit Zweiphotonenanregung, welches das in der
DE 43 26 473 C2 beschriebene optische Prinzip auf einen nicht-
konfokalen Aufbau überträgt, erlaubt Aufnahmen mit der höchsten
räumlichen Auflösung, die ein nicht-konfokales Fernfeld-
Lichtmikroskop haben kann.
1
,
5
Lichtquelle
2
,
6
Beleuchtungsstrahlengang
3
,
7
Beleuchtungsobjektiv
4
Brennpunkt
8
Detektionsobjektiv
9
Detektionsstrahlengang
10
Detektor
11
Dichroitischer Spiegel
12
Beleuchtungsstrahlengang
13
Strahlteiler
14
Spiegel
15
Beleuchtungsobjektiv
16
,
17
Dichroitischer Spiegel
18
Doppelobjektiv, bestehend aus zwei Einzelobjektiven (
3
,
7
)
19
Umlenkeinheit
20
Tubuslinse
Claims (8)
1. Fluoreszenzmikroskop,
- 1. mit wenigstens einem Detektionsstrahlengang und wenigstens einem Beleuchtungsstrahlengang, der im Fokus des Fluoreszenzmikroskops ein in Beleuchtungsrichtung elongiertes Beleuchtungsvolumen erzeugt,
- 2. wobei das Fluoreszenzmikroskop zur Mehrfachphotonenanregung eines Objektes und zur Beobachtung des aus dieser Mehrfachphotonenanregung resultierenden Fluoreszenzlichtes ausgebildet ist,
- 1. daß pro Anregungsschritt der Mehrfachphotonenanregung eine eigene, separate Beleuchtungsrichtung vorgesehen ist, in welcher der diesen Anregungsschritt bewirkende Anteil des Beleuchtungslichtes in den gemeinsamen Fokus eingestrahlt wird,
- 2. daß wenigstens zwei Beleuchtungsrichtungen der Mehrfachphotonen anregung sich im Fokus unter größeren Winkeln schneiden, die insgesamt gegenüber den einzelnen, elongierten Beleuchtungsvolumina ein deutlich verkleinertes, gemeinsames Schnittvolumen aller Beleuchtungsvolumina gewährleisten
- 3. und daß die Mehrfachphotonenanregung in wenigstens zwei Beleuchtungsrichtungen mit einer unterschiedlichen Wellenlänge erfolgt.
2. Fluoreszenzmikroskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Winkel im Bereich von 90 Grad variierbar sind.
3. Fluoreszenzmikroskop nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Fluoreszenzmikroskop einen konfokal angeordneten,
punktförmig registrierenden Detektor aufweist.
4. Fluoreszenzmikroskop nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mehrfachphotonenanregung eine Zweiphotonen
anregung ist.
5. Fluoreszenzmikroskop nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß pro Beleuchtungsstrahlengang ein eigenes Objektiv
vorgesehen ist, oder daß für alle Beleuchtungsstrahlengänge ein
gemeinsames Objektiv und pro Beleuchtungsstrahlengang objektseitig
von diesem ein Strahlumlenker vorgesehen ist, der das zu diesem
Beleuchtungsstrahlengang gehörende Anregungslicht in den gemeinsamen
Fokus reflektiert.
6. Fluoreszenzmikroskop nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Detektionsstrahlengänge mit einem
gemeinsamen oder mit mehreren Detektionsobjektiven vorgesehen sind,
von denen vorzugsweise wenigstens eines mit einem Beleuchtungs
objektiv übereinstimmt.
7. Fluoreszenzmikroskop nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Beleuchtungsrichtungen im Fokus entgegen
gesetzt zueinander verlaufen und das Beleuchtungslicht längs dieser
beiden Beleuchtungsrichtungen interferiert.
8. Fluoreszenzmikroskop nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Beleuchtungslichtbündel eine konstante, einstellbare Phase
aufweisen.
Priority Applications (1)
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DE1998151240 DE19851240C1 (de) | 1998-11-06 | 1998-11-06 | Fluoreszenzmikroskop mit Mehrphotonenanregung |
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