DE19851098A1 - Is-Maschine - Google Patents
Is-MaschineInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine IS-Maschine, bei der Glasschmelzepo
sten in einem zweistufigen Prozeß zu Flaschen geformt werden, und insbe
sondere die Formöffnungs- und -schließmechaniken dieser Maschine.
Die erste IS-Maschine (IS = individual section) wurde mit der US-PS 18 43 159
am 2. Februar 1932 und mit der US-PS 1911 119 am 23. März 1933
patentiert. Heute sind mehr als 4000 IS-Maschinen einer Anzahl von
Herstellerfirmen weltweit im Einsatz und erzeugen täglich mehr als eine
Milliarde Flaschen. IS-Maschinen weisen jeweils eine Vielzahl identischer
Maschinensektionen (eine Gestelleinheit, die eine Anzahl von Sektions
mechaniken trägt) auf, die jeweils eine Rohlingsstation, die einen oder
mehrere Glasschmelzeposten aufnimmt und aus ihnen Külbel mit einer
untenliegenden Gewindemündung formt, sowie eine Blasstation aufweisen,
die die Külbel übernimmt und sie zu aufrecht stehenden Flaschen mit
obenliegendem Hals umformt. Eine Wende- und Halsring-Haltemechanik mit
einem Paar gegenüberliegender Hebelarme, die um eine Wendeachse
drehbar ist, führt die Külbel von der Rohlings- zur Blasstation, wobei sie die
Külbel aus der umgedrehten (Hals unten) in die aufrechte Lage (Hals oben)
wendet. Die in der Blasstation ausgebildete Flasche wird dann von einer
Entnahmemechanik aus der Sektion herausgenommen.
Man hat die Produktivität der IS-Maschinen durch Erhöhen der Geschwin
digkeit (Zyklusdauer einer Sektion), durch Erhöhen der Anzahl der in jeder
Sektion behandelten Posten auf 2, 3 oder auch 4 und durch Erhöhen der An
zahl der Sektionen gesteigert. Diese Verbesserungen erfolgten ohne wesent
liches Verbreitern der Sektionen. Dieser Punkt war fundamental, da das Maß
für die (effektive) Produktivität die Anzahl Flaschen ist, die pro Zeiteinheit in
einer gegebenen Maschinenbreite erzeugt wird. Würde also eine Verbesse
rung eine Maschine mit 6 Sektionen auf eine Standardmaschine mit 10 Sek
tionen verbreitern, würde bei gleicher Geschwindigkeit und Sektionskapazität
die effektive Produktivität um 40% abnehmen.
Die Rohlingsstation weist paarweise gegenüberliegende Rohlingsformen, die
Blasstation paarweise gegenüberliegende Blasformen auf. Diese Formen sind
zwischen einer offenen (getrennten) und einer geschlossenen Stellung ver
fahrbar. Paarweise gegenüberliegende Halsringformen, die (nahe ihren
oberen Enden) von der Wende- und Halsring-Haltemechanik getragen
werden, formen den Flaschenhals und haltern ein Külbel, während es aus der
Rohlings- in die Blasstation übergeführt wird.
Die Rohlings- und die Blasformen in der US-PS 18 43 159 sind auf Einsätzen
gelagert, die von gegenüberliegenden Trägern getragen werden, die um
einen vor den Formen liegenden gemeinsamen Schwenkpunkt schwenkbar
sind (als Vom-nach-hinten-Bewegung gilt hier die Bewegung eines Külbels
von den Rohlings- zu den Blasformen). Die die Rohlingsformen wie auch die
die Blasformen tragenden Mechaniken werden mit Linearstellmotoren
(Druckmittelmotoren) betätigt. Der Linearstellmotor der Rohlingsform-Tragme
chanik liegt dabei vor deren Schwenkpunkt und erstreckt sich von der
Vorderseite des Sektionsgestells waagerecht auswärts, während zwei
Gestängeglieder den Rohlingsmotor ausgangsseitig mit der Rohlings
form-Tragmechanik verbinden. Der Linearstellmotor für die Blasform-Tragmechanik
liegt vertikal seitlich des Schwenkpunkts (diese Mechaniken in den beiden
Stationen werden im allgemeinen als Formöffnungs- und -schließmechaniken
bezeichnet). Die anfängliche IS-Maschine entwickelte sich zu einer Maschine,
bei der die Motoren (druckmittelbetätigte Zylinder oder Motoren mit Dreh
ausgang) sich unter den Formen befinden und mit den beiden zugehörigen
Formträgern jeweils über Getriebeelemente verbunden sind, die auf der
Vorder- oder Rückseite der Formtragmechaniken vom Unterteil des Abschnitts
vertikal hinwegverlaufen (vergl. die US-PSn 43 62 544 und 44 27 431). Die
Antriebsgestänge übten aber durch die Träger hindurch Torsionskräfte aus,
was unerwünscht war. Weiterhin müssen die Antriebsgestänge eigens für
jede spezielle Formkonfiguration konstruiert werden, und häufig müssen beim
Übergang von einer zu einer anderen Postengestalt das gesamte Gestänge
sowie auch die Formhalterung ausgetauscht werden. In solchen Maschinen
müssen die Leitflächen- und die Trichtermechanik seitlich der Sektion in
Mittennähe angeordnet sein, was die Wartung dieser Maschinenteile er
schwert; oft müssen dann auch die angrenzenden Sektionen stillgelegt wer
den. Bei solchen Formöffnungs- und -schließmechaniken gibt es nichts, was
die Formen während der Külbelformgebung in der Schließstellung arretiert;
folglich lassen die Formhälften sich auseinanderdrücken, was zu dickeren
vertikalen Nähten am Külbel und damit an der fertigen Flasche führt. Hierzu
hat man Gestänge konstruiert, die ein Öffnen der Formen aus der
Schließstellung verhindern sollten (vergl. die US-PS 50 19 147).
Eine in der US-PS 40 70 174 offenbarte Variante der IS-Maschine wird als
AlS-Maschine bezeichnet. Bei dieser Maschine, die heute vertrieben wird,
sind die beiden Formtragmechaniken axial bewegbar (A = axial) anstatt
schwenkbar gelagert und werden auf herkömmliche Weise betätigt. Eine
Abwandlung der IS-Maschine ist die ITF-Maschine der US-PS 44 43 241.
Diese Maschine, die drei Formgebungsstationen (Rohlings-, Aufwärm- und
Blasstation, d. h. drei Formgebungsschritte (IE = "triple forming") aufweist, war
nicht erfolgreich. Bei ihr war der Motor für die Rohlings- und Blasformträger
paare ein vertikal sich erstreckender Linearstellmotor, der unmittelbar unter
dem Mittelpunkt der Formen lag. Auch bei dieser Maschine wurden die Roh
lings- und die Blasformhälften axial bewegt.
Derartige Formöffnungs- und -schließmechaniken sind extrem komplex, da sie
aus einer sehr großen Anzahl von Teilen bestehen, die für jede spezielle Ma
schinenkonfiguration speziell konstruiert sein müssen und einen großen Teil
des Sektionsgestells bzw. -gehäuses beanspruchen. Daher sind diese
Mechaniken teuer und erfordern oft einen Umbau der Maschine durch
Austausch der gesamten Mechanik, soll die Maschinenkonfiguration geändert
werden. Gleichzeitig ist es dann sehr schwierig, die für die Sektionsmecha
niken erforderliche Leitungsführung zu vervollständigen. Die Arbeitsluft muß
mit Leitungen zugeführt werden, die vor, hinter und auf dem Sektionsgestell
liegen, so daß die Leitungskosten sehr hoch sind. Ein weiteres, der
IS-Maschine eigenes Problem ist, daß die wärmebedingte Zunahme der
Abmessungen rohlingsseitig zur Achse der Wende- und Halsring-Halte
mechanik hin, blasseitig aber von dieser Achse weg erfolgt. Schließlich wird
die aufgebrachte Kraft nicht direkt auf die Einsätze übertragen, die die Formen
tragen, da der die Einsätze führende Träger auf dem Kraftweg liegt und
folglich die Einsätze bei Festspannung u. U. mit einer Torsionskraft beauf
schlagt werden.
Es ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Formöffnungs- und
Schließmechanik bereitzustellen, die die Formhaltearme entweder der
Rohlingsseitenformen oder der Blasseitenformen so trägt, daß eine
Größenzunahme immer in einer Richtung fort von der Achse der Wende- und
Halsring-Haltemechanik auftritt.
Andere Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus dem
folgenden Beschreibungsteil sowie den beigefügten Zeichnungen, die eine
derzeit bevorzugte, die Prinzipien der Erfindung verkörpernde
Ausführungsform darstellen.
Fig. 1 zeigt schaubildlich eine IS-Maschine mit einer Anzahl identischer
Sektionen jeweils mit einer Rohlings- und einer Blasstation;
Fig. 2 ist eine Schrägdarstellung einer der Sektionsstationen mit einer
Formöffnungs- und -schließmechanik;
Fig. 3 zeigt an einer Schrägansicht die Verbindung einer der Formtrag
mechaniken der Fig. 2 mit ihrem Spindeltrieb;
Fig. 4 zeigt an einem geschnittenen Aufriß den Spindeltrieb der Fig. 3;
Fig. 5 zeigt an einer Vorderansicht den Spindeltrieb der Fig. 3;
Fig. 6 zeigt in einer Schrägansicht ein von seiner Halterung getrenntes
Getriebegehäuse;
Fig. 7 zeigt an einer Schrägansicht, wie eine Formtragmechanik recht
winklig zur Festspannebene linear auslenkbar gelagert ist;
Fig. 8 zeigt an einer Schrägansicht die Wende- und Halsring-Halteme
chanik zur Übergabe von Külbeln aus den Rohlings- an die Blas
formen;
Fig. 9 zeigt in einer der Fig. 7 entsprechenden Darstellung eine zweite
Ausführung einer linear auslenkbar gehalterten Formtragvorrich
tung;
Fig. 10 entspricht der Fig. 6, zeigt aber das Getriebegehäuse für die Aus
führungsform der Fig. 9 konstruiert;
Fig. 11 zeigt an einem Schnitt eines Teils der Formtragmechanik der Fig.
9, wie eine der Rundwellen wärmekompensiert werden kann;
Fig. 12 zeigt an einer Schrägansicht eine Abschirmung für die Spindel
und das Getriebe;
Fig. 13 zeigt an einer Schrägansicht das Maschinenbett zur Aufnahme
der Sektionen einer IS-Maschine;
Fig. 14 zeigt an einer Schrägansicht einen Teil des Maschinenbetts;
Fig. 15 zeigt an einem Blockdiagramm den Antrieb für eine Formöff
nungs- und -schließmechanik;
Fig. 15A zeigt an einem alternativen Blockschaltbild den Antrieb einer
Formöffnungs- und -schließmechanik;
Fig. 16 zeigt an einem ersten Flußdiagramm den Steueralgorithmus für
eine Formöffnungs- und -schließmechanik;
Fig. 16A zeigt an einem zweiten Flußdiagramm einen alternativen Steuer
algorithmus für eine Formöffnungs- und -schließmechanik;
Fig. 17 zeigt an einer Schrägansicht das rohlingsseitige Ende des Ab
schnitts mit einer Leitflächenmechanik an der Ecke der oberen
Abschlußfläche des Abschnittsgestells;
Fig. 18 zeigt an einem Seitenriß den Antriebsteil der
Leitflächenmechanik der Fig. 17;
Fig. 19 zeigt an einem Vertikalschnitt ein Leitflächenelement über einer
Rohlingsform der IS-Maschine;
Fig. 20 zeigt analog zur Fig. 19 ein Leitflächenelement, das in einem er
sten Zustand an einer Rohlingsform anliegt;
Fig. 21 zeigt analog zur Fig. 19 ein Leitflächenelement, das in einem
zweiten Zustand an einer Rohlingsform anliegt;
Fig. 22 ist eine Schrägansicht eines Leitelements;
Fig. 23 zeigt an einem Flußdiagramm die Arbeitsweise der Steuerung
der Leitflächenmechanik;
Fig. 24 zeigt analog der Fig. 17 eine auf dem Abschnittsgestell angeord
nete Trichtermechanik;
Fig. 25 zeigt an einer Schrägansicht eine alternative Ausführungsform
einer Wende- und Halsring-Haltemechanik für die Formöffnungs- und
-schließmechanik der Fig. 9 und 10;
Fig. 26 zeigt einen Schnitt in der Ebene 26-26 der Fig. 25;
Fig. 27 ist eine Axialdraufsicht des Ansatzes des
Schneckenradgehäuses am Motorgehäuse;
Fig. 28 zeigt an einem Flußdiagramm den Wendealgorithmus;
Fig. 29 zeigt an einem Flußdiagramm den Hals
ring-Öffnungsalgorithmus;
Fig. 30 zeigt an einem Flußdiagramm den Rückwendealgorithmus;
Fig. 31 zeigt an einer Schrägansicht die teilweise in Fig. 17 dargestellte
Kolbenmechanik der Rohlingsstation;
Fig. 32 zeigt eine Schrägansicht eines einzelnen Kolbenkanisters;
Fig. 33 zeigt eine Schrägansicht der Kolbenlagerplatte;
Fig. 34 zeigt an einer separaten Schrägansicht den Anschluß der ersten
vier Versorgungsleitungen auf der Unterseite eines Kolbenvertei
lerfußes;
Fig. 35 ist eine Schrägsicht auf die Vorderseite des Verbindungskastens;
Fig. 36 ist eine Schrägsicht auf die Oberseite des Verbindungskastens;
Fig. 37 ist eine Schrägsicht auf die Ober- und Vorderseite des
Kolbenverteilerfußes;
Fig. 38 ist eine Schrägsicht auf die Kolbenübergangsplatte;
Fig. 38A zeigt analog zur Fig. 38 eine andere Kolbenübergangsplatte;
Fig. 39 zeigt analog zur Fig. 31 eine andere Montageplatte;
Fig. 40 zeigt an einer Schrägansicht einen Teil eines Halsringhalters in
einer alternativen Ausführungsform;
Fig. 41 zeigt geschnitten eine erste Lageranordnung für eine erste Form
hälfte auf einem Formtrageinsatz;
Fig. 42 zeigt an einem Schnitt eine zweite Lageranordnung für eine
zweite Formhälfte auf einem Formtrageinsatz;
Fig. 43 zeigt an einem Schnitt eine dritte Lageranordnung für eine dritte
Formhälfte auf einem Formtrageinsatz;
Fig. 44 zeigt an einem Schnitt schaubildlich eine Rohlings- und eine
Blasform in einer Rohlings- bzw. der entsprechenden Blasstation;
Fig. 45 zeigt an einer Schrägansicht eine erfindungsgemäß aufgebaute
Entnahmestation;
Fig. 46 zeigt schaubildlich das Ausfahren des Entnahmearms der
Mechanik der Fig. 45; und
Fig. 47 ist ein Flußdiagramm des Z-Offset-Algorithmus der Entnahme
steuerung.
Eine IS-Maschine weist eine Vielzahl (gewöhnlich 6, 8, 10 oder 12) von
Sektionen 11 auf. Eine herkömmliche Sektion setzt sich aus einem kastenarti
gen Rahmen oder Kasten 11A (Fig. 2) zusammen, der die Sektionsmecha
niken aufnimmt bzw. lagert. Jede Sektion weist eine Rohlings- bzw. Vorform
station mit einer Formöffnungs- und -schließmechanik 12, die die Vorformen
trägt, die einzelne Glasschmelzetropfen bzw. -posten aufnehmen und zu Kül
beln formt, sowie eine Blas- bzw. Fertigformstation mit einer Form
öffnungs- und -schließmechanik 13 auf, die Fertigformen trägt, die die Külbel aufnehmen
und zu Flaschen fertigformen. In jeder Sektion lassen sich ein, zwei, drei oder
vier Posten pro Arbeitszyklus verarbeiten; man spricht von 1-, 2-, 3- und
4-Posten-Maschinen abhängig davon, wie viele Posten jede Sektion pro Zyklus
gleichzeitig verarbeitet (bei der dargestellten Ausführungsform handelt es sich
um eine 3-Posten-Maschine). Die fertigen Flaschen werden der
Fertigformstation mittels einer Entnahmemechanik (Fig. 40) entnommen, auf
eine Totplatte 14 gesetzt und dann mit einer Stößelmechanik (nicht gezeigt)
auf einen Förderer 15 geschoben, die die Flaschen von der Maschine abführt.
Die Vorderseite der Maschine (bzw. der Sektion) ist das vom Förderer abge
wandte Ende; die Seiten der Maschinen bzw. Sektionen verlaufen rechtwinklig
zum Abförderer. Eine seitliche Bewegung erfolgt parallel zum Abförderer.
Die Fig. 2 zeigt schaubildlich einen Teil einer Sektion einer erfindungsgemäß
aufgebauten 3-Posten-Maschine mit einer (Vor- oder Fertig-) Formstation. Die
Sektion 11 hat einen Sektionsrahmen 11A allgemein in Form eines Kastens
mit einer oberen Abschlußwand 134 mit einer Oberseite 94 und den Seiten
wänden 132. Die Formöffnungs- und -schließmechaniken weisen jeweils ein
Paar gegenüberliegender Formtragmechaniken 16 auf. Die Formtragmecha
niken sind jeweils mit einem sie betätigenden Antrieb verbunden; dieser weist
ein Dreh-/Linear-Getriebe 18 auf, das oben auf dem Sektionsgestell 11A sitzt
und von einem Antrieb 19 mit Drehausgang angetrieben wird, der die
zugehörige Formtragmechanik 16 gradlinig seitwärts zwischen einer einge
fahrenen Trenn- und einer ausgefahrenen Position verfährt, in der die auf
einem Paar gegenüberliegender Formtragmechaniken befindlichen
Formhälften unter Kraftbeaufschlagung sich schließen. Die
Formtragmechaniken der Fertigformstation sind identisch, können aber
abhängig von Prozeßunterschieden unter den Stationen in den Abmessungen
differieren, wie dem Fachmann bekannt. Da die dargestellte Maschine eine
3-Posten-Ausführung ist, trägt jede Formtragmechanik in der Vor- oder
Fertigformstation drei Formhälften (Vor- oder Fertigformen) 17.
Es wird nun anhand der Fig. 3, 4 und 5 die Verbindung einer Formtragvorrich
tung mit ihrem Antrieb und der Vorrichtung zum Verfahren einer Formtragme
chanik zwischen dem Aus- und dem Einfahrzustand beschrieben. Die Fig. 4
und 5 zeigen nur eine Formtragvorrichtung, die eine einem einzelnen
Abschnitt zugeordnete Mechanik trägt, während die Fig. 6 ein anderes
Gehäuse zeigt, das bei zwei nebeneinanderliegenden Sektionen zwei
Formtragvorrichtungen bzw. bei nur einer Sektion nur eine solche Form
tragvorrichtung aufnimmt. Der Antrieb 19 weist einen Servomotor 66 (mit
beliebigem Getriebe und/oder beliebiger Richtungswendeeinrichtung) mit
Drehausgang in Form einer Spindel 67 (Fig. 4) auf, die über eine Kupplung 68
mit einer Leitspindel 70 (Kugel- oder Trapezgewinde-Leitspindel) mit einem
oberen rechts- und einem unteren linksgängigen Gewinde verbunden ist. Die
Leitspindel 70 ist in einem Gehäuse 90 gelagert; sie ist an ihren Enden in ge
eigneten Radialeinzel- oder -doppelkugellagern 99 vertikal im Gehäuse 90
gelagert. Das Gehäuse hat einen Fußteil 93, der auf die Oberseite 94A, 94B
(Fig. 6) von zwei aneinandergrenzenden Sektionsrahmen aufgeschraubt ist
(liegt keine angrenzende Sektion vor, ist zur Aufnahme des Gehäuses die
obere Abschlußwand der Sektion auswärts verlängert), zwei
gegenüberliegende Seitenwände 96 mit Verstärkungsrippen 97 und einem
abnehmbaren Oberteil 98. Die Leitspindel ist mit einem Dreh-/Linear-Getriebe
verbunden, das eine Mutternanordnung aus einer unteren links- und einer
oberen rechtsgängigen Mutter 72 bzw. 74 aufweist, die auf die Leitspindel
aufgeschraubt sind. Weiterhin weist das Dreh-/Linear-Getriebe Mittel zum
Verbinden der Muttern 72, 74 mit einer Formtragvorrichtung auf, bei denen es
sich um ein erstes Paar Gelenkhebel 76, die an einem Ende mit der oberen
Mutter 74 verbunden sind, um ein zweites Paar Gelenkhebel 78, die mit einem
Ende mit der unteren Mutter 72 verbunden sind, sowie um ein Joch 82 mit
waagerechter Bohrung 91 handelt, das eine querverlaufende waagerechte
Schwenkwelle 80 aufnimmt, mit der die anderen Enden der Gelenkhebel 76,
78 schwenkbar verbunden sind (zum Verlängern der Nutzungsdauer der
Gelenkhebel dienen - ggf. mit Flanschen versehene - Büchsen). Das Joch 82
enthält auch eine vertikale Bohrung 92, die einen vertikalen Schwenkstift 27
der Formtragmechanik aufnimmt. Beim Drehen der Leitspindel 70 in der einen
Richtung wird folglich die eine zur anderen Formtragmechanik hin
vorgeschoben und umgekehrt. Es ist einzusehen, daß die Gelenkhebel 76, 78
ein Kniehebelgestänge bilden, das zwischen einem aus- und einem
eingefahrenen Zustand verfahrbar ist und waagerecht zwischen dem
Gehäuse 90 und der Formtragvorrichtung wirkt.
Die Formtragmechaniken weisen jeweils einen Träger 30 und einen oberen
und einen unteren Einsatz 24 auf, die die Formhälften tragen und auf dem Trä
ger 30 durch den Schwenkstift 27 abgestützt werden, der durch vertikale Lö
cher im Träger 30, die Einsätze 24 und das Joch 82 verläuft. Das Joch 82 wird
von einer Tasche 101 im Träger 30 aufgenommen. Wie aus der Zeichnung er
sichtlich, verläuft die Leitspindel neben der Formtragvorrichtung; das Dreh-/Linear-
Getriebe, das den Drehausgang des Servomotors (die Leitspindel) mit
der Formtragvorrichtung verbindet, ist in gedrängter Anordnung zwischen der
Leitspindel und der Formtragmechanik auf der oberen Abschlußwand 134 des
Abschnitts eingefügt. Das Dreh-/Linear-Getriebe liegt vollständig über dem
Sektionsgestell und beaufschlagt die Formtragmechanik über das Joch
vertikal und horizontal etwa in deren Mitte (vertikal: die Achse der horizontalen
Welle 80 liegt in der Mitte zwischen dem oberen und dem unteren Einsatz 24;
horizontal: die Achse der vertikalen Welle 27 verläuft durch den Mas
senschwerpunkt des Trägers 30 und des Einsatzes 24). Die von der vertikalen
Welle 27 auf den oberen und unteren Einsatz 24 direkt übertragene Last
verläuft in einer Ebene, die rechtwinklig zur Trennebene der Formhälften liegt
und die Formmitte (die Mitte der mittleren Form bzw. bei gradzahliger Forman
zahl die Mitte zwischen den beiden inneren Formen) schneidet. Diese Last
wirkt rechtwinklig zur Trennebene der gegenüberliegenden Formhälften (Fest
spannebene). Da nun die vertikale Schwenkwelle 27 sowohl die Einsätze 24
als auch das Joch 82 drehbar aufnimmt und das Joch weiterhin die (mit den
Gelenkhebeln verbundene) waagerechte Schwenkwelle 80 drehbar lagert,
unterliegen die Einsätze 24 beim Aufbringen einer Festspannkraft keinerlei
Torsionskräften. Die vom Dreh-/Linear-Getriebe aufgebrachte Kraft geht also
direkt auf die Einsätze 24 über - der Träger 30 liegt nicht mehr in der Kraftbahn
der Festspannlast.
Jede Mutter 72, 74 hat eine flache hintere Anlagefläche 84, die einer bear
beiteten flachen langgestreckten vertikalen Auflagefläche 86 auf der Rück
wand 88 des Getriebegehäuses (Gußstücks) 90 zugeordnet ist. Bei einge
fahrener Formtragmechanik trennt ein gewählter Abstand (Freiraum) die
hintere Anlagefläche der Muttern 72, 74 von der vertikalen Auflagefläche 86
auf der Rückwand. Die Steife der Leitspindel ist so gewählt, daß bei zum Fest
spannen der Formhälften aufeinander mit einer Soll-Festspannkraft ausge
fahrener Formtragmechanik die Leitspindel 70 sich so weit ausbiegt, daß die
Anlageflächen 84 der Muttern auf der Auflagefläche 86 der Rückwand
aufliegen. Das Gehäuse 90 der Leitspindel ist steif genug, um zu gewähr
leisten, daß diese Last sicher aufbringbar ist; das abnehmbare Oberteil 98 läßt
sich vor dem Festlegen in der Sollage auf den Sollabstand zwischen der
Anlagefläche der Muttern und der Auflagefläche auf der Rückwand justieren.
Die Formhälften, die Formtragvorrichtungen, die gegenüberliegenden
Getriebe und das Gehäuse 90 bilden folglich ein (aus Dreieckselementen
bestehendes) Fachwerk, das über dem Sektionsgestell abgefangen ist, um
eine vertikale Auslenkung (das Fachwerk isoliert also die tragenden Wellen
gegen eine Abwärtslast) oder eine seitliche (waagerechte) Trennung der
Formhälften durch beim Formungsprozeß aufgebrachte Vertikallasten zu
verhindern. Zur Schmierung der An- und Auflageflächen 84, 86 kann in die
Rückwandfläche 86 eine Ölrinne 100 eingebracht sein, der über durch das
Leitspindelgehäuse 90 verlaufende Kanäle Öl zugeführt wird. Um ein Fest
fressen weitestmöglich zu verhindern, kann die bearbeitete Oberfläche mit
einem festen Gleitmittel getränkt sein. Um die Festigkeit des Leitspindelgehäu
ses 90 (Fig. 6) zu erhöhen, kann dieses so geteilt sein, daß es Leitspindeln
nebeneinanderliegender Sektionen lagert, die dann mit den Dreh-/Linear-Ge
trieben aus diesen Sektionen verbunden sind.
Die Einsätze 24 (Fig. 7) weisen jeweils einen ersten Teil 26, der um den verti
kalen Schwenkstift 27 schwenkbar ist und eine der Formhälften trägt, und
einen zweiten Teil 28 auf, der die andere der beiden Formhälften trägt und
über einen Schwenkstift 29 mit dem ersten Teil 26 verbunden ist, und zwar an
einer Stelle, die gewährleistet, daß sich etwaige Kräfte gleichmäßig auf die
Formen verteilen. Der Schwenkstift 27 verläuft gleitend verschiebbar abwärts
durch den ersten Teil 26 des oberen Einsatzes 24, durch die obere Wandung
30A eines Trägers 30, durch das Getriebejoch 82, die untere Wand 30B des
Trägers 30 und schließlich durch den ersten Teil 26 des unteren Einsatzes 24.
Zwei Stifte 31, die abwärts durch den oberen Einsatz 24, den Träger 30 und
den unteren Einsatz 24 verlaufen, sind mit gewähltem Spiel zu den
Einsatzteilen 26, 28 angeordnet, um deren Sollbewegung zu begrenzen.
Die Formtragmechaniken sitzen, wie nun erläutert werden wird, gleitend ver
schiebbar auf zwei parallelen Wellen 40, 50. Der zur Festspannebene
parallele Träger 30 hat (am von der Wende- und Halsring-Haltemechanik
abgewandten Ende (Fig. 8) einen Halteflansch 32, der mit geeigneten
Befestigern 34 auf einem Block 35 festgelegt ist, der seinerseits mit geeig
neten Ausschnitten 38 zur Aufnahme des Flansches versehen ist und eine
flache waagerechte Auflagefläche 36 aufweist, die auf einer flachen waage
rechten Auflage- bzw. Lauffläche 41 auf der Welle 40 läuft. Die Welle 40 hat
einen Rechteckquerschnitt und ist Teil eines Winkels 42, der nahe einem
Ende am Sektionsgestell befestigt ist (der Winkel 42 kann auch Teil des
Gehäuses einer anderen Mechanik oder Vorrichtung sein). Wischelemente
(nicht gezeigt) halten die Lauf- bzw. Gleitflächen sauber; dem Block kann ein
Gleitmittel zugeführt werden, das die Laufflächen schmiert. Das innere Ende
des Trägers 30 (an der Wende- und Halsring-Haltevorrichtung) ist mit
geeigneten Befestigern 34 an einem L-förmigen Winkelblock 46 festgelegt,
der einteilig mit einem Lagerblock 48 ist und eine zylindrische Lagerfläche
aufweist, die auf der zylindrischen Mantelfläche der Welle 50 gleitet.
Auf einem Sektionskasten ist zwischen der Vor- und der Fertigformstation eine
Wende- und Halsring-Haltemechanik angeordnet (Fig. 8). Diese Mechanik
weist ein Paar gegenüberliegender Halsringhalter 112 auf, die mittels
geeigneter waagerecht wirkender Druckluftzylinder 114 aus einem getrennten
in den gezeigten geschlossenen Zustand bewegbar sind. Diese
Halsringhalter tragen gegenüberliegende Halsringhälften 115, die bei
geschlossenen Formhälften den Boden derselben ab- bzw. verschließen und
im Schließzustand den Hals (das Gewinde) 116 des Külbels und schließlich
der Flasche ausbilden. Nach der Formgebung des Halses dreht die Wende- und
Halsring-Haltemechanik die Halsringhalter 112 um 180° durch Betätigen
eines Servomotors 108, der eine Antriebswelle in Form einer Schnecke (nicht
gezeigt) dreht, die von einem Schneckengehäuse 118 gelagert ist, das ein
Schneckenrad dreht, das seinerseits in einem geeigneten Schnecken
radgehäuse 120 läuft. Die Zylinder 114 der Wende- und Halsring-Haltevor
richtungen sind geeignet zwischen beabstandet gegenüberliegenden verti
kalen Lagerwinkeln 122 und dem Schneckenradgehäuse gelagert. Das
vertikale Schneckengehäuse 118 und die Wendelagerwinkel 122 sind oben
auf dem Sektionsgestell befestigt.
Wie in Fig. 8 ersichtlich, ist die im Querschnitt runde Welle 50 für die rohlings
seitige Formöffnungs- und -schließmechanik, die nahe der Wende- und Hals
ring-Haltemechanik liegt, beidseitig von den gegenüberliegenden
Wendelagerwinkeln 122 gelagert. Die runde Welle für die blasformseitige
Formöffnungs- und -schließmechanik ist eine zweiteilige Rundwelle 50A, 50B.
Diese Rundwellen sind koaxial und jeweils an einem Ende von einem
Wendelagerwinkel 122 und am anderen vom vertikalen Schneckengehäuse
118 gelagert. Die Rechteckwellen 40 befähigen den Träger sowohl vor- als
auch fertigformseitig, sich bei einem Temperaturanstieg in der gleichen
Richtung von der Wendeachse (Sektionsmitte) hinweg auszudehnen.
Wie die Fig. 9-11 zeigen, können alternativ zwei Rundwellen 50C direkt auf
dem Träger 30 angeordnet sein. Die freien Enden dieser Wellen sind in geeig
neten Lagern 170 (Fig. 10) verschiebbar, die in geeignete Bohrungen 171 in
einem Paar Lagerblöcken 172 eingesetzt sind, die einteilig mit dem
Leitspindelgehäuse 90 konstruiert sind. Jeder Lagerblock enthält ein Paar
vertikal beabstandeter Lager 170 zur Aufnahme einer Rundwelle 50C von den
Formtragmechaniken angrenzender Abschnitte. Die einer bestimmten Sektion
zugeordneten Rundwellen (eine obere und eine untere) liegen vertikal
gleichbeabstandet über und unter der Achse der waagerechten
Jochschwenkwelle 80. Da die Wärmeausdehnung des Antriebsgehäuses
geringer als die des Trägers 30 ist, ist in den Träger 30 eine Ausgleichs
mechanik eingebaut, so daß dieser - ob an der Vor- oder der Fertigformstation-
mit einer Temperaturzunahme in gleichmäßiger Richtung von der
Sektionsmitte (der Wendeachse) hinweg expandiert. Wie die Fig. 11 zeigt,
verbindet eine Schraube 174 einen Gleitstein 176 auf einer Seite des Trägers
30, der in einer langgestreckten Gleitnut 177 waagerecht verschiebbar ist, mit
der äußeren Rundwelle 50C auf der anderen Trägerseite. Die Träger
bohrungen 178, 179, die die Rundwelle und die Schraube aufnehmen, sind
mit genug Spiel ausgeführt, daß der Gleitstein sich waagerecht in der Gleitnut
verschieben kann; diese Rundwelle kann also ihre Parallelität zur anderen
über einen breiten Bereich von Umgebungstemperaturen aufrechterhalten.
In der Ausführungsform der Fig. 8 sowie auch der der Fig. 9 und 10 sitzen die
Träger jeweils auf einer Rundwelle zwischen der Wendeachse und dem Mit
telpunkt der Formöffnungs- und -schließmechanik, während sie auf der
anderen Seite des Mittelpunkts der Formöffnungs- und -schließmechanik auf
einer Welle sitzen, die eine temperaturbedingte Ausdehnung von der Achse
der Wende- und Halsring-Haltemechanik hinweg ermöglicht. Dies bedeutet,
daß die Wärmeausdehnung in sowohl der Fertigform- als auch der Vor
formstation in der gleichen Richtung (von der Achse der Wende- und Hals
ring-Haltemechanik hinweg) erfolgt. Dieses Ergebnis war bisher unerreicht. In
allen bekannten IS-Maschinen erfolgte die vorformseitige Ausdehnung zur
Wende- und Halsring-Haltemechanik hin, blasformseitig hingegen von dieser
Mechanik weg. Die Ausdehnung in der Vor- und der Fertigformstation ist also
durchweg so gerichtet wie der Halsringhalter, was eine bessere Maschinen
justage erlaubt.
Die Fig. 12 zeigt eine Abschirmkonstruktion für eines der Leitspindelgehäuse.
Wie gezeigt, ist der Träger vollständig eingefahren. Die Abschirmung hat eine
vordere schräge Wandfläche 52, die mit der Oberseite des Trägers 30 gleich
ausgedehnt verläuft und über ein Scharnier 53 mit der hinteren oberen Kante
des Trägers verbunden ist. Die Abschirmung hat auch Seitenflächen 54, die
entlang Kanten 56 des schrägen Oberteils einteilig in diesen übergehen. Jede
Seitenfläche hat einen vertikalen Teil 57, der das Trägerende in dieser
Einfahrlage überdeckt. Ein Abschirmsteuerelement in Form einer Klappe 58 ist
über ein Scharnier 60 mit der Vorderkante des Oberteils 98 verbunden und
wird von gegenüberliegenden, einwärts vorstehenden Winkeln 61
aufgenommen, die auf der schrägen Vorderseite 52 der Abschirmung befestigt
sind. Im Einfahrzustand befindet sich die Oberkante der Abschirmung am
Scharnier 60. Bei ausfahrendem Träger nimmt die Schräge des Oberteils der
Abschirmung (und der Klappe) ab; die Klappe und der Oberteil bewegen sich
relativ zueinander so, daß die Verschiebung aufgenommen wird.
Mit über der oberen Abschlußwand des Sektionsgestells befindlichen
Getrieben der Formöffnungs- und -schließmechaniken und dem Antrieb diese
Getriebe durch elektronisch gesteuerte Motoren, die, wie gezeigt, von der
oberen Abschlußwand des Sektionsgestells abwärts vorstehend gehaltert
sind, wird der Bodenbereich des Sektionsgestells frei, der herkömm
licherweise mit diesen Motoren (Druckluftzylindern) und Getrieben (Gestän
gen) ausgefüllt ist. Die Sektionsgestelle 11A der Maschine (es können 6, 8, 10
usw. vorliegen) sind auf dem Maschinenunterteil angeordnet, das von einer
Anzahl von miteinander verbundenen 2-Sektions-Betten 130 (Fig. 13) gebildet
ist. Jedes 2-Sektions-Bett 130 hat die Seitenwand 132 und die obere
Abschlußfläche 134. Das 2-Sektions-Bett weist Kanalanordnungen auf, die
von der einen zur anderen Bettseite mit rechteckigen Öffnungen 136 in den
Seitenflächen 132 durchverlaufen und von einer Seitenwandrippe 137 ge
trennt sind, so daß eine Vielzahl (in der bevorzugten Ausführungsform acht)
nahtloser Vierkantrohre 138 aufgenommen werden kann, die über die ge
samte Maschinenbreite verlaufen. An diese Leitungen sind nach Bedarf
Versorgungsdienste wie Steuerdruckluft, Kühlluft, Prozeßluft, Schmierung und
Prozeß-Unterdruck usw. angeschlossen. Die obere Abschlußfläche 134
enthält Vorformstationsöffnungen 140 und Fertigformstationsöffnungen 142,
an denen diese Rohrleitungen 138 in allen Sektionskästen offenliegen. Die
Sektionsverkabelung verläuft unter den Rohrleitungen in-geeigneten
Leitungsrohren und ist im Raum zwischen den Leitungsgruppen und durch in
der oberen Abschlußwand 134 des Betts belassenen Öffnungen 145 ge- bzw.
herausgeführt, um dann an die einzelnen Vorrichtungen angeschlossen zu
werden.
Die von einem Maschinenende zum anderen verlaufenden Rohre 138 mit den
geeigneten Versorgungsanschlüssen sind mit jedem 2-Sektions-Bett mittels
einer Konstruktion (Fig. 14) verspannt, die einen I-Profilträger 147, der quer
unter allen Rohren verläuft, und auf der Vorder- und Rückseite des Betts je
eine Kniehebelvorrichtung 148 aufweist, die zwischen den I-Träger und die
obere Abschlußfläche des Betts gelegt ist. Jede Kniehebelanordnung weist
eine Schraube 149 mit einem Kopf 151 auf, die durch geeignete Öffnungen
153 im Bett hindurch auf den Rohren 138 aufsetzen kann. Dreht man die
Schraube in einer bestimmten Richtung, werden die Rohre gegen die Seiten
wandrippen 137 und aufwärts an eine Rippe 143 gedrückt, die von der oberen
Abschlußwand 13 des 2-Sektions-Betts abwärts vorsteht. Muß eines der
Rohre herausgenommen werden, um es bspw. durch zwei Rohre zu ersetzen,
läßt sich die Spannvorrichtung lösen, indem man den Kopf der Knie
hebelanordnung in der anderen Richtung dreht, so daß das Rohr heraus
gezogen und gegen mehrere seitlich aneinanderliegende Rohre ausge
tauscht werden kann (es lassen sich Rohre hinzufügen oder herausnehmen,
wie erforderlich, um die Sollanzahl zu erreichen).
Wie in Fig. 15 und 16 gezeigt, arbeiten die Motore einer Formöffnungs- und
-schließmechanik auf herkömmliche Weise, wobei Rückführungssignale an
einen Bewegungsregler gehen, der die Servoverstärker ansteuert, die ihrer
seits die (Servo-) Motoren ansteuern. Wie gezeigt, sind die Motoren elektro
nisch gekoppelt. Der Motor/Kodierer #1 (Führungssystem) M1/154 folgt dem
Bedarfssignal aus der Befehlsablaufsteuerung 150 im Bewegungsregler 152.
Das Signal aus dem Positionsrückführprozessor 152 des Bewegungsreglers,
der ein digitales Rückführungssignal vom Motor/Kodierer #1 übernimmt, geht
an die Summierschaltung 156. Die Summierschaltung gibt ein digitales
Signal auf den Befehlssignalprozessor 158, der es an den Verstärker 160
weitergibt, der den Motor/Kodierer #1 ansteuert. Die Befehlsablaufsteuerung
150 des Bewegungsreglers erhält von der Summierschaltung 156 ein Signal,
das zu einem Bedarfssignal verarbeitet und auf eine zweite
Summierschaltung 161 geht, die auch ein Signal vom Positionsrück
führprozessor 166 erhält, der ein digitales Rückführungssignal aus dem
Kodierer des Motors/Kodierers #2 (M2/168) erhält und ein digitales Signal
abgibt. Dieses Signal wird vom zweiten Befehlssignalprozessor 159
umgewandelt, der es an den zweiten Verstärker 162 gibt, der den
Motor/Kodierer #2 (Untersystem) 168 ansteuert.
Die Trennung zwischen den Formhälften bei vollständig eingefahrenen
(jeweils in der Startposition befindlichen) Formträgern läßt sich bestimmen; in
der Mitte dazwischen liegt der ideale Mittelpunkt der Formbewegung. Der
Anfangsschritt des Zustellprogramms ist, daß die Befehlspositionsablauf
steuerung 150 ein Zustellprofil definiert, das die elektronisch gekoppelten
Motore (M1, M2) so führt, daß sie die den Motoren zugeordneten Formen in
diesen idealen Mittenpunkt fahren. Um den Abschluß der Zustellbewegung
beider Formträger zu verifizieren, wird die Drehzahl jedes Motors geprüft; sind
die Drehzahlen (MV1 bzw. MV2) des einen und des anderen Motors gleich
null, beginnt der nächste Schritt im Zustellprogramm damit, daß die
Ablaufsteuerung ein Drehzahlprofil ausgibt, das beide Motore mit sehr
geringer Drehzahl (VS) arbeiten läßt - es kann ein beliebiges Signal sein,
infolge dessen die Motoren laufen. Wird die Istdrehzahl jedes Motors wieder
null, wird verifiziert, daß die Ist-Endposition des ausgefahrenen Formträgers
innerhalb eines akzeptablen Fehlerbereichs (±X um den idealen Mittenpunkt)
liegt. Der jedem Motor zugeordnete Kodierer liefert Daten, aus denen die
erreichte Istposition bestimmbar ist. Sind die Formträger in eine akzeptable
Position gebracht, werden im dritten Schritt des Zustellprogramms die Motoren
so angesteuert, daß sie für eine eingestellte Zeitspanne (T1), die über einen
Computer eingebbar ist, ein gewähltes Drehmoment abgeben. Hierbei
handelt es sich um die Zeitspanne, in der die Formhälften geschlossen sind.
Nach dem Ablauf derselben werden die Formträger in ihre Null- bzw.
Startposition zurückgeführt. Wie gezeigt, werden zum Zurückführen der
Formtragvorrichtungen in ihre Startpositionen die Motoren mit einer niedrigen
Drehzahl -VS betrieben, wobei das Minuszeichen eine Drehung im entgegen
gesetzten Sinn anzeigt (der einstellbar ist - der Pfeil deutet eine Rechnerein
gabe an), und zwar für eine begrenzte Zeitspanne T2 (die ebenfalls einstellbar
ist - der Pfeil deutet eine Computereingabe an), um die Formen zu öffnen,
bevor die Formhalter mit einer hohen Geschwindigkeit -VR in die Nullposition
gezogen werden (bspw. offenes Profil - Abschnitt konstanter Beschleunigung,
gefolgt von einem Abschnitt konstanter Verlangsamung, der mit der Startposi
tion endet).
Ein zweiter Algorithmus zum Ansteuern der beiden Servomotoren ist in der
Fig. 15A gezeigt. In diese Ausführungsform weist der Bewegungsregler für
jeden Motor eine Befehlspositionsablaufsteuerung auf. Folglich arbeiten die
Motoren nicht elektronisch gekoppelt. Wie die Fig. 16A zeigt, arbeiten die
Motoren gleichzeitig, um die zugeordneten Formträger nach einem vorbe
stimmten Zustellprofil (Weg-/Geschwindigkeits-/Beschleunigungsprofil) in eine
ideale Mittenposition zu fahren (Hälfte der Gesamtstrecke, vermehrt um eine
gewählte Strecke, mit der die gegenüberliegenden Formhalter sich
aneinanderlegen und damit in den Stillstand kommen). Der Stillstand der
beiden Formhalter wird verifiziert (Überwachung des Fehlersignals) und die
Istposition jedes Formhalters bestimmt und mit der idealen Mittelposition
verglichen. Liegen die Istpositionen der Formhalter innerhalb ±X um die
ideale Mittenposition, ist die Zustellung akzeptabel. Falls nicht, wird ein
Fehlersignal ausgegeben. Es wird der Ist-Mittenpunkt bestimmt (von beiden
Formhaltern zurückgelegte Gesamtstrecke, dividiert durch 2), der einen neuen
idealen Mittenpunkt definiert. Ist einer der Formhalter (um mehr als eine
akzeptable Strecke) weiter gelaufen als der andere, setzt die Regelung für das
Zustellprofil des einen Motors einen Skalierfaktor an, der die Verschiebung
entweder beschleunigt oder verlangsamt, um die Differenz der von den
beiden Formhaltern zurückgelegten Strecken zu verringern. Der Regler gibt
dann das erforderliche Drehmoment auf die Motoren und setzt das in Fig. 16
gezeigte Programm fort.
Die Fig. 17 zeigt eine Leitmechanik 180 auf der oberen Abschlußwand 134
eines Sektionsgestells 11A angeordnet. Ein Trägerarm 182, der drei Leitele
mente 184 trägt (die Leitmechanik ist schematisiert dargestellt, da es viel
fältige spezielle Konstruktionen gibt), ist mit einer vertikalen Betätigungs
stange 186 verbunden. Diese Betätigungsstange wird im obersten Teil ihrer
Aufwärtsbewegung gehoben und gedreht, so daß die Leitelemente zwischen
einer angehobenen eingefahrenen und einer abgesenkten ausgefahrenen
Position verschiebbar sind, wobei sie in letzterer auf den Rohlings- bzw.
Vorformen aufsitzen. Diese zusammengesetzte Bewegung erfolgt durch
einen Servomotor 188 (Fig. 18), dessen Drehausgang 190 über eine
Kupplung 192 mit einer Gewindespindel 194 verbunden ist. Auf diese
Gewindespindel ist eine Mutter 196 aufgeschraubt, die in einer geeigneten
Bohrung 198 in einem Steuergehäuse 199 frei drehbar ist. Ein
Kurvenlaufelement in Form einer Rolle 202 läuft in einer in der Wandung 206
des Steuergehäuses 199 ausgebildeten Steuerkurve 204. Die vertikale
Betätigungsstange 186 ist oben auf die Mutter aufgesetzt. Wie in Fig. 17
ersichtlich, weist das Steuergehäuse einen Fuß 208 auf, der an der von der
Seitenwand 132 und der Vorderwand 135 gebildeten vorderen Ecke auf die
Oberseite 134 des Sektionsgestells 11A aufgeschraubt ist. Im ausgefahrenen
Zustand verlaufen die Achsen der geschlossenen Rohlingsformen koaxial mit
und auf denen der Leitelemente. Wird das Steuerrohr betätigt, heben die
Leitelemente zunächst teilweise nach oben von den Rohlingsformen ab; beim
Durchfahren des restlichen Weges werden die Leitelemente von der Mitte der
Rohlingsformen weggeführt, so daß die Wende- und Halsring-Haltemechanik
Külbel an die Blasformen übergeben kann. Die Leitmechanik läßt sich in
beiden Ecken auf der Vorderseite des Sektionsgestells anordnen; im
Gegensatz zu herkömmlichen Leitvorrichtungen kann der vollständig angeho
bene und eingefahrene Leitelementenarm vollständig innerhalb der Sektion
(Fig. 17) bleiben, ohne sich über eine angrenzende Sektion zu erstrecken.
Ein Leitelement (Fig. 19) hat einen Körper 248 mit einem becherförmigen Teil
250, dessen schräge Ringfläche 252 um seine offene Unterseite herumver
läuft, um dicht abschließend auf einer entsprechenden Fläche 25 auf der offe
nen Rohlingsform aufzusetzen. Weiterhin weist der Körper 248 einen
vertikalen rohrförmigen Abschnitt 256 auf, der eine zylindrische Lagerfläche
258 aufspannt, die die Stange 260 eines Kolbenelements 262 gleitend
verschiebbar aufnimmt. Der zylindrische Kopf 264 des Kolbenelements 262
hat eine umlaufende Verschlußfläche 265, die in der Bohrung 266 des
becherförmigen Teils 250 gleitend verschiebbar ist. Eine auf den vertikalen
Rohrabschnitt 256 aufgesetzte Feder 268 ist zwischen einem Kragen 270, der
lösbar am Trägerarm sowie an der Kolbenstange 260 und oben auf dem
becherförmigen Teil 250 festgelegt ist, komprimiert, um bei von der Roh
lingsform getrenntem Leitelement die Oberseite des zylindrischen Kopfes 264
auf der angrenzenden Fläche des becherförmigen Teils aufliegend zu halten.
Wird das Leitelement auf eine Rohlingsform abgesenkt, wie in Fig. 20 gezeigt,
versetzt die Steuerung (Fig. 23) den Kragen 270 abwärts, bis dessen obere
Abschlußfläche sich in einem ersten Abstand D1 von der Oberseite 272 der
Rohlingsform befindet, wo der zylindrische Kopf - relativ zum becherförmigen
Teil - unter Belassung eines Sollabstands X zwischen der umlaufenden
Bodenfläche 274 des zylindrischen Kolbens und der Oberseite der
Rohlingsform abgesenkt ist (der zylindrische Kopf hat sich um eine vertikale
Strecke Y relativ zum becherförmigen Teil bewegt). Dadurch wirkt zwischen
dem Kolbenelement und der Rohlingsform eine Soll-Druckkraft, die den er
wünschten dichten Abschluß zwischen den aufeinanderliegenden schrägen
Ringflächen 252, 254 erzeugt. Nun durch die Zentralbohrung 276 in der Kol
benstange in die Rohlingsform eingelassene Beruhigungsluft strömt durch
eine Anzahl radial verlaufender Löcher 278 im zylindrischen Kopf in eine
entsprechende Anzahl vertikaler Löcher 280 und durch den Ringspalt
zwischen der ringförmigen Unterseite 282 des zylindrischen Kopfes und der
Oberseite 272 der Blasform in die Rohlingsform (geeignete Löcher 282, die
das Körperinnere zur Atmosphäre lüften, gewährleisten eine glatte und
gleichmäßige Bewegung des zylindrischen Kopfes relativ zum Körper). Ist der
Beruhigungsluftstoß beendet und soll der Posten zu einem Külbel umgeformt
werden, wird der Kragen verschoben, bis seine Oberseite in einem zweiten
Abstand D2 von der Oberseite 272 der Rohlingsform liegt. Dadurch setzt der
zylindrische Kopf mit der ringförmigen Unterseite kräftig auf der Oberseite 272
der Rohlingsform auf, um letztere zu verschließen. Während der Formgebung
des Külbels (zwangsweises Füllen der zwischen der Innenwandfläche der
Rohlingsform und der Unterseite des zylindrischen Kopfes gebildeten Form
kammer) kann Luft durch eine Anzahl (in der bevorzugten Ausführungsform:
vier) kleine Kerben 286 in der ringförmigen Unterseite 281 des zylindrischen
Kopfes (Fig. 22) in die vertikalen Löcher 280 entweichen und strömt durch die
radialen Löcher 278 in die Kolbenstangenbohrung 276, die nun offenliegen
den Austrittsbohrungen 290 in den Raum zwischen der Kolbenoberseite und
dem becherförmigen Teil 250 sowie durch die Entlastungsöffnungen 282 aus.
Ist eine Trichtermechanik 210 gefordert, läßt sie sich auf der anderen vorderen
Ecke montieren. Wie in Fig. 24 ersichtlich, ist die Leit- mit der Trichtermechanik
identisch ausgebildet, wobei jedoch die Richtung der Steuerkurve anders und
ein drei Trichter 214 tragender Trichterträger 212 auf die andere Betätigungs
stange aufgesetzt ist. Die Trichtermechanik (wie auch die Leitmechanik) läßt
sich durchweg innerhalb des der zugehörigen Sektion zugeteilten Raums an
ordnen.
Die Fig. 25 zeigt eine alternative Wende- und Halsringhaltemechanik 110.
Diese Wende- und Halsringhaltemechanik läßt sich mit der in den Fig. 8-10
dargestellten Ausführungsform zusammen einsetzen. Das dem Schnecken
getriebegehäuse 120 zugewandte Ende der Halsringhalter läuft zu einem
genuteten Haltewinkel 113 aus, der auf das laufschienenartig ausgebildete
Ende 109 eines Trägers 117 aufgesetzt ist, der an einem Wendezylinder 114
befestigt ist. Das ringförmige äußere Ende 119 eines Zylinders 114 (Fig. 26)
gleitet in einer entsprechenden Ringnut 121 im Oberteil des zugehörigen
äußeren seitlichen Ständers 122A. Ein Näherungsschalter bzw. -fühler 124
ist mit seinem Gewindeende in eine geeignete Bohrung 125 in Ständer
eingeschraubt und mit einer Mutter 126 in einer Lage gekontert, in der er den
Zylinder in seiner vollständig eingezogenen Lage (eingefahrener Halsring
halter) erfaßt. Die Ableitung 128 des Näherungsschalters verläuft abwärts
durch ein Loch (nicht gezeigt) im seitlichen Ständer; der Näherungsschalter
selbst ist mit einer Abdeckung 129 geschützt. Ein zusätzliches Paar Nähe
rungsschalter 124A (Fig. 27) sitzt auf einem Winkel 131, der am Schnecken
gehäuse 118 befestigt ist. Diese Näherungsschalter liegen - je einer einem
Zylinder zugewandt - unter dem Scheckengetriebegehäuse 120. Am Ende
jedes Zylinders ist nahe dem Schneckengetriebegehäuse eine halbkreis
förmige Zielfläche 133 angeordnet, die einen zugeordneten der Näherungs
schalter betätigt, wenn der Zylinder aus einer Lage, in der der Halsringhalter
eine erste Orientierung einnimmt, in der die vom Halsringhalter getragenen
Halsringhälften sich auf der Kolbenmechanik (Startposition der 180°-Wende
bewegung) befinden, in eine zweite Orientierung (etwa 180° von der ersten
entfernt) gebracht wird, in der die Halsringhälften Külbel in der Blasstation
halten (0°-Wendeposition), und dabei der Zylinder am Schneckentriebge
häuse anliegt. Im folgenden sollen die Position des Halsringhalters, der
Winkel und der Zylinder mit den Begriffen "geschlossener Halsring" und "offe
ner Halsring" beschrieben werden; die Steuerung wird unter Bezug auf einen
der Halsringhalter beschrieben, wobei der andere dann auf die gleiche Weise
gesteuert wird. Da der Servomotor 108 mit einem Kodierer versehen ist, der
ein Positionsrückführsignal abgibt, ist die Winkellage des Halsringhalters über
seinen gesamten Winkellagebereich bekannt.
Der in der Fig. 28 gezeigte Algorithmus gibt Funktionsprobleme während des
Wendens an. Der Zustand des Halsring-geschlossen-Fühlers 124A wird stetig
überwacht, während der Wendeservo 108 die Schnecke dreht, um die
Zahnung und den Halsring aus der Wendestart-Lage (180°) in die Wende
stopp-Lage (0°) zu drehen. Bleibt der Halsring nicht über die gesamte 180°-
Wendebewegung geschlossen, wird ein Alarmsignal ausgegeben, das
entweder den Zyklus abbricht oder einen geeigneten untergeordneten
Vorgang einleitet.
Der in der Fig. 29 gezeigte Algorithmus gewährleistet, daß der Zeitpunkt der
Ankunft des Halsrings in der Offenstellung konstant bleibt. Der Halsringzylin
der wird zu einem Sollzeitpunkt im Zyklus (Zeitpunkt Z) betätigt, um den Hals
ring aus der vom Sensor 124A auf dem Getriebegehäuse erfaßten Schließ- in
die vom Sensor 124 auf dem Ständer erfaßte Offenposition zu bewegen. Der
zeitliche Abstand ΔT zwischen diesen beiden Signalen wird ermittelt und mit
einer idealen Zeitdifferenz (ursprüngliche Zeitdifferenz) und einem zeitlichen
Versatz (T) verglichen, bei dem es sich um die Differenz zwischen der Ist- und
einer idealen Zeitdifferenz handelt; mit dem Ergebnis wird die Steuerung
angesteuert, die den Halsringzylinder betätigt. Wird der Versatz T zu groß oder
unregelmäßig, wird ein Alarmsignal abgegeben, das eine gewünschte Aktion
auslöst - vom Abbruch des laufenden Arbeitszyklus bis zu einer Warnung an
das Bedienpersonal, daß Wartung erforderlich ist.
Die Fig. 30 zeigt den Rückwende- bzw. Rückschwenk-Algorithmus. Die Hals
ringe werden in der Blasstation geöffnet, um eine fertige Flasche freizugeben;
bevor der Arm 180° in die Rohlingsstation gedreht werden kann, muß die
Steuerung verifizieren, daß der Halsring noch offen ist. Nach dieser
Verifizierung wird der Wende-Servomotor betätigt, um die gewünschte
Winkelauslenkung zu durchfahren. Bei einem gewählten Drehwinkel (Θ1ideal)
betätigt die Steuerung den Halsringzylinder, um diesen (den Halsring) aus der
Offen- in die Schließposition zu bringen. Diese Aktion unterliegt der
Einschränkung, daß Θ1 größer als X° und die Bewegung des Halsrings bei Y°
beendet sein muß. X, Y und Θ1 sind individuell vorgebbar. Die Steuerung
bestimmt den Istwinkel (Θ1ist), wenn der Halsring-offen-Fühler 124 aus
schaltet, und bestimmt einen Θ1-Versatz 1 durch Subtrahieren von Θ1ist von
Θ1ideal. Dieser Versatz geht an die Steuerung, um den Ort zu korrigieren, an
dem der Halsringzylinder betätigt wird. Wird dieser Versatz zu groß oder
unregelmäßig, wird ein Alarmsignal erzeugt.
Die Steuerung überwacht auch den Punkt, an dem der Halsring die Schließ
stellung erreicht, indem sie den Winkel Θ2ist bestimmt, an dem der Halsring
geschlossen-Fühler 124A den Halsring erfaßt. Die Zylinder sind herkömmliche
Druckluftzylinder, von deren Arbeitszustand abhängen kann, wie lange der
Übergang vom Halsring-offen- zum Halsring-geschlossen-Zustand dauert. Mit
zunehmender Verschlechterung des Arbeitsverhaltens der Zylinder kann die
gewünschte Bewegung immer länger dauern, bis schließlich der sich
bewegende Anlagenteil (der Halsringträger) auf Rohlingsformen aufschlägt,
die normalerweise bereits aus dem Wege wären. Die Steuerung bestimmt
einen zweiten Θ1-Versatz 2 (Θ2ideal - Θ2ist) und unterzieht den Winkel einer
zweiten Korrektur, wenn der Halsring betätigt wird. Erreicht die Ver
schlechterung des Arbeitsverhaltens einen wählbaren Winkel, der die Not
wendigkeit eines Eingriffs anzeigt, gibt die Steuerung ein geeignetes Signal
ab, das anzeigt, daß eine Reparatur und/oder Wartung erforderlich ist. Da jede
Winkelbewegung des Kodierers zeitabhängig ist, lassen diese Versatzgrößen
sich mit erfaßten Zeitdifferenzen korrelieren. Die Versatzgrößen
gewährleisten, daß Ereignisse innerhalb der Zyklen zu konstanten Zeit
punkten eintreten.
Die Fig. 31 und 32 zeigen eine Kolbenmechanik, die Teil der Rohlings- bzw.
Vorformstation einer Sektion ist; sie weist, wie gezeigt, drei Kolbenkanister 62
auf, sofern die Maschine eine 3-Külbel-Maschine ist. Jeder Kolbenkanister hat
einen Zylinder-Oberteil 63 und einen Zylinder-Unterteil 64 mit Stopfen 65, die
O-Ringdichtungen 71 tragen, und einer Ableitung 73, die vom Boden 75 des
Zylinder-Unterteils axial abwärts vorsteht, um den Kolbenkanister mit den er
forderlichen Versorgungsanschlüssen zu verbinden (Kolbenkühlung, Abluft,
Kolben aufwärts, Kolben abwärts, Gegenluft/Unterdruck (bei Blas-/Blas-Ma
schinen) oder Kolbenkühlung (bei Preß-/Blas-Maschinen), Schmiermittel,
Hütchen ("thimble") aufwärts). Der Kanister kann durch den Zylinder-Oberteil
entlüftet werden; in diesem Fall können die Ableitung und die zugehörigen
Leitungen und Kanäle entfallen. Zur Klarheit soll die Kolbenmechanik hier
anhand einer Blas-/Blas-Maschine beschrieben werden; wo Gegenblas-
/Unterdruck-Luft erwähnt ist, ist einzusehen, daß es sich dabei um die
Kolbenkühlung in eine Preß-/Blas-Maschine handelt. Oben auf jedem
Zylinder-Oberteil sind eine Montageplatte oder Flansch 77 sowie Einrichtun
gen 79 mit gegenüberliegenden Laschen 81 angeordnet, mit denen beim
Schließen der Halsringhalter die gegenüberliegenden Halsringhälften arre
tiert werden. Diese Montageplatten 77 sind mit geeigneten Befestigern 83 auf
der Oberseite eines Montageblocks (Platte) 85 befestigt, der Löcher 87 (Fig.
33) enthält, durch die die Zylinder-Ober- bzw. Unterteile hindurchlaufen
können; der Montageblock ist mit geeigneten Schrauben 89 auf der Oberseite
94 des Sektionsgestells 11 befestigt. Am oberen Abschnitt des Zylinder-Ober
teils ist ein Paßdurchmesser 69 vorgesehen. Die Oberseite des
Sektionsgestells enthält eine große Öffnung (nicht gezeigt), die die (1-, 2- oder
3-Külbel-) Kolbenpatronen aufnehmen kann. Folglich ist die Oberseite 94 des
Sektionsgestells die Hauptfläche, die vorzugsweise in dem Bereich, in dem
der Montageblock befestigt werden soll, zu einer präzise waagerechten
Montagefläche bearbeitet ist. Die Oberseite (bzw. ein Bereich, wo die
Flansche angeordnet werden) und die Unterseite des Montageblocks sind
vorzugsweise parallel gearbeitet und die Höhe des Montageblocks ist so
gewählt, daß die Einrichtungen 79 in der Sollhöhe liegen. Indem man die
zylindrischen Öffnungen 87 im Montageblock weiterhin so wählt, daß sie die
Paßdurchmesser der Kolbenkanister passend aufnehmen, nehmen die
Achsen der Kolbenkanister beim Einsetzen eine genau vorbestimmte Lage
ein. Mit Rauten- und Rundstiften (nicht gezeigt) auf der Oberseite des
Sektionsgestells und geeigneten Löchern auf der Unterseite der Montage
platte wird die Montageplatte selbsttätig in die Sollage geführt. Da der
Kolbenkanister auf der Oberseite der oberen Abschlußwand des Sektions
gestells festgelegt wird, kann eine wärmebedingte Längenzunahme den Ort
der oberen Abschlußfläche der Einrichtungen 79 nicht wesentlich verändern.
Die ersten vier Druckmittelleitungen unter der Rohlings- bzw. Vorformseite
einer Sektion (Fig. 34) sind die Druckluft-Versorgungsleitungen für "Kolben
abwärts" (Leitung 300 - ca. 3,1 Bar), Gegenblasluft (Leitung 302 - ca. 2-3
Bar), Unterdruck (Leitung 304) und "Kolben- aufwärts" (Leitung 306 - ca.
1,5-2,5 Bar). Diese Anschlüsse erfolgen über Löcher 307 in der oberen Ab
schlußwand der Leitungen zu vertikalen Einlässen 308 im Boden 310 einer
Kolben-Verteilergrundplatte 312 über entsprechende Löcher 314 in einer
Verbindungsplatte 316. Die vier Druckluftanschlüsse sind durch die Kolben-Ver
teilergrundplatte hindurch zu Auslaßöffnungen 320 in deren Vorderseite
321 geführt. Ein fünfter Druckmittelkanal 301 unter dem Boden der
Rohlingsstation einer Sektion (Fig. 34) führt druckbeaufschlagtes
Schmiermittel. Das Schmiermittel läuft durch ein Loch 303 in der oberen
Wandung der Schmiermittelleitung, durch ein Loch 311 in der Verbindungs
platte und in einen Schmiereinlaß 305 im Boden der Kolben-Verteilergrund
platte, die das Schmiermittel an einem Auslaß 309 auf der Vorderfläche
vorhält. Die Abdichtung erfolgt mit O-Ringen 318, die beim Anschrauben der
Verteilerplatte an das Sektionsgestell von unten unter Druck zwischen der
Oberfläche der Verbindungsplatte 316 und der Oberseite der Leitungen sowie
der Unterseite 310 der Kolben-Verteilerplatte eingefügt werden. Ein in der
Verteilergrundplatte ausgebildetes Querloch 322 nimmt einen mit einer Kurbel
323 betätigten Sperrventilkörper 324 in Form einer Stange auf, die aus einer
Offenlage, in der die Druckluft-Versorgungsleitungen und Schmierung durch
Löcher 325 an die Auslässe geführt sind, in eine Schließstellung drehbar ist,
in der sie diese Strömungen sperrt.
An die Vorderseite 321 der Kolben-Verteilergrundplatte ist ein Sammelkasten
330 (Fig. 35) angesetzt, der auf der Rückseite fünf Zuläufe (320A, 309A) auf
weist, die mit den Versorgungsauslässen 320, 309 der Kolben-Verteiler
grundplatte in Strömungsverbindung stehen (O-Ringe 326 erzeugen dichte
Abschlüsse). In der dargestellten Ausführungsform handelt es sich um eine
3-Külbel-Maschine, so daß die Rohlingsstation jeder Sektion drei Kolbenkani
ster aufweist, wie in Fig. 32 gezeigt, d. h. einen Innenkanister (den der Achse
der Wende- und Halsring-Haltemechanik am nächsten liegenden), einen
Mittel- und einen Außenkanister. Die einzelnen Luft-Versorgungsanschlüsse
(Kolben aufwärts, Unterdruck, Gegenblasen, Kolben abwärts) und die
Schmiermittelleitung sind im Sammelkasten zu drei Ausgängen - jeweils
einen pro Kolbenkanister - aufgeteilt. Auf der linken Seite der Vorderfläche
332 des Sammelkastens sind für die Innen-, Mittel- und Außenkanister (die
vertikalen Pfeile "Innenkanister" usw. in Fig. 35 bezeichnen vertikal
angeordnete Anschlußgruppen auf der Vorderseite, die jeweils einem be
stimmten Kanister zugeordnet sind, während die waagerechten Pfeile "zum
Kanister" usw. waagerecht Anschlußgruppen bezeichnen, die einer bestimm
ten Funktion zugeordnet sind) drei Auslaßanschlüsse 334 für die Kolben
aufwärts-Versorgung, die vom einzigen Kolben-aufwärts-Zulaufanschluß
ausgehen, drei Abluftanschlüsse 336, die mit der Abluftleitung in
Strömungsverbindung stehen, sowie drei "Zum Kanister"-Zulaufanschlüsse
338 vorgesehen, die mit den drei entsprechenden Auslässen auf der Rück
seite des Sammelkastens (nicht gezeigt) in Strömungsverbindung stehen, die
mit entsprechenden "Kolben aufwärts"-Zuläufen 360 auf der Vorderseite 321
der Kolben-Verteilergrundplatte (Fig. 37) in Verbindung stehen. Die Strömung
für jede vertikale Anschlußgruppe auf dieser linken Seite der Vorderseite läßt
sich mit einer druckregulierenden Einrichtung steuern - bspw. ein
Druckregler/Ventil und ein Tank (zwecks Klarheit fortgelassen), die die "Zum
Kanister"-Leitung an den Kolben-aufwärts-Versorgungsanschluß oder an die
Abluftleitung legt. Auf der rechten Seite der Vorderfläche des Sammelkastens
(Fig. 35) befinden sich für den Innen-, Mittel- und Außen-Kolbenkanister drei
Versorgungs-Abläufe 340 für Unterdruck, die jeweils vom einzigen Unter
druckzulauf ausgehen, drei Gegenblas-Abläufe 342, die jeweils vom einzigen
Gegenblaszulauf für die Gegenblasversorgung ausgehen, drei "Zum
Kanister"-Zuläufe 344, die mit drei entsprechenden Abläufen auf der Rückseite
des Sammelkastens in Verbindung stehen, die ihrerseits mit
entsprechenden "Gegenblas-/Unterdruck"-Zuläufen 364 auf der Vorderseite
321 der Kolben-Verteilergrundplatte (Fig. 37) in Strömungsverbindung stehen,
und drei Abluftanschlüsse 346, die an den Abluftkanal geführt sind. Hier
arbeiten ein Druckregler und ein Ventil (nicht gezeigt) mit einem pilotbetä
tigten Ventil (nicht gezeigt) zusammen, um die "Zum Kanister"-Zuläufe an die
Unterdruck-, Gegenblas- oder Abluftleitung zu legen. Auf der rechten Seite der
oberen Abschlußfläche 348 des Sammelkastens (Fig. 36) sind für den Innen-,
Mittel- und Außen-Kolbenkanister drei Kolben-abwärts-Versorgungsabläufe
352, die vom einzigen Kolben-abwärts-Zulauf für die Kolben-abwärts-Ver
sorgung ausgehen, drei Zuläufe 350, die in Strömungsverbindung mit drei
entsprechenden Abläufen auf der Rückseite des Sammelkastens stehen, die
ihrerseits mit entsprechenden "Kolben-abwärts"-Zuläufen 362 auf der
Vorderseite 321 der Kolben-Verteilergrundplatte (Fig. 37) stehen, und drei
Abluftanschlüssen 354 vorgesehen, die an den Abluftkanal geführt sind. Die
Strömung durch die vertikalen Anschlußgruppen wird jeweils mit einem
zugeordneten Druckregler und Ventil (zwecks Klarheit nicht gezeigt)
gesteuert, die die "Zum Kanister"-Leitung entweder an die Kolben-abwärts-Ver
sorgungsleitung oder an den Abluftkanal schalten. Links auf der oberen
Abschlußfläche 349 des Sammelblocks sind für den Innen-, Mittel- und
Außen-Kolbenkanister drei "Hütchen aufwärts"-Versorgungsabläufe 351 für
die Hütchen-aufwärts-Versorgung, die mit einer Kolben-abwärts-Leitung in
Verbindung stehen, drei "Zum Kanister"-Zuläufe 353, die mit drei
entsprechenden Abläufen auf der Rückseite des Sammelkastens in
Verbindung stehen, die ihrerseits mit entsprechenden "Hütchen aufwärts"-Zu
läufen 363 auf der Vorderseite 321 der Kolben-Verteiler-Grundplatte (Fig.
37) in Verbindung stehen, und drei Abluftanschlüsse 355 vorgesehen, die
zum Abluftkanal geführt sind. Die Strömung jeder vertikalen Anschlußgruppe
wird jeweils von einem Druckregler und Ventil (zwecks Klarheit nicht gezeigt)
gesteuert, die die "Zum Kanister"-Leitung entweder an die Hütchen-aufwärts-Ver
sorgung oder an den Abluftkanal schalten. Weiterhin teilt der
Sammelkasten die Schmiermittelleitung zu drei Leitungen auf, die drei
Schmiermittelzuläufe 313 (Fig. 37) auf der Vorderseite der Kolben-Verteiler
grundplatte speisen.
Wie in Fig. 37 gezeigt, weist die Vorderseite der Kolben-Verteilergrundplatte
auch eine Anzahl zusätzlicher Zuläufe 365 für zusätzliche Druckmittelfunktio
nen - bspw. Halsringkühlung, Halsring öffnen/schließen usw. - auf, die mit
entsprechenden Leitungen im Sammelkasten verbunden sind. Diese Leitun
gen im Sammelkasten können an Abläufe in der Oberseite des Sammel
kastens (nicht gezeigt) geführt sein, die mit Abläufen einer entsprechenden
Anzahl einzelner Druckregler/Ventile (zwecks Klarheit nicht gezeigt) verbun
den sind, die Luft von der Kolben-abwärts-Leitung auf den jeweiligen Soll
druck geregelt verteilen.
Die Oberseite 315 der Kolben-Verteilergrundplatte enthält drei Sätze von Ab
lauföffnungen mit jeweils einem Kolben-aufwärts-Ablauf 366, einem Kolben
abwärts-Ablauf 368, einem Gegenblas/Unterdruck-Ablauf 370, einem Hüt
chen-aufwärts-Ablauf 372 und einem Schmiermittel-Ablauf 374. Diese Ablauf
öffnungen sind universell (permanent), d. h. die Anzahl der Ablauföffnungs
sätze entspricht der Höchstzahl der Posten, die in der jeweiligen Sektion
bearbeitet werden können.
Zum Definieren einer speziellen Kolbenkonfiguration (1-, 2- oder 3-Kübel)
und (beim Vorliegen mehrerer Kolben) eines bestimmten Kolbenabstands
(bspw. 5-1/4'' (133,4 mm), 6'' (152,4 mm)) wird mit Schrauben 377 eine Über
gangsplatte 376 (Fig. 38) auf die Oberseite 315 der Universal-Kolbenverteiler
grundplatte aufgeschraubt. Die Übergangsplatte enthält für jeden Kanister in
der Oberseite 390 ein Kolben-aufwärts-Ablaufloch 380, ein Kolben-abwärts-Ab
laufloch 382, ein Gegenblas/Unterdruck-Ablaufloch 384, ein Hütchen
aufwärts-Ablaufloch 386 und ein Schmiermittel-Ablaufloch 388, die jeweils
abwärts vorstehende Rohrstutzen 65 auf den Kolbenkanistern aufnehmen; ein
Kolbenabluftloch 392 ist zur Aufnahme des abwärts vorstehenden
Kolbenabluftrohrs 73 eines Kolbenkanisters geeignet gestaltet (O-Ringe 71
bewirken einen dichten Abschluß zwischen einem abwärts vorstehenden
Rohrstutzen und dem ihn aufnehmenden Loch - Bewegungen der Kolben
kanister in ihren Öffnungen in der Montageplatte oder als Teil der Montage
platte bewirken kein Kippen des Kanisters; die O-Ringdichtungen gewähr
leisten eine ausreichende Beweglichkeit in den sie aufnehmenden Öffnungen
in der Übergangsplatte). Die Kolben-Abluftöffnungen sind an eine Aus
trittsöffnung 378 geführt.
Um die Sektion von einer zu einer anderen Konfiguration, d. h. bspw. vom dar
gestellten 3- zum 2-Posten-Betrieb umzurüsten, wird die dargestellte
3-Posten- gegen eine 2-Posten-Übergangsplatte (Fig. 38A) ausgetauscht, die
einen der drei Sätze von Kolben-Ablauföffnungen auf der Oberseite der
Kolben-Verteilergrundplatte dicht verschließt, aber Verbindungen zur dritten
Öffnungsgruppe herstellt (die Kolbensteuerung wird so modifiziert, daß sie nur
die den beiden Öffnungssätzen in der Übergangsplatte zugeordneten Ventile
usw. ansteuert).
Um die Herstellung von Flaschen mit erheblicher Höhenschwankung zu
ermöglichen, lassen die Halsringe/Kolbenkanister sich um etwa 70 mm
anheben. Die ursprüngliche Übergangsplatte mit der Höhe H1 und die Mon
tageplatte mit der Dicke D1 lassen sich gegen eine Übergangs- und eine
Montageplatte mit einer jeweils um 70 mm größeren Höhe (H2 in Fig. 38 bzw.
D2 in Fig. 39) austauschen, während der Halsringhalter gegen alternative
Arme ausgetauscht wird, bei denen der Winkel 113A den Halsringhalter 112
aus der Position P1 (Fig. 25) um 70 mm in die Position P2 (Fig. 39) anhebt.
Der feste Anschlag 111, der die Haltewinkel in die Sollage bringt, ist in der
Fig. 40 gezeigt.
Wie in den Fig. 41-43 ersichtlich, kann die Maschine mit einem gegebenen
Halsringhalter-Paar Rohlings- bzw. Vorformen in einem breiten Höhenbereich
zu Flaschen mit einem breiten Höhenbereich verarbeiten. Während die Roh
lingsformhälfte 17A, 17B, 17C, 17D (Fig. 41-43) und der Einsatz verschiede
ne Formen annehmen können, definiert die Verbindung der Rohlingsform
hälfte mit dem Einsatz ein festes vertikales Maß H zwischen dem Wende
mittelpunkt 434 und der oberen Abschlußfläche 438 der Halsringnut 436 der
Rohlingsform (oberer Abschluß des Halsrings). Bei einem bei P1 (Fig. 25)
angeordneten Halsringhalter kann dieses Maß bspw. 100 mm betragen,
während es bspw. 30 mm sei könnte, wenn der Halsring bei P2 liegt (Fig. 40).
Jede Rohlingsformhälfte hat nahe ihrer Bodenfläche eine abwärts vorste
hende, ringförmig umlaufende hakenförmige Lippe 440 mit einer Anzahl von
Ringbereichen oder -segmenten; diese Lippe wird von einer entsprechenden
aufwärts vorstehenden, ringförmig umlaufenden hakenförmigen Lippe 442 in
der Außenwandfläche des Einsatzes aufgenommen, die die Rohlings
formhälften in die vertikale Sollage bringt (die Rohlingsform wird in der Verti
kalen in die waagerechte Ebene gebracht, in der die abwärts vorstehende
Lippe der Rohlingsform sich an die aufwärts vorstehende Lippe des Form
trägereinsatzes legt). Die Rohlingsformhälfte kann so groß sein, daß vertikal
über der unteren Lippe ein stabilisierender Knopf 442 erforderlich ist, der mit
einer Lippe 440 an der oberen Formhälfte zusammenwirkt, um die Form in
ihrer Bewegung zu stabilisieren (wie dargestellt, nimmt der Stabilisierungs
knopf 442 das Gewicht der Rohlingsformhälfte nicht auf). Da die Rohlings
formhälften nahe der Halsringnut dort gestützt werden, wo die Formlippe von
der Lippe auf dem Formträger abgefangen wird, erfolgt im wesentlichen die
gesamte Wärmeausdehnung der Rohlingsformen von dieser Stelle aus
aufwärts; eine entgegengesetzte Ausdehnung ist belanglos (und zwar ohne
die bei den bekannten Konstruktionen, bei denen die Rohlingsformen im
Formoberteil gehaltert werden, nötige Justage der Kolbenmechanik oder des
Halsrings). Durch die Verwendung herkömmlicher Blasformen 380 (Fig. 44),
die von oben über eine abwärts vorstehende umlaufende Lippe 382 mittels
einer Anzahl von Segmenten am Blasformträgereinsatz (nicht gezeigt; kann
ebenfalls eine Anzahl Segmente nahe der Halsringnut aufweisen) abgehängt
sind, erfolgt jede Wärmeausdehnung der Blasformhälften ebenfalls vom Hals
(Gewinde) hinweg und ist daher in beiden Stationen gleichgerichtet.
Wie einzusehen, erforderte nach dem Stand der Technik ein Übergang von
einer Konfiguration (1-, 2- oder 3-Posten) mit einem bestimmten Mittenabstand
zur selben oder einer anderen Konfiguration mit einem anderen Mitten
abstand oft den Erwerb einer anderen oder den umfangreichen Umbau einer
vorhandenen IS-Maschine. Der Hauptgrund hierfür ist, daß die komplizierten
Formöffnungs- und -schließgestänge unterschiedliche Geometrien auf
spannten. Demgegenüber ist die hier offenbarte IS-Maschine für einen breiten
Bereich von Mittenabständen. Sie läßt sich von einer vorhandenen
Konfiguration/Mittenabstand auf jede andere gewünschte Konfiguration/Mit
tenabstand umrüsten, indem man einfach eine Anzahl von Maschinenteilen
austauscht, die eine Sollkonfiguration/Soll-Mittenabstand festlegen; man
würde also die Schnellwechsel-Formträgergruppe der Formöffnungs- und
-schließmechanik, die Montage- und die Übergangsplatte und vielleicht die
Kolbenkanister der Kolbenmechanik, die Halsringhalter und, wie herkömm
lich, (an der Blasstation) die Formkühlvorrichtung austauschen, um die
Maschine umzurüsten.
Die in den Fig. 45-47 gezeigte Entnahmevorrichtung ist auf der Oberseite 94
der oberen Abschlußwand 134 des Sektionsgestells angeordnet und hat
einen Entnahmezangenkopf 450, der die Flasche(n) an der Blasstation lösbar
ergreift und den ein X-Schlitten 452 trägt, der seinerseits von einem auf einer
Z-Säule 456 verschiebbaren Z-Gehäuse bzw. Z-Schlitten 454 getragen wird.
Die Bewegung in der X- und der Z-Achse wird von geeigneten Servomotoren
457, 458 erzeugt. Die in der Blasstation hergestellten Flaschen liegen (unab
hängig von ihrer Höhe) mit dem Hals immer auf einer festen vertikalen Höhe
(Z-Bezugswert), während ihre Bodenfläche innerhalb des vertikalen Höhen
bereichs der Flaschen auf unterschiedlichen vertikalen Höhen (ZB1, ZB2)
relativ zu dieser Z-Bezugshöhe liegen. Diese Flaschen werden vom Entnah
mezangenkopf ergriffen, aus der Blasstation herausgefahren und auf einer
Totplatte 460 abgesetzt, die in unterschiedlicher Z-Höhe (ZD1, ZD2) liegen.
Eine kurze Flasche durchläuft eine andere Z-Distanz (Z1) als eine hohe
Flasche (Z2). Die Entnahmesteuerung (Fig. 47) definiert für einen beliebigen
Z-Versatz (ZB-ZD) ein XZ-Profil des Entnahmezangenkopfes und erzeugt die
entsprechende Bewegung.
Claims (6)
1. IS-Maschine mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten
einzelnen Sektionen, wobei jede Sektion
eine Rohlingsstation zum Formen eines Külbels aus einem Tropfen geschmolzenen Glases umfaßt, wobei die Rohlingsstation eine Form öffnungs- und Schließmechanik zum Tragen eines gegenüberliegenden Paares von Rohlingsformhälften umfaßt, die so angepaßte Oberflächen haben, daß sie in einer Ansatzfläche aneinander anliegen, wobei der Mittelpunkt der Formen das Zentrum der Formöffnungs- und Schließmechanik definiert, sowie
eine Blasstation zum Formen eines Külbels in eine Flasche, wobei die Blasstation eine Formöffnungs- und Schließmechanik zum Tragen eines gegenüberliegenden Paares von Glasformhälften umfaßt, die so angepaßte Oberflächen haben, daß sie in einer Ansatzfläche aneinander anliegen, wobei der Mittelpunkt der Formen das Zentrum der Blasstation-Formöffnungs- und Schließmechanik bildet,
eine Wende- und Halsring-Haltemechanik mit einer zwischen den Formöffnungs- und Schließmechaniken liegenden Achse zum Übergeben eines Külbels zwischen den Mechaniken, wobei
jede der Formöffnungs- und Schließmechaniken ein Paar von gegenüberliegenden Einsetzträgern aufweist, sowie
eine erste Rundwellen-/Lagereinrichtung zum Tragen der Einsetzträger jeder der Formöffnungs- und Schließmechaniken zur axialen Bewegung, wobei die Achse der ersten Rundwelle horizontal vom Zentrum der Formöffnungs- und Schließmechanik beabstandet ist und auf der Seite des Zentrums der Formöffnungs- und Schließmechanik in der Nähe der Achse der Wende- und Halsring-Haltemechanik liegt,
eine zweite Rundwellen-/Lagereinrichtung zum Tragen der Einsetzträger jeder der Formöffnungs- und Schließmechaniken zur axialen Bewegung, wobei die Achse der zweiten Rundwelle horizontal vom Zentrum der Formöffnungs- und Schließmechanik beabstandet ist und auf der Seite des Zentrums der Formöffnungs- und Schließmechanik liegt, die entfernt ist von der Achse der Wende- und Halsring-Haltemechanik, und
eine Einrichtung zum Verschieben der Einsetzträger zwischen der eingefahrenen und ausgefahrenen Position.
eine Rohlingsstation zum Formen eines Külbels aus einem Tropfen geschmolzenen Glases umfaßt, wobei die Rohlingsstation eine Form öffnungs- und Schließmechanik zum Tragen eines gegenüberliegenden Paares von Rohlingsformhälften umfaßt, die so angepaßte Oberflächen haben, daß sie in einer Ansatzfläche aneinander anliegen, wobei der Mittelpunkt der Formen das Zentrum der Formöffnungs- und Schließmechanik definiert, sowie
eine Blasstation zum Formen eines Külbels in eine Flasche, wobei die Blasstation eine Formöffnungs- und Schließmechanik zum Tragen eines gegenüberliegenden Paares von Glasformhälften umfaßt, die so angepaßte Oberflächen haben, daß sie in einer Ansatzfläche aneinander anliegen, wobei der Mittelpunkt der Formen das Zentrum der Blasstation-Formöffnungs- und Schließmechanik bildet,
eine Wende- und Halsring-Haltemechanik mit einer zwischen den Formöffnungs- und Schließmechaniken liegenden Achse zum Übergeben eines Külbels zwischen den Mechaniken, wobei
jede der Formöffnungs- und Schließmechaniken ein Paar von gegenüberliegenden Einsetzträgern aufweist, sowie
eine erste Rundwellen-/Lagereinrichtung zum Tragen der Einsetzträger jeder der Formöffnungs- und Schließmechaniken zur axialen Bewegung, wobei die Achse der ersten Rundwelle horizontal vom Zentrum der Formöffnungs- und Schließmechanik beabstandet ist und auf der Seite des Zentrums der Formöffnungs- und Schließmechanik in der Nähe der Achse der Wende- und Halsring-Haltemechanik liegt,
eine zweite Rundwellen-/Lagereinrichtung zum Tragen der Einsetzträger jeder der Formöffnungs- und Schließmechaniken zur axialen Bewegung, wobei die Achse der zweiten Rundwelle horizontal vom Zentrum der Formöffnungs- und Schließmechanik beabstandet ist und auf der Seite des Zentrums der Formöffnungs- und Schließmechanik liegt, die entfernt ist von der Achse der Wende- und Halsring-Haltemechanik, und
eine Einrichtung zum Verschieben der Einsetzträger zwischen der eingefahrenen und ausgefahrenen Position.
2. IS-Maschine nach Anspruch 1, wobei die zweite Welle rechteckig ist.
3. IS-Maschine nach Anspruch 2, wobei die ersten und zweiten
Lagereinrichtungen am Einsetzträger gesichert sind.
4. IS-Maschine nach Anspruch 2, weiterhin umfassend:
ein am Sektionsrahmen gesichertes Gehäuse zum Tragen der ersten und zweiten Lagereinrichtungen, wobei
die zweite Welle eine Rundwelle ist und wobei
die ersten und zweiten Rundwellen ein vom Gehäuse entferntes Ende haben, das am Einsetzträger gesichert ist.
ein am Sektionsrahmen gesichertes Gehäuse zum Tragen der ersten und zweiten Lagereinrichtungen, wobei
die zweite Welle eine Rundwelle ist und wobei
die ersten und zweiten Rundwellen ein vom Gehäuse entferntes Ende haben, das am Einsetzträger gesichert ist.
5. IS-Maschine nach Anspruch 4, weiterhin umfassend:
eine Einrichtung zum Verbinden der zweiten Rundwelle mit dem Einsetzträger, enthaltend eine Einrichtung zum Ermöglichen einer Relativbewegung zwischen dem Einsetzträger und der zweiten Rundwelle in Richtung von der ersten Rundwelle zur zweiten Rundwelle, so daß eine Ausdehnung der Formtragemechanik in der Richtung weg von der Wende- und Halsring-Haltemechanik stattfindet.
eine Einrichtung zum Verbinden der zweiten Rundwelle mit dem Einsetzträger, enthaltend eine Einrichtung zum Ermöglichen einer Relativbewegung zwischen dem Einsetzträger und der zweiten Rundwelle in Richtung von der ersten Rundwelle zur zweiten Rundwelle, so daß eine Ausdehnung der Formtragemechanik in der Richtung weg von der Wende- und Halsring-Haltemechanik stattfindet.
6. Formöffnungs- und Schließmechanik nach Anspruch 5, wobei die
Einrichtung zum Verschieben des Einsetzträgers
eine Leitspindel umfaßt und wobei
das Gehäuse weiterhin eine Einrichtung zum vertikalen Tragen der Leitspindel umfaßt,
eine an die Leitspindel gekoppelte Motoreinrichtung, linksgängige und rechtsgängige Muttern, die der Leitspindel betrieblich zugeordnet sind,
eine Gestängegliedeinrichtung, die die linksgängigen und rechtsgängigen Muttern und das Joch verbindet, wobei
das Gehäuse eine vertikale Rückwand aufweist, die eine flache Lageroberfläche definiert und wobei
die linksgängige und rechtsgängige Mutter jeweils eine flache vertikale rückwärtige Lagerfläche aufweisen, wobei
die flache vertikale Rückwand-Lagerfläche und jede der vertikalen rückwärtigen flachen Mutterlagerflächen dazwischen einen ausgewählten Abstand haben, wenn sich die Formtragemechanik in der eingefahrenen Position befindet und wobei
die Leitspindel eine so ausgewählte Steife hat, daß sie, wenn die Formmechanik in die ausgefahrene Position bewegt wird, um die gehaltenen Formhälften dadurch in ein kräftebeaufschlagtes Anliegen an die von der anderen Formtragemechanik gehaltenen Formhälften zu bringen, auslenkt, um zu erreichen, daß die Mutterlagerflächen auf die flachen Rück wand-Lagerflächen aufsetzen, wodurch die Formtragemechanik sicher in der ausgefahrenen Position gehalten wird.
eine Leitspindel umfaßt und wobei
das Gehäuse weiterhin eine Einrichtung zum vertikalen Tragen der Leitspindel umfaßt,
eine an die Leitspindel gekoppelte Motoreinrichtung, linksgängige und rechtsgängige Muttern, die der Leitspindel betrieblich zugeordnet sind,
eine Gestängegliedeinrichtung, die die linksgängigen und rechtsgängigen Muttern und das Joch verbindet, wobei
das Gehäuse eine vertikale Rückwand aufweist, die eine flache Lageroberfläche definiert und wobei
die linksgängige und rechtsgängige Mutter jeweils eine flache vertikale rückwärtige Lagerfläche aufweisen, wobei
die flache vertikale Rückwand-Lagerfläche und jede der vertikalen rückwärtigen flachen Mutterlagerflächen dazwischen einen ausgewählten Abstand haben, wenn sich die Formtragemechanik in der eingefahrenen Position befindet und wobei
die Leitspindel eine so ausgewählte Steife hat, daß sie, wenn die Formmechanik in die ausgefahrene Position bewegt wird, um die gehaltenen Formhälften dadurch in ein kräftebeaufschlagtes Anliegen an die von der anderen Formtragemechanik gehaltenen Formhälften zu bringen, auslenkt, um zu erreichen, daß die Mutterlagerflächen auf die flachen Rück wand-Lagerflächen aufsetzen, wodurch die Formtragemechanik sicher in der ausgefahrenen Position gehalten wird.
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