DE19850868C1 - Schaltung und Verfahren zum Zünden einer Zündpille - Google Patents
Schaltung und Verfahren zum Zünden einer ZündpilleInfo
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Abstract
Eine Schaltung zum Zünden einer Zündpille (6) enthält eine Zündspannungseinheit (14), die in Reihe mit der Zündpille und einem Zündtransistor geschaltet ist, der über ein Zündkommando leitend geschaltet wird. In Reihe mit der Zündpille und dem Zündtransistor ist ein Safing-Schalter (24) geschaltet, der über ein eigenes Safingkommando während des Anliegens eines Zündimpulses leitend geschaltet wird. Das Safingkommando und das Zündkommando werden der Schaltung über ein Bus-Leitungssystem zugeführt. Es wird eine hohe Sicherheit gegenüber Fehlzündungen der Zündpille erreicht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltung zum Zünden einer Zünd
pille gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs, sowie ein
entsprechendes Zündverfahren.
Bei gattungsgemäßen Zündpillen mit nur einem Zündtransistor
in der Zündendstufe besteht das Risiko, daß durch Kurzschluß
dieses Zündtransistors die Zündpille versehentlich gezündet
wird. Auch Endstufen mit zwei Zündtransistoren bieten nur be
dingten Schutz, da bei fehlerhafter Interpretation eines Zün
dimpulses oder bei anderen Fehlern in der Zündpillen-Elek
tronik eine Fehlzündung ausgelöst werden kann. Diese Gefahr
besteht insbesondere dann, wenn die Schaltung über ein Bus-
Leitungssystem angesteuert wird und ein über das Bus-
Leitungssystem zugeführtes Kommando infolge irgendwelcher
Fehler irrtümlich als Zündkommando interpretiert wird.
Aus der DE 34 12 798 C2 ist eine gattungsgemäße Schaltung be
kannt, bei der ein Lichtleiter mit einem elektrooptischen
Wandler verbunden ist. Der Wandler ist mit einem Mikroprozes
sor verbunden, mit Hilfe dessen zwei Schalttransistoren an
gesteuert werden. Zwischen Ausgängen des Wandlers liegt eine
Reihenschaltung aus dem ersten Schalttransistor und einem La
dekondensator, so daß der Ladekondensator auf eine Ladespan
nung aufgeladen wird, wenn der erste Schalttransistor vom Mi
kroprozessor auf Durchlaß geschaltet wird. An den Klemmen des
Ladetransistors liegt eine Reihenschaltung aus dem zweiten
Schalttransistor und einer Zündpille. Wenn der zweite Schalt
transistor, der einen Zündtransistor bildet, vom Mikroprozes
sor auf Durchlaß geschaltet wird, entlädt sich der Ladekon
densator über die Zündpille, so daß diese zündet. Eine Eigen
art der vorbekannten Schaltung liegt darin, daß bei einem
Fehler des zweiten Schalttransistors, beispielsweise einem
Kurzschluß, oder bei fehlerhafter Ansteuerung des zweiten
Schalttransistors eine versehentliche Zündung der Zündpille
erfolgen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Schaltung dahingehend weiterzubilden, daß eine erhöhte Funk
tionssicherheit gegeben ist, sowie ein entsprechendes Verfah
ren anzugeben.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
bzw. 9 gelöst.
Bei der Erfindung kann die Zündpille nur dann gezündet wer
den, wenn gleichzeitig mit dem Zündimpuls ein Safingimpuls
vorhanden ist, der den mit der Zündpille verbundenen Safing-
Schalter leitend schaltet.
Die Unteransprüche sind auf vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung gerichtet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeich
nungen beispielsweise und mit weiteren Einzelheiten erläu
tert.
Es stellen dar:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Schaltung und
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer abgeänderten Ausführungs
form einer Schaltung.
Gemäß Fig. 1 ist an ein Bus-Leitungssystem 2 eine Slave-
Einheit 4 angeschlossen, die zum Zünden einer Zündpille 6
dient.
Das Bus-Leitungssystem 2 enthält eine erste Leitung 8, die
eine erste Versorgungsspannung führt, und eine zweite Leitung
10, die eine zweite, vorteilhafterweise von der ersten ver
schiedene Versorgungsspannung führt. Bei unterschiedlichen
Versorgungsspannungen kann deren Differenz über einen optio
nal vorhandenen Gleichrichter 12 abgenommen werden und bildet
eine weitere Versorgungsspannung. Das Bus-Leitungssystem 2
dient somit zur Übertragung von Informationen und Befehlen
und zur Spannungsversorgung der Slave-Einheit 4.
Die Slave-Einheit 4 enthält eine Zündspannungseinheit 14, die
eine Spannung erzeugt, die zur Zündung der Zündpille 6 dient.
Die Zündspannung liegt an einem Zündspannungsausgang 16 der
Slave-Einheit 4. Weiter weist die Slave-Einheit 4 einen Sa
fing-Ausgang 18 auf, dessen Funktion weiter unten erläutert
wird, und der von der zweiten Leitung 10 herüber die Leitung
19 angesteuert wird. Ein Eingang 20 der Slave-Einheit 4 ist
mit einem Zündtransistor 22 verbunden, der nach Empfang eines
codierten Zündbefehls auf dem Bus-Leitungssystem 2 durch ei
nen Decoder (nicht dargestellt) über die Leitung 23 angesteu
ert wird und über einen Ausgang 25 mit Masse verbunden ist.
Der Zündspannungsausgang 16 ist über die Zündpille 6 mit ei
nem Safingtransistor 24 verbunden, der in Reihe zwischen der
Zündpille 6 und dem Eingang 20 liegt.
Zur Ansteuerung des Safingtransistors 24 ist dieser über eine
Zenerdiode 26 mit dem Safing-Ausgang 18 verbunden. Parallel
an dem Ausgang 16 und dem Ausgang 18 liegt ein Ladekondensa
tor 27 und am Ausgang 18 ein Glättungskondensator 28. An der
Verbindung zwischen der Zenerdiode 26 und dem Safingtransi
stor 24 liegt ein Pull-Down-Widerstand 30.
Die weitere, in der Slave-Einheit 4 angeordnete Elektronik
bzw. Mikroelektronikumfang ist an sich bekannt und wird daher
nicht beschrieben.
Die Funktion der beschriebenen Schaltung ist folgende:
Der Safingtransistor 24 ist normalerweise gesperrt, da am Sa
fing-Ausgang 18 eine Spannung liegt, die geringer ist als die
Durchbruchsspannung der Zenerdiode 26. Weder ein Kurzschluß
im Zündtransistor 22 noch ein versehentliches Aktivieren des
Zündtransistor 22 über die Leitung 23 führen in diesem Zu
stand zu einer Zündung der Zündpille 6.
Für eine Zündung wird zunächst über das Bus-Leitungssystem 2
von einer nicht gezeigten Steuerschaltung erzeugtes Zündkom
mando übertragen, das den Zündtransistor 22 über die Leitung
23 aktiviert bzw. leitend macht. Anschließend wird die Bus-
Spannung und damit die Spannung am Safing-Ausgang 18 erhöht,
so daß die Zenerdiode 26 leitend wird und den Safingtransi
stor 24 aktiviert bzw. in seinen leitenden Zustand schaltet.
Beide Transistoren 24 und 22 sind nun leitend, so daß die
Zündpille 6 über die am Zündspannungsausgang 16 liegende
Zündspannung gezündet wird. Durch den Kondensator 27 ist eine
ausreichende Zündenergie sichergestellt.
Es versteht sich, daß die Schaltung in vielfältiger Weise ab
geändert werden kann. Beispielsweise kann der Gleichrichter
12 fehlen. Der Kondensator 28 kann fehlen. Die Transistoren
22 und 24 sowie die Zenerdiode 26 können durch ähnlich wir
kende Bauelemente ersetzt werden. Anstelle der Aktivierung
des Safingtransistors 24 über die Bus-Spannung kann der Sa
fingtransistor 24 über ein zusätzliches, sich von dem Buskom
mando für den Zündtransistor 22 unterscheidenden codierten
Buskommando aktiviert werden.
Gestrichelt dargestellt sind ein Widerstand 34 mit zugehöri
gem Schalter 36 und ein Widerstand 38 mit zugehörigem Doppel
schalter 40. Der Widerstand 34 kann parallel zu dem Safing
transistor 24 geschaltet werden und der Widerstand 38 kann im
Sinne eines Begrenzungswiderstandes für den Strom durch den
Zündtransistor 22 geschaltet werden. Die Schalter 36 und 40
werden für Diagnosezwecke benutzt, um bei einer Diagnose die
Zündpillenelektronik nicht zu stören. Der Widerstand 34 macht
den normalerweise gesperrten Safingtransistor 24 unwirksam
und der Widerstand 38 begrenzt den Strom bei einem eventuel
len Kurzschluß des Zündtransistors 22. Wenn der Diagnosestrom
unterhalb der Zündschwelle der Zündpille 6 bleibt, wird diese
nicht gezündet.
In einer abgeänderten Ausführungsform fehlen die Bauteile 36,
38 und 40 und ist nur der Widerstand 34 vorhanden. Der Wider
stand 34 dient dann dazu, auch im geöffneten Zustand des Sa
fing-Schalters bzw. Safingtransistors eine Durchgangsprüfung
der Zündpille 6 durchzuführen. Die Größe des Widerstandes 34
ist zumindest so hoch zu wählen, daß der Strom durch die
Zündpille 6 bei einem Kurzschluß des Zündtransistors 22 nicht
zur Zündung führt.
Der Safingtransistor kann auch parallel zur Zündpille 6 ge
schaltet sein und ist dann normalerweise durchgeschaltet, so
daß die Zündpille kurzgeschlossen ist. Bei Erfassen eines Un
falls erzeugt die Steuerschaltung zusätzlich zu dem Zündkom
mando ein das Öffnen des Safingtransistors bewirkendes Si
gnal, z. B. durch Spannungserhöhung der Leitung 10, so daß der
Safingtransistor in den Sperrzustand gelangt. Der Safingtran
sistor kann in diesem Fall als Verarmungs-FET ausgebildet
sein, dessen Gate in gleicher Weise wie bei Fig. 1 verschal
tet ist.
Fig. 2 zeigt andere Möglichkeiten zur Schaltung des Safing
transistors 24.
Gleiche Bauteile wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1
sind mit gleichen Bezugszeichen belegt.
Der Unterschied zwischen der Ausführungsform gemäß Fig. 2 und
der der Fig. 1 besteht darin, daß die Safingtransistoren 24a
und 24b anders geschaltet sind. Der Safingtransistor 24a ist
zwischen den Zündspannungsausgang 16 und die Zündpille 6 ge
schaltet. Der Safingtransistor 24b ist zwischen den Ausgang
25 und Masse geschaltet. Die Steuerleitungen der Safingtran
sistoren 24a und 24b weisen Anschlüssen 42a und 42b auf, die
in nicht dargestellter Weise mit dem freien Anschluß 42c der
Zenerdiode 26 verbunden sind.
Die Funktion der Ausführungsform gemäß Fig. 2 entspricht der
der Fig. 1. Es versteht sich, daß einer der Safingtransisto
ren 24a und 24b fehlen kann.
Die erfindungsgemäße Schaltung, die eine Zündstufe für Zünd
pillen bildet, ist nicht auf die Ansteuerung über Bus-
Leitungssysteme beschränkt. Durch den Safing-Schalter bzw.
Safingtransistor ist eine Redundanz geschaffen, mit der eine
hohe Sicherheit gegen Fehlauslösungen erreicht wird.
Claims (10)
1. Schaltung zum Zünden einer Zündpille (6), enthaltend
eine Zündspannungseinheit (14) mit einem Zündspannungsausgang
(16), an dem in Reihe die Zündpille und ein Zündtransistor
(22) liegen, der über einen Zündimpuls leitend geschaltet
wird, so daß die Zündpille zündet,
dadurch gekennzeichnet, daß
mit der Zündpille (6) ein Safing-Schalter (24; 24a, 24b) ver
bunden ist, der normalerweise einen eine Zündung der Zündpil
le hervorrufenden Stromfluß verhindert und der über einen
Safingimpuls während des Anliegens eines Zündimpulses am
Zündtransistor (22) umgeschaltet ist, so daß die Zündpille
zündet.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Safing-Schalter (24; 24a, 24b) mit der Zündpille (6)
und dem Zündtransistor (22) in Reihe geschaltet ist.
3. Schaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Safing-Schalter durch einen Safing-
Transistor (24; 24a, 24b) gebildet ist, der über eine Zener
diode (26) mit dem Safingimpuls beaufschlagt wird, wobei die
Zenerdiode bei Anliegen des Safingimpulses leitend ist.
4. Schaltung nach 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zündtransistor (22) und der Safingtransistor (24; 24a, 24b)
über ein Bus-Leitungssystem (2) angesteuert werden.
5. Schaltung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß an das Bus-Leitungssystem (2) eine Slave-Einheit (4) an
geschlossen ist, die die Zündspannungseinheit (14) mit dem
Zündspannungsausgang (16) und den Zündtransistor (22), einen
Safing-Ausgang (18) und einen Eingang (20) enthält, der mit
dem Zündtransistor (22) verbunden ist.
6. Schaltung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bus-Leitungssystem (2) zwei Leitungen (8, 10) ent
hält, deren eine (8) ein Zündkommando und deren andere (10)
ein Safingkommando überträgt.
7. Schaltung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß beide Leitungen (8, 10) unterschiedliche Versorgungsspan
nungen führen und zwischen den Leitungen ein Gleichrichter
(12) angeordnet ist.
8. Schaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß für Diagnosezwecke der Safing-
Schalter (24) mittels eines Widerstandes (34) überbrückbar
ist.
9. Verfahren zum Zünden einer Zündpille, insbesondere
eines Kraftfahrzeug-Insassenschutzsystems, bei dem bei Erfas
sen eines die Zündungsauslösungskriterien erfüllenden Ereig
nisses, insbesondere eines Kraftfahrzeug-Unfalls, zwei unter
schiedliche elektrische Impulse im wesentlichen gleichzeitig
erzeugt werden, die an zwei mit der Zündpille verbundene
Schalter angelegt werden und diese so umschalten, daß Zünd
strom durch die Zündpille fließt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der eine Impuls ein an das Gate des einen Schalters ange
legtes Zündkommando ist und der andere Impuls durch Span
nungserhöhung einer Versorgungsspannungsleitung gebildet
wird, die mit einem Gateanschluß des anderen Schalters über
zwischengeschaltete Elemente verbunden ist.
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8331 | Complete revocation |