DE19848902A1 - Spannvorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung mit einem inneren Rohrstück und
einem konzentrischen äußeren Rohrstück, die in Richtung der Rohrachsen
gegeneinander verspannbar sind.
Derartige Spannvorrichtungen sind insbesondere als hydraulische
Spannvorrichtungen bekannt und dienen bspw. dazu, auf einer Welle angeordnete
Teile mit sehr hoher Kraft gegen einen Anschlag zu drücken. Dafür wird die
Spannvorrichtung auf das Wellenende mittels eines Gewindes am inneren
Rohrstück aufgeschraubt, bis sie am Werkstück anliegt. Anschließend wird
zwischen äußeres und inneres Rohrstück eine Hydraulikflüssigkeit eingebracht,
die dafür sorgt, daß das äußere Rohrstück fest gegen des Werkstück gepreßt
wird, um somit die erforderliche Vorspannkraft zu erzeugen.
Derartige Spannvorrichtungen sind infolge der Abdichtung der
Hydraulikeinrichtung und der notwendigen hohen Öldrücke teuer in der
Herstellung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Spannvorrichtung so weiter zu entwickeln, daß sie einfach und preisgünstig
herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zwischen den Rohrstücken mehrere
Tellerfedern beabstandet zueinander angeordnet sind, wobei ein innerer Teil
mindestens einer Tellerfeder mit dem inneren Rohrstück und ein äußerer Teil
mindestens einer Tellerfeder mit dem äußeren Rohrstück zusammenwirkt.
Die beabstandete Anordnung der Tellerfedern führt zu einem Kraftspeicher, der
durch die Anzahl der Tellerfedern beliebig dimensioniert werden kann. Die
Beabstandung ist dabei erfindungsgemäß so ausgebildet, daß zwischen den
Tellerfedern eine möglichst geringe bis gar keine Reibung entsteht.
Die Tellerfedern können alle mit dem inneren und dem äußeren Rohrstück in
Verbindung stehen. Es genügt jedoch, wenn ein innerer Teil mindestens einer
Tellerfeder mit dem inneren Rohrstück und ein äußerer Teil mindestens einer
Tellerfeder mit dem äußeren Rohrstück zusammenwirkt. Die Summe der Kraft
aller Tellerfedern wird dann über Abstandshalter, die die Tellerfedern
beabstandet halten, weitergeleitet.
Diese Abstandshalter können bspw. Ringscheiben oder sogenannte Sprengringe
sein. Sprengringe haben den Vorteil, daß sie besonders einfach am inneren
und/oder äußeren Rohr befestigbar sind.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß die Tellerfedern
innen und/oder außen durch Gewinde mit dem Rohrstück in Verbindung stehen.
Umfangreiche Versuchen haben gezeigt, daß entgegen der allgemeinen Meinung
Gewinde am Außenrand der Tellerfedern die Haltbarkeit und Funklion der
Tellerfedern nicht nennenswert beeinflussen. Insbesondere die Anordnung von
Gewinden am inneren und am äußeren Rand der Tellerfedern und deren
Zusammenwirken mit Gewinden an der Außenseite des inneren Rohrstücks und
an der Innenseite des äußeren Rohrstücks führen zu einem einfachen Aufbau der
Spannvorrichtung.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß die Tellerfedern am
äußeren Rand und/oder am inneren Rand mindestens einen Einschnitt aufweisen.
Ein derartiger Einschnitt erlaubt es, die Tellerfedern so zu verbiegen, daß
vorzugsweise die innere und die äußere Umfangslinie der Tellerfeder eine
Spiralform annimmt. Aneinander angelegte Tellerfedern berühren sich somit
nicht flächig sondern nur punktweise. Außerdem kann die Spiralform der inneren
Umfangsfläche bzw. der äußeren Umfangsfläche dazu verwendet werden mit
einem Gewinde am inneren bzw. äußeren Rohrstück zusammenzuwirken. Dazu
kann die Umfangsfläche der Tellerfeder Innen bzw. Außen auf die Form eines
Gewindegangs abgestimmt werden. Die Tellerfeder wird hierzu aus dünnem
Blech gefertigt, so daß durch die anschließende Verbiegung der innere bzw.
äußere Rand der Tellerfeder einen Gewindegang beschreibt. Das Gewinde der
Innen- und Außenhülse ist auf die Randform der Tellerfeder abgestimmt und
beispielsweise als Flach- oder Rundgewinde ausgeführt.
Vorteilhaft ist es, wenn zwischen den Rohrstücken mindestens drei und
vorzugsweise mindestens fünf Tellerfedern, insbesondere sogar mehr als zehn
Tellerfedern angeordnet sind. Dies führt zu einer geringeren Belastung der
einzelnen Tellerfeder. Durch die Wahl der Art, Größe und Anzahl der
Tellerfedern kann die Vorrichtung an beliebige Anwendungsfälle angepaßt
werden.
Je nach Aufbau der Spannvorrichtung kann es vorkommen, daß ein Verdrehen
des inneren Rohrstücks gegen das äußere Rohrstück möglich ist, und es werden
deshalb Mittel vorgeschlagen, um eine Verdrehung des inneren Rohrstücks zum
äußeren Rohrstück zu begrenzen.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind der Zeichnung dargestellt und
werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch eine unverspannt auf einem Wellenende
aufgeschraubte Spannvorrichtung,
Fig. 2 die Spannvorrichtung nach Fig. 1 mit auf das Wellenende
aufgesetztem Werkzeug,
Fig. 3 eine mit dem Werkzeug vorgespannte Spannvorrichtung,
Fig. 4 eine gegen die Spannfläche auf dem Wellenende festgeschraubte
Spannvorrichtung,
Fig. 5 die Spannvorrichtung nach Fig. 4 mit abgenommenen Werkzeug,
Fig. 6 einen Schnitt durch eine alternative Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Spannvorrichtung und
Fig. 7 ein Beispiel einer Schraubtellerfeder.
Die in Fig. 1 gezeigte erfindungsgemäße Spannvorrichtung 1 besteht im
wesentlichen aus einem inneren Rohrstück 2, einem konzentrisch dazu
angeordneten äußeren Rohrstück 3 und fünf dazwischen angeordneten
Tellerfedern 4, 5, 6, 7 und 8.
Das innere Rohrstück 2 hat ein Innengewinde 9, mit dem es auf ein Wellenende
10 aufschraubbar ist. Das innere Rohrstück 2 hat auf seiner von einer
Spannfläche 11 abgewandten Seite einen Innenflansch 12 und auf seiner der
Spannfläche 11 zugewandten Seite ist in das innere Rohrstück 2 eine radial
vorstehende Ringscheibe 13 eingepaßt. Diese Ringscheibe 13 kann bspw. auch
als Sprengring ausgebildet sein, um möglichst einfach in eine an der Außenseite
des inneren Rohrstücks 2 eingefräste Nut 14 einklemmbar zu sein.
Das äußere Rohrstück 3 hat an seinem, der Spannfläche 11 zugewandten Ende
einen Innenflansch 15 und am anderen Ende vom Rohrstück einen nach innen
weisenden Positioniering 16.
Das innere Rohrstück 2 hat auf seiner Außenseite ein Gewinde 17 und das
äußere Rohrstück 3 hat an seiner Innenseite ein Gewinde 18. Die zwischen
innerem und äußerem Rohrstück angeordneten Tellerfedern weisen an ihren
radialen Innen- und Außenflächen ebenfalls Gewinde 19 bzw. 20 auf, so daß die
Tellerfedern 4, 5, 6, 7, 8 zwischen den Rohrstücken einschraubbar sind. Zum
Einsetzen der Tellerfedern 4 bis 8 ist der Sprengring 13 und der auf das
Innengewinde 18 des äußeren Rohrstücks 3 aufgeschraubte Positionierring
entfernbar.
Die so zusammengesetzte Spannvorrichtung 1 kann als kompakte Einheit auf ein
Wellenende 10 aufgeschraubt werden, so daß der Flansch 15 des äußeren
Rohrstücks 3 die Spannfläche 11 berührt. Anschließend wird, wie in Fig. 2
gezeigt, ein hydraulisches Werkzeug 21 auf das Wellenende 10 aufgesetzt. Dieses
hydraulische Werkzeug 21 gleitet über das Gewinde 22 des Wellenendes und ist
mittels eines Außengewindes 23 auf das Innengewinde 19 des äußeren
Rohrstücks 3 aufschraubbar. Dieses hydraulische Werkzeug 21 wird zunächst
soweit auf das Gewinde 19 des äußeren Rohrstücks aufgeschraubt, bis das
Spannwerkzeug am Flansch 12 des inneren Rohrstücks 2 anliegt. Anschließend
wird über nicht gezeigte Kanäle Hydraulikflüssigkeit in die Ringkammer 24
gepreßt, so daß über die Dichtung 25 eine Kraft auf den Ringkolben 26 ausgeübt
wird.
Durch diese Kraft wird, wie in Fig. 3 gezeigt, der Ringkolben 26 so stark
gegen den Flansch 12 des inneren Rohrstücks 2 gepreßt, daß das äußere
Rohrstück 3 entgegen der Kraft der Tellerfedern 4 bis 8 von der Spannfläche 11
weggezogen wird.
Anschließend kann, wie in Fig. 4 gezeigt, die Spannvorrichtung 1 zusammen
mit dem hydraulischen Werkzeug 21, im vorgespannten Zustand gegen die
Spannfläche 11 geschraubt werden.
Sowie der Flansch 15 des äußeren Rohrstücks 3 an der Spannfläche 11 anliegt,
kann das hydraulische Werkzeug 21 entspannt werden. Anschließend wird es
entsprechend dem Pfeil 27 von der Spannvorrichtung 1 abgeschraubt und von der
Welle 10 genommen, so daß letztlich, wie in Fig. 5 gezeigt, die gesamte Kraft
durch die Tellerfedern 4 bis 8 aufgenommen wird. Der Kraftfluß geht dann von
der Spannfläche 11 auf den Flansch 15 des äußeren Rohrstücks 3 und über das
Innengewinde 18 des äußeren Rohrstücks 3 auf die Außengewinde 19 der
Tellerfedern 4 bis 8 über. Die radial innenliegenden Gewinde 20 der
Tellerfedern leiten die Kraft weiter über das Außengewinde 17 in das innere
Rohrstück 2 und von dort über das Innengewinde 9 des inneren Rohrstücks 2 auf
das Außengewinde 22 der Welle 10.
Die Fig. 6 zeigt eine weitere Spannvorrichtung 30, bei der die Tellerfedern 31
bis 35 weder ein Außengewinde, noch ein Innengewinde aufweisen. Um die
Tellerfedern beabstandet zu halten, sind ringförmige Abstandshalter 36 bis 39
zwischen den Federn 31 bis 35 am radial inneren Ende der Federn vorgesehen
und weitere ringförmige Abstandshalter 40 bis 43 am radial äußeren Ende der
Tellerfedern 31 bis 35 zwischen den Tellerfedern angeordnet. Diese
Abstandshalter 36 bis 43 können einfach zwischen die Tellerfedern 31 bis 35
eingelegt werden. Vorteilhafterweise sind die Abstandshalter 36 bis 43 jedoch in
entsprechende Nuten an der Außenseite des inneren Rohrstücks 44 und an der
Innenseite des äußeren Rohrstücks 45 eingepaßt. Der übrige Aufbau entspricht
dem Aufbau der Spannvorrichtung 1 und die Funktionsweise entspricht ebenfalls
dem anhand der Fig. 1 bis 5 dargestellten Ablauf.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Tellerfeder ist in Fig. 7 dargestellt.
Diese Tellerfeder 46 hat einen äußeren Rand 47 und einen inneren Rand 48. Im
äußeren Rand 47 ist ein Einschnitt 49 vorgesehen, der sich etwa bis zur
neutralen Linie der Tellerfeder erstreckt. Im Bereich der neutralen Linie
zwischen innerem Rand 48 und äußerem Rand 47 erweitert sich der Einschnitt
49 in eine Öffnung 50, die als Bohrung ausgebildet ist. Im vorliegenden Fall ist
nur ein Einschnitt 49 gezeigt. Es ist jedoch verständlich, daß am äußeren
Umfang 47 auch mehrere derartige Einschnitte vorgesehen werden können, um
das Verbiegen der Tellerfeder zu erleichtern oder eine stärkere Steigung zu
erreichen. Das gleiche trifft für den inneren Umfang 48 zu, bei dem im
vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Einschnitt 51 vorgesehen ist, der in einer
Bohrung 52 auf der neutralen Linie der Tellerfeder endet.
Claims (9)
1. Spannvorrichtung
mit einem inneren Rohrstück und
einem konzentrischen äußeren Rohrstück, die in Richtung der Rohrachsen gegeneinander verspannbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Rohrstücken mehrere Tellerfedern beabstandet zueinander angeordnet sind,
wobei ein innerer Teil mindestens einer Tellerfeder mit dem inneren Rohrstück und
ein äußerer Teil mindestens einer Tellerfeder mit dem äußeren Rohrstück zusammenwirkt.
mit einem inneren Rohrstück und
einem konzentrischen äußeren Rohrstück, die in Richtung der Rohrachsen gegeneinander verspannbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Rohrstücken mehrere Tellerfedern beabstandet zueinander angeordnet sind,
wobei ein innerer Teil mindestens einer Tellerfeder mit dem inneren Rohrstück und
ein äußerer Teil mindestens einer Tellerfeder mit dem äußeren Rohrstück zusammenwirkt.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tellerfedern durch Abstandshalter beabstandet angeordnet sind.
3. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abstandshalter Sprengringe aufweisen.
4. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abstandshalter am inneren und/oder äußeren
Rohr befestigt sind.
5. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tellerfedern innen und/oder außen durch
Gewinde mit dem Rohrstück in Verbindung stehen.
6. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tellerfedern am äußerem Rand und/oder am
inneren Rand mindestens einen Einschnitt aufweisen.
7. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Rohrstücken mindestens drei
Tellerfedern angeordnet sind.
8. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Rohrstücken mindestens fünf
Tellerfedern angeordnet sind.
9. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel zur Begrenzung einer Verdrehung des inneren
Rohrstücks zum äußeren Rohrstück vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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DE (1) | DE19848902A1 (de) |
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1998
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- 1998-11-18 EP EP98965079A patent/EP1032768A2/de not_active Withdrawn
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WO1999027260A2 (de) | 1999-06-03 |
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Owner name: LABS GMBH, 52349 DUEREN, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |