DE19848827A1 - Vorrichtung zur Dämpfung von Störspannungen - Google Patents
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Abstract
Eine Drossel (1) weist einen Ringkern (2) auf, auf den Drosselspulen aufgewickelt sind. Die Drosselspulen (3) sind in Spulensektoren (4) eingeteilt, die untereinander durch Wicklungslücken (5) getrennt sind. Durch die Wicklungslücken (5) wird die Kapazität der Drosselspulen (3) verringert und die Drosselspulen (3) weisen Resonanzen mit größeren Maximalwerten für die Impedanz und mit größeren Bandbreiten auf.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Dämpfung von
Störspannungen mit einem Magnetkern und wenigstens einer um
den Magnetkern gewickelten Drosselspule mit einer Vielzahl
von Windungen.
Derartige Vorrichtungen sind allgemein bekannt und werden
beispielsweise dazu verwendet, das Einspeisen von Störspan
nungen durch Netzverbraucher ins Netz zu unterdrücken. Für
eine gute Dämpfungswirkung ist es erforderlich, eine mög
lichst hohe Impedanz der Drossel in einem möglichst breiten
Frequenzbereich zu erzielen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Dämpfung von Stör
spannungen zu schaffen, die eine hohe Impedanz in einem brei
ten definierten Frequenzbereich aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich
entlang jeder Drosselspule eng gewickelte Wicklungsabschnitte
mit weit gewickelten Wicklungsabschnitten abwechseln.
Da jede Drosselspule eng gewickelte Wicklungsabschnitt um
faßt, ist die Zahl der Windungen insgesamt hoch, so daß sich
ein hoher Wert für die Induktivität der Vorrichtung ergibt.
Andererseits wird die Kapazität der Drosselspule durch die
weit gewickelten Wicklungsabschnitte bestimmt, so daß sich
insgesamt ein kleiner Kapazitätswert für jede Drosselspule
ergibt. Beides hat zur Folge, daß die aufgrund der Induktivi
tät und der Kapazität auftretenden Resonanzen eine große
Bandbreite und einen großen Maximalwert für die Impedanz auf
weisen. Durch eine geeignete Dimensionierung ist es dabei
möglich, die Resonanzfrequenzen der Vorrichtung auf Werte zu
legen, bei denen das Spektrum der Störsignale Maxima auf-
weist, und auf diese Weise die Unterdrückung der Störungs
signale zu optimieren.
Weitere Ausführungsbeispiele und vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung
im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine stromkompensierte Drossel;
Fig. 2 den Impedanzverlauf der Drossel aus Fig. 1, aufge
tragen über die Frequenz;
Fig. 3 ein Ersatzschaltbild für eine der Drosselspulen der
Drossel aus Fig. 1;
Fig. 4 ein Prinzipschaltbild für die Drossel aus Fig. 1;
und
Fig. 5 eine Darstellung des Verlaufs des Verhältnisses von
Induktivität zur Kapazität in Abhängigkeit von der
Resonanzfrequenz für eine ideelle und eine reelle
Drossel.
Fig. 1 zeigt eine stromkompensierte Drossel 1, die einen
Ringkern 2 aufweist. Auf den Ringkern 2 sind Drosselspulen 3
aufgewickelt, die über eng gewickelte Spulensektoren 4 sowie
über Wicklungslücken 5 verfügen.
Die stromkompensierte Drossel 1 dient dazu, auf Netzleitungen
entstehende asymmetrische Störspannungen zu unterdrücken. Da
bei soll der Nennstrom die Drossel 1 nicht in Sättigung trei
ben. Zu diesem Zweck wird die Drossel 1 über Anschlußleitun
gen 6 so an Netzleitungen angeschlossen, daß sich der vom
Nennstrom in den beiden Drosselspulen 3 erzeugte Fluß im
Ringkern 2 zu Null kompensiert.
Zur Unterdrückung asymmetrischer Störspannungen ist es nun
erforderlich, daß die Drossel 1 in einem möglichst weiten
Frequenzbereich eine möglichst hohe Impedanz aufweist.
Fig. 2 stellt mit einer gestrichelten Linie 7 den Verlauf
der Impedanz einer in der Zeichnung nicht dargestellten Dros
sel ohne Wicklungslücke 5 dar. Im Vergleich dazu ist in Fig.
2 mit einer durchgezogenen Kurve 8 der Impedanzverlauf der
Drossel 1 dargestellt. Aus Fig. 2 wird deutlich, daß die Im
pedanzkurve 8 ein größeres Impedanzmaximum aufweist als die
Impedanzkurve 7. Auch die Halbwertsbreiten der Resonanzen
sind bei der Impedanzkurve 8 größer als bei der Impedanzkurve
7. Im Vergleich zu einer Drossel ohne Wicklungslücke weist
somit die Drossel 1 mit der Wicklungslücke 5 bei gleicher
Windungszahl und gleichem Ringkern höhere Werte für die Impe
danz in einem größeren Frequenzbereich auf.
Dieser Effekt soll nun anhand Fig. 3 bis 5 weiter erläutert
werden.
Fig. 3 zeigt ein Ersatzschaltbild für die Drosselspule 3.
Die Induktivitäten L1 bis L3 sowie L5 bis L7 veranschaulichen
die Induktivität der Windungen in den Spulensektoren 4, wo
hingegen die Induktivität L4 die Induktivität der Wicklungs
lücke 5 darstellt. Die Widerstände R1 bis R7 stehen für die
Leitungswiderstände der Windungen. In gleicher Weise stellen
die Kapazitäten Cw1 bis Cw3 sowie Cw5 bis Cw7 die Kapazitäten
zwischen nebeneinanderliegenden Windungen in den Spulensekto
ren 4 dar. Die Kapazität Cw4 schließlich deutet die Kapazität
der Wicklungslücke 5 an. Ferner ist in Fig. 3 berücksich
tigt, daß der Ringkern 2 kein Isolator ist, was in Fig. 3
durch die Widerstände R12 bis R78 angedeutet ist. Insbesonde
re hochfrequente Spannungskomponenten koppeln über Kondensa
toren Ck1 bis Ck8 in den Ringkern 2 ein.
Da die Kapazität Cw4 der Drosselspule 3 im Bereich der Wick
lungslücke 5 wesentlich kleiner als die Kapazitäten Cw1 bis
Cw3 sowie Cw5 bis Cw7 ist, ist die Kapazität der Drosselspule
3 im wesentlichen gleich der Kapazität Cw4 der Drosselspule 3
in der Wicklungslücke 5. Die Induktivität der Drosselspule 3
ist jedoch gleich der Summe der Induktivitäten L1 bis L7.
Der sich aufgrund der Verkleinerung der Kapazität Cw4 erge
bende Effekt läßt sich nun anhand des in der Fig. 4 darge
stellten Prinzipschaltbildes erklären.
In Fig. 4 steht die Induktivität L für die Summe der Induk
tivitäten L1 bis L7 in Fig. 3. Vor der Induktivität L ist in
Fig. 4 ein Leitungswiderstand RL eingezeichnet, zu dem eine
Kapazität C parallel geschaltet ist. Der Wert der Kapazität C
entspricht im wesentlichen dem Wert der Kapazität Cw4 aus
Fig. 3. Außerdem ist zum Widerstand RL und der Induktivität L
der Drosselspule 3 eine Impedanz RP parallel geschaltet, die
den über den Ringkern 2 führenden Strompfad verdeutlicht.
Das in Fig. 4 dargestellte Prinzipschaltbild ist das Prin
zipschaltbild eines verlustbehafteten Parallelschwingkreises.
Für den Fall, daß RP wesentlich größer als RL ist, gilt für
die Bandbreite
wobei Δf die Bandbreite und f0 die Resonanzfrequenz ist. Dar
aus ergibt sich, daß die Bandbreite zumindest bei verschwin
dendem Leitungswiderstand RL und endlichem Parallelwiderstand
RP mit zunehmendem Verhältnis von Induktivität L zu Kapazität
C wächst. Demnach ist es für eine große Bandbreite erforder
lich, die Induktivität der Drosselspule 3 möglichst groß und
die Kapazität C der Drosselspule 3 möglichst klein zu machen.
Für die Impendanz bei der Resonanzfrequenz ergibt sich unter
der Bedingung, daß RP sehr viel größer als RL ist, die For
mel
Anhand dieser Formel wird deutlich, daß der Resonanzwider
stand ebenfalls mit wachsendem Verhältnis von Induktivität L
zu Kapazität C zunimmt. Um große Maximalwerte bei den Reso
nanzfrequenzen für die Impendanz zu erzielen, ist es demnach
wiederum erforderlich, die Induktivität L möglichst groß und
die Kapazität C möglichst klein werden zu lassen.
Anhand der beiden Formeln wird auch deutlich, daß der be
schriebene Effekt von gleichzeitiger Erhöhung von Bandbreite
und Resonanzwiderstand nur auftritt, wenn der Parallelwider
stand RP nicht allzu hohe Werte annimmt. Da die spezifischen
Widerstände von Ferriten wesentlich größer als die spezifi
schen Widerstände von weichmagnetischen nanokristallinen Le
gierungen sind, sind die beschriebenen Effekte bei mit Fer
ritkernen ausgestatteten Drosselspulen wesentlich schwächer.
Unter einer weichmagnetischen nanokristallinen Legierung wer
den dabei beispielsweise die aus der EP 0 271 657 B1 bekann
ten Legierungen verstanden.
Fig. 5 schließlich zeigt, wie sich das Verhältnis von L zu C
entwickelt, wenn bei einer gegebenen Drosselspule durch Ver
ringern der Kapazität C die Resonanzfrequenz f0 erhöht wird,
wobei in Fig. 5 eine gestrichelte Linie 9 den idealen Fall
einer von der Frequenz unabhängigen Induktivität darstellt,
während die durchgezogene Kurve 10 aufgrund von Meßwerten für
die Induktivität einer Drosselspule berechnet wurde. Man er
kennt in Fig. 5 den in der doppellogarithmischen Darstellung
geradlinigen Anstieg des Verhältnisses der idealen frequenz
unabhängigen Induktivität L zur Kapazität C. Die aus Meßwer
ten errechnete Kurve verläuft zwischen 100 Hz und 30 kHz im
wesentlichen parallel zur idealen Kurve 9, um dann aufgrund
der bei hohen Frequenzen kleiner werdenden Induktivitäten
oberhalb von 30 kHz abzuflachen und schließlich für Frequen
zen über 10 MHz abzufallen. Bis zu diesem oberen Grenzwert
ist es somit bei der vermessenen Drosselspule 3 möglich,
durch Ausbilden einer Wicklungslücke 5 die Kapazität der
Drosselspule 3 zu verringern und dadurch den Maximalwert und
die Bandbreite der Resonanzen zu erhöhen.
Durch eine geeignete Dimensionierung von Windungszahlen und
Abmessungen von Spulensektoren 4 ist es dabei möglich, in
Frequenzbereichen, in denen die Störsignale starke Frequenz
komponenten aufweisen, Resonanzen der Drosselspule 3 zu legen
und auf diese Weise die in diesem Frequenzbereich auftreten
den Störsignale auf wirksame Weise zu unterdrücken.
Dabei ist jedoch zu beachten, daß insbesondere bei hohen Fre
quenzen die Drosselspule 3 über den Ringkern 2 kurzgeschlos
sen wird. Dies läßt sich vermeiden, indem die Spulensekto
ren 4 mehrlagig ausgeführt werden und im äußersten Fall durch
Haufenwicklungen ersetzt werden. Aufgrund des größeren Ab
stands zum Kern koppeln die äußeren Lagen der Haufenwicklung
nicht mehr kapazitiv mit dem Ringskern 2, so daß die Drossel
spule 3 auch bei hohen Frequenzen nicht über den Ringkern 2
kurzgeschlossen wird. Durch die Haufenwicklung ergibt sich
außerdem eine Drosselspule mit großer Induktivität bei
gleichzeitig sehr kleiner Kapazität.
Es sei angemerkt, daß die ausgeführten Erläuterungen nicht
nur für stromkompensierte Drosseln mit zwei Phasen gelten,
sondern auch für Drosseln mit drei oder mehr Phasen uneinge
schränkt gültig sind.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Dämpfung von Störspannungen mit einem
Magnetkern (2) und wenigstens einer um den Magnetkern gewickelten
Drosselspule (3) mit einer Vielzahl von Windungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich entlang jeder Drosselspule (3) eng gewickelte Wick
lungsabschnitte (4) mit weit gewickeltem Wicklungsabschnitten
(5) abwechseln.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnetkern (2) aus einer weichmagnetischen nanokri
stallinen Legierung gefertigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnetkern ein Ringkern (2) ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Drosselspulen (3) auf den Magnetkern (2) aufgebracht
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß drei Drosselspulen (3) auf den Magnetkern (2) aufgebracht
sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drosselspulen (3) sektoriert auf den Magnetkern (2)
aufgewickelt sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Drosselspule (3) mehrlagig um den Magnetkern (2) ge
wickelt ist.
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