DE19848717A1

DE19848717A1 - Schraube für Kunststoff

Info

Publication number: DE19848717A1
Application number: DE1998148717
Authority: DE
Inventors: Michael Dartsch
Original assignee: Reisser Schraubentechnik GmbH
Current assignee: Reisser Schraubentechnik GmbH
Priority date: 1998-10-22
Filing date: 1998-10-22
Publication date: 2000-04-27

Abstract

Eine für Kunststoff bestimmte Schraube enthält ein Doppelganggewinde, bei dem beide Gewindegänge unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Der Gewindegang mit dem größeren Außendurchmesser ist als asymmetrisches Gewinde mit einem Flankenwinkel im Bereich von etwa 20 bis 30 DEG ausgebildet. Der Gewindegang mit dem kleineren Außendurchmesser ist als symmetrisches Gewinde mit einem Flankenwinkel im Bereich von etwa 70 bis 90 DEG ausgebildet. Im Längsschnitt verlaufen die Flanken beider Gewindegänge geradlinig. Die Gewindegänge sind durch einen im Längsschnitt geradlinig verlaufenden Abschnitt des Schaftes voneinander getrennt.

Description

Es ist bekannt, dass man wegen der unterschiedlichen Mater ialeigenschaften für Kunststoff andere Schraubenformen verwenden kann als für Metall oder Holz. Bei einer bekannten für Kunststoff geeigneten Schraube (DE 32 07 975) sind die Flanken des Gewindes derart ausgebildet, dass sich ihr Flankenwinkel von der Flankenspitze bis zum Gewindegrund stetig vergrößert. Dadurch entsteht ein abgerundeter Übergang zwischen dem Gewinde und dem Schaft.

Bei einer weiteren ebenfalls für Kunststoff gedachten selbst formenden Schraube (DE 32 01 846) sind die Gewindeflanken zwar in Seitenansicht geradlinig, jedoch ist der Gewindegrund so ausgebildet, dass er die Form einer sehr flachen V-förmigen Nut aufweist. Diese bekannte Schraube kann ein Doppelgangge winde aufweisen, bei dem die Flankenwinkel und Außendurchmes ser beider Gewindegänge gleich sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schraube für Kunststoff zu schaffen, die hohe Auszugswerte mit niedrigen Einschraubwerten verbindet.

Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Schraube mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vor. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche, deren Wortlaut ebenso wie der Wortlaut der Zusammenfassung durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht wird.

Das Gewinde mit dem größeren Aussendurchmesser dient in erster Linie der Verankerung der Schraube, während das Gewinde mit dem kleineren Außendurchmesser auch als Führungs gewinde dient und auch so bezeichnet werden kann.

Erfindungsgemäß kann in Weiterbildung vorgesehen sein, dass beide Gewindegänge nicht nur unterschiedlichen Außendurchmes ser haben, sondern auch unterschiedliche Flankenwinkel.

Es kann vorgesehen sein, dass das Gewinde mit dem kleineren Außendurchmesser den größeren Flankenwinkel aufweist, während in nochmaliger Weiterbildung vorgesehen sein kann, dass das Gewinde mit dem größeren Außendurchmesser asymmetrisch ausgebildet ist.

Durch die Verwendung des asymmetrisches Gewindes werden höhere Auszugswerte erzielt.

Erfindungsgemäß kann in Weiterbildung vorgesehen sein, dass der Schaft der Schrauben zwischen den Gewindegängen zylin drisch ausgebildet ist. Die Gewindegänge sind auf diese Weise deutlich voneinander durch den zwischen ihnen liegenden Teil des Schaftes getrennt.

Erfindungsgemäß kann der Flankenwinkel des Gewindes mit dem größeren Außendurchmesser etwa im Bereich von 20 bis 30° liegen, während der Flankenwinkel des Gewindes mit dem kleineren Durchmesser im Bereich von etwa 60 bis 90° liegt.

Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass in Seitenansicht bzw. in einem Längsschnitt die Flanken des Gewindes geradli nig bis zum Schaft verlaufen.

Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Rundkopfschraube nach der Erfindung;

Fig. 2 in vergrößertem Maßstab einen Teilschnitt durch die Schraube in einer Längsmittelebene.

Die in der Fig. 1 als Beispiel dargestellte Schraube nach der Erfindung enthält einen Schraubenkopf 1, der hier die Form eines abgerundeten Kopfes mit einer ebenen Unterseite 2 aufweist. Der Schraubenkopf 1 bildet das eine Ende des Schraubenschaftes 3, an dessen anderem Ende eine zylindrische Schraubenspitze 4 ausgebildet ist. Der Schraubenschaft 3 beginnt unterhalb des Schraubenkopfs 1 in einem zylindrischen Abschnitt 5, wo kein Gewinde vorhanden ist. Daran schließt sich ein Bereich mit einem verringerten Kerndurchmesser an, auf den ein Doppelganggewinde aufgewalzt ist. Das Doppelgang gewinde enthält einen Gewindegang 6 mit einem größeren Außendurchmesser und einen Gewindegang 7 mit einem kleineren Außendurchmesser. Zwischen den beiden Gewindegängen ist jeweils ein Bereich 8 vorhanden, in dem der Gewindeschaft zylindrisch ausgebildet ist, d. h. in Seitenansicht einen geradlinigen Verlauf aufweist.

Fig. 2 zeigt die Art der Gewindegänge in vergrößertem Maß stab. Der Gewindegang 6 mit dem größeren Außendurchmesser ist mit einem asymmetrischen Profil ausgebildet. Die dem Schrau benkopf 1 zugewandte Flanke 9 verläuft näher an einer senk recht zur Schraubenachse stehenden Ebene, während die dem freien Schraubenende 4 zugewandte Flanke 10 mit der genannten Ebene einen größeren Winkel einschließt.

Der Flankenwinkel 11 dieses Gewindegangs 6 liegt im Bereich von 20 bis 30°, vorzugsweise bei 25°. Auf diese Weise wird ein niedriger Einschraubwert erreicht, da nur wenig Material verdrängt werden muß. Durch das asymmetrische Gewinde werden höhere Auszugswerte erreicht.

Das Gewinde 7 mit dem kleineren Außendurchmesser ist im dargestellten Beispiel als symmetrisches Gewinde ausgebildet, wobei der Flankenwinkel 12 im Bereich von etwa 70 bis 90 Grad liegt, vorzugsweise bei 80°.

Deutlich ist zu sehen, dass im Längsschnitt alle Flanken der beiden Gewinde 6, 7 geradlinig verlaufen, so dass sie ohne eine Abrundung in den ebenfalls geradlinigen Verlauf des dazwischenliegenden Bereichs 8 des Schraubenschaftes überge hen.

Der Abstand der Gewindekante des Führungsgewinde 7 von dem Schaft ist weniger als halb so groß wie der Abstand der Kante des Gewindes 6 mit dem größeren Außendurchmesser von dem Schaft.

Was in der Fig. 1 für eine Rundkopfschraube dargestellt wurde, gilt selbstverständlich auch für Schrauben mit anderen Kopfformen und anderen Formen des gewindefreien Abschnitts 5 direkt unterhalb des Kopfes.

Die von der Erfindung vorgeschlagene Kombination zweier Gewinde der dargestellten Konfiguration ist nicht nur bei Schrauben mit einem zylindrischen Schraubenende 4 anwendbar, sondern auch bei Schrauben, die eine echte ausgebildete Schraubenspitze aufweisen.

Als Schraubenantrieb kann beispielsweise ein Kreuzschlitz oder eine andere Antriebsvertiefung vorgesehen sein, die schematisch in der Fig. 1 dargestellt ist.

Die Schraube kann aus jedem für Schrauben geeigneten Material bestehen, darunter auch Stahl und Aluminium.

Claims

1. Schraube für Kunststoff, mit

1. 1.1 einem Schraubenkopf (1),
2. 1.2 einem Schraubenschaft (3),
3. 1.3 einem freien Schraubenende (4), sowie mit
4. 1.4 einem Schraubengewinde, das
- 1. 1.4.1 als Doppelganggewinde ausgebildet ist, wobei
- 2. 1.4.2 beide Gewindegänge (6, 7) unterschiedliche Außendurchmesser aufweisen.

2. Schraube nach Anspruch 1, bei der beide Gewindegänge (6, 7) unterschiedliche Flankenwinkel (11, 12) aufweisen.

3. Schraube nach Anspruch 1 oder 2, bei der das Gewinde (7) mit dem kleineren Außendurchmesser einen größeren Flankenwinkel (12) aufweist.

4. Schraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Gewinde (6) mit dem größeren Außendurchmesser asymmetrisch ausgebildet ist.

5. Schraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Schaft (3) zwischen den Gewindegängen (6, 7) zylindrisch ausgebildet ist.

6. Schraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Flankenwinkel (11) des Gewindes (6) mit dem größeren Außendurchmesser etwa 20 bis 30° beträgt.

7. Schraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Flankenwinkel (12) des Gewindes (7) mit dem kleineren Außendurchmesser im Bereich von etwa 60 bis 90 Grad liegt, vorzugsweise bei etwa 80 Grad.

8. Schraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Flanken (9, 10) beider Gewinde (6, 7) im Längs schnitt der Schrauben geradlinig bis zum Schaft (3) verlaufen.

9. Schraube, mit einer Kombination von Merkmalen aus minde stens zwei der vorhergehenden Ansprüche.