DE19847983C1 - Mehrteiliges, versenkbares Fahrzeugverdeck - Google Patents
Mehrteiliges, versenkbares FahrzeugverdeckInfo
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Abstract
Ein Fahrzeug mit einem mehrteiligen, versenkbaren Fahrzeugverdeck weist wenigstens zwei biegesteife Verdeckelemente auf, wobei die Verdeckelemente schwenkbar miteinander und über wenigstens ein Verdeckelement schwenkbar mit der Fahrzeugkarosserie verbunden sind. Zur Verbindung der Verdeckelemente miteinander und/oder mit einer Fahrzeugkarosserie sind Drehgelenke vorgesehen, wobei jede Verbindung wenigstens ein antreibbares Drehgelenk aufweist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf mehrteiliges, versenk
bares Fahrzeugverdeck nach der im Oberbegriff von An
spruch 1 näher definierten Art.
Allgemein bekannt sind versenkbare Faltdächer, insbe
sondere auch sogenannte Hardtops aus festen Karosse
rieteilen.
In der gattungsgemäßen DE 44 45 944 C1 wird eine sol
che Dachkonstruktion, die hier aus lediglich zwei Ele
menten besteht, beschrieben. Die Bewegung und die Ko
ordination der einzelnen Dachteile erfolgt dabei über
eine sehr komplexe Mechanik mit Steuerhebeln.
Weitere Faltdachanordnungen und Steuerelemente werden
in der DE 195 39 086 C1, der DE 43 16 485 A1, der
DE 39 03 358 A1 und der DE 195 20 648 A1 beschrieben.
Die Führung der Verdeckelemente erfolgt dabei immer in
Leitschienen oder mit Gestängen und Steuerhebeln.
Die Relativbewegungen der Dachteile zueinander müssen
also mit hohem mechanischem Aufwand realisiert werden,
so ist z. B. immer eine spezifische, auf die jeweilige
geometrische Form des Hardtops ausgelegte Kinematik
notwendig. Dies steht im krassen Gegensatz zu den öko
nomisch, logistisch und ökologisch sinnvollen Bemühun
gen um eine Standardisierung und Reduzierung der Tei
le- und Typenvielfalt von Fahrzeugelementen.
Ein weiterer Nachteil bei der Verwendung von Kulissen
führungen und Steuergestängen liegt in der oft
schlechten Funktionsqualität. Diese Elemente neigen
insbesondere bei mehrteiligen, vor allem bei mehr als
zweiteiligen Fahrzeugverdecken, zu einem Verkanten in
den Führungen.
Auch in den Dichtungsdurchschneidungen durch die Steu
erhebel ist ein Nachteil zu sehen. Eine große Rolle
spielt dieser Punkt bei der qualitativ schlechteren
Einschätzung von Hardtops gegenüber festen Fahrzeug
verdecken durch eine Vielzahl von Fahrzeugbenutzern.
Neben den rein mechanischen Problemen bezüglich der
Festigkeit und der Funktionsweise des versenkbaren
Fahrzeugverdecks, stellt zunehmend auch die eingeengte
Möglichkeit der Wahl der Versenkungsbahnen ein Problem
dar, insbesondere mit Hinsicht auf im Fahrzeug befind
liche Passagiere und die Betätigung des versenkbaren
Fahrzeugverdecks in eingeengten Räumen (z. B. Garagen).
Die EP 0 835 778 A1, EP 0 835 779 A1 und die EP 0 835 780 A1
beziehen sich auf solche versenkbaren Faltdä
cher und verdeutlichen die beschriebenen Probleme am
Beispiel von dreiteiligen Hardtops.
Eine angetriebene Drehverbindung wird in der DE 44 06 376 A1
beschrieben, wobei der fluidisch betätigbare
Drehantrieb noch von sehr komplexem und geometrisch
ausladendem Aufbau ist. Mit einem solchen Antrieb ist
man jedoch in der Lage, auch langsame und äußerst
gleichmäßige Drehbewegungen über einen großen Drehmo
mentbereich hinweg zu realisieren. Derzeit finden sol
che Antriebe im Bereich der Fahrzeugfederung Verwen
dung, wie dies auch in der DE 39 37 986 A1 offenbart
ist.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Fahrzeug
mit einem mehrteiligem, versenkbaren Fahrzeugverdeck
zu schaffen, wobei sich das Fahrzeugverdeck durch ei
nen möglichst leichten und einfachen Bewegungsapparat
mit geringer Teilezahl auszeichnet, und wobei dieser
in der Lage sein sollte, jeden beliebigen vom Benutzer
gewünschten Versenkweg für das mehrteilige, versenkba
re Fahrzeugverdeck zu realisieren.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Anspruch
1 genannten Merkmale gelöst. Weitere vorteilhafte Aus
gestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Un
teransprüchen.
Durch die Verbindung der einzelnen Verdeckelemente
untereinander bzw. mit der Fahrzeugkarosserie aus
schließlich über Drehgelenke bzw. Aktiv-Drehgelenke
wird das schwere, sehr komplexe und leicht störanfäl
lige Gestänge komplett eingespart, sowie Lagerung und
Antrieb in einem Bauteil zusammengefaßt. Probleme mit
der Abdichtung des Fahrzeugverdecks, welche von Dich
tungsdurchschneidungen durch das Gestänge herrühren,
treten damit nicht mehr auf. Prinzipbedingt kann es zu
keinen Schwierigkeiten mit dem Gestänge, wie z. B.
Klappern oder Verklemmen kommen.
Die antreibbaren Drehgelenke lassen sich völlig unab
hängig voneinander betreiben, was es ermöglicht ver
schiedenen Versenkwege für das mehrteilige, versenkba
re Fahrzeugverdeck mit einer einfachen elektrischen
oder elektromechanischen Steuerung zu realisieren.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung werden die antreibbaren Drehgelenke flui
disch betrieben, wodurch neben der Montage der Drehge
lenke ausschließlich Leitungen für den fluidischen
Antrieb im Fahrzeugverdeck verlegt werden müssen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Fahrzeugverdeckanordnung am Beispiel ei
nes dreiteiligen versenkbaren Fahrzeugver
decks, welches in vier verschiedenen Positio
nen dargestellt ist;
Fig. 2 die vergrößerte Darstellung eines antreibbaren
Drehgelenks (Detail II) aus Fig. 1;
Fig. 3 ein Fahrzeug mit einem verschlossenen mehrtei
ligen, versenkbaren Fahrzeugverdeck;
Fig. 4 ein Fahrzeug gemäß Fig. 3 mit teilweise geöff
netem Fahrzeugverdeck;
Fig. 5 ein Fahrzeug gemäß Fig. 3 mit teilweise ver
senktem Fahrzeugverdeck; und
Fig. 6 ein Fahrzeug gemäß Fig. 3 mit versenktem Fahr
zeugverdeck.
Fig. 1 zeigt ein mehrteiliges, versenkbares Fahrzeug
verdeck 1, welches hier in vier verschiedenen Positio
nen dargestellt ist. Diese Positionen finden sich in
einer Seitenansicht auch in den Fig. 3 bis 6 wieder.
Das Fahrzeugverdeck 1 weist drei Verdeckelemente 2, 3
und 4 auf. Das vordere Verdeckelement 2 ist über die
Drehachse A, welche zwei seitlich angeordnete Aktiv-
Drehgelenke 5 aufweist, mit dem mittleren Verdeckele
ment 3 verbunden. Die gegenüberliegende Seite des
mittleren Verdeckelements 3 ist mit der Drehachse B
mit dem hinteren Verdeckelement 4 gekoppelt. Das hin
tere Verdeckelement 4 weist an seinem gegenüberliegen
den Ende die Drehachse C auf, welche eine Verbindung
zu einer Fahrzeugkarosserie 6 (in Fig. 3 bis 6 zu er
kennen) aufweist. Auch die Drehachsen B, C weisen je
weils zwei Aktiv-Drehgelenke 5 auf.
In Fig. 1 sind die soeben beschriebenen Elemente mehr
fach zu erkennen, weil hier die ablaufende Versenkbe
wegung des Fahrzeugverdecks 1 in vier Schritten darge
stellt ist, wobei die Pfeile 7A, 7B die Bewegungen der
Drehachsen A und B verdeutlichen sollen. Im nachfol
gend beschriebenen Bewegungsablauf des Fahrzeugver
decks 1 beim Versenken bezeichnen die Indizes 3 bis 6
die jeweilige Position der Drehachsen, wie sie auch in
den korrespondierenden Fig. 3 bis 6 dargestellt ist.
(Die Indizes 1 und 2 wurden nicht vergeben)
In einem ersten Schritt des Versenkvorgangs werden die
Verdeckelemente 3 und 4 um die Drehachsen B3 und C3
gedreht. Die Drehachse C, die ortsfest mit der Fahr
zeugkarosserie 6 verbunden ist, behält während des
gesamten Versenkvorgangs ihre Position bei. Die Dreh
achse A bewegt sich entlang dem Pfeil 7A3,4 auf die
Position A4, ohne daß die Verdeckelemente 2 und 3 sich
gegeneinander bewegen. Von der Position B3 der Dreh
achse B bewegt diese sich entlang des durch den Pfeil
7B3,4 angedeuteten Weges in die Position B4. Diese
Stellung des Fahrzeugverdecks 1 ist auch in der Fig. 4
zu erkennen. Im nachfolgenden Schritt des Versenkvor
gangs bewegen sich die beiden Drehachsen A und B ent
lang der durch die Pfeile 7A4,5 und 7B4,5 angedeuteten
Wege, in der auch in Fig. 5 zu erkennenden Art. Im
letzten Schritt des Versenkvorgangs des Fahrzeugver
decks 1 bewegt sich anschließend die Drehachse A von
ihrer Position A5 in eine dicht bei der Drehachse C
liegende Position A6. Wie auch in Fig. 6 zu erkennen
ist, ist der Versenkvorgang des Fahrzeugverdecks 1
damit abgeschlossen.
Ein Schließen des geöffneten Fahrzeugverdecks kann
z. B. in genau umgekehrter Reihenfolge erfolgen.
Neben diesem beispielhaft dargestellten Versenkvorgang
lassen sich durch die Aktiv-Drehgelenke 5 auch belie
big viele weitere Varianten realisieren. Die Aktiv-
Drehgelenke 5, welche hier insbesondere fluidisch be
trieben werden, erlauben im Allgemeinen einen Drehbe
reich von ca. 200° und ermöglichen vor allem bei hy
draulischer Betätigung eine Variation des Drehmoments
über große Bereiche. Sie lassen sich mit einer Hydrau
likeinheit leicht an den zu erwartenden je nach Ver
deckart sehr unterschiedlichen Drehmomentbedarf an den
einzelnen Drehpunkten anpassen. Sie eignen sich damit
sehr gut für die erfindungsgemäße Aufgabenstellung und
können auch in spiegelbildlicher Anordnung als stan
dardisierte, durch hohe Stückzahlen auch kostengünsti
ge, Bauelemente in praktisch allen Arten von Fahrzeug
verdecken 1 Verwendung finden. Durch ihren Einsatz
wird es auch erstmals möglich, über vielteilige Fahr
zeugverdecke 1 nachzudenken, denn dies war mit den
bisher üblichen Steuergestängen bei z. B. vier oder
fünf Verdeckelementen extrem aufwendig und praktisch
fast nicht durchführbar.
Das Aktiv-Drehgelenk 5 ist in Fig. 2 als Vergrößerung
des Bereichs II aus Fig. 1 nochmals dargestellt. Dabei
ist ein Gehäuse 8 des Aktiv-Drehgelenks 5 zu erkennen,
welches fest, insbesondere drehfest, mit einem Be
schlag 9 verbunden ist. Diese Einheit aus Gehäuse 8
und feststehendem Beschlag 9 wird dabei an einem der
Verdeckelemente 2, 3 bzw. 4 vormontiert. Auf dem je
weils nachfolgend angeordneten Verdeckelement 2, 3
bzw. 4 bzw. der Fahrzeugkarosserie 6 wird dann ein
Beschlag 10 fest angebracht. Bei der Endmontage des
Fahrzeugverdecks 1 wird der später gegenüber dem Ge
häuse 8 bewegliche Beschlag 10 mit einem Zwischenstück
11 auf eine Vielzahnwelle 12 des Aktiv-Drehgelenks 5
montiert. Der Beschlag 10 und das Zwischenstück 11
bilden zusammen ein Halteelement. So lassen sich bei
der Montage der Verdeckelemente 2, 3 und 4 entspre
chend der Teilung der Vielzahnwelle 12 zahlreiche Win
kelstellungen der Beschläge 9 bzw. 10 und damit der
entsprechenden, mit den Beschlägen 9 und 10 verbunde
nen Verdeckelemente 2, 3 bzw. 4 zueinander realisie
ren.
Die Vielzahnwelle 12 stellt den aus dem Gehäuse 8 ra
genden Teil der fluidisch bewegbaren Elemente des Ak
tiv-Drehgelenks 5 dar und kann gegenüber dem Gehäuse 8
und dem Beschlag 9 aktiv gedreht werden. Dadurch be
wegt sich dann auch das drehfest mit der Vielzahlwelle
12 verbundene Halteelement aus Beschlag 10 und Zwi
schenstück 11 gegenüber dem Beschlag 9 und die mit den
Beschlägen 9 und 10 verbundenen Verdeckelemente 2, 3
bzw. 4 erfahren eine Relativbewegung zueinander.
Die Fig. 3 bis 6 zeigen an einem Fahrzeug 13 die oben
schon beschriebenen Schritte beim Versenken des Fahr
zeugverdecks 1.
Selbstverständlich läßt sich die beschriebene Technik
auch für fest auf einen biegesteifen Rahmen aufge
spannte Stoff-Verdeckelemente 2, 3 und 4 nutzen. Die
biegesteifen Rahmen der Verdeckelemente entsprechen
dabei aus Sicht der mechanischen Ansteuerung den stei
fen Elementen des Hardtops.
Claims (5)
1. Mehrteiliges, versenkbares Fahrzeugverdeck mit
wenigstens zwei biegesteifen Verdeckelementen, die
schwenkbar miteinander und über wenigstens ein
Verdeckelement schwenkbar mit der Fahrzeugkarosse
rie verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Verbindung der wenigstens zwei biegesteifen
Verdeckelemente (2, 3 und 4) miteinander bzw. mit
der Fahrzeugkarosserie (13) Drehgelenke (5) vorge
sehen sind, wobei je Verbindung wenigstens eines
der Drehgelenke (5) antreibbar ist.
2. Fahrzeugverdeck nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die antreibbaren Drehgelenke (5) einen fluidischen
Antrieb aufweisen.
3. Fahrzeugverdeck nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die antreibbaren Drehgelenke (5) unabhängig von
einander betätigbar sind.
4. Fahrzeugverdeck nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Koordinierung der Bewegungen der einzelnen
Verdeckelemente (2, 3 bzw. 4) zueinander eine elek
trische bzw. elektromechanische Steuereinheit vor
gesehen ist.
5. Fahrzeugverdeck nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein Bereich der Achse (Vielzahnwelle
12) der Drehgelenke (5) ein Vielzahnprofil auf
weist, wobei die Verbindung der Verdeckelemente
(2, 3 und 4) miteinander bzw. mit der Fahrzeugka
rosserie (13) über ein Halteelement (Beschlag 10,
Zwischenstück 11) mit einem Innen-Vielzahnprofil
auf dieser Achse erfolgt, und damit eine spiegel
bildliche Anordnung erlaubt.
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