DE19846336A1 - Verfahren sowie Anlage zur Behandlung von Abfällen - Google Patents
Verfahren sowie Anlage zur Behandlung von AbfällenInfo
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- B09—DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Behandlung eines Stoffgemisches aus Inertstoffen sowie organischen Stoffen mit wasserlöslichen und biologisch umsetzbaren Anteilen vorgeschlagen. In einem zweistufigen Behandlungsprozeß wird das Stoffgemisch einem aeroben Hydrolyseprozeß unterzogen, bei gleichzeitiger Auswaschung von inerten Stoffen und organischer Stoffkomponenten.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie Anlage zur
Behandlung eines Stoffgemisches nach dem Oberbegriff der
Ansprüche 1 und 23.
Die wirtschaftliche Entsorgung und Verwertung von
biologischen Abfällen aus Haushalt, Gewerbe und Industrie
befindet sich derzeit in einem Umstrukturierungsprozeß.
Knapper Deponieraum und teure Verwertungsanlagen zwingen zur
Optimierung der bekannten Verfahren. Zur Behandlung
insbesondere auch von organischen Abfällen sind biologische,
mechanisch-biologische oder chemisch-biologische
Restabfallverwertungen bekannt geworden. Erwähnt sei
beispielsweise die Kompostierung, bei welcher organische
Substanzen mittels Mikroorganismen abgebaut werden. Bekannt
sind der aerobe Verrottungsprozeß, die anaerobe Vergärung zur
Behandlung biologischer Abfälle. Hierzu wird beispielsweise
auf die Beschreibungseinleitung der WO 97/27158 verwiesen. In
dieser Druckschrift werden insbesondere die festen
organischen Stoffe in einem Reaktor, einem aeroben
mikrobiellen Behandlungsprozeß unterzogen, so daß sie in eine
auswaschbare Form überführt und mittels einer
Auswaschflüssigkeit aus dem Stoffgemisch ausgewaschen werden.
Dabei findet mittels eines Rührwerks eine ständige Umwälzung
und Homogenisierung statt, damit ein gleichmäßiger Abbau der
organischen Stoffe erfolgen kann. Dieser Auswaschvorgang
bewirkt eine "Hydrolyse", das heißt, es findet eine
Verflüssigung der organischen Substanzen durch einen
biologischen Aufschluß in Gegenwart von Luft statt. In einem
aeroben Prozeß werden demzufolge die Zellen der organischen
Stoffe biologisch aufgeschlossen, wobei die Waschflüssigkeit
gleichzeitig als Transportmittel und Impfungsmittel dient.
Bei der sogenannten "Kompostierung" findet zwar ebenfalls
eine Wasserzugabe in geringem Umfang statt. Hier dient die
Wasserzugabe jedoch ausschließlich dazu, den Mikroorganismus
am Leben zu erhalten. Ziel der Kompostierung ist jedoch eine
weitgehende Umsetzung mittels Mikroorganismen zur Bildung von
Kompost, das heißt, es findet kein Auswaschprozeß im oben
genannten Sinne statt.
Die verschiedenen Verfahrensprozesse zur Behandlung von
Abfällen weisen insgesamt Vor- und Nachteile auf. Nachteilig
bei der aeroben Kompostierung ist beispielsweise der
erhebliche Platzbedarf beim nachfolgenden Nachrottevorgang
und die hiermit verbundene lange Prozeßdauer.
Dies gilt sinngemäß auch für die sogenannte anaerobe
Fermentation, die auf einen Faulungsprozeß unter Luftabschluß
beruht. Soweit eine Flüssigkeitszugabe zur Aufrechterhaltung
des Prozesses vorgesehen ist, dient diese im allgemeinen zur
Verflüssigung des Abfalls und nicht zur Auswaschung der
Organik. Im übrigen steht die wesentlich zeitaufwendigere
Feststoffvergärung durch anaerobe Mikroorganismen im
Vordergrund.
Der Begriff "Abfall" ist derzeit nur unklar definiert. Der
Gesetzgeber unterscheidet hierbei zwischen "Abfällen zur
Verwertung" und zwischen "Abfällen zur Beseitigung". Grenzen
hierfür sind fließend. Bei der Abfallverwertung ist es
maßgeblich, daß die nach der Abfallbehandlung verbleibenden
Reststoffe entweder einer thermischen Behandlung
(Müllverbrennung) oder einer sonstigen Verwertung zuführbar
sind. Eine Optimierung der Abfallbeseitigung liegt darin, daß
die Abfälle in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt und jeder
Bestandteil einer optimalen Weiterbehandlung zugeführt wird.
"Abfälle" im Sinne der vorliegenden Erfindung sind
Haushaltsabfälle, Grünschnitt, Bioabfälle, Gewerbeabfälle und
insbesondere auch Lebensmittelabfälle oder Papier,
landwirtschaftliche Abfälle, Küchen-, Großküchenabfälle,
Altlasten aus ehemaligen Mülldeponien, verunreinigte
Industrieböden oder dergleichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes
Verfahren und eine Anlage hierzu zur Behandlung eines
Stoffgemisches aus Inertstoffen sowie organischen Stoffen
vorzuschlagen, bei welchem ein Endprodukt geschaffen wird,
welches in seiner Masse erheblich reduziert ist und bei
welchem das behandelte bzw. aufbereitete Stoffgemisch einer
optimalen stofflichen und/oder energetischen Verwertung
zugeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des
Verfahrensanspruchs 1 sowie des Anlagenanspruchs 23 gelöst.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige
Weiterbildungen der in den Ansprüchen 1 und 20 angegebenen
Maßnahmen beschrieben.
Gegenüber den bekannten Verfahren und Anlagen hat die
vorliegende Erfindung den Vorteil, daß aus einem höchst
unterschiedlichen Eingangsprodukt aus einem Stoffgemisch der
unterschiedlichsten Zusammensetzung ein Endprodukt geschaffen
wird, welches ordnungsgemäß weiter verwertet werden kann.
Dabei werden Verfahrensschritte verwendet, die weniger
Probleme in der technischen-mechanischen Behandlung der
einzelnen Anlagenkomponenten aufwerfen. Insbesondere können
auch abrassive Anteile des Stoffgemisches problemlos
behandelt werden, ohne daß ein erhöhter Verschleiß sich
einstellt. Störstoffe werden gezielt entnommen und
insbesondere auch die beim Auswaschvorgang mit der
Wasserphase austretenden Faserstoffe gezielt behandelt, so
daß der Flüssigkeitskreislauf ohne Verschlammung aufrecht
erhalten bleibt.
Durch die Kombination von zum Teil bewährten
Verfahrensschritten mit neuen Verfahrensschritten wird eine
Optimierung der Abfallbehandlung erzielt, wobei der
problemlose Ablauf des Verfahrens und das sich einstellende
Resultat aus dem Verfahren im Vordergrund steht.
Die Erfindung wird näher anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert, die in den Zeichnungen dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert sind. Dabei zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 2 eine Variante der Anlage nach Fig. 1 mit einer
mehrstufigen Hydrolysezone,
Fig. 3 einen Schnitt durch die aufgetrennten Anlagenteile
nach Fig. 1 oder 2,
Fig. 4 eine Variante der Anlagen nach Fig. 1 mit einer
alternativen Behandlungsmethode der
Prozeßflüssigkeit,
Fig. 5 eine alternative Ausführungsform der
Behandlungsanlage mit einer Siebtrommel mit
mehreren integrierten Prozeßschritten,
Fig. 6 eine Darstellung der Siebtrommel nach Fig. 5 in der
Gesamtanlage und
Fig. 7 eine alternative Ausbildung der Darstellung nach
Fig. 6.
Die in der Fig. 1 schematisch dargestellte Anlage dient zur
Durchführung des Verfahrens zur Behandlung eines
Stoffgemisches aus Inertstoffen sowie organischen Stoffen mit
einem wasserlöslichen und biologisch umsetzbaren Anteil und
insbesondere zur Behandlung von Abfällen aller Art, wie sie
in der Beschreibungseinleitung bezeichnet sind. Dabei umfaßt
die Anlage 1 zur Behandlung des zugeführten Stoffgemisches 2
im wesentlichen einen ersten Prozeßschritt, im weiteren
"erste Behandlungsstufe 3" genannt sowie einen zweiten
Prozeßschritt, im weiteren "zweite Behandlungsstufe 4"
genannt, wobei gemäß der Darstellung in Fig. 1 und 2 die
zweite Behandlungsstufe in zwei Teilstufen 5 und 6 im
gleichen Reaktor bzw. 5' und 6' in getrennten Reaktoren
aufgeteilt ist. Die zweite Teilstufe 6, 6' könnte auch als
"dritte Behandlungsstufe" bezeichnet werden.
In den beiden Behandlungsstufen 3, 4 wird das zugeführte
Stoffgemisch einem aeroben Hydrolyseprozeß bei einer
gleichzeitigen Auswaschung unterzogen. Die erste
Behandlungsstufe 3 ist als Wascheinrichtung ausgebildet und
besteht aus einer dynamischen (rotierend oder schwingend)
siebartigen Wascheinrichtung 7 und insbesondere aus einer
rotierenden, siebförmigen Waschtrommel 7, wobei das Ausgangs-
Stoffgemisch 2 über eine obere Einfüllöffnung 8
kontinuierlich oder diskontinuierlich zugeführt wird. Das
sich in der Wascheinrichtung 7 befindende Stoffgemisch 2 wird
über eine, sich über die gesamte Länge der Wascheinrichtung
erstreckende Berieselungseinrichtung 9 mit Berieselungsdüsen
10 mit einer Waschflüssigkeit 11 behandelt, die über eine
Zuleitung 12 zugeführt wird. Dabei erfolgt die Behandlung
derart, daß einerseits leicht lösliche organische Komponenten
und andererseits inerte abrassive Stoffe mit der
Waschflüssigkeit 11 ausgetragen werden. Unter "Inertstoffe"
werden dabei biologisch nicht abbaubare Stoffe verstanden,
das heißt z. B. anorganische oder mineralische Stoffe. Die
Wascheinrichtung 7 ist dynamisch z. B. auf rotierenden Rädern
13, Walzen 13, Federbeinen 13 oder Schwingkörpern 15
gelagert, so daß innerhalb der Wascheinrichtung keine
störenden Antriebsaggregate oder Lagerungen vorhanden sind.
Die Wascheinrichtung 7 ist siebförmig ausgestaltet und
erlaubt die Siebung einer Korngröße von 5 bis 30 mm und
vorzugsweise von 8 bis 15 mm. Ist die Wascheinrichtung als
Waschtrommel ausgebildet, weist diese beispielsweise eine
Länge von 10 bis 20 m auf, bei einem Trommeldurchmesser von
z. B. 2-3 m. Die siebförmige Mantelfläche 15 befindet sich
in diesem Falle symmetrisch zwischen den motorisch
angetriebenen Antriebsrädern 13 (Motor 16) und mündet in
einen trichterförmigen stationären Auffangbehälter 17. Die in
dem Auffangbehälter 17 aufgefangenen Waschflüssigkeit 18
mündet in die Leitung 19.
Die Verweildauer des Stoffgemisches 2 in der
Wascheinrichtung 7 kann ca. 1 bis 10 Stunden und vorzugsweise
2 bis 6 Stunden betragen.
Die erste Behandlungsstufe 3 stellt eine Art Vorstufe zur
zweiten Behandlungsstufe 4 dar. Ziel der ersten
Behandlungsstufe ist es, insbesondere die inerten, und
abrassiven Stoffe auszuwaschen, wobei mittels einer
Waschflüssigkeit bereits leicht lösliche Organik in dieser
Stufe ausgewaschen werden soll. Hier werden die Zellen der
Organik vorzugsweise mechanisch, das heißt auch durch die
mechanische Bewegung der Wascheinrichtung aufgeschlossen, was
als Vorbereitung des Zellaufschlusses in der nachfolgenden
Stufe dient. Insbesondere erfolgt ein Herauswaschen aller
leicht löslichen organischen Komponenten. Dabei erfolgt die
Betriebsweise im wesentlichen im kontinuierlichen Betrieb,
das heißt, es findet eine ständige Zugabe von neuem Material
und eine ständige Abgabe von behandeltem Material statt.
Die über den Auffangtrichter 17 mit der Auswaschflüssigkeit 18
abgetrennten Inertstoffe, Faserstoffe sowie auswaschbare
Feinstoffe werden als "Prozeßwasser" über die Leitung 18
einem nachfolgenden Klassierer 20 zugeführt. Im Klassierer 20
werden die ausgewaschenen Inertstoffe von den organischen und
gelösten Stoffen befreit und gereinigt, so daß die
Inertstoffe 21 gereinigt aus dem System ausgetragen werden.
Dies folgt über die Leitung 22 in den Behälter 23.
Das durch den Klassierer 20 von Inertstoffen befreite
Prozeßwasser 24 wird über eine Leitung 25 einer Faserstoff-
Abtrennvorrichtung 26 zugeführt.
Die obere Einfüllöffnung 8 zur Wascheinrichtung 7 kann in
einem stationären Anschlußgehäuse 7' angeordnet sein.
Diametral gegenüberliegend befindet sich eine Austragsöffnung
27 für das verbleibende Feststoffgemisch, welches in einen
trichterförmigen Auffangbehälter 28 aufgefangen und als
Rückstand-Gemisch 29 über die Leitung 30 der zweiten
Behandlungsstufe 4 zugeführt wird. Auch hier kann ein
stationäres Gehäuseteil 7'' den Auffangbehälter 28 bzw. den
Auslauf 27 aufnehmen. Gemäß der Darstellung in Fig. 1 ist die
zweite Behandlungsstufe 4 in zwei Teilstufen 5 und 6
aufgeteilt, wobei die Teilstufe 5 als "Hydrolysezone" oder
auch als "Perkolationsstufe" und die Teilstufe 6 als
"Hydrolyse-Filtrationszone" definiert ist. Diese beiden
Stufen können gemäß der Darstellung nach Fig. 2 räumlich auch
getrennt in eigenen Reaktoren ausgeführt sein.
Das aus der ersten Behandlungsstufe 3 ausgetragene Rückstand-
Gemisch 29 wird in der ersten Teilstufe 5 der zweiten Stufe 4
einem aeroben mikrobiellen Aufschluß unterzogen, wobei der
biologisch abbaubare Teil in eine auswaschbare Form überführt
und mittels einer Auswaschflüssigkeit ausgetragen wird. Es
findet demzufolge ebenso wie in der ersten Behandlungsstufe
ein Hydrolyseprozeß statt, wobei jedoch durch starke Zugabe
einer Waschflüssigkeit 31 bei gleichzeitiger mechanischer
Homogenisierung z. B. mittels eines Rührwerks 32 und einer
Belüftung mittels einer Druckleitung 33 mit Druckluft 34 ein
mikrobieller Aufschluß der festen Organik wiederum in eine
auswaschbare Form erfolgt und wobei die so mit Organik
belastete Auswaschflüssigkeit 35 der Hydrolysezone 5
entnommen wird.
In der zweiten Behandlungsstufe 4 wird demzufolge als
Hauptstufe der Auswaschvorgang der ersten Stufe 3
fortgesetzt, wobei durch starke Flüssigkeitszugabe,
Homogenisierung und Belüftung ein weitergehender Abbau der
organischen Zellen durch einen biologischen Aufschluß
erfolgt. Entgegengesetzt zur herkömmlichen Kompostierung, bei
welcher eine Flüssigkeitszugabe lediglich zur Anfeuchtung
erfolgt, wird in dieser Hydrolysezone 5 durch die
Auswaschflüssigkeit ein starker Abbau der organischen Zellen
durch einen biologischen Aufschluß und eine Freisetzung des
Zellwassers erzielt. Hierfür ist es erforderlich, daß mittels
der Homogenisiereinrichtung 32 eine gute Durchmischung des
Gemisches erfolgt, bei gleichzeitiger Belüftung, so daß der
aerobe mikrobielle Aufschluß der Zellen erfolgen kann und
auch die schwerer lösliche Organik in die Flüssigkeitsphase
übergeht. Hierdurch werden auch feste organische Stoffe durch
den mikrobiellen Aufschluß aufgelöst und als flüssige Organik
mit der Auswaschflüssigkeit ausgetragen.
Die in der Fig. 1 oder Fig. 2 dargestellte Hydrolysezone 5,
5' besteht hierzu vorzugsweise aus einem rechteckförmigen
Behälter 36, wie er in Fig. 3a und 3b schematisch dargestellt
ist. Der Behälter 36 umfaßt eine Homogenisiereinrichtung 32,
welche beispielsweise aus mindestens zwei parallel,
horizontal verlaufenden Rührachsen 38, 39 besteht, an denen
Rührflügel 40 angebracht sind. Die Homogenisiereinrichtung 32
sorgt für eine gleichmäßige gute Durchmischung des
Abfallgemisches 29 in dieser Behandlungsstufe. Dadurch werden
Kurzschlußströme der Auswaschflüssigkeit durch Kanalbildung
vermieden. Zusätzlich wird die Auswaschflüssigkeit 31
wiederum über eine Berieselungseinrichtung 41 über die
gesamte Oberfläche des Abfallgemisches 29 aufgetragen. Der
Behälter 36 ist als Rechteckbehälter (Fig. 3a, 3b)
ausgebildet, wobei sich im unteren Teil des Behälters eine
Transporteinrichtung 43 für das Material befindet. Der
Transport erfolgt in Längsrichtung durch den Reaktor
(Pfeil 44). Diese kann aus einer oder mehreren über die
gesamte Behälterbreite nebeneinanderliegenden
Transporteinrichtungen bestehen, wobei die
Homogenisiereinrichtung den Längstransport unterstützen kann.
Im unteren Bereich der Hydrolysezone 5 befinden sich ein oder
mehrere Siebboden 45, durch welchen die Waschflüssigkeit mit
der aufgenommenen Organik durchtreten kann. Eine intensive
Belüftung wird mittels der Drucklufteinrichtung 33, 34, 46
vollzogen, wobei zur Lufteinbringung nach oben weisende
Blasdüsen 46 vorgesehen sind. Durch diese Blasdüsen 46 kann
auch der Siebboden 45 gegebenenfalls freigeblasen werden.
Gemäß der Darstellung in Fig. 1 ist der Hydrolysezone 5 eine
sogenannte Hydrolyse-Filtrationszone 6 nachgeschaltet. Diese
beiden Zonen sind symbolisch durch die Trennlinie 47 in dem
einteiligen Reaktor 48 aufgeteilt. Anstelle des einteiligen
Reaktors 48 in Fig. 1 können diese beiden Zonen gemäß der
Darstellung in Fig. 2 auch in getrennten Reaktoren 49, 50
angeordnet sein, wobei die Hydrolysezone 5' und die
Hydrolyse-Filtrationszone 6' über eine Material-
Transportleitung 51 verbunden sind.
In der Hydrolyse-Filtrationszone 6 in Fig. 1 bzw. 6' in Fig.
2 findet eine mikrobielle Nachbehandlung des sich darin
befindlichen Feststoffgemisches 52 statt. Dabei kann gemäß
der Ausführungsform nach Fig. 1 mit einem gemeinsamen Reaktor
ein oder mehrere kombinierte Entwässerungs- und
Belüftungsboden 45 vorgesehen sein, über welche die
Waschflüssigkeit 35 aus beiden Zonen 5, 6 abgeführt und über
welche auch gegebenenfalls die Druckluft 34 zugeführt wird.
Weiterhin ist eine gemeinsame mechanische
Transporteinrichtung 43 für den Längstransport des
Feststoffgemisches 29, 52 in beiden Behälterteilen 5, 6
vorgesehen. Gemäß der Darstellung in Fig. 3b ist jedoch der
Reaktorteil 50 (Behälter 36'') der Hydrolyse-Filtrationszone
6, 6' ohne eine Homogenisiereinrichtung ausgebildet. Auch
hier wird das Feststoffmaterial 52 über die gesamte
Behälterbreite mittels einer breiten oder mehreren
nebeneinanderliegenden Transportvorrichtungen 43, 43'
transportiert. Dabei befinden sich beispielsweise drei
nebeneinanderliegende Förderbänder im Behälter 36, die für
den Längstransport des Materials sorgen.
Der in der Hydrolysezone 5 im unteren Bereich konisch
zulaufende Behälter 36 kann sich demzufolge bei einteiliger
Bauweise im hinteren Bereich zu einem rechteckförmigen
Behälter 36' erweitern, wobei der Übergang zwischen den
beiden Behälterteilen als schräge Fläche angepaßt ist. Dies
ist in Fig. 3a gestrichelt eingezeichnet. Bei getrennten
Zonen 5', 6' sind getrennte Behälter 36', 36'' vorgesehen.
Die Hydrolyse-Filtrationszone 6, 6' gemäß der Darstellung in
Fig. 3b weist ebenfalls den über die gesamte Breite sich
erstreckenden Siebboden 45 auf. Unter der Hydrolyse (5, 5')
und Hydrolyse-Filtrationszone (6, 6') befindet sich ein oder
mehrere trichterförmige Auffangbehälter 53 für die
Auswaschflüssigkeit 35.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für einen gemeinsamen
Auffangbehälter 56 in Seitenansicht mit einer unteren
Austragsleitung 57 für die Waschflüssigkeit 35.
Wie zuvor beschrieben, wird das aus der ersten
Behandlungsstufe 3 ausgetragene und über einen Klassierer 20
von Inertstoffen befreite Prozeßwasser 24 ganz oder teilweise
einer Faserstoff-Abtrennvorrichtung 26 zugeführt, in welcher
das mit Faserstoffen sowie mit Feinstoffen und
wasserlöslichen Stoffen belastete Prozeßwasser 24 von
Faserstoffen entfrachtet wird, wobei die abgetrennten
Faserstoffe 58 der Oberfläche 59 der Hydrolyse-
Filtrationszone 6, 6' zugeführt werden. Dies erfolgt über die
Leitung 60. Der Reaktor 48, 50 weist hierfür eine obere
Zuführöffnung 61 mit einer nicht näher dargestellten
Verteilereinrichtung auf. Die so abgetrennten Faserstoffe 58
stellen demnach eine obere Belegungsschicht 58' auf dem
darunter liegenden Feststoffgemisch 52 dar, so daß hier eine
Art Filterwirkung entsteht. Auch die Hydrolyse-
Filtrationszone 6 kann über die gemeinsame
Berieselungseinrichtung 41 ganz oder teilweise mit der
Waschflüssigkeit 31 beaufschlagt werden. Das gleiche gilt
sinngemäß für die Zone 6'. Eine Ablufteinrichtung 62 führt
entstehende Gase aus der Hydrolyse-Filtrationszone 6 ab. Eine
ähnliche Ablufteinrichtung 62' kann auch in der ersten
Behandlungsstufe der Wascheinrichtung 7 vorgesehen sein.
Der Rückstand bzw. das Feststoffgemisch 63 aus der Hydrolyse-
Filtrationszone 6, 6' wird einer nachfolgenden mechanischen
Entwässerungseinrichtung 64 zugeführt und in dieser
entwässert. Der Rückstand 65 aus dieser Entwässerungsstufe 64
bietet als homogenisierter Feststoff 66 die Voraussetzung für
eine stoffliche und/oder energetische Verwertung und/oder
thermische Behandlung (Behälter 67).
Das aus der Entwässerungeinrichtung 64 anfallende
Prozeßwasser 68 wird dem Prozeßwasser 69 aus dem Reaktor 48
zugefügt und über eine gemeinsame Leitung 70 mittels einer
Flüssigkeitspumpe 71 der Zuleitung 12 zur ersten
Behandlungsstufe 3 zugeführt. Die Waschflüssigkeit 11 der
ersten Behandlungsstufe setzt sich demnach zusammen aus dem
Prozeßwasser 68, 69.
Das von Faserstoffen 58 in der Faserstoffabtrennvorrichtung 26
entfrachtete Prozeßwasser 72 wird gemäß der Darstellung in
Fig. 1 und 2 einem Anaerobreaktor 73 zugeführt, wobei
organische Inhaltsstoffe in Biogas 74 einerseits und das von
Organik entfrachtete Prozeßwasser 75 ganz oder teilweise der
Berieselungseinrichtung 41 für die Hydrolysezone 5, 5' und
für die Hydrolyse-Filtrationszone 6, 6' zugeführt wird.
Hierzu dient die Leitung 76 sowie die Flüssigkeitspumpe 77.
Das in dem Anaerobreaktor 73 behandelte Prozeßwasser 75 kann
auch einer zusätzlichen nachfolgenden Behandlungsstufe 78
zugeführt werden, in welcher eine biologische und/oder
chemisch-physikalische Schadstoffausschleusung 91 erfolgt,
die zur Entnahme der organischen und anorganischen
Verbindungen wie Kohlenstoff, Stickstoff, Phosphor oder
Schwermetalle oder dergleichen dient, wobei das so zusätzlich
behandelte Prozeßwasser 79 wiederum ganz oder teilweise über
die Leitung 76 der Berieselungseinrichtung 41 für die
Hydrolysezone 5, 5' bzw. für die Hydrolyse-Filtrationszone 6,
6' zugeführt wird.
Die Berieselungseinrichtungen 9, 41 der ersten und zweiten
Behandlungsstufen 3, 4 beinhalten deshalb vorbehandeltes
Prozeßwasser, wie dies vorstehend beschrieben ist. Die
Zuführung des Prozeßwassers 72 zum Anaerobreaktor 73 kann
über eine Flüssigkeitspumpe 80 erfolgen.
In der Darstellung nach Fig. 1 sind eine Reihe von
Austragspfeilen 81 dargestellt, die symbolisch die
Möglichkeit des Austrags eines Teils der Auswaschflüssigkeit
bzw. des Prozeßwassers aus dem System andeuten, um dieses zu
regenerieren und zu ersetzen.
Die Darstellung der alternativen Ausbildung der Erfindung in
Fig. 4 zeigt gleiche Teile mit gleichem Bezugszeichen wie in
Fig. 1. Alternativ zur Darstellung in Fig. 1 wird das von
Inertstoffen entfrachtete Prozeßwasser 25 und gegebenenfalls
von Inert- und Faserstoffen entfrachtete Prozeßwasser 72 über
die Flüssigkeitspumpe 80 einer anaeroben Schlammfaulung einer
externen Abwasserreinigungsanlage in einem Faulbehälter 82
unterzogen, wobei organische Inhaltsstoffe in Faulgas bzw.
Biogas 83 umgewandelt werden. Das ausgefaulte Reststoff-
Klärschlammgemisch wird über einen Austrag 84 den
Faulbehälter 82 entnommen.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform wird
vorgeklärtes Abwasser, Brauchwasser bzw. Abwasserschlamm
gegebenenfalls in eingedickter Form einer externen
Abwasserreinigungsanlage als Prozeßwasser 86 über eine Pumpe
87 und einer Leitung 88 wiederum der Berieselungseinrichtung
41 der Hydrolysezone 5, 5' bzw. der Hydrolyse-Filtrationszone
6, 6' zugeführt.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und
beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Sie umfaßt
auch vielmehr alle Abwandlungen im Rahmen der
Schutzrechtsansprüche. Beispielsweise könnte das Prozeß
wasser 68 und/oder 69 bei einer zu starken organischen Belastung
einer anaeroben Entfrachtung unterzogen werden. Dies könnte
über gesteuerte Verbindungsleitungen 89, 90 zur
Verbindungsleitung 25 erfolgen.
Weiterhin könnte das anaerob behandelte Prozeßwasser 75 bzw.
das behandelte Prozeßwasser 79 neben der Zuführung zur
Berieselungseinrichtung 41 auch gesteuert der
Berieselungseinrichtung 9 zugeführt oder zugemischt werden.
Dies ist symbolisch durch die Verbindungsleitung 91 in Fig. 1
angedeutet.
Maßgeblich ist die Einstellung der Auswaschflüssigkeit in den
Behandlungsstufen 3 und 4 derart, daß einerseits eine
Vorversäurung vorliegt und andererseits eine optimale
Beladung mit Organik möglich ist.
Grundsätzlich sind alle Materialflüsse in ihrem Mengenfluß
durch Ventile oder dergleichen steuerbar oder regelbar.
In dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5, 6 und 7 sind
die im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 dargestellten
Prozeßschritte in einer gemeinsamen Verfahrensstufe 3'
zusammengefaßt. In allen Zeichnungen sind gleiche Teile mit
gleichem Bezugszeichen versehen, wie sie zu den Fig. 1
und 2 näher erläutert sind. Demzufolge ist in Fig. 5 ein
Drehtrommelperkolator mit drei Kammern und Zwangsbelüftung
vorgesehen, wobei die Kammer 7 die Inertstoffwäsche, die
Kammer 5 die Hydrolyse und die Kammer 6 die
Faserstoffrückführung und Abtropfstufe in einer gemeinsamen
Verfahrensstufe umfaßt. Bezüglich der Wirkungsweise der
einzelnen Stufen wird auf die Beschreibung der Fig. 1
und 2 verwiesen.
Die Darstellung nach Fig. 6 zeigt den Drehtrommelperkolator
nach Fig. 5 in der Gesamtanlage, wobei die Bezugszeichen aus
den Fig. 1 und 2 weitestgehend beibehalten sind. Hieraus
ist ersichtlich, daß die zwei beschriebenen Behandlungsstufen
3 und 4 zusammengefaßt sind in einen ersten und zweiten
Prozeßschritt in den gedachten Kammern 7 und 5, dem sich der
dritte Prozeßschritt 6 in dem gemeinsamen
Drehtrommelpercolator anschließt. Ein alternatives
Ausführungsbeispiel hierzu ist noch in Fig. 7 dargestellt.
Dies entspricht dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4, wobei
gleiche Teile und Verfahrensabläufe mit gleichen
Bezugszeichen dargestellt sind.
Maßgeblich beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 bis 7
ist demzufolge die Zusammenfassung der nachfolgenden
Prozeßschritte 7, 5, 6 in einem gemeinsamen
Drehtrommelpercolator. Die Trommel ist in je drei
hintereinander geschaltete Trommeln mit separatem Antrieb
ausgebildet, welche die Funktionen der Kammern 7, 5, 6
einzeln erfüllen.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und
beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Sie umfaßt
auch vielmehr alle Abwandlungen im Rahmen der
Schutzrechtsansprüche.
Claims (24)
1. Verfahren zur Behandlung eines Stoffgemisches aus
Inertstoffen sowie organischen Stoffen mit einem
wasserlöslichen und biologisch umsetzbaren Anteil,
insbesondere von Abfällen aller Art, wobei das Stoffgemisch
einem aeroben Hydrolyseprozeß bei gleichzeitiger Auswaschung
unterzogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Stoffgemisch
(2) einem ersten Prozeßschritt zugeführt wird, bei welchem
mittels einer Waschflüssigkeit (11) eine Auswaschung von
vorzugsweise löslichen, organischen Stoffkomponenten erfolgt,
wobei diese mit gegebenenfalls vorhandenen Inertstoffen (21)
mit der Waschflüssigkeit (17) ausgetragen werden,
daß das im ersten Prozeßschritt behandelte Rückstand-Gemisch in einem nachfolgenden zweiten Prozeßschritt einem aeroben mikrobiellen Aufschluß unterzogen wird, wobei der biologisch abbaubare Teil in eine auswaschbare Form überführt und mittels einer Auswaschflüssigkeit ausgetragen wird,
und daß die mit der Auswaschflüssigkeit des ersten- und/oder zweiten Prozeßschrittes ausgetragenen Faser- und/oder Feinstoffe aus dem Flüssigkeitskreislauf der Waschflüssigkeit ausgeschieden werden.
daß das im ersten Prozeßschritt behandelte Rückstand-Gemisch in einem nachfolgenden zweiten Prozeßschritt einem aeroben mikrobiellen Aufschluß unterzogen wird, wobei der biologisch abbaubare Teil in eine auswaschbare Form überführt und mittels einer Auswaschflüssigkeit ausgetragen wird,
und daß die mit der Auswaschflüssigkeit des ersten- und/oder zweiten Prozeßschrittes ausgetragenen Faser- und/oder Feinstoffe aus dem Flüssigkeitskreislauf der Waschflüssigkeit ausgeschieden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die ersten und zweiten Prozeßschritte in getrennten (3) und
(4) oder in einer Verfahrensstufe (3') durchgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Prozeßschritt (3) als
Wascheinrichtung und insbesondere als dynamische Siebung als
rotierende, siebförmige Waschtrommel (7) bzw. als Schwing- oder
Rüttelsieb (7) ausgebildet ist, wobei das Stoffgemisch
durch Aufgabe einer vorversäuerten Waschflüssigkeit derart
behandelt wird, daß einerseits leicht lösliche organische
Komponenten und andererseits inerte abrasive Stoffe mit der
Waschflüssigkeit (11) ausgetragen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Prozeßschritt (3) und
insbesondere die Wascheinrichtung bzw. Waschtrommel (7) das
Stoffgemisch in einem kontinuierlichen oder
diskontinuierlichen Behandlungsprozeß aufnimmt, wobei die
Verweildauer des Stoffgemisches (2) zwischen 1 bis 10 Stunden
und insbesondere zwischen 2 bis 6 Stunden beträgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Prozeßschritt eine
Wascheinrichtung (7) umfaßt, bei welcher eine Siebung mit
einer Korngröße von 5 mm bis 30 mm und vorzugsweise von 8 mm
bis 15 mm erfolgt, wobei die Wascheinrichtung vorzugsweise im
Falle der Waschtrommel (7) eine Länge von 5 m bis 20 m und
einen Durchmesser von 2 m bis 4 m aufweist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem ersten Prozeßschritt (3)
Inertstoffe und/oder Faserstoffe sowie auswaschbare
Feinstoffe und wasserlösliche Stoffe mittels Wasser,
Abwasser, Abwasserschlamm oder Prozeßwasser mittels einer
Wascheinrichtung (7) abgetrennt und ausgewaschen werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die in der Wascheinrichtung (7)
des ersten Prozeßschrittes (3) mit Wasser, Abwasser oder
Prozeßwasser abgetrennten und ausgewaschenen Inertstoffe in
einem Klassierer (20) von den organischen und der
Auswaschflüssigkeit gelösten Stoffen befreit und gereinigt
werden und daß diese gereinigten Inertstoffe (21) aus dem
Behandlungssystem ausgetragen werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem ersten Prozeßschritt
(3) ausgetragene Rückstands-Gemisch (29) in einer
nachfolgenden zweiten Prozeßschritt (4) einem Hydrolyseprozeß
unterzogen wird, wobei durch starke Zugabe einer
Waschflüssigkeit (31) bei gleichzeitiger mechanischer
Homogenisierung und Belüftung ein mikrobieller Aufschluß der
festen Organik in eine auswaschbare Form erfolgt und wobei
die so mit Organik belastete Auswaschflüssigkeit der
Hydrolysezone (5) entnommen wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hydrolyse-,
Homogenisierungs- und Auswaschbehandlung des zweiten
Prozeßschrittes (4) eine Hydrolyse-Filtrationszone (6)
nachgeschaltet ist, in welcher eine mikrobielle
Nachbehandlung des Feststoffgemisches des zweiten
Prozeßschrittes erfolgt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrolysezone, und die
nachfolgende Hydrolyse-Filtrationszone (6) in einem
gemeinsamen, in diese Zonen unterteilten Behälter (48), oder
in zwei getrennten Behältern (49, 50) erfolgt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrolysezone (5) und/oder
Hydrolyse-Filtrationszone (6) eine kombinierte gegebenenfalls
in Abschnitten unterteilten Entwässerungs- und
Belüftungseinrichtung (45) aufweist, über welche die
Waschflüssigkeit (35) abgeführt und über welchen
gegebenenfalls Druckluft (34) zugeführt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei rechteckigen Behältern
Hydrolysezone (5) und/oder die Hydrolyse-Filtrationszone (6)
eine mechanische Transporteinrichtung (43) für den
Längstransport des Feststoffgemisches (29, 52) aufweist,
wobei vorzugsweise die Hydrolysezone (5) sowie die Hydrolyse-
Filtrationszone (6) am Behälterboden eine oder mehrere,
nebeneinanderliegende Transporteinrichtungen (43) aufweist.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei rechteckförmigen Behältern
die Homogenisierungsvorrichtung (32) des zweiten
Prozeßschrittes flügelförmige Umwälzschaufeln (40) aufweist,
die eine gleichmäßige Durchmischung und damit Homogenisierung
des Feststoffgemisches zur Unterbindung von Kurzschlußströmen
der Auswaschflüssigkeit bewirken, wobei vorzugsweise zwei
oder mehrere parallel liegende, horizontal verlaufende, die
gesamte Behandlungsstufe durchlaufende Rührwellen (38, 39)
vorgesehen sind, deren Umwälzschaufeln (40) vorzugsweise
versetzt zueinander verlaufen.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rückstand bzw. das
Feststoffgemisch (63) der Hydrolyse-Filtrationszone einer
nachfolgenden mechanischen Entwässerungseinrichtung (64)
zugeführt und entwässert wird, und daß der Rückstand nach der
Entwässerungsstufe einer stofflichen und/oder energetischen
Verwertung und/oder thermischen Behandlung zugeführt wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Prozeßwasser (69) aus der
Hydrolysezone (5) und/oder der Hydrolyse-Filtrationszone
und/oder aus der Entwässerungseinrichtung (64) ganz oder
teilweise als Auswaschflüssigkeit dem ersten Prozeßschritt
(3) zugeführt wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem ersten Prozeßschritt
(3) ausgetragene und über einen Klassierer (20) von
Inertstoffen befreite Prozeßwasser (24) ganz oder teilweise
einer Faserstoff-Abtrennvorrichtung (26) zugeführt wird, in
welcher das mit Faserstoffen sowie mit Feinstoffen und
wasserlöslichen Stoffen belastete Prozeßwasser (24) mittels
einer Faserstoffabtrennung entfrachtet wird, wobei die
abgetrennten Faserstoffe (52) vorzugsweise auf die Oberfläche
der Hydrolyse-Filtrationszone (6) zugeführt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
das von Faserstoffen in der Faserstoff-Abtrennvorrichtung
(26) entfrachtete Prozeßwasser (72) einem Anaerobreaktor (73)
zugeführt wird, wobei organische Inhaltsstoffe in Biogas
umgesetzt werden und das von Organik entfrachtete
Prozeßwasser (75) ganz oder teilweise der Hydrolysezone (5)
und/oder der Hydrolyse-Filtrationszone (6) zugeführt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
das in dem Anaerobreaktor (73) behandelte Prozeßwasser (75)
ganz oder teilweise einer nachfolgenden Behandlungsstufe (78)
zugeführt wird, zu einer biologischen und/oder chemisch-
physikalischen Schadstoffausschleusung (91) zur Entnahme der
organischen und anorganischen Verbindungen wie Kohlenstoff,
Stickstoff, Phosphor und Schwermetalle oder dergleichen,
wobei das so behandelte Prozeßwasser (79) ganz oder teilweise
der Hydrolysezone (5) und/oder der Hydrolyse-Filtrationszone
(6) zugeführt wird.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das von Inertstoffen (25) und
gegebenenfalls von Inert- und Faserstoffen (72) entfrachtete
Prozeßwasser einer anaeroben Schlammfaulung in einem
Faulbehälter (82) unterzogen wird, wobei organische
Inhaltsstoffe in Faulgas bzw. Biogas umgewandelt werden.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
vorgeklärtes Abwasser, Brauchwasser, Abwasserschlamm
gegebenenfalls auch in eingedickter Form der Hydrolysezone
(5) und/oder der Hydrolyse-Filtrationszone (6) zugeführt
wird.
21. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten Prozeßschritte (3,
4) in einer gemeinsamen rotierenden Siebtrommel
(Drehtrommelperkolator) erfolgen, wobei eine erste Zone (7)
als Waschtrommel (Inertstoffwäsche) ausgebildet ist, in der
das Stoffgemisch durch Aufgabe einer Waschflüssigkeit derart
behandelt wird, daß einerseits leicht lösliche organische
Komponenten und andererseits inerte abrasive Stoffe mit der
Waschflüssigkeit ausgetragen werden, und wobei eine zweite
Zone (5) (Hydrolysezone) als aerobe Hydrolysetrommel
ausgebildete ist, wobei durch starke Zugabe einer
Waschflüssigkeit bei gleichzeitiger mechanischer
Homogenisierung und Belüftung ein mikrobieller Aufschluß der
festen Organik in eine auswaschbare Form erfolgen und wobei
die so mit Organik belastete Auswaschflüssigkeit der
Hydrolysezone (5) entnommen wird, und daß eine dritte Zone
(6) (Hydrolysefiltrationszone) als aerobe Filtrations- und
Entwässerungstrommel vorgesehen ist, wobei die in den
vorhergehenden Zonen mit der Waschflüssigkeit abgetrennten
Faserstoffe (52) der dritten Zone zugeführt werden.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß
die Waschzone (7) und die nachgeschaltete Hydrolysezone (5),
und die nachfolgende Hydrolyse-Filtrationszone (6) in einem
gemeinsamen in diese Zonen unterteilten Behälter bzw. in
einer Trommel (7'') oder in mehreren getrennten Behältern
oder Trommeln (49, 50) erfolgt.
23. Anlage zur Behandlung eines Stoffgemisches aus
Inertstoffen sowie organischen Stoffen mit einem
wasserlöslichen und biologisch umsetzbaren Anteil,
insbesondere von Abfällen aller Art, wobei das Stoffgemisch
in wenigstens einem Reaktor einem aeroben Hydrolyseprozeß bei
gleichzeitiger Auswaschung unterziehbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stoffgemisch (2) einem als
Wascheinrichtung (7) ausgebildeten ersten Prozeßschritt (3)
zugeführt wird, in welcher ein mechanischer Zellaufschluß und
mittels einer Waschflüssigkeit (11) eine Auswaschung von
vorzugsweise löslichen organischen Stoffkomponenten erfolgt,
wobei gegebenenfalls vorhandene Inertstoffe (21) mit der
Waschflüssigkeit (17) ausgetragen werden, daß das aus der
ersten Prozeßschritt (3) ausgetragene Rückstand-Gemisch (29)
in einem als Perkolationsreaktor ausgebildeten nachfolgenden
zweiten Prozeßschritt (4) einem aeroben mikrobiellen
Aufschluß unterzogen wird, wobei der biologisch abbaubare
Teil in eine auswaschbare Form überführt und mittels einer
Auswaschflüssigkeit ausgetragen wird, und daß die mit der
Auswaschflüssigkeit des ersten- und/oder zweiten
Behandlungsstufe mittels einer Faserstoff-
Abtrennvorrichtung (26) ausgetragenen Faser- und/oder
Feinstoffe aus dem Flüssigkeitskreislauf der Waschflüssigkeit
ausgeschieden werden.
24. Anlage nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß
eine gemeinsame rotierende Siebtrommel
(Drehtrommelperkolator) vorgesehen ist, in welcher sich eine
Waschzone (7) mit einer nachgeschalteten Hydrolysezone (5)
und einer nachfolgenden Hydrolyse-Filtrationszone 6 befinden,
wobei die Trommel in je 3 hintereinander geschaltete
Einzeltrommeln mit separaten Antrieb ausgebildet ist, welche
die Einzelfunktionen der jeweiligen Kammern erfüllen.
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