DE19845612A1 - Vorrichtung zum Setzen von Pflanzenstecklingen - Google Patents

Vorrichtung zum Setzen von Pflanzenstecklingen

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DE19845612A1
DE19845612A1 DE1998145612 DE19845612A DE19845612A1 DE 19845612 A1 DE19845612 A1 DE 19845612A1 DE 1998145612 DE1998145612 DE 1998145612 DE 19845612 A DE19845612 A DE 19845612A DE 19845612 A1 DE19845612 A1 DE 19845612A1
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Rudolf Cordes
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01CPLANTING; SOWING; FERTILISING
    • A01C11/00Transplanting machines

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Soil Sciences (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)
  • Cultivation Of Plants (AREA)
  • Pretreatment Of Seeds And Plants (AREA)

Abstract

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Setzen von Pflanzenstecklingen aufzuzeigen, die es erlaubt, die Pflanzenstecklinge genauer und schneller in Substrate zu platzieren, ohne sie mit den Fingern zu berühren. DOLLAR A Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gelöst, die sich auszeichnet durch eine Saugleitung, die nach Ansaugen und Durchleiten des Pflanzenstecklings hinter diesem mit einem Schieber geschlossen wird. DOLLAR A Die Verlängerung der Saugleitung (Druckleitung) wird nach Absperren des Vakuums und der Saugleitung hinter dem Pflanzensteckling mit Druckluft beaufschlagt, so daß der Pflanzensteckling durch Luft getrieben über die bewegliche Druckleitung punktgenmau in das Substrat geschossen werden kann.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Setzen von Pflanzenstecklingen. Pflanzen werden in Baumschulen und Gärtnereien generativ durch Samen oder vegetativ durch Pflanzenteile und Abschnitte, den Pflanzenstecklingen (im folgenden Steckling genannt), vermehrt. Bei der Stecklingsvermehrung werden Pflanzenteile von der Größe eines Handstockes (z. B. Pappel) bis hin zum kaum greifbaren 1 cm großem Steckling der Erika und Calluna (Heide) in Erde oder in Substrat gesetzt. Stecklinge, die in Substrat gesetzt werden, haben oft eine Größe von 1-10 cm, je nach Art und Sorte. Die Stecklinge werden, bevor sie in das Substrat gesetzt werden, von der Mutterpflanze geschnitten, oben gestutzt und unten auf eine einheitliche Länge gebracht. Die Größe des Stecklings bestimmt die Größe des Substratbehältnisses. So werden die 1-2 cm großen Eriken- und Heidestecklinge in sogenannte Multiplatten gesetzt, die auf einer Fläche von 40 × 50 cm über 500 torfsubstratgefüllte Zellen besitzen. Bisher erfolgte diese Arbeit von Hand. Dabei ist es sehr wichtig, wie tief die Stecklinge in das Substrat gedrückt werden. Im Torfsubtrat sollen die Stecklinge Wurzeln bilden. Werden sie zu tief gesteckt, verfault das untere Stück; werden sie zu flach gesetzt, trocknet der Steckling zu schnell aus.
Bei dieser monotonen Arbeit kommt es bei den Gärtnern, oft sind es die Auszubildenden oder Aushilfskräfte, sehr schnell zu Fehlern und zu wirtschaftlichen Verlusten. Zehntausendfach wiederkehrende Handgriffe, wie das Setzen von Stecklingen, sollten in Zukunft von Automaten erledigt werden, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schonen und die Qualität der Arbeit zu sichern.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Setzen von Pflanzenstecklingen aufzuzeigen, die es erlaubt, die Pflanzenstecklinge genauer und schneller in der richtigen Tiefe im richtigen Abstand in Torfsubtrat zu setzen, und zwar unter Einsparung von Hilfskräften. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gelöst, die sich auszeichnet durch eine Saugleitung, die in einen Raum hineinläuft, der unter Vakuum steht. In dem Vakuumraum wird das anstehende Vakuum über Löcher oder Schlitze in die Saugleitung übertragen, die nach unten hin über einen Schieber verschlossen wird. Der Anfang der Saugleitung ist flexibel und transparent und mit einem optischen Sensor übergreifend versehen. Dieser Teil der Saugleitung wird von Hand zum Steckling geführt bzw.
der Steckling mittels einer Fördertechnik zum Eingang der Saugleitung geführt. Es ist wichtig darauf zu achten, daß der Teil des Stecklings, der Wurzeln bilden kann und im Substrat stecken soll, zuerst an die Öffnung der Saugleitung geführt wird. Erreicht der Steckling die Öffnung der Saugleitung, so wird er vom Saugstrom erfaßt und in die Leitung gezogen.
Nach Passieren des optischen Sensors schließt dieser elektronisch über einen Schieber den Abzweig zur Vakuumpumpe sowie über einen zweiten Schieber die Leitung vor den Steckling und über einen dritten Schieber die Leitung hinter den Steckling.
Nach diesem Vorgang wird über einen Schieber der Bypass hinter dem Steckling mit Druckluft beaufschlagt und zeitgleich der Schieber vor dem Steckling geöffnet. Mit der nach vorne ausströmenden Druckluft wird der Steckling aus der (jetzt) Druckleitung getrieben und kann so, nachdem der Ausgang der Leitung über einem Substrattopf positioniert wurde, in das Substrat geschossen werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist also eine Saugleitung auf, deren Öffnung (Eingang) vorzugsweise einen Innendurchmesser hat, der dem Außendurchmesser der Pflanzenstecklinge entspricht, die durch sie transportiert werden sollen.
Die Einstecktiefe der Stecklinge wird über die Höhe des Druckes der austreibenden Luft bestimmt. Damit bietet die Vorrichtung Gewähr, dass die Stecklinge immer in der gleichen vorbestimmten Tiefe ins Torfsubtrat gesetzt werden. Der Pflanzensteckling, der durch das anstehende Vakuum in die Saugleitung gerät, wird durch sehr schnell arbeitende pneumatische Schieber und Ventile ohne einen spürbaren Übergang in den Druckbereich geleitet und ausgeschossen. Eine programmierbare Elektronik sorgt für blitzschnelle optische Erfassung und Steuerung der Ventile und Schieber, so daß Takte von mehr als einem Steckling pro Sekunde möglich sind.
Eine Arbeitskraft kann mit einer solchen Vorrichtung eine größere Zahl von Stecklingen setzen als dies mehrere Hilfskräfte vorher in Handarbeit konnten.
Die Hilfskraft arbeitet sitzend mit einem Saugschlauch, dem transparenten flexiblen Anfang der Saugleitung, in der Hand und berührt annähernd das Ende des Stecklings, das zuerst ins Torfsubtrat gesetzt werden soll.
Eine weitere Möglichkeit, die Vorrichtung mit Stecklingen zu bedienen, ist das Füllen eines Magazines von Hand, das wiederum die Stecklinge zur Saugleitung führt.
Damit mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch unterschiedliches Stecklingsmaterial verarbeitet werden kann, ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, den Innendurchmesser von Saug- und Druckleitung schrittweise zu vergrößern und dem Außendurchmesser verschiedener Pflanzentypen anzupassen (z. B. Leitungsdurchmesser 8 mm für Erika Caluna Heide, 12 mm Durchmesser für Bodendecker und Azaleen, 16 mm Durchmesser für Rhododendron und/oder bewurzelte Stecklinge mit 14 mm Torfballen). Bei der Verarbeitung von bewurzelten Stecklingen mit Topfballen ist eine zusätzliche Vorrichtung vorgesehen, die vor dem Setzen des Stecklings in der Größe des Toptballens ein Loch in das Torfsubstrat stanzt.
Die gesamte Vorrichtung zum Setzen von Pflanzenstecklingen könnte über ein Fördersystem installiert sein, das die in Multiplatten zusammengefaßten Torfsubstratballen schrittweise unter dem Ausgang der Vorrichtung in Nord-Südrichtung(achse) bewegt.
Die gesamte Vorrichtung könnte weiterhin an einer Laufschiene angehängt sein und sich motorgetrieben auf einer Ost-Westachse hin und her bewegen lassen. Durch das vorgenannte Fördersystem und die Laufschiene läßt sich jeder Punkt auf einer Multiplatte ansteuern und ein Pflanzensteckling absetzen.
Ein Ausführungsbeispiel, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt schematisch:
Fig. 1 eine Schnittzeichnung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Setzen von Pflanzenstecklingen als ein Ausführungsbeispiel.
Die Vorrichtung umfaßt eine Saugleitung 1, die als transparenter Schlauch ausgebildet sein kann, und in einer Vakuumkammer 3 vor einem Schieber 8 endet. Über dem Schieber 8 ist die Saugleitung perforiert und über Löcher und/oder Schlitze 12 mit dem Vakuumraum 3 verbunden. Die Saugleitung 1 wird in die Nähe des zu setzenden Stecklings 13 geführt und fördert ihn an dem optischen Sensor 2 vorbei in den perforierten Bereich 12 bis zum Schieber 8.
Der optische Sensor 2, vorzugsweise eine Lichtschranke, schließt nach Erkennen des Stecklings über elektronisch gesteuerte Ventile die Vakuumleitung 11 durch den Schieber 7. In weiterer Reihenfolge werden, elektronisch gesteuert, der Schieber 6 geschlossen und der Schieber 8 geöffnet. Jetzt wird die Druckleitung 10 kurz über Schieber 9 geöffnet und der Steckling mit der ausströmenden Druckluft nach unten über Druckleitung 4 in den darunter positionierten Substratbehälter 5 geschossen (gesetzt).
Die Öffnungsdauer des Schiebers 9 und der Druck auf der Leitung 10 bestimmen die Eindringtiefe des Stecklings 14 in das Substrat 5. Durch eine programmierbare Elektronik werden nach optischer Erfassung des Stecklings die Schieber 6-9 blitzschnell umgestellt, so daß aus der Saugleitung 1 eine Druckleitung 4 wird und der Steckling störungsfrei in das Substrat der Multiplatte 5 gefördert werden kann.

Claims (7)

1. Vorrichtung zum Setzen von Pflanzenstecklingen, gekennzeichnet durch eine Saugleitung (1), die in einen Vakuumraum (3) führt und über einen Schieber (8) perforiert (12) ist sowie die Verlängerung dieser Leitung (4), die nach Absperren der Vakuumleitung (11) durch einen Schieber (7) sowie der Saugleitung (1) durch Schieber (6) und Öffnen der Schieber (8) und (9) zur Druckleitung wird (4).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der jeweilige Innendurchmesser der Saug- (1) und Druckleitungen (4) sich entsprechend dem Außendurchmesser der Pflanzenstecklingen verändert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugleitung transparent ist und ein übergreifender optischer Sensor die durchziehenden Pflanzenstecklinge erkennt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine programmierbare elektronische Steuerung SPS nach Erkennen eines Pflanzenstecklings durch einen optischen Sensor pneumatisch o. elektrisch gesteuerte Schieber (6 bis 9) in schneller Abfolge bewegt und aus einer Saugleitung eine Druckleitung werden läßt.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugleitung transparent und flexibel sein kann und von Hand zum Pflanzensteckling geführt wird, oder die Pflanzen in ein Magazin abgelegt werden und über das Magazin zur Saugleitung geführt werden.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung auf ein Fördersystem installiert ist, das die in Multiplatten zusammengefaßten Torfsubstratballen schrittweise unter dem Ausgang der Druckleitung bewegt.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Vorrichtung weiterhin an einer Laufschiene angehängt ist und sich motorgetrieben hin und her bewegen läßt, so daß sich durch das unter 6 vorgenannte Fördersystem und die Laufschiene jeder Punkt auf einer Multiplatte ansteuern läßt, um Pflanzenstecklinge abzusetzen.
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