DE19844742C1 - Piezoaktorkontaktierung für Einspritzventil - Google Patents
Piezoaktorkontaktierung für EinspritzventilInfo
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Abstract
Die Piezoaktorkontaktierung für das Einspritzventil eines Verbrennungsmotors verbindet einen Piezoaktor (2), der in eine Kunststoffhülse (1) eingesetzt ist, elektrisch mit Anschlußstiften (3), an die äußere Zuleitungen angeschlossen werden können. Die Anschlußstifte (3) sind dabei kraft- und/oder formschlüssig in die Kunststoffhülse (1) eingepreßt oder eingegossen, und mit den Anschlußstiften (3) ist jeweils eine elektrisch leitende Leiterbahn (4) verbunden, die vom Anschlußstift (3) zu einem der elektrischen Anschlüsse (6) des Piezoaktors (2) führt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Piezoaktorkontaktierung für
das Einspritzventil eines Verbrennungsmotors gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1.
Für die Kraftstoffversorgung von Verbrennungsmotoren
werden zunehmend Hochdruck-Speichereinspritzsysteme verwen
det. Solche Einspritzsysteme sind als Common-Rail-Systeme
(für Dieselmotoren) und HPDI-Einspritzsysteme (für Ottomoto
ren) bekannt. Bei diesen Einspritzsystemen wird der Kraft
stoff mit einer Hochdruckpumpe in einen allen Zylindern des
Motors gemeinsamen Druckspeicher gefördert, von dem aus die
Einspritzventile an den einzelnen Zylindern versorgt werden.
Die Steuerung des Öffnens und Schließens der Einspritzventile
kann elektromagnetisch oder elektrisch erfolgen; im vorlie
genden Fall werden dazu elektrische Piezoaktoren herangezo
gen.
Der Piezoaktor wirkt dabei in der Regel auf ein Steuer-
oder Servoventil ein, das hydraulisch den Druck steuert, der
auf die Düsennadel des Einspritzventils ausgeübt wird. Die
Düsennadel des Einspritzventils wird also vom Piezoaktor
nicht direkt angesteuert, sondern indirekt über das Steuer-
oder Servoventil.
Der elektrische Anschluß des Piezoaktors erfolgt bisher
durch eine direkte Verlötung der Kontaktfahnen des Piezoak
tors mit nach außen führenden Anschlußstiften, an die äußere
Zuleitungen angeschlossen werden können. Die Baugruppe aus
Piezoaktor mit Kontaktfahnen und angelöteten Anschlußstiften
wird dann in eine Kunststoffhülse eingelegt, ohne daß die
Baugruppe mit der Hülse eine kraft- oder formschlüssige Ver
bindung eingeht. Anschließend wird die Baugruppe mit Silikon
vergossen.
Diese Anordnung hat den Nachteil, daß jede über die äu
ßeren Zuleitungen auf die Anschlußstifte einwirkende Kraft
direkt auf die empfindlichen Kontaktfahnen des Piezoaktors
übertragen wird, was vom vorzeitigen Verschleiß der Kontakt
fahnen bis hin zum vorzeitigen Ausfall des Piezoaktors führen
kann. Dies betrifft nicht nur die Kraft, die beim Anschließen
der äußeren Zuleitungen etwa durch Aufstecken eines Steckers
auf die Anschlußstifte aufgebracht wird, sondern auch die
Kräfte, die durch Vibrationen der äußeren Zuleitungen im Be
trieb des Verbrennungsmotors an den Anschlußstiften entste
hen.
Aus DE 86 14 770 U1 ist ein Kraftstoffeinspritzventil
bekannt, in dem die Stromzuführung an einen Aktor (Magnetspu
le) über einen Steckanschluß erfolgt, der in einem Kunst
stoffring eingebettet ist, der ein Ventilgehäuse teilweise
umgreift.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine elektri
sche Piezoaktorkontaktierung zu schaffen, bei der keine Kräf
te von den äußeren elektrischen Zuleitungen auf die Kontakt
fahnen des Piezoaktors übertragen werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im Patentan
spruch 1 genannten Maßnahmen gelöst. Bevorzugte Ausführungs
formen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäße Piezoaktorkontaktierung zeichnet
sich somit dadurch aus, daß die Anschlußstifte kraft-
und/oder formschlüssig in die Kunststoffhülse eingepreßt oder
eingegossen sind, wobei die derart mechanisch fest mit der
Kunststoffhülse verbundenen Anschlußstifte vorzugsweise nicht
direkt mit den Kontaktfahnen des Piezoaktors in Verbindung
stehen, sondern über eine ebenfalls in die Kunststoffhülse
eingegossene oder eingepreßte Leiterbahn, die eine gewisse
Elastizität besitzt.
Bei der erfindungsgemäße Piezoaktorkontaktierung werden
demnach alle Kräfte, die auf die Anschlußstifte einwirken,
von der Kunststoffhülse aufgenommen. Auch wenn die Kräfte so
groß sind, daß sich die Kunststoffhülse geringfügig verformt,
gelangen sie aufgrund der Elastizität der Leiterbahn nicht
bis zu den Kontaktfahnen des Piezoaktors. Die von außen kom
menden, nicht zu verhindernden axialen und radialen Kraftein
wirkungen an den äußeren Anschlußstiften werden daher von den
empfindlichen Kontaktfahnen des Piezoaktors vollständig fern
gehalten.
Bei der erfindungsgemäßen Piezoaktorkontaktierung können
daher ohne weiteres Anschlußstifte mit einer Geometrie und
Anordnung Verwendung finden, wie sie für elektrische Steck
kontakte allgemein üblich sind. Es können mit anderen Worten
handelsübliche, gebräuchliche Stecker und Steckkontakte Ver
wendung finden.
Durch die formschlüssige Umspritzung oder kraftschlüssi
ge Einpressung der Anschlußstifte in die Kunststoffhülse
wirkt die Kunststoffhülse als feste Einspannung, die die
Kräfte an den Anschlußstiften vollständig aufnimmt. Alle auf
tretenden Kräfte, etwa beim Aufstecken eines Steckers, wobei
die Kräfte meist besonders groß sind, werden auf die Kunst
stoffhülse geleitet, und die empfindlichen Kontaktfahnen di
rekt an den Piezoaktoranschlüssen bleiben ohne Krafteinwir
kung. Zusätzlich wirkt die Kunststoffhülse im Bereich der
eingegossenen oder eingepreßten Anschlußstifte als elektri
sche Isolation zu angrenzenden Bauteilen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 perspektivisch eine Kunststoffhülse mit einge
setztem Piezoaktor und eingegossenen Anschlußstiften; und
Fig. 2 eine Aufsicht durch die Anordnung der Fig. 1.
Die Fig. 1 und 2 zeigen schematisch eine Kunststoffhülse
1 zum Einsetzen eines Piezoaktors 2 für ein Kraftstoff-
Einspritzventil. Die Kunststoffhülse 1 wird derart in das
(nicht gezeigte) Einspritzventil eingesetzt, daß der Piezoak
tor 2 über einen Stößel oder dergleichen auf ein Steuer- oder
Servoventil für die Düsennadel des Einspritzventils einwirken
kann.
Die Kunststoffhülse 1 hat im wesentlichen die Form eines
Zylinders, der die erforderlichen Aussparungen und Aufnahmen
für den Piezoaktor 2, für die nicht gezeigte mechanische Ver
bindung mit dem Steuer- oder Servoventil, für Führungen und
dergleichen aufweist. Der Piezoaktor 2 ist in Axialrichtung
und mittig in die Kunststoffhülse 1 eingesetzt.
In die Kunststoffhülse 1 sind bei der gezeigten Ausfüh
rungsform Anschlußstifte 3 eingegossen, die in Axialrichtung
aus der Kunststoffhülse 1 hervorragen und die dafür vorgese
hen sind, die elektrische Verbindung des Piezoaktors 2 mit
äußeren Zuleitungen (nicht gezeigt) zu ermöglichen. Die äuße
ren Zuleitungen können zum Beispiel in einen Stecker münden,
der auf die Anschlußstifte 3 aufgesteckt werden kann. Die äu
ßeren Zuleitungen können jedoch auch an die freien Enden der
Anschlußstifte 3 angelötet oder angeschweißt werden.
Die Anschlußstifte 3 sind, abgesehen von den axial vor
stehenden Abschnitten zum Aufstecken eines Steckers und der
gleichen, vollständig in die Kunststoffhülse 1 eingebettet.
An den Anschlußstift 3 ist jeweils eine Leiterbahn 4 ange
schlossen. Dazu ist ein Ende der Leiterbahn 4 durch Löten,
Verschweißen oder dergleichen an einer Verbindungsstelle 5
mit dem entsprechenden Anschlußstift 3 dauerhaft verbunden.
Die Verbindungsstelle 5 braucht nicht wie gezeigt an dem
in der Kunststoffhülse 1 liegenden Ende des Anschlußstiftes 3
liegen. Der Anschlußstift 3 muß über eine bestimmte Länge von
der Kunststoffhülse 1 umschlossen sein, damit die Verbindung
zwischen Kunststoffhülse 1 und Anschlußstift 3 ausreichend
fest ist. Wenn der Anschlußstift 3 zum Erreichen der erfor
derlichen Festigkeit relativ lang ist, kann die Verbindungs
stelle 5 auch irgendwo zwischen dem in der Kunststoffhülse 1
liegenden Ende des Anschlußstiftes 3 und der Austrittsstelle
des Anschlußstiftes 3 aus der Kunststoffhülse 1 liegen. Ande
rerseits sollte allerdings aus im folgenden noch genannten
Gründen die Leiterbahn 4 nicht zu kurz sein.
Die Leiterbahn 4 und die Verbindungsstelle 5 sind ebenso
wie der dazugehörende Anschlußstift 3 derart in die Kunst
stoffhülse 1 eingebettet bzw. eingegossen, daß sie, abgesehen
von den für die äußere Kontaktierung vorgesehenen Enden des
Anschlußstiftes 3 und dem freien Ende der Leiterbahn 4, voll
ständig und elektrisch isolierend vom Material der Kunst
stoffhülse 1 umgeben sind.
Die Leiterbahn 4 besteht aus einem elektrisch leitenden
Formteil, das eine gewisse Elastizität besitzt. Sie kann zum
Beispiel aus einem entsprechend geformten Metallstück oder
einer entsprechend ausgestanzten Leiterfolie sein. Die Lei
terbahn 4 verläuft innerhalb der Kunststoffhülse 1 von der
Verbindungsstelle 5 zu einer Stelle, an der die Leiterbahn 4
mit einer Kontaktfahne 6 des Piezoaktors 2 in elektrischen
Kontakt gebracht werden kann. Dazu ist zum Beispiel in der
Kunststoffhülse 1 eine Aussparung 7 (Fig. 2) für die Kontakt
fahne 6 des Piezoaktors 2 vorgesehen. Das der Verbindungs
stelle 5 gegenüberliegende Ende der Leiterbahn 4 ragt derart
in die Aussparung 7, daß ein elektrischer Kontakt mit der
Kontaktfahne 6 des Piezoaktors 2 hergestellt werden kann, et
wa durch Anlöten der Kontaktfahne 6 des Piezoaktors 2 an das
freie Ende der Leiterbahn 4.
Die Aussparung 7 kann sich nach außen zu einem Fenster 8
in der Kunststoffhülse 1 erweitern. Das Fenster 8 ermöglicht
einen leichten Zugriff auf die Verbindungsstelle zwischen
Leiterbahn 3 und Kontaktfahne 6 und vereinfacht damit zum
Beispiel das Zusammenlöten der Leiterbahn 4 und der Kontakt
fahne 6.
Bei der Herstellung werden die Anschlußstifte 3 mit den
an der Verbindungsstelle 5 fest angebrachten Leiterbahnen 4
als Einlegeteil in einer Form mit dem Kunststoff der Kunst
stoffhülse 1 umspritzt. Nach dem Einsetzen des Piezoaktors 2
kann dann durch die Fenster 8 in den Aussparungen 7 eine Kon
taktierung der Leiterbahn 4 mit den Kontaktfahnen 6 oder den
gegebenenfalls auch anders ausgeformten Kontaktstellen des
Piezoaktors 2 erfolgen. Die Lage und Form der Kunststoffhülse
1 mit den Aussparungen 7 und der Leiterbahnen 4 ist dabei von
den durch den Piezoaktor 2 gegebenen Anforderungen abhängig.
Durch die Umspritzung der Anschlußstifte 3 und die damit
formschlüssige Verbindung zwischen den Anschlußstiften 3 und
der Kunststoffhülse 1 werden auftretende Kräfte, etwa die oft
hohen Montagekräfte, von den Anschlußstiften 3 auf die Kunst
stoffhülse 1 geleitet. Die Elastizität der Leiterbahn 4
stellt zusammen mit der räumlichen Trennung der Verbindungs
stelle 5 zum Anschlußstift 3 von der Kontaktierungsstelle mit
der Kontaktfahne 6 des Piezoaktors 2 sicher, daß auch dann,
wenn auf den Anschlußstift 3 eine so große Kraft wirkt, daß
sich die Kunststoffhülse 1 im Bereich des Anschlußstiftes 3
geringfügig verformt, diese Kraft vollständig von der emp
findlichen Kontaktfahne 6 des Piezoaktors 2 ferngehalten
wird. Außerdem stellt die räumliche Trennung des Anschluß
stiftes 3 von der Kontaktfahne 6 sicher, daß bei einer Wei
terkontaktierung des Anschlußstiftes 3 nach außen durch zum
Beispiel Schweißen der Piezoaktor 2 keiner thermischen Bela
stung unterliegt.
Alternativ kann anstelle einer formschlüssigen Umsprit
zung auch eine kraftschlüssige Einpressung der Anschlußstifte
3 in die Kunststoffhülse 1 erfolgen. Im Rahmen der Einpres
sung kann dann auch die Verbindung der Anschlußstifte 3 mit
bereits in die Kunststoffhülse 1 eingegossenen Leiterbahnen 4
hergestellt werden.
Claims (4)
1. Piezoaktorkontaktierung für das Einspritzventil eines
Verbrennungsmotors, mit einem Piezoaktor (2), der in eine
Kunststoffhülse (1) eingesetzt ist, wobei die elektrischen
Anschlüsse (Kontaktfahnen 6) des Piezoaktors (2) mit An
schlußstiften (3) verbunden sind, an die äußere Zuleitungen
angeschließbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlußstifte (3) kraft- und/oder formschlüssig in
die Kunststoffhülse (1) eingepreßt oder eingegossen sind und
mit dem Anschlußstift (3) eine elektrisch leitende Leiterbahn
(4) verbunden ist, die vom Anschlußstift (3) zu einem der
elektrischen Anschlüsse (6) des Piezoaktors (2) führt.
2. Piezoaktorkontaktierung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Leiterbahn (4) aus einem Formteil besteht,
das in die Kunststoffhülse 1 eingegossen ist.
3. Piezoaktorkontaktierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leiterbahn (4) elastisch ist.
4. Piezoaktorkontaktierung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Bereich der elektrischen Anschlüsse (6) des
Piezoaktors (2) Fenster (8) in der Kunststoffhülse (1) vorge
sehen sind.
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Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: CONTINENTAL AUTOMOTIVE GMBH, 30165 HANNOVER, DE |
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