DE19843834A1 - Fügevorrichtung, Durchsetzfügeverfahren und Durchsetzfügeverbindung - Google Patents
Fügevorrichtung, Durchsetzfügeverfahren und DurchsetzfügeverbindungInfo
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Abstract
Es wird eine Fügevorrichtung zum Erzeugen einer Durchsetzfügeverbindung, ein Durchsetzungsfügeverfahren und eine Durchsetzfügeverbindung zwischen einem ersten Werkstück und einem zweiten Werkstück (3) angegeben. Die Vorrichtung weist einen Stempel (4) auf, der von oben in eine Ausnehmung einer Matrize (5) einfahrbar ist. Das erste Werkstück (2) wird so von oben eingedrückt, daß es eine topfförmige Ausformung erhält, die sich in das zweite Werkstück (3) eindrückt und dieses ohne Schneiden nach unten verformt, wobei die Ausformung des ersten Werkstücks eine Hinterschneidung mit dem zweiten Werkstück (3) bildet. DOLLAR A Hierbei möchte man auf einfache Weise eine haltbare Fügeverbindung schaffen können. DOLLAR A Die Umfangswand der Ausnehmung der Vorrichtung weist Wandabschnitte (10) auf, die an Hebeln (11) angeordnet sind, wobei die Hebel durch Druck von oben in eine Arbeitsposition bewegbar und dort festlegbar sind und Hinterschneidungsbereiche bilden. Durch eine Bewegung der gefügten Werkstücke (2, 3) nach oben sind die Hebel (11) in eine Freigabeposition bewegbar, in der die Hinterschneidungsbereiche vollständig frei gegeben sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Fügevorrichtung zum Erzeu
gen einer Durchsetzfügeverbindung zwischen einem ersten
Werkstück und einem zweiten Werkstück mit einem Stem
pel, der von oben in eine Ausnehmung einer Matrize ein
fahrbar ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Durch
setzfügeverfahren, bei dem ein erstes Werkstück und ein
zweites Werkstück mit flächigen Abschnitten in zumin
dest teilweiser Überlappung übereinander gelegt werden
und das erste Werkstück so von oben eingedrückt wird,
daß es eine topfförmige Ausformung erhält, die sich in
das zweite Werkstück eindrückt und dieses ohne Schnei
den nach unten verformt, wobei die Ausformung des er
sten Werkstücks eine Hinterschneidung mit dem zweiten
Werkstück bildet. Schließlich betrifft die Erfindung
eine Durchsetzfügeverbindung, bei dem ein erstes Werk
stück eine Ausformung aufweist, die in eine Ausformung
eines zweiten Werkstücks eingreift und mit dem zweiten
Werkstück eine Hinterschneidung bildet.
Beim Durchsetzfügen werden zwei Werkstücke durch teil
weises Umformen miteinander verbunden. Man kommt hier
bei ohne Wärmezufuhr, wie es beispielsweise beim
Schweißen oder töten erforderlich ist, und ohne Hilfs
mittel, wie Klebstoffe oder Hilfsfügeteile (Schrauben
oder Bolzen) aus.
Die beiden Werkstücke müssen hierzu flächige Abschnitte
aufweisen, die einander zumindest teilweise überlappen
und parallel zueinander aufeinander liegen. Man kann
auch mehr als zwei Werkstücke miteinander verbinden.
Für die nachfolgende Erläuterung wird davon ausgegan
gen, daß das erste und das zweite Werkstück die äußeren
Werkstücke sind. Alternativ kann auch jedes Werkstück
mit dem nächsten Werkstück eine Hinterschneidung bil
den.
Beim Durchsetzfügen unterscheidet man einstufige und
zweistufige Verfahren. Beim einstufigen Verfahren wird
die Fügeverbindung in einem Arbeitsgang erzeugt. Im
einfachsten Fall wird ein Stempel in eine Matrize abge
senkt. Dabei entstehen in den beiden Werkstücken
topfförmige Ausformungen, die mit einem hohen Reib
schluß ineinander sitzen. Eine derartige Verbindung hat
eine hohe Schärfefestigkeit, jedoch nur eine geringe
Kopfzugfestigkeit.
Um die Kopfzugfestigkeit zu erhöhen, verwendet man bei
spielsweise Matrizen, bei denen die Umfangswand der
Ausnehmung durch Lamellen gebildet ist, die durch eine
Ringfeder, beispielsweise einen Elastomer-Ring, in Form
gehalten werden. Wenn nun der Stempel die Ausformungen
erzeugt und weiter mit einer ausreichend großen Kraft
in die Matrize hineingedrückt wird, dann verformen sich
die beiden Werkstücke radial nach außen und pressen
dementsprechend die Lamellen nach außen, so daß eine
Hinterschneidung des ersten Werkstücks im zweiten Werk
stück gebildet wird. Bei dieser Ausgestaltung ist die
Kopfzugfestigkeit wesentlich höher. Allerdings ist die
Matrize ein relativ aufwendiges Bauteil. Die Lamellen
müssen hochgenau gefertigt werden.
Eine noch bessere Kopfzugfestigkeit ergibt sich beim
Durchsetzfügen mit Schneidanteil. Hierbei werden zumin
dest in dem der Matrize zugewandten Werkstück zwei
Schnitte eingebracht. Das andere, oben liegende Werk
stück wird dann soweit eingeformt, daß es zumindest
teilweise die Schnitte durchragt. Bei Aufbringen eines
noch höheren Druckes wird das Material dann durch die
Schnitte nach außen verdrängt und bildet wiederum eine
Hinterschneidung. Auch hier ist es erforderlich, daß
die Matrize mit Lamellen versehen ist, die mit Hilfe
einer Federkraft einwärts gezogen oder gedrückt werden
müssen. Die Durchsetzfügeverbindung mit Schneidanteil
hat zwar den Vorteil einer hohen Kopfzugfestigkeit. Sie
hat jedoch den Nachteil, daß die Werkstücke durchtrennt
werden müssen, so daß eine Gas- und Flüssigkeitsdich
tigkeit nicht mehr gegeben ist. Diesen Nachteil kann
man zwar dadurch vermeiden, daß man ein Durchsetzfügen
mit vermindertem Schneidanteil anwendet, bei dem nur
das der Matrize zugewandte Werkstück mit Schnitten ver
sehen wird. In beiden Fällen ist die Verbindung aber in
der Regel nicht für dynamisch beanspruchte Teile ver
wendbar, weil sich aufgrund der Schnitte Kerbwirkungen
ergeben.
Neben den einstufigen Verfahren gibt es zweistufige
Durchsetzfügeverfahren, die auch ohne Schneidanteil
verbesserte Kopfzugeigenschaften liefern. Allerdings
ist es hierbei nötig, die Werkstücke von einem Werkzeug
zum nächsten zu transportieren oder umgekehrt ein zwei
tes Werkzeug an der erforderlichen Position am Werk
stück zu positionieren. Beide Vorgänge erfordern eine
relativ hohe Genauigkeit beim Positionieren, die die
Handhabung erschwert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf einfache
Weise haltbare Fügeverbindungen zu schaffen.
Diese Aufgabe wird bei einer Fügevorrichtung der ein
gangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Umfangswand
der Ausnehmung Wandabschnitte aufweist, die an Hebeln
angeordnet sind, wobei die Hebel durch Druck von oben
in eine Arbeitsposition bewegbar und dort festlegbar
sind und Hinterschneidungsbereiche bilden und durch ei
ne Bewegung der gefügten Werkstücke nach oben in eine
Freigabeposition bewegbar sind, in der die Hinter
schneidungsbereiche vollständig frei gegeben sind.
Mit einer derartigen Fügevorrichtung erhält man zu
nächst einen relativ einfachen Aufbau der Matrize. Die
Bezeichnung "oben" und "unten", soll hierbei nicht auf
die Schwerkraftrichtung im Raum begrenzt sein. Sie
dient lediglich dazu, bestimmte Richtungen relativ zur
Matrize und zum Stempel anzugeben. Für die Beschreibung
der vorliegenden Erfindung wird davon ausgegangen, daß
"oben" die Richtung ist, aus der sich der Stempel der
Matrize nähert. "Unten" ist dementsprechend die entge
gengesetzte Richtung. Durch die Verwendung von Hebeln
oder Fingern, die durch den Preßvorgang selbst in ihre
Arbeitsposition gebracht und dort gehalten werden,
spart man sich zunächst die Federn oder sonstigen
Hilfsmittel, die erforderlich sind, um die Matrize in
den geschlossenen Zustand zu versetzen, der nötig ist,
damit man überhaupt eine Ausformung initiieren kann. In
dem Augenblick, wo die beiden Werkstücke auf die Matri
ze gelegt und mit Druck beaufschlagt werden, bewegen
sich die Hebel in ihre Arbeitsposition. Hier können sie
sich auch nicht weg bewegen, weil sie durch die Werk
stücke selbst dort festgehalten werden. Die Hinter
schneidungen stellen nun ein Raum zur Verfügung, in den
das Material der beiden Werkstücke hineinfliessen kann.
Da das Material des der Matrize zugewandten Seite durch
das Material des anderen Werkstücks druckmäßig belastet
wird, fließt nicht nur das Material des unteren Werk
stücks in den Hinterschneidungsbereich hinein, sondern
es erlaubt auch dem Material des anderen Werkstücks, zu
folgen, so daß das erste Werkstück mit dem zweiten
Werkstück eine Hinterschneidung im Sinne einer form
schlüssigen Verhakung bildet. Normalerweise würde nun
bei einer derartigen Hinterschneidung, die auch auf der
Matrizenseite erkennbar ist, das Herausnehmen des Werk
stücks aus der Matrize ein gewisses Problem bedeuten.
Dies wird erfindungsgemäß aber dadurch vermieden, daß
beim Abheben des Werkstücks, genauer gesagt der mitein
ander verbundenen Werkstücke, der Hebel nach außen ge
schwenkt wird, also in die Freigabeposition bewegt
wird. Hierbei muß der Hebel keine Federkräfte überwin
den, die normalerweise zu seiner Rückstellung erforder
lich wären. Dementsprechend kann das Entnehmen der
Werkstücke mit relativ geringem Aufwand erfolgen, bei
spielsweise durch Abhebefedern oder Auswerfer. Als wei
terer Vorteil kommt hinzu, daß beim Entnehmen der Werk
stücke aus der Matrize die Hebel nicht unter Druck an
der Unterseite der Werkstücke kratzen, so daß entspre
chende Spuren weitgehend vermieden werden. Dies schont
nicht nur das Werkstück, sondern auch die entsprechen
den Anlageflächen der Hebel.
Vorzugsweise weisen die Hebel eine im wesentlichen ebe
ne Oberseite auf, die in der Arbeitsposition senkrecht
zur Druckrichtung steht und in der gleichen Ebene wie
die Oberseite der Matrize liegt. Außerhalb der eigent
lichen Ausformung, mit deren Hilfe die Durchsetzfüge
verbindung geschaffen wird, sieht sich das Werkstück
also einer quasi durchgehenden und ebenen Fläche gegen
über. Außerhalb der eigentlichen Durchsetzfügeverbin
dung entstehen damit keine Markierungen in den Oberflä
chen der Werkstücke. Da die Hebel mit ihrer Oberseite
eine Ebene bilden, die senkrecht zur Druckrichtung
steht, werden Druckspitzen auf die Hebel vermieden. Die
Belastung erfolgt vielmehr in der Arbeitsposition rela
tiv gleichmäßig, so daß die Hebel geschont werden und
dementsprechend eine relativ hohe Lebensdauer aufwei
sen. Solange die Hebel noch nicht in der Arbeitspositi
on liegen, sind die unterschiedlichen Druckbelastungen
akzeptabel, weil hier nur relativ kleine Gegenkräfte
auf die Hebel wirken.
Vorzugsweise ist jeder Hebel als Winkelhebel ausgebil
det. Die Druckkraft, die zum Bewegen und zum Halten der
Hebel in die Arbeitsstellung verwendet wird, kann dann
auf eine größere Fläche wirken. Die Hebelübersetzungs
verhältnisse sind hier günstiger, so daß man auch mit
einem relativ schwach dimensionierten Hebel die erfor
derlichen Kräfte aufnehmen kann.
Vorzugsweise weist der Winkelhebel einen kurzen Arm, an
dem der Wandabschnitt angeordnet ist, und einen langen
Arm auf, an der sich eine Schwenkachse befindet. Der
Hebel ist also nach Art eines L ausgebildet. An der
Stirnseite des kurzen Schenkels befindet sich der
Wandabschnitt, der einen Teil der Seitenwand der Aus
nehmung der Matrize bildet. Die hier wirkenden Kräfte
werden über einen relativ langen Hebelarm an die
Schwenkachse weitergeleitet. Wenn man nun die Schließ
kräfte über einen ähnlich langen Hebelarm wirken läßt,
also auf die Außenseite des kurzen Schenkels des "L",
dann ergibt sich mit relativ kleinem Aufwand das ge
wünschte Kräftegleichgewicht.
Die Erfindung arbeitet zufriedenstellend, wenn zwei
einander gegenüberliegende Hebel vorgesehen sind. Hier
lassen sich dann mehrere Fügeverbindungen relativ dicht
benachbart anordnen. Vorzugsweise sind jedoch minde
stens drei Hebel in Umfangsrichtung der Ausnehmung ver
teilt angeordnet. Bei drei Hebeln kann man in Umfangs
richtung eine gleichmäßige und in allen Richtungen be
stimmte Kraftverteilung sicherstellen.
Vorzugsweise sind jedoch vier Hebel vorgesehen. Diese
Ausgestaltung hat aus fertigungstechnischen Gründen
Vorteile. Insbesondere kann man hier eine gewisse Sym
metrie wahren.
Mit Vorteil sind zwischen den beweglichen Wandabschnit
ten stationäre Wandabschnitte vorgesehen, die im we
sentlichen parallel zur Druckrichtung verlaufen. Diese
Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die zu Hinterschnei
dungen führende Umformung der beiden Werkstücke sich
nicht gleichmäßig über den gesamten Umfang der Ausneh
mung der Matrize erstreckt. Es ergeben sich entlang der
Wand der Ausnehmung der Matrize vielmehr nur einzelne
Abschnitte, in denen eine Hinterschneidung vorliegt.
Dies hat zum einen den Vorteil, daß die Durchsetzfüge
verbindung eine gewisse Verdrehsicherung aufweist. Dies
hat zum anderen den Vorteil, daß die Entformung, d. h.
das Herausnehmen der Werkstücke aus der Matrize, einfa
cher wird. In den Wandabschnitten, die parallel zur
Druckrichtung verlaufen, kann man nämlich die Werk
stücke einfach umgekehrt zur Druckrichtung aus der Matrize
herausziehen. Lediglich im Bereich der beweglichen
Wandabschnitte ist es erforderlich, die Hebel nach au
ßen zu klappen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß
nun für die Ausbildung der Hinterschneidungen mehr Ma
terial zur Verfügung steht. Damit ist es möglich, die
Hinterschneidungsüberdeckung nach außen, d. h. senkrecht
zur Druckrichtung, größer werden zu lassen. Dies ergibt
sich daraus, daß man aus den Bereichen mit stationären
Wandabschnitten Material in die Hinterschneidung hinein
verdrängen kann. Für die Kopfzugfestigkeit ist es im
allgemeinen von größerer Bedeutung, wie weit die Hin
terschneidungen radial oder senkrecht zur Druckrichtung
reichen als die Frage, wie groß die Hinterschneidungs
bereiche in Umfangsrichtung sind.
Vorzugsweise bilden die stationären Wandabschnitte min
destens 50% der Umfangslänge der Ausnehmung. Die Hin
terschneidungsbereiche sind also in Umfangsrichtung ge
sehen relativ kurz. Es entstehen daher nur finger- oder
strahlenartige Hinterschneidungsbereiche, die senkrecht
zur Druckrichtung dementsprechend eine relativ große
Tiefe aufweisen können.
Mit Vorteil weist die Matrize für jeden Hebel einen
Herausfallsicherung auf. Diese Herausfallsicherung hat
zwei Vorteile. Zum einen muß man beim Herausnehmen der
Werkstücke aus der Matrize nicht mehr daraufachten,
daß die Hebel in der Matrize zurückbleiben. Diese wer
den vielmehr durch die Herausfallsicherung festgehal
ten. Zum anderen kann man nun die Matrize auch "über
Kopf" verwenden, d. h. den Stempel entgegen der Schwer
kraftrichtung auf die Matrize zu bewegen. Damit er
reicht man eine höhere Flexibilität in Bezug auf die
Montagelage beim Betrieb der Vorrichtung.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Herausfall
sicherung als Nase ausgebildet, die radial in Richtung
auf den Hebel weist, wobei der Hebel eine mit der Nase
zusammenwirkende Kerbe aufweist. Hierbei trägt man der
Tatsache Rechnung, daß eine Herausfallsicherung nur
dann wirksam werden muß, wenn sich der Hebel in seiner
Freigabeposition befindet. In dieser Position greift
dann die Nase in die Kerbe ein und verhindert eine wei
tere Bewegung des Hebels nach oben, d. h. aus der Matri
ze heraus. Wenn sich hingegen die Hebel in ihrer Ar
beitsposition befinden, dann sind sie durch die Werk
stücke dort festgelegt. Das Austauschen der Hebel, die
Verschleißteile der Matrize bilden, wird relativ ein
fach. Man muß (ohne Auflage von Werkstücken) die Hebel
in ihrer Arbeitsposition verschwenken und kann sie von
dort aus der Matrize herausziehen.
Vorzugsweise weist die Nase auf ihrer Oberseite eine
Führungsfläche auf, auf der der Hebel bei einer Bewe
gung gleitet. Bei dieser Ausgestaltung ist es möglich,
daß der Hebel bei seiner Bewegung von der Arbeitsposi
tion in die Freigabeposition nicht nur schwenkt, son
dern sich gleichzeitig auch noch parallel zur Druck
richtung verlagert. Damit ist eine größere Öffnungswei
te realisierbar, so daß umgekehrt die Hinterschneidun
gen eine größere Tiefe aufweisen können. Dies wiederum
führt zu einer höheren Kopfzugfestigkeit der Verbin
dung.
Mit Vorteil ist die Nase in einem Einsatzteil ausgebil
det. Man kann die Nase dann dazu verwenden, die Hebel
unverlierbar in der Matrize zu halten. Zum Auswechseln
der Hebel ist es lediglich erforderlich, das Einsatz
teil auszubauen, was aber mit einem relativ geringen
Aufwand möglich ist.
In einer alternativen Ausgestaltung ist die Herausfall
sicherung als Stift ausgebildet, der durch die Matrize
und den Hebel geführt ist und eine Schwenkachse bildet.
Auch in diesem Fall sind die Hebel unverlierbar in der
Matrize gehalten. Zur Montage der Hebel ist es ledig
lich erforderlich, die Hebel in die Matrize einzusetzen
und dann den Stift einzufügen.
Bevorzugterweise weist die Ausnehmung einen Boden auf,
der an der Oberseite eines in die Matrize eingesetzten
Bodenteiles angeordnet ist. Der Boden der Matrize, der
üblicherweise eine gewisse Formgebung aufweist, um ein
Fließen der Materialien der Werkstücke in die entspre
chenden Randbereiche der Ausnehmung gewährleisten zu
können, ist ein Verschleißteil. Das Fließen der Werk
stoffe geht mit einer nicht unerheblichen Reibung ein
her. Durch die Möglichkeit, den Boden an einem Boden
teil anzuordnen, das austauschbar ist, wird der War
tungs- und Instandhaltungsaufwand für die Matrize rela
tiv kleingehalten. Die Hebel und der Boden, die, wie
gesagt, die Hauptverschleißteile bilden, können mit
einfachen Maßnahmen ausgewechselt werden. Das Bodenteil
kann ortsfest in der Matrize gehalten werden.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß die Hinterschneidung
auf vorbestimmte Umfangsbereiche der Ausformung be
grenzt wird, wobei man Material aus Bereichen ohne Hin
terschneidung in die Umfangsbereiche mit Hinterschnei
dung fließen läßt.
Bei dieser Vorgehensweise erhält man, wie oben bereits
im Zusammenhang mit der Vorrichtung diskutiert worden
ist, mehrere Vorteile. Zum einen entsteht bei der Her
stellung der Durchsetzfügeverbindung automatisch eine
Verdrehsicherung und zwar auch dann, wenn die Ausfor
mung ansonsten rotationssymmetrisch ist. Durch die dann
nach außen vorstehenden Hinterschneidungsbereiche, die
sich nicht über den gesamten Umfang erstrecken, wird
eine Drehbewegung der beiden Teile relativ zueinander
blockiert. Besonders vorteilhaft ist es aber, daß nun
für die Herstellung der Hinterschneidungsbereiche mehr
Material zur Verfügung steht. Man kann mit anderen Wor
ten das Material, das üblicherweise am gesamten Umfang
der Ausformung verfügbar ist, nun auf einige wenige
Hinterschneidungsbereiche konzentrieren. Damit ist es
möglich, mit der gleichen Materialmenge die Hinter
schneidungen senkrecht zur Druckrichtung weiter oder
tiefer werden zu lassen. Man hat herausgefunden, daß
die Festigkeit der Verbindung in einem stärkeren Maße
von der Tiefe der Hinterschneidungen als von der Länge
in Umfangsrichtung abhängig ist. Wenn man also die Hin
terschneidungen auf Bereiche in Umfangsrichtung be
schränkt, diese Bereiche dann aber mit einer größeren
Überdeckung im Hinterschneidungsbereich ausgestaltet,
dann wird die Verbindung insgesamt fester. Man erreicht
damit trotz eines einstufigen Verfahrens und ohne
Schneidanteil Verbindungsqualitäten, wie sie ansonsten
nur durch zweistufige Verfahren oder durch Durchsetzfü
gen mit Schneidanteil erzielt werden können. Allerdings
sind die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen
auch dynamisch belastbar.
Vorzugsweise erzeugt man zwischen den Umfangsbereichen
auf einer Außenseite mindestens eines Werkstücks
Wandabschnitte, die parallel zur Druckrichtung verlau
fen. Diese Ausgestaltung beinhaltet einen Kompromiß.
Zum einen ist das Entformen, d. h. das Herausnehmen der
Werkstücke aus der Matrize noch gut möglich. In den Be
reichen, wo die Außenseite parallel zur Druckrichtung
verläuft, muß man keine Umformarbeit mehr leisten, um
das Werkstück zu entnehmen. Es sind lediglich die Haft
reibungskräfte zu überwinden. Zum anderen ist aber ge
rade bei zumindest annähernd senkrechten Umfangswänden
die Materialkonstellation so, daß optimale Fließwege
für die beiden Werkstoffe der Werkstücke in die Hinter
schneidungsbereiche gegeben sind.
Vorzugsweise erzeugt man beim Eindrücken eine Schließ
kraft auf mindestens ein Werkzeugteil und beim Abziehen
der umgeformten Werkstücke von dem Werkzeugteil eine
Öffnungskraft. Damit wird das Verfahren quasi selbst
steuernd. Es sind keine externen Mittel mehr nötig, um
das Werkzeugteil in seine Arbeitsposition zu bewegen
oder - beim Herausnehmen der Werkstücke - eine Öffnung
dieses Werkzeugteiles zu bewirken.
Vorteilhafterweise erzeugt man drei oder mehr hinter
schnittene Umfangsbereiche. Damit läßt sich senkrecht
zur Zugkraft eine allseitig abgestützte Verbindung er
reichen.
Die Aufgabe wird auch durch eine Durchsetzfügeverbin
dung der eingangs genannten Art gelöst, bei der die
Hinterschneidung auf vorbestimmte Umfangsbereiche be
grenzt ist.
Wie oben diskutiert, kann man auf diese Weise bewirken,
daß die Hinterschneidungstiefe, d. h. die Tiefe der
formschlüssigen Verhakung, größer als bisher wird. Das
hierfür benötigte Material kann aus den Bereichen stam
men, in denen keine Hinterschneidung vorliegt. Durch
die Formgebung an den Wirkflächen der die Hinterschnei
dung bildenden Hebel können die Fließeigenschaften auf
die zu fügenden Werkstücke optimiert werden. Die Größe
und der Ort der formschlüssigen Verhakungen können
durch die Wahl der vorbestimmten Umfangsbereiche und
der Hinterschneidungstiefe optimiert und definiert wer
den.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung
näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung
zum Erzeugen einer Durchsetzfügeverbindung,
teilweise im Schnitt,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung eines Aus
schnitts von Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Matrize nach Fig. 1,
Fig. 4 eine alternative Ausgestaltung zu Fig. 1,
Fig. 5 einen Schnitt V-V durch eine Durchsetzfüge
verbindung entsprechend der Ansicht nach
Fig. 6,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Verbindung nach
Fig. 5,
Fig. 7 eine dritte Alternative entsprechend der An
sicht nach Fig. 1,
Fig. 8 die Vorrichtung von Fig. 7 in auseinanderge
zogenem Zustand,
Fig. 9 eine alternative Ausgestaltung einer Begren
zungsfläche und
Fig. 10 eine weitere Alternative entsprechend Fig. 8.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum Erzeugen einer
Durchsetzfügeverbindung zwischen einem ersten Werkstück
2 und einem zweiten Werkstück 3.
Die Vorrichtung 1 weist einen Stempel 4 und eine Matri
ze 5 auf. Der Stempel 4 ist hierbei an einem Stempel
träger 6 befestigt. Der Stempelträger 6 ist mit Hilfe
von nicht näher dargestellten Antriebsaggregaten auf
die Matrize 5 so zu bewegbar, daß der Stempel 4 entlang
einer Bewegungsrichtung 9 in eine Ausnehmung 7 (Fig. 3)
der Matrize 5 einfahren kann. Die Ausnehmung 7 ist hier
im wesentlichen hohlzylinderförmig, d. h. sie hat eine
annähernd kreisförmige Grundfläche. Dies ist jedoch
nicht zwingend. Auch elliptische, ovale oder eckige
Formen sind möglich.
Für die nachfolgende Erläuterung der Vorrichtung wird
davon ausgegangen, daß die auf den Stempelträger 6 zu
weist, als Oberseite bezeichnet wird. Die Richtungsan
gaben "oben" und "unten" stimmen also mit denjenigen
überein, die sich aus der Darstellung der Fig. 1 erge
ben. Damit ist aber keine Einschränkung verbunden. Man
kann die Vorrichtung 1 nach Fig. 1 durchaus auch so be
treiben, daß die Matrize 5 in Schwerkraftrichtung ober
halb des Stempelträgers 6 angeordnet ist.
Die Matrize 5 weist - wie gesagt - eine Ausnehmung 7
auf, die im wesentlichen hohlzylinderförmig ausgebildet
ist (Fig. 3). Die Ausnehmung 7 wird dementsprechend in
Umfangsrichtung begrenzt durch stationäre Wandabschnit
te 8, die parallel zur Bewegungsrichtung 9 verlaufen,
d. h. entsprechend der Darstellung der Fig. 1 senkrecht
gerichtet sind.
Zwischen den stationären Wandabschnitten 8 ist die Aus
nehmung begrenzt durch bewegliche Wandabschnitte 10,
die an der Innenseite von L-förmigen Hebeln 11 angeord
net sind. Die Wandabschnitte 10 sind in Bezug auf die
Bewegungsrichtung 9 geneigt. Der Neigungswinkel zur
Richtung 9 beträgt mindestens 15°. Sie öffnen sich nach
unten hin und bilden dementsprechend eine Hinterschnei
dung 12, wenn sich die Hebel in der in Fig. 1 darge
stellten Arbeitsposition befinden.
Die Hebel 11 sind mit Hilfe von Stiften 13 in der Ma
trize 5 befestigt. Die Stifte 13 bilden gleichzeitig
Schwenkachsen für die Hebel 11.
Jeder Hebel 11 weist an seiner Oberseite eine Druckflä
che 14 auf, die in der in Fig. 1 dargestellten Arbeits
position bündig mit der Oberseite der Matrize 5 ab
schließt. Der Schenkel, der den Wandabschnitt 10 trägt,
liegt mit seiner Unterseite 15 an einem Vorsprung 16
der Matrize 5 an. Der Hebel 11 läßt sich also nicht
weiter in das Innere der Matrize 5 einschwenken, als es
durch den Vorsprung 16 gestattet ist.
Die Ausnehmung 7 wird nach unten durch einen Boden 17
(Fig. 3) begrenzt, der an der Stirnseite eines Boden
trägers 18 angeordnet ist. Der Bodenträger 18 ist orts
fest in der Matrize 5 montiert und zwar in einer zen
trischen Bohrung 19. Er wird der Matrize 5 mit Hilfe
eines Klemmringes 20 gehalten. Nach Lösen des Klemm
rings 20 kann der Bodenträger 18 aus der Matrize 5 ent
fernt werden, um ihn gegen einen anderen auszutauschen.
Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, weist der
Boden 17 mehrere Stufen 21, 22 und eine abgerundete
Spitze 23 auf.
Zum Herstellen einer Durchsetzfügeverbindung werden die
beiden Werkstücke 2, 3, die in diesem Bereich eben sind
und einander überlappen, auf die Oberseite der Matrize
5 aufgelegt und durch nicht näher dargestellte Nieder
halter festgehalten. Mit der Auflage der Werkstücke 2,
3 werden, falls dies noch nicht der Fall ist, die Hebel
11 in ihre in Fig. 1 dargestellte Arbeitsposition ver
schwenkt. Auch das Eigengewicht der Werkstücke 2, 3
hält sie dort fest. Wenn nun der Stempelträger nach un
ten gefahren wird und sich der Stempel 4 in die Werk
stücke 2, 3 einsenkt, dann verstärkt sich der Druck auf
die Hebel 11. Diese werden dann mit einer Kraft gegen
den Vorsprung 16 gedrückt, die ausreicht, um ein Öff
nen, d. h. ein Ausschwenken der Hebel 11 zu verhindern,
wenn sich das Material der beiden Werkstücke 2, 3 radi
al nach außen ausdehnt.
Aus Fig. 2 ist erkennbar, wie das Material der beiden
Werkstücke 2, 3 fließt. Aufgrund der Spitze 23 und der
Stufen 21, 22 wird zunächst einmal Material aus der ra
dialen Mitte der Ausnehmung 7 nach außen verdrängt. Es
würde sich aber bereits aufgrund des Drucks des Stem
pels 4 gegenüber der Matrize 5 eine gewisse Verdrängung
ergeben. Durch die spezielle Ausformung des Bodens 17
wird das Fließen des Materials radial nach außen unter
stützt. Das Material des Werkstücks 3, das über das Ma
terial des Werkstücks 2 belastet wird, das wiederum di
rekt vom Stempel 4 beaufschlagt wird, kann dort, wo He
bel 11 sind, in die Hinterschneidung 12 ausweichen, die
durch den Wandabschnitt 10 des Hebels gebildet wird.
Das Material des Werkstücks 2 folgt und bildet dann mit
dem zweiten Werkstück 3 die gewünschte Hinterschneidung
24 (Fig. 5).
Wie aus den Fig. 5 und 6 erkennbar ist, ist dies Hin
terschneidung jedoch auf einige wenige, in Umfangsrich
tung verteilte Hinterschneidungsbereiche 24 begrenzt.
Der Querschnitt durch einen derartigen Hinterschnei
dungsbereich 24 ist in Fig. 4 links dargestellt. Die
dort dargestellte Verbindung entspricht der Darstellung
der Fig. 2, allerdings ohne Werkzeug.
In den Bereichen, wo die Matrize unbewegliche Wandab
schnitte 8 aufweist, bleibt hingegen die Außenform des
unteren Werkstücks 3 zylinderförmig. Allerdings kann
man beobachten, daß Material aus diesen Zylinderberei
chen 25 verdrängt worden ist in die jeweils benachbart
angeordneten Hinterschneidungsbereiche.
Wenn die Durchsetzfügeverbindung, die in Fig. 5 und 6
dargestellt ist, fertiggestellt worden ist, dann kann
der Stempelträger 6 wieder von der Matrize 5 abgehoben
werden. Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß die Form, die
der Stempel 4 im Werkstück 2 hinterlassen hat, keine
Hinterschneidungen aufweist. Es ist deswegen problemlos
möglich, den Stempel 4 aus dem Werkstück 2 herauszuzie
hen.
Wenn nun die verbundenen Werkstücke 2, 3 von der Matri
ze 5 abgehoben werden sollen, was entweder manuell oder
mit nicht näher dargestellten Auswerfern bewerkstelligt
werden kann, dann würden an und für sich die Hinter
schneidungsbereiche 24 hinter den Wandabschnitten 10
hängen bleiben und somit eine Entnahme der Werkstücke
2, 3 aus der Matrize 5 verhindern.
Im vorliegenden Fall können jedoch die Hebel 11 um die
Stifte 13 schwenken, wenn ihre Wandabschnitte 10 von
unten her belastet werden, nämlich durch die Zugkraft
auf die Werkstücke 2, 3. Durch die Schwenkbewegung
"öffnen" sich die Hebel 11 und geben die Ausnehmung 7
so vollständig frei, daß nicht nur die Zylinderbereiche
25, sondern auch die Hinterschneidungsbereiche 24 nicht
mehr in Zugrichtung 9 von vorspringenden Teilen abge
deckt werden.
Mit anderen Worten werden die Hebel 11 durch die Werk
stücke 2, 3 geschlossen, wenn ein Druck aufgebracht
wird, und sie werden durch die Werkstücke 2, 3 auch
wieder geöffnet, wenn mit Hilfe der Werkstücke 2, 3 ein
Zug aufgebracht wird. Wenn die Hebel 11 aufgeklappt
sind, dann sind auch die Hinterschneidungen 24 frei und
die Werkstücke 2, 3 können entnommen werden.
Die Stifte 13 bilden hierbei eine Herausfallsicherung.
Ein zu weites Aufklappen der Hebel 11 wird durch eine
Außenwand 26 der Matrize 5 verhindert, an der die Hebel
11 zur Anlage kommen, wenn sie ihre am weitesten aufge
klappte Freigabeposition erreichen.
Wenn die Werkstücke 2, 3 aus der Matrize 5 entfernt
worden sind, dann fallen die Hebel 11 aufgrund des
durch die kurzen Schenkel bewirkten Übergewichtes wie
der in ihre Arbeitsposition (Fig. 1) zurück.
Wenn die Vorrichtung 1 in umgekehrter Richtung betrie
ben wird, d. h. die Matrize über den Stempel 4, dann
bleiben die Hebel 11 in der Freigabeposition, bis die
nächsten Werkstücke 2, 3 zur Anlage gebracht werden.
Sobald der erforderliche Druck aufgebracht wird, klap
pen die Hebel 11 wieder zurück in ihre Arbeitsposition.
Dieses "Schließen" erfolgt aufgrund der Kraftverhält
nisse auf jeden Fall, bevor die Umformung der Werk
stücke 2, 3 mit Hilfe des Stempels 4 beginnt.
Man kann nun bei einer derartigen Durchsetzfügeverbin
dung zusätzlich noch Hilfsfügeteile verwenden, bei
spielsweise einen Niet. Die Verwendung eines derartigen
Nietes verbessert die Scherzugfestigkeit erheblich,
während die Kopfzugfestigkeit jedenfalls nicht beein
trächtigt wird. Ein Niet, der als Hilfsfügeteil verwen
det wird, kann als massiver Zylinderkörper ausgebildet
sein, der im Bereich seiner beiden axialen Enden umlau
fende Wülste oder Vorsprünge aufweist. Die hierdurch
bedingte Durchmesservergrößerung liegt aber im Bereich
weniger Zehntel Millimeter bis etwa ein Millimeter. An
den stirnseitigen Enden kann der Niet eine gewisse Ko
nizität aufweisen. Vorzugsweise ist er an beiden Enden
gleich ausgebildet, so daß man beim Setzen des Nietes
nicht auf eine vorbestimmte Ausrichtung achten muß.
Beim Umformen der Werkstücke zum Herstellen der Durch
setzfügeverbindung ist es zweckmäßig, den Niet zunächst
nur geringfügig aus dem Boden der Matrize vorstehen zu
lassen. Erst, wenn der Werkstoff der beiden Werkstücke 2, 3
in die jeweiligen Hinterschneidungsbereiche ge
flossen ist, wird der Niet beispielsweise durch einen
zweiten Antriebsvorgang mit Hilfe eines beweglichen
zweiten Stempels in der Matrize in den Boden der umge
formten Bereiche eingepreßt. Hierbei ergibt sich eine
Stauchung des Nietes und damit verbunden eine Durchmes
servergrößerung. In vielen Fällen wird der Werkstoff
des an der Matrize anliegenden Werkstücks 3, das durch
die vorangegangene Umformung schon sehr stark bean
sprucht ist, reißen, so daß der Niet dieses Werkstück
durchstößt. Da das andere Werkstück aber geschlossen
bleibt, ist die Verbindung immer noch dicht.
Die Abmessungen eines derartigen Nietes hängen von den
Eigenschaften der verwendeten Werkstücke ab. In vielen
Fällen wird ein Durchmesser von 2 bis 3 mm und eine
Länge von 3 bis 5 mm sinnvoll sein.
Der Niet wird vorzugsweise in dem nicht beweglichen
Teil der Vorrichtung eingesetzt werden, d. h. in der Re
gel auf der Seite der Matrize. Dies erleichtert die Zu
fuhr, weil der Niet dann in einer stationären Führungs
bahn zugeführt werden kann. Hierzu kann der zweite
Stempel beispielsweise so weit abgesenkt werden, daß er
eine Öffnung zu einer Zuführbahn frei gibt. Für die
Ausbildung der Durchsetzfügeverbindung ist diese Vorge
hensweise aber nicht zwingend. Man kann den Niet oder
ein entsprechendes Hilfsfügeteil auch von der Seite des
Stempels zuführen, also von oben in die Durchsetzfüge
verbindung einsetzen.
Fig. 4 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei der
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen wor
den sind.
Geändert hat sich gegenüber der Ausgestaltung nach Fig.
1 lediglich die Form und die Befestigung des Hebels 11.
Geblieben ist lediglich eine Schwenkachse 27, die durch
ein gestricheltes Kreuz angeordnet ist. Der Hebel 11
ist allerdings nicht mehr mit Hilfe eines Stiftes 13 in
der Matrize 5 befestigt. Er ist lediglich eingelegt,
kann also in der in Fig. 4 dargestellten Lage aufgrund
der Schwerkraft nicht aus der Matrize 5 herausfallen.
Die Außenwand 26 der Matrize weist eine Nase 27 auf,
die in eine Kerbe 28 des Hebels 11 eingreift, wenn der
Hebel 11 seine Freigabeposition einnimmt. In Wirklich
keit erfolgt der Eingriff schon etwas früher nach einer
kleinen Auswärtsbewegung des Hebels 11, so daß der He
bel 11 auch nicht beim Herausziehen der Werkstücke 2, 3
aus der Matrize 5 mit herausgezogen wird. Er bleibt
vielmehr an der Nase 27 hängen.
Auch beim Betrieb "über Kopf" bleibt der Hebel 11 si
cher in der Matrize 5. Solange keine Werkstücke 2, 3 an
der Matrize anliegen, wird der Hebel 11 durch die Nase
27, die in diesem Fall die Herausfallsicherung bildet,
gehalten. Wenn die Werkstücke 2, 3 an der Matrize 5 zur
Anlage kommen, dann sichern diese gegen ein Herausfal
len der Hebel 11.
Ansonsten ist die Funktion der Hebel 11 als Mittel zur
Verfügungsstellung eines beweglichen Wandabschnitts 10
die gleiche wie bei der Ausgestaltung nach Fig. 1.
Fig. 7 zeigt eine dritte Ausgestaltung, bei der gleiche
Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Zum
besseren Verständnis ist in Fig. 8 die Vorrichtung dar
gestellt, wenn der Stempel, die verbundenen oder gefüg
ten Werkstücke 2, 3 und die Matrize voneinander ge
trennt sind.
In Fig. 8 ist der Hebel 11 mit durchgezogenen Linien in
der Arbeitsposition und mit strichpunktiert gezeichne
ten Linien in der Freigabeposition dargestellt. Daraus
ist erkennbar, daß die Bewegung des Hebels 11 keine
reine Schwenkbewegung mehr ist. Der Hebel 11 wird viel
mehr bei der Positionsänderung auch ein Stück weit an
gehoben. Hierbei dient die Oberseite der Nase 27 als
Gleitfläche, auf der eine entsprechende Gegenfläche der
Kerbe 28 entlang gleitet. Das untere Ende der Kerbe 28
bleibt jedoch in der Freigabeposition am unteren Ende
der Nase 27 hängen und verhindert eine weitere Bewe
gung.
Wie aus Fig. 8 erkennbar ist, stehen die Wandabschnitte
10 der Hebel 11 im ausgefahrenen Zustand, d. h. in der
Freigabeposition senkrecht. Sie geben hierbei einen
Durchmesser D frei, der größer ist als der größte
Durchmesser d der Hinterschneidungsbereiche 24 am Werk
stück 3. Es ist deswegen problemlos möglich, die Werk
stücke 2, 3 aus der Matrize 5 auszuheben.
Die Wand 26 ist hier als eigenes Teil ausgebildet, das
aus der Matrize 5 aus- und eingebaut werden kann. Zum
Auswechseln der Hebel 11 muß die Wand 26 kurz entfernt
werden.
Die Fig. 9 und 10 zeigen, daß der bewegliche Wandab
schnitt 10' nicht unbedingt durch eine ebene Fläche ge
bildet sein muß. Bei der Ausgestaltung nach Fig. 9 ist
der Hebel 11 mit einem Wandabschnitt 10' versehen, der
an seinem oberen Ende durch eine geneigte Ebene gebil
det ist, wie bei den Fig. 1, 4 und 7 auch. Unterhalb
dieses Abschnitts findet sich eine Höhlung 29, die ei
nen noch größeren Raum für das Vordringen des Materials
des unteren Werkstücks 3 zur Verfügung stellt. Darge
stellt ist der Zustand der Umformung. Durch eine dünne
Linie 30 soll verdeutlicht werden, wie weit das Materi
al des Werkstücks 3 noch in die Höhlung 29 vordringen
kann.
Fig. 10 zeigt eine Ausgestaltung eines Wandabschnitts
10'' bei dem innerhalb der schrägen Fläche eine Nut 31
eingebracht ist, die ebenfalls einen Raum zur Verfügung
stellt, in den das Material des Werkstücks 3 und natür
lich entsprechend nachfolgend des Werkstücks 2 einflie
ßen kann.
In beiden Fällen ist die einzige Voraussetzung, daß in
der Freigabestellung die Hebel weit genug aufklappen
können, um auch die Hinterschneidungsbereiche 24 der
Verbindung aus der Matrize entnehmen zu können.
Claims (19)
1. Fügevorrichtung zum Erzeugen einer Durchsetzfüge
verbindung zwischen einem ersten Werkstück und ei
nem zweiten Werkstück mit einem Stempel, der von
oben in eine Ausnehmung einer Matrize einfahrbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangswand
(8, 10) der Ausnehmung (7) Wandabschnitte (10, 10',
10'') aufweist, die an Hebeln (11) angeordnet sind,
wobei die Hebel (11) durch Druck von oben in eine
Arbeitsposition bewegbar und dort festlegbar sind
und Hinterschneidungsbereiche (12) bilden und durch
eine Bewegung der gefügten Werkstücke (2, 3) nach
oben in eine Freigabeposition bewegbar sind, in der
die Hinterschneidungsbereiche (12) vollständig frei
gegeben sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Hebel (11) eine im wesentlichen ebene
Oberseite (14) aufweisen, die in der Arbeitspositi
on senkrecht zur Druckrichtung (9) steht und in der
gleichen Ebene wie die Oberseite der Matrize (5)
liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder Hebel (11) als Winkelhebel aus
gebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Winkelhebel einen kurzen Arm, an dem
der Wandabschnitt (10) angeordnet ist, und einen
langen Arm aufweist, an der sich eine Schwenkachse
(13, 27) befindet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß mindestens drei Hebel
(11) in Umfangsrichtung der Ausnehmung (7) verteilt
angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß vier Hebel (11) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen den beweglichen
Wandabschnitten (10) stationäre Wandabschnitte (8)
vorgesehen sind, die im wesentlichen parallel zur
Druckrichtung (9) verlaufen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die stationären Wandabschnitte (8) mindestens
50% der Umfangslänge der Ausnehmung (7)
bilden.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Matrize (5) für jeden
Hebel einen Herausfallsicherung (13, 27) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Herausfallsicherung als Nase (27) aus
gebildet ist, die radial in Richtung auf den Hebel
(11) weist, wobei der Hebel eine mit der Nase (27)
zusammenwirkende Kerbe (28) aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Nase (27) auf ihrer Oberseite eine
Führungsfläche aufweist, auf der der Hebel (11) bei
einer Bewegung gleitet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Nase (27) in einem Einsatz
teil (26) ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Herausfallsicherung als Stift (13)
ausgebildet ist, der durch die Matrize (5) und den
Hebel (11) geführt ist und eine Schwenkachse bil
det.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (7) einen
Boden (17) aufweist, der an der Oberseite eines in
die Matrize (5) eingesetzten Bodenteiles (18) ange
ordnet ist.
15. Durchsetzfügeverfahren, bei dem ein erstes Werk
stück und ein zweites Werkstück mit flächigen Ab
schnitten in zumindest teilweiser Überlappung über
einander gelegt werden und das erste Werkstück so
von oben eingedrückt wird, daß es eine topfförmige
Ausformung erhält, die sich in das zweite Werkstück
eindrückt und dieses ohne Schneiden nach unten ver
formt, wobei die Ausformung des ersten Werkstücks
eine Hinterschneidung mit dem zweiten Werkstück
bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die Hinter
schneidung auf vorbestimmte Umfangsbereiche der
Ausformung begrenzt wird, wobei man Material aus
Bereichen ohne Hinterschneidung in die Umfangsbe
reiche mit Hinterschneidung fließen läßt.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß man zwischen den Umfangsbereichen auf einer
Außenseite mindestens eines Werkstücks Wandabschnitte
erzeugt, die parallel zur Druckrichtung verlaufen.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß man beim Eindrücken eine Schließkraft
auf mindestens ein Werkzeugteil erzeugt und beim
Abziehen der umgeformten Werkstücke von dem Werk
zeugteil eine Öffnungskraft.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß man drei oder mehr hin
terschnittene Umfangsbereiche erzeugt.
19. Durchsetzfügeverbindung, bei der ein erstes Werk
stück eine Ausformung aufweist, die in eine Ausfor
mung eines zweiten Werkstücks eingreift und mit dem
zweiten Werkstück eine Hinterschneidung bildet, da
durch gekennzeichnet, daß die Hinterschneidung (12)
auf vorbestimmte Umfangsbereiche (24) begrenzt ist.
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