DE19843587A1 - Verfahren zur automatischen Beseitigung von anhaftenden Teilen an Öffnungswalzen - Google Patents

Description

In der Textilindustrie sind Öffnungswalzen im Bereich der Faser­ vorbereitung gebräuchlich. Die Öffnungswalzen sind mit Blechna­ sen, Stahlstiften oder Garniturdraht versehen, um beim Drehen mit diesen Elementen die Fasern auseinanderzuziehen. Dies ge­ schieht zum Beispiel an Ballenfräsen, bei denen die Öffnungswal­ zen an einem Gestell über die Ballen bewegt werden oder an Öffnungs- und Reinigungsmaschinen, bei denen eine Fasermatte mittels Zuführwalzen der Öffnungswalze zugeführt wird. Proble­ me sind bei diesen Walzen unerwünschte Fasern oder Teile, die an der Walze oder an den auf der Walze angebrachten Auflösee­ lementen an haften. Bei den Fremdteilen kann es sich um textile Teile handeln, die ungewöhnlich lange Fasern, Stricke, Schnüre oder Stoffteile sein können. Ebenso können Holz- und Kunst­ stoffteile oder Folien an und zwischen den Öffnungselementen haften. Dieses Anhaften von Fremdteilen ist unerwünscht, da es zu einer Beschädigung der Öffnungselemente oder der Reini­ gungsmesser führen kann. Durch ein Wickeln an der Öffnungs­ walze vergrößert sich der Walzendurchmesser, so daß die Walze abgebremst wird und sehr personalaufwendig wieder gereinigt werden muß oder sogar ein Feuer verursacht wird. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, bei dem die anhaften­ den Teile an der Öffnungswalze sofort erkannt und sogleich auto­ matisch beseitigt werden. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß durch eine Sensorik das Anhaften von unerwünsch­ ten Teilen an der Öffnungswalze festgestellt wird, darauf die Ma­ terialzuführung zu der Öffnungswalze unterbrochen wird und die Öffnungswalze für eine kurze Zeit in die entgegengesetzte Dreh­ richtung um läuft, dann wieder normal umläuft und danach Mate­ rial zugeführt wird. Dies wird an zwei Beispielen erläutert:

• 1. Eine Fräse fräst auf einer Reihe von Ballen entlang. Über­ lange Fasern beginnen an der Walze zu wickeln. Das Wickeln wird durch eine Erhöhung der Stromaufnahme des Walzenantriebes festgestellt. Die Fräse stoppt, entlang der Ballen zu fahren, und der Fräskopf mit der Öff­ nungswalze wird etwas von der Ballenoberfläche abgehoben. Die Fräswalze wird gestoppt und läuft dann für einige Sekunden in der entgegengesetzten Richtung. Die umwickelten Fasern wickeln sich ab und der Fräszahn gibt den Anfang der Wickelung frei. Die abgewickelten Fasern werden vom Absaugluftstrom des Fräskop­ fes abgesaugt. Die Fräswalzen laufen wieder in ihrer normalen Drehrichtung an, der Fräskopf senkt sich auf die Ballenoberfläche und die Fräse läuft wieder los. Die Störung ist beseitigt.
• 2. Eine andere Anwendungsform des Verfahrens ist bei Öff­ nungsmaschinen mit eingebauter Fremdfasererkennung, wie in der Anmeldung EP 0744478 A1 beschrieben ist. Sollte zum Bei­ spiel ein Plastikteil auf der Walzenoberfläche aufspießen, wird die Fremdfaserdetektion bei jedem Umlauf eine Ausschleusung aus­ lösen. Das Vorhandensein eines anhaftenden Fremdteils kann indirekt durch den Druckabfall in der Zuleitung zu der Ausschleu­ sevorrichtung gemessen werden. Fällt der Druck mit der Fre­ quenz der Drehzahl der Walze ab oder baut sich der Druck nicht wieder auf, wird auf ein anhaftenden Fremdteil geschlossen. Die Materialzufuhr wird abgestellt und die Drehrichtung der Öffnungs­ walze geändert. Die Walze dreht mehrere Umdrehungen in ent­ gegengesetzter Richtung, und das Fremdteil streift an einem spe­ ziellen Ablösemesser oder den Einweisblechen ab. Das Ablöse­ messer ist ähnlich einem üblichen Ausscheidemesser, jedoch zeigt die Ablösekante in die normale Drehrichtung der Walze. Das Fremdteil fällt in den üblichen Ausscheidebehälter. Die Walze dreht wieder in die normale Richtung, und die Materialzufuhr beginnt wieder. Die Störung ist beseitigt. Das Verfahren bedarf nur geringen Aufwandes und kann einfach gro­ ße Störungen des Öffnungsprozesses vermeiden.

Bezugszeichenliste

1

Öffnungswalze

2

Öffnungszähne

3

Zuführwalzenpaar

4

Textilmaterial

5

Transportband

6

Sensor

7

spezielles Ablösemesser

8

normales Ausscheidemesser

9

Luftabsaugung

10

Ausschleusevorrichtung

11

Sammelbehälter

Claims (8)

1. Verfahren zum automatischen Beseitigen von anhaftenden Fremdteilen an Öffnungswalzen in Textilfaserverarbeitungsma­ schinen, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Sensorik und Auswertung das Anhaften von Fremdteilen festgestellt wird, da­ durch die Materialzufuhr unterbrochen wird und für mehrere Um­ drehungen die Öffnungswalze entgegen der normalen Drehrich­ tung dreht.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abscheidemesser entgegen dem normalen Drehsinn der Wal­ ze plaziert wird.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Auswertung der Sensorik, die Steuerung der Öffnungswalze und der Materialzufuhr über einen gemeinsamen Steuerungscomputer erfolgt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Anhaften von Fremdteilen an der Walze mit ei­ ner optischen Sensorik festgestellt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Anhaften von Fremdteilen an der Walze mittels der Überwachung der Stromaufnahme des Antriebsmotors der Fräswalze erfolgt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Anhaften von Fremdteilen an der Walze mittels eines Vibrationsmessers an der Umgebung der Öffnungswalze festgestellt wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Anhaften von Fremdteilen an der Walze mittels eines Mikrofons und einer Frequenzauswertung und Intensitäts­ messung festgestellt wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Anhaften von Fremdteilen an der Walze mittels einer Form- oder Lageänderung einer Abdeckung der Walze, ei­ nes Rostes oder einer Traverse an der Walze festgestellt wird.