DE19843571A1 - Verfahren zum Bleichen von Indigo-Jeansstoffen unter Verwendung elektrochemisch oxidierter organischer Verbindungen - Google Patents
Verfahren zum Bleichen von Indigo-Jeansstoffen unter Verwendung elektrochemisch oxidierter organischer VerbindungenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bleichen von Indigo-Jeansstoffen, bei dem die als Oxidationsmittel dienenden organischen Verbindungen elektrochemisch aufoxidiert und anschließend in die Bleichstufe zurückgeführt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum indirekt-
elektrochemischen Bleichen von Indigo-Jeansstoffen, bei dem
die als, Oxidationsmittel dienenden organischen Substanzen
elektrochemisch aufoxidiert und anschließend in die
Bleichstufe zurückgeführt werden.
Diese Substanzen sind aus dem Stand der Technik bekannt und
werden im allgemeinen in Kombination mit Enzymen,
insbesondere Laccase zur oxidativen Delignifizierung von
Zellstoff und für Oxidationsreaktionen eingesetzt.
So beschreiben R. Bourbonnais und M. G. Paice in Appl.
Microbiol. Biotechnol. (1992) 36: 823-927 die
Delignifizierung von Kraftzellstoff durch Trametes
versicolor-Laccase in Gegenwart von 2,2'-azinobis-(3-
ethylbenzothiazolin-6-sulphonat) (ABTS).
Dieses System wird ebenfalls von A. Potthast et al.
(IOC(1995) 60: 4320-4321) zur Oxidation von aromatischen
Methylgruppen zu Aldehyden benutzt.
Auch aus der PCT/EP 94/01966 ist die Kombination einer
"Mediator" genannten organischen Verbindung mit einem Enzym
zum Abbau oder zur Bleiche von ligninhaltigen Materialien
bekannt.
Als Enzym wird auch hier insbesondere die aus
Weißfäulepilzen, insbesondere Coriolus versicolor gewonnene
Laccase eingesetzt.
Daneben werden auch weitere Enzyme genannt.
Für die Aufhellung von Denim-Jeansstoffen (Denim-Veredlung)
wird in der Technik hauptsächlich Hypochlorit verwendet.
Die AOX-Problematik hat analog zur Situation bei der
Zellstoffbleiche dazu geführt, daß intensiv nach neuen
Bleichverfahren gesucht wird. Hypochlorit bleicht sowohl
das Indigo der Kette als auch das Weiß des Schusses des
Jeansstoffes. Das Resultat ist ein schwächerer Kontrast
zwischen Weiß und Blau. Novo Nordisk stellte kürzlich das
sogenannte DeniLite-Verfahren vor, dessen Bleichwirkung auf
der Verwendung eines Laccase-Mediator-Systems beruht (WO
95/01426 und BioTimes No. 1, March 1997, 4). Ein Vorteil
dieses Verfahrens ist, daß das Bleichmittel selektiv Indigo
bleicht, so daß ein mit Hypochlorit nicht erreichbares
modisches Aussehen erreichbar wird. Ein weiterer Vorteil
des Enzymsystems ist der, daß hochwertige
Gewebeausstattungen (z. B. Stretch-Denim) nicht angegriffen
werden.
Als nachteilig bei dem enzymatischen Verfahren erweisen
sich folgende Punkte:
- 1. Die verwendeten Enzyme, wie z. B. Laccase besitzen keine ausreichende Lagerstabilität. Dazu kommt, daß die Enzyme je nach Hersteller schwankende Qualitäten bzw. Aktivitäten aufweisen, nicht identisch bzw. uneinheitlich sind.
- 2. Setzt man bei einem Verfahren Enzyme ein, ist der zur Verfügung stehende Temperatur- und pH-Bereich der Enzyme stark eingeschränkt. So ist die Laccase z. B. unterhalb von pH = 2 und oberhalb von pH = 7 inaktiv, des weiteren ist keine Aktivität oberhalb von 60°C zu beobachten. Um eine maximale Enzymwirkung zu erhalten, muß mit einem Puffersystem gearbeitet werden.
- 3. Laccase ist nicht kommerziell zugänglich und oxidationsempfindlich bzw. ihre Aktivität läßt als Funktion der Zeit nach.
Aus der DE-OS 195 13 839 A1 ist ein Verfahren zur
reduktiven Bleiche von Indigo bekannt, bei dem die Bleiche
elektrochemisch unter Verwendung eines Redoxmediators
durchgeführt wird. Die verwendete elektrochemische Zelle
wird mit großflächigen Elektroden aus Kohlefilz oder
Graphitfilz versehen, um hinreichend hohe Ströme zu
gewährleisten.
Als Reduktionsmediator dient ein System aus Eisen (II/III),
Triethanolamin und NaOH.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur oxidativen
Bleiche von Indigo-Jeansstoff bereitzustellen, bei dem man
- a) den Einsatz von Enzymen vermeiden,
- b) die "Mediatoren" vorteilhaft aktivieren (oxidieren) kann,
- c) kein Sauerstoff und
- d) keine anorganischen Redoxsysteme verwendet werden.
Es wurde nun ein Verfahren zum Bleichen von Indigo-
gefärbten Jeansstoffen unter Verwendung von elektrochemisch
oxidierten organischen Verbindungen gefunden, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man
- a) die in Form einer wäßrigen Lösung vorliegenden Verbindungen an der Anode einer Elektrolysezelle in den gewünschten Oxidationszustand versetzt und mit dem Jeansstoff in Kontakt bringt. In einer bevorzugten Ausführungsform trennt man die Oxidation des Mediators und die Bleiche des Jeansstoffes voneinander.
Man führt dann zumindest einen Teilstrom der Lösung aus dem
Bleichreaktor in die Elektrolysezelle (elektro
chemische Durchflußzelle) zur Oxidation der organischen
Verbindung zurück.
Aus dem Teilstrom werden in einer vorteilhaften
Ausführungsform gegebenenfalls vorhandene Faserstoffe durch
eine Filtervorrichtung vor der Einleitung in die
Elektrolysezelle entfernt.
Die Verstärkung der Bleiche durch Einleiten oder Entwickeln
von Sauerstoff ist nicht vorgesehen.
Als organische Verbindungen sind im Prinzip die aus dem
Stand der Technik als Mediatoren bekannten cyclo
aliphatischen, heterocyclischen oder aromatischen NO-, NOH
oder HN(R)-OH-Gruppen-haltigen zu verwenden.
Insbesondere geeignet sind die in der PCT/EP 96/03333
genannten Verbindungen der allgemeinen Formel
in der bedeuten:
A: (hetero)-aromatischer Rest, insbesondere ein- oder zwei- oder dreikernig,
X: -N = S oder N = O,
Y: -SH oder -OH,
Z: eine Gruppe zur Erhöhung der Wasserlöslichkeit, wie z. B. SO2NH2, CO2M oder SO3 mit M = H oder einem Kation, insbesondere einem Alkalikation,
x: 1 oder 2,
y: 1; 2 oder 3,
z: 0, 1, 2, 3 oder 4.
A: (hetero)-aromatischer Rest, insbesondere ein- oder zwei- oder dreikernig,
X: -N = S oder N = O,
Y: -SH oder -OH,
Z: eine Gruppe zur Erhöhung der Wasserlöslichkeit, wie z. B. SO2NH2, CO2M oder SO3 mit M = H oder einem Kation, insbesondere einem Alkalikation,
x: 1 oder 2,
y: 1; 2 oder 3,
z: 0, 1, 2, 3 oder 4.
Bevorzugt eingesetzt werden die bekannten Phenothiazine,
insbesondere die sulfongruppenhaltigen Phenothiazine wie
Phenothiazinpropionsulfonsäure, PTPSS (3-Phenothiazin-10-
yl-propionsulfonsäure) und deren Na-Salz, MPTDS (10-Methyl
10H-3,7-phenothiazin-3,6-disulfonsäure) und deren Na-
Salz, sowie die entsprechenden Phenoxazine bzw. deren Salze.
Besonders gegeignet sind auch die als verstärkend
bezeichneten Verbindungen aus der PCT/WO 95/01426, die
Bestandteil dieser Erfindung sind. Dazu gehören die
Verbindungen
10-Methyl-9a,10-dihydro-5aH-benzo[6]pyrido[2,3- e][1,4]thiazin-7-sulfonsäure, 10-Phenothiazinpropionsäure, 10-Methyl-phenothiazin, 4'-Hydroxy-4-biphenylcarboxysäure, 6-Hydroxy-2-naphthosäure, 10-Methylphenoxazin, 10- Phenoxazinpropionsäure, 10-Ethyl-4-phenothiazin propionsäure, 10-(2-Hydroxyethyl)-phenothiazin, 10-(2- Hydroxyethyl)-phenoxazin, 10-(3-Hydroxypropyl)- phenothiazin, 4,4'-Dimethoxy-N-methyl-diphenylamin.
10-Methyl-9a,10-dihydro-5aH-benzo[6]pyrido[2,3- e][1,4]thiazin-7-sulfonsäure, 10-Phenothiazinpropionsäure, 10-Methyl-phenothiazin, 4'-Hydroxy-4-biphenylcarboxysäure, 6-Hydroxy-2-naphthosäure, 10-Methylphenoxazin, 10- Phenoxazinpropionsäure, 10-Ethyl-4-phenothiazin propionsäure, 10-(2-Hydroxyethyl)-phenothiazin, 10-(2- Hydroxyethyl)-phenoxazin, 10-(3-Hydroxypropyl)- phenothiazin, 4,4'-Dimethoxy-N-methyl-diphenylamin.
Besonders geeignet ist die MAPTS - 10-Methyl-4-
azaphenothiazin-7-sulfonsäure und deren Na-Salz.
Als besonders geeignet erwiesen haben sich insbesondere das
bekannte ABTS (2,2'-Azinobis-(3-ethylbenzthiazolin-6-
sulphonat) und zusätzlich 1-Hydroxybenzotriazol, die
Violursäure, 3-Nitrosochinolin-2,4-diol (NC), 1-Nitroso-2-
naphtol-3,6-disulfonsäure (NNS) und N-Hydroxyacetanilid
(NHAA).
Neben diesen Verbindungen haben sich auch N,N-
Dibenzylhydroxylamin, Hydroxybenzimidazol,
Hydroxypiperidin, Chinolinoxid, Isochinolinoxid,
Hydroxypyrrolidin, Hydroxyhexahydroazepin, β-(N-Oxy-1,2,3,4
tetrahydro)-isochinolinopropionsäure, 2,6-Dimethyl-2,6-
dihydroxylaminoheptan-4-on-oxalat, N-Methylphenothiazin
disulfonsäure bzw. deren Salze, N-Hydroxyphthalimid und N-
Hydroxysuccinimid bewährt.
Man setzt bevorzugt die Verbindungen ein, die zwischen 400
und 1400 mV vs NHE (Normalwasserstoffelektrode)
elektrochemisch mindestens einfach oxidiert werden können.
Gegebenenfalls werden auch Mischungen der Mediatoren
eingesetzt. Deren Oxidationspotentiale liegen dann
bevorzugt in benachbarten Bereichen.
Günstige Voraussetzung für die Verwendbarkeit der
Verbindungen ist deren mehrfache, im Idealfall reversibel
verlaufende Oxidation bzw. Reduktion, ohne daß eine
Zersetzung stattfindet.
Die zugehörigen Oxidationspotentiale können problemlos mit
Hilfe der bekannten Methode der zyklischen Voltammetrie
ermittelt werden.
Die Konzentration der verwendeten Mediatoren liegt
üblicherweise im Bereich von 0,1 bis 100 mmol/l, bevorzugt
0,5 bis 5 mmol/l.
Für die Jeansstoffbleiche verwendet man im allgemeinen
einen bekannten Umlaufreaktor, in dem ein Stoffslurry
kontinuierlich bewegt wird.
Der Ablauf des Reaktors ist durch ein Sieb gegen ein
Austreten des Stoffes geschützt. Das Sieb kann mechanisch
von den Auslauf blockierenden Stoffteilen befreit werden.
Der Stoff wird im allgemeinen bei einer Temperatur von 15
bis 150°C, insbesondere von 20 bis 95°C, gegebenenfalls
unter dem sich einstellenden Dampfdruck gebleicht.
Der Umlaufreaktor ist bevorzugt mit einer vorgeschalteten
elektrochemischen Durchflußzelle kombiniert, die unter
potentiostatischer oder galvanostatischer Kontrolle
betrieben werden kann. Diese Zelle ist temperaturgeregelt.
In der Zelle befindet sich eine Zwei- oder eine Drei-
Elektroden-Anordnung, bestehend aus Arbeits-, Gegen- und
Bezugselektrode, wobei die verwendete Arbeitselektrode in
beiden Fällen aus einem Edelmetall, einer Edelmetall-
Legierung, Kohlenmaterial (wie Graphit oder extrudierten
Kohlenstoff-Formkörpern) oder mit Metalloxid beschichteten
Körpern aus Titan besteht. Die Arbeitselektrode kann in
Form eines festen Körpers, eines Netzes, einer Granulat
schüttung oder eines festen Schaumes ausgeführt sein.
In der Zwei-Elektroden-Anordnung wird der elektrochemische
Reaktor bevorzugt mit konstantem Strom oder kontrollierter
Spannung mit Spitzenwertbegrenzung betrieben.
Die Drei-Elektroden-Anordnung erlaubt den potential
kontrollierten Betrieb mittels eines Potentiostaten.
Anoden- und Kathodenraum der elektrochemischen Zelle werden
durch eine Kationenaustauschermembran voneinander getrennt.
Die Zelle kann ohne äußere Stromquelle betrieben werden,
wenn man als Gegenelektrode eine mit Sauerstoff betriebene
Gasdiffusionselektrode (GDE) verwendet, die vorzugsweise
auf der Basis hochdispersen Platins auf einem Kohleträger
unter Zusatz eines hydrophoben Binders wie PTFE hergestellt
wird. Diese Betriebsweise ist möglich, wenn die Potential
differenz zwischen der Sauerstoffreduktion und dem
Redoxpaar Mediator-Grundform/oxidierte Form des Mediators
so hoch ist, daß ein hinreichender Stromfluß resultiert.
Diese Potentialdifferenz liegt bevorzugt bei 0,3 V oder
höher. Die Anordnung mit Gasdiffusionselektrode kann auch
unter Zuhilfenahme einer externen Stromquelle betrieben
werden, wenn die o. g. Potentialdifferenz für eine
freiwillige Reaktion nicht hinreichend ist. Bei der
Verwendung einer GDE kann auf die Verwendung einer
Ionenaustauschermembran verzichtet werden.
Die elektrochemisch aufzuoxidierende Lösung (Teilstrom)
wird im allgemeinen mit einer Lineargeschwindigkeit von 0,1
bis 10 cm/s, bevorzugt 3 cm/s durch die Durchflußzelle
gepumpt. Die Lösung enthält bevorzugt ein bekanntes
Leitsalz, vorzugsweise in Form einer Pufferlösung vom pH 4
bis 5 oder einer verdünnten Mineralsäure oder -base, einen
Mediator im Konzentrationsbereich 0,1 bis 100, bevorzugt
0,25 bis 20 mmol/l, und weitere, übliche Hilfstoffe.
Die Temperatur während der elektrochemischen Reaktion liegt
bevorzugt bei 10 bis 90°C.
Werden elektrochemische Reaktion und Bleiche des Indigo-
Jeansstoffes in räumlich getrennten Reaktoren durchgeführt,
werden insbesondere der pH-Wert, die Konzentration der
Elektrolyte und die Temperatur an die besonders geeigneten
Bedingungen angepaßt.
Die Versuche wurden mit Jeansstoffläppchen in einem
Umlaufreaktor mit separater Elektrolysezelle unter
Beibehaltung folgender Parameter durchgeführt:
Anolyt: ca. 500 ml verdünnte Pufferlösung (400 mL dest. H2O + 100 ml käuflicher Acetatpuffer)
16,2-16,5 g Jeansstoff (100% Baumwolle, rein Indigo- gefärbt, ca. 250 g/m2, entschlichtet und gestont), in etwa 15-20 Stücke geschnitten
0,533 g ABTS ( = ca. 1 mmol/l) oder 0,334 g PTPS ( = ca. 1 mmol/l)
Durchflußrate ca. 3,2 l/h
Katholyt: 0,5 mol/l H2SO4
Arbeitselektrode: Platin-Netz, h = 3,9 cm, d = 1,8 cm
Gegenelektrode: Platin-Blech (3,3 cm × 4,6 cm)
Referenzelektrode: Hg/Hg2SO4
Ergebnisbeurteilung: über Messung der L-Werte, Gerät Elrepho 2000 der Fa. Datacolor (DIN 6174).
Anolyt: ca. 500 ml verdünnte Pufferlösung (400 mL dest. H2O + 100 ml käuflicher Acetatpuffer)
16,2-16,5 g Jeansstoff (100% Baumwolle, rein Indigo- gefärbt, ca. 250 g/m2, entschlichtet und gestont), in etwa 15-20 Stücke geschnitten
0,533 g ABTS ( = ca. 1 mmol/l) oder 0,334 g PTPS ( = ca. 1 mmol/l)
Durchflußrate ca. 3,2 l/h
Katholyt: 0,5 mol/l H2SO4
Arbeitselektrode: Platin-Netz, h = 3,9 cm, d = 1,8 cm
Gegenelektrode: Platin-Blech (3,3 cm × 4,6 cm)
Referenzelektrode: Hg/Hg2SO4
Ergebnisbeurteilung: über Messung der L-Werte, Gerät Elrepho 2000 der Fa. Datacolor (DIN 6174).
Die spezifischen Versuchsdaten sind unter den einzelnen
Beispielen aufgeführt.
Mediator: PTPSS; Arbeitspotential: 750 mV; Gesamt-
Elektrolysezeit: 3,5 h; Temperaturprofil: 25 min bei 55°C,
90 min bei 60°C, 90 min bei 70°C
Mediator: PTPSS; Arbeitspotential: 300 mV; Gesamt-
Elektrolysezeit: 5,5 h; Temperaturprofil: 120 min bei 60
°C, 210 min bei 70°C
Mediator: ABTS; Arbeitspotential: 322 mV; Gesamt-
Elektrolysezeit: 6 h; Temperaturprofil: 120 min bei 60°C,
240 min bei 70°C
Mediator: PTPSS; Arbeitspotential: 300 mV; Gesamt-
Elektrolysezeit: 6,5 h; Temperaturprofil: 15 min bei 70°C,
385 min bei 80°C
Claims (18)
1. Verfahren zum Bleichen von Indigo-Jeansstoffen unter
Verwendung von elektrochemisch oxidierten organischen
Verbindungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die in Form einer wäßrigen Lösung vorliegenden
Verbindungen (Mediator) an der Anode einer Elektrolyse
zelle in den gewünschten Oxidationszustand versetzt und
mit dem Jeansstoff in Kontakt bringt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) die in Form einer wäßrigen Lösung vorliegenden Verbindungen (Mediator) an der Anode einer Elektrolysezelle in den gewünschten Oxidationszustand versetzt,
- b) diese Lösung anschließend in einen weiteren Reaktor einleitet, in dem der Jeansstoff vorliegt, und aus dem man
- c) zumindest einen Teilstrom in die Elektrolysezelle (elektrochemische Durchflußzelle) zur Oxidation der organischen Verbindung zurückführt.
3. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Verbindungen einsetzt, die zwischen 400 und
1400 mV vs NHE (Normalwasserstoff-Elektrode)
elektrochemisch oxidiert werden.
4. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Redoxpaar Mediator/oxidierter Mediator
reversibel ist, gegebenenfalls jedoch mehrfach
reduziert und oxidiert werden kann.
5. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die elektrochemische Durchflußzelle
potentiostatisch betreibt.
6. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die elektrochemische Durchflußzelle galvano
statisch betreibt.
7. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Gegenelektrode eine mit Sauerstoff
betriebene Gasdiffusionselektrode (GDE) verwendet.
8. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den Teilstrom (c) mit einer Linear
geschwindigkeit von 0,1 bis 10 cm/s durch die
Durchflußzelle pumpt.
9. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als organische Verbindungen cycloaliphatische,
heterocyclische oder aromatische NO-, NOH oder HN(R)-
OH-Gruppen-haltige Verbindungen einsetzt.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Verbindungen der allgemeinen Formel
einsetzt,
in der bedeuten:
A: (hetero)-aromatischer Rest, insbesondere ein- oder zwei- oder dreikernig,
X: -N = S oder N = O,
Y: -SH oder -OH,
Z: eine Gruppe zur Erhöhung der Wasserlöslichkeit, insbesondere SO2NH2, CO2M oder SO3 mit M = H oder einem Kation, insbesondere einem Alkalikation,
x: 1 oder 2,
y: 1; 2 oder 3,
z: 0, 1, 2, 3 oder 4.
einsetzt,
in der bedeuten:
A: (hetero)-aromatischer Rest, insbesondere ein- oder zwei- oder dreikernig,
X: -N = S oder N = O,
Y: -SH oder -OH,
Z: eine Gruppe zur Erhöhung der Wasserlöslichkeit, insbesondere SO2NH2, CO2M oder SO3 mit M = H oder einem Kation, insbesondere einem Alkalikation,
x: 1 oder 2,
y: 1; 2 oder 3,
z: 0, 1, 2, 3 oder 4.
11. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Phenothiazine, Azaphenothiazine insbesondere
9a, 10-dihydro-5aH-benzo[6]pyrido[2,3-e][1,4]thiazin,
oder Phenoxazine, insbesondere Sulfonsäuregruppen
haltige Vertreter oder deren Salze einsetzt.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8,
dadurch gekennzeichnet,
daß man PTPSS (3-Phenothiazin-10-yl-propionsulfonsäure)
oder deren Na-Salz, oder MPTDS (10-Methyl-10H-3,7-
phenothiazin-3,6-disulfonsäure) oder deren Na-Salz
einsetzt.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8,
dadurch gekennzeichnet,
daß man MAPTS (10-Methyl-4-azaphenothiazin-7-
sulfonsäure) oder deren Na-Salz einsetzt.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8,
dadurch gekennzeichnet,
daß man ABTS (2,2'-azinobis-(3-ethylbenzothiazolin-6-
sulphonat)) einsetzt.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8,
dadurch gekennzeichnet,
daß man 1-Hydroxybenzotriazol, die Violursäure, 3-
Nitrosochinolin-2,4-diol (NC), 1-Nitroso-2-naphtol-3,6-
disulfonsäure (NNS) oder N-Hydroxyacetanilid (NHAA)
einsetzt.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8,
dadurch gekennzeichnet,
daß man N,N-Dibenzylhydroxylamin, Hydroxybenzimidazol,
Hydroxypyrrolidin, N-Hydroxyphtalimid, N-
Hydroxysuccinimid oder 2,6-Dimethyl-2,6-dihydroxyl
aminoheptan-4-on-oxalat einsetzt.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis
14,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Verbindungen in einer Konzentration von 0,1
bis 100 mmol/l in dem Jeansstoffslurry einsetzt.
18. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis
17
dadurch gekennzeichnet,
daß man es bei Temperaturen zwischen 15°C und 150°C,
bevorzugt bei 20°C bis 95°C gegebenenfalls unter dem
sich einstellenden Druck betreibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843571A DE19843571A1 (de) | 1998-09-23 | 1998-09-23 | Verfahren zum Bleichen von Indigo-Jeansstoffen unter Verwendung elektrochemisch oxidierter organischer Verbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843571A DE19843571A1 (de) | 1998-09-23 | 1998-09-23 | Verfahren zum Bleichen von Indigo-Jeansstoffen unter Verwendung elektrochemisch oxidierter organischer Verbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19843571A1 true DE19843571A1 (de) | 2000-03-30 |
Family
ID=7881933
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843571A Withdrawn DE19843571A1 (de) | 1998-09-23 | 1998-09-23 | Verfahren zum Bleichen von Indigo-Jeansstoffen unter Verwendung elektrochemisch oxidierter organischer Verbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19843571A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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WO2003054289A2 (de) * | 2001-12-13 | 2003-07-03 | Dystar Textilfarben Gmbh & Co Deutschland Kg | Verfahren zur farbveränderung von gefärbten textilen substraten |
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1998
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