DE19843465A1 - Stromkompensierte Funkentstördrossel - Google Patents
Stromkompensierte FunkentstördrosselInfo
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Abstract
Eine Funkentstördrossel (1) weist einen Ringkern (2) aus einem weichmagnetischen Material auf, auf den Phasenwicklungen (3) sowie eine von einer Symmetrieschaltung (5) abgeschlossene Symmetriewicklung (4) aufgewickelt sind. Der von asymmetrischen Störströmen in den Phasenwicklungen erzeugte magnetische Fluß induziert in der Symmetriewicklung (4) einen über die Symmetrieschaltung (5) fließenden Gegenstrom, der seinerseits im Ringkern (2) einen kompensierenden Magnetfluß erzeugt. Dadurch wird scheinbar die Permeabilität des Ringkerns (2) gesenkt und die Sättigungsinduktion erhöht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dämpfen von Stör
spannungen mit einem in wenigstens eine Drosselwicklung ein
greifenden Drosselkern.
Derartige Vorrichtungen sind allgemein bekannt. Als Funkent
stördrosseln sollen sie beispielsweise hochfrequente Stör
spannungen dämpfen, welche auf Netzleitungen entstehen. Zu
diesem Zweck werden für die Drosselkerne üblicherweise
weichmagnetische Materialien verwendet, um auf diese Weise
die Induktivität der Funkentstördrossel zu erhöhen. Für eine
ausreichende Dämpfung der Störspannungen kommt es jedoch dar
auf an, daß weder die durch die Funkentstördrossel fließenden
Nennströme noch die von den Störspannungen herrührenden Stör
ströme das magnetische Material des Drosselkerns in die Sät
tigung treiben. Bei einigen Anwendungen, wie beispielsweise
Frequenzumrichtern, sind die über die Drosselspule fließenden
Ströme jedoch so groß, daß der Drosselkern auch bei der Ver
wendung hochpermeablen Materials in Sättigung gehen kann. Um
den Drosselkern in die Sättigung zu treiben, reichen typi
scherweise bereits Ströme im Bereich von 1% des Nennstroms
aus.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Drosseln von Stör
spannungen mit einer hohen Festigkeit gegenüber großen Stör
strömen zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Drosselkern weiterhin in eine mit einer Impedanz abgeschlos
senen Symmetrierwicklung eingreift.
Wenn die durch die Drosselspulen fließenden Ströme im Dros
selkern ein Magnetfeld erzeugen, wird in der Symmetrierwick
lung ein über die Impedanz fließender Gegenstrom induziert.
Dieser Gegenstrom erzeugt im Drosselkern ein entgegengesetzt
wirkendes Magnetfeld, das je nach dem Wert der die Symme
trierwicklung abschließenden Impedanz das erregende Magnet
feld kompensiert. Auf diese Weise ist es möglich, die Aus
steuerung der Magnetfeldstärke im Drosselkern sehr klein zu
halten. Allerdings ist in diesem Fall die Dämpfungswirkung
ebenfalls schwach. Die mit einer Impedanz abgeschlossene Sym
metrierwicklung bewirkt somit insgesamt eine scheinbare Sen
kung der Permabilität und eine scheinbare Erhöhung der Sätti
gungsinduktion. Zwar verschlechtert sich dadurch auch die
Dämpfungswirkung im gesamten Frequenzbereich, da aber das
Dämpfungs- und Sättigungsverhalten der Vorrichtung gemäß der
Erfindung von der die Symmetrierwicklung abschließenden Impe
danz abhängt, kann diese Impedanz so gewählt werden, daß die
Vorrichtung gemäß der Erfindung in einem vorgegebenen Fre
quenzbereich den dort gestellten Anforderungen an das Sätti
gungs- und Dämpfungsverhalten genügt.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer stromkompensier
ten Funkentstördrossel für drei Phasen;
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel, bei dem für die Symmetrier
schaltung ein Widerstand, ein Kondensator sowie eine Neben
spule in Reihe geschaltet sind;
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel der Symmetrierschaltung, bei
der zwei in Gegenrichtung gepolte Zenerdioden und ein ohm
scher Widerstand in Reihe geschaltet sind; und
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel für eine aktive Symmetrier
schaltung.
Die in Fig. 1 dargestellte stromkompensierte Funkentstör
drossel 1 weist einen Ringkern 2 aus einem weichmagnetischen
Werkstoff auf, auf den jeweils drei Phasenspulen 3 aufgewickelt
sind. Der Ringkern 2 greift weiterhin in eine Symme
trierwicklung 4 ein, die mit einer Symmetrierschaltung 5 ab
geschlossen ist.
Wenn die Phasenwicklungen 3 von den um 120° in der Phase ver
setzten Nennströmen durchflossen werden, kompensiert sich das
Magnetfeld im Ringkern 2 nahezu auf den Wert Null.
Falls jedoch durch die Phasenwicklungen 3 durch Störspannun
gen erzeugte Störströme fließen, ergibt sich im Ringkern 2
ein magnetischer Fluß, der in der Symmetrierwicklung 4 einen
Gegenstrom induziert. Der Gegenstrom kann über die eine ge
eignete Impedanz aufweisende Symmetrierschaltung 5 fließen
und erzeugt dadurch im Ringkern 2 einen dem von den Phasen
wicklungen 3 erzeugten Magnetfluß entgegengesetzten magneti
schen Fluß. Durch eine niedrige Impedanz der Symmetrierschal
tung 5 kann der von den Phasenwicklungen 3 erzeugte magneti
sche Fluß im Ringkern 2 nahezu auf Null kompensiert werden.
Die effektive magnetische Aussteuerung des Ringkerns 2 ist
folglich nur klein. Insofern wird die Permeabilität des Kern
kerns 2 scheinbar gesenkt und die Sättigungsmagnetfeldstärke
des Ringkerns 2 scheinbar erhöht.
Wenn für den Ringkern 2 ein magnetisches Material mit sehr
hoher Permeabilität gewählt wird, erhält man dadurch eine
Funkentstördrossel mit ausreichend guter Dämpfung und hoher
Festigkeit gegenüber asymmetrischen Störströmen.
Darüber hinaus ist es möglich, die Frequenzabhängigkeit des
Dämpfungs- und Sättigungsverhaltens der Funkentstördrossel 1
durch die Frequenzabhängigkeit der Symmetrierschaltung 5 zu
beeinflussen.
Bei einer Ausführungsform ist beispielsweise die Symmetrier
schaltung 5 ein ohmscher Widerstand. Damit läßt sich bei
spielsweise bei einem Fe73,5Cu1Nb3Si15,5B7-Drosselkern die Perme
abilitäten scheinbar von 18 000 auf von 10 000 senken und die
Sättigungsinduktion scheinbar von 1,2 T auf 2,2 T erhöhen.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Symmetrier
schaltung 5 eine Induktivität. Durch die frequenzabhängige
Impedanz der Induktivität wird erreicht, daß im Frequenzbe
reich um 10 kHz, in dem die Schaltflanken von Halbleiterre
lais liegen, die Permeabilität niedrig ist, so daß der Ring
kern 2 nicht in Sättigung geht. Im Frequenzbereich um 150 kHz,
in dem die Störspannungsmessungen erfolgen, ergibt sich
jedoch durch die mit der Frequenz zunehmende Impedanz der In
duktivität der Symmetrierschaltung 5 ein großer Wert für die
scheinbare Permeabilität, so daß Störsignale ausreichend ge
dämpft werden.
Bei einem abgewandelten Ausführungsbeispiel weist die Symme
trierschaltung 5 ein zusätzliches LC-Filter auf, durch das
sich eine zusätzliche Impedanzerhöhung bei 150 kHz erzeugen
läßt, was zu einer besseren Störunterdrückung führt.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Symme
trierschaltung, bei der ein ohmscher Widerstand 6, ein Kon
densator 7 sowie eine Spule 8 in Reihe geschaltet sind. Bei
der Resonanzfrequenz sinkt der Widerstand der Anordnung aus
Fig. 2 auf den Widerstandswert des ohmschen Widerstands 6,
die Permeabilität des Drosselkerns 2 wird scheinbar gesenkt
und die Sättigungsinduktion des Drosselkerns 2 scheinbar er
höht. Zweckmäßigerweise wird die Resonanzfrequenz der Anord
nung aus Fig. 2 auf die Frequenz gelegt, bei der die Stör
ströme ihre maximale Stärke erreichen. Die Schaltflanken von
Halbleiterrelais erzeugen insbesondere Störströme mit Fre
quenzen im Bereich von 10 kHz. Um diese Störströme zu unter
drücken, ist es deshalb zweckmäßig, die Resonanzfrequenz der
Symmetrierschaltung aus Fig. 2 in den Bereich von 10 kHz zu
legen.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Symme
trierschaltung 5. Dieses Ausführungsbeispiel weist jeweils
zwei in Reihe geschaltete, gegeneinander gepolte Zenerdioden
9 auf, die mit einem ohmschen Widerstand 10 in Reihe geschal
tet sind. Steigt die in der Symmetrierwicklung 4 induzierte
Spannung über den Wert der Durchbruchspannung einer der bei
den Zenerdioden 9, wird der Widerstandswert der Symmetrier
schaltung aus Fig. 3 auf den Widerstandswert des ohmschen
Widerstands 10 gesenkt und die scheinbare Sättigungsinduktion
des Drosselkerns 2 erhöht.
Schließlich weist ein Ausführungsbeispiel der Funkentstör
drossel 1 in der Symmetrierschaltung 5 eine aktive elektroni
sche Schaltung auf, die so ausgeführt ist, daß nur beim Er
reichen des Sättigungsstromes der Funkentstördrossel 1 ein
Gegenstrom in die Symmetrierwicklung 4 eingespeist wird, so
daß der Ringkern 2 nicht in Sättigung geht und somit eine op
timale Dämpfungswirkung erreicht wird.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer derartigen akti
ven Symmetrierschaltung 5. Die Symmetrierschaltung 5 aus Fig.
4 weist einen Meßwiderstand 11 auf. Der Spannungsabfall
über den Meßwiderstand 11 wird von einer Triggerschaltung 12
gemessen, die bei Überschreiten eines vorgegebenen Spannungs
wertes ein Schließen eines Schaltelements 13 veranlaßt. Da
durch kann der in der Symmetrierwicklung 4 induzierte Gegen
strom über das Schaltelement 13 abfließen und ist dabei nur
vom Vorwiderstand 14 begrenzt. Dadurch wird ebenfalls die
scheinbare Sättigungsinduktion des Drosselkerns 2 erhöht.
Das Anwendungsbeispiel aus Fig. 2 eignet sich insbesondere
für Anwendungen, bei denen die Störspannungen in einem engen
Frequenzbereich auftreten. Denn bei diesem Ausführungsbei
spiel wird die scheinbare Sättigungsinduktion des Drossel
kerns 2 in einem eng begrenzten Frequenzbereich deutlich an
gehoben. Demgegenüber sind die Ausführungsbeispiele der Fig.
3 und 4 für Anwendungen geeignet, bei denen in einem sehr
breiten Frequenzbereich mit hohen Störströmen gerechnet wer
den muß.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Dämpfen von Störspannungen mit einem in
wenigstens eine Drosselwicklung (3) eingreifenden Drosselkern
(2),
dadurch gekennzeichnet, daß der Dros
selkern (2) weiterhin in eine mit einer Impedanz (5) abge
schlossene Symmetrierwicklung (4) eingreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß wenig
stens zwei Drosselwicklungen (3) auf dem Drosselkern (2) auf
gebracht sind, wobei sich die von den Drosselwicklungen (3)
erzeugten Magnetflüsse zu Null kompensieren.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Impe
danz (5) eine Schaltung (5) aus passiven Bauelementen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltung (5) aus passiven Bauelementen einen ohmschen Wider
stand (6, 10) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltung (5) aus passiven Bauelementen eine Induktivität
aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltung (5) aus passiven Bauelementen ein LC-Filter (7, 8)
aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schal
tung (5) aus passiven Bauelementen gegeneinander gepolte
Zenerdioden (9) aufweist,
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sym
metrierwicklung (4) mit einer aktiven Schaltung (5) abge
schlossen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die aktive
Schaltung (5) einen Meßwiderstand (11) aufweist, an dem der
Spannungsabfall von einer Triggerschaltung (12) meßbar ist,
die ein zum Meßwiderstand (11) parallel geschaltetes Schalt
element (13) beaufschlagt.
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