DE19842821C2 - Verbindung und Welle - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Verbindung zwischen einem Faserschichten aufweisenden
Bauteil, insbesondere einem Kohlefaserrohr, und einem Anschlußstück gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In der Technik werden in zunehmendem Maße die verschiedensten Teile aus Kunststoffen
gefertigt. Zur Erhöhung der benötigten Festigkeiten werden Fasern eingebettet.
Aus der DE 31 39 247 A1 ist eine Fahrzeug-Antriebswelle bekannt, die zur Vermeidung von
Kardangelenken geringfügige Fehlausrichtungen und Relativbewegungen zwischen den
durch die Antriebswelle miteinander verbundenen Komponenten ausgleicht. Die
Antriebswelle ist als eine mit Kohlenstoffasern verstärkte rohrförmige Antriebswelle
ausgebildet, die eine Anzahl haftend miteinander verbundener Schichten aus
Faserverstärkungsmaterial enthält. Dieses Faserverstärkungsmaterial ist eingebettet in eine
Harzgrundmasse. Die Antriebswelle ist einerseits starr mit einer Kraftabgabewelle und
anderseits, ebenfalls starr, mit einer Kraftaufnahmewelle verbunden. Als Verbindung
zwischen den Wellen ist eine Kerbverzahnung oder ein Flansch vorgesehen.
Die DE 38 28 018 A1 zeigt außerdem ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundes aus
einem als Innenhülse aus starrem Material, wie Metall, ausgebildeten Anschlußstück und
einem Bauteil aus Faser-Kunststoff-Material. Als Bauteil ist ein Rohr vorgesehen. Die
Innenhülse weist eine gerändelte Außenfläche auf. Der Innendurchmesser des Rohres soll
relativ zu einem Spitzenmaß der Rändelung geringfügig kleiner ausgebildet sein. Zur
Herstellung der Verbindung wird die Innenhülse in axialer Richtung in einen
Aufnahmebereich des Rohres hineingepreßt. Aufgrund des Untermaßes erfolgt ein
elastisches Aufweiten des Rohres. Im zusammengebauten Zustand weisen die Innenhülse
und das Rohr einen Überlappungsbereich auf. Durch andauernd wirkende Kräfte, die durch
die elastische Aufweitung in dem Überlappungsbereich bei dem Rohr bedingt sind, und
insbesondere durch eine Art Mikroformschluß zwischen der gerändelten Außenfläche und
den durch viskoelastische Verformung erzeugten Gegenzähnen in dem Rohr, soll eine
sichere Drehmomentenübertragung erzielt werden.
Außerdem ist aus dem Fachartikel von R. Schütze, "Untersuchungen an
Krafteinleitungselementen für dünnwandige, zug- und druckbeanspruchte
Faserverbundstäbe mit kreisförmigen Querschnitten", VDI Forschungsberichte Nr. 180
(1989), Seiten 20, 21, 76, 78, 79 eine Verbindung von einem Bauteil und einem
Anschlußstück bekannt, bei dem das Bauteil als CFK-Rohr ausgebildet ist und das mit
diesem CFK-Rohr zu verbindende Anschlußstück ganz unterschiedlich ausgebildet sein
kann. Hierzu weisen das Bauteil und das Anschlußstück jeweils einen Überlappungsbereich
auf, der auch als Verbindungsbereich bezeichnenbar ist. So kann das Bauteil, nämlich das
CFK-Rohr bzw. ein Boron-Epoxy-Rohr eine Mehrzahl von Faserschichten aufweisen bzw.
weist eine Mehrzahl von Faserschichten auf, wobei das Ende des Bauteils angeschnitten ist
bzw. eine Konizität aufweist, so daß nämlich die übereinander gelagerten Faserschichten
angeschnittene bzw. freie Enden aufweisen, die an dem jeweiligen Anschlußstück angreifen
können. Vorteilhafterweise weist das Bauteil hier eine entsprechende abgeschrägte Fläche
auf, dem eine Fläche des Anschlußstückes als entsprechende Negativfläche zugeordnet ist.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die letztgenannte gattungsbildende Verbindung
derart weiterzubilden, daß die übertragbaren Kräfte zwischen dem Bauteil und dem
Anschlußstück erhöht werden. Weiterhin soll eine Welle mit derart verbesserten
Eigenschaften vorgestellt werden.
Das Problem betreffend der Verbindung wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst,
dasjenige betreffend der Welle durch die Merkmale des Anspruches 6. Die Unteransprüche
zeigen zweckmäßige Ausgestaltungen auf.
Demnach handelt es sich bei dem Erfindungsgegenstand um eine Verbindung zwischen
einem eine Mehrzahl von Faserschichten aufweisendem Bauteil, insbesondere einem
Kohlefaserrohr, und einem Anschlußstück, wobei das Bauteil und das Anschlußstück einen
Überlappungsbereich aufweisen und das Bauteil und das Anschlußstück in dem
Überlappungsbereich derart ausgebildet und angeordnet sind, daß eine Mehrzahl der
Faserschichten des Bauteiles, nämlich angeschnittene bzw. freie Enden der Faserschichten
an dem Anschlußstück angreifen, wobei das Bauteil als Rohr ausgebildet ist und im
Überlappungsbereich eine Konizität aufweist und eine dem Bauteil zugewandte Fläche des
Anschlußstückes in dem Überlappungsbereich als Negativform einer zugeordneten Fläche
des Bauteiles ausgebildet ist. Diese Verbindung ist erfindungsgemäß so ausgebildet, daß
das Rohr hohl ausgebildet und ein innenliegender Stützring zugeordnet ist, daß der
Außendurchmesser des Stützringes geringfügig größer ist als der Innendurchmesser des
Rohres und der Stützring so im Überlappungsbereich angeordnet ist, daß der Angriff der
angeschnittenen bzw. freien Enden der Faserschichten an dem Anschlußstück durch eine
entsprechende Pressung realisiert ist.
In dem Überlappungsbereich zwischen dem Bauteil und dem Anschlußstück kann eine
Zwischenschicht angeordnet sein. Der Zwischenschicht können verschiedene Funktionen
zugeordnet sein. So kann die Zwischenschicht dazu dienen, Unebenheiten zwischen den
Bauteilen auszugleichen. Aber auch eine relativ dick ausgebildete Zwischenschicht ist
denkbar, die sich einerseits an die beispielsweise Konizität des Bauteiles anpaßt, anderseits
an eine zylindrische Aufnahme des Anschlußstückes. Bei dieser Ausgestaltung ist die
Herstellung des Anschlußstückes vereinfacht, da eine zylindrische Aufnahme im Bereich des
Überlappungsbereiches ausreichend ist.
Es kann eine Verklebung zwischen dem Anschlußstück und dem Bauteil vorgesehen sein.
Diese Verklebung bewirkt vorteilhafterweise einen zuverlässigen Angriff der zur Verfügung
stehenden Faserschichten an dem Anschlußstück.
Das Anschlußstück kann starr ausgebildet sein, also beispielsweise aus Metall bestehen.
Dies wird in den überwiegenden Fällen gegeben sein.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß das Anschlußstück aus einem Faser-Kunststoff-
Material ausgebildet ist. In diesem Fall kann auch das Anschlußstück, wie das Bauteil, einen
entsprechenden Anschnitt in dem Überlappungsbereich aufweisen. Damit ist dann eine
hochfeste Verbindung hergestellt.
Die erfindungsgemäße Welle, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einer Faserschichten
aufweisenden Teilwelle und einem Anschlußstück kennzeichnet sich dadurch, daß die
erfindungsgemäße Verbindung zwischen der Teilwelle und dem Anschlußstück vorgesehen
ist. Die Welle besteht beispielsweise aus einem CFK-Rohr. Die Verbindung ist im
wesentlichen gleich torsionsfest, wie das reine CFK-Rohr.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels weiter erläutert.
In der Figur ist ein als Rohr 10 ausgebildetes Bauteil 12 dargestellt, welches über eine
Verbindung 14 mit einem Anschlußstück 16 gekoppelt ist.
In einem Überlappungsbereich 18 umschließt das Anschlußstück 16 das Rohr 10; ein
Innendurchmesser 20 des Anschlußstückes 16 entspricht also im wesentlichen einem
Außendurchmesser 22 des Rohres 10.
In dem Überlappungsbereich 18 weist das Rohr 10 eine Konizität 24 auf, die an einer Fläche
26 des Rohres 10 angeordnet ist. Die Fläche 26 ist einer Fläche 28 des Anschlußstückes 16
zugewandt.
Die Konizität 24 des Rohres 10 ist derart ausgebildet, daß sich das Rohr 10 in dem
Überlappungsbereich 18 in Richtung des Anschlußstückes 16 verjüngt. Die Fläche 28 des
Anschlußstückes 16 ist der Fläche 26 des Rohres 10 derart angepaßt, daß die Flächen 26,
28 im wesentlichen plan aufeinander zu liegen kommen, sich der Innendurchmesser 20 des
Anschlußstückes 16 also in Richtung des Rohres 10 erweitert.
Innerhalb des Rohres 10 und im Bereich des Überlappungsbereiches 18 ist ein Stützring 30
angeordnet, dessen Außendurchmesser geringfügig größer als ein Innendurchmesser des
Rohres 10 gewählt ist.
Aufgrund der Konizität 24 sind mehrere hier nicht dargestellte Faserschichten des Rohres 10
angeschnitten bzw. liegen deren Enden frei. Diese Faserschichten greifen an dem
Anschlußstück 16 an und können somit Drehmomente übertragen. Der Angriff kann durch
eine Pressung, beispielsweise unterstützt durch den Stützring 30, erfolgen, aber auch durch
eine Klebung verstärkt sein.
Ein zu übertragenes Drehmoment greift somit nicht lediglich an einer einzelnen, sondern an
einer Mehrzahl von Faserschichten an. Dadurch wird erreicht, daß die Verbindung im
wesentlichen gleich torsionsfest wie das reine Rohr 10 ist.
Der Anwendungsbereich solcher Rohre ist erhöht und damit die Möglichkeit einer
gewichtsoptimierten Bauweise gegeben. Auch liegt eine höhere Biegeeigenfrequenz vor.
10
Rohr
12
Bauteil
14
Verbindung
16
Anschlußstück
18
Überlappungsbereich
20
Innendurchmesser
22
Außendurchmesser
24
Konizität
26
Fläche
28
Fläche
30
Stützring
Claims (6)
1. Verbindung zwischen einem eine Mehrzahl von Faserschichten aufweisendem
Bauteil (12), insbesondere einem Kohlefaserrohr, und einem Anschlußstück (16),
wobei das Bauteil (12) und das Anschlußstück (16) einen Überlappungsbereich (18)
aufweisen und das Bauteil (12) und das Anschlußstück (16) in dem
Überlappungsbereich (18) derart ausgebildet und angeordnet sind, daß eine
Mehrzahl der Faserschichten des Bauteiles (12), nämlich angeschnittene bzw. freie
Enden der Faserschichten an dem Anschlußstück (16) angreifen, wobei das Bauteil
(12) als Rohr (10) ausgebildet ist und im Überlappungsbereich (18) eine Konizität
(24) aufweist und eine dem Bauteil (12) zugewandte Fläche (28) des
Anschlußstückes (16) in dem Überlappungsbereich (18) als Negativform einer
zugeordneten Fläche (26) des Bauteiles (12) ausgebildet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohr (10) hohl ausgebildet ist und daß dem Rohr (10) ein
innenliegender Stützring (30) zugeordnet ist, daß der Außendurchmesser des
Stützringes (30) geringfügig größer ist als der Innendurchmesser des Rohres (10)
und der Stützring (30) so im Überlappungsbereich (18) angeordnet ist, daß der
Angriff der angeschnittenen bzw. freien Enden der Faserschichten an dem
Anschlußstück (16) durch eine entsprechende Pressung realisiert ist.
2. Verbindung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Überlappungsbereich (18) zwischen dem Bauteil (12) und dem
Anschlußstück (16) eine Zwischenschicht angeordnet ist.
3. Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Verklebung zwischen dem Anschlußstück (16) und dem Bauteil (12)
vorgesehen ist.
4. Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Anschlußstück (16) starr ausgebildet ist.
5. Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3
dadurch gekennzeichnet, daß
das Anschlußstück (16) aus einem Faser-Kunststoff-Material ausgebildet ist.
6. Welle, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einer Faserschichten
aufweisenden Teilwelle und einem Anschlußstück,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindung (14) zwischen der Teilwelle und dem Anschlußstück (16) gemäß
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 ausgebildet ist.
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