DE19842698C2 - Sollstromerzeugungsvorrichtung - Google Patents
SollstromerzeugungsvorrichtungInfo
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- H02P8/22—Control of step size; Intermediate stepping, e.g. microstepping
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sollstromerzeugungsvorrich
tung, die insbesondere bei der Mikroschritt-Ansteuerung
von Schrittmotoren eingesetzt wird. Dabei soll ein ver
einfachtes Verfahren zur Erzeugung von Sollströmen ange
wandt werden.
Zur Erzielung eines resonanzarmen Laufverhaltens bei ei
nem Schrittmotor müssen in die Motor-Phasen (Motorwick
lungen) des Schrittmotors sinusförmige Ströme eingeprägt
werden. In der Praxis wird diese Sinusform durch einen
treppenförmigen Stromverlauf angenähert. Je kleiner dabei
die treppenförmigen Sprünge im Stromverlauf sind, desto
weniger Resonanzen entstehen (siehe Rummich E.: Elektri
sche Schrittmotoren und -antriebe, Ehningen 1992, S.
152). Dieses resonanzarme Verfahren zur Schrittmotoran
steuerung wird im Gegensatz zur Voll- und Halbschritt-
Ansteuerung als Mikro- oder Mini-Schritt-Ansteuerung be
zeichnet (siehe Rummich E. 1992). Die derzeitigen Verfah
ren zur Ansteuerung von Schrittmotoren mit sinusförmigen
Strömen (Mikro- oder Mini-Schritt-Ansteuerung) arbeiten
prinzipiell nach dem in Fig. 6 dargestellten Verfahren.
Gemäß Fig. 6 werden durch eine aus einem Ringzähler 11,
zwei Tabellen bzw. Speicher 2 und 3 und zwei Digital-
Analog-Wandlern (D/A-Wandlern) 4 und 6 bestehende Soll
stromerzeugungsvorrichtung zwei um 90° phasenverschobene,
sich periodisch wiederholende Stromverläufe erzeugt. Da
bei werden (aus einer nicht gezeigten Taktsignalerzeu
gungseinrichtung ausgegebene) Signalimpulse (hier auch
als Taktimpulse oder Takt bezeichnet)über den Ringzähler
11 (Zustandsautomat in Form eines zyklischen Zählers) in
die zwei um 90° phasenverschobenen Stromverläufe umge
setzt (siehe Fig. 7). Die Richtung, in welcher der Ringzähler
durchlaufen wird, bestimmt die Drehrichtung des
Schrittmotors.
Die Tabellen 2 und 3 (Speicher in Form einer Tabelle)
enthalten die Information über den Betrag der zwei um 90°
phasenverschobenen Stromverläufe. Die einzelnen Funkti
onswerte y = |sin(2πn/nmax)| und y = |cos(2πn/nmax)|
werden im folgenden auch als Stützstellen (Stützstellen
werte) bezeichnet. Dabei handelt es sich bei n um den
Ringzählerzustand (n = 0, 1, 2, 3 . . . nmax). Aus diesen
Stützstellen werden die Stromvorgabeverläufe I-soll1 und
I-soll2 zusammengesetzt. Die Tabelle 1 enthält die Infor
mation über die Polarität (Vorzeichen) der einzuprägenden
Stromverläufe.
Die digitalen Signale Polarität-Kanal 1, Polarität-Kanal
2 sowie die analogen Signale I-soll1 und I-soll2 für bei
de Kanäle (Motorphasen) werden folgendermaßen erzeugt:
Der Ringzähler wird schrittweise durchlaufen, wobei mit
jedem Eintreffen eines Taktimpulses ein Schritt in die
entsprechende Richtung (Motordrehrichtung) ausgeführt
wird. Dabei wird der Ringzähler abhängig vom Richtungs
signal entweder inkrementiert oder dekrementiert. Jedem
Ringzähler-Zustand n ist eine Adresse zugeordnet
(Adressbits A0 . . Ai), die der Adressierung der Tabellen 1,
2, 3 dient.
Mit dem Datenausgang der Tabelle 1 (Polarität-Kanal 1,
Polarität-Kanal 2) wird über eine Steuerlogik die Polari
tät (das Vorzeichen) der Phasenströme gesteuert. Mit den
Datenausgängen (Datenbits DO . . Dj) der Tabelle 2 und Ta
belle 3 werden die D/A-Wandler 4 und 6 angesteuert. Diese
D/A-Wandler erzeugen die analogen Signale der Stromvorga
beverläufe I-soll1 und I-soll2. Über zwei Stromregler 8
und 9 sowie eine entsprechende Steuerlogik (Steuereinrichtung)
14 werden die Vollbrücken (bzw. Halbbrücken,
allgemein Stromquelle) 12 und 13 derart angesteuert, daß
der Strom durch die entsprechende Phase I-ist1 bzw. I-
ist2 dem Stromvorgabeverlauf I-soll1 bzw. I-soll2 ent
spricht.
Charakteristisch für das bekannte Verfahren ist, daß je
dem Mikroschritt eine Stützstelle in den Tabellen Tabel
le2 und Tabelle3 zugeordnet ist. Somit ist jedem Mikro
schritt eine Stützstelle auf dem Stromvorgabeverlauf zu
geordnet. Der Stromvorgabeverlauf I-soll1, dessen Stütz
stellen die Tabelle 2 enthält, ist in Fig. 8 beispielhaft
für eine Mikroschrittauflösung von 20 Mikroschritten je
Vollschritt (d. h. 80 Mikroschritten je Ringzählerzyklus)
dargestellt. Dabei ist in Fig. 8 der Stromvorgabeverlauf
aus Tabelle 2 für den Kanal 1 für ein viertel der Periode
dargestellt (d. h., es sind die Mikroschritte 0 bis 20 von
M = 80 Mikroschritten dargestellt).
Für M Mikroschritte pro Periode (es gilt nmax = M-1) des
Stromvorgabeverlaufs ist daher ein Adress-Umfang A von M
verschiedenen Adressen zur Adressierung der Tabellen
(Speicher) notwendig. Für den nötigen Adress-Umfang gilt
somit A = M. Zur Digital-Analog-Wandlung einer Sinusfunk
tion, die pro Periode in M Feinschritte aufgeteilt ist,
mit der M entsprechenden Auflösung ist eine Datenbusbrei
te D des Datenbus D0 . . Dj für die Ansteuerung des D/A-
Wandlers nötig.
Die nötige Anzahl der Quantisierungsschritte und damit
die Datenbusbreite D für die Ansteuerung der D/A-Wandler
ist abhängig von der Anzahl M der Mikroschritte pro Ring
zählerzyklus. Die Anzahl der Quantisierungsschritte wel
che für die Darstellung von M Stützpunkten nötig ist,
wächst linear mit M. Die Datenbusbreite D wächst demnach
linear mit log2(M) d. h. D = k.log2(M) wobei k eine Kon
stante darstellt (k wird üblicherweise zwischen 0,5 und 1
gewählt um eine ausreichende D/A-Wandlergenauigkeit für
die Stützstellendarstellung zu erhalten). Der Speicherbe
darf in den Tabellen 2 und 3 beträgt allgemein S = A.D
(Adressumfang.Datenbusbreite). Mit A = M und D =
k.log2(M) ergibt sich somit S = k.log2(M).M.
Somit weist die Sollstromerzeugungsvorrichtung gemäß dem
Stand der Technik den Nachteil auf, daß ein hoher Spei
cherplatz erforderlich ist. Außerdem ist durch die hohe
Anzahl an Stützstellenwerten eine komplizierte Verschal
tung der D/A-Wandler erforderlich.
Die Druckschriften DE 30 12 213 A1, DE 197 04 296 C2 und US 49 29 879
beschreiben jeweils eine Sollstromerzeugungsvorrichtung, wie sie im Ober
begriff des Patentanspruchs 1 angegeben ist. Genauer zeigt jede Druck
schrift eine Vorrichtung zur Ansteuerung eines Motors (Synchronmotors bzw.
Schrittmotors), die einen Speicher aufweist, in dem in einer Tabelle Stütz
stellenwerte für einen Sollstromverlauf gespeichert sind. Diese Stützstellen
werte werden aus dem Speicher mittels eines Ringzählers ausgelesen und
durch einen D/A-Wandler digital-analog gewandelt. Durch einen Tiefpaß wird
aus dem analogen Ausgangssignal ein sinusförmiger Strom angenähert und
ein Sollstromsignal ausgegeben.
Im Hinblick auf den vorstehend genannten Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Sollstromerzeugungs
vorrichtung gemäß dem Stand der Technik derart weiterzu
bilden, daß eine vereinfachte Schaltung erhalten wird und
der erforderliche Speicherplatz verringert wird.
Diese Aufgabe wird durch eine Sollstromerzeugungsvorrichtung ge
mäß Patentanspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung bereitgestellt, bei
der ein Verfahren zur Ansteuerung von Schrittmotoren mit
sinusförmigen Strömen (Mikro- oder Mini-Schritt-
Ansteuerung) Anwendung findet, das gegenüber dem oben ge
nannten bekannten Verfahren mit geringst möglichem Spei
cher- und Schaltungsaufwand auskommt. Mit dem erfindungs
gemäßen Verfahren ist es möglich, den Speicherplatz für
die Tabellen 2 und 3 sowie die Auflösung der D/A-Wandler
und den Schaltungsaufwand derselben um ein Vielfaches zu
reduzieren, ohne dabei die Qualität der Schrittmotor-
Ansteuerung zu mindern. Außerdem läßt sich mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren der Aufwand an Steuerleitungen für
die Ansteuerung der D/A-Wandler erheblich reduzieren.
Diese Datenreduktion wird durch eine Interpolation zwi
schen den einzelnen Stützstellen des Stromvorgabeverlaufs
erreicht. Durch diese Interpolation kann bei gleichblei
bender Anzahl von Mikroschritten (und damit gleichblei
bender Ansteuerqualität) wie bei dem bekannten Verfahren
die Anzahl der Stützstellen und damit der Speicherbedarf
in den Tabellen 2 und 3 deutlich verringert werden. Durch
die Interpolation ergibt sich eine geringe Abweichung ge
genüber der idealen Sinusform. Diese ist jedoch bedeu
tungslos für die Qualität der Schrittmotor-Ansteuerung,
da für ein resonanzarmes Laufverhalten alleine die Stu
fenhöhe im Phasenstrom verantwortlich ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Mikroschritt-Ansteuer
vorrichtung mit einer Sollstromerzeugungsvorrichtung ge
mäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 einen Stromvorgabeverlauf mit 20 Mikroschritten
und fünf Stützstellenwerten,
Fig. 3 zwei 1-aus-6-Multiplexer, die mit einem gemeinsa
men Widerstandsnetzwerk verschaltet sind, zur Verwendung
bei einer Sollstromerzeugungsvorrichtung gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel,
Fig. 4 und 5 zwei Messungen an real ausgeführten Schal
tungsbeispielen,
Fig. 6 ein Blockschaltbild einer bekannten Mikroschritt-
Ansteuervorrichtung mit einer bekannten Sollstromerzeu
gungsvorrichtung,
Fig. 7 zwei um 90° phasenverschobene, treppenförmig an
die Sinusform angenäherte Stromverläufe gemäß dem Stand
der Technik und
Fig. 8 einen Stromvorgabeverlauf mit 80 Mikroschritten,
wobei eine viertel Periode dargestellt ist.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren an einem
Beispiel mit der um den Faktor I = 4 reduzierten Anzahl
von Stützstellen beschrieben.
Der Aufbau der erfindungsgemäßen Sollstromerzeugungsvor
richtung, die bei einer Schrittmotoransteuervorrichtung
verwendet wird, ist in Fig. 1 dargestellt. Dabei sind
gleiche oder vergleichbare Komponenten wie in Fig. 6
durch gleiche Bezugszeichen dargestellt.
Der sich durch Interpolation zwischen den um den Faktor 4
reduzierten Stützstellen ergebende Signalverlauf für die
Stromvorgabe ist in Fig. 2 dargestellt.
Die Sollstromerzeugungsvorrichtung zur Schrittmotoran
steuerung erzeugt zwei um 90° phasenverschobene Soll
stromverläufe. Im einzelnen weist die Sollstromerzeu
gungsvorrichtung zwei Tabellen 2 und 3 auf, aus der
Stützstellen der anzunähernden Sinusfunktion mittels ei
nes Ringzählers 11 ausgelesen werden. Dabei werden Zwi
schenwerte zwischen zwei Stützstellen durch eine Interpo
lation erzeugt. Diese Interpolation erfolgt mit Hilfe ei
nes Zustandsmodulators 10, der mit einem bestimmten
Tastverhältnis während eines Taktimpulses zwei Stützstellenwerte
ausliest. Die Werte werden durch D/A-Wandler 4
und 6 in ein analoges Signal umgewandelt, wobei durch
Tiefpässe 5 und 7 jeweils ein Mittelwert und damit der
interpolierte Zwischenwert erzeugt wird.
Weiterhin sind in Fig. 1 Komponenten gezeigt, die spezi
ell zur Schrittmotoransteuerung dienen.
Der Zustands-Modulator 10 ist eine Schlüsselkomponente
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Er moduliert (steuert)
den nachfolgenden Ringzähler 11 mittels der Steuersignale
UP, Down, Hold solcherart, daß dieser mit einer hohen
Frequenz fwechsel zwischen zwei benachbarten Ringzähler
zuständen hin und her wechselt. Der Ringzähler 11 zählt
somit mit schneller Frequenz abwechselnd vor und zurück.
Dies geschieht mit einem bestimmten Tastverhältnis.
Zu beachten ist, daß es sich hierbei nicht um eine Puls
weiten-Modulation handelt, sondern vielmehr um eine Zu
stands-Modulation der Zustände eines zyklischen Zählers.
Über die Zählerausgänge AO . . Aj erfolgt damit eine Adres
sierungs-Modulation der Tabellen 2 und 3.
Damit erfolgt über die modulierte Adressierung der Tabel
len 2 und 3 eine Modulation der D/A-Wandler-Ausgangs
signale (I-soll1 und I-soll2). Jedem Tastverhältnis ent
spricht somit ein bestimmter Zwischenwert zwischen den
Stützstellen. Der Zwischenwert ergibt sich als zeitlicher
arithmetischer Mittelwert des modulierten D/A-Wandler-
Ausgangsignals am Ausgang des dem D/A-Wandler nach ge
schalteten Tiefpaß. Der zeitliche arithmetische Mittel
wert wird mit einem Tiefpaß erzeugt. Jeder Zwischenwert
entspricht einem Mikroschritt. Der Tiefpaßdämpfungsver
lauf muß so auf die Zustandswechsel-Frequenz fwechsel ab
gestimmt sein, daß der verbleibende Wechselanteil
(Rippel) auf dem Signal I-soll1 oder I-soll2 genügend
klein wird, um den Anforderungen der jeweiligen Anwendung
zu genügen.
Bei jedem Eintreffen eines Taktes aus einem (nicht ge
zeigten) Taktgenerator wird mit dem Zustands-Modulator
das Tastverhältnis zwischen zwei benachbarten Stützstel
len in Abhängigkeit vom Richtungssignal entweder erhöht
oder verringert. Die Tastverhältnis-Erhöhung bzw. Verrin
gerung geschieht stufenweise.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel wird ein Zu
stands-Modulator mit 4 verschiedenen Tastverhältnissen
(25%/75%, 50%/50%, 75%/25%, 100%/0%) verwendet. Die erste
Zwischenstufe wird mit dem Tastverhältnis 25%/75% er
zeugt. Dabei bleibt der Ringzähler 75% der Periodendauer
(T = 1/fwechsel) auf dem bisherigen Ringzähler-Zustand
n und 25% auf dem neuen Ringzähler-Zustand n + 1. Die Ver
wendung von gleichgroßen Tastverhältnis-Stufen führt zu
einer linearen Interpolation zwischen den Funktionswerten
y(n) und y(n + 1) der benachbarten Stützstellen. Hat der
Zustands-Modulator das Tastverhältnis 100%/0 erreicht und
erfolgt ein weiterer Schritt-Takt bei gleichbleibendem
Richtungssignal (Motor-Drehrichtung), so springt der Zu
stands-Modulator zurück auf das Tastverhältnis 25%/75%,
welches nun aber auf das Wechseln zwischen den Funktions
werten y(n + 1) und y(n + 2) angewandt wird.
Durch die Interpolation wird die Zahl der Stützstellen um
den Faktor I = 4 reduziert, während die Anzahl M der Mi
kroschritte dieselbe wie im Beispiel des bekannten Ver
fahrens (siehe Fig. 8) bleibt.
Bei gleicher Anzahl M von Mikroschritten wie bei dem be
kannten Verfahren ergibt sich beim erfindungsgemäßen Verfahren
ein reduzierter Adressumfang von A = M/I. Bei der
Verwendung eines bekannten, nach dem Wägeverfahren oder
dem Zählverfahren (PWM-Verfahren) arbeitenden D/A-
Wandlers (Tietze U., Schenk Ch., "Halbleiterschaltungs
technik", 1993, S. 751ff.), ist der Datenumfang zur An
steuerung desselben, trotz der reduzierten Anzahl der
darzustellenden Stützstellenwerte y(n), im schlechtesten
Fall gleichgroß wie beim bekannten Verfahren. Der Spei
cherbedarf beim erfindungsgemäßen Verfahren ergibt sich
hiermit für die Tabellen 2 und 3 zu S = A.D = M/I.D.
Gegenüber dem bei dem bekannten Verfahren nötigen Spei
cherplatz S = M.D ergibt sich somit eine Reduktion um
den Faktor I.
Nachstehend ist ein zweites Ausführungsbeispiel beschrie
ben, gemäß dem ein im Parallelverfahren arbeitender D/A-
Wandler Verwendung findet.
Durch die geringe Anzahl der nötigen Stützstellen, wird
es möglich, die Funktionswerte y(n) der Stützstellen mit
tels eines im Parallelverfahren arbeitenden D/A-Wandlers
zu erzeugen. Bei dem Parallelverfahren (Tietze U., Schenk
Ch., "Halbleiterschaltungstechnik", 1993, S. 751ff.) wer
den mit einem Spannungsteiler alle zur Darstellung der
Stützstellenwerte y(n) nötigen Ausgangsspannungen bereit
gestellt. Mit einem 1-aus-n-Decoder (Multiplexer) wird
dann derjenige Schalter geschlossen, dem die gewünschte
Ausgangsspannung (Stützstellenwert) zugeordnet ist.
In Fig. 3 ist eine Anordnung dargestellt, bei der zwei 1-
aus-6-Multiplexer 31 und 32 auf ein Widerstandsnetzwerk
aus den Widerständen R1 bis R6 zugreifen. Bei diesem Wi
derstandsnetzwerk werden die Stützstellenwerte y(1) bis
y(6) durch Spannungen dargestellt. Dieses Widerstands
netzwerk entspricht einer Tabelle 2 oder 3. Jeder der 1-
aus-6-Multiplexer 31 und 32 weist sechs Schalter S1 bis
S6 auf, die über Ansteuerleitungen A, B und C angesteuert
werden.
Die Information über die Funktionswerte y(n) der Stütz
stellen ist in dem Widerstandsnetzwerk enthalten. Der nö
tige Datenumfang zu Ansteuerung dieses D/A-Wandlers ist
somit nicht mehr vom zulässigen Quantisierungsfehler ab
hängig, sondern nur noch von der Anzahl der verschiedenen
Funktionswerte y(n) für die Stützstellenerzeugung. Somit
wird durch die Interpolation nicht nur der Adressumfang,
sondern ebenso der Datenumfang der Tabellen 2 und 3 um
den Faktor I reduziert. Dies führt folglich zu einer Re
duzierung der Datenbreite der Datenausgänge der Tabellen
2 und 3 um den Faktor log2(I). Unter Verwendung eines im
Parallelverfahren arbeitenden D/A-Wandlers reduziert sich
somit beim erfindungsgemäßen Verfahren der Speicherbedarf
in den Tabellen 2 und 3 um den Faktor I.log2(I) gegen
über dem bekannten Verfahren. Außerdem wird der Schal
tungsaufwand für den im Parallelverfahren arbeitenden
D/A-Wandler beim erfindungsgemäßen Verfahren um den Fak
tor I verringert (die Anzahl der Schalter und der Wider
stände wächst linear mit der Anzahl A der nötigen Stütz
stellen). Der linear mit A wachsende Schaltungsaufwand
ist der Grund dafür, weshalb beim bekannten Verfahren ab
einer Anzahl von ca. 5 Mikroschritten je Vollschritt ein
im Parallelverfahren arbeitender Linearwandler unwirt
schaftlich wird.
Gemäß dem vorstehend beschriebenen zweiten Ausführungs
beispiel mit I = 4 wird der Speicherbedarf der Tabellen
durch die Anwendung der Interpolation um den Faktor
4.log2(4) = 8 reduziert.
Da sich die zwei Stromvorgabeverläufe nur durch einen
Phasenversatz unterscheiden (periodische, phasenverscho
bene Funktionen), kommt ein weiterer Vorteil des beim er
findungsgemäßen Verfahren einsetzbaren, im Parallelver
fahren arbeitenden D/A-Wandlers zum tragen. Die beiden
D/A-Wandler für Kanal1 und Kanal2 können hierbei durch
geeignete Verdrahtung (siehe Fig. 3) so angesteuert wer
den, daß dazu nur eine der 2 Tabellen notwendig ist. Der
Grund dafür ist, daß der Phasenversatz von 90° bei dem im
Parallelverfahren arbeitenden D/A-Wandler alleine durch
die Verdrahtung der Datenausgänge der Tabelle 2 auf die
beiden 1-aus-6-Multiplexer, welche die Spannungen für die
Stützstellen am selben Widerstandsnetzwerk abgreifen, er
reicht werden kann. Damit ergibt sich folglich eine wei
tere Reduzierung des Speicherplatzbedarfs um den Faktor
2. Somit ergibt sich bei einer Interpolation um den Fak
tor 1 eine Reduzierung des Speicherplatzbedarfs um den
Faktor R = 2.1.log2(I). Bei dem hier gezeigten Bei
spiel mit 20 Mikroschritten je Vollschritt ergibt sich
somit eine Reduktion um den Faktor R = 16. Außerdem er
gibt sich eine Reduzierung der zur Ansteuerung der D/A-
Wandler nötigen Steuerleitungen (Datenausgänge) um den
Faktor 2.log2(I). Im Beispiel führt das zu einer Redu
zierung von 12 auf nur 3 nötige Datenausgänge (In Fig. 3
nur 3 gemeinsame Ansteuerleitungen A, B und C).
Fig. 4 und 5 zeigen die Wirkungsweise der Interpolation
an einem Schaltungsbeispiel.
In Fig. 4 ist oben (Ch1) die Soll-Stromvorgabe I-soll1
dargestellt, die in bekannter Weise mit 5 Mikroschritten
erzeugt worden ist, und unten (Ch2) der anderen Motorpha
se (Motorwicklung) gemessene Iststrom I-ist1 dargestellt.
In Fig. 5 ist in der Darstellung oben (Ch1) der Soll
stromverlauf gemäß den Ausführungsbeispielen dargestellt,
wobei die 5 Mikroschritte durch Interpolation auf 20 Mi
kroschritte erweitert sind. In der Darstellung unten
(Ch2) ist der an der Motorphase (Motorwicklung) gemessene
Iststrom I-ist1 dargestellt.
Es sei bemerkt, daß die erfindungsgemäße Sollstromerzeu
gungsvorrichtung nicht nur auf die Verwendung bei einer
Schrittmotoransteuervorrichtung beschränkt ist. Vielmehr
kann auch lediglich ein einphasiger Sollstrom vorgegeben
werden. Eine Sollstromerzeugungsvorrichtung zur Erzeugung
lediglich eines Sollstromverlaufs weist den Zustandsmodu
lator 10, den Ringzähler 11, die Tabelle 2 (den Speicher
2), den D/A-Wandler 4 und den Tiefpaß 5 auf.
Es können auch mehr als zwei phasenverschobene Sollstrom
verläufe erzeugt werden. Die Phasenverschiebung zwischen
den Sollstromverläufen kann dabei einen beliebigen Wert
annehmen und ist nicht auf 90° beschränkt.
Insbesondere kann die erfindungsgemäße Sollstromvorrich
tung beispielsweise bei einer dreiphasigen Schrittmotor
ansteuervorrichtung angewandt werden. Dazu wird zusätz
lich eine dritte Tabelle, ein dritter D/A-Wandler und ein
dritter Tiefpaß vorgesehen, die von dem Zustandsmodulator
und dem Ringzähler derart angesteuert werden, daß ein
dritter sinusförmiger Stromverlauf angenähert wird. Die
Phasenverschiebung zwischen den drei Stromverläufen kann
dann 120° betragen.
In dem Fall der dreiphasigen Ansteuerung kann die in Fig.
3 gezeigte Anordnung entsprechend abgeändert werden, so
daß drei 1-aus-n-Multiplexer auf ein Widerstandsnetzwerk
zugreifen.
Die einfachste Ausführung der Sollstromerzeugungsvorrich
tung, die lediglich einen Sollstromverlauf erzeugt, weist
eine Tabelle 2 auf, aus der Stützstellen einer anzunä
hernden Funktion wie beispielsweise einer Sinusfunktion
mittels eines Ringzählers 11 ausgelesen werden. Dabei
werden Zwischenwerte zwischen zwei Stützstellen durch ei
ne Interpolation erzeugt. Diese Interpolation erfolgt mit
Hilfe eines Zustandsmodulators 10, der mit einem bestimm
ten Tastverhältnis während eines Taktimpulses zwei Stütz
stellenwerte ausliest. Die Werte werden durch einen D/A-
Wandler 4 in ein analoges Signal umgewandelt, wobei durch
einen Tiefpaß 5 ein Mittelwert und damit der interpolier
te Zwischenwert erzeugt wird. Durch die Interpolation
kann Speicherplatz eingespart sowie die Schaltung einfa
cher ausgeführt werden. Ferner kann durch den geringeren
Speicherplatzbedarf die Baugröße der Sollstromerzeugungs
vorrichtung in den Abmessungen durch kleinere Speicher
bausteine ebenfalls klein gehalten werden.
Claims (8)
1. Sollstromerzeugungsvorrichtung mit
einem Speicher (2), in dem in einer Tabelle Stützstellenwerte für einen Sollstromverlauf gespeichert sind,
einem Digital-Analog-Wandler (4),
einem Ringzähler (11) und
einem Tiefpass (5),
wobei durch den Ringzähler (11) die Stützstellenwerte aus dem Speicher (2) ausgelesen werden, der Digital-Analog-Wandler (4) die ausgelesenen Stützstellenwert digital-analog wandelt und durch den Tiefpass (5) ein sinusförmiger Stromverlauf angenähert wird,
und der Tiefpass (5) ein Sollstromsignal (I-soll1) ausgibt,
gekennzeichnet durch
einen Zustandsmodulator (10), wobei
der Zustandsmodulator (10) den Ringzähler (11) derart ansteuert, dass während eines Taktes zwei Stützstellenwerte mit einem bestimmten Tastverhältnis ausgelesen werden, und
der Tiefpass (5) aus den digital-analog gewandelten Werten einen Mittelwert zwischen den beiden Stützstellenwerten bildet.
einem Speicher (2), in dem in einer Tabelle Stützstellenwerte für einen Sollstromverlauf gespeichert sind,
einem Digital-Analog-Wandler (4),
einem Ringzähler (11) und
einem Tiefpass (5),
wobei durch den Ringzähler (11) die Stützstellenwerte aus dem Speicher (2) ausgelesen werden, der Digital-Analog-Wandler (4) die ausgelesenen Stützstellenwert digital-analog wandelt und durch den Tiefpass (5) ein sinusförmiger Stromverlauf angenähert wird,
und der Tiefpass (5) ein Sollstromsignal (I-soll1) ausgibt,
gekennzeichnet durch
einen Zustandsmodulator (10), wobei
der Zustandsmodulator (10) den Ringzähler (11) derart ansteuert, dass während eines Taktes zwei Stützstellenwerte mit einem bestimmten Tastverhältnis ausgelesen werden, und
der Tiefpass (5) aus den digital-analog gewandelten Werten einen Mittelwert zwischen den beiden Stützstellenwerten bildet.
2. Sollstromerzeugungsvorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen zweiten Speicher (3), einen zweiten Digital-
Analog-Wandler (6) und einen zweiten Tiefpass (7), die
von dem Zustandsmodulator (10) und dem Ringzähler (11)
derart angesteuert werden, dass ein zweiter sinusförmiger
Stromverlauf angenähert wird, der in der Phase um einen
vorbestimmten Betrag verschoben ist, wobei der zweite
Tiefpass (11) ein weiteres Sollstromsignal (I-soll2)
ausgibt.
3. Sollstromerzeugungsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Phasenverschiebung 90° beträgt.
4. Sollstromerzeugungsvorrichtung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
einen dritten Speicher, einen dritten Digital-
Analog-Wandler und einen dritten Tiefpass, die von dem
Zustandsmodulator (10) und dem Ringzähler (11) derart
angesteuert werden, dass ein dritter sinusförmiger
Stromverlauf angenähert wird, so dass sich drei um
jeweils 120° phasenverschobene Stromverläufe ergeben.
5. Sollstromerzeugungsvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
es sich bei dem Digital-Analog-Wandler um einen im
Parallelverfahren arbeitenden Digital-Analog-Wandler
handelt.
6. Sollstromerzeugungsvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
es sich bei dem Digital-Analog-Wandler um einen im
Parallelverfahren arbeitenden Digital-Analog-Wandler
handelt, bei dem die verschiedenen Stützstellenwerte in
Form einer Widerstandsreihenschaltung (R1-R6) vorliegen
und mittels eines 1-aus-n-Multiplexers selektiert werden.
7. Sollstromerzeugungsvorrichtung nach einem der
Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
es sich bei den Digital-Analog-Wandlern um im
Parallelverfahren arbeitende Digital-Analog-Wandler
handelt, bei denen die verschiedenen Stützstellenwerte in
Form einer einzigen Widerstandsreihenschaltung (R1-R6)
vorliegen und mittels 1-aus-n-Multiplexer selektiert
werden, wobei die 1-aus-n-Multiplexer alle von einer
einzigen Tabelle und mit den denselben Datenleitungen
angesteuert werden und sich die Phasenverschiebung durch
die Verschaltung der 1-aus-n-Multiplexer mit der
Widersandsreihenschaltung ergibt.
8. Schrittmotoransteuervorrichtung mit einer
Sollstromerzeugungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2
bis 7,
gekennzeichnet durch
einen zusätzlichen Speicher (1) zur Bestimmung der Polarität des Sollstroms anhand von Steuersignalen aus dem Ringzähler (11) und dem Zustandsmodulator (10), einen ersten Stromregler (8) zum Vergleich eines ersten Iststroms (I-ist1) mit dem Sollstromsignal (I- soll1),
einen zweiten Stromregler (9) zum Vergleich eines zweiten Iststroms (I-ist2) mit dem weiteren Sollstromsignal (I-soll2), und
eine Steuereinrichtung (14) zur Ansteuerung von Leistungsschaltern (12, 13) auf der Grundlage der Ausgangssignale aus dem zusätzlichen Speicher (1), des ersten Stromreglers (8) und des zweiten Stromreglers (9).
gekennzeichnet durch
einen zusätzlichen Speicher (1) zur Bestimmung der Polarität des Sollstroms anhand von Steuersignalen aus dem Ringzähler (11) und dem Zustandsmodulator (10), einen ersten Stromregler (8) zum Vergleich eines ersten Iststroms (I-ist1) mit dem Sollstromsignal (I- soll1),
einen zweiten Stromregler (9) zum Vergleich eines zweiten Iststroms (I-ist2) mit dem weiteren Sollstromsignal (I-soll2), und
eine Steuereinrichtung (14) zur Ansteuerung von Leistungsschaltern (12, 13) auf der Grundlage der Ausgangssignale aus dem zusätzlichen Speicher (1), des ersten Stromreglers (8) und des zweiten Stromreglers (9).
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- 1999-08-04 WO PCT/EP1999/005660 patent/WO2000018001A1/de not_active Application Discontinuation
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