DE19842393A1 - Messung der Augenbeweglichkeit und Augenstellung durch automatisierte Doppelbilderfassung mit einer Digitalisiereinrichtung zur Ortskoordinatenableitung - Google Patents
Messung der Augenbeweglichkeit und Augenstellung durch automatisierte Doppelbilderfassung mit einer Digitalisiereinrichtung zur OrtskoordinatenableitungInfo
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Abstract
Eine Tafel mit Sensoreinrichtung zur Digitalisierung von Ortskoordinaten (Digitalisierbrett) mit mindestens einer zentralen punktförmigen bzw. strichförmigen Lichtquelle wird um verschiedene Features wie Kameras, Ultraschallsensoren und Distanzmeßprojektionssysteme erweitert. Ein Patient betrachtet die Lichtquelle unter Fusionstrennung, indem er mit einem Auge durch ein Farbfilter blickt. Das doppelte Bild der Lichtquelle wird auf dem Digitalisierbrett mit einem Markiergerät oder mit einem Finger markiert und von einem Computer oder Prozessor in Winkelkoordinaten oder Rotationskoordinaten umgerechnet. Erweiternd kann der Patient am Kopf ein Kopfneigungs-Meßsystem oder ein Punkt- oder Kreuzprojektionssystem tragen zur Ermittlung der Blickrichtungen. DOLLAR A Das Digitalisierbrett kann je nach erweiterndem System mit mehreren Lichtquellen ausgestattet werden, die über Handschalter oder Computer/elektronisch gesteuert werden.
Description
Die Patentanmeldung ist ein Zusatzpatentanmeldung zu der aus der
Gebrauchsmusteranmeldung 298 11 062.8. abgeleiteten Patentanmeldung.
Zur Messung der Augenmotilität wird bisher ein großes "Koordinatensystem"
(Maddoxkreuz, Tangentenskala nach Harms oder Hessschirm) verwendet. Die
von einer Person mit einem optischen Zeiger angegeben Doppelbilder werden
bisher von einem qualifizierten Untersucher interpretiert und aufgeschrieben. Die
Erfindung bezieht sich auf die Verkleinerung dieses Systems, eine vereinfachte
automatische Doppelbilderfassung sowie die automatische Berechnung der
Blickwinkel. Hierfür dient eine Tafel mit Fixationsleuchten und Sensoreinrichtung
zur Digitalisierung von Ortskoordinaten (Digitalisierbrett). Die untersuchte
Person markiert (entsprechend dem Sensor) mit dem Finger oder mit Hilfe eines
Markiergerätes das wahrgenommene Doppelbild auf dem "Digitalisierbrett". Der
Sensor gibt die Ortskoordinaten an einen Rechner weiter. Der Rechner stellt die
gemessenen Werte dar, interpretiert diese und analysiert eventuelle Sehstörungen.
Die Zusatzanmeldung bezieht sich auf eine Erweiterung des Messsystems im
Hinblick auf das Sensorsystem, die Messung des Abstandes zwischen
untersuchter Person und Apparatur sowie die Analyse eventuell ermittelter
Sehstörungen.
Ein Patient blickt auf eine Tafel mit Sensoreinrichtung (15/14/10/12) zur
Digitalisierung von Ortskoordinaten. Dieses Digitalisierbrett (1) ist mit
mindestens einer punktförmigen Lichtquelle (3) sowie einer Sensoreinrichtung
(15/14/10/12) ausgestattet. Das Digitalisierbrett ist mit einem Computer (7)
verbunden. Auf einem Monitor (6) werden Untersuchungsergebnisse angezeigt
und der Ablauf der Untersuchung dargestellt. Auf einem Drucker (8) können
diese ausgedruckt werden. Ist auf dem Digitalisierbrett (1) nur eine Lichtquelle
(3) vorhanden, so befindet sich diese vorzugsweise im Zentrum des
Digitalisierbretts. Strahlt die Lichtquelle weißes Licht ab, so blickt der Patient mit
einem Auge durch einen Farbfilter (Rotglas) um eine Fusionstrennung
herbeizuführen. Die untersuchte Person nimmt bei Sehstörungen unter
Fusionstrennung die Lichtquelle doppelt war. Die Position der rot erscheinenden
Lichtquelle markiert der Patient oder der Untersucher mit einem Markiergerät (2)
oder mit dem Finger auf dem Digitalisierbrett (1). Aus der Distanz des
angegebenen Doppelbildes zwischen Markierung und weißer Fixationslicht
berechnet der Computer die Winkelabweichungen zwischen rechtem und linkem
Auge. Dieser Versuch wird für verschiedene Blickrichtungen durchgeführt.
Die verschieden Blickrichtungen sind in diesem System derart simulierbar, indem
der Kopf des Patienten relativ zum Digitalisierbrett (1) unter Fixation des
Fixierlichtes (3) geneigt wird oder indem ohne Bewegungen des Kopfes mehrere
exzentrisch installierte Lichtquellen (20) auf dem Digitalisierbrett nacheinander
fixiert werden. Im ersten Fall kann die Kopfneigung des Patienten gemessen
werden, indem der Patient ein Head-Tracking System (Kopf-Neigungs-
Meßsystem) (4) am Kopf trägt, das die aktuellen Meßdaten an einen Computer
liefert. Die zweite Möglichkeit besteht im Tragen einer Kopfprojektionslampe,
die auf einer Skala (9) am Digitalisierbrett die aktuelle Kopfneigung anzeigt.
Weiterhin kann die punktförmige Lichtquelle beispielsweise mit Hilfe eines
Diffusors auch linienförmig (11) dargestellt werden. Der Patient markiert dann
einzelne Punkte des Liniendoppelbildes zur Messung und Berechnung der
Zyklorotation der Augen. Weiterhin ist auch mit Hilfe einer Handsteuerung durch
einen Schrittmachermotor (22) die Fixierlinie rotierbarer und damit abgleichbar.
Eine weitere Möglichkeit besteht im Markieren einzelner Punkte dieser Linie
oder in der Markierung einzelner Punkte die auf einer Linie angeordnet sind (17).
Außerdem kann mit dem Markiergerät (2) das Feld des binokularen
Einfachsehens markiert werden. Dabei trägt der Patient keinen Farbfilter vor
einem Auge sondern markiert auf dem Digitalisierbrett die Außengrenzen unter
denen er das Fixierlicht einfach wahrnimmt.
Der Sensor (15) ist auch ersetzbar indem mindestens 2 Kameras (14/10) mit
Sichtfeld parallel zur Tafel ausgerichtet werden und jeweils die Horizontal- bzw.
Vertikal-Position eines Zeigegerätes oder eines Fingers erfaßt wird. Nach dem
gleichen Prinzip kann auch eine Messung mit Hilfe von gegenüberliegenden IR-
Strahlern (14/10) und IR-Sensoren (12) erfolgen.
Um die Kopfneigung zu erfassen befinden sich auf der Anordnung
Fotowiderstände (19), die die Richtung der kopfgetragenen Projektionsleuchte
erfassen. Zur Festlegung des Abstandes der zu untersuchenden Person von der
Tafel bzw. Schirm werden dem Prinzip nach mindestens zwei Projektionssysteme
(13) (Punkt-, Strich- oder Kreuzprojektion) in einem definierten Winkel
zueinander am Kopf des Patienten (Brille) oder auf der Tafel angebracht. Im Falle
der Projektion in Richtung vom Kopf des Patienten auf die Tafel bzw. den
Schirm, fallen die Schnittpunkte der Projektionsfiguren bei definiertem Abstand
auf der Tafel bzw. dem Schirm in einem Punkt zusammen. Im Falle der
Projektion von der Tafel in Richtung auf das Gesicht der zu untersuchenden
Person, fallen die Projektionsfiguren bei definiertem Abstand im Gesicht der
Person zusammen. Werden horizontal und vertikal ausgerichtete
Projektionsfiguren verwendet, kann damit eine gerade Kopfhaltung der
untersuchten Person geprüft werden.
Eine Überprüfung des Abstandes der Person von der Tafel bzw. dem Schirm
kann auch mittels einer Ultraschallmeßeinheit erfolgen. Dabei kann der Sensor
am Kopf der zu untersuchenden Person (Brille) getragen werden als auch auf der
Tafel/Schirm (16) montiert sein.
Die Skala mit Angabe von Winkelgraden ist austauschbar. Ebenso ist eine
zentrale Skalierung mittels eines Anzeigeschirms denkbar (21).
Weiterhin ist eine Kamera zur Beobachtung der Untersuchung auf der Tafel bzw.
dem Schirm (1) installierbar.
Claims (25)
1. Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung von Horizontal-, Vertikal- und/
oder Zyklodeviationen an den Augen einer zu untersuchenden Person, mit
- 1. mindestens einem punkt- (3) oder strichförmigen (11) Fixierlicht das auf einer Tafel (1) bzw. einem Schirm (1) angeordnet ist und
- 2. einer auf der Tafel bzw. einem Schirm relativ großflächigen Messeinheit/ Sensor (Digitalisiereinheit) (15) zur Ableitung von Ortskoordinaten (Digitalisierbrett) nach Abzweigung eines Patents aus der Gebrauchsmusteranmeldung 298 11 062.8
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 weiter gekennzeichnet, daß die Strich- bzw.
Kreuz- bzw. Punktprojektionseinrichtung (13) derart verkippt ist, daß in einer
definierten Distanz auf einem Schirm bzw. am Kopf der zu untersuchenden
Person, der Schnittpunkt der Projektionsachsen zu liegen kommt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1-2 weiter gekennzeichnet, daß im Falle einer
Linienprojektion (13), die Linien um einen definierten Winkel gegeneinander
verdreht sind, so daß im Schnittpunkt der Projektionsachsen auf einem
Schirm bzw. am Kopf des zu untersuchenden Person eine Kreuzformation
dargestellt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1-3 weiter gekennzeichnet, daß im Falle einer
einseitigen Projektionseinrichtung (13) die Projektionseinrichtung derart
verkippt ist, daß bei definierter Distanz und Position der zu untersuchenden
Person sich das Projektionsbild auf das Gesicht der zu untersuchenden Person
abbildet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1-4 weiter gekennzeichnet, daß eine Kamera (18)
angebracht ist, die auf den Probanden gerichtet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1-5 weiter gekennzeichnet, daß mindestens eine
Kamera (14/10) parallel zur Tafel gerichtet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1-6 weiter gekennzeichnet, daß Infrarotlichtquellen
(14/10) und Sensoren (12) mit Projektionsrichtung parallel zur Tafel
angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-7 weiter gekennzeichnet,
daß auf der Tafel ein Abstandsultraschallmeßsystem (16) aufgebracht ist.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-8 weiter gekennzeichnet,
daß die Skalierung (9) der Tafel austauschbar ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-9 weiter
gekennzeichnet, daß im Zentrum ein sichtbarer Bildschirm (21) eingebaut ist.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-10 weiter
gekennzeichnet, daß die Skalierung (9) gerade oder gekrümmte Linien enthält.
12. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-11 weiter
gekennzeichnet, daß die Linienfixationsleuchte (1) auf einem
Schrittmachermotor aufgebracht ist, der durch eine Handsteuerung oder durch
den Rechner gesteuert wird.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-12 weiter
gekennzeichnet, daß die Tafel/Schirm oder der Rechner mit mindestens ein
Hand- bzw. Fußschalter verbunden ist, der die Meßwertübernahme steuert.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-13 weiter
gekennzeichnet, daß in Zentrumsnähe der Tafel mindestens ein Lämpchen (23)
versenkt ist, das nur bei definierter Position des Probanden gesehen werden
kann.
15. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-14 weiter
gekennzeichnet, daß ein Lämpchen in einer Hülse (24) definierter Länge auf
der Tafel/Schirm aufgebracht sind.
16. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-15 weiter
gekennzeichnet, daß die Tafel/Schirm an definierten Stellen mindestens einen
Fotowiderstand (19) beinhalten, der die Projektionsrichtung der
kopfgetragenen Projektionseinrichtung, zur Steuerung des
Untersuchungsablaufs, erfaßt.
17. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-16 weiter
gekennzeichnet, daß der untersuchten Person vor beide Augen ein Farbfilter
vorgeschaltet wird.
18. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-17 weiter
gekennzeichnet, daß die untersuchte Person einen kopf- bzw.
brillengetragenen Ultraschalldistanzmesser trägt.
19. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-18 weiter
gekennzeichnet, daß der am Kopf oder einer Brille getragenen Punkt, Strich
oder Kreuzprojektor derart justiert ist, daß die Projektionsmarke bei definierter
Distanz auf der Tafel in definierter Position abgebildet wird.
20. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-19 weiter
gekennzeichnet, daß zwei kopfgetragene Punkt-, Strich- oder Kreuzprojektoren
derart justiert sind daß bei definierter Distanz auf der Tafel in definierter
Position die aus beiden Projektoren entstehende Figur abgebildet wird.
21. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-20 weiter
gekennzeichnet, daß das Zeigegerät mit einer Zusatzform (z. B. einem Ring)
versehen ist.
22. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-21 weiter
gekennzeichnet, daß die Zusatzform des Zeigegerätes beleuchtbar ist.
23. Vorrichtung und Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-22
weiter gekennzeichnet, daß die Provokation einer definierten Blickrichtung
durch die Verkippung des Kopfes in Relation zur Tafel oder durch die
Exzentrische Darbietung eines Lichtreizes erzeugbar oder deren Kombination
ist.
24. Vorrichtung und Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-23
weiter gekennzeichnet, daß zur Messung des Feldes des binokularen
Einfachsehens ohne die Verwendung eines Farbfilters das Verfahren nach
Anspruch 23 anwendbar ist.
25. Vorrichtung und Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-24
weiter gekennzeichnet, daß die Analyse der Meßergebnisse die
Blickrichtungen entlang horizontaler vertikaler und radialer Achsen ermittelt.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AU46149/99A AU4614999A (en) | 1998-06-23 | 1999-06-22 | Device for examining ocular motility |
US09/720,133 US6595641B1 (en) | 1998-06-23 | 1999-06-22 | Device for examining ocular motility |
PCT/EP1999/004322 WO1999066829A1 (de) | 1998-06-23 | 1999-06-22 | Vorrichtung zur untersuchung der augenmotilität |
EP99929301A EP1089651A1 (de) | 1998-06-23 | 1999-06-22 | Vorrichtung zur untersuchung der augenmotilität |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19842394A DE19842394A1 (de) | 1998-06-23 | 1998-09-16 | Messung der Augenbeweglichkeit und Augenstellung durch automatisierte Doppelbilderfassung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19842393A1 true DE19842393A1 (de) | 2000-03-23 |
Family
ID=7881155
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998142393 Ceased DE19842393A1 (de) | 1998-06-23 | 1998-09-16 | Messung der Augenbeweglichkeit und Augenstellung durch automatisierte Doppelbilderfassung mit einer Digitalisiereinrichtung zur Ortskoordinatenableitung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19842393A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008003906A1 (de) * | 2008-01-10 | 2009-08-13 | Rodenstock Gmbh | Verwendung eines Fixationstargets und Vorrichtung |
-
1998
- 1998-09-16 DE DE1998142393 patent/DE19842393A1/de not_active Ceased
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008003906A1 (de) * | 2008-01-10 | 2009-08-13 | Rodenstock Gmbh | Verwendung eines Fixationstargets und Vorrichtung |
DE102008003906B4 (de) * | 2008-01-10 | 2009-11-26 | Rodenstock Gmbh | Verwendung eines Fixationstargets und Vorrichtung |
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