DE19840800C1 - Kraftmeßgerät zur Messung der Kraftfähigkeit einzelner Muskelgruppen eines Menschen - Google Patents
Kraftmeßgerät zur Messung der Kraftfähigkeit einzelner Muskelgruppen eines MenschenInfo
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Abstract
Kraftmeßgerät zur Messung der Kraftfähigkeit einzelner Muskelgruppen eines Menschen, umfassend mindestens ein Andrückelement (15), das mit einer Kraftmeßeinheit (14) in Wirkverbindung steht, die die auf das mindestens eine Andrückelement (15) ausgeübte Kraft messen kann, wobei das mindestens eine Andrückelement (15) in dem Kraftmeßgerät höhenverstellbar und in einer gewünschten Höhe festlegbar angeordnet ist. Vorzugsweise ist das mindestens eine Andrückelement (15) in dem Kraftmeßgerät horizontal verstellbar und in einer gewünschten horizontalen Lage festlegbar angeordnet.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Kraftmeßgerät zur Messung
der Kraftfähigkeit einzelner Muskelgruppen eines Menschen
umfassend mindestens ein Andrückelement, das mit einer
Kraftmeßeinheit in Wirkverbindung steht, die die auf das
mindestens eine Andrückelement ausgeübte Kraft messen kann,
wobei das mindestens eine Andrückelement in dem Kraftmeßgerät
höhenverstellbar und in einer gewünschten Höhe festlegbar
angeordnet ist.
Ein Kraftmeßgerät der zuvor genannten Art ist bereits aus der
US 4,742,832 bekannt. Hier wird ein Apparat zum Messen der
Muskelkraft beschrieben, der mit einer Kraftmeßeinheit in
Wirkverbindung steht, welche an einer Verstell-Leiste
höhenverstellbar und in einer gewünschten Höhe festlegbar
ist. Als nachteilig in diesem Zusammenhang erweist es sich
jedoch, daß ein derartiges Kraftmeßgerät lediglich ein
höhenverstellbares Andrückelement umfaßt, welches mit einer
Kraftmeßeinheit in Wirkverbindung steht. Somit kann das
Kraftmeßgerät nur sehr eingeschränkt an die Sitzhaltung und
den Körperbau der Versuchsperson angepaßt werden.
Aus der DE 37 90 271 T1 ist ein Kraftmeßgerät bekannt,
welches mit einem an einem variablen Arm angebrachten
Druckpolster zur Messung der Muskelkraft ausgestattet ist und
für verschiedene Muskelgruppen angewendet werden kann, jedoch
nicht die Möglichkeit für eine weitere Messung bei
reproduzierbarer Körperhaltung bietet.
Aus der DE 38 90 340 T1 ist eine Kraftmeßeinrichtung bekannt,
die lediglich einen Kraftmeßarm aufweist, der in einem dafür
vorgesehenen Rahmen in allen Richtungen frei verfahrbar und
arretierbar ist, jedoch ebenfalls keine Mittel zur
Reproduktion der Körperhaltung eines Patienten,
beispielsweise für eine Folgeuntersuchung, bereitstellt.
Für die Trainingsteuerung präventiv medizinischer
Trainingsprogramme ist die Messung der Kraftfähigkeit
verschiedener Muskelgruppen besonders wichtig. Dies betrifft
insbesondere die rumpfstabilisierende Muskulatur, die
besonderen Einfluß auf die Wirbelsäule hat. Zur Vorbeugung
von Rückenschmerzen ist die Vermeidung von muskulären
Dysbalancen notwendig. Sportmedizinische Untersuchungen haben
gezeigt, daß eine schwache Rumpfmuskulatur das Entstehen von
Rückenschmerzen begünstigt. Informationen über die
Kraftfähigkeit der leistungsbestimmenden Rumpfmuskulatur ist
für das präventivmedizinische Rückentraining wichtig. Mit
Hilfe derartiger Informationen können Fitneßcenter,
Krankengymnasten und andere Reha-Einrichtungen Kunden
beziehungsweise Patienten individuelle Trainingsprogramme
formulieren und gezielt auf die diagnostizierten muskulären
Schwächen eingehen. Bisher wurden derartige Meßverfahren aus
Kostengründen selten eingesetzt, da die Anschaffung der im
vorgenannten erwähnten bekannten Meßsysteme wirtschaftlich
wenig attraktiv war.
Das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Problem ist
die Schaffung eines Meßgeräts der eingangs genannten Art, das
die Messung der Kraftfähigkeit verschiedener Muskelgruppen
bei reproduzierbarer Körperhaltung ermöglicht und dabei
gleichzeitig einfach aufgebaut ist.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das
Kraftmeßgerät zusätzlich zu dem mindestens einen mit einer
Kraftmeßeinheit in Wirkverbindung stehenden Andrückelement
mehrere zur Festlegung bestimmter Stellen des Körpers der
Versuchsperson dienende Andrückelemente umfaßt, die ebenfalls
höhenverstellbar und in der gewünschten Höhe festlegbar sowie
horizontal verstellbar und in der gewünschten horizontalen
Lage festlegbar angeordnet sind. Durch diese weiteren
Andrückelemente kann der Körper der Versuchsperson an
bestimmten Stellen festgelegt werden, während andere
Muskelgruppen vermessen werden.
Vorteilhafterweise ist das mindestens eine Andrückelement,
das mit der Kraftmeßeinheit in Wirkverbindung steht, in dem
Kraftmeßgerät horizontal verstellbar und in einer gewünschten
horizontalen Lage festlegbar angeordnet ist.
Weiterhin ist vorteilhafterweise das mindestens eine
Andrückelement und/oder die Kraftmeßeinheit nach oben
und/oder unten schwenkbar. Dadurch können beispielsweise von
oben auf das Andrückelement ausgeübte Kräfte gemessen werden,
so daß die Kraftfähigkeit zusätzlicher Muskelgruppen bestimmt
werden kann.
Vorzugsweise kann das Kraftmeßgerät zwei mit jeweils einer
Kraftmeßeinheit in Wirkverbindung stehende Andrückelemente
umfassen, durch deren horizontale Verschiebbarkeit diese
beispielsweise an Brust und Rücken der Versuchsperson in
gleicher Höhe angelegt werden können. Dadurch können
beispielsweise bequem nacheinander Bauchmuskulatur und
Rückenstrecker vermessen werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung umfaßt das Kraftmeßgerät einen Rahmen, mit einem
oberen und zwei seitlichen Rahmenschenkeln sowie eine
Grundplatte, von der sich die seitlichen Rahmenschenkel nach
oben erstrecken.
An den einander zugewandten Seiten der seitlichen
Rahmenschenkel kann jeweils eine vertikale Verstelleiste
angeordnet sein, auf der Vertikalschlitten verschiebbar und
festlegbar sind, deren Verschiebbarkeit die
Höhenverstellbarkeit des mindestens einen Andrückelements
bewirkt. Vorzugsweise ist an jedem der Vertikalschlitten ein
Horizontalschlitten befestigt, in dem eine horizontale
Verstelleiste etwa in Richtung auf die gegenüberliegende
vertikale Verstelleiste beziehungsweise von dieser weg
verschiebbar ist, wobei die Verschiebbarkeit der horizontalen
Verstelleiste die horizontale Verstellbarkeit des mindestens
einen Andrückelements bewirkt. Durch die Rahmenkonstruktion
mit den horizontalen und vertikalen Verstelleisten sowie den
diesen zugeordneten Vertikal- und Horizontalschlitten ergibt
sich ein relativ unkomplizierter Aufbau des Geräts, der
trotzdem eine für jede Muskelgruppe ideale
Festlegungbestimmter Körperteile der Versuchsperson sowie
eine ideale Kraftaufnahme durch die Andrückelemente
gewährleistet.
Dabei kann an dem der gegenüberliegenden vertikalen
Verstelleiste zugewandten Ende einer horizontalen
Verstelleiste eine Kraftmeßeinheit angebracht sein, an deren
gegenüberliegendem Ende das mit ihr in Wirkverbindung
stehende Andrückelement angebracht ist. Alternativ dazu kann
an dem der gegenüberliegenden vertikalen Verstelleiste
zugewandten Ende einer horizontalen Verstelleiste ein nicht
mit einer Kraftmeßeinheit in Wirkverbindung stehendes
Andrückelement angebracht sein. Es lassen sich somit durch
einfaches horizontales Verschieben der horizontalen
Verstelleisten die Andrückelemente auf den Körper der
Versuchsperson zu oder von dieser weg bewegen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung umfaßt die Kraftmeßeinheit einen Kraftaufnehmer,
der vorzugsweise Z-förmig ausgebildet ist. Der Kraftaufnehmer
kann die auf ihn wirkende Kraft beispielsweise vermittels
eines Dehnungsmeßstreifens messen. Vorteilhafterweise
arbeitet der Kraftaufnehmer nach dem Prinzip der
Scherkraftmessung quer zur Längsachse. Ein derartiger
Kraftaufnehmer kann sehr empfindlich über einen großen
Kraftbereich die auf ihn wirkende Kraft bestimmen.
Vorteilhafterweise umfaßt die Kraftmeßeinheit ein
Schwenkelement, an dem über geeignete Befestigungsmittel ein
Andrückelement befestigt ist, wobei das Schwenkelement so
schwenkbar in der Kraftmeßeinheit angeordnet ist, daß die
Ausübung einer Kraft auf das Andrückelement in Richtung auf
die Kraftmeßeinheit das Schwenkelement gegen den
Kraftaufnehmer drückt und somit auf ihn eine meßbare Kraft
ausübt. Die vorgenannte Anordnung ist einfach aber
wirkungsvoll aufgebaut, da die auf das Andrückelement
ausgeübte Kraft direkt in den Kraftaufnehmer eingeleitet
wird.
Die Horizontal- und Vertikalschlitten können an den
horizontalen und vertikalen Verstelleisten kontinuierlich
verstellbar und festlegbar angebracht sein. Alternativ dazu
können die vertikalen und horizontalen Verstelleisten mit
äquidistant angeordneten Löchern versehen sein, die die
Festlegung der Vertikal- beziehungsweise Horizontalschlitten
ermöglichen, wobei dann die vertikale und horizontale
Verstellung nur in durch den Lochabstand gegebenen Schritten
erfolgen kann.
Ein erfindungsgemäßes Kraftmeßgerät kann weiterhin
horizontale und vertikale Haltestangen umfassen. Insbesondere
eine horizontal ausgerichtete Haltestange kann senkrecht zu
den horizontalen Verstelleisten ausgerichtet sein und von der
Versuchsperson mit den Händen gegriffen werden, so daß sich
diese zu der Stange hin ziehen oder von der Stange weg
drücken kann.
In der nachfolgenden Figurenbeschreibung wird auch ein
Überblick über die beispielsweise mit dem erfindungsgemäßen
Kraftmeßgerät meßbaren Muskelgruppen gegeben.
Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
Fig. 1 eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen
Kraftmeßgeräts;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Kraftmeßeinheit;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Kraftmeßgeräts in einer Anordnung, die für die
Messung der Kraftfähigkeit der Bauchmuskulatur sowie
des Rückenstreckers geeignet ist;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Kraftmeßgeräts in einer Anordnung, die für die
Messung der Kraftfähigkeit der seitlichen
Rumpfmuskeln geeignet ist;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Kraftmeßgeräts in einer Anordnung, die für die
Messung der Kraftfähigkeit des Beugers der
Halswirbelsäule sowie der Nackenmuskulatur geeignet
ist;
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Kraftmeßgeräts in einer Anordnung, die für die
Messung der Kraftfähigkeit der oberen
Rückenmuskulatur sowie der Armstreck- und
Brustmuskulatur geeignet ist;
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Kraftmeßgeräts in einer Anordnung, die für die
Messung der Kraftfähigkeit der Abduktoren geeignet
ist.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, umfaßt ein erfindungsgemäßes
Kraftmeßgerät einen Rahmen aus einem oberen Rahmenschenkel 1
sowie seitliche Rahmenschenkel 2, 3. Die seitlichen
Rahmenschenkel 2, 3 sind an ihrer Unterseite mit einer
Grundplatte 4 verbunden, die dem erfindungsgemäßen
Kraftmeßgerät einen sicheren Stand verleiht.
An den einander zugewandten Innenseiten der Rahmenschenkel 2,
3 sind an diesen anliegende vertikale Verstelleisten 5, 6
angebracht. Die vertikalen Verstelleisten 5, 6 können ebenso
wie die Rahmenschenkel 1, 2, 3 als metallische
Vierkantstreben ausgeführt sein. In dem abgebildeten
Ausführungsbeispiel weisen die vertikalen Verstelleisten 5, 6
über die gesamte Höhe der Verstelleisten 5, 6 äquidistant
angeordnete Löcher 7 auf, die senkrecht zu den Verstelleisten
5, 6 diese in der Anordnung gemäß Fig. 1 von vorne nach
hinten durchqueren.
An den Verstelleisten 5, 6 sind jeweils mehrere
Vertikalschlitten 8 höhenverstellbar, insbesondere
höhenverschiebbar angebracht. Die Vertikalschlitten 8 sind
mit einem Feststellknopf 9 versehen, der ein Festlegen des
jeweiligen Vertikalschlittens 8 in der gewünschten Höhe in
Abhängigkeit von dem Rastermaß der in den Verstelleisten 5, 6
vorgesehenen Löcher 7 erlaubt. Es besteht erfindungsgemäß
natürlich auch die Möglichkeit, anstelle der schrittweisen
Verstellung, deren minimale Schrittweite durch die Löcher 7
gegeben ist, eine kontinuierliche Verstellmöglichkeit der
Vertikalschlitten 8 vorzusehen. In dem abgebildeten
Ausführungsbeispiel befinden sich an der linken Verstelleiste
5 drei Vertikalschlitten 8, wohingegen an der rechten
Verstelleiste 6 nur zwei Vertikalschlitten 8 angeordnet sind.
An jedem der Vertikalschlitten 8 ist ein zu diesem senkrecht
ausgerichteter Horizontalschlitten 10 befestigt, durch den
hindurch eine horizontale Verstelleiste 11 etwa in Richtung
auf die Mitte des Kraftmeßgeräts und von dieser weg, das
heißt in Fig. 1 nach links beziehungsweise nach rechts
verschiebbar ist. Jede der horizontalen Verstelleisten 11
weist äquidistant angeordnete horizontal senkrecht die
Verstelleiste 11 durchquerende Löcher 12 auf, so daß mittels
eines an dem Horizontalschlitten 10 angeordneten
Feststellknopfes 13 die horizontale Verstelleiste 11 in einer
gewünschten Stellung arretiert werden kann.
An dem der Mitte des Kraftmeßgeräts zugewandten Ende der
beiden obersten horizontalen Verstelleisten 11 ist jeweils
eine erfindungsgemäße Kraftmeßeinheit 14 angebracht. Diese
Kraftmeßeinheit 14 wird im folgenden noch näher beschrieben.
Auf den inneren etwa der Mitte des Kraftmeßgeräts zugewandten
Seiten der Kraftmeßeinheiten 14 sind jeweils im oberen
Drittel als Polster ausgeführte Andrückelemente 15
angebracht. Derartige als Polster ausgeführte Andrückelemente
15 befinden sich ebenfalls an den inneren etwa an der Mitte
des Kraftmeßgeräts zugewandten Enden der mittleren
beziehungsweise unteren horizontalen Verstelleisten 11.
Die Kraftmeßeinheiten 14 und/oder die Andrückelemente 15
können um mindestens einen Anlenkpunkt an der jeweiligen
horizontalen Verstelleiste 11 herum schwenkbar um
beispielsweise bis zu 90° nach oben und nach unten sein.
Dadurch kann beispielsweise nach Verschwenkung einer
Kraftmeßeinheit 14 um 90° im Gegenuhrzeigersinn eine von oben
auf das damit verbundene Andrückelement wirkende Kraft
gemessen werden.
In Fig. 1 ist weiterhin noch eine von der Grundplatte 4 nach
oben ragende vertikale Haltestange 16 sowie eine horizontale
Haltestange 17 ersichtlich, die in dem abgebildeten
Ausführungsbeispiel im inneren Verbindungsbereich des oberen
rechten Vertikalschlittens 8 mit dem dazugehörigen
Horizontalschlitten 10 angebracht ist. Die Funktion der
horizontalen Haltestange 17 wird im folgenden ebenfalls noch
näher beschrieben.
Die in Fig. 2 detailliert dargestellte Kraftmeßeinheit 14
umfaßt ein im wesentlichen quaderförmiges Gehäuse 18, an
dessen der Innenseite beziehungsweise der Mitte des
Kraftmeßgeräts zugewandten Seite eine Polsterhalterung 19
angebracht ist. Die Polsterhalterung 19 wird gehäuseseitig
etwa in ihrer geometrischen Mitte von einem oberen nach außen
gewandten Schenkel 20 eines schwenkbar in dem Gehäuse
gelagerten Flachstahls 21 gehalten. Der obere L-Schenkel 20
des Flachstahls 21 ragt durch eine in der Innenseite des
Gehäuses 18 angeordnete Aussparung 22 nach außen hindurch, so
daß durch Druck auf das als Polster ausgeführte
Andrückelement 15 über den Polsterhalter 19 eine Kraft auf
den oberen L-Schenkel 20 des Flachstahls 21 ausgeübt wird.
Der Flachstahl 21 ist im unteren Bereich um eine Schwenkachse
23 herum schwenkbar gelagert. Ausgehend von dieser
Schwenkachse 23 umfaßt der Flachstahl 21 einen im
wesentlichen vertikal ausgerichteten langen Schenkel 24 und
den sich daran anschließenden nach außen gerichteten oberen
L-Schenkel 20. Durch Druck auf das Andrückelement 15 wird
eine nach innen gerichtete Kraft auf den oberen L-Schenkel 20
ausgeübt, so daß der im wesentlichen vertikale Schenkel 24
des Flachstahls 21 ebenfalls nach innen gedrückt wird.
In dem Gehäuse 19 ist weiterhin ein Kraftaufnehmer 25
untergebracht, der eine im wesentlichen Z-förmige Gestalt
aufweist. In den beiden äußeren rechten und linken Z-
Schenkeln ist jeweils ein Gewinde 26, 27 eingebracht. Mittels
des Gewindes 26 kann der Kraftaufnehmer 25 beispielsweise
durch eine Schraube 28 an der Außenseite des Gehäuses etwa
gegenüber der Aussparung 22 befestigt werden. Das der
Innenseite zugewandte Gewinde 27 nimmt in dem in Fig. 2
abgebildeten Ausführungsbeispiel eine nach außen spitz
zulaufende Schraube 29 auf, deren dem vertikalen Schenkel 24
des Flachstahls 21 zugewandte Spitze einen Andrückpunkt für
die Einleitung der Kraft bildet. Mittels einer
Einstellschraube 32 kann der Abstand zwischen dem vertikalen
Schenkel 24 des Flachstahls 21 und dem Andrückpunkt der
Schraube 29 so reguliert werden, daß das Spiel der
Kraftmeßeinheit 14 minimiert wird.
In dem mittleren Schenkel des im wesentlichen Z-förmigen
Kraftaufnehmers 25 ist ein Dehnungsmeßstreifen untergebracht,
der eine empfindliche Messung der auf den Andrückpunkt
ausgeübten Kraft ermöglicht. Der Kraftaufnehmer 25 arbeitet
nach dem Prinzip der Scherkraftmeßung quer zur Längsachse.
Der Applikationsraum für den Dehnungsmeßstreifen kann mit
einer hochelastischen Masse vergossen und damit vor
mechanischen und chemischen Beschädigungen geschützt sein.
Beispielsweise auf der Oberseite tritt ein Meßausgang 30 aus
dem Kraftaufnehmer 25 aus und wird beispielsweise wie in dem
abgebildeten Ausführungsbeispiel oben aus dem Gehäuse 18 der
Kraftmeßeinheit 14 herausgeführt. Der Meßausgang 30 kann
beispielsweise an ein Meßgerät mit LCD-Display angeschlossen
werden. Ein derartiges Meßgerät kann beispielsweise mit
Batterien oder Akkus betrieben werden, so daß keine externe
Stromquelle benötigt wird. Anstelle des Meßgeräts kann der
Meßausgang 30 jedoch auch beispielsweise mit einem Lap Top
oder dergleichen verbunden werden, um die gewonnenen Meßdaten
zu speichern und weiter zu verarbeiten.
In den Fig. 3 bis Fig. 7 sind Anwendungsbeispiele eines
erfindungsgemäßen Kraftmeßgeräts dargestellt. Die in Fig. 3
abgebildete Anordnung der als Polster ausgeführten
Andrückelemente 15 dient zur Messung der Kraftfähigkeit der
Bauchmuskulatur sowie des Rückenstreckers. Der Hüftbereich
der Versuchsperson 31 ist in dem abgebildeten
Ausführungsbeispiel mit den beiden mittleren Andrückelementen
15 festgelegt. Die beiden linken und rechten oberen
Andrückelemente 15, die jeweils mit einer Kraftmeßeinheit 14
versehen sind, liegen am Rücken beziehungsweise im
Brustbereich der Versuchsperson 31 an. Durch Druck nach vorne
auf die rechte Kraftmeßeinheit 14 wird die Kraftfähigkeit der
Bauchmuskulatur gemessen, wohingegen durch Druck nach hinten
auf die linke Kraftmeßeinheit 14 die Kraftfähigkeit des
Rückenstreckers gemessen wird.
In der in Fig. 4 abgebildeten Ausführung ist wiederum die
Hüfte der Versuchsperson 31 durch die mittleren
Andrückelemente 15 festgelegt. Die beiden oberen, jeweils mit
Kraftmeßeinheiten 14 verbundenen Andrückelemente 15 liegen an
den oberen Außenseiten der Oberarme der Versuchsperson 31 an.
Durch Druck nach links beziehungsweise rechts auf die
jeweiligen mit Kraftmeßeinheiten 14 verbunden Andrückelemente
15 wird die Kraftfähigkeit der seitlichen Rumpfmuskeln
(Lateralflexion) bestimmt.
Bei der in Fig. 5 abgebildeten Anordnung wird die
Versuchsperson 31 durch die mittleren Andrückelemente 15 etwa
in Brusthöhe fixiert. Die mit den Kraftmeßeinheiten 14
verbundenen Andrückelemente 15 liegen etwa im Bereich des
Hinterkopfs und der Stirn an. Durch das Drücken der Stirn
gegen das als Polster ausgeführte Andrückelement 15 auf der
rechten Seite des erfindungsgemäßen Kraftmeßgeräts wird die
Kraftfähigkeit des Beugers der Halswirbelsäule (HWS Flexoren)
bestimmt. Durch das Drücken des Hinterkopfes auf das als
Polster ausgeführte Andrückelement 15 auf der linken Seite
des erfindungsgemäßen Kraftmeßgeräts wird die Kraftfähigkeit
der Nackenmuskulatur (Extensoren der HWS) bestimmt.
Bei der in Fig. 6 abgebildeten Anordnung dient das untere
linke als Polster ausgeführte Andrückelement 15 als
Sitzfläche. Das darüber angeordnete linke Andrückelement 15
stabilisiert den Lendenwirbelbereich der Versuchsperson 31,
das obere rechte mit einer Kraftmeßeinheit 14 verbundene
Andrückelement 15 liegt im Brustbereich an der Versuchsperson
31 an. Die Hände der Versuchsperson 31 greifen die
horizontale Haltestange 17. Durch das Ziehen der Brust
beziehungsweise des Oberkörpers gegen das als Polster
ausgeführte Andrückelement 15 im rechten Teil des
Kraftmeßgeräts wird die Kraftfähigkeit der oberen
Rückenmuskulatur bestimmt. Alternativ zu der in Fig. 6
abgebildeten Anordnung kann das obere linke mit einer
Kraftmeßeinheit 14 verbundene Andrückelement 15 im Bereich
der Schulterblätter der Versuchsperson 31 angelegt werden.
Wenn in einer derartigen Anordnung die Arme nach vorne gegen
die Haltestange 17 drücken, kann durch das Drücken des
Rückens gegen das als Polster ausgeführte Andrückelement 15
die Kraftfähigkeit der Armstreck- und Brustmuskulatur
bestimmt werden.
Bei der in Fig. 7 abgebildeten Anordnung liegt das linke
mittlere als Polster ausgeführte Andrückelement 15 im Bereich
der Außenseiten des rechten Oberschenkels an der
Versuchsperson 31 an. Etwa im Bereich des gegenüberliegenden
Knies liegt an diesem außen das reche mit einer
Kraftmeßeinheit 14 verbundene Andrückelement 15 an. Durch das
Drücken des linken Beines gegen das auf Kniehöhe eingestellte
Polster kann die Kraftfähigkeit der Abduktoren bestimmt
werden.
Zusätzlich zu den in Fig. 3 bis Fig. 7 dargestellten
Muskelgruppen kann mit dem erfindungsgemäßen Kraftmeßgerät
aufgrund seiner großen Variabilität die Kraftfähigkeit
weiterer Muskelgruppen bestimmt werden.
Claims (19)
1. Kraftmeßgerät zur Messung der Kraftfähigkeit einzelner
Muskelgruppen eines Menschen umfassend mindestens ein
Andrückelement (15), das mit einer Kraftmeßeinheit (14)
in Wirkverbindung steht, die die auf das mindestens eine
Andrückelement (15) ausgeübte Kraft messen kann, wobei
das mindestens eine Andrückelement (15) in dem
Kraftmeßgerät höhenverstellbar und in einer gewünschten
Höhe festlegbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kraftmeßgerät zusätzlich zu dem mindestens einen
mit einer Kraftmeßeinheit (14) in Wirkverbindung
stehenden Andrückelement (15) mehrere zur Festlegung
bestimmter Stellen des Körpers der Versuchsperson
dienende Andrückelemente (15) umfaßt, die ebenfalls
höhenverstellbar und in der gewünschten Höhe festlegbar
sowie horizontal verstellbar und in der gewünschten
horizontalen Lage festlegbar angeordnet sind.
2. Kraftmeßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das mindestens eine Andrückelement (15), das mit der
Kraftmeßeinheit (14) in Wirkverbindung steht, in dem
Kraftmeßgerät horizontal verstellbar und in einer
gewünschten horizontalen Lage festlegbar angeordnet ist.
3. Kraftmeßgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das mindestens eine Andrückelement
(15) und/oder die Kraftmeßeinheit (14) nach oben und/oder
unten verschwenkbar ist.
4. Kraftmeßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kraftmeßgerät zwei mit jeweils
einer Kraftmeßeinheit (14) in Wirkverbindung stehende
Andrückelemente (15) umfaßt.
5. Kraftmeßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Andrückelemente (15) als Polster
ausgeführt sind.
6. Kraftmeßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kraftmeßgerät einen Rahmen mit
einem oberen und zwei seitlichen Rahmenschenkeln (2, 3)
sowie eine Grundplatte (4) umfaßt, von der sich die
seitlichen Rahmenschenkel (2, 3) nach oben erstrecken.
7. Kraftmeßgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß an den einander zugewandten Seiten der seitlichen
Rahmenschenkel (2, 3) jeweils eine vertikale
Verstelleiste (5, 6) angeordnet ist, auf der
Vertikalschlitten (8) verschiebbar und festlegbar sind,
deren Verschiebbarkeit die Höhenverstellbarkeit der
Andrückelemente (15) bewirkt.
8. Kraftmeßgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß an jedem der Vertikalschlitten (8) ein
Horizontalschlitten (10) befestigt ist, in dem eine
horizontale Verstelleiste (11) etwa in Richtung auf die
gegenüberliegende vertikale Verstelleiste (5, 6)
beziehungsweise von dieser weg verschiebbar ist, wobei
die Verschiebbarkeit der horizontalen Verstelleiste (11)
die horizontale Verstellbarkeit der Andrückelemente (15)
bewirkt.
9. Kraftmeßgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem der gegenüberliegenden vertikalen
Verstelleiste (5, 6) zugewandten Ende einer horizontalen
Verstelleiste (11) eine Kraftmeßeinheit (14) angebracht
ist, an deren gegenüberliegendem Ende das mit ihr in
Wirkverbindung stehende Andrückelement (15) angebracht
ist, wobei vorzugsweise die Kraftmeßeinheit (14) um
mindestens einen Anlenkpunkt an der horizontalen
Verstelleiste (11) herum im Gegen- und/oder im
Uhrzeigersinn nach oben und/oder unten verschwenkbar ist.
10. Kraftmeßgerät nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem der gegenüberliegenden
vertikalen Verstelleiste (5, 6) zugewandten Ende einer
horizontalen Verstelleiste (11) ein nicht mit einer
Kraftmeßeinheit (14) in Wirkverbindung stehendes
Andrückelement (15) untergebracht ist, wobei vorzugsweise
das Andrückelement (15) um mindestens einen Anlenkpunkt
an der horizontalen Verstelleiste (11) herum im Gegen-
und/oder im Uhrzeigersinn nach oben und/oder unten
verschwenkbar ist.
11. Kraftmeßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kraftmeßeinheit (14) einen
Kraftaufnehmer (25) umfaßt, der vorzugsweise Z-förmig
ausgebildet ist.
12. Kraftmeßgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftaufnehmer (25) die auf ihn wirkende Kraft
vermittels eines Dehnungsmeßstreifens mißt.
13. Kraftmeßgerät nach einem der Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der in dem
Kraftaufnehmer (25) gemessenen Kraft über einen
Meßausgang (30) ausgelesen werden kann.
14. Kraftmeßgerät nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kraftaufnehmer (25) nach dem
Prinzip der Scherkraftmessung quer zur Längsachse
arbeitet.
15. Kraftmeßgerät nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kraftmeßeinheit (14) ein
Schwenkelement (Flachstahl 21) umfaßt, an dem über
geeignete Befestigungsmittel (Polsterhalter 19) ein
Andrückelement (15) befestigt ist, wobei das
Schwenkelement (Flachstahl 21) so schwenkbar in der
Kraftmeßeinheit (14) angeordnet ist, daß die Ausübung
einer Kraft auf das Andrückelement (15) in Richtung auf
die Kraftmeßeinheit (14) das Schwenkelement (Flachstahl
21) gegen den Kraftaufnehmer (25) drückt und somit auf
ihn eine meßbare Kraft ausübt.
16. Kraftmeßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die mit einer Kraftmeßeinheit (14) in
Wirkverbindung stehenden Andrückelemente (15) oberhalb
der nicht mit einer Kraftmeßeinheit (14) in
Wirkverbindung stehenden Andrückelemente (15) angeordnet
sind.
17. Kraftmeßgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die vertikalen und horizontalen
Verstelleisten (5, 6, 11) mit äquidistant angeordneten
Löchern (7, 12) versehen sind, die die Festlegung der
Vertikal- beziehungsweise Horizontalschlitten (8, 10)
ermöglichen.
18. Kraftmeßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kraftmeßgerät eine
höhenverstellbare horizontal und senkrecht zu den
horizontalen Verstelleisten (11) ausgerichtete
Haltestange (17) umfaßt.
19. Kraftmeßgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kraftmeßgerät eine im
wesentlichen vertikal ausgerichtete, sich von der
Grundlatte (4) nach oben erstreckende Haltestange (16)
umfaßt.
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