Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft einen Elektromagnet nach den oberbegriffsbildenden
Merkmalen des Anspruchs 11 und sie ist insbesondere vorteilhaft für Propor
tionalmagneten zur Betätigung eines innerhalb eines Hydrauliksystems einer
Vorrichtung zur Variierung der Ventilsteuerzeiten einer Brennkraftmaschine
angeordneten hydraulischen Ventils geeignet.
Hintergrund der Erfindung
Ein derartiger Proportional- oder auch Stellmagnet ist gattungsbildend aus
der DE-OS 22 55 272 vorbekannt. Dieser Stellmagnet besteht im wesentli
chen aus einem hohlzylindrischen Spulenkörper und einer von diesem ge
tragenen Spulenwicklung, die zusammen umfangsseitig von einem hohlzy
lindrischen Magnetgehäuse umschlossen werden. Stirnseitig wird der Spu
lenkörper von zwei axial zueinander beabstandeten Polschuhen begrenzt,
wobei der eine Polschuh einteilig mit dem Magnetgehäuse ausgebildet ist.
Darüber hinaus weist der Stellmagnet einen axial beweglichen zylindrischen
Magnetanker auf, der in dem als Ankerraum ausgebildeten Hohlzylinder des
Spulenkörpers angeordnet ist und dessen elektromagnetisch erzeugte
Axialbewegungen über eine mit dem Magnetanker verbundene Stößelstange
entgegen der Kraft einer Druckfeder auf einen hydraulischen Ventilkolben
übertragbar sind. Dieser Magnetanker ist in drehlängsbeweglichen Axialfüh
rungen reibungsarm gelagert, damit dieser einen gleichmäßigen Luftspalt
zwischen seiner Mantelfläche und dem Spulenkörper aufweist und somit die
mit zunehmender Exzentrizität des Magnetankers erheblich zunehmenden
Radialkräfte auf den Magnetanker auf ein Minimum reduziert werden. Die
drehlängsbeweglichen Axialführungen sind dabei als zwei in die Polschuhe
des Stellmagneten eingepreßte Axialkugellager ausgebildet, in denen die
Enden der einerseits verlängert ausgebildeten und den Magnetanker axial
durchdringenden Stößelstange gelagert sind. Diese Axialkugellager weisen
jeweils einen in ihrem Inneren axial beweglichen Kugelkäfig mit einer Anzahl
gleichmäßig umfangsverteilter Kugeln auf, deren innere Lauffläche durch die
Mantelfläche der Stößelstange und deren äußere Lauffläche durch die In
nenmantelfläche der jeweiligen Lagerlaufhülse gebildet werden. In diesen
Axialkugellagern gelagert ist der Magnetanker zwischen den Polschuhen
des Stellmagneten axial beweglich, wobei zur Vermeidung des Aufsetzens
des Magnetankers auf die Polschuhe bzw. zur Vermeidung des damit ver
bundenen plötzlichen Anstieges der Axialkraft auf den Magnetanker dieser
stirnseitig mit sogenannten Antiklebescheiben aus einem nichtferromagneti
schen Material ausgebildet ist.
Nachteilig bei diesem bekannten Stellmagneten ist es, daß die an sich ein
sehr gutes Reibverhalten aufweisenden Axialkugellager zur drehlängsbe
weglichen Axialführung des Magnetankers durch ihre aufwendige Konstruk
tion, bestehend aus Laufhülse, Kugelkäfig und Kugelsatz, relativ kostenauf
wendig sind und durch deren ebenfalls relativ aufwendige Montage somit die
Gesamtherstellungskosten eines derart ausgebildeten Stellmagneten unver
hältnismäßig erhöhen. Darüber hinaus weisen die zumeist als Tiefziehteile
ausgebildeten Laufhülsen derartiger Axialkugellager grundsätzlich eine aus
verfahrensbedingten Differenzen ihrer Materialstärke resultierende Konzen
trizität ihrer Innenmantelflächen auf, so daß die beabsichtigte zentrische
Lagerung des Magnetankers nur selten exakt erreichbar ist und nach wie vor
unerwünschte Radialkräfte auf den Magnetanker wirken können.
Aufgabe der Erfindung
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Elektromagneten,
insbesondere Proportionalmagneten zur Betätigung eines hydraulischen
Ventils, zu konzipieren, dessen Magnetanker eine reibungsarme drehlängs
bewegliche Axialführung aufweist, welche kostengünstig und einfach ausge
bildet ist und in jedem Fall eine exakt zentrische Lagerung des Magnetan
kers gewährleistet.
Zusammenfassung der Erfindung
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Elektromagneten nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 derart gelöst, daß als drehlängsbewegliche
Axialführung des Magnetankers mindestens ein zugleich als Antiklebemittel
des Magnetankers ausgebildeter, laufhülsenloser Linearkugelkäfig mit einer
Anzahl umfangsverteilter Kugeln vorgesehen ist, wobei die Außenmantelflä
che des Magnetankers und/oder die Mantelfläche der Stößelstange als inne
re Lauffläche der Kugeln und die Innenmantelfläche eines oder mehrerer der
den Ankerraum des Spulenkörpers begrenzenden Bauteile als äußere Lauf
fläche der Kugeln ausgebildet ist.
In einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Elektromagneten
werden die drehlängsbeweglichen Axialführungen des Magnetankers dabei
bevorzugt durch zwei voneinander beabstandete Linearkugelkäfige gebildet,
die aus einem Kunststoff oder aus einem nichtferromagnetischen Material
bestehen und mit zumindest zwei umlaufenden Kugelreihen mit gleichmäßig
umfangsverteilten Kugeln ausgebildet sind. Diese Linearkugelkäfige sind
gegenüber den Stirnseiten des Magnetankers direkt auf der bevorzugt ver
längert ausgebildeten und den Magnetanker axial durchdringenden Stößel
stange angeordnet, so daß die Mantelfläche der im übrigen auch aus zwei
Teilen herstellbaren Stößelstange jeweils als innere Lauffläche der Kugeln
der Linearkugelkäfige ausgebildet ist. Die mit den äußeren Laufflächen der
Kugeln der Linearkugelkäfige ausgebildeten und den Ankerraum des Spu
lenkörpers begrenzenden Bauteile werden bei dieser Ausführungsform
durch die Polschuhe des Proportionalmagneten gebildet, die bevorzugt aus
jeweils einer Polplatte und jeweils einem sich axial von dieser weg in den
Ankerraum des Spulenkörpers erstreckenden hohlzylindrischen Polkern be
stehen, wobei die Polkerne jeweils einen größeren Hohlzylinder und einen
kleineren Hohlzylinder aufweisen und die Innenmantelflächen der kleineren
Hohlzylinder der Polkerne jeweils als äußere Laufflächen der Linearkugelkä
fige ausgebildet sind. Als besonders vorteilhaft hat es sich dabei erwiesen,
die den Magnetanker wenigstens in seinen Endbereichen aufnehmenden
größeren Hohlzylinder der Polkerne beider Polschuhe bevorzugt mit einem
stufenförmigen Übergang zu den kleineren Hohlzylindern der Polkerne bei
der Polschuhe auszubilden und die Übergänge als axiale Hubbegrenzungen
des Magnetankers zu nutzen.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung dieser ersten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Elektromagneten wird es noch vorgeschlagen, in den
Hubendstellungen des Magnetankers zwischen dessen Stirnseiten und den
Übergängen zu den kleineren Hohlzylindern der Polkerne einen jeweils an
kerseitig an die Linearkugelkäfige angeformten Ringbund anzuordnen. Die
ser aus dem gleichen Material wie die Linearkugelkäfige bestehende Ring
bund ist als Antiklebemittel des Magnetankers ausgebildet und integriert
somit die in der Vermeidung des direkten Aufsetzens des Magnetankers auf
die Übergänge in den Polschuhen bestehende Funktion einer ansonsten
gesondert anzuordnenden Antiklebescheibe in kostengünstiger Weise in die
beiden Linearkugelkäfige.
Hinsichtlich der verwendeten Materialien hat es sich gezeigt, daß eine be
vorzugt aus einem nichtferromagnetischen Material bestehende Stößelstan
ge eine ausreichende Festigkeit hat, um der bei Verwendung der vorge
schlagenen Linearkugelkäfige auftretenden Kugelkontaktpressung auf deren
als innere Lauffläche der Kugeln ausgebildete Mantelfläche verformungsfrei
zu widerstehen. Die Kugelkontaktpressung auf die als äußere Lauffläche der
Kugeln ausgebildete Mantelfläche der kleineren Hohlzylinder der Polschuhe
ist dabei durch günstigere Schmiegungsverhältnisse geringer als bei der
Stößelstange, so daß auch die Härte der aus einem Weicheisen oder aus
einem niedriglegierten Stahl bestehenden Polschuhe ausreichend ist, um
auftretende Axialkräfte aufzunehmen. Um jedoch eine kostenminimierte Her
stellung der Polschuhe des erfindungsgemäßen Elektromagneten zu ermög
lichen, wird es in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, die
Polschuhe bevorzugt als Weicheisen-Fließpreßteile auszubilden, deren
durch das Umformen herabgesetzte ferromagnetische Eigenschaften durch
Rekristallisationsglühen wieder hergestellt werden. Fakultativ ist es darüber
hinaus noch möglich, eine eventuell nachlassende Materialfestigkeit zumin
dest an den Innenmantelflächen der kleineren Hohlzylinder der Polschuhe
durch eine zusätzliche Oberflächenbehandlung, beispielsweise durch Nitrie
ren oder durch eine GX-Beschichtung, derart auszugleichen, daß diese eine
für Kugellaufflächen geeignete erhöhte Festigkeit aufweisen. Die Beein
trächtigung des Magnetfeldes durch eine derartige Beschichtung ist dabei
nachgewiesenermaßen vernachlässigbar.
In einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Elektromagneten
werden die drehlängsbeweglichen Axialführungen des Magnetankers dage
gen bevorzugt nur aus einem wenigstens zwei axial zueinander beabstan
dete Kugelreihen aufweisenden und aus einem Kunststoff oder aus einem
nichtferromagnetischen Material bestehenden Linearkugelkäfig gebildet, der
auf einem als innere Lauffläche der Kugeln des Linearkugelkäfigs ausgebil
deten sowie durchmesserverringerten Abschnitt der Mantelfläche des Ma
gnetankers angeordnet ist. Der Abstand der Kugelreihen ist dabei bevorzugt
derart gewählt, daß sich ein optimaler Abstützeffekt sowohl bei axialer Ver
schiebung als auch bei Verkippung des Magnetankers ergibt. Als kostenmi
nimierte Variante ist es hierbei auch möglich, einen gleichartig angeordneten
Linearkugelkäfig mit nur einer Kugelreihe sowie einem axial zu dieser beab
standeten Gleitlagerabschnitt auszubilden, so daß der durchmesserverrin
gerte Abschnitt des Magnetankers nicht nur als innere Lauffläche der Kugeln
sondern auch als innere Gleitfläche des Gleitlagerabschnittes des Linearku
gelkäfigs ausgebildet ist.
In zweckmäßiger Weiterbildung dieser zweiten Ausführungsform weist der
erfindungsgemäße Elektromagnet im Vergleich zur ersten Ausführungsform
einen geringfügig geänderten Aufbau dahingehend auf, daß der eine Pol
schuh des Proportionalmagneten wieder bevorzugt aus einer Polplatte und
einem sich von dieser weg in den Ankerraum des Spulenkörpers erstrecken
den hohlzylindrischen Polkern besteht, während der andere Polschuh ledig
lich durch eine ringförmige Polplatte gebildet wird. Diese ringförmige Pol
platte wird dann von einem den gesamten Ankerraum auskleidenden Druck
rohr durchdrungen, welches in diesem Fall das den Ankerraum des Spulen
körpers begrenzende Bauteil bildet, dessen Innenmantelfläche als äußere
Lauffläche der Kugeln des Linearkugelkäfigs sowie gegebenenfalls als äu
ßere Gleitfläche des Gleitlagerabschnittes ausgebildet ist. Das Druckrohr ist
dabei zur Vermeidung eines magnetischen Kurzschlusses aus einem nicht
ferromagnetischen Material ausgebildet und weist bevorzugt ebenso wie der
durchmesserverringerte Abschnitt der Mantelfläche des Magnetankers zur
Gewährleistung der Dauerfestigkeit bezüglich der Flächenpressung der Ku
geln auf deren innere und äußere Laufflächen eine durch zusätzliche Ober
flächenbehandlung, wie beispielsweise durch Nitrieren oder durch eine GX-
Beschichtung, erhöhte bzw. für Kugellaufflächen geeignete Festigkeit auf.
Die gleichzeitige Funktion des Linearkugelkäfigs als Antiklebemittel des Ma
gnetankers wird bei der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Elektromagneten dadurch erzielt, daß der durchmesserverringerte Abschnitt
der Mantelfläche des Magnetankers, der zur übrigen Mantelfläche des Ma
gnetankers bevorzugt einen stufenförmigen Absatz bildet, eine größere
axiale Erstreckung als der Linearkugelkäfig aufweist und in einer der End
stellungen des Magnetankers mit seiner mit der Stößelstange verbundenen
Stirnseite in eine Aufsenkung eintaucht, die am ankerseitigen Ende einer zur
Durchführung der Stößelstange durch den einen Polschuh des Elektromag
neten vorgesehenen Durchgangsbohrung angeordnet ist. Der Linearkugel
käfig auf dem Magnetanker stützt sich dabei in der einen, bevorzugt be
stromten Endstellung des Magnetankers einerseits gegen den stufenförmi
gen Absatz am Magnetanker und andererseits gegen die ankerseitige Stirn
fläche des Polkerns des einen Polschuhs ab, so daß er als Antiklebe-
Distanzhalter wirkt, mit dem ein Aufsetzen des Magnetankers in der Aufsen
kung der Durchgangsbohrung für die Stößelstange in dem einen Polschuh
vermieden wird. In der anderen, bevorzugt unbestromten Endstellung des
Magnetankers, in welche der Magnetanker durch die Hilfsenergie einer
Druck- oder Zugfeder geschoben wird, liegt der Magnetanker an der Innen-
Stirnseite des den Ankerraum auskleidenden nichtferromagnetischen Druck
rohres an.
Schließlich kann die Aufgabe der Erfindung bei einem Elektromagneten
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in einer abgewandelten Ausfüh
rungsform auch derart gelöst werden, daß als drehlängsbewegliche Axialfüh
rungen des Magnetankers mindestens zwei aus einem Kunststoff oder aus
einem nichtferromagnetischen Material bestehende und wenigstens zwei
axial voneinander beabstandete Kugeln aufweisende, laufhülsenlose Kugel
käfigleisten vorgesehen sind, die innerhalb von radial einander gegenüber
liegenden Axialnuten in der Außenmantelfläche des Magnetankers angeord
net sind, wobei die Grundfläche jeder Axialnut als innere Lauffläche der Ku
geln und die Innenmantelfläche eines der den Ankerraum des Spulenkörpers
begrenzenden Bauteile als äußere Lauffläche der Kugeln der Kugelkäfiglei
sten ausgebildet ist.
Ebenso wie bei der zuletzt beschriebenen Ausführungsform besteht auch bei
dieser Ausführungsform der eine Polschuh des Elektromagneten bevorzugt
aus einer Polplatte und einem sich axial von dieser weg in den Ankerraum
des Spulenkörpers erstreckenden hohlzylindrischen Polkern, während der
andere Polschuh durch eine ringförmige Polplatte gebildet wird, die wieder
um von einem den gesamten Ankerraum auskleidenden und mit seiner In
nenmantelfläche die äußere Lauffläche der Kugeln der Kugelkäfigleisten
bildenden Druckrohr durchdrungen wird. Dieses Druckrohr besteht dabei
wieder zur Vermeidung eines magnetischen Kurzschlusses aus einem
nichtferromagnetischen Material und weist bevorzugt ebenso wie die Axial
nuten in der Mantelfläche des Magnetankers zur Gewährleistung der Dau
erfestigkeit bezüglich der Flächenpressung der Kugeln eine durch zusätzli
che Oberflächenbehandlung erhöhte bzw. für Kugellaufflächen geeignete
Festigkeit auf.
In weiterer Ausgestaltung dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Elektromagneten weist der Magnetanker an seiner mit der Stößelstange
verbundenen einen Stirnseite zusätzlich einen durchmesserverringerten
Abschnitt auf, mit dem er, ähnlich wie bei der zuvor beschriebenen Ausfüh
rungsform, in der einen, bevorzugt bestromten Endstellung des Magnetan
kers in eine Aufsenkung eintaucht, die am ankerseitigen Ende einer zur
Durchführung der Stößelstange durch den einen Polschuh des Elektromag
neten vorgesehenen Durchgangsbohrung angeordnet ist. Eine an den
durchmesserverringerten Abschnitt des Magnetankers angesetzte Antikle
bescheibe verhindert dabei in an sich bekannter Weise ein direktes Aufset
zen des Magnetankers in der Aufsenkung der Stößelstangen-Durchgangs
bohrung und den damit verbundenen plötzlichen Anstieg der Axialkraft des
Magnetankers.
Als zweckmäßige Weiterbildung dieser Ausführungsform der Erfindung wird
es schließlich noch vorgeschlagen, die einzelnen Kugelkäfigleisten bevor
zugt als Leistenpaket auszubilden, indem diese durch einen Haltebügel mit
einander verbunden sind. Dieser Haltebügel ist in der anderen, bevorzugt
unbestromten Endstellung des Magnetankers in einer Quernut in dessen
anderer Stirnseite versenkt angeordnet, um die Hublänge des Magnetankers
nicht nachteilig einzuschränken.
Der erfindungsgemäß ausgebildete Elektromagnet, insbesondere Proportio
nalmagnet zur Betätigung eines hydraulischen Ventils, weist somit in allen
beschriebenen Ausführungsformen gegenüber den aus dem Stand der
Technik bekannten Elektromagneten mit drehlängsbeweglich geführten Ma
gnetankern den Vorteil auf, daß dessen drehlängsbewegliche Axialführun
gen durch die Verwendung bloßer Linearkugelkäfige bzw. Kugelkäfigleisten
ohne Laufhülsen konstruktiv sehr einfach ausgebildet und somit sowie durch
die mögliche Herstellung dieser Linearkugelkäfige bzw. Kugelkäfigleisten
aus einem Kunststoff vor allem sehr kostengünstig herstellbar sind. Dadurch
und durch die ebenfalls sehr einfache Montierbarkeit dieser Linearkugelkäfi
ge bzw. Kugelkäfigleisten erhöhen sich die Gesamtherstellungskosten eines
erfindungsgemäß ausgebildeten Elektromagneten gegenüber solchen ohne
drehlängsbeweglich geführten Magnetankern nur unwesentlich. Gleichzeitig
hat das "Weglassen" der Laufhülsen der Linearkugelkäfige bzw. der Kugel
käfigleisten den positiven technischen Effekt, daß die, wie eingangs des
beschreibenden Teils dargelegt, aus der Konzentrizität der Innenmantelflä
chen von Lagerlaufhülsen resultierenden Radialkräfte auf den Magnetanker
nicht mehr auftreten können und somit in jedem Fall eine exakt zentrische
Lagerung des Magnetankers gewährleistet ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele nä
her erläutert. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform eines er
findungsgemäß ausgebildeten Elektromagneten in unbestrom
ter Stellung des Magnetankers;
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform eines er
findungsgemäß ausgebildeten Elektromagneten in bestromter
Stellung des Magnetankers;
Fig. 3 die drehlängsbeweglichen Axialführungen der ersten Ausfüh
rungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Elektroma
gneten in vergrößerter Einzeldarstellung;
Fig. 4 die Polschuhe der ersten Ausführungsform eines erfindungs
gemäß ausgebildeten Elektromagneten in quergeschnittener
Einzeldarstellung;
Fig. 5 einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform eines
erfindungsgemäß ausgebildeten Elektromagneten in unbe
stromter Stellung des Magnetankers;
Fig. 6 einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform eines
erfindungsgemäß ausgebildeten Elektromagneten in bestrom
ter Stellung des Magnetankers;
Fig. 7 einen Querschnitt durch eine Variante der zweiten Ausfüh
rungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Elektromag
neten in bestromter Stellung des Magnetankers;
Fig. 8 einen Querschnitt durch eine dritte Ausführungsform eines er
findungsgemäß ausgebildeten Elektromagneten in unbestrom
ter Stellung des Magnetankers;
Fig. 9 einen Querschnitt durch eine dritte Ausführungsform eines er
findungsgemäß ausgebildeten Elektromagneten in bestromter
Stellung des Magnetankers;
Fig. 10 die drehlängsbeweglichen Axialführungen der dritten Ausfüh
rungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Elektromag
neten in Einzeldarstellung.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
Aus den Fig. 1, 5 und 8 geht deutlich ein Elektromagnet 1 hervor, mit
dem ein nicht näher dargestelltes hydraulisches Ventil innerhalb eines Hy
drauliksystems einer Vorrichtung zur Variierung der Ventilsteuerzeiten einer
Brennkraftmaschine betätigt werden kann. Dieser Elektromagnet 1 besteht in
bekannter Weise aus einem hohlzylindrischen Spulenkörper 2 und einer von
diesem getragenen Spulenwicklung 3, die zusammen umfangsseitig von
einem hohlzylindrischen Magnetgehäuse 4 umschlossen werden. Stirnseitig
wird der Spulenkörper jeweils von zwei axial zueinander beabstandeten Pol
schuhen 5, 6 begrenzt, über welche das bei Bestromung der Spulenwicklung
3 erzeugte Magnetfeld in den als Ankerraum 7 ausgebildeten Hohlzylinder
des Spulenkörpers 2 geleitet wird. In diesem Ankerraum 7 ist ein axial be
weglicher, zylindrischer Magnetanker 8 angeordnet, welcher in drehlängs
beweglichen Axialführungen reibungsarm gelagert ist und dessen elektro
magnetisch erzeugte Axialbewegungen über eine in axialer Verlängerung
mit diesen verbundene, nichtferromagnetische Stößelstange 10 entgegen
der Kraft einer ebenfalls nicht dargestellten Druckfeder auf einen hydrauli
schen Ventilkolben übertragbar sind.
Bei den in den Fig. 1 und 2 sowie 5 bis 7 gezeigten Elektromagneten 1
ist darüber hinaus erkennbar, daß die drehlängsbeweglichen Axialführungen
des Magnetankers 8 erfindungsgemäß durch mindestens einen laufhülsen
losen Linearkugelkäfig mit einer Anzahl gleichmäßig umfangsverteilter Ku
geln gebildet werden, der zugleich als Antiklebemittel des Magnetankers 8
zur Vermeidung des direkten Kontaktes des Magnetankers 8 mit den Pol
schuhen 5, 6 ausgebildet ist.
Der in den Fig. 1 und 2 gezeigten ersten Ausführungsform ist dabei ent
nehmbar, daß die drehlängsbeweglichen Axialführungen des Magnetankers
8 im konkreten Fall durch zwei voneinander beabstandete Linearkugelkäfige
12, 13 gebildet werden, die aus einem Kunststoff bestehen und, wie in Fig.
3 angedeutet, jeweils zwei umlaufende Kugelreihen 14, 15 aufweisen. Diese
Linearkugelkäfige 12, 13 sind gegenüber den Stirnseiten 16, 17 des Ma
gnetankers 8 direkt auf der den Magnetanker 8 axial durchdringenden, ver
längerten Stößelstange 10 angeordnet, so daß die Mantelfläche 11 der Stö
ßelstange 10 jeweils als innere Lauffläche der Kugeln 18 der Linearkugelkä
fige 12, 13 ausgebildet ist.
Die in Fig. 4 abgebildeten Polschuhe 5, 6 der ersten Ausführungsform des
Elektromagneten 1 bestehen darüber hinaus aus jeweils einer Polplatte 19,
20 und jeweils einem hohlzylindrischen Polkern 21, 22, der sich jeweils axial
von der Polplatte 19, 20 weg erstreckt und in den Ankerraum 7 des Spulen
körpers 2 hineinragt. Diese Polkerne 21, 22 weisen dabei jeweils einen grö
ßeren Hohlzylinder 25, 26, der die Endbereiche des Magnetankers 8 auf
nimmt, und einen kleineren Hohlzylinder 29, 30, deren Innenmantelflächen
23, 24 jeweils als äußere Laufflächen der Kugeln 18 der Linearkugelkäfige
12, 13 ausgebildet sind, auf. Außerdem weisen die größeren Hohlzylinder
25, 26 der Polkerne 21, 22 jeweils stufenförmige Übergänge 27, 28 zu den
kleineren Hohlzylindern 29, 30 der Polkerne 21, 22 auf, die als axiale Hub
begrenzungen des Magnetankers 8 ausgebildet sind. In den Hubendstellun
gen des Magnetankers 8 ist dann zwischen den Stirnseiten 16, 17 des Ma
gnetankers 8 und den Übergängen 27, 28 zu den kleineren Hohlzylindern 29,
30 der Polkerne 21, 22 ein jeweils ankerseitig an die Linearkugelkäfige 12,
13 angeformter und als Antiklebemittel des Magnetankers 8 ausgebildeter
Ringbund 31, 32 der in Fig. 3 dargestellten Art angeordnet, mit dem ein
Aufsetzen des Magnetankers 8 auf die Übergänge 27, 28 in den Polschuhen
5, 6 vermeidbar ist. Vorteilhafterweise sind die Polschuhe 5, 6 zudem als
kostengünstige Weicheisen-Fließpreßteile ausgebildet, wobei die Festigkeit
der als Kugellaufflächen ausgebildeten Innenmantelflächen 23, 24 der klei
neren Hohlzylinder 29, 30 ihrer Polkerne 21, 22 zusätzlich durch Nitrieren
erhöht wird.
Aus der in den Fig. 5 und 6 gezeigten zweiten Ausführungsform des im
wesentlichen den gleichen Grundaufbau aufweisenden Elektromagneten 1
geht hervor, daß die drehlängsbeweglichen Axialführungen des Magnetan
kers 8 im Unterschied zur ersten Ausführungsform nur durch einen, eben
falls aus einem Kunststoff bestehenden Linearkugelkäfig 33 gebildet wer
den, der zwei axial zueinander beabstandete Kugelreihen 34, 35 aufweist
und auf einem als innere Lauffläche seiner Kugeln 36 ausgebildeten sowie
durchmesserverringerten Abschnitt 37 der Außenmantelfläche 9 des Ma
gnetankers 8 angeordnet ist. Als kostenminimierte Variante zu dieser zwei
ten Ausführungsform ist zusätzlich in Fig. 7 dargestellt, daß die drehlängs
beweglichen Axialführungen des Magnetankers 8 auch durch einen aus
Kunststoff bestehenden Linearkugelkäfig 38 ausgebildet sein können, der
nur eine Kugelreihe 34 und einen axial zu dieser beabstandeten Gleitlager
abschnitt 39 aufweist sowie in gleicher Weise auf einem durchmesserverrin
gerten Abschnitt 37 des Magnetankers 8, welcher in diesem Fall zugleich die
innere Lauffläche der Kugeln 36 und die innere Gleitfläche des Gleitlagerab
schnittes 39 des Linearkugelkäfigs 38 bildet, angeordnet ist.
Als weiterer Unterschied der zweiten Ausführungsform zur ersten Ausfüh
rungsform ist in den Fig. 5 bis 7 zu sehen, daß der eine Polschuh 5 des
Elektromagneten 1 aus einer Polplatte 19 und einem sich axial von dieser
Polplatte 19 weg in den Ankerraum 7 des Spulenkörpers 2 erstreckenden,
hohlzylindrischen Polkern 21 besteht, während der andere Polschuh 6 ledig
lich durch eine ringförmige Polplatte 20 gebildet wird. Diese Polplatte 20
wird dabei durch ein den gesamten Ankerraum 7 des Spulenkörpers 2 aus
kleidendes, nichtferromagnetisches Druckrohr 40 durchdrungen, dessen
durch zusätzliches Oberflächennitrieren festigkeitserhöhte Innenmantelflä
che 41 als äußere Lauffläche der Kugeln 36 des Linearkugelkäfigs 33 sowie
gegebenenfalls als äußere Gleitfläche des Gleitlagerabschnittes 39 des Li
nearkugelkäfigs 38 ausgebildet ist.
Weiterhin ist aus den Fig. 5 bis 7 erkennbar, daß der einen umlaufenden
Absatz 42 bildende durchmesserverringerte Abschnitt 37 des Magnetankers
8 eine größere axiale Erstreckung als der Linearkugelkäfig 33 oder 38 auf
weist und in der in den Fig. 6 und 7 gezeigten bestromten Endstellung
des Magnetankers 8 mit seiner mit der Stößelstange 10 verbundenen Stirn
seite 16 in eine Aufsenkung 43 eintaucht, die am ankerseitigen Ende einer
zur Durchführung der Stößelstange 10 durch den einen Polschuh 5 des
Elektromagneten 1 vorgesehenen Durchgangsbohrung 44 angeordnet ist. In
dieser bestromten Endstellung des Magnetankers 8 stützt sich der Linearku
gelkäfig 33 oder 38 einerseits gegen den Absatz 42 am Magnetanker 8 und
andererseits gegen die ankerseitige Stirnfläche 45 des Polkerns 21 des ei
nen Polschuhs 5 ab, so daß er als ein als Antiklebemittel des Magnetankers
8 ausgebildeter Distanzhalter wirkt, mit welchem ein Aufsetzen des Magne
tankers 8 in der Aufsenkung 43 der Stößelstangen-Durchgangsbohrung 44
des einen Polschuhs 5 vermeidbar ist.
Die in den Fig. 8 bis 10 dargestellte dritte Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Elektromagneten 1 weist im wesentlichen den gleichen
Grundaufbau wie die beschriebene zweite Ausführungsform auf, unterschei
det sich aber dadurch, daß als drehlängsbewegliche Axialführungen des
Magnetankers 8 zwei aus einem Kunststoff bestehende, laufhülsenlose Ku
gelkäfigleisten 46, 47 vorgesehen sind, die jeweils zwei voneinander beab
standete Kugeln 48, 49 aufweisen und nicht mit der Doppelfunktion des An
tiklebemittels des Magnetankers 8 ausgebildet sind. Diese Kugelkäfigleisten
46, 47 sind, wie in Fig. 10 deutlich zu sehen ist, innerhalb von radial einan
der gegenüberliegenden Axialnuten 50, 51 in der Außenmantelfläche 52 des
Magnetankers 8 angeordnet, wobei die Grundfläche 53, 54 jeder Axialnut
50, 51 als innere Lauffläche der Kugeln 48, 49 ausgebildet ist. Die äußere
Lauffläche der Kugeln 48, 49 der Kugelkäfigleisten 46, 47 wird wieder durch
die oberflächenbehandelte Innenmantelfläche 59 eines den gesamten An
kerraum 7 des Spulenkörpers 2 ausgleitenden Druckrohres 58 gebildet, wo
bei die Polschuhe 5, 6 des Elektromagneten 1, deckungsgleich zur zweiten
Ausführungsform, aus einer Polplatte 55 und einem sich axial von dieser
Polplatte 5 weg in den Ankerraum 7 des Spulenkörpers 2 erstreckenden
hohlzylindrischen Polkern 56 bzw. aus einer von dem Druckrohr 58 durch
drungenen Polplatte 57 bestehen.
Der Magnetanker 8 des Elektromagneten 1 weist bei dieser dritten Ausfüh
rungsform an seiner mit der Stößelstange 10 verbundenen Stirnseite 60 nur
einen relativ kurzen durchmesserverringerten Abschnitt 61 auf, der in der in
Fig. 9 gezeigten bestromten Endstellung des Magnetankers 8 in eine am
deutlichsten in Fig. 8 erkennbare Aufsenkung 62 eintaucht, die wieder am
ankerseitigen Ende einer zur Durchführung der Stößelstange 10 durch den
einen Polschuh 5 vorgesehenen Durchgangsbohrung 63 angeordnet ist.
Eine an den durchmesserverringerten Abschnitt 61 des Magnetankers 8
angesetzte Antiklebescheibe 64 verhindert dabei ein direktes Aufsetzen des
Magnetankers 8 in der Aufsenkung 62 der Stößelstangen-Durchgangs
bohrung 63.
In Fig. 10 ist schließlich noch zu sehen, daß die Kugelkäfigleisten 46, 47
durch einen Haltebügel 65 zu einem kostengünstig herstellbaren Leistenpa
ket miteinander verbunden sind. Dieser Haltebügel 65 ist in der in Fig. 8
dargestellten unbestromten Endstellung des Magnetankers 8 in einer Quer
nut 66 in dessen anderer Stirnseite 67 versenkt angeordnet, um die Hublän
ge des Magnetankers 8 nicht zu verkürzen.
Bezugszeichenliste
1
Elektromagnet
2
Spulenkörper
3
Spulenwicklung
4
Magnetgehäuse
5
der eine Polschuh
6
der andere Polschuh
7
Ankerraum
8
Magnetanker
9
Außenmantelfläche
10
Stößelstange
11
Mantelfläche
12
Linearkugelkäfig
13
Linearkugelkäfig
14
Kugelreihe
15
Kugelreihe
16
Stirnseite
17
Stirnseite
18
Kugeln
19
Polplatte
20
Polplatte
21
Polkern
22
Polkern
23
Innenmantelfläche
24
Innenmantelfläche
25
Hohlzylinder
26
Hohlzylinder
27
Übergang
28
Übergang
29
kleiner Hohlzylinder
30
kleiner Hohlzylinder
31
Ringbund
32
Ringbund
33
Linearkugelkäfig
34
Kugelreihe
35
Kugelreihe
36
Kugeln
37
durchmesserverringerter
Abschnitt
38
Linearkugelkäfig
39
Gleitlagerabschnitt
40
Druckrohr
41
Innenmantelfläche
42
Absatz
43
Aufsenkung
44
Durchgangsbohrung
45
Stirnflache
46
Kugelkäfigleiste
47
Kugelkäfigleiste
48
Kugel
49
Kugel
50
Axialnut
51
Axialnut
52
Außenmantelfläche
53
Grundfläche
54
Grundfläche
55
Polplatte
56
Polkern
57
Polplatte
58
Druckrohr
59
Innenmantelfläche
60
Stirnseite
61
durchmesserverringerter
Abschnitt
62
Aufsenkung
63
Durchgangsbohrung
64
Antiklebescheibe
65
Haltebügel
66
Quernut
67
Stirnseite