DE19839677C1 - Vorrichtung zur Messung der Länge einer elektrischen Leitung nach dem Impulsechoverfahren - Google Patents
Vorrichtung zur Messung der Länge einer elektrischen Leitung nach dem ImpulsechoverfahrenInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zur Messung der Länge einer elektrischen Leitung in einem verzweigten Leitungsnetz, mit einem Impulsgeber zum Einspeisen von Impulsen in die Leitung und einer Einrichtung zur Auswertung des Impulsechos, beschrieben, die sich insbesondere dadurch auszeichnet, daß an das Ende der Leitung ein Zweipol angeschaltet ist, dessen komplexer elektrischer Widerstand auf die Periodendauer des Impulses in der Weise abgestimmt ist, daß sich das daran reflektierte Impulsecho von Echos von anderen Leitungsbauelementen in durch die Auswerteeinrichtung auswertbarer Weise unterscheidet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung der
Länge einer elektrischen Leitung in einem verzweigten
Leitungsnetz, mit einem Impulsgeber zum Einspeisen von
Impulsen in die Leitung und einer Einrichtung zur
Auswertung des Impulsechos, insbesondere unter
Betriebsbedingungen und in Leitungsnetzen der Energie-
und Nachrichtentechnik.
Zur Messung der Länge einer elektrischen Leitung mit
mindestens zwei voneinander isolierten, im wesentlichen
parallel liegenden Leitern, beispielsweise eines
Kabels, ist das Impulsechoverfahren bekannt. Bei diesem
Verfahren wird der Effekt genutzt, daß ein in die
Leitung eingespeister elektrischer Impuls an Stellen
reflektiert wird, an denen eine Veränderung der
elektrischen Parameter zwischen den Leitern vorliegt.
Der Abstand zwischen Einspeisepunkt und Reflexionspunkt
kann durch eine Messung der zwischen der Einspeisung
des Impulses und dem Empfang des Impulsechos
verstrichenen Zeitdauer mit Hilfe eines Impulsecho-
Meßgerätes bestimmt werden.
Die Darstellung des Abstandes kann direkt als Anzeige
eines Zahlenwertes erfolgen. Weiterhin ist die
Darstellung des Abstandes als Graph in einem
Amplituden-Zeit-Diagramm bekannt.
Mit diesen bekannten Verfahren werden nur dann
eindeutig auswertbare Ergebnisse erzielt, wenn das am
Anfang des Kabels angeschaltete Impulsecho-Meßgerät mit
seinen elektrischen Parametern an die elektrischen
Parameter des Kabels angepaßt ist. Außerdem muß das
Kabel im gesamten Verlauf zunmindest weitgehend homogen
und am Ende möglichst mit einem Leerlauf oder
Kurzschluß abgeschlossen sein.
Diese idealen Meßbedingungen bestehen nur, wenn entlang
der zu messenden Leitung keinerlei Verbinder, Verteiler
und/oder Abzweige geschaltet sind. Diese Bedingungen
sind praktisch nur im Lieferzustand auf einer
Kabeltrommel oder nach der Leitungsverlegung, jedoch
vor der Installation der elektrischen Verbinder
erfüllbar.
Bei einem Einsatz von Impulsecho-Meßgeräten mit
direkter Ziffernanzeige in Leitungsnetzen mit
Verbindern, Verteilern und/oder Abzweigen im Bereich
der zu messenden Leitungslänge werden falsche
Meßergebnisse angezeigt, wenn beispielsweise eine
Verbindungsmuffe eine Reflexion erzeugt, da diese
Meßgeräte die jeweils erste eintreffende Reflexion des
Impulses auswerten.
Bei Meßgeräten, bei denen die Meßergebnisse als
Amplituden-Zeit-Diagramm dargestellt werden, wird die
Bewertung des Meßergebnisses durch die Darstellung
aller an den genannten Elementen erzeugten Impulsechos
erschwert. Das zu messende Impulsecho kann nur dann dem
Leitungsende zugeordnet werden, wenn die Länge der
Leitung annähernd bekannt ist und die Abstände zwischen
den anderen Reflexionen hinreichend groß sind.
Als Abhilfe ist die Herstellung eines zeitlich
begrenzten Kurzschlusses am Ende der Meßstrecke
möglich. Dazu ist jedoch die Hilfe einer zweite Person
erforderlich, mit der bei vergleichsweise langen
Leitungen eine Kommunikationsverbindung bestehen muß.
Möglich ist auch eine automatisierte Umschaltung
zwischen Leerlauf und Kurzschluß am Ende der
Meßstrecke.
So beschreibt die DE 195 46 455 C1 ein Meßverfahren und
eine Meßanordnung, bei dem eine Meßeinrichtung mit
einem am Ende der Meßstrecke angeordneten umschaltbaren
Leitungsabschluß in Verbindung steht. Zur Bestimmung
der Länge der Meßstrecke wird der Leitungsabschluß für
eine erste Messung auf Kurzschluß und für eine zweite
Messung auf Leerlauf eingestellt. Beide Meßergebenisse
werden voneinander subtrahiert, so daß die im Verlauf
der Meßstrecke bestehenden störenden Reflexionen
eliminiert werden.
Bei der Anwendung dieses Verfahrens mit der Schaltung
eines direkten Kurzschlusses am Ende der Kabellänge
besteht der Nachteil, daß die Leitung spannungsfrei
geschaltet sein muß und alle elektrischen
Betriebsmittel vom Leitungsnetz getrennt sein müssen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zur Messung der
Länge einer elektrischen Leitung in einem verzweigten
Leitungsnetz zu schaffen, mit der die Leitungslänge
wesentlich genauer und zuverlässiger bestimmt werden
kann, ohne daß das Leitungsnetz von seiner
betriebsmäßigen Gleich- und/oder Wechselspannung
freigeschaltet werden muß.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Merkmalskombination
nach Anspruch 1.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Lösung besteht darin,
daß bestehende elektrische Verbindungen und andere
Leitungsbauelemente, die bei bekannten Vorrichtungen
dieser Art die Messung verfälschen, nicht von der zu
messenden Leitung getrennt werden müssen und auch das
Leitungsnetz nicht freigeschaltet werden muß. Eine
Längenmessung ist folglich mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sehr schnell und einfach durchführbar.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung zum Inhalt.
Ferner kann an das Ende der Leitung ein erster Schalter
angeschaltet sein, der über einen ersten Taktgeber zum
Verbinden und Trennen des Zweipols mit/von der Leitung
ansteuerbar ist.
Weiterhin kann an den Eingang der Leitung ein zweiter
Schalter, ein Impulsechospeicher und ein zweiter
Taktgeber in der Weise angeschaltet sein, daß der
zweite Schalter mit dem zweiten Taktgeber umschaltbar
ist, so daß entweder der Impulsgeber oder der
Impulsechospeicher mit der Leitung verbunden ist.
Der erste und der zweite Taktgeber sind vorzugsweise
synchron mit gleicher Taktfrequenz betreibbar.
Die Einrichtung zur Auswertung weist vorzugsweise einen
Bewerter auf, dem die in dem Impulsechospeicher
gespeicherten Impulsechos zur Auswertung zugeführt
werden.
Schließlich ist vorzugsweise eine Anzeige vorgesehen,
auf der das ausgewertete Impulsecho angezeigt wird.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung anhand
der Zeichnung. Es zeigt:
Fig. 1 einen Übersichtsschaltplan eines verzweigten
Leitungsnetzwerks;
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung und
Fig. 3a, 3b beispielhafte Reflektogramme.
Fig. 1 zeigt ein Leitungsnetzwerk, das einen bezüglich
seiner Länge zu messenden Leitungsabschnitt 1 aufweist.
Entlang dieses Leitungsabschnittes befindet sich eine
Verbindungsmuffe 3 und ein Leitungsabzweig 4. Von dem
Abzweig 4 gehen weitere Leitungen 6, 7 ab, die jeweils
an einem Leitungsabschluß 8, 9 enden.
An einen Eingang 10 des Leitungsabschnittes 1 ist eine
Spannungseinspeisung 2 (zum Beispiel für eine
Wechselspannung von 230 V und 50 Hz) geschaltet,
während ein Ende 14 des Leitungsabschnittes 1 mit einem
Leitungsabschluß 5 verbunden ist. Ein solches
Leitungsnetzwerk ist ein typischer Anwendungsfall für
eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die in Fig. 2
dargestellt ist.
Gemäß Fig. 2 umfaßt eine solche Vorrichtung
verschiedene Komponenten am Eingang 10 sowie am Ende 14
des im Hinblick auf seine Länge zu messenden
Leitungsabschnitts 1. Ein wesentliches Element ist
dabei ein in Form eines ersten Bandpasses 15 an das
Ende 14 des Leitungsabschnittes 1 geschalteter Zweipol,
dessen komplexe elektrische Parameter sich deutlich von
den komplexen elektrischen Parametern des
Leitungsnetzwerkes unterscheiden und dessen Verhalten
auf die Periodendauer und das Frequenzspektrum der von
einem Impulsgeber 12 auf den Leitungsabschnitt 1
ausgesandten Impulse abgestimmt ist. Der erste Bandpaß
15 ist außerdem derart dimensioniert, daß die
betriebsmäßig auf der Meßstrecke vorhandenen
elektrischen Signale, beispielsweise Wechselspannungen
mit einer Frequenz von 50 Hz oder Tonfrequenzsignale
von Fernsprecheinrichtungen, nicht beeinflußt werden.
Der erste Bandpaß 15 kann über einen ersten Schalter 16
definiert und periodisch mit dem Leitungsabschnitt 1
verbunden bzw. von diesem getrennt werden. Zu diesem
Zweck wird der erste Schalter 16 durch einen ersten
Taktgeber 17 entsprechend angesteuert.
Am Eingang 10 des Leitungsabschnitts liegt ein zweiter
Bandpaß 11, dem ein zweiter Schalter 22 vorgeschaltet
ist. Der zweite Schalter 22 stellt einen Umschalter
dar, an dessen erstem Eingang der Impulsgeber 12 und an
dessen zweitem Eingang ein Impulsechospeicher 19
anliegt. Der zweite Schalter 22 wird durch einen
zweiten Taktgeber 18 in der Weise angesteuert, daß
entweder der Impulsgeber 12 oder der Impulsechospeicher
19, jeweils über den zweiten Bandpaß 11, mit dem
Eingang 10 des Leitungsabschnitts 1 verbunden ist.
Gleichzeitig steuert der zweite Taktgeber 18 den
Impulsgeber 12 sowie den Impulsechospeicher 19 an.
Weiterhin ist ein Bewerter 20 vorgesehen, der mit dem
Impulsechospeicher 19 verbunden ist und dessen
Ausgangssignale an einer Anzeige 21 wiedergegeben
werden.
Wie bereits erwähnt wurde, wird mit dem Impulsgeber 12
nach entsprechender Ansteuerung durch den zweiten
Taktgeber 18 über den zweiten Schalter 22 und den
zweiten Bandpaß 11 ein Impuls auf den Leitungsabschnitt
1 ausgesendet und gelangt über den ersten Schalter 16
zu dem ersten Bandpaß 15. Der Impuls wird an den
verschiedenen, im Zusammenhang mit Fig. 1 erläuterten
Leitungskomponenten sowie an dem ersten Bandpaß 15
reflektiert. Die Impulsechos laufen über den
Leitungsabschnitt 1 zurück und werden nach Umschalten
des zweiten Schalters 22 mit dem zweiten Taktgeber 18
in dem Impulsechospeicher 19 gespeichert. Der erste und
der zweite Taktgeber 17, 18 sind hierbei vorzugsweise
synchronisiert und haben die gleiche Taktfrequenz.
Der durch den zweiten Taktgeber 18 ebenfalls
synchronisierte Bewerter 20 liest die in dem Speicher
19 gespeicherten Impulsechos aus und selektiert aus
allen empfangenen Echos dasjenige, das von dem ersten
Bandpaß 15 reflektiert wurde. Sofern sich bei der
Auswertung ergibt, daß keines der Impulsechos eindeutig
dem ersten Bandpaß 15 zugeordnet werden kann, ist es
möglich, durch entsprechende Beaufschlagung des ersten
Taktgebers 17 den ersten Bandpaß 15 periodisch von dem
Leitungsende 14 zu trennen, so daß sich ein
zusätzliches Auswerterkriterium ergibt.
Die Echos werden dann zum Beispiel gemäß Fig. 3b auf
der Anzeige 21 in Form eines Amplituden-Zeit-Diagramms
wiedergegeben, wobei das von dem ersten Bandpaß 15
erzeugte Echo invertiert dargestellt ist, so daß es
eindeutig identifiziert und die Länge des
Leitungsabschnitts 1 bestimmt werden kann. Alternative
dazu ist es auch möglich, die Anzeige direkt in einen
numerischen Wert umzurechnen, der die Länge des
Leitungsabschnitts 1 angibt.
Wenn der Bandpaß 15 durch entsprechende Betätigung des
ersten Schalters 16 von der Leitung getrennt ist,
ergibt sich das in Fig. 3a gezeigte Reflektogramm,
wobei jeweils die Reflexion des Impulses am Eingang 10
des Leitungsabschnitts 1, an der Verbindungsmuffe 3, am
Abzweig 4, am Leitungsabschluß 9, 8 sowie am
Leitungsabschluß 5 am Ende 14 des Leitungsabschnitts 1
dargestellt ist.
Aus den Fig. 3a und 3b wird insbesondere die
Änderung des Reflektogramms nach der Anschaltung des
ersten Bandpasses 15 deutlich.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Messung der Länge einer
elektrischen Leitung in einem verzweigten
Leitungsnetz, mit einem Impulsgeber zum Einspeisen
von Impulsen in die Leitung und einer Einrichtung
zur Auswertung des Impulsechos, wobei an das Ende
(14) der Leitung (1) ein Zweipol (15) angeschaltet
ist, dessen komplexer elektrischer Widerstand auf
die Periodendauer des Impulses in der Weise
abgestimmt ist, daß sich das daran reflektierte
Impulsecho von Echos von anderen
Leitungsbauelementen in durch die
Auswerteeinrichtung (19, 20) auswertbarer Weise
unterscheidet und der komplexe Zweipol (15) ein
erster Bandpaß ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß an das Ende (14) der Leitung
(1) ein erster Schalter (16) angeschaltet ist, der
über einen ersten Taktgeber (17) zum Verbinden und
Trennen des Zweipols (15) mit/von der Leitung (1)
ansteuerbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Eingang (10) der Leitung (1) ein zweiter Schalter
(22), ein Impulsechospeicher (19) und ein zweiter
Taktgeber (18) in der Weise angeschaltet ist, daß
der zweite Schalter (22) mit dem zweiten Taktgeber
(18) umschaltbar ist, so daß entweder der
Impulsgeber (12) oder der Impulsechospeicher (19)
mit der Leitung (1) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste und der zweite
Taktgeber (17, 18) synchron mit gleicher
Taktfrequenz betreibbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung zur Auswertung einen Bewerter (20)
aufweist, dem die in dem Impulsechospeicher (19)
gespeicherten Impulsechos zur Auswertung zugeführt
werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Anzeige (21) vorgesehen
ist, auf der das ausgewertete Impulsecho angezeigt
wird.
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- 1998-09-01 DE DE19839677A patent/DE19839677C1/de not_active Expired - Fee Related
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