DE19839161A1 - Verfahren zur biologischen und/oder physikalischen Elimination unerwünschter Wasserinhaltsstoffe aus Wasser - Google Patents
Verfahren zur biologischen und/oder physikalischen Elimination unerwünschter Wasserinhaltsstoffe aus WasserInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/02—Aerobic processes
- C02F3/08—Aerobic processes using moving contact bodies
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- C02F3/28—Anaerobic digestion processes
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- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02W—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
- Y02W10/00—Technologies for wastewater treatment
- Y02W10/10—Biological treatment of water, waste water, or sewage
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur biologischen und/oder physikalischen Elimination unerwünschter Wasserinhaltsstoffe aus Wasser mittels eines gefluteten, sequentiell oder kontinuierlich betriebenen Biofilmreaktors mit einem Kornhaufen-Trägermaterial, das je nach eingestelltem Verfahren mit Wasser und Gas, z. B. Luft, beaufschlagt wird und als biologische Stufe und/oder als Filter betrieben werden kann. Im Stand der Technik (siehe bspw. DE-C1-19512907) weisen die bekannten Verfahrensgruppen a) Filter, Flockungsfiltration, b) Festbett neben den ihnen eigenen Vorteilen gewisse Nachteile auf. Die Nachteile bestehen in den zur Regeneration der Filter mit geschütteten Materialien notwendigen Aggregate zum Aufbringen hoher Spülgeschwindigkeiten, um die an den einzelnen Körnern der Schüttung haftenden Suspensa zu entfernen. Diese Regeneration (Rückspülung) erfolgt in der Regel einmal pro Tag für 10 bis 20 Minuten. Die nur für diesen Zweck notwendigen Pumpen verursachen hohe Kosten bei gleichzeitig geringer Auslastung. Die Erfindung schafft hier Abhilfe, ohne die zahlreichen Vorteile der einzelnen Verfahrensgruppen aufgeben zu müssen, und zwar dadurch, daß der Filter bzw. das Festbett allein im hydraulischen Gefälle ohne eigene Pumpen betrieben wird. Anders ausgedrückt, basiert die Erfindung auf der Verwendung des Filters/Festbettes darauf, daß der Filter mit aus einer vorherigen Stufe aufgestautem Wasser betrieben als auch zurückgespült wird (Regeneration).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur biologischen und/oder physikalischen
Elimination unerwünschter Wasserinhaltsstoffe aus Wasser nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-C1-195 12 907 bekannt. Die Sandfiltration
gehört zu den etablierten Verfahren in der Wasseraufbereitung von Trinkwasser und
in der Abwassertechnik, wo sie zur Elimination von Schwebstoffen als letzte Stufe
von biologischen Kläranlagen dient. Das Verfahren zeichnet sich durch eine
kontinuierliche Beschickung von Wasser aus. Der Reaktor wird in der Regel von
oben nach unten durchflossen. Die Filtrationsleistung hängt von einer Reihe von
Einflüssen wie Korngröße des Schüttmaterials, Kornform u.ä. ab. Ist der Filter durch
den Rückhalt von Partikeln beladen, muß er regeneriert werden. Dies geschieht in
der Regel durch eine Rückspülung. Hierzu werden Wasser- und Luft in großer
Geschwindigkeit von unten nach oben durch den Reaktor geführt, so daß die durch
die Filtration zurückgehaltenen Partikel ausgetragen werden. Für die Rückspülung
sind Pumpen zu installieren, die aus einem Speicher das Wasser zur Rückspülung
pumpen.
Innerhalb der letzten Jahre hat sich eine weitere Technologie etabliert, die auch auf
Nutzung eines mit Trägermaterial gefüllten Reaktors basiert. Das Trägermaterial
wird als Fläche für den Aufwuchs eines Biofilms genutzt, mittels dessen
unerwünschte Wasserinhaltsstoffe biologisch aus dem Wasser entfernt werden.
Auch dieses Verfahren weist Filtrationseigenschaften auf. Je nach gewählter
Korngröße und Höhe des Reaktors steht die biologische Reaktion oder die Filtration
im Vordergrund. Daher wird dieses Verfahren auch Biofiltration genannt. Auch die
für diesen Zweck genutzten Reaktoren müssen in regelmäßigen Abständen
rückgespült werden, was durch Pumpen von Rückspülwasser realisiert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Rückspülvorgang des eingangs
genannten Verfahrens einfacher und wirtschaftlicher durchzuführen. Diese Aufgabe
wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur aufwärts gerichteten Rückspülung
keine Pumpen mehr eingesetzt werden, sondern die Rückspülung im hydraulischen
Gefälle allein durch das in einer vorherigen Stufe, in der Regel Nachklärbecken oder
Ausgleichsbecken einer biologischen Kläranlage, aufgestaute Wasser erfolgt.
Hierdurch entfallen ein erheblicher Teil von Investitionskosten und Energiekosten.
Die Rückspülung erfolgt. Der Reaktor ist entsprechend der notwendigen Druckhöhe
des aufgestauten Wassers in seiner Höhe optimiert. Der Filter kann im Betrieb von
oben nach unten oder von unten nach oben durchströmt betrieben werden. Die
Rückspülung erfolgt aufwärts durchströmt. Für den Betrieb selbst und zur
Regeneration des Reaktors ist keine Pumpe notwendig.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist für eine Anwendung bei einem Abwasseranfall
von 10 m3/d bis 100.000 m3/d geeignet, nämlich zur Filtration oder zur biologischen
Restreinigung von Wässern.
Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Zeichnungen zum besseren
Verständnis erläutert:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäß eingesetzten Reaktors,
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Reaktors im Betrieb mit einem
Ausgleichsbehälter.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß der Reaktor von unten nach oben durchströmt
betrieben wird. Der Zulauf aus einem hydraulisch höher gelegenen Behältnis wird
über ein Drosselventil mit einer Durchflußmessung geregelt, um eine kontinuierliche
Geschwindigkeit im Bett zu gewährleisten. Zur Filtration wird der Reaktor ohne Luft
betrieben, kann aber beispielsweise zur biologischen Entfernung von Ammonium
(Nitrifikation) auch mit Luftzugabe betrieben werden. Das Wasser läuft kontinuierlich
ab. Zur erfindungsgemäß durchgeführten Rückspülung werden höhere Wasser- und
Luftgeschwindigkeiten zugelassen, indem das Zulaufventil weiter geöffnet wird und
Luft zugegeben wird. Der Ablauf wird während der Rückspülung durch ein Ventil
geschlossen, um das Rückspülwasser nicht in den Vorfluter gelangen zu lassen.
Durch die Öffnung eines anderen Ventils wird das Rückspülwasser zur Entsorgung
beispielsweise in vorgeschaltete Stufen zurückgeführt.
Als Beispiel wird der Betrieb des Reaktors nachgeschaltet zu einer biologischen
Kläranlage ausgeführt. Der Reaktor wird aus einem Ausgleichsbehälter gespeist, der
zur Vergleichmäßigung des Ablaufstromes der diskontinuierlich betriebenen SBR-
Kläranlage dient. In diesem Beispiel wurde der Reaktor in den Ausgleichsbehälter
integriert.
Ablauf des Ausgleichsbehälters der Kläranlage QW = 230 m3/h
Gewählte Oberflächenbeschickung des Reaktors: qA = 10 m3/(m2.h)
Gewählte Oberflächenbeschickung des Reaktors: qA = 10 m3/(m2.h)
Notwendige Grundfläche des Filters:
AFi = QRW/qA
AFi = 230/10
AFi = 23 m2.
AFi = 230/10
AFi = 23 m2.
Die Höhe des Filters, der in den Ausgleichsbehälter integriert wird, entspricht der
des Ausgleichsbehälters. Die Höhe des Filtermaterials beträgt 1m. Der Filter wird
aufwärts durchströmt. Der maximale Höhenwasserstand im Ausgleichsbehälter
beträgt 3,5 m. Aus dem Ausgleichsbehälter wird ein Strom durch den Filter in den
Ablauf geführt. Der Reaktor ist mit gebrochenem Material einer Korngröße von 3 mm
gefüllt. Der Zulauf aus dem hydraulisch höher gefüllten Ausgleichsbehälter wird
über ein Drosselventil mit einer Durchflußmessung geregelt, um eine kontinuierliche
Geschwindigkeit im Bett zu gewährleisten. Zur Filtration wird der Reaktor ohne Luft
betrieben, kann aber beispielsweise zur biologischen Entfernung von Ammonium
(Nitrifikation) auch mit Luftzugabe betrieben werden. Das Wasser läuft kontinuierlich
ab. Zur Rückspülung werden höhere Wasser- und Luftgeschwindigkeiten
zugelassen, indem das Zulaufventil weiter geöffnet wird und Luft zugegeben wird.
Der Ablauf wird während der Rückspülung durch ein Ventil geschlossen, um das
Rückspülwasser nicht in den Vorfluter gelangen zu lassen. Durch die Öffnung eines
anderen Ventils wird das Rückspülwasser zur Entsorgung beispielsweise in
vorgeschaltete Stufen zurückgeführt.
Claims (12)
1. Verfahren zur biologischen und/oder physikalischen Elimination unerwünschter
Wasserinhaltsstoffe aus Wasser mittels eines gefluteten, sequentiell oder
kontinuierlich betriebenen Biofilmreaktors mit einem Kornhaufen-Trägermaterial,
das je nach eingestelltem Verfahren mit Wasser und Gas, z. B. Luft beaufschlagt
wird, wobei der Reaktor gelegentlich oder in regelmäßigen Abständen rückgespült
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktor unter Verzicht auf Pumpen
betrieben und im hydraulischen Gefälle durch das in einer vorherigen Stufe
aufgestaute Wasser rückgespült wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägermaterial
zwei verschiedene Füllkörper mit unterschiedlichem Korn und Dichte eingesetzt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktor mit
Rezirkulationswasser beaufschlagt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktor in
einen vorgeschalteten Ausgleichsbehälter integriert wird
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rückspülwasser in die vorgeschaltete Anlage zurückgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rückspülwasser in einen separaten Auffangbehälter zurückgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in den Reaktor
mittels Blasenbelüftung Sauerstoff eingetragen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in den Reaktor
mittels blasenfreier Belüftung Sauerstoff eingetragen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zulauf des
Reaktors Chemikalien, wie z. B. H-Donatoren zur Denitrifikation, oder
Flockungshilfsmittel zur Verbesserung der Filtrationsleistung zugegeben werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktor mit
inertem Trägermaterial oder einer Mischung aus inertem Trägermaterial mit z. B.
Aktivkohle und/oder Ionenaustauscher betrieben wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß im Zulauf zum
Reaktor ein Drosselventil zur Regelung der Zulaufmengen installiert ist.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Zulauf zum
Reaktor ein Durchflußmesser zur Regelung des Drosselventils installiert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998139161 DE19839161A1 (de) | 1998-08-28 | 1998-08-28 | Verfahren zur biologischen und/oder physikalischen Elimination unerwünschter Wasserinhaltsstoffe aus Wasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998139161 DE19839161A1 (de) | 1998-08-28 | 1998-08-28 | Verfahren zur biologischen und/oder physikalischen Elimination unerwünschter Wasserinhaltsstoffe aus Wasser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19839161A1 true DE19839161A1 (de) | 2000-03-02 |
Family
ID=7879012
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998139161 Withdrawn DE19839161A1 (de) | 1998-08-28 | 1998-08-28 | Verfahren zur biologischen und/oder physikalischen Elimination unerwünschter Wasserinhaltsstoffe aus Wasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19839161A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19950617A1 (de) * | 1999-10-20 | 2001-04-26 | Thilo Herrmann | Verfahren und Anlage zum Abbau von gelösten Stoffen in Wasser und Abwasser |
NL1025227C2 (nl) * | 2003-07-03 | 2005-01-04 | Gieles Trust B V | Inrichting voor het verwijderen van verontreinigingen uit vloeistof. |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19512907C1 (de) * | 1995-04-06 | 1996-06-27 | Ivan Prof Dr Ing Sekoulov | Verfahren zur biologischen und/oder physikalischen Elimination unerwünschter Wasserinhaltsstoffe aus Wasser |
-
1998
- 1998-08-28 DE DE1998139161 patent/DE19839161A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2005002331A1 (en) * | 2003-07-03 | 2005-01-13 | Gieles Trust B.V. | Device for removing impurities from a liquid |
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