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Die
Erfindung betrifft einen Druckfilter, vorzugsweise für Teichanlagen, gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren zum Klären von Flüssigkeiten.
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Derartige
Druckfilter werden in einem System eingesetzt, so dass der Filterbehälter sowohl oberhalb
als auch unterhalb des Wasserspiegels, beispielsweise der Wasseroberfläche im Teich,
positioniert werden kann. Offene Filter hingegen können nur
oberhalb der Wasseroberfläche
positioniert werden, da sie ansonsten aus- oder überlaufen.
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Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Druckfilter bekannt, welche
zur Klärung
und Reinigung von Teichanlagen eingesetzt werden. Dabei wird eine
zu klärende
Flüssigkeit,
mittels Rohren und Schläuchen,
aus dem Teich über
eine Pumpe einem Behälter
zugeführt,
in dem sich ein Filtermittel, das aus einer Vielzahl von Filterpartikeln
gebildet ist, befindet. Dieses Filtermittel sorgt für eine mechanische Filterung,
denn in den geringen Zwischenräumen
der einzelnen Filterpartikel können
sehr gut Verunreinigungen bis unter 20 Mikrometer aufgefangen werden.
Auf der großen
Oberfläche
der Filterpartikel bildet sich mit der Zeit ein klebriger Biofilm,
auf dem sich Bakterien an siedeln, die im Wasser enthaltene Schadstoffe
abbauen. Die Reinigung des Filtermittels erfolgt wie bei einem Sandfilter über Rückspülung, wobei
Teichwasser in den Filter zurückgepumpt
wird und das Schmutzwasser in die Kanalisation abgeführt wird.
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In
den bekannten Druckfiltern kommen zwei Arten von Filtermitteln zum
Einsatz. Diese unterscheiden sich unter anderem aufgrund ihres spezifischen
Gewichtes. Ist der Behälter
mit Sand gefüllt,
so beträgt
das spezifische Gewicht der Filterpartikel über 3 kg/dm3.
Das führt
zu schnell sinkenden Filterpartikeln, die sich auf dem Boden des
Behälters
ansammeln. Das in der Regel von oben durch den Sand gepresste Teichwasser
benötigt
einen Druck von mindestens 1 bar, um den Filterkuchen bestehend aus
Sand und abgelagerten Verunreinigungen zu durchdringen. Nachteilig
an dieser Wahl des Filtermittels ist der notwendige Einsatz von
großen
Druckpumpen, die sehr energieaufwändig sind.
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Alternativ
zu den Sandfiltern gibt es auch Filter wie beispielsweise unter
www.ultrabead.com beschrieben, die schwimmende Filterpartikel verwenden.
Die sogenannten „Beadfilter" sind Filter mit
einem Filtermittel aus Plastik-Kugeln, die sogenannten Beads. Mehrere
Millionen Kugeln aus Kunststoffgranulat wie z. B. PE oder PP mit
einem spezifischen Gewicht von unter 1 kg/dm3 bilden
das Filtermittel, das in der Flüssigkeit
einen Auftrieb erfährt.
Die dadurch schwimmenden Kugeln sorgen sowohl für eine mechanische Filterung
als auch für
eine biologische Filterung. Nachteilig an diesem Beadfilter sind
die ebenfalls benötigten
energiezehrenden Speisepumpen und die notwendigen häufigen Spülintervalle. Diese
ergeben sich aus dem immer dichter werdenden Filterkuchen aus Beads
und Verunreinigungen, der die mögliche
Durchflussrate des Filters herabsetzt, so dass immer weniger Teichwasser
gefiltert werden kann. Abhilfe schafft nur das Rückspülen, wobei die Pumpe mit höherer Leistung
und einer Luftpumpe die Kügelchen
verwirbelt und eine Ablösung der
Schmutzteilchen bewirkt, welche in die Kanalisation abgeführt werden.
Bei den bekannten Lösungen werden
häufig
elektrisch betätigte
Mehrwegventile eingesetzt, die ebenfalls sehr viel Energie benötigen.
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Demgegenüber liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Filter und ein Verfahren
zum Klären
von Flüssigkeiten
zu schaffen, wobei der Filter ohne den Einsatz energieaufwändiger Hochdruckpumpen
einsetzbar ist und gleichzeitig lange Zeitabstände zwischen den Spülintervallen
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Filter mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und mit einem Verfahren zum Klären
von Flüssigkeiten
nach Patentanspruch 13 gelöst.
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Der
erfindungsgemäße Filter
weist einen mit einem Ein- und Auslauf versehenen Behälter auf,
der im Innenraum ein Filtermittel aufnimmt, das aus einer Vielzahl
von Filterpartikeln ausgebildet ist. Die Filterpartikelanordnung
wird von einer zu klärenden
Flüssigkeit
durchströmt,
wobei sich in den Zwischenräumen
zwischen den Filterpartikeln und auf dieser die Verunreinigungen
ablagern und sich auf der Oberfläche
der Filterpartikel reinigende Bakterien ansiedeln, so dass ein Biofilm
entsteht, der eine effektive biologische Umsetzung der organischen
Bestandteile der Verunreinigungen gewährleistet. Erfindungsgemäß durchströmt die zu
klärende
Flüssigkeit
den Filter entgegengesetzt zu der Richtung, in der die Filterpartikel
aufgrund ihres spezifischen Gewichts einen Auftrieb erfahren oder
absinken. D. h., bei Filterpartikeln, deren spezifisches Gewicht
größer als
dasjenige der zu klärenden
Flüssigkeit
ist, sinken die Filterpartikel bei „stehender" Flüssigkeit
ab, so dass dann die Durchströmungsrichtung
des Filters entgegengesetzt, von unten (in Schwerkraftrichtung gesehen) nach
oben erfolgt. In dem Fall, in dem die Filterpartikel ein geringeres
spezifisches Gewicht als die zu klärende Flüssigkeit haben, erfahren die
Filterpartikel einen Auftrieb, so dass entsprechend die Durchströmung von
oben nach unten (in Schwerkraftrichtung) eingestellt wird. Bei einer
derartigen Strömungsführung bilden
die Filterpartikel im Betrieb des Filters aufgrund der Strömungskräfte eine
Art „Bett", das von der zu
klärenden
Flüssigkeit
durchströmt
wird, so dass sich die Verunreinigungen – wie oben beschrieben – an der
Oberfläche
der Filterpartikel und in dem Lückenvolumen
des „Schwimmbetts" absetzen können. Ein
Zusetzen dieses Lückenvolumens
durch Verunreinigungen ist bei dieser Strömungsführung erschwert, da der Strömungsdruck
ausreicht, um die Filterpartikel auseinander zu drücken, so
dass das zur Ablagerung erforderliche Lückenvolumen praktisch selbsttätig eingestellt
wird.
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Im
Gegensatz dazu setzt sich bei herkömmlichen Lösungen das Lückenvolumen
zwischen den Filterpartikeln zu, da diese an einem Sieb oder dgl. abgestützt sind
und von der Flüssigkeit
in der gleichen Richtung durchströmt werden, in der sie einen Auftrieb
oder Abtrieb erfahren, so dass das verbleibende Lückenvolumen
sich langsam zusetzt und der Strömungswiderstand
so lange ansteigt, bis der Flüssigkeitsvolumenstrom
absinkt und eine Filterreinigung erforderlich ist.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist das spezifische Gewicht der Filterpartikel so gewählt, dass
sie in der zu klärenden
Flüssigkeit
absinken. In diesem Fall wird ein Druckfilter eingesetzt, bei dem
die Flüssigkeit über eine
Pumpe mit Druck beaufschlagt ist und die Filterpartikel auseinander gedrückt werden
können,
um auch bei Anlagerung von Verunreinigungen einen hinreichenden
Strömungsquerschnitt
bereit zu stellen. Bei einer derartigen Filteranordnung wird vorzugsweise
ein geschlossenes Filtersystem verwendet, bei dem die Flüssigkeit
mit einem geringen Überdruck
beaufschlagt ist.
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Bei
einer alternativen Lösung
ist das spezifische Gewicht der Filterpartikel geringer als dasjenige der
zu klärenden
Flüssigkeit
gewählt,
so dass die Filterpartikel als Schwimmdecke aufschwimmen. Entsprechend
ist die Strömungsrichtung
der zu klärenden
Flüssigkeit
dann entgegengesetzt zu diesem Auftrieb gewählt. Bei einer derartigen Strömungsführung kann
ein offenes oder ein druckbeaufschlagtes Filtersystem gesetzt werden.
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Nach
einer groben Näherung
kann das spezifische Gewicht der zu klärenden Flüssigkeit mit einem 1 kg/dm3 (Wasser) angesetzt werden, so dass bei
der erstgenannten Lösung
die Dichte der Filterpartikel entsprechend größer als 1 kg/dm3,
im Bereich von beispielsweise 1,5 kg/dm3,
und bei der zweitgenannten Lösung
die Dichte kleiner 1 kg/dm3, beispielsweise
im Bereich von 0,5 kg/dm3 eingestellt wird.
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Bei
beiden Systemen können
vergleichsweise kleine Pumpen eingesetzt werden, da aufgrund der
vorbeschriebenen selbsttätigen
Anpassung des Lückenvolumens
beim Durchströmen
des „Schwimmbetts" nur ein vergleichsweise
geringer Druckverlust entsteht, so dass sich der Filter mit geringerem
Energieaufwand betreiben lässt,
als es bei herkömmlichen
Lösungen
der Fall ist, bei denen vergleichsweise große Pumpen mit hohem Förderdruck eingesetzt
werden müssen.
Bei herkömmlichen
Lösungen
waren Pumpenleistungen im KW-Bereich erforderlich, während bei
den erfindungsgemäßen Filtern
Pumpen mit einer Leistungsaufnahme von wesentlich weniger als 1
KW einsetzbar sind.
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Vorzugsweise
werden die Filterpartikel des Filtermittels aus Kunststoffgranulat
hergestellt.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
kann oberhalb oder unterhalb des Filterpartikelpegels ein Schmutzablass
angeordnet sein, aus dem die Verschmutzungen ausgespült werden
können.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn ein- und ablaufseitig und an einem Schmutzablassrohr
Siebe angeordnet sind, die die Filterpartikel (Beads) am Verlassen
des Behälters
hindern.
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Um
einen möglichst
großen
Durchfluss auch bei kleinen Pumpen mit geringer Förderhöhe zu gewährleisten,
werden möglichst
große
Rohrquerschnitte verwendet.
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Vorteilhaft
ist es, wenn am Einlauf und am Ablauf sowie am Schmutzablass jeweils
ein Ventilelement oder ein Schieber angebracht ist, damit der jeweilige
Anschluss abgesperrt werden kann.
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Besonders
energiesparende Pumpen weisen einen Förderdruck von unter einem Bar
auf.
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Dem
Filter kann ein Vorfilter zugeordnet sein.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
eines Filters mit Durchströmung
von unten nach oben;
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2 einen
Filter mit Durchströmung
von oben nach unten und
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3 eine
Variante des Filters aus 2
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1 zeigt
in stark vereinfachter Form ein erstes Ausführungsbeispiel eines Filters 1,
der als Druckfilter ausgeführt
ist. Dieser Filter hat einen Behälter 10,
an dem ein Einlauf 12 und ein Ablauf 14 für die zu
klärende
Flüssigkeit,
im vorliegenden Fall Teichwasser ausgeführt ist. In einem Innenraum 16 des
Behälters 10 sind
eine Vielzahl von Filterpartikeln 18 (Granulat) angeordnet,
die gemeinsam ein Filtermittel 20 zum Zurückhalten
von Verunreinigungen im Teichwasser ausbilden. Bei diesen Filterpartikeln handelt
es sich um ein Kunststoffgranulat, dessen spezifische Dichte größer als
diejenige des Teichwassers ist. D. h., die spezifische Dichte ist
größer als
1 kg/dm3 gewählt, so dass die Filterpartikel 18 im nicht
durchströmten
Behälter 10 absinken. Über eine nicht
dargestellte Pumpe wird das Teichwasser durch den Einlauf 12 hindurch
in den Innenraum 16 des Behälters 10 gefördert, wobei
der Pumpendruck so eingestellt ist, dass die Partikel 18 im
Bodenbereich ein „Bett" ausbilden. Das Bett
wird dann von der Flüssigkeit
durchströmt,
die über
einen Ablauf 22 aus dem Behälter 10 austritt.
Ein Austreten von Filterpartikeln 18 aus dem Behälter 10 wird
durch Siebe 14 im Einlauf 12 und im Ablauf 22 verhindert.
Sowohl im Einlauf 12 als auch im Ablauf 22 ist
jeweils ein in Strömungsrichtung öffnendes
Rückschlagventil 30 vorgesehen,
das eine Rückströmung des
Teichwassers verhindert. Zusätzlich
können
auch im Einlauf 12 und im Ablauf 22 Schieber oder
Ventile zur Einstellung des Volumenstroms oder zum Absperren von
Einlauf- und Ablaufvorgesehen sein.
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Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel
ist oberhalb der Schwimmdecke des Filtermittels 20 zusätzlich noch
ein Schmutzablauf 24 vorgesehen, in dem ebenfalls ein in
Strömungsrichtung öffnendes Rückschlagventil 30 und
ein Schieber 28 zum Absperren angeordnet ist. Auch im Bereich
dieses Schmutzablasses 24 ist ein Sieb 14 zum
Zurückhalten
der Filterpartikel 18 angeordnet.
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Die
mit dem Teichwasser in Kontakt stehenden Abschnitte des Filters 1 werden
vorzugsweise aus korrosionsfesten Materialien, bspw. Edelstahl oder
hochfestem Kunststoff hergestellt.
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Bei
der Durchströmung
der Schwimmdecke setzen sich die Verunreinigungen 26 in
dem Lückenvolumen
zwischen den Filterpartikeln 18 ab, wodurch eine mechanische
Reinigung stattfindet. Kleinere organische Verunreinigungen 26 sammeln
sich auf der Oberfläche
der Filterpartikel 18 an und bilden mit der Zeit einen
klebrigen Biofilm, auf dem sich Bakterien ansiedeln, die im Wasser
enthaltene Schadstoffe abbauen. Da die Filterpartikel 18 frei
beweglich im Innenraum 16 aufgenommen sind, entsteht durch
die abgelagerten Verunreinigungen praktisch kein Druckverlust, da
sich das Lückenvolumen
und somit der effektive Durchströmungsquerschnitt
dieser Schwimmdecke selbsttätig
anpasst, so dass zwar das Volumen der Schwimmdecke mit zunehmender Verunreinigung
ansteigt, der Druckverlust jedoch im Wesentlichen gleichbleibt.
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Zum
Abführen
dieser Verunreinigungen aus dem Behälter 10 wird der ablaufseitige
Schieber 28 geschlossen und der Schieber 28 im
Bereich des Schmutzablasses 24 geöffnet und zum Spülen des Behälters ein
Spülwasservolumenstrom
eingestellt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Spülvorgang
durch Einleiten von Druckluft über
eine Belüftung 34 unterstützt. Durch
diese Druckluftbeaufschlagung werden die Filterpartikel 18 durcheinander gewirbelt,
so das eine Art „Wirbelbett" entsteht, bei dem
die Filterpartikel 18 rotieren und aneinander stoßen, so
dass durch die entstehende Reibung die Verunreinigungen 26 abgelöst werden
und durch den eingestellten Spülwasservolumenstrom
dann über den
Schmutzablass 24 abgeführt
wird. Der Spülvorgang
kann mit Teichwasser selbst oder mit sauberem Spülwasser erfolgen, so dass die
Verunreinigungen zuverlässig
aus dem Behälterinnenraum 16 abtransportiert
und die spezifische Oberfläche
der Filterpartikel 18 abgereinigt wird. Dieses Spülen mit
Teich- oder mit Klarwasser kann während der Belüftung oder
im Anschluss an die Belüftung
erfolgen. Nach diesem Spülvorgang
wird der Schieber 28 des Schmutzablasses 24 geschlossen
und der ablaufseitige Schieber 28 geöffnet, so dass der Filter wieder betriebsbereit
ist.
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Die
Siebweite der Siebe 14 ist so gewählt, dass die Filterpartikel 18 zurückgehalten
werden, insbesondere im Bereich des Schmutzablasses 24 ist die
Siebweite 14 jedoch so groß, dass die Verunreinigungen
ohne nennenswerten Druckverlust durch das Sieb 14 hindurchtreten
können.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel
sind das spezifische Gewicht der Filterpartikel 18 und
des Förderdruck
der Pumpe so aufeinander abgestimmt, dass sich beim Betrieb des
Filters am Boden das vorgeschriebene „Bett" einstellt, bei dem stets genügend Lückenvolumen
vorhanden ist, um Verunreinigungen 26 zurückhalten
zu können.
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Bei
den Filterpartikeln 18 handelt es sich um Kunststoffgranulat
mit einer größeren spezifischen Dichte
(beispielsweise 1,5 kg/dm3) als das zu klärende Teichwasser.
In kinematischer Umkehr dieses Prinzips ist in 2 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines Filters 1 dargestellt, bei dem die Filterpartikel 18 mit
einer geringeren spezifischen Dichte (beispielsweise 0,5 kg/dm3) als das Teichwasser ausgeführt sind.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
bilden die Filterpartikel 18 somit ohne Druckbeaufschlagung und
Einstellung eines Fördervolumenstroms
eine Schwimmdecke, da die Filterpartikel 18 aufgrund ihres
Auftriebs auf der zu klärenden
Flüssigkeit
aufschwimmen. Entsprechend des erfindungsgemäßen Prinzips erfolgt dann die
Durchströmungsrichtung entgegen
dieses Auftriebs in der Darstellung gemäß 2 von oben
nach unten. D. h., der Ablauf 22 ist unterhalb dieser Schwimmdecke
im Behälter 10 ausgebildet,
während
der Zulauf 12 von oben, d. h. oberhalb der Schwimmdecke
angeordnet ist. Die Abführung
der Verunreinigungen 26 während des vorbeschriebenen
Spülvorgangs
erfolgt über
einen im Bereich des Behälterbodens
angeordneten Schmutzablass 24. Die Belüftung 34 ist bei diesem
Ausführungsbeispiel
ebenfalls unterhalb der Schwimmdecke angeordnet.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel
kann ein offenes Filtersystem ausgeführt werden, da über die Pumpe – im Gegensatz
zum vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel – kein Überdruck
aufgebaut werden muss. Bei dem in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
tritt die zu klärende
Flüssigkeit,
im vorliegenden Fall das Teichwasser, durch den Einlauf in den Filter 1 ein
und durchströmt
zunächst
einen Vorfilter 36, in dem grobe Verunreinigungen abgetrennt
werden. Die Ausfilterung organischer Bestandteile oder feinerer
Partikel erfolgt dann im erfindungsgemäßen Filter. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist der Vorfilter 36 bspw. als Trommelfilter herkömmlicher
Bauart ausgeführt.
Auf eine detaillierte Beschreibung eines derartigen Trommelfilters
wird bei Hinweis auf den bekannten Stand der Technik verzichtet.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel tritt
die zu klärende
Flüssigkeit
etwa in Axialrichtung in eine Trommel des Vorfilters 36 ein
und tritt aus dieser in Radialrichtung vorgefiltert aus. Oberhalb
der Schwimmdecke ist im Behälter 10 wiederum
ein Sieb 14 ausgebildet, das die Filterpartikel 18 zum
Vorfilter 36 hin zurückhält, so dass
diese nicht in Kontakt mit der Filtertrommel gelangen. Das Teichwasser
durchströmt
dann die Schwimmdecke und tritt über
den Ablauf 22 aus dem Filter 1 aus. Das Ablaufrohr 38 ist dabei über den
Flüssigkeitsspiegel
im Filter 1 hinaus nach oben geführt, so dass ein Leerlaufen
des offenen Filtersystems verhindert wird. Da die Durchströmungsrichtung
(s. Pfeil in 2) entgegengesetzt der Auftriebsrichtung
der Filterpartikel 18 gewählt ist, bildet sich stets
genügend
Lückenvolumen,
um die Verunreinigungen 26 zwischen den Filterpartikeln 18 aufnehmen
zu können,
so dass die gleiche selbsttätige
Anpassung des Lückenvolumens
wie beim eingangs beschriebenen Ausführungsbeispiel vorliegt. Über den
sich auf den Filterpartikeln 18 ausbildenden Biofilm werden
dann die organischen Bestandteile des Teichwassers abgebaut, wobei
diese organische Umsetzung aufgrund der effektiven Vorfilterung
mit einem besseren Wirkungsgrad als beim eingangs beschriebenen
Ausführungsbeispiel
erfolgt. Selbstverständlich
kann auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 eine
Vorfilterung vorgesehen werden, um einen entsprechenden Umsetzungsgrad
zu erzielen.
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Bei
der dargestellten Lösung
ist der Vorfilter 36 in den Behälter 10 integriert,
wobei bspw. die Trommellagerung in den Behälterwandungen oder in einem
Stützgestell
des Behälters
aufgenommen ist. Auf diese Weise erhält man einen sehr kompakten, klein
bauenden Filter, mit dem Feststoffe und organische Verunreinigungen
zurückgehalten
und abgebaut werden können.
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Ähnlich wie
beim eingangs beschriebenen Ausführungsbeispiel
wird beim Ansteigen des Volumens der Verunreinigungen im Schwimmbett
der Ablauf 22 über
einen Schieber 28 oder über
geeignete Ventile abgesperrt und die Belüftung 34 betätigt, so dass
durch die eingeleitete Druckluft die Verunreinigungen aus der Schwimmdecke
und von der Oberfläche
der Filterpartikel 18 abgelöst werden und nach unten, zum
Boden des Behälters 10 hin
absinken und dann aus dem Behälterinnenraum 16 herausgespült werden.
Dieses Spülen
kann wiederum durch Teichwasser oder durch klares Frischwasser erfolgen,
das bspw. durch den Einlass 12 dem Filter 1 zugeführt wird.
Durch diesen Spülvorgang
wird dann auch der Trommelfilter gereinigt, wobei der Filterkuchen
des Trommelfilters über
nicht dargestellte Einrichtungen abgeführt wird.
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Bei
beiden vorbeschriebenen Filtersystemen ist die Durchströmungsrichtung
des Filters 1 so gewählt,
dass eine Durchströmung
entgegengesetzt der aus den Dichteunterschieden resultierenden,
auf die Filterpartikel 18 wirkenden Kräfte bei nicht durchströmtem Filter 1 vorliegt,
so dass sich das Lückenvolumen
zwischen den Filterpartikeln 18 in Abhängigkeit von dem Volumen der
sich absetzenden Verunreinigungen 26 selbsttätig anpassen
kann und somit der Druckverlust beim Durchströmen wesentlich geringer als
bei herkömmlichen
Lösungen
ist, bei denen sich die Filterpartikelschüttung mit zunehmender Verunreinigung
zugesetzt hat.
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In 3 ist
ein Ausführungsbeispiel
gezeigt, bei dem die Filterpartikel – wie bei der Variante in 2 – aufschwimmen,
das Filtersystem ist jedoch druckbeaufschlagt wie in 1.
Das Teichwasser wird über
Kopf zugeführt
und durchströmt
die „Schwimmdecke" von oben nach unten
(3) und tritt dann durch den bodenseitigen Ablauf 22 biologisch
und mechanisch geklärt
aus. Der Schmutzablass 24 und die Belüftung 34 sind ebenfalls
im Bodenbereich ausgebildet. Aufgrund der Druckbeaufschlagung des
Teichwassers im Filtersystem wird die Ausbildung des Lückenvolumens
zwischen den Filterpartikeln unterstützt. Die Einstellung der Volumenströme und das
Absperren der Anschlüsse 12, 22, 24, 34 erfolgt
wiederum jeweils durch Ventile 28 oder Schieber.
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Die
Verwendung des Druckfilters ist nicht auf den bevorzugten Einsatz
zum Klären
von Teichwasser beschränkt,
sondern bietet sich für
alle weiteren Klär-
und Reinigungsgebiete von Flüssigkeiten
wie z. B. Klär-
und Reinigungsvorgänge
bei Getränken, Ölen usw.
an. Die Dichte der Filterpartikel ist so gewählt, dass sie auch bei einer
Durchströmung
am Boden des Behälters 10 oder
als Schwimmdecke an der Flüssigkeitsoberfläche verbleiben,
das Lückenvolumen
sich jedoch in Abhängigkeit
von dem Volumen der abgelagerten Verunreinigungen zur Optimierung der
Durchströmung
verändern
oder einstellen kann. Der Druckverlust bleibt dann auch bei steigender
Ablagerung minimal, so dass kleine Pumpen mit geringer Leistungsaufnahme
einsetzbar sind. Die Filterpartikel mit hoher Dichte können beispielsweise
an PVC und diejenigen mit niedriger Dichte aus PE, PP hergestellt
sein.
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Offenbart
ist ein Filter, vorzugsweise für Teichanlagen
und ein Verfahren zum Klären
von Flüssigkeiten,
mit einem Filter, in dem eine Vielzahl von Filterpartikeln aufgenommen
sind. Die Durchströmungsrichtung
ist entgegengesetzt der Kraft gewählt, die die Filterpartikel
aufgrund ihres Dichteunterschieds zur zu klärenden Flüssigkeit erfahren. In dem Fall,
in dem die spezifische Dichte der Filterpartikel größer als
diejenige der zu klärenden
Flüssigkeit ist,
erfolgt dann eine Durchströmung
entgegen der Schwerkraftrichtung von unten nach oben. In dem Fall,
in dem die spezifische Dichte der Filterpartikel kleiner als diejenige
der zu klärenden
Flüssigkeit
ist, erfolgt die Durchströmung
umgekehrt von oben nach unten entgegen der Auftriebskraft.
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- 1
- Druckfilter
- 10
- Behälter
- 12
- Einlauf
- 14
- Sieb
- 16
- Innenraum
- 18
- Filterpartikel
- 20
- Filtermittel
- 22
- Auslauf
- 24
- Schmutzablass
- 26
- Verunreinigungen
- 28
- Schieber
- 30
- Rückschlagventil
- 32
- Strömungsrichtung
- 34
- Belüftung
- 36
- Vorfilter
- 38
- Ablaufrohr