DE19839008A1 - Backverfahren mit Überwachung einer Energiekenngröße - Google Patents
Backverfahren mit Überwachung einer EnergiekenngrößeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Backofens, insbesondere mit unterschiedlicher Belegung, wobei der Ist-Temperaturverlauf im Backofen meßbar und die Heizleistung des Backofens in Abhängigkeit von einem vorgegebenen Soll-Temperaturverlauf regelbar ist. DOLLAR A Dabei wird DOLLAR A - der Backofen zunächst in einem ersten Backzyklus, insbesondere mit voller Belegung, entsprechend einem vorgegebenen Soll-Temperaturverlauf (1, 12) gefahren, DOLLAR A - gleichzeitig der Ist-Temperaturverlauf (2, 8) ermittelt und gespeichert, DOLLAR A - nach Abschluß des ersten Backzyklus das Integral des Ist-Temperaturverlaufs (2, 8) über die Zeit vom Beginn (t¶0¶) bis zum Ende (t¶EV¶) des Backzyklus berechnet und als Soll-Integralwert gespeichert, und DOLLAR A - während der weiteren Backzyklen, insbesondere beim Betrieb mit Teilbelegung, das Integral des aktuellen Ist-Temperaturverlaufs (4, 9) über die Zeit permanent oder zumindest in definierten Zeitabständen als Ist-Integralwert berechnet wird, wobei sobald der aktuelle Ist-Integralwert den Soll-Integralwert überschreitet das Ende (t¶ET¶) des aktuellen Backzyklus erreicht ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Backofens mit
unterschiedlicher Belegung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist bekannt, Backöfen in der Art zu betreiben, daß zunächst ein
Soll-Temperaturverlauf beispielsweise durch Versuch ermittelt wird, der ein
zufriedenstellendes Backergebnis für eine bestimmte Backware ergibt,
und sämtliche darauffolgende Backzyklen sich an diesem Soll-Tem
peraturverlauf orientieren. Dies geschieht üblicherweise dadurch, daß
kontinuierlich oder in kurzen Abständen der Ist-Temperaturverlauf im
Backofen ermittelt und mit dem Soll-Temperaturverlauf verglichen wird.
Liegt die gemessene Temperatur unter der Soll-Temperatur, wird der
Herd, insbesondere ein Brenner, in Betrieb gesetzt oder weiter in Betrieb
gehalten, um die Ist-Temperatur der vorgegebenen Soll-Temperatur
anzunähern; liegt die Ist-Temperatur über der Soll-Temperatur, erfolgt
ein Abschalten des Brenners.
Es ist ein erheblicher Nachteil dieses bekannten Verfahrens zum Betrieb
eines Backofens, daß der Ist-Temperaturverlauf und damit das Backer
gebnis im starken Maße von der Auslastung des Backofens, d. h. dem
Belegungsgrad, abhängt. Da die Teigrohlinge im gefrorenen oder zumin
dest stark abgekühlten Zustand in den vorgeheizten Backofen eingebracht
werden, erfolgt zu Beginn des Backvorgangs ein starkes Absinken der
Ist-Temperatur im Backraum, wobei die Temperaturabsenkung im wesentli
chen von der Anzahl der Teigrohlinge abhängt.
Insbesondere nachteilig sind die bekannten Backverfahren, wenn, wie es
für verschiedene Backwaren sinnvoll ist, Soll-Temperaturverläufe vorge
geben werden, bei denen die Backraumtemperatur während eines oder
mehrerer Stadien des Backzyklus abgesenkt wird. Sobald die Soll-Tem
peratur unterhalb der Ist-Temperatur liegt, besteht die einzige Mög
lichkeit zur Ausregelung der Regeldifferenz darin, den Backraum nicht
mehr zu beheizen, wobei die Ist-Temperatur infolge der thermischen
Wärmeverluste des Backofens und dem Temperaturausgleich zwischen
dem aufgeheizten Backraum und den kalten Teigrohlingen abfällt. Da die
thermischen Wärmeverluste der üblichen Backöfen durch die an sich
wünschenswerte optimale Isolierung relativ gering sind, hängt der
Ist-Temperaturverlauf bei einer vorgegebenen Absenkung der Soll-Tem
peratur also im wesentlichen von der Anzahl der Teigrohlinge im
Backraum ab.
Wenn beispielsweise zehn Bleche mit Teigrohlingen in gefrorenem oder
zumindest stark abgekühltem Zustand in den vorgeheizten Backofen
eingebracht werden, folgt der Ist-Temperaturverlauf relativ schnell und
mit geringer Regelabweichung dem Soll-Temperaturverlauf, wenn die
Soll-Temperatur abgesenkt wird, da die Teigrohlinge eine große Wärme
menge aufnehmen. Wird nun im Gegensatz dazu lediglich ein Blech mit
Teigrohlingen eingebracht und die Soll-Temperatur um das gleiche Maß
verringert, sinkt die Ist-Temperatur nur sehr langsam und es dauert
relativ lange, bis die Ist-Temperatur auf das Niveau der Soll-Temperatur
gefallen ist. Mit anderen Worten, können insbesondere negative Soll-Tem
peraturvorgaben bei nur geringer Belegung des Backraums nur
schlecht ausgeregelt werden, da der Backraum nicht aktiv abgekühlt
werden kann und die Abkühlung des Backraums im wesentlichen von der
Masse der eingebrachten kalten Teigrohlinge und deren Temperatur
abhängt, die bei geringem Belegungsgrad relativ klein ist.
Da die Teigrohlinge bei geringer Belegung des Backraums und bei Vor
gabe eine ab fallenden Soll-Temperatur wegen der langsamen Ausregelung
der Regeldifferenz für längere Zeit bei einer höheren Ist-Temperatur als
der vorgegebenen Soll-Temperatur gebacken werden, führt dies in der
Praxis dazu, daß bei unterschiedlicher Auslastung des Backofens und
gleichem Soll-Temperaturverlauf ein unterschiedliches Backergebnis
erreicht wird. Insbesondere der Bräunungsgrad der Backware variiert
oder, im Extremfall, kann die Backware sogar verbrennen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorlie
genden Erfindung, ein Verfahren zu liefern, das auch bei unterschiedli
cher Auslastung des Backofens ein wesentlich gleichmäßigeres Backer
gebnis ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach der Lehre des Patentan
spruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Un
teransprüche.
Der Erfindung liegt zunächst einmal die Erkenntnis zugrunde, daß das
Backergebnis, insbesondere die Bräunung des Backgutes, nicht nur von
der Verweildauer des Backgutes im Backraum, sondern auch von den
tatsächlichen Backtemperaturen, die während der Verweildauer im Back
raum herrschen, abhängt. Das heißt mit anderen Worten, daß ein Backgut,
das bei höheren Temperaturen gebacken wird, nur entsprechend kürzer
dieser höheren Backtemperatur ausgesetzt werden darf, um das gleiche
Backergebnis zu erreichen, wie mit einer geringeren Backtemperatur.
Dies führt insbesondere bei unterschiedlichen Belegungsgraden des
Backraums zu unterschiedlichen Regelabweichung des Ist-Temperatur
verlaufs vom Soll-Temperaturverlauf, beispielsweise falls eine Absen
kung der Soll-Temperatur vorgegeben wird, da der Backraum nicht aktiv
abgekühlt werden kann und deshalb die Absenkung der Ist-Temperatur im
wesentlichen von der Masse der gekühlten Teigrohlinge abhängt.
Dementsprechend wird erfindungsgemäß zunächst einmal der Backofen in
einem ersten Backzyklus, insbesondere mit voller Belegung, entsprechend
einem vorgegebenen Soll-Temperaturverlauf für Vollbelegung gefahren
und gleichzeitig der daraus folgende Ist-Temperaturverlauf ermittelt und
gespeichert. Nach Abschluß des ersten Backzyklus wird das Integral des
Ist-Temperaturverlaufs über die Zeit vom Beginn bis zum Ende des
Backzyklus berechnet und als Soll-Integralwert gespeichert.
Der Soll-Integralwert ist eine Wärmeenergie-Kenngröße und entspricht
dem Flächeninhalt unterhalb der Kurve des Ist-Temperaturverlaufs in den
Grenzen zwischen Beginn und Ende des Backzyklus. Durch die Berech
nung des Integralwertes werden die verschiedenen Backtemperaturen, die
während des Backzyklus im Backraum herrschten und auf die Teigrohlin
ge über die entsprechende Zeit gewirkt haben, aufintegriert. Diese Wär
meenergie-Kenngröße bestimmt im wesentlichen das jeweils in einem
Backzyklus erhaltene Backergebnis.
Während der weiteren Backzyklen, insbesondere beim Betrieb mit Teil
belegung, wird das Integral des aktuelle Ist-Temperaturverlaufs über die
Zeit permanent oder zumindest in definierten Zeitabständen als aktueller
Ist-Integralwert berechnet. Das heißt mit anderen Worten, die kontinuier
liche Zunahme des Ist-Integralwertes während des aktuellen Backzyklus
wird überwacht. Sobald der aktuelle Ist-Integralwert den Soll-In
tegralwert überschreitet, ist das Ende des Backzyklus erreicht und kann
beispielsweise durch Öffnen der Backofentür abgebrochen werden. Dabei
ist es erfindungsgemäß ebenso denkbar bestimmte Toleranzgrenzen um
den Soll-Integralwert zu definieren, bei deren Überschreitung der aktuelle
Backzyklus beendet wird. Zur Definition eines solchen Toleranzbereichs
kann beispielsweise der Ist-Integralwert vor dem Vergleich mit dem Soll-In
tegralwert mit einem Korrekturfaktor multipliziert werden. Der Kor
rekturfaktor kann dabei insbesondere in einem Größenbereich von 0,5 bis
1,5 liegen.
Dadurch, daß der Wert des Integrals des aktuelle Ist-Temperaturverlaufs
über die Zeit unabhängig von der Belegung des Backofens den Soll-In
tegralwert erfindungsgemäß mit dem Soll-Integralwert im wesentlichen
übereinstimmt, wird erreicht, daß bei Backzyklen, insbesondere beim
Betrieb mit Teilbelegung, bei denen der Ist-Temperaturverlauf über
längere Zeit oberhalb des Soll-Temperaturverlaufs verläuft, die Backzeit
entsprechend verkürzt wird, so daß ein übermäßiges Bräunen der Backwa
re oder ein Verbrennen ausgeschlossen wird. Liegt der Ist-Tem
peraturverlauf bei einem Backzyklus unterhalb des
Soll-Temperaturverlaufs, wird der Backzyklus entsprechend verlängert, um
eine ausreichende Bräunung zu erreichen. Im Ergebnis wird bei dem
erfindungsgemäßen Backverfahren der Soll-Temperaturverlauf und der
Soll-Integralwert, der in einem Backzyklus mit Vollbelegung ermittelt
wurde, vorgegeben und die Dauer des Backzyklus ergibt sich durch die
Übereinstimmung des Ist-Integralwertes mit dem Soll-Integralwert.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann grundsätzlich für alle Arten von
Backöfen Verwendung finden, die mit unterschiedlicher Auslastung
betrieben werden sollen. Vorzugsweise jedoch findet das Verfahren
Anwendung bei sogenannten Laden-Backöfen, die in Verkaufsstellen,
beispielsweise Bäckerfilialen, Lebensmittelfilialen oder dergleichen
betrieben werden, wobei in diesen Ladenbacköfen in Abhängigkeit vom
aktuellen Geschäftsverlauf ein oder zwei oder mehrere Bleche mit tiefge
frorenen oder stark vorgekühlten Teigrohlingen gebacken oder aufgebac
ken werden.
Bei der Herstellung mancher Backwaren werden während eines Backzy
klus verschiedene Backparameter verändert, beispielsweise durch die
sprunghafte Erhöhung der Solltemperatur, die Öffnung bestimmter
Klappen oder Veränderung der Dampfzufuhr. Durch die Veränderung der
Backparameter wird der Backzyklus in verschiedene Backabschnitte
eingeteilt, die jeweils durch einen bestimmten Satz von Backparameter
gekennzeichnet sind und normalerweise in definierten Zeitabständen
aufeinander folgen. Damit die Dauer der einzelnen Backabschnitte mit
deren spezifischen Backparametern möglichst optimal an die tatsächli
chen Gegebenheiten im Backofen, insbesondere unabhängig von der
Belegung, angepaßt werden kann, ist es vorteilhaft, wenn nach Abschluß
des ersten Backzyklus für jeden einzelnen Backabschnitt ein Abschnitts-Soll-In
tegralwert berechnet wird, und während der weiteren Backzyklen,
deren Backabschnitte die gleichen Backparameter aufweisen wie die
Backabschnitte des erste Backzyklus, das Integral des aktuelle
Ist-Temperaturverlaufs über die Zeit permanent oder zumindest in definierten
Zeitabständen als Ist-Integralwert berechnet wird, wobei sobald der
aktuelle Ist-Integralwert den Abschnitts-Soll-Integralwert des entspre
chenden Backabschnitts überschreitet zum nächsten Backabschnitt über
gegangen wird und wobei beim Übergang von einem Backabschnitt zum
nächsten Backabschnitt der Ist-Integralwert auf den Wert Null zurückge
setzt wird.
Mit anderen Worten bedeutet dies, daß für jeden einzelnen Backabschnitt
der Ist-Integralwert mit dem entsprechenden Abschnitts-Soll-Integralwert
verglichen wird und sobald beide Werte miteinander übereinstimmen, der
nächste Backabschnitt begonnen wird. Mit dem Beginn eines neuen
Backabschnitts muß der Ist-Integralwert auf den Wert Null zurückgesetzt
werden, damit der aktuelle Ist-Integralwert richtig mit Abschnitts-Soll-In
tegralwert des nächsten Backabschnitts verglichen werden kann. Im
Ergebnis ist dadurch die der einzelnen Backabschnitte nicht mehr durch
definierte Zeitabstände vorgegeben, sondern ergibt sich aus der Überein
stimmung der Abschnitts-Ist-Integralwerte mit den entsprechenden der
Abschnitts-Soll-Integralwerten. Die erfindungsgemäße Überwachung der
Wärmeenergie-Kenngrößen wird somit für jeden einzelnen Backabschnitt
getrennt durchgeführt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das Integral
des Ist-Temperaturverlaufs über die Zeit durch Anwendung eines numeri
schen Verfahrens in einer Auswerteeinheit berechnet oder angenähert
werden. Das heißt, die Berechnung des Soll-Integralwertes und des Ist-In
tegralwertes kann automatisch in der Auswerteeinheit erfolgen, so daß
durch den anschließenden Vergleich der beiden Kennwerte ein Schaltsi
gnal generierbar ist, das das Ende der Backzeit bei entsprechender Über
einstimmung der Kennwerte automatisch anzeigt, oder den Abbruch des
Backzyklus auslöst.
Im Prinzip kann das erfindungsgemäße Verfahren auf alle gattungsgemä
ßen Backprozesse angewendet werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn
als Soll-Temperaturverlauf des ersten Backzyklus der Ist-Temperatur
verlauf verwendet wird, der in einem vorausgehenden Backzyklus mit
Vollbelegung unter Vorgabe eines Anfangs-Soll-Temperaturverlaufs
ermittelt wurde. Die Verwendung des Ist-Temperaturverlaufs eines
vorausgehenden Backzyklus mit Vollbelegung als Soll-Temperaturverlauf
für die nachfolgenden Backzyklen ist beispielsweise in der
DE 195 11 621 C1 beschrieben.
Durch die Verwendung des Ist-Temperaturverlaufs eines Backzyklus mit
Vollbelegung als Soll-Temperaturverlauf wird erreicht, daß der
Soll-Temperaturverlauf auch bei voller Belegung, das heißt bei maximaler
Abkühlung des Backraums, mit der zur Verfügung stehenden Heizleistung
aus geregelt werden kann. Die dabei entstehenden Soll-Temperaturver
läufe sinken zu Beginn des Backzyklus typischerweise stark ab, da der
Ist-Temperaturverlauf in der Lernphase, das heißt während des Backzy
klus mit Vollbelegung, infolge der großen Anzahl der kalten Teigrohlinge
zu Beginn des Backzyklus stark ab sinkt. Wird in einem nachfolgenden
Backzyklus der Backraum nur mit sehr wenigen Teigrohlingen beschickt,
kann der Ist-Temperaturverlauf bei den bisher bekannten Backverfahren
nicht auf dem vorgegebenen Soll-Temperaturverlauf ausgeregelt werden,
da die Temperatur im Backraum wegen der geringeren Anzahl der Tei
grohlinge sehr viel langsamer absinkt als bei Vollbelegung. Infolgedessen
werden die Teigrohlinge bei Teilbelegung über längere Zeit bei einer
höheren Temperatur als der Soll-Temperatur gebacken. Erst wenn die Ist-Tem
peraturkurve die Soll-Temperaturkurve schneidet, das heißt die Ist-Tem
peratur auf das Niveau der Soll-Temperatur abgesunken ist, kann die
Ist-Temperatur durch entsprechende Regeleingriffe, das heißt durch
Ein- und Abschalten des Herds, auf die Soll-Temperatur geregelt werden.
Wird der Backzyklus bei Teilbelegung mit gleicher Backzeit und glei
chem Soll-Temperaturverlauf wie bei Vollbelegung durchgeführt, werden
die Teigrohlinge wegen der höheren Ist-Temperatur zu Beginn des Back
zyklus zu stark gebräunt. Die Abweichung des Backergebnisses vom Soll-Er
gebnis ist dabei um so größer, je weniger Teigrohlinge in den Back
raum eingebracht werden. Deshalb wird der Backzyklus mit Teilbelegung
erfindungsgemäß bereits vorher beendet, nämlich sobald der Ist-In
tegralwert mit dem Soll-Integralwert übereinstimmt. Durch die kürzere
Backzeit wird die höhere Temperatur zu Beginn des Backzyklus ausgegli
chen, so daß sich im Ergebnis unabhängig von der Belegung des Back
raums, ein relativ gleichmäßiges Backergebnis ergibt. Falls die Ist-Tem
peratur niedriger sein sollte als die Soll-Temperatur, wird der Back
zyklus entsprechend verlängert.
Selbstverständlich können auch bei Vorgabe einer derartigen aus einem
vorhergehenden Backzyklus abgeleiteten Soll-Temperaturkurve mehrere
Backabschnitte definiert werden, wobei die Integralwerte der einzelnen
Backabschnitte dann erfindungsgemäß mit den entsprechenden Ab
schnitts-Soll-Integralwerten verglichen werden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird in an sich
bekannter Art der beim Backen mit Vollbelegung ermittelte Ist-Tem
peraturverlauf vor der Anwendung als neuer Soll-Temperaturverlauf
geglättet, was beispielsweise durch die Anwendung einer Spline-Funktion
möglich ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand lediglich beispielhafte Tempera
turverläufe zeigender Figuren näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in schematischer Darstellung den Temperaturverlauf eines
Backzyklus in einem Backofen mit Vollbelegung zur Fest
stellung des Soll-Integralwertes;
Fig. 2 in schematischer Darstellung den Temperaturverlauf in ei
nem Backzyklus mit Vollbelegung gemäß Fig. 1 und in ei
nem Backzyklus mit Teilbelegung bei gleichem
Soll-Temperaturverlauf;
Fig. 3 in schematischer Darstellung die Temperaturverläufe in
Backzyklus mit Voll- und Teilbelegung bei Vorgabe des
gleichen Soll-Temperaturverlaufs, der aus dem Ist-Tem
peraturverlauf in einem vorhergehenden Backzyklus mit
Vollbelegung ermittelt wurde;
Fig. 4 in schematischer Darstellung den Temperaturverlauf eines
Backzyklus mit mehreren Backabschnitten zur Feststellung
der verschiedenen Abschnitts-Soll-Integralwerte;
Fig. 5 in schematischer Darstellung den Temperaturverlauf eines
Backzyklus mit mehreren Backabschnitten, wobei die
Ist-Integralwerte der verschiedenen Backabschnitten mit den
Abschnitts-Soll-Integralwerten der Backabschnitte gemäß
Fig. 4 übereinstimmen.
In der Fig. 1 ist die Temperatur über die Zeit während eines Backzyklus
mit Vollbelegung aufgetragen. Zur besseren Erkennbarkeit ist die Tempe
raturachse gebrochen dargestellt. Der Backzyklus wird unter Vorgabe des
Soll-Temperaturverlaufs 1 durchgeführt. Der Ist-Temperaturverlauf soll
zur Erreichung des gewünschten Backergebnisses möglichst nahe auf den
Soll-Temperaturverlauf 1 ausgeregelt werden. Der
Soll-Temperaturverlauf 1 fällt zwischen den Zeitpunkten t1 und t2 von der
Anfangstemperatur T1 auf die Temperatur T2. Da der Backraum voll
belegt ist und infolge dessen viel Energie von den tiefgefrorenen Teig
rohlingen aufgenommen werden kann, fällt der Ist-Temperaturverlauf zu
Beginn des Backzyklus stark ab und erreicht deshalb bereits kurz nach
dem Zeitpunkt t2 das Temperaturniveau T2. Anschließend wird der
Ist-Temperaturverlauf 2 abgesehen von den unvermeidlichen Regelabwei
chungen durch aktive Regeleingriffe relativ exakt auf den vorgegebenen
Soll-Temperaturverlauf 1 ausgeregelt. Mit Erreichen des Endes des
Backzyklus mit Vollbelegung zum Zeitpunkt tEV ergibt sich der ge
wünschte Bräunungsgrad der Teigrohlinge, so daß der Backzyklus been
det werden kann. Nach Abschluß dieses Backzyklus mit Vollbelegung
wird das Integral des Ist-Temperaturverlaufs 2 über die Zeit vom Beginn
t0 bis zum Ende tEV des Backzyklus berechnet und als Soll-Integralwert
gespeichert. Der Soll-Integralwert entspricht gerade dem Flächeninhalt
der schraffiert dargestellten Fläche 3 unterhalb der Kurve des
Ist-Temperaturverlaufs 2 in den Grenzen zwischen t0 und tEV.
Fig. 2 zeigt den Soll-Temperaturverlauf 1 und den Ist-Temperaturverlauf
2 mit Vollbelegung gemäß Fig. 1. Zusätzlich ist der Ist-Temperatur
verlauf 4 eines Backzyklus mit Teilbelegung angetragen, der ebenfalls
unter Vorgabe des Soll-Temperaturverlaufs 1 durchgeführt wird. Infolge
der geringeren Anzahl von tiefgefrorenen Teigrohlingen im Backraum
fällt der Ist-Temperaturverlauf 4 zu Beginn des Backzyklus sehr viel
langsamer, so daß die Teigrohlinge über eine längere Zeit hinweg bei
einer höheren Ist-Temperatur als die vorgegebene Soll-Temperatur
gebacken werden. Erst wenn der Ist-Temperaturverlauf 4 den
Soll-Temperaturverlauf 1 auf dem Temperaturniveau T2 schneidet, kann er
durch entsprechende aktive Regeleingriffe abgesehen von den unver
meidlichen Regelabweichungen auf die vorgegebene Soll-Temperatur
geregelt werden.
Erfindungsgemäß wird der Ist-Integralwert, das heißt der Flächeninhalt
der punktierten Fläche 5 unterhalb der Kurve des Ist-Temperaturverlaufs
4, permanent berechnet. Sobald der Wert des Flächeninhalts der Fläche 5
mit dem Wert des Flächeninhalts der Fläche 3 übereinstimmt, daß heißt
Soll-Integralwert und aktueller Ist-Integralwert gleich sind, wird der
Backzyklus mit Teilbelegung zum Zeitpunkt tET beendet. Die Dauer des
Backzyklus bis zum Zeitpunkt tET ist also nicht fest vorgegeben, sonder
ergibt sich durch den Vergleich des aktueller Ist-Integralwert mit dem
vorgegebenen Soll-Integralwert. Dadurch, daß der Backzyklus mit Teil
belegung zu Beginn des Backzyklus eine höhere Ist-Temperatur als die
Soll-Temperatur aufweist und zum Ausgleich dafür früher beendet wird,
ergeben sich im Ergebnis im wesentlichen übereinstimmende Backergeb
nisse bei Teil- und Vollbelegung.
Die Größe der den Soll-Integralwert repräsentierenden Fläche 3 und der
den Ist-Integralwert repräsentierenden Fläche 5 stimmen erfindungsge
mäß miteinander überein. In der graphischen Darstellung der Fig. 2 folgt
daraus, daß die mit Kreuzschraffur gekennzeichnete Fläche 6 zwischen
dem Ist-Temperaturverlauf 2 bei Vollbelegung und dem Ist-Tem
peraturverlauf 4 bei Teilbelegung gerade der Größe der schraffiert
gekennzeichneten Fläche 7 entspricht, die seitlich von den beiden End
zeitpunkten tET und tEV, von unten durch die Zeitachse und von oben
durch den Ist-Temperaturverlauf 2 begrenzt wird. Die einzelnen Flächen
abschnitte der Fläche 6 müssen dabei mit richtigen Vorzeichen aufaddiert
werden.
Fig. 3 zeigt den Ist-Temperaturverlauf 8 bei Vollbelegung und den Ist-Tem
peraturverlauf 9 bei Teilbelegung unter Vorgabe des gleichen
Soll-Temperaturverlaufs 12. Der Soll-Temperaturverlauf 12 entspricht einem
typischen Soll-Temperaturverlauf, wie er gewonnen wird, wenn als
Soll-Temperaturverlauf der Ist-Temperaturverlauf verwendet wird, der in
einem vorausgehenden Backzyklus mit Vollbelegung unter Vorgabe eines
Anfangs-Soll-Temperaturverlaufs ermittelt wurde.
Der Ist-Temperaturverlauf 8 bei Vollbelegung verläuft zu Beginn des
Backzyklus sehr viel enger am Soll-Temperaturverlauf 12 als der Ist-Tem
peraturverlauf 9 bei Teilbelegung. Zum Ausgleich der höheren
Backtemperaturen zu Beginn des Backzyklus wird der Backzyklus mit
Teilbelegung bereits zum Zeitpunkt tET beendet, der durch die Überein
stimmung des aktuellen Ist-Integralwertes mit dem Soll-Integralwert
bestimmt wird.
Wegen der erfindungsgemäßen Übereinstimmung der Integralwerte
unterhalb der Kurven des Ist-Temperaturverlaufs 8 bei Vollbelegung und
dem Ist-Temperaturverlauf 9 bei Teilbelegung entspricht die kreuzschraf
fierte Fläche 10 zwischen den beiden Ist-Temperaturverläufen gerade der
schraffierten Fläche 11 zwischen den beiden Endzeitpunkten tET und tEV.
Die einzelnen Flächenabschnitte der Fläche 10 müssen dabei mit richti
gen Vorzeichen aufaddiert werden.
In der Fig. 4 ist die Temperatur über die Zeit während eines Backzyklus
mit drei Backabschnitten A1, A2 und A3 aufgetragen. Der Backzyklus
wird unter Vorgabe des stufenförmigen Soll-Temperaturverlaufs 13
durchgeführt. Die drei Backabschnitte A1, A2 und A3 sind jeweils durch
die Backtemperaturen TA1, TA2 und TA3 als Backparameter gekennzeich
net, wobei die Dauer der Abschnitte durch die definierte Abfolge der
Zeitabschnitte tA1, tA2 und tA3 vorgegeben ist. Selbstverständlich können
weitere Backparameter für die drei Backabschnitte A1, A2 und A3 defi
niert sein. Nach Abschluß des Backzyklus wird das Integral des Ist-Tem
peraturverlaufs 14 über die Zeit für jeden einzelnen der Backab
schnitte A1, A2 und A3 berechnet und diese drei Werte als Abschnitts-
Soll-Integralwerte gespeichert. Die drei Abschnitts-Soll-Integralwerte
entsprechen dabei gerade dem Flächeninhalt der schraffiert dargestellten
Flächen 15, 16 und 17 unterhalb der Kurve des Ist-Temperaturverlaufs 14
in den jeweiligen Abschnittsgrenzen.
In der Fig. 5 ist die Temperatur über die Zeit während eines Backzyklus
mit den drei Backabschnitten A'1, A'2 und A'3 aufgetragen, wobei die
Backparameter der Backabschnitten A'1, A'2 und A'3 einerseits und A1,
A2 und A3 anderseits, insbesondere die jeweiligen Backtemperaturen TA1,
A2 und TA3, miteinander übereinstimmen. Allerdings wird Dauer der drei
Backabschnitte A'1, A'2 und A'3 nicht durch eine Abfolge definierter
Zeitabschnitte vorgegeben, sondern wird durch die drei Abschnitts-Soll-In
tegralwerte bestimmt. Zur Bestimmung der Dauer der einzelnen Back
abschnitten A'1, A'2 und A'3 wird der aktuelle Ist-Integralwert unter der
Ist-Temperaturkurve 18 permanent oder in definierten Zeitabständen
berechnet und mit dem Abschnitts-Soll-Integralwert des entsprechenden
Backabschnitts A1, A2 oder A3 aus dem ersten Backzyklus verglichen.
Sobald beide Werte miteinander übereinstimmen, ist der entsprechende
Backabschnitt A'1, A'2 oder A'3 beendet und der Backzyklus wird mit den
Backparametern des nächsten Backabschnitts fortgesetzt. Um die Inte
gralwerte richtig vergleichen zu können, wird der Anfangswert des Ist-In
tegralwertes zu Beginn jedes Backabschnitts auf Null gesetzt. Am Ende
des letzten Backabschnitts A'3 ist der gesamte Backzyklus beendet.
Im Ergebnis entsprechen die drei Abschnitts-Integralwerte der Backab
schnitte A'1, A'2 und A'3 gerade dem Flächeninhalt der schraffiert darge
stellten Flächen 19, 20 und 21 unterhalb der Kurve des Ist-Tem
peraturverlaufs 18 in den jeweiligen Abschnittsgrenzen. Die Flä
cheninhalte der Flächen 19 und 15, 20 und 16, sowie 21 und 17 stimmen
erfindungsgemäß jeweils paarweise miteinander überein.
Der Verlauf der Soll-Temperaturkurve 22 ergibt sich aus den Backtempe
raturen TA1, TA2 und TA3 und der Dauer der Backabschnitte A'1, A'2 und
A'3, wobei die Dauer der Backabschnitte nicht fest vorgegeben ist,
sondern vom Ist-Temperaturverlauf abhängt, da dieser das Erreichen der
jeweiligen Abschnitts-Soll-Integralwerte bestimmt.
Claims (5)
1. Verfahren zum Betrieb eines Backofens, insbesondere mit unter
schiedlicher Belegung, wobei der Ist-Temperaturverlauf im Back
ofen meßbar und die Heizleistung des Backofens in Abhängigkeit
von einem vorgegebenen Soll-Temperaturverlauf regelbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- - zunächst der Backofen in einem ersten Backzyklus, insbesondere mit voller Belegung, entsprechend einem vorgegebenen Soll-Temperaturverlauf (1, 12) gefahren wird,
- - gleichzeitig der Ist-Temperaturverlauf (2, 8) ermittelt und gespei chert wird,
- - nach Abschluß des ersten Backzyklus das Integral des Ist-Tem peraturverlaufs (2, 8) über die Zeit vom Beginn (t0) bis zum Ende (tEV) des Backzyklus berechnet und als Soll-Integralwert ge speichert wird, und
- - während der weiteren Backzyklen, insbesondere beim Betrieb mit Teilbelegung, das Integral des aktuelle Ist-Temperaturverlaufs (4, 9) über die Zeit permanent oder zumindest in definierten Zeitab ständen als Ist-Integralwert berechnet wird, wobei sobald der aktu elle Ist-Integralwert den Soll-Integralwert überschreitet das Ende (tET) des aktuellen Backzyklus erreicht ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- - der erste Backzyklus mehrere in definierten Zeitabständen aufein ander folgende Backabschnitte (A1, A2, A3) aufweist, wobei jedem Backabschnitt (A1, A2, A3) bestimmte Backparameter, insbesonde re bestimmte Soll-Temperaturverläufe (TA1, TA2, TA3), zugeordnet sind,
- - nach Abschluß des ersten Backzyklus der Ist-Temperaturverlauf (14) gespeichert und für jeden einzelnen Backabschnitt (A1, A2, A3) ein Abschnitts-Soll-Integralwert (15, 16, 17) in den Ab schnittsgrenzen berechnet wird, und
- - während der weiteren Backzyklen, deren Backabschnitte (A'1, A'2, A'3) die gleichen Backparameter aufweisen wie die Backab schnitte (A1, A2, A3) des erste Backzyklus, das Integral des aktu elle Ist-Temperaturverlaufs (18) über die Zeit permanent oder zu mindest in definierten Zeitabständen als Ist-Integralwert berechnet wird, wobei sobald der aktuelle Ist-Integralwert den Abschnitts- Soll-Integralwert (15, 16, 17) des entsprechenden Backabschnitts überschreitet zum jeweils nächsten Backabschnitt übergegangen wird, und wobei beim Übergang von einem Backabschnitt zum nächsten Backabschnitt der Ist-Integralwert auf den Wert Null zu rückgesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Integral des Ist-Temperaturverlaufs über die Zeit durch
Anwendung eines numerischen Verfahrens in einer Auswerteeinheit
berechnet oder angenähert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Soll-Temperaturverlauf (12) des ersten Backzyklus der
Ist-Temperaturverlauf verwendet wird, der in einem vorausgehenden
Backzyklus mit Vollbelegung unter Vorgabe eines Anfangs-Soll-Tem
peraturverlaufs ermittelte wurde.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der beim Backen mit Vollbelegung ermittelte Ist-Temperatur
verlauf vor der Anwendung als neuer Soll-Temperaturverlauf (12)
geglättet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998139008 DE19839008C2 (de) | 1998-08-27 | 1998-08-27 | Backverfahren mit Überwachung einer Energiekenngröße |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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