DE10232997A1 - Backofen mit hoher Kapazität - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Backofensystem 1, insbesondere zur gewerblichen Anwendung, das einen Wagenofen 10 mit einem Backraum 20 zur Aufnahme von Rollwagen 100, 110, 120 aufweist sowie mindestens einen Rollwagen 100, 110, 120, zur etagenartigen Aufnahme von Backblechen 130 oder Backformen, wobei die Backbleche 130 oder die Backformen die Backwaren 150 aufnehmen können, und einen oder mehrere beheizbare Radiatoren 200, die im Wesentlichen horizontal in den Backraum 20 hineinragen, wobei der Backraum 20 und die Radiatoren 200 so bereitgestellt werden, dass der Backraum 20 mehr als zwei Rollwagen 100, 110, 120 aufnehmen kann.

Description

  • 1. Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen Backofen zum Backen von Backwaren, insbesondere einen Backofen für Bäckereien, der mit mehreren Rollwagen beschickbar ist.
  • Im Stand der Technik werden Backöfen, die mit Rollwagen beschickt werden, als Wagenofen bezeichnet. Grundsätzlich sind zwei verschiedene Arten von Wagenöfen bekannt. Zum einen gibt es sogenannte Stikkenöfen in denen die Backwaren durch zirkulierende Heißluft gebacken werden. Solche Wagenöfen backen hauptsächlich nach dem Konvektionsprinzip. Zum anderen sind sogenannte Radiatoren-Wagenöfen bekannt, bei denen plattenförmige Heizelemente – sogenannte Radiatoren – in den Backraum ragen. Solche Backöfen backen hauptsächlich durch Wärmestrahlung und Wärmeleitung.
  • Bei beiden Backofentypen befinden sich die zu backenden Backwaren auf Backblechen oder in Backformen, die etagenförmig auf einem rollbaren Rollwagen angeordnet sind. Zum Backen der Backwaren werden zunächst die Teigrohlinge auf die einzelnen Backbleche gelegt. Diese Backbleche werden dann in den Rollwagen eingeschoben, welcher dann zum eigentlichen Backen in den Backraum des Wagenofens eingeschoben wird. Nach dem Schließen der Backofentür wird das Backprogramm gestartet. Der Backvorgang läuft nun programmgesteuert ab. Nach dessen Beendigung kann zur Entnahme der fertigen Backwaren die Backraumtür geöffnet, und der oder die Rollwagen können aus dem Wagenofen entnommen werden. Die Backwaren verbleiben, zum Abkühlen, üblicherweise auf dem Rollwagen.
  • Die hier angesprochenen Radiatoren-Wagenöfen backen die Backwaren durch in den Backraum hineinragende Radiatoren. Diese Radiatoren werden entweder mit heißem Wasserdampf, Heizgasen oder Thermoöl beheizt. Falls Thermoöl als Wärmeträger benutzt wird, wird dieses üblicherweise mittels eines extern angeordneten öl- oder gasbetriebenen Heizaggregat aufgeheizt und drucklos durch ein geschlossenes Rohrsystem gepumpt. Die öldurchflossen Radiatoren erhitzen den Backraum und geben die Wärme an die Backwaren weiter.
  • Die Radiatoren ragen horizontal in den Backraum hinein und definieren dadurch einzelne Backetagen eines Radiatoren-Wagenofens. Beim Einschieben eines Rollwagens wird über jeden Radiator ein Backblech oder mehrere Backformen geschoben. Dadurch überträgt sich die Wärme dieses Radiators per Wärmestrahlung auf das Backblech und die Backformen und auf die darauf oder darin befindlichen Backwaren. Gleichzeitig wird über den jeweils über den Backwaren angeordneten Radiator die Wärme per Wärmestrahlung auf die darunter befindlichen Backwaren übertragen. Durch den somit sehr guten Wärmeübergang zwischen den Radiatoren und den Backwaren kann die Backraumtemperatur verhältnismäßig niedrig gehalten werden. Dies wirkt sich vorteilhaft auf die Qualität der Backwaren aus. Weiterhin wird mit einem Radiatoren-Wagenofen ein geringerer Energieverbrauch, verglichen mit konvektiven Backöfen, erzielt. Die hohe Wärmekapazität eines Radiatoren-Wagenofens erlaubt zudem einen hohen Durchsatz, da er nach der Entnahme der fertiggebackenen Backwaren nicht so schnell auskühlt wie ein konvektiver Wagenofen.
  • Solche thermoölbeheizten Wagenöfen bieten sich daher für Bäckereibetriebe an, die auf geringer Standfläche einen möglichst hohen Durchsatz an Backwaren erzielen wollen.
  • Der Backraum eines solchen Wagenofens nach dem Stand der Technik ist so ausgelegt, dass die Backwaren auf einem oder zwei Rollwagen gleichzeitig gebacken werden können. Die Abmaße der Rollwagen orientieren sich an genormten Backblechen, die üblicherweise die Abmaße 60 × 80 cm oder 60 × 100 cm haben. Bei 10 Etagen steht somit pro Wagenofen eine nutzbare Backfläche von ca. 10–12 qm zur Verfügung. Wird mehr Backfläche benötigt, werden üblicherweise mehrerer solcher Backöfen eingesetzt. Dadurch fallen natürlich die Kosten für die weiteren Wagenöfen an und auch der Raumbedarf erhöht sich entsprechend.
  • Somit ergibt sich aus dem Stand der Technik, das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende technische Problem, einen Radiatoren-Wagenofen bereitzustellen, der eine vergrößerte Backfläche aufweist.
  • 3. Zusammenfassung der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung löst dieses Problem durch ein Backofensystem insbesondere zur gewerblichen Anwendung, das einen Wagenofen mit einem Backraum zur Aufnahme von Rollwagen aufweist, sowie mindestens einen Rollwagen, zur etagenartigen Aufnahme von Backblechen, wobei die Backbleche die Backwaren aufnehmen können, und einen oder mehrere beheizbare Radiatoren, die im wesentlichen horizontal in den Backraum hineinragen, wobei der Backraum und die Radiatoren so bereitgestellt werden, dass der Backraum mehr als zwei Rollwagen aufnehmen kann. Dadurch läßt sich, mit nur einem Wagenofen, eine größere Menge an Backwaren in der gleichen Zeit backen. Somit kann die Anzahl der Wagenöfen reduziert werden. Weiterhin sinken dadurch die Fixkosten pro nutzbarer Backfläche.
  • Patentschutz wird außerdem begehrt für einen Wagenofen an sich, der einen Backraum zur Aufnahme von Rollwagen und einen oder mehrere beheizbare Radiatoren aufweist, die im wesentlichen horizontal in den Backraum hineinragen, wobei der Backraum und die Radiatoren so bereitgestellt werden, dass der Backraum mehr als zwei Rollwagen aufnehmen kann.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform des Backofensystems weisen die Radiatoren zusätzlich zu Heizkanälen Verstärkungselemente auf. Aufgrund des vergrößerten Backraums sind die Radiatoren länger als bei einem Wagenofen der maximal zwei Rollwagen aufnehmen kann. Die Verstärkungselemente verhindern ein übermäßiges Durchbiegen der frei in den Backraum hineinragenden Radiatoren.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Backofensystems sind die Radiatoren im wesentlichen aus zwei Blechen gefertigt. Bevorzugt werden die Bleche durch Tiefziehen oder Blasformen (Aufblasen) gefertigt. Dadurch ist es möglich, einen einfachen konstruktiven Aufbau eines flächigen Radiators zu schaffen. Die Heizkanäle können direkt in das Blech eingeformt werden was den Radiator in seiner Herstellung kostengünstig macht.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Verstärkungselemente der Radiatoren als Hohlprofile ausgebildet. Dadurch wird ein hoher Biegewiderstand bei vergleichsweise geringer Masse der Radiatoren erreicht.
  • In einer weitem bevorzugten Ausführungsform sind die Verstärkungselemente als Vollprofile ausgebildet. Dadurch wird ein hoher Biegewiderstand bei vergleichsweise geringer vertikaler Ausdehnung der Radiatoren erreicht.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Verstärkungselemente rippenförmig ausgebildet. In einer weiteren Ausführungsform bestehen die rippenförmigen Verstärkungselemente aus einem Blechfalz. Diese rippenförmigen Verstärkungselemente oder Falze lassen sich zusammen mit den Heizkanälen in das Rohmaterial der Radiatoren einbringen. Dadurch wird eine kostengünstige Herstellung ermöglicht.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Verstärkungselemente zwischen den Heizkanälen angeordnet. Bevorzugt sind die Verstärkungselemente im Bereich der Kanten der Radiatoren angeordnet.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Radiatoren an der rückwärtigen Seite des Backraums befestigt und ragen freitragend in den Backraum hinein. Durch diese freitragende Ausführungsform ist es möglich, Rollwagen mit Backblechen von vorne in den Backraum einzuschieben, so dass die Radiatoren sich zwischen die Backbleche schieben.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform finden sich die Radiatoren bei eingeschobenen Rollwagen direkt unterhalb der möglichen Backbleche. Dadurch wird jedes einzelne Backblech von seinem darunter liegenden Radiator beheizt und die Backwaren werden durch den darüber liegenden Radiator mit Oberhitze versorgt.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden die Radiatoren mit Thermoöl durchströmt. Das Thermoöl hat eine hohe Wärmekapazität, somit sind die Radiatoren bei guter Wärmeübertragung verhältnismäßig leicht.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Rollwagen mittels Kupplungen aneinandergekuppelt. Somit können die Rollwagen gemeinsam aus dem Ofen gezogen werden.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden die Rollwagen automatisch oder halbautomatisch in den Backraum ein- oder ausgefahren. Dadurch wird der Bediener des Ofens von der körperlich anstrengenden Tätigkeit des Einbringens und Herausziehens der Rollwagen entlastet. Weiterhin sinkt dadurch das Verbrennungsrisiko für den Bediener.
  • Im folgenden werden die bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung und unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Darin zeigt:
  • 1: eine seitliche Querschnittsansicht eines Backsystems mit thermoölbeheizten Radiatoren;
  • 2: eine horizontale Querschnittsansicht durch einen Backofen des Backsystems nach dem Stand der Technik;
  • 3: eine horizontale Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Backofens mit drei eingebrachten Rollwagen;
  • 4a: eine Unteransicht eines thermoöldurchflossenen Radiators mit Verstärkungsfalzen an den Kanten;
  • 4b: eine Querschnittsansicht des Radiators aus 4a entlang des Schnittes A-A;
  • 4c: eine Querschnittsansicht der zwei Ausgangsbleche des Radiators aus 4a entlang des Schnittes A-A;
  • 5a: eine Unteransicht eines thermoöldurchflossenen Radiators mit rippenförmig ausgebildeten Verstärkungselementen;
  • 5b: eine Querschnittsansicht des Radiators aus 5a entlang des Schnittes A-A;
  • 5c: eine Querschnittsansicht der geformten Ausgangsbleche des Radiators aus 5a entlang des Schnittes A-A;
  • 6a: eine Unteransicht eines thermoöldurchflossenen Radiators mit als Blechfalz ausgebildeten rippenförmigen Verstärkungselementen;
  • 6b: eine Querschnittsansicht des Radiators aus 6a entlang des Schnittes A-A;
  • 6c: eine Querschnittsansicht der Ausgangsbleche des Radiators aus 6a entlang des Schnittes A-A.
  • 5. Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
  • Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Backofensystems wird im Folgenden mit Hilfe der Figuren erläutert.
  • 1 zeigt einen thermoölbeheizten Wagenofen 10 und ein Heizaggregat 70, die ein Backofensystem 1 bilden. Der Wagenofen 10 besteht aus einem Backraum 20, horizontal in den Backraum 20 hineinragenden Radiatoren 200 und einer Backraumtür 40. Der Wagenofen 10 wird über die thermoöldurchflossenen Radiatoren 200 beheizt. Das Thermoöl 50 (hier dunkel dargestellt) zirkuliert in einem Thermoölkreislauf 60 und wird in dem Heizaggregat 70 auf eine gewünschte Temperatur aufgeheizt. Dann fliest es drucklos durch den Thermoölkreislauf 60 und durch die Heizkanäle 210 jedes Radiators 200. Dabei gibt das Thermoöl Wärme über die Radiatoren 200 ab.
  • 2 zeigt eine horizontale Querschnittsansicht durch einen Wagenofen 10 nach dem Stand der Technik. In 2 ist dargestellt, wie in den Backraum 20 des Wagenofens 10 zwei Rollwagen 100, 110 eingeschoben sind. Zum Backen von Backwaren 150 wird der Teig der Backwaren 150 auf Backblechen 130 angeordnet. Diese Backbleche 130 werden etagenförmig übereinander in einen der Rollwagen 100, 110 eingeschoben. Beispielsweise kann ein Rollwagen 100, 110 zum Backen mit zehn Backblechen 130 bestückt werden. Bei einer Backblechgröße von 60 cm × 80 cm und einem Wagenofen 10 mit zehn Etagen, steht eine Backfläche von 4,8 qm pro Rollwagen 100, 110 zur Verfügung. Bei einer Backblechgröße von 60 cm × 100 cm ergibt sich eine nutzbare Backfläche von sechs qm pro Rollwagen 100, 110. Wie in 2 zu sehen, ist es bislang möglich ma ximal zwei Rollwagen 100, 110 quer in einen Wagenofen 10 einzubringen. Somit kann gleichzeitig auf einer Backfläche von maximal 12 qm gebacken werden.
  • Die Rollwagen 100, 110 sind mit hitzebeständigen dreh- und lenkbaren Rollen ausgestattet, so dass sie zum Transport der Backwaren in der Bäckerei dienen können. Üblicherweise werden die Backbleche 130 mit fertiggebackenen Backwaren 150 zum Abkühlen auf den Rollwagen 100, 110 belassen. Zum bequemen Herausziehen der Rollwagen 100, 150 aus dem Wagenofen 10 können diese mittels einer Kupplung 140 aneinander gekuppelt werden. Somit läßt sich auch der hintere Rollwagen 110 leicht aus dem Wagenofen 10 ziehen.
  • 3 zeigt eine horizontale Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Wagenofens 10. Der Wagenofen 10 nach 3 zeichnet sich dadurch aus, dass er drei Rollwagen 100, 110, 120 aufnehmen kann. Der Wagenofen 10 ist daher wesentlich länger gebaut. Da ein dritter Rollwagen 120 im Backraum 20 des Wagenofens 10 aufgenommen werden kann, erhöht sich die nutzbare Backfläche um 50%. Dabei entstehen nur geringe Mehrkosten durch die größere Ausführung des Wagenofens 10.
  • Obwohl in 3 ein Wagenofen 10 dargestellt ist, der drei Rollwagen 100, 110, 120 aufnehmen kann, beschränkt sich die vorliegende Erfindung nicht nur auf drei Rollwagen 100, 110, 120, sondern jede beliebige Anzahl größer als zwei. Dabei wird von bekannten und üblichen Rollwagengrößen ausgegangen, deren Maße sich an gebräuchlichen Backblechen 130 und Backformen orientieren, aber auch Sondermaße zulassen.
  • Prinzipbedingt sind im Backraum 20 eines thermoölbeheizten Wagenofens 10 horizontale Radiatoren 200 angeordnet. Wie schon beschrieben, ist bevorzugt unter jedem Backblech 130 ein Radiator 200 angeordnet. Da die Rollwagen 100, 110, 120 mit den Backblechen 130 von vorne durch die Backraumtür 40 in den Backraum 20 des Wagenofens 10 hineingeschoben werden, dürfen die Radiatoren 200 nur so breit sein, dass die äußeren Rahmen 150 der Rollwagen 100, 110, 120 an den Kanten der Radiatoren 200 vorbeigeschoben werden können. Die Radiatoren 200 sind an der rückwärtigen Seite des Backraums 20 befestigt und ragen freitragend in den Backraum 20 hinein.
  • Die Radiatoren 200 sind durch diese Art der Befestigung und ihr Eigengewicht einer Biegebelastung ausgesetzt. Weiterhin muss bei der Dimensionierung der Radiatoren 200 die Temperatur berücksichtigt werden. Bevorzugt weisen die Radiatoren 200 daher zusätzlich zu ihren Heizkanälen 210 zusätzliche Verstärkungselemente 220, 270, 280, 290 auf. Durch diese Verstärkungselemente 220, 270, 280, 290 wird der Biegewiderstand der Radiatoren 200 soweit erhöht, damit sie sich nur bis zu einem zulässigen Maß durchbiegen. Eine Erhöhung des Biegewiderstandes durch Verstärkungselemente 220, 270, 280, 290 ist besonders bei erfindungsgemäßen Wagenöfen für drei oder mehr Rollwagen notwendig, da sich die Belastung auf die Radiatoren 200, bedingt durch ihre vergrößerte Länge, stark erhöht.
  • Bevorzugt werden an den Radiatoren 200 Verstärkungselemente 220, 270, 280, 290 angebracht, die den Biegewiederstand der Radiatoren 200 erhöhen. Solche Verstärkungselemente 220, 270, 280, 290 könnten z.B. eckige oder runde Stahlrohre oder Stahlprofile sein, die an dem Radiator 200 durch löten, schweißen, schrauben, kleben, nieten oder durch ein beliebiges anderes Befestigungsverfahren angebracht werden. Solche Verstärkungselemente 220, 270, 280, 290 aus Stahlrohren oder Stahlprofilen erhöhen allerdings auch das Eigengewicht der Radiatoren 200. Weiterhin wird dadurch auch der zur Verfügung stehende Backraum eingeschränkt.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführüngsform werden die Radiatoren 200 im wesentlichen aus zwei Blechen 250, 260 gefertigt. Die zur Beheizung notwendigen Heizkanäle 210 werden direkt in die Bleche eingeformt. Die 4a zeigt einen solchen Radiator 200 in einer Ansicht von unten. In der 4a wird bei spielhaft ein Heizkanal 210 gezeigt, der nur aus einer Schleife besteht. Der Heizkanal 210 kann auch aus mehreren beliebig gewundenen Schleifen bestehen oder beliebig anders auf dem Radiator 200 angeordnet sein. Durchmesser und Länge der Heizkanäle 210 auf den Radiatoren 200 werden so bestimmt, dass die erforderliche Wärmemenge an den Backraum 20 und damit an die Backwaren 150 übertragen werden kann. Bevorzugt werden die Heizkanäle 210 durch Tiefziehen oder Auflasen (Blasformen) in die Bleche eingebracht.
  • Die 4b zeigt einen Querschnitt entlang des Schnittes A-A des in 4a dargestellten Radiators 200. Es sind Heizkanäle 210 dargestellt, die von dem Thermoöl 50 durchflossen werden.
  • Die 4c zeigt die beiden Ausgangsbleche 250 und 260 aus denen der Radiator 200 aus 4a und 4b gefertigt wurde. Auf ein tiefgezogenes Blech 260 wird ein im wesentlichen unverformtes 250 aufgelegt und miteinander verbunden. Das Blech 250 kann aber auch symmetrisch zum Blech 260 geformt sein und ebenfalls Dieses Verbinden geschieht üblicherweise durch Schweißen, insbesondere durch Rollnahtschweißen, löten oder ein anderes beliebiges Verfahren zum Verbinden von Blechen.
  • Wie in 4b zu sehen, hat der Radiator 200 eine im wesentlichen glatte Oberseite 230 und eine durch die Heizkanäle und Verstärkungselemente strukturierte Unterseite 240. Durch die im wesentliche glatte Oberseite 230 wird sichergestellt, dass der Wärmeübergang zwischen der Oberseite 230 des Radiators 200 und der Unterseite des darüber liegenden Backblechs 130 möglichst gut und gleichmäßig erfolgt. Durch das Aufheizen der Backbleche 130 wird an die Backwaren 150 Unterhitze abgegeben. Da das Backblech 130 nicht direkt auf der Oberseite 230 des Radiators 200 aufliegt, wird die Wärme überwiegend per Strahlung übertragen.
  • Die Unterseite 240 des Radiators 200 gibt ihre Wärme an die darunter liegenden Backwaren 150 vorzugsweise durch Wärmestrahlung ab. Die Backwaren werden daher auch mit Oberhitze gebacken. Durch die strukturierte Oberfläche 240 des Radiators 200 wird die Wärmestrahlung gestreut und die Backwaren 150 gleichmäßig von oben erhitzt.
  • Wie in 4b dargestellt, umfasst der Radiator 200 Verstärkungselemente 220 die im Bereich der Kanten angeordnet sind. In dieser bevorzugten Ausführungsform sind die Verstärkungselemente 220 als umgebogene Kanten des unteren Radiatorbleches 260, oder als ein Blechfalz 220 ausgebildet. Der Blechfalz 220 entsteht beispielsweise durch ein Umschlagen des Bleches im Bereich der Längskanten der Radiatoren und durch nachfolgendes Umbiegen nach unten.
  • In 5a bis 5c ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform eines verstärkten Radiators 200 dargestellt. Die 5a zeigt die Unterseite eines Radiators 200 mit Heizkanälen 210 und Verstärkungselementen 270, 280 die als Hohlprofile ausgebildet sind. Diese Hohlprofile 270, 280 haben den Vorteil, dass sie sich fertigungstechnisch in einem Arbeitsgang mit den Heizkanälen 210 herstellen lassen. Weiterhin erhöhen sie signifikant die Biegesteifigkeit des Radiators 200 ohne zusätzliches Gewicht zu verursachen.
  • Das Verstärkungselement 280 ist zwischen den Heizkanälen 210 angeordnet, die Verstärkungselemente 270 außerhalb der Heizkanäle 210. Der Querschnitt der Verstärkungselemente 270, 280 ist, wie in 5b dargestellt, bevorzugt halbkreisförmig. Sie könnten jedoch auch in jedem anderen Querschnitt ausgeführt sein. Die 5a zeigt weiterhin, dass die Verstärkungselemente 270, 280 vorzugsweise parallel zur Längsachse des Radiators 200 angeordnet sind.
  • Die 5c zeigt wiederum ein oberes im wesentlichen unverformtes Blech 250 und ein zweites unteres Blech 260 mit eingeprägten Heizkanälen 210 und Ver stärkungselementen 270, 280. Werden die beiden Bleche 250, 260 aufeinander gelegt und miteinander verbunden, erhält man den Radiator 200 aus 5b.
  • Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Radiatoren 200 ist in den 6a6c gezeigt. Die 6a zeigt die Unterseite eines Radiators 200 mit Heizkanälen 210 und zwei Verstärkungselementen 290, die als Blechfalz 290 ausgebildet sind. In 6a sind zwei Blechfalze 290 dargestellt, es können aber beliebige weitere Blechfalze 290 vorhanden sein. Die 6b zeigt eine Querschnittsansicht des Radiators 200 entlang des Schnittes A-A aus 6a.
  • Wie in 6c dargestellt, besteht der Radiator 200 auch in dieser bevorzugten Ausführungsform aus zwei Blechen 250, 260 wobei das untere Blech 260 zusätzlich zu den eingeprägten Heizkanälen 210 auch Blechfalze 290 aufweist. Die Blechfalze 290 erstrecken sich bevorzugt über die gesamte Länge des Radiators 200 und verstärken seinen Biegewiderstand. Die Heizkanäle 210 und die Falze 290 werden durch entsprechendes Tiefziehen und Falten des unteren Bleches 260 hergestellt. Um den Radiator 200 aus 6a zu erhalten, wird das obere Blech 250 mit dem unteren Blech 260 verbunden. Dadurch entsteht eine leichte, und dennoch stabile Konstruktion für einen freitragenden Radiator 200.
  • Die oben beschriebenen Radiatoren 200 werden im geeigneten Abstand mit geeigneten Befestigungsmitteln an der rückwärtigen Seite des Backraums 20 des Wagenofens 10 befestigt. Die Befestigungsmittel (nicht dargestellt) sind so ausgelegt, dass sie das Gewicht eines ölgefüllten Radiators sicher tragen. Die Anzahl der Radiatoren 200 und ihre Montagehöhe innerhalb des Backraumes 20 variiert mit der gewünschten Nutzhöhe je Etage, d.h. wie viel Höhe zwischen Backblech 130 und der Unterseite 230 des darüberliegenden Radiators 200 gewünscht wird.
  • 1
    Backofensystem
    10
    Wagenofen
    20
    Backraum
    40
    Backraumtür
    50
    Thermoöl
    60
    Thermoölkreislauf
    70
    Heizaggregat
    100
    erster Rollwagen
    110
    zweiter Rollwagen
    120
    dritter Rollwagen
    130
    Backblech
    140
    Kupplung
    150
    Backwaren
    200
    Radiatoren
    210
    Heizkanäle
    220
    Verstärkungselement Blechfalz
    230
    Oberseite des Radiators
    240
    Unterseite des Radiators
    250
    Oberes Blech
    260
    Unteres Blech
    270
    Verstärkungselement Hohlprofil
    280
    Verstärkungselement Hohlprofil
    290
    Verstärkungselement Blechfalz

Claims (15)

  1. Backofensystem (1), insbesondere zur gewerblichen Anwendung, aufweisend: a) einen Wagenofen (10) mit einem Backraum (20), zur Aufnahme von Rollwagen (100, 110, 120); b) mindestens einen Rollwagen (100, 110, 120), zur etagenartigen Aufnahme von Backblechen (130) oder Backformen, wobei die Backbleche (130) oder Backformen Backwaren (150) aufnehmen können; c) einen oder mehrere beheizbare Radiatoren (200), die im wesentlichen horizontal in den Backraum (20) hineinragen; wobei d) der Backraum (20) und die Radiatoren (200) so bereitgestellt werden, dass der Backraum (20) mehr als zwei Rollwagen (100, 110, 120) aufnehmen kann.
  2. Backofensystem (1) nach Anspruch 1, wobei die Radiatoren (200) zusätzlich zu Heizkanälen (210) Verstärkungselemente (220, 270, 280, 290) aufweisen.
  3. Backofensystem (1) nach Anspruch 2, wobei die Radiatoren (200) im wesentlichen aus zwei Blechen (250, 260) gefertigt sind.
  4. Backofensystem (1) nach Anspruch 3, wobei die Bleche (250, 260) der Radiatoren (200) durch Tiefziehen oder Blasformen gefertigt sind.
  5. Backofensystem (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die Radiatoren (200) auf ihrer Oberseite (230) im wesentlichen eben sind und an ihrer Unterseite (240) Heizkanäle (210) und Verstärkungselemente (220, 270, 280, 290) aufweisen.
  6. Backofensystem (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei die Verstärkungselemente (270, 280) als Hohlprofile ausgebildet sind.
  7. Backofensystem (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei die Verstärkungselemente (270, 280) als Vollprofile ausgebildet sind.
  8. Backofensystem (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, wobei die Verstärkungselemente (220, 290) aus einem Blechfalz bestehen.
  9. Backofensystem (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 8, wobei die Verstärkungselemente (280) zwischen den Heizkanälen (210) angeordnet sind.
  10. Backofensystem (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 9, wobei die Verstärkungselemente (220) im Bereich der Kanten der Radiatoren (200) angeordnet sind.
  11. Backofensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Radiatoren (200) an der rückwärtigen Seite des Backraums (20) befestigt sind und freitragend in den Backraum (20) hineinragen.
  12. Backofensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei sich die Radiatoren (200) bei eingeschobenem Backwagen (100, 110, 120) direkt unterhalb der möglichen Backbleche (130) oder Backformen befinden.
  13. Backofensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Radiatoren (200) mit Thermoöl (50) durchströmt werden.
  14. Backofensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die Rollwagen (100, 110, 120) mittels einer Kupplung (140) aneinandergekuppelt werden können.
  15. Backofensystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei die Rollwagen (100, 110, 120) automatisch oder halbautomatisch in den Backraum 20 ein- oder ausgefahren werden.
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