DE19838996A1 - Klimaanlage mit Aktivkohlefilter - Google Patents
Klimaanlage mit AktivkohlefilterInfo
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Abstract
Klimaanlage mit einem Aktivkohlefilter zur Reinigung der dem Innenraum eines Kraftfahrzeuges zugeführten Luft, wobei eine Einrichtung zur Reinigung durch Erwärmung des Filters und der in ihm befindlichen Luft vorgesehen ist und die mit Abfallprodukten belastete Luft mittels eines Reinigungsluftstromes aus dem Filter austreibbar ist, wobei die Aktivkohle in Berührungskontakt zu einer temperaturgeregelten oder temperaturgesteuerten Heizung 5 steht, mit der die Aktivkohle und die in dem Filter 4 befindliche Luft erwärmbar ist, während der Reinigungsluftstrom 3 den Filter durchströmt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Klimaanlage mit einem
Aktivkohlefilter zur Reinigung der dem Innenraum eines
Kraftfahrzeuges zuzuführenden Luft, wobei eine Einrichtung
zur Reinigung durch Erwärmung des Filters und der in ihm
befindlichen Luft vorgesehen ist und die mit Abfallprodukten
belastete Luft mittels eines Reinigungsluftstromes aus dem
Filter austreibbar ist.
Es ist bekannt, Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen mit Filtern
insbesondere mit Aktivkohlefiltern, auszurüsten, um die dem
Inneraum zuzuführende Luft von geruchsintensiven und/oder
toxischen Bestandteilen zu reinigen. Allerdings läßt die
absorbierende Kraft der Aktivkohle mit der Zeit nach, so daß
die Aktivkohle gereinigt oder ausgetauscht werden muß. Da der
Austausch der Aktivkohlefilter insbesondere bei
Kraftfahrzeugen mit einem großen Aufwand und hohen Kosten
verbunden ist, wurden Wege zur effektiven Regeneration der
Aktivkohle gesucht.
So ist es beispielsweise bekannt, dem Aktivkohlefilter
anströmseitig eine Heizung vorzuschalten, die den Luftstrom
durch den Filter und damit den Filter selber erwärmt und zu
einer Ausscheidung (Desorbtion) der Rückstände im Filter
führt. Der verschmutzte Luftstrom kann dann an die Umgebung
abgeführt werden. Nachteilig an dieser vorgeschalteten
Heizung ist, daß die Reinigung in einem adiabatischen Prozeß
stattfindet. Da sich der Luftstrom beim Durchgang durch den
Filter durch Verdampfen der Schadstoffe abkühlt, ist der
Desorbtionsprozeß länger und daher der Fremdenergieverbrauch
für das Gebläse vergleichsweise hoch.
Es sind andererseits Filter mit Aktivkohlefüllung bekannt,
bei denen stabförmige elektrische Heizelemente direkt in die
Schüttung der Aktivkohle eingesteckt sind, so daß sie die
Aktivkohle selber beheizen. Mit den senkrecht eingesteckten
Heizstäben die gleichmäßige Erwärmung des gesamten Filters
nicht möglich.
Weiterhin ist es nachteilig, daß die Wärmeübertragung an die
den Heizstab umgebende Aktivkohle so gering ist, daß die
Heizstäbe besonders stark aufgeheizt werden müssen, um eine
für die Reinigung ausreichende Temperatur zu erzeugen. Die
stark aufgeheizten Heizstäbe stellen damit eine große Gefahr
hinsichtlich einer Entzündung der Kohle bei Kontakt mit den
Heizstäben dar. Eine derartige Reinigungsanlage entspricht
nicht dem heutigen Sicherheitsstandard, so daß der Einbau in
Kraftfahrzeuge unmöglich ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Klimaanlage für
Kraftfahrzeuge mit einer Vorrichtung zur Reinigung des
Aktivkohlefilters so auszustatten, daß bei geringem baulichen
Aufwand eine gefahrlose und effektive Reinigung möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Klimaanlage nach Anspruch 1
gelöst.
Vorteil der erfindungsgemäßen Heizung ist zunächst, daß im
homogen erwärmten Filter eine isotherme Desorption bei einer
vorgebbaren und geregelten Temperatur von beispielsweise 90°C
stattfindet. Dadurch wird eine Reinigung aller Bereiche und
somit eine nahezu vollständige Regeneration des Filters
ermöglicht. Bei den eingesetzten Heizbändern und insbesondere
bei den Heizelementen der PTC-Heizung (Positive Temperature
Coefficient), deren elektrischer Widerstand mit zunehmender
Erwärmung bis hin zum Abschalten zunimmt, ist eine Entzündung
der Aktivkohle ausgeschlossen, so daß die erfindungsgemäße
Heizung dem heutigen Sicherheitsstandard entspricht und in
Kraftfahrzeuge eingebaut werden kann. Bei der
erfindungsgemäßen Heizung ist die Temperatur somit ständig
kontrollierbar, wobei die Kontrolle und die Regelung der
Temperatur über im Filter oder hinter dem Filter integrierten
Temperatursensoren erfolgen kann. Besonders vorteilhaft für
eine gleichmäßige Erwärmung des Fiters ist es, wenn die
Wärmeleitung durch Wärmeleitstege erhöht wird. Generell
bietet die erfindungsgemäße Heizung eine hohe Zuverlässigkeit
bei geringem Bauraum innerhalb der Klimaanlage.
Gleichzeitig gewährleisten die erfindungsgemäß eingesetzten
Heizelemente einen geringen Strömungswiderstand im Filter, so
daß die erforderliche Leistung des Gebläsemotors
vergleichsweise klein ist. Das führt zu einer erheblichen
Reduzierung des elektrischen Energieverbrauches.
Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
außerdem, daß sie in alle gebräuchlichen Aktivkohlefilter,
beispielsweise in Schüttungen von Aktivkohlepellets aber
insbesondere auch in monolithisch geformte Filter, integriert
werden kann. Vorteil der monolithisch geformten Filter ist,
daß sie besonders gut an den Rändern abdichtbar sind und
somit Leckströme verunreinigter Luft ausgeschlossen sind.
Durch das in Schleifen verlegte Heizband bzw. die im
wesentlichen waagerecht angeordneten plattenförmigen
Heizelemente der PTC-Heizung wird eine besonders homogene
Erwärmung des gesamten Filters gewährleistet.
In einer besonders einfachen Ausführungsform wird die Heizung
von einem Widerstandsband gebildet, das meanderförmig in die
Aktivkohle eingebettet ist und von einem definierten Strom
durchflossenen wird. Diese Art der Heizung wird
vorteilhafterweise eingesetzt, wenn die Reinigung im Zuge
einer Inspektion in der Werkstatt erfolgt und die Heizung an
eine externe wählbare Versorgungsspannung anschließbar ist.
In diesem Fall ist es auch vorteilhaft, ein externes Gebläse
einzusetzen, das den zur Reinigung nötigen Luftstrom erzeugt.
Der Luftstrom ist dabei über eine Öffnung im Gebläsekanal dem
Filter anströmseitig zuführbar, während die verunreinigte
Luft aus der Anlage ausgeleitet wird.
In einer anderen Ausführungsform wird die Heizung an die
Bordspannung des Kraftfahrzeuges angeschlossen, so daß eine
Reinigung auch außerhalb der Werkstatt während des Betriebes
des Fahrzeuges möglich ist. Auch bei dieser Wartungskosten
sparenden, da autarken Reinigung ist sicherzustellen, daß die
bei der Reinigung entstehende Abluft vollständig aus dem
Gebläsekanal der Klimaanlage ausleitbar ist. Dazu ist es
vorteilhaft, wenn der Gebläsekanal abströmseitig hinter dem
Filter eine verschließbare Austrittsöffnung aufweist, durch
welche die Entsorgung erfolgen kann.
Wie dargelegt ist es vorteilhaft, die Heizung in Monolithen
aus Aktivkohle, die als Wabenkörper, perforierte Körper oder
als Bündel von Rohren engen Innendurchmessers aufgebaut sind,
einzusetzen. Zum Einbau der Heizung werden in den Monolithen
an der entsprechenden Stelle Ausnehmungen eingefräst, in
welche die Heizelemente eingesetzt werden. In einer anderen
Weise der Herstellung, wird die Heizung, die in einen
schwammartigen Grundkörper eingebracht ist, von aufwachsender
oder aufzuspritzender Aktivkohle eingeschlossen.
Besondere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den
Zeichnungen 1 bis 4 dargestellt und werden im folgenden näher
beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch den Gebläsekanal einer
Klimaanlage,
Fig. 2 einen Aktivkohlefilter mit Heizband,
Fig. 3 einen Aktivkohlefilter mit Heizelementen und
Fig. 4 einen Aktivkohlefilter mit Heizelementen und
Wärmeleitstegen.
In Fig. 1 ist ein Schnitt durch den Gebläsekanal 1 einer
Klimaanlage dargestellt. Das in der Klimaanlage integrierte
Gebläse 2 erzeugt einen Luftstrom 3, der vor dem Eintritt in
die Klimaanlage und in den Innenraum eines Kraftfahrzeuges
einem Filter, hier einem monolithischen Aktivkohlefilter 4
zur Reinigung zugeführt wird. Im Filter 4 ist eine Heizung 5
in Berührungskontakt zur Aktivkohle angeordnet, die über die
Anschlüsse 6 an eine elektrische Spannung versorgt werden
kann. Über die geregelte Heizung 5 von etwa 500 W kann der
Filter 4 auf eine Temperatur von mindestens 80°C homogen
aufgeheizt werden, so daß bei entsprechend angepaßtem
Reinigungsluftstrom 3 eine effektive Reinigung des Filters 4
bewirkt wird. Zur Kontrolle der Temperatur ist ein
Temperaturfühler 10 in den Filter 4 eingebracht.
Zur Abfuhr der verunreinigten Luft 7 ist in dem Gebläsekanal
1 abströmseitig hinter dem Filter 4 eine Austrittsöffnung 8
vorgesehen, die mittels einer verschwenkbaren Klappe 9
verschließbar ist. Im vorliegenden Zustand ist die
Austrittsöffnung 8 geöffnet, so daß der Luftstrom 7 in die
Umgebung abgeleitet wird. Dabei verschließt die Klappe 9 in
der gezeigten Stellung den zur Heiz- oder Klimaanlage
führenden Luftkanal 11. Wegen des erfindungsgemäßen
isothermen Reinigungsprozesses hat die aus dem Filter
aus tretende verunreinigten Luft 7 etwa dieselbe Temperatur
wie die Heizung selber.
In Fig. 2 ist in Seitenansicht einen Aktivkohlefilter 4 mit
Heizband 12 dargestellt, das den Filter 4 meanderförmig von
oben nach unten durchzieht. Das so angeordnete Heizband 12
bewirkt bei definiertem Stromfluß über die Kontakte 13 eine
homogene Erwärmung des Filters 4. Das Heizband ist über die
Kontakte 13 an eine externe oder an eine bordeigene
Versorgungsspannung anschließbar. Die ebenfalls gezeigte
Draufsicht zeigt, daß das Heizband 12 den Filter nahezu in
seiner gesamten Breite einnimmt.
Fig. 3 zeigt einen Aktivkohlefilter 4 mit Heizelementen 14,
die in regelmäßiger Verteilung in den Monolithen eingebracht
sind. Bei den Heizelementen 14 handelt es sich um sogenannte
PTC-Heizelemente (Positive Temperature Coefficient), deren
elektrischer Widerstand mit zunehmender Erwärmung bis hin zum
Abschalten zunimmt. Die Heizelemente 14 sind in Ausnehmungen
des Monolithen eingebracht und werden über Anschlußleitungen
15 mit Strom versorgt. In der gezeigten Ausführungsform sind
jeweils zwei in einer Ebene angeordnete Heizelemente 14 über
dieselben Anschlußleitungen 15 verbunden.
Die unter der Seitenansicht gezeigte Draufsicht macht
deutlich, daß die Heizelemente 14 wiederum etwa die gesamte
Breite des Monolithen einnehmen.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Heizelemente
14 durch senkrecht in den Monolithen eingebrachte
Wärmeleitstege 16 miteinander verbunden sind.
Claims (15)
1. Klimaanlage mit einem Aktivkohlefilter zur Reinigung
der dem Innenraum eines Kraftfahrzeuges zugeführten
Luft, wobei eine Einrichtung zur Reinigung durch
Erwärmung des Filters und der in ihm befindlichen Luft
vorgesehen ist und die mit Abfallprodukten belastete
Luft mittels eines Reinigungsluftstromes aus dem Filter
austreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohle in
Berührungskontakt zu einer temperaturgeregelten oder
temperaturgesteuerten Heizung (5) steht, mit der die
Aktivkohle und die in dem Filter (4) befindliche Luft
erwärmbar ist, während der Reinigungsluftstrom (3) den
Filter durchströmt.
2. Klimaanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizung (5)
einen von einem definierten Strom durchflossenes
Widerstandsband (12) aufweist, das insbesondere in
vertikaler Richtung meanderförmig in die Aktivkohle
eingebettet ist.
3. Klimaanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizung (5)
elektrisch betriebene Heizelemente (14) aufweist, deren
Widerstand mit steigender Erwärmung zunimmt (Positive
Temperature Coefficient).
4. Klimaanlage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizelemente
(14) in der Aktivkohle gleichmäßig verteilt eingebettet
sind.
5. Klimaanlage nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizelemente
(14) durch Wärmeleitstege (16) miteinander verbunden
sind.
6. Klimaanlage nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizung (5)
über die Bordspannung des Kraftfahrzeuges versorgt
wird.
7. Klimaanlage nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizung (5)
an eine externe Versorgungsspannung anschließbar ist.
8. Klimaanlage nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein in der
Klimaanlage integriertes Gebläse (2) den zur Reinigung
nötigen Luftstrom (3) erzeugt.
9. Klimaanlage nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein externes
Gebläse den zur Reinigung nötigen Luftstrom erzeugt, der
über eine Öffnung im Gebläsekanal (1) dem Filter (4)
anströmseitig zuführbar ist.
10. Klimaanlage nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gebläsekanal
(1) hinter dem Filter (4) abströmseitig eine
verschließbare Austrittsöffnung (8) aufweist, durch
welche die bei der Reinigung entstehende Abluft
ausleitbar ist.
11. Klimaanlage nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohle
mit der Heizung (5) auf Temperaturen zwischen 80-90°C
erwärmbar ist.
12. Klimaanlage nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in oder hinter
dem Filter (4) ein Temperatursensor eingebettet ist,
der in eine Temperaturregelung oder eine
Überhitzungssicherung eingebunden ist.
13. Klimaanlage nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigung in
einem isothermen Prozess stattfindet.
14. Klimaanlage nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke des
Reinigungsluftstromes (3) und damit die
Durchströmgeschwindigkeit durch den Filter (4)
einstellbar oder regelbar.
15. Klimaanlage nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzufuhr
über einer einstellbaren kritischen Temperatur
abschaltet.
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