DE19838751A1 - Verfahren zur Herstellung einer Affinitätsmatrix, Zwischenerzeugnis zur Herstellung und Anwendung der Affinitätsmatrix - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Affinitätsmatrix, Zwischenerzeugnis zur Herstellung und Anwendung der AffinitätsmatrixInfo
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Abstract
Ein polymerer Träger, z. B. ein aktiviertes Tentakelgel, wird teilweise mit einem säurelabilen Anker versehen, an welches eventuell ein MAP-Gerüst gekoppelt wird. Dieses Material wird einer Festphasenpeptidsynthese unterworfen. Nach Säureabspaltung wird einerseits ein Peptid oder MAP und andererseits eine Affinitätsmatrix zur Aufreinigung von Antikörpern, die gegen das Peptid oder MAP gerichtet sind, erhalten.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung einer Affinitätsmatrix, sowie ein
Zwischenerzeugnis zu dieser Herstellung. Die Erfindung
betrifft ebenfalls eine Anwendung der Affinitätsmatrix.
Zur Gewinnung polyklonaler Antikörper gegen ein bestimmtes
Antigen wird üblicherweise aus der Sequenz des Antigens eine
passende etwa 15 Aminosäuren lange Peptidsequenz ausgewählt,
die mittels Festphasenpeptidsynthese hergestellt wird. Zur
Gewinnung des Antiserums werden Tiere, wie z. B. Hasen oder
Ziegen, immunisiert (G. Brian Wisdom: "Peptide antigens and
anti-peptide antibodies" in Peptide Antigens, Hrsg. G. Brian
Wisdom, 1993, IRL Press, Oxford). Da Peptide alleine zu klein
sind, um als Antigen zu wirken, werden sie auf Trägerproteine,
wie z. B. Keyhole Limpet Hemocyanin (KLH) gekoppelt und dann in
das Tier injiziert. Die Kopplung eines Peptids auf ein
Trägerprotein weist einige Nachteile auf. Zum einen wird für
die Kopplung Peptid/Protein ein unspezifisches Reagenz, z. B.
Glutardialdehyd, verwendet, was zur Bildung von nicht genau
definierten Peptid/Protein-Komplexen führt. Zum anderen ist
der Peptid/Protein-Komplex häufig unlöslich. Des Weiteren kann
nicht gewährleistet werden, dass das Peptid nur über seine
terminale Aminogruppe an das Trägerprotein koppelt, sondern
auch die Aminogruppe einer Lysinseitenkette kann reagieren.
Dann ist das Peptid inmitten seiner Antigensequenz verändert
und dies führt dazu, dass Ausbeute und Spezifität der
erhaltenen Antikörper unzureichend sein können.
Ein anderes bekanntes Verfahren zur Herstellung eines
immunogenen Antigens besteht in der Synthese eines sog. MAP
(Multiple Antigen Peptide). In diesem Verfahren (James P. Tam:
"Immunization with peptide-carrier complexes: traditional and
multiple-antigen peptide systems" in Peptide Antigens, Hrsg.
G. Brian Wisdom, 1993, IRL Press, Oxford) stellt man, auf dem
Wege der Festphasensynthese, auf einem Gerüst mit meistens
acht Synthesestellen, ein zur Immunisierung ausreichend großes
Peptidpolymer her, das ohne Kopplung an Proteine eingesetzt
werden kann. Nachteilig ist dabei, dass die üblichen
analytischen Kontrollen der Peptidsynthese, wie HPLC und
Massenbestimmung, im Falle der MAPs schwierig sind. Mögliche
fehlerhafte Schritte während der Peptidsynthese und somit
falsche Sequenzen bleiben unerkannt. Eine falsche Sequenz des
immunogenen Peptids kann aber dazu führen, dass das gewonnene
Antiserum keine Antikörper der gewünschten Spezifität enthält.
Immunisierung und Gewinnung des Antiserums erfolgen gemäß
bekannter erprobter Verfahrensprotokolle. Häufig muss jedoch
das gewonnene Antiserum aufgereinigt werden, um unspezifische
Kreuzreaktionen mit anderen Antigenen zu unterbinden. Die
beste bekannte Methode zur Aufreinigung des gewünschten
polyklonalen Antikörpers ist eine Affinitätsreinigung. Das zur
Immunisierung eingesetzte Peptid wird z. B. an CNBr-aktivierter
Sepharose immobilisiert und zur affinitätschromatographischen
Reinigung des gewünschten Antikörpers verwendet (Michael R.
Price & Kami Beyzavi: "Preparative immunoaffinity techniques"
in Peptide Antigens, Hrsg. G. Brian Wisdom, 1993, IRL Press,
Oxford). Da ein MAP dabei nicht verwendet werden kann, ergibt
sich als Nachteil, dass, falls MAPs zur Immunisierung
eingesetzt wurden, vorerst eine weitere Festphasensynthese
eines Peptids derselben Sequenz erforderlich ist. Des Weiteren
ist die Kopplung eines Peptids an Sepharose nicht unkritisch;
z. B. können Aminogruppen von Lysinseitenketten reagieren.
Solche Fehlkopplungen können dazu führen, dass der zu
trennende Antikörper das immobilisierte Peptid nicht mehr
erkennt und deshalb chromatographisch nicht gereinigt werden
kann. Um das Problem der unerwünscht reagierenden
Lysinseitenketten zu umgehen, wurden schon spezielle
Techniken, wie eine Immobilisierung über die Thiolfunktion
eines terminal angefügten Cysteins vorgeschlagen ((Michael R.
Price & Kami Beyzavi: "Preparative immunoaffinity techniques"
in Peptide Antigens, Hrsg. G. Brian Wisdom, 1993, IRL Press,
Oxford); diese Techniken sind aber mit erheblichem Aufwand und
Kosten verbunden.
In den vorhergehend beschriebenen Verfahren wird ein gegen
organische Lösungsmittel und gegen Druck stabiler Träger in
der Peptidsynthese eingesetzt. Ein anderer, durch wässrige
Lösungen wenigstens benetzbarer und vorzugsweise gelierbarer
Träger, z. B. CNBr aktivierte Sepharose, wird in der
Affinitätsreinigung der Antikörper eingesetzt.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile,
die bei der Kopplung eines immonugenen Peptids an einen Träger
wie z. B. Sepharose auftreten, zu vermeiden. Es ist ebenfalls
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei der Verwendung von
MAP zur Immunisierung eine zweite Festphasenpeptidsynthese zu
vermeiden sowie eine zusätzliche Kontrolle der MAP-Sequenz zu
ermöglichen. Es ist endlich die Aufgabe der Erfindung, das
gesamte Verfahren zur Produktion und Aufreinigung von
Antikörpern zu vereinfachen.
Diese Aufgabe löst ein Verfahren zur Herstellung einer
Affinitätsmatrix, indem ein polymerer Träger unter den bis zu
mindestens 10 bar druckbelastbaren, gegen organische, während
einer Peptidsynthese einzusetzende Reagenzien stabilen, mit
Wasser benetzbaren und mit funktionellen Gruppen aktivierten
polymeren Trägern ausgewählt wird, und wenigstens ein erster
Teil der funktionellen Gruppen mit einer Aminosäurenkette in
einem Peptidsyntheseverfahren kovalent gekoppelt wird.
Durch die erfindungsgemäße Auswahl des polymeren Trägers
erfüllt dieser die nötigen Anforderungen, um nacheinander
mehrere Aminosäuren, zu einer Peptidkette, auf dem Weg der
Peptidsynthese, insbesondere der Festphasenpeptidsynthese, an
den Träger zu koppeln.
Die erfindungsgemäße Affinitätsmatrix erfüllt ebenfalls die
Anforderungen an ihre Anwendung zur Affinitätsreinigung von
Antikörpern oder peptidbindender Proteine, bzw. für die
Affinitätschromatographie.
Bei der erfindungsgemäßen Affinitätsmatrix entfällt eine
Immobilisierung eines immunogenen Peptids durch Kopplung.
Folglich sind die vorhergehend geschilderten Nachteile, die
bei Kopplungen an CNBr aktivierte Sepharose auftreten können,
ausgeschlossen.
Für die Anwendungen, die sich auf Affinitätsreinigung
beschränken, können alle funktionellen Gruppen oder deren
weitaus größter Teil direkt mit einer Peptidkette gekoppelt
sein. Um die sterische Zugänglichkeit zu verbessern, kann als
polymerer Träger ein Tentakel tragendes Harz, d. h. ein
Pfropfpolymer, verwendet werden. Besonders geeignet sind sog.
Tentakelgele für die Affinitätschromatographie, wobei die
funktionellen Gruppen, wie Epoxy(Oxiran), Amino, Aldehyd,
Hydrazin, Diol oder -SH auf den Tentakeln, d. h. auf den
Seitenketten, getragen werden. Für eine Kopplung mit dem C-
Terminus einer Aminosäurenkette sind NH2-Gruppen besonders
geeignet. Nötigenfalls können vorhandene, weniger geeignete
Gruppen nach bekannten chemischen Verfahren umfunktionalisiert
oder derivatisiert werden, so dass eine Peptidbindung oder
ähnliche Bindung mit einer ersten Aminosäure bzw. geschützten
Aminosäure, hergestellt werden kann, nach der eine
Weiterbildung einer Peptidkette möglich ist.
Vorzugsweise wird vor dem Peptidsyntheseverfahren ein Teil der
funktionellen Gruppen mit einem Anker (Linker) versehen bzw.
gekoppelt. Dieser Anker kann unter den bekannten Ankern der
Festphasenpeptidsynthese-Varianten ausgewählt werden. Durch
diese Maßnahme werden während der Festphasenpeptidsynthese ein
erster Teil der Peptide direkt an funktionelle Gruppen der
Affinitätsmatrix in solcher Weise gekoppelt, dass sie nicht
oder nur sehr schwer abgespalten werden können. Ein zweiter
Teil der synthetisierten Peptide ist an den Ankern gekoppelt,
so dass sie nach erfolgter Synthese leicht mit denselben
Verfahrensprotokollen abgespalten werden können, wie bei den
üblichen Festphasenpeptidsynthesen. Dadurch werden freie
Peptide erhalten, die mit den an der Affinitätsmatrix fest
verbundenen Peptidketten identisch sind. Diese freien Peptide
können sowohl, in kleineren Mengen, für analytische
Kontrollzwecke wie auch, in größeren Mengen, zu
Erzeugniszwecken verwendet werden. Insbesondere können diese
Peptide, nach Kopplung an ein immunogenes Protein, in
bekannter Weise zur Produktion von Antikörpern dienen. Der
wesentliche Vorteil der Erfindung besteht in diesem Falle
darin, dass dieselben Antikörper durch die im Rahmen des
erfindungsgemäßen Verfahrens ohne zusätzliche Kopplung
hergestellte Affinitätsmatrix aufgereinigt werden und
sichergestellt ist, dass die Peptidketten an der
Affinitätsmatrix richtig gekoppelt und orientiert sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird auf
den erwähnten Anker ein MAP-Gerüst synthetisiert. Nach der
Festphasenpeptidsynthese trägt ein erster Teil der
funktionellen Gruppen direkt jeweils eine nicht oder schwierig
abspaltbare Peptidkette, während ein zweiter Teil der
funktionellen Gruppen jeweils über einen labilen Anker und ein
MAP-Gerüst mehrere Peptidketten trägt. Nach der Abspaltung,
die nach einem, in der Festphasenpeptidsynthese bekanntem
Verfahrensprotokoll erfolgt, werden einerseits MAPs erhalten,
die sich zur Produktion von Antikörpern eignen, wobei die
Probleme der Kopplung eines Peptids an ein antigen wirkendes
Protein umgangen werden, und wird andererseits eine
Affinitätsmatrix erhalten, die dazu geeignet ist, die durch
das Immunisierverfahren gewonnenen Antikörper aufzureinigen.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich
aus der nun folgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen und Ausführungsbeispielen.
Als polymere Träger können sog. Peptidharze mit Polyethylen-
Glycol-Polyacrylamid-Copolymere-Ketten (z. B. PEGA-Harz)
verwendet werden. Besonders geeignet sind hydrophile
Polyacrylamid-Tentakelharze, die mit Glycidyl-Methacrylat-
Oligomeren gepfropft sind. Als solche Harze eignen sich z. B.
die Tentakel-Gele der Produktserie "Fractogel EMD" von Merck,
Darmstadt. Diese Produkte sind nicht toxisch, druckstabil,
ebenfalls stabil gegen Säuren und Alkali sowie gegen die in
der Festphasenpeptidsynthese verwendeten Reagenzien und
organischen Lösungsmittel. Sie werden handelsüblich in
Korngrößen von 20-40 µm oder 40-90 µm, mit
Porendurchmessern < 800 Å angeboten. Für die vorgesehene.
Festphasenpeptidsynthese können diese polymeren Träger in der
aminofunktionalisierten Form verwendet werden. Wenn sie in
einer anderen, z. B. der handelsüblicheren Epoxyform vorhanden
sind, können sie zuerst in die Aminoform umgeführt werden, z.
B. mittels Ethylendiamin oder N-Boc-1,6 Diaminohexan. Diese
polymeren Träger weisen dann eine Beladungsdichte von
typischerweise 200-800 µmol Aminofunktion pro Gramm
trockenes Harz auf.
Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung wird solch
ein polymerer Träger mit funktionellen Amino-Gruppen zu einem
geringen Anteil, 1 bis 10%, wobei jedoch meistens ca. 5% und
darunter genügen, mit einem säurelabilen Anker derivatisiert.
Dazu eignen sich prinzipiell die in der
Festphasenpeptidsynthesetechnik verwendeten Anker, z. B. ein
sog. Rink-Amid-Anker oder ein Wang-Anker. Das Trägermaterial
wird danach einer Peptidsynthese unterworfen. Zur
Peptidsynthese kann entweder ein Reaktionsgefäß zur manuellen
Peptidsynthese oder ein handelsüblicher automatischer
kontinuierlicher Peptidsyntheseapparat verwendet werden. Die
Festphasenpeptidsyntheseprozeduren sind dem Fachmann
wohlbekannt und brauchen hier nicht beschrieben zu werden
(Solide phase peptide synthesis: a practical approach, Hrsg.
E. Atherton & R. C. Sheppard, 1989, IRL Press, Oxford). Die
freien Aminogruppen des Trägers, welche den überwiegenden
Anteil der Bindungsstellen bilden, sowie die säurelabilen
Anker, werden während der Synthese mit Aminosäureketten
beladen. Nach Beendigung der Synthese wird der säurespaltbare
geringe Anteil des Produktes vom Träger z. B. mit 90% TFA
(Trifluoressigsäure) abgespalten und zur analytischen
Kontrolle der Synthese eingesetzt. Sofern eine analytische
Kontrolle nicht notwendig erscheint, kann in dieser
Ausführungsform der Erfindung auf die Derivatisierung, d. h.
die Kopplung mit einem Anker bzw. Linker, vollständig
verzichtet werden. Das mit den Peptidketten versehene
Trägermaterial kann zur Affinitätsreinigung verwendet werden.
Anwendungsbeispiele sind die Affinitätsreinigung von
Antikörpern, die Reinigung peptidbindender Proteine wie z. B.
Heat Shock Proteins aus Zelllysaten, usw. Wesentliche
Vorteile dieser Affinitätsmatrix gegenüber bisher bekannten
Affinitätsträgern sind insbesondere:
- - sehr hohe Beladungskapazität: dadurch können ein geringes Gelvolumen bei der Chromatographie sowie geringe Elutionsvolumina eingesetzt werden. Folglich kann das zu reinigende Produkt in hohen Konzentrationen gewonnen werden.
- - Die Peptidkette ist über ihren C-Terminus in genau definierter Weise an den polymeren Träger gebunden, so dass die Probleme, wie sie bei Kopplungen mit Sepharose auftreten, vermieden werden.
- - Der Verfahrensschritt einer Sepharose- oder ähnlichen Kopplung entfällt.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform wird der polymere Träger
ebenfalls mit einem säurelabilen Anker versehen, jedoch zu
einem höheren Anteil, 10 bis 90%, typischerweise ca. 50% der
funktionellen Gruppen. Nach der Festphasenpeptidsynthese, die
in derselben Weise ausgeführt wird, wird ebenfalls eine saure
Abspaltung in bekannter Weise vorgenommen, wobei freies Peptid
gewonnen wird. Die Ausbeute an freiem Peptid ist in der
Größenordnung der Peptidmenge, die auf dem polymeren Träger
gebunden bleibt.
Der abgespaltene Anteil der Peptidketten kann zu einem
geringen Anteil zur Analytik, jedoch auch insbesondere zur
Gewinnung von Antikörpern verwendet werden. Dabei werden z. B.
die abgespaltenen Peptidketten zur Immunisierung von Tieren
nach Kopplung an KLH-Protein eingesetzt. Der Träger mit dem
noch gebundenen Peptid wird zur Affinitätsreinigung der
erhaltenen Antikörper eingesetzt. In dieser Ausführungsform
der Erfindung wird ebenfalls eine gesonderte Kopplung des
Peptids an z. B. CNBr aktivierte Sepharose vermieden.
Gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung werden
wiederum ein wesentlicher Teil, 10 bis 90%, üblicherweise ca.
50%, der funktionellen Gruppen eines polymeren Trägers mit
einem säurelabilen Anker derivatisiert. Dafür eignen sich
wiederum die in der Festphasenpeptidsynthese üblichen Anker
bzw. Linker. Auf diesen Anker wird dann ein MAP-Gerüst
synthetisiert. Das Syntheseverfahren eines MAP-Gerüstes ist an
sich dem Fachmann bekannt und braucht nicht erneut beschrieben
zu werden.
Zu analytischen Zwecken kann ein dritter geringer Teil der
funktionellen Gruppen, 1 bis 10%, jedoch üblicherweise ca. 5%
oder darunter, mit einem zweiten Anker bzw. Linker, der
labiler ist als der erste Anker, versehen werden. Wenn z. B.
der erste Anker mit 90%iger TFA (Trifluoressigsäure)
aufspaltbar ist, so wird als zweiter Anker ein extrem
säurelabiler Anker, wie z. B. ein Tritylanker oder
modifizierter Wang-Anker (4-Hydroxymethyl-3-methoxy
phenoxyessigsäure), der mit 1%iger TFA aufspaltbar ist,
verwendet.
Somit ist ein erster Teil der funktionellen Gruppen des
polymeren Träger in der Lage, während einer
Festphasenpeptidsynthese mit einzelnen Peptidketten direkt
gekoppelt zu werden, während ein zweiter Teil der
funktionellen Gruppen des polymeren Trägers, über den ersten
Anker und das MAP-Gerüst mit mehreren, typischerweise mit
jeweils acht Peptidketten gekoppelt werden kann. Der dritte
geringe Teil der funktionellen Gruppen, die mit dem zweiten
Anker gekoppelt sind, ist über diesen Anker jeweils mit einer
einzelnen Peptidkette gekoppelt.
Die Festphasenpeptidsynthese wird, wie bei den zwei ersten
Ausführungsformen nach den bekannten Protokollen der
Festphasenpeptidsynthese ausgeführt. Nach der
Festphasenpeptidsynthese ist ein erster Teil der funktionellen
Gruppen des polymeren Trägers direkt an Peptidamidketten
gekoppelt, die nicht oder nur schwierig abspaltbar sind; ein
zweiter Teil der funktionellen Gruppen ist über den ersten
säurelabilen Anker an das abspaltbare MAP gekoppelt und der
dritte geringe Teil der funktionellen Gruppen ist wiederum
über den zweiten extrem säurelabilen Anker mit jeweils einer
einzelnen sehr leicht abspaltbaren Peptidkette gekoppelt.
Durch Abspaltung mit z. B. 1% TFA kann das an den zweiten
Anker gekoppelte Peptid zur Analyse und Kontrolle der Peptid-
bzw. MAP-Synthese freigesetzt werden, bevor die Abspaltung des
MAP, mit z. B. 90%iger TFA erfolgt. Nach Abspaltung des MAP
wird dieses in einem Immunisierungsverfahren zur Produktion
von Antikörpern verwendet. Der nicht mit säurelabilen Ankern
versehene erste Teil des Trägers bleibt auch nach der sauren
Abspaltung mit Peptidketten beladen und die so erhaltene
Affinitätsmatrix kann, wie weiter oben beschrieben, zur
Affinitätsreinigung der mit den MAP erzeugten Antikörper
eingesetzt werden.
Die wesentlichen Vorteile dieser Ausführungsform ergeben sich
daraus:
- - eine analytische Kontrolle der Peptidsequenz des MAPs, die mit der Peptidsequenz der freien abgespaltenen Peptide identisch ist, wird deutlich erleichtert;
- - eine zweite Peptidsynthese für die Affinitätsreinigung der Antikörper ist nicht nötig;
- - die Probleme bei der Kopplung von Peptiden auf Trägerproteine oder Sepharose werden vermieden;
- - durch die hohe Beladungskapazität des polymeren Trägers mit antigenem Peptid kommt man mit einem sehr geringen Gelvolumen und geringen Elutionsvolumina bei der Affinitätsreinigung aus; somit können höhere Antikörperkonzentrationen nach Aufreinigung erhalten werden.
Die vorhergehend beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung
werden nun anhand der folgenden Ausführungsbeispiele
illustrativ dargestellt. In allen Beispielen werden folgende
Chemikalien und Geräte verwendet:
Biokompatibles Harz, z. B. Merck "Fractogel EMD Amino(M)" mit
einer Beladungsdichte von 0,6 mmol/g Harz.
Dimethylformamid (DMF) zur Synthese; 2-(1-H-Benzotriazol-1- yl)-1,1,3,3-tetramethyluronium tetrafluoroborat (TBTU);
p-[R,S)-α-[1-(9H-Fluoren-9-yl)methoxyformamido]-2,4- dimethoxybenzyl]-phenoxyessigsäure (Rink-Anker)
4-Hydroxymethylphenoxyessigsäure (HMPA, Wang-Anker)
4-Hydroxymethyl-3-methoxy-phenoxyessigsäure (modifizierter, sehr säurelabiler Wang-Anker).
Dimethylformamid (DMF) zur Synthese; 2-(1-H-Benzotriazol-1- yl)-1,1,3,3-tetramethyluronium tetrafluoroborat (TBTU);
p-[R,S)-α-[1-(9H-Fluoren-9-yl)methoxyformamido]-2,4- dimethoxybenzyl]-phenoxyessigsäure (Rink-Anker)
4-Hydroxymethylphenoxyessigsäure (HMPA, Wang-Anker)
4-Hydroxymethyl-3-methoxy-phenoxyessigsäure (modifizierter, sehr säurelabiler Wang-Anker).
Zur Peptidsynthese wurde entweder ein Reaktionsgefäß zur
manuellen Peptidsynthese oder vorwiegend ein automatischer
continuous flow Peptidsynthesizer MilliGen 9050 mit on-line
monitoring des Syntheseverlaufs eingesetzt.
Peptide wurden über HPLC an reversed phase Phasen auf Reinheit
überprüft, die Identität wurde über Elektrospray-
Massenspektrometrie bewiesen.
a) Funktionalisierung des polymeren Trägers mit einem
Amidanker:
1 g (0,6 mMol) eines biokompatiblen Harzes, Fractogel EMD Amino M (Merck) werden in 5 ml Dimethylformamid suspendiert und mit einer Lösung von 1,62 g (0,3 mMol) Rink-Anker und 0,98 g, 80,3 mMol) TBTU versetzt. Nun gibt man 2,6 ml (0,6 mMol) N- Methylmorpholin zu und schüttelt die Lösung in einer Schüttelente mit integrierter Fritte für 18 Stunden. Nach Filtration und Waschen mit je 10 ml Dimethylformamid, Isopropanol und Diethylether wird im Exsikkator getrocknet.
1 g (0,6 mMol) eines biokompatiblen Harzes, Fractogel EMD Amino M (Merck) werden in 5 ml Dimethylformamid suspendiert und mit einer Lösung von 1,62 g (0,3 mMol) Rink-Anker und 0,98 g, 80,3 mMol) TBTU versetzt. Nun gibt man 2,6 ml (0,6 mMol) N- Methylmorpholin zu und schüttelt die Lösung in einer Schüttelente mit integrierter Fritte für 18 Stunden. Nach Filtration und Waschen mit je 10 ml Dimethylformamid, Isopropanol und Diethylether wird im Exsikkator getrocknet.
Beladungsbestimmung: Die photometrische Beladungsbestimmung
ergibt einen nahezu quantitativen Verlauf der Reaktion. Sie
wird nach bekannter Prozedur vorgenommen: 1,4 mg des Harzes
wird in 250 µl 20% Piperidinlösung in DMF für 15 min
belassen. Nach Auffüllen auf exakt 10 ml Lösung mit DMF wird
die Absorption des entstandenen Dibenzofulvens bei 301 nm
vermessen.
b) Peptidsynthese am funktionalisierten Harz:
0,1 mMol des funktionalisierten Harzes werden in eine Säule gepackt und mithilfe des continuous flow Verfahrens am MilliGen 9050 Synthesizer nach einem Standardprotokoll (Fmoc- OBut-Strategie) synthetisiert. Der Synthesezyklus von 33 Minuten wird automatisch aufgezeichnet und zeigt einen typischen Syntheseverlauf. Am Ende der Synthese wird die N- terminale Fmoc-Gruppe mit 20% Piperidin abgespalten. Nach Waschen mit DMF, Isopropanol und Diethylether wird das Harz gut getrocknet.
0,1 mMol des funktionalisierten Harzes werden in eine Säule gepackt und mithilfe des continuous flow Verfahrens am MilliGen 9050 Synthesizer nach einem Standardprotokoll (Fmoc- OBut-Strategie) synthetisiert. Der Synthesezyklus von 33 Minuten wird automatisch aufgezeichnet und zeigt einen typischen Syntheseverlauf. Am Ende der Synthese wird die N- terminale Fmoc-Gruppe mit 20% Piperidin abgespalten. Nach Waschen mit DMF, Isopropanol und Diethylether wird das Harz gut getrocknet.
c) Abspaltung des Peptidamins vom Harz:
160 mg des Harzes werden mit einer Mischung von Trifluoressigsäure/Thiosanisol/Phenol/Wasser/Ethandithiol (85 : 5 : 5 : 2,5 : 2,5 v/v) für zwei Stunden versetzt. Nach Ende der Reaktion wird direkt in einen eisgekühlten Diethylether filtriert. Das präzipitierte Peptid wird zentrifugiert und das Pellet noch dreimal mit je 10 ml Diethylether gewaschen und danach aus tert. Butanol/Wasser (4 : 1) lyophilisiert.
160 mg des Harzes werden mit einer Mischung von Trifluoressigsäure/Thiosanisol/Phenol/Wasser/Ethandithiol (85 : 5 : 5 : 2,5 : 2,5 v/v) für zwei Stunden versetzt. Nach Ende der Reaktion wird direkt in einen eisgekühlten Diethylether filtriert. Das präzipitierte Peptid wird zentrifugiert und das Pellet noch dreimal mit je 10 ml Diethylether gewaschen und danach aus tert. Butanol/Wasser (4 : 1) lyophilisiert.
d) Vorbereitung des Affinitätsharzes:
Das verbleibende Harz enthält das kovalent verknüpfte Peptid und wird mit Isopropanol sowie Methanol gewaschen und danach mit 30 ml PBS, pH 7,4 in einer Säule äquilibriert und bis zur Reinigung der Antikörper bei 4°C aufbewahrt.
Das verbleibende Harz enthält das kovalent verknüpfte Peptid und wird mit Isopropanol sowie Methanol gewaschen und danach mit 30 ml PBS, pH 7,4 in einer Säule äquilibriert und bis zur Reinigung der Antikörper bei 4°C aufbewahrt.
e) Die Durchführung der Affinitätsreinigung erfolgt gemäß
bekanntem Verfahren. Ihre Beschreibung findet der
Fachmann z. B. in: Michael R. Price & Kami Beyzavi:
"Preparative immunoaffinity techniques" in Peptide
Antigens, Hrsg. G. Brian Wisdom, 1993, IRL Press, Oxford.
a) Umsetzung des Harzes mit 4-Hydroxymethylphenoxyessigsäure
(HMPA):
1 g (0,6 mMol) des Harzes werden mit 0,72 g (0,4 mMol) HMPA und 1,28 g TBTU (0,4 mMol) in 5 ml DMF versetzt. Nach Zugabe von 1,14 ml 0,7 M (0,8 mMol) NMM-Lösung in DMF wird 18 Stunden bei Raumtemperatur geschüttelt. Nach Waschen des Harzes mit DMF, Isopropanol und Diethylether wird das Harz in einem Reaktionsgefäß mit 0,5 mMol der C-terminalen Fmoc-Aminosäure versetzt und durch Zugabe von 1,6 g (0,5 mMol) TBTU und 1,4 ml (1 mMol) NMM-Lösung in DMF für vier Stunden bei Raumtemperatur gekoppelt. Nach Waschen mit DMF, Isopropanol und Diethylether wird das Harz getrocknet. Die Beladungskontrolle der Aminosäure wird wie unter 1a) beschrieben vorgenommen.
1 g (0,6 mMol) des Harzes werden mit 0,72 g (0,4 mMol) HMPA und 1,28 g TBTU (0,4 mMol) in 5 ml DMF versetzt. Nach Zugabe von 1,14 ml 0,7 M (0,8 mMol) NMM-Lösung in DMF wird 18 Stunden bei Raumtemperatur geschüttelt. Nach Waschen des Harzes mit DMF, Isopropanol und Diethylether wird das Harz in einem Reaktionsgefäß mit 0,5 mMol der C-terminalen Fmoc-Aminosäure versetzt und durch Zugabe von 1,6 g (0,5 mMol) TBTU und 1,4 ml (1 mMol) NMM-Lösung in DMF für vier Stunden bei Raumtemperatur gekoppelt. Nach Waschen mit DMF, Isopropanol und Diethylether wird das Harz getrocknet. Die Beladungskontrolle der Aminosäure wird wie unter 1a) beschrieben vorgenommen.
b) Peptidsynthese am funktionalisierten Harz:
Das weitere Vorgehen entspricht dem Beispiel 1, Schritte b) bis d). Die Synthese wird im automatischen Synthesizer vorgenommen.
Das weitere Vorgehen entspricht dem Beispiel 1, Schritte b) bis d). Die Synthese wird im automatischen Synthesizer vorgenommen.
a) Funktionalisierung mit Tritylchlorid:
1 g (0,6 mMol) des Harzes werden mit 0,4 mMol Tritylchlorid in DMF und 0,4 mMol Triethylamin für 24 Stunden bei Raumtemperatur gekoppelt. Nach Waschen mit DMF werden die restlichen Aminogruppen mit Bromphenolblau-Reagenz quantitativ bestimmt.
1 g (0,6 mMol) des Harzes werden mit 0,4 mMol Tritylchlorid in DMF und 0,4 mMol Triethylamin für 24 Stunden bei Raumtemperatur gekoppelt. Nach Waschen mit DMF werden die restlichen Aminogruppen mit Bromphenolblau-Reagenz quantitativ bestimmt.
b) Umsetzung des Tritylharzes mit Rinkamid-Linker:
1 g des Trityl-funktionalisierten Harzes werden mit 0,4 mMol Rinkamid-Anker in DMF wie unter 1a) beschrieben funktionalisiert. Die Umsetzung wird durch Bestimmung evtl. freibleibender Aminogruppen sowie über die Fmoc-Beladung quantitativ bestimmt.
1 g des Trityl-funktionalisierten Harzes werden mit 0,4 mMol Rinkamid-Anker in DMF wie unter 1a) beschrieben funktionalisiert. Die Umsetzung wird durch Bestimmung evtl. freibleibender Aminogruppen sowie über die Fmoc-Beladung quantitativ bestimmt.
c) Abspaltung der Fmoc-Gruppe des Rink-Ankers:
0,9 g des Harzes werden durch Zugabe von 20% Piperidin in DMF von der Fmoc-Gruppe befreit. Das Harz wird wie üblich mit DMF, Isopropanol und Diethylether gewaschen.
0,9 g des Harzes werden durch Zugabe von 20% Piperidin in DMF von der Fmoc-Gruppe befreit. Das Harz wird wie üblich mit DMF, Isopropanol und Diethylether gewaschen.
d) Umsetzung mit Fmoc-β-Ala-OH:
0,82 g (0,5 mMol) des entacylierten Harzes werden nun durch Zugabe von 1 mMol Fmoc-β-Ala-OH, TBTU und NMM wie unter 1a) beschrieben umgesetzt.
0,82 g (0,5 mMol) des entacylierten Harzes werden nun durch Zugabe von 1 mMol Fmoc-β-Ala-OH, TBTU und NMM wie unter 1a) beschrieben umgesetzt.
e) Umsetzung zum Fmoc8-Lys4-Lys2-Lys-β-Ala-(MAP)-Harz:
0,5 mMol des β-Ala-funktionalisierten Harzes werden nun mit 1 mMol Fmoc-Lys(Fmoc)-OH zunächst zum Fmoc2-Lys-β-Ala-Harz, durch weitere Kupplung mit 2 mMol Fmoc-Lys(Fmoc)-OH zum Fmoc4-Lys2- Lys-β-Ala-Harz und schließlich durch Zugabe von 4 mMol Fmoc- Lys(Fmoc)-OH zum Fmoc8-Lys4-Lys2-Lys-β-Ala-Harz mithilfe der TBTU/NMM-Methode umgesetzt. Die Beladung wird, wie unter Beispiel 1a) beschrieben, photometrisch bestimmt.
0,5 mMol des β-Ala-funktionalisierten Harzes werden nun mit 1 mMol Fmoc-Lys(Fmoc)-OH zunächst zum Fmoc2-Lys-β-Ala-Harz, durch weitere Kupplung mit 2 mMol Fmoc-Lys(Fmoc)-OH zum Fmoc4-Lys2- Lys-β-Ala-Harz und schließlich durch Zugabe von 4 mMol Fmoc- Lys(Fmoc)-OH zum Fmoc8-Lys4-Lys2-Lys-β-Ala-Harz mithilfe der TBTU/NMM-Methode umgesetzt. Die Beladung wird, wie unter Beispiel 1a) beschrieben, photometrisch bestimmt.
f) Enttritylierung des Harzes:
0,5 mMol des Harzes werden für eine Stunde in 50% Essigsäure geschüttelt. Nach Waschen mit DMF, Dichlormethan, Isopropanol und Diethylether werden die freigesetzten Aminogruppen photometrisch mit Bromphenolblau bestimmt.
0,5 mMol des Harzes werden für eine Stunde in 50% Essigsäure geschüttelt. Nach Waschen mit DMF, Dichlormethan, Isopropanol und Diethylether werden die freigesetzten Aminogruppen photometrisch mit Bromphenolblau bestimmt.
g) Peptidsynthese am MAP-funktionalisierten Harz:
Die Synthese des Peptids wird am automatischen Peptidsynthesizer MilliGen 9050 unter Standardbedingungen durchgeführt. Die Synthesezyklen werden on-line photometrisch kontrolliert.
Die Synthese des Peptids wird am automatischen Peptidsynthesizer MilliGen 9050 unter Standardbedingungen durchgeführt. Die Synthesezyklen werden on-line photometrisch kontrolliert.
h) Freisetzung des MAP-Antigens:
0,5 mMol des Harzes werden durch Zugabe von 5 ml Trifluoressigsäure/Thiosanisol/Phenol/Ethandithiol/Wasser (85 : 5 : 5 : 2,5 : 2, 5 v/v) während zwei Stunden abgespalten. Die Aufarbeitung erfolgt wie unter Beispiel 1, c) und d) beschrieben.
0,5 mMol des Harzes werden durch Zugabe von 5 ml Trifluoressigsäure/Thiosanisol/Phenol/Ethandithiol/Wasser (85 : 5 : 5 : 2,5 : 2, 5 v/v) während zwei Stunden abgespalten. Die Aufarbeitung erfolgt wie unter Beispiel 1, c) und d) beschrieben.
a) 0,5 mMol des unter 3f) hergestellten Harzes werden nun
mit 0,1 mMol 4-Hydroxymethyl-3-methoxy-phenoxyessigsäure und
0,1 mMol TBTU und 0,2 mMol NMM-Lösung in DMF funktionalisiert.
Nach 12 Stunden Reaktionszeit wird wie üblich gewaschen und
die restlichen Aminogruppen photometrisch mit Bromphenolblau
bestimmt.
b) Peptidsynthese am bifunktionalisierten Harz:
Die Anknüpfung der C-terminalen Aminosäure wird von Hand vorgenommen, evtl. freie Amino/OH-Gruppen werden durch Acetanhydrid/Pyridin acetyliert. Die weitere Synthese wird wie üblich am Syntheseautomat vorgenommen.
Die Anknüpfung der C-terminalen Aminosäure wird von Hand vorgenommen, evtl. freie Amino/OH-Gruppen werden durch Acetanhydrid/Pyridin acetyliert. Die weitere Synthese wird wie üblich am Syntheseautomat vorgenommen.
c) Abspaltung des freien Peptids:
0,5 mMol des Harzes wird für eine Stunde bei Raumtemperatur mit einer Lösung aus 1% TFA in Dichlormethan geschüttelt. Das Filtrat wird mit DCM gewaschen und am Rotationsverdampfer eingeengt. Durch Zugabe von kaltem Diethylether wird das freie Peptid erhalten.
0,5 mMol des Harzes wird für eine Stunde bei Raumtemperatur mit einer Lösung aus 1% TFA in Dichlormethan geschüttelt. Das Filtrat wird mit DCM gewaschen und am Rotationsverdampfer eingeengt. Durch Zugabe von kaltem Diethylether wird das freie Peptid erhalten.
d) Abspaltung des MAP-Peptids:
Die Abspaltung des MAP-Peptids sowie die Vorbereitung des Affinitätsharzes wird wie unter 1c) und d) vorgenommen.
Die Abspaltung des MAP-Peptids sowie die Vorbereitung des Affinitätsharzes wird wie unter 1c) und d) vorgenommen.
Claims (26)
1. Verfahren zur Herstellung einer Affinitätsmatrix,
insbesondere für die Affinitätschromatographie, dadurch
gekennzeichnet, dass ein polymerer Träger, der bis zu
mindestens 10 bar druckbelastbar, gegen organische,
während einer Peptidsynthese einzusetzenden Reagenzien
stabil, mit Wasser benetzbar und mit funktionellen
Gruppen aktiviert ist, ausgewählt wird,
und wenigstens ein erster Teil der funktionellen Gruppen
mit einer Aminosäurenkette in einem
Peptidsyntheseverfahren kovalent gekoppelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der polymere Träger aus einem Tentakel tragenden Harz,
insbesondere einem Tentakelgel, besteht und die genannten
funktionellen Gruppen sich auf den Tentakeln befinden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hauptkette des tentakeltragenden Harzes zwischen
den Polyethylen-Glycol-Polyacrylamid-Copolymeren, den
hydrophilen Polyacrylamiden, insbesondere den hydrophilen
Methacrylat-Polymeren ausgewählt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die funktionellen Gruppen fähig sind, mit einer
Aminosäure eine Peptidbindung zu bilden, insbesondere
Amino-Gruppen sind.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die funktionellen Gruppen Epoxygruppen sind, welche
vor dem Peptidsyntheseverfahren mit Diaminen versetzt
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Tentakel oligomere Methacrylsäureglycidylester sind.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Epoxygruppen mit Ethylendiamin oder N-Boc-1,6-
Diaminohexan versetzt werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass vor dem
Peptidsyntheseverfahren ein zweiter Teil der
funktionellen Gruppen mit einem, in einer
Festphasenpeptidsynthese verwendbaren ersten Anker
gekoppelt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
der genannte zweite Teil der funktionellen Gruppen mit
einem säurelabilen Anker, insbesondere einem Rink-Amid-
Anker, einem Wang-Anker oder einem HMP-Anker kovalent
gekoppelt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der genannte zweite Teil 1-10%, insbesondere ca.
5% der funktionellen Gruppen beträgt.
11. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der genannte zweite Teil 10-90%, insbesondere ca.
50%, der funktionellen Gruppen beträgt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
auf den genannten ersten Anker ein MAP-Gerüst
synthetisiert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass
das MAP-Gerüst aus Fmoc8-Lys4-Lys2-Lys-β-Ala besteht.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, dass ein dritter Teil der funktionellen
Gruppen mit einem zweiten Anker gekoppelt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass
der genannte dritte Teil 1-10%, insbesondere ca. 5%
der funktionellen Gruppen beträgt und dass der zweite
Anker labiler ist als der erste Anker, insbesondere ein
modifizierter Wang-Anker ist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, dass das nach Kopplung des ersten Ankers
erhaltene Erzeugnis einer Festphasenpeptidsynthese
unterworfen wird und danach eine Abspaltung von freien
Peptiden erfolgt.
17. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, dass das, nach Synthese des MAP-Gerüstes
erhaltene Erzeugnis einer Festphasenpeptidsynthese
unterworfen wird und danach eine Abspaltung von MAP
erfolgt.
18. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch
gekennzeichnet, dass das, nach der Synthese des MAP-
Gerüsts und nach Kopplung des zweiten Ankers erhaltene
Erzeugnis einer Festphasenpeptidsynthese unterworfen wird
und danach eine Abspaltung von freien Peptiden und eine
Abspaltung von MAP erfolgen.
19. Anwendung einer, gemäß irgendeinem der Ansprüche 1 bis 18
hergestellten Affinitätsmatrix zur Affinitätsreinigung
von Antikörpern oder peptidbindender Proteine.
20. Anwendung eines, gemäß Anspruch 16 erhaltenen Peptids zur
Erzeugung von Antikörpern und einer, gemäß Anspruch 16
hergestellten Affinitätsmatrix zur Reinigung derselben
Antikörper.
21. Anwendung eines, gemäß Anspruch 17 oder 18 erhaltenen
MAPs zur Erzeugung von Antikörpern und einer, gemäß
Anspruch 17 oder 18 hergestellten Affinitätsmatrix zur
Reinigung derselben Antikörper.
22. Zwischenerzeugnis zur Durchführung eines Verfahrens nach
irgendeinem der Ansprüche 8 bis 18, bestehend aus dem
genannten polymeren Träger, wobei 1-10% der
funktionellen Gruppen an den genannten ersten Anker
gekoppelt sind.
23. Zwischenerzeugnis zur Durchführung eines Verfahrens nach
irgendeinem der Ansprüche 8 bis 18, bestehend aus dem
genannten polymeren Träger, wobei 10-90%, insbesondere
ca. 50% der funktionellen Gruppen an den genannten
ersten Anker gekoppelt sind.
24. Zwischenerzeugnis nach Anspruch 23, dadurch
gekennzeichnet, dass an den genannten ersten Anker ein
MAP-Gerüst gebunden ist.
25. Zwischenerzeugnis nach Anspruch 24, dadurch
gekennzeichnet, dass das MAP-Gerüst aus Fmoc8-Lys4-Lys2-
Lys-β-Ala besteht.
26. Zwischenerzeugnis nach Anspruch 24 oder 25, zur
Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 14, 15 oder
18, dadurch gekennzeichnet, dass 2-10%, der
funktionellen Gruppen an den genannten zweiten Anker
gekoppelt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998138751 DE19838751A1 (de) | 1998-08-26 | 1998-08-26 | Verfahren zur Herstellung einer Affinitätsmatrix, Zwischenerzeugnis zur Herstellung und Anwendung der Affinitätsmatrix |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998138751 DE19838751A1 (de) | 1998-08-26 | 1998-08-26 | Verfahren zur Herstellung einer Affinitätsmatrix, Zwischenerzeugnis zur Herstellung und Anwendung der Affinitätsmatrix |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19838751A1 true DE19838751A1 (de) | 2000-03-09 |
Family
ID=7878753
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998138751 Withdrawn DE19838751A1 (de) | 1998-08-26 | 1998-08-26 | Verfahren zur Herstellung einer Affinitätsmatrix, Zwischenerzeugnis zur Herstellung und Anwendung der Affinitätsmatrix |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19838751A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003000719A2 (en) * | 2001-06-20 | 2003-01-03 | Ramot At Tel Aviv University Ltd. | Multiple antigenic peptide displaying multiple copies of an epitope of plaque-forming polypeptide and methods of using same |
-
1998
- 1998-08-26 DE DE1998138751 patent/DE19838751A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003000719A2 (en) * | 2001-06-20 | 2003-01-03 | Ramot At Tel Aviv University Ltd. | Multiple antigenic peptide displaying multiple copies of an epitope of plaque-forming polypeptide and methods of using same |
WO2003000719A3 (en) * | 2001-06-20 | 2003-12-11 | Univ Ramot | Multiple antigenic peptide displaying multiple copies of an epitope of plaque-forming polypeptide and methods of using same |
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