DE19838689A1 - Öffnungen in Schalenstrukturen aus faserverstärktem Kunststoff für Fahrzeuge oder Behälter - Google Patents
Öffnungen in Schalenstrukturen aus faserverstärktem Kunststoff für Fahrzeuge oder BehälterInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft Öffnungen in Schalenstrukturen aus faserverstärktem Kunststoff für Fahrzeuge oder Behälter, insbesondere für Wagenkästen von Schienenfahrzeugen, welche vornehmlich im Harzinjektionsverfahren hergestellt sind. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird das Problem der mit der Herstellung der Struktur des Wagenkastens gestalteten Öffnung dadurch gelöst, indem diese von einem vorzugsweise aus faserverstärktem Kunststoff vorgefertigten Rahmen (3) gebildet ist, wobei die Leibung (4) des Rahmens (3) einen Bereich (5) aufweist, der zur Öffnungsebene (6) des Rahmens (3) rechtwinklig oder annähernd rechtwinklig steht und sich innenseitig an den Bereich (5) ein innen-flanschartiger Bereich (7) anschließt, der parallel oder annähernd parallel zur Öffnungsebene (6) gerichtet ist und der nach außen einen Bereich (8) vorsieht, welcher kragenartig unter einem Winkel zwischen 90 DEG und 0 DEG zur Öffnungsebene (6) nach außen steht und dessen Dicke wahlweise nach außen abnehmen kann, wobei der Rahmen (3) von einem weiteren, vorzugsweise aus Kunststoffschaum, vorgefertigten Rahmen (9) umschlossen ist, dessen Bereich (10) mit dem Bereich (5) kontaktiert und verbunden sein kann und dessen Bereich (11), welcher dem kragenartigen Bereich (8) des Rahmens (3) gegenübersteht, einen sich nach außen öffnenden Spalt (12) bildet, dessen größte Breite vorzugsweise der Dicke der Schalenstruktur (1) entspricht und deren Laminatrand (13) aufnimmt.
Description
Die Erfindung betrifft Öffnungen in Schalenstrukturen aus faserverstärktem Kunst
stoff für Fahrzeuge oder Behälter, insbesondere für Wagenkästen von Schienen
fahrzeugen, welche vornehmlich im Harzinjektionsverfahren hergestellt sind. Die
Erfindung ist neben dem oben genannten Sachgebiet auch für die Gestaltung von
Öffnungen in Schalenstrukturen aus faserverstärktem Kunststoff von Fahrzeugka
rosserien, Flugzeugen, Schiffskörpern und -aufbauten vorteilhaft anwendbar.
Es entspricht dem allgemein bekannten Stand der Technik, Öffnungen in Schalen
strukturen aus faserverstärktem Kunststoff, welche im Harzinjektionsverfahren her
gestellt werden, in der Weise auszubilden, daß entweder in dem Laminierwerkzeug
Öffnungen mit Untermaß berücksichtigt sind, welche durch geeignete spangebende
Bearbeitung, beispielsweise durch Fräsen auf Maß gearbeitet oder aus der ge
schlossenflächigen Schalenstruktur ausgefräst werden. Zwar gewährleisten diese
technischen Lösungen, daß der Fasergehalt über die gesamte Schalenstruktur
gleichmäßig ist, d. h. die Leibungen der Öffnungen sind frei von unerwünschten fa
serarmen oder faserfreien Harzkonzentrationen. Sie weisen jedoch den Nachteil auf,
daß neben dem zusätzlichen technischen und technologischen Aufwand für die spa
nende Bearbeitung die Fasern an den Schnittkanten offen liegen und die Staubbela
stung bei der Bearbeitung unvermeidbar ist. Zu Vermeidung der genannten Nach
teile wurde allgemein versucht, Öffnungen in der Weise gebrauchsfertig in einem
Arbeitsgang mit der Strukturbildung nach dem Injektionsverfahren zu schaffen, in
dem das flächige konfektionierte Verstärkungsfasermaterial zur Ausbildung der Öff
nungen kantengenau umgelegt wurde. Es hat sich jedoch gezeigt, daß derart ge
staltete Kanten von Öffnungen in Schalenstrukturen aus faserverstärktem Kunststoff
auch immer durch Bereiche mit unerwünschten Harzanreicherungen gekennzeichnet
sind.
Der im Patentanspruch angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, Öff
nungen in Schalenstrukturen aus faserverstärktem Kunststoff derart zu konzipieren,
daß sie gleichzeitig mit der Herstellung der Struktur nach dem Harzinjektionsverfah
ren gebildet werden und nach dem Entformen ohne weitere Nacharbeit gebrauchs
fertig sind. Dabei ist weiterhin eine konstruktive Lösung wünschenswert, welche die
Integration der öffnungsschließenden Baugruppen, zum Beispiel der Fenster, in dem
Herstellungsprozeß der Faserstruktur ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Öffnung von einem vor
zugsweise aus faserverstärktem Kunststoff vorgefertigten Rahmen gebildet ist, wo
bei die Leibung dieses Rahmens einen Bereich aufweist, der zur Öffnungsebene
des vorgenannten Rahmens rechtwinklig oder annähernd rechtwinklig steht und sich
innenseitig an den Bereich ein innenflanschartiger Bereich anschließt, der parallel
oder annähernd parallel zur Öffnungsebene gerichtet ist und der nach außen einen
Bereich vorsieht, welcher kragenartig unter einem Winkel zwischen 90° und 0° zur
Öffnungsebene nach außen steht und dessen Dicke wahlweise nach außen abneh
men kann, wobei der Rahmen von einem weiteren, vorzugsweise aus Kunststoff
schaum vorgefertigtem Rahmen umschlossen ist, dessen Bereich mit dem Bereich
des ersten Rahmens kontaktiert und verbunden sein kann und dessen anderer Be
reich, welcher den kragenartigen Bereich des ersten Rahmens gegenübersteht, eine
sich nach außen öffnenden Spalt bildet, dessen größte Breite vorzugsweise der Dik
ke der Schalenstruktur entspricht und deren Laminatrand aufnimmt.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die besondere Gestaltung der Rand
geometrie der Öffnungen die nachträgliche Feinbearbeitung erübrigt, die Fertigung
des Öffnungsrandbereiches der Schalenstruktur im Injektionsverfahren ermöglicht,
sich bildende Harzanhäufungen an den Rändern nicht negativ auswirken und die
Maßhaltigkeit und Variabilität der Öffnungskontur und -randprofilierung durch die
Vorfertigung, die zudem auch mit anderen, an die Erfordernisse optimal angepaßte
Verfahren herstellbar sind, in hervorragender Weise gewährleistet sind. Ordnet man
den Rahmen der öffnungsschließenden Baugruppe zu, so ermöglicht die vorge
schlagene Lösung, den Montagevorgang in den Herstellungsvorgang für die Scha
lenstruktur zu integrieren.
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert wer
den. Hierbei zeigen die Zeichnungen in
Fig. 1: eine Ansicht der Schalenstruktur mit einer Fensteröffnung
Fig. 2: den Schnitt A-A durch den Rand der Fensteröffnung nach Fig. 1
Fig. 3: den Schnitt A-A durch den Rand der Fensteröffnung nach Fig. 1 mit einge
bautem Fenster
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, ist in der Schalenstruktur 1, beispielsweise einer
Schienenfahrzeugseitenwand, welche auch gewölbt sein kann, für ein Fenster 16
gem. Fig. 3 die Fensteröffnung 2 vorgesehen, welche von dem vorgefertigten Rah
men 3 leibungsbildend eingefaßt ist. In der Fig. 2 ist zu erkennen, daß die Leibung 4
des Rahmens 3 den Bereich 5 aufweist, der zweckmäßiger Weise zur Öffnungsebe
ne 6 senkrecht oder annähernd senkrecht steht, um die paßgerechte Positionierung
des Rahmens 3 zu erleichtern. In besonderen Fällen kann eine andere Winkelein
stellung zweckmäßig sein, welche mit der erfinderischen Lösung ohne Schwierig
keiten möglich ist. Innenseitig schließt sich an den Bereich 5 ein innenflanschartiger
Bereich 7 an, der parallel oder annähernd parallel zu Öffnungsebene 6 gerichtet ist.
Der Bereich 7 dient vornehmlich der Aufnahme und Befestigung der öffnungsschlie
ßenden Baugruppen, im Beispiel des Fensters 15 gem. Fig. 3. Im Einzelfall ist auch
jede andere geometrische Gestaltung des Bereiches 7 denkbar. Nach außen weist
der Rahmen 3 einen Bereich 8 auf, welcher kragenartig unter einem Winkel von 45°
- andere Winkeleinstellungen sind je nach den Erfordernissen ebenfalls möglich -
nach außen steht und dessen Dicke sich nach außen hin keilförmig verjüngt. Der
Rahmen 3 wird von einem weiteren Rahmen 9 umschlossen, dessen Bereich 10 mit
dem Bereich 5 des Rahmens 3 kontaktiert. In diesen Bereichen 5, 10 sind die Rah
men 3, 9 zweckmäßiger Weise miteinander verklebt. Die dem Bereich 8 des Rah
mens 3 gegenüberliegende Oberfläche 11 des Rahmens 9 bildet mit diesem einen
Spalt 12, der sich nach außen keilförmig bis auf die Dicke der Schalenstruktur 1 er
weitert. Der Spalt 12 nimmt den Laminatrand 13 der Schalenstruktur 1 auf. Es kann
sicher nicht davon ausgegangen werden, daß sich bei der Harzinjektion in die
Schalenstruktur 1 keine Harzkonzentrationen im Laminatrand 13 bilden, diese sind
aber auf Grund der konstruktiven Gestaltung optisch und festigkeitsmäßig vernach
lässigbar. Der Rahmen 9 besteht im Beispiel aus einem harten Kunststoffschaum.
Das hat den Vorteil, daß seine Außenkontur 14 und Innenkontur 14' auch nicht an
nähernd parallel zueinander verlaufen müssen. Die gewählte Geometrie der Außen
kontur 14 ermöglicht so, die sich in der Regel anschließenden Wärmedämmateriali
en einfach anzuschließen. Weiterhin kann dem Rahmen 9 mit hohen Erwartungen
die Wärmedämmaufgabe im Fensterbereich zugeordnet werden.
In Fig. 3 ist die Schalenstruktur 1 mit der Fensteröffnung 2 nach Fig. 1 und dem
Fenster 15, bestehend aus der Thermoscheibe 16, dem nur schematisch darge
stellten Fensterrahmen 17 einschließlich dem Befestigungselement 18 und der
Dichtung 19 dargestellt. Wie aus der Fig. 3 erkennbar ist, kann die Montage der
Fenster 15 in die Fertigung der Schalenstruktur 1 nach dem Harzinjektionsverfahren
integriert werden, indem das Fenster, bestehend aus der Thermoscheibe 16 und
dem Fensterrahmen 17 mittels Befestigungselementen mit dem Rahmen 3 verbun
den und der Dichtung 19 versehen als Paket in dem Injektionswerkzeug fixiert wird,
d. h. die vorgeschlagene Lösung gestattet, die Dichtung 19 des Fensters 15 aus dem
Montageprozeß in die Baugruppenvorfertigung für das Fenster einzuordnen. Das hat
neben der Reduzierung des Montageanteils den Vorteil, daß der technologische Ab
dichtprozeß in optimaler Arbeitslage erfolgen kann und gegebenenfalls mechani
sierbar ist. Die Dichtung 19 ist als flüssig oder pastös eingetragene PUR-Dichtung
konzipiert. Es ist jedoch auch möglich, bei entsprechender Fensterrahmengestaltung
eine Dichtung aus Elastomerprofil zu verwenden.
1
Schalenstruktur
2
Fensteröffnung
3
Rahmen
4
Leibung
5
Bereich der Leibung des Rahmens
6
Öffnungsebene
7
innenflanschartiger Bereich
8
kragenartiger Bereich
9
weiterer Rahmen
10
Bereich des Rahmens
9
11
Oberfläche
12
Spalt
13
Laminatrand
14
,
14
'Außen-/Innenkontur des Rahmens
9
15
Fenster
16
Thermoscheibe
17
Fensterrahmen
18
Befestigungselement
19
Dichtung
Claims (2)
- Öffnungen in Schalenstrukturen aus faserverstärktem Kunststoff für Fahrzeuge oder Behälter, insbesondere für Wagenkästen von Schienenfahrzeugen, welche vor nehmlich im Harzinjektionsverfahren hergestellt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (2) von einem vorzugsweise aus faserverstärktem Kunststoff vorgefer tigten Rahmen (3) gebildet ist, wobei die Leibung (4) des Rahmens (3) einen Be reich (5) aufweist, der zur Öffnungsebene (6) des Rahmens (3) rechtwinklig oder annähernd rechtwinklig steht und sich innenseitig an den Bereich (5) ein innen flanschartiger Bereich (7) anschließt, der parallel oder annähernd parallel zur Öff nungsebene (6) gerichtet ist und der nach außen einen Bereich (8) vorsieht, welcher kragenartig unter einem Winke) zwischen 90° und 0° zur Öffnungsebene (6) nach außen steht und dessen Dicke wahlweise nach außen abnehmen kann, wobei der Rahmen (3) von einem weiteren, vorzugsweise aus Kunststoffschaum vorgefertigtem Rahmen (9) umschlossen ist, dessen Bereich (10) mit dem Bereich (5) kontaktiert und verbunden sein kann und dessen Bereich (11), welcher den kragenartigen Be reich (8) des Rahmens (3) gegenübersteht, eine sich nach außen öffnenden Spalt (12) bildet, dessen größte Breite vorzugsweise der Dicke der Schalenstruktur (1) entspricht und deren Laminatrand (13) aufnimmt.
-
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998138689 DE19838689A1 (de) | 1998-08-26 | 1998-08-26 | Öffnungen in Schalenstrukturen aus faserverstärktem Kunststoff für Fahrzeuge oder Behälter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998138689 DE19838689A1 (de) | 1998-08-26 | 1998-08-26 | Öffnungen in Schalenstrukturen aus faserverstärktem Kunststoff für Fahrzeuge oder Behälter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19838689A1 true DE19838689A1 (de) | 2000-03-02 |
Family
ID=7878707
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998138689 Withdrawn DE19838689A1 (de) | 1998-08-26 | 1998-08-26 | Öffnungen in Schalenstrukturen aus faserverstärktem Kunststoff für Fahrzeuge oder Behälter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19838689A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102014118733B3 (de) * | 2014-12-16 | 2016-02-04 | Euwe Eugen Wexler Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines Karosseriebauteils für ein Kraftfahrzeug, Vorrichtung zur Herstellung eines Karosseriebauteils für ein Kraftfahrzeug und Karosseriebauteil für ein Kraftfahrzeug |
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DE8913636U1 (de) * | 1989-11-18 | 1990-03-01 | Binder, Siegfried, 2800 Bremen | Hecktüre aus glasfaserverstärktem Kunststoff, wahlweise mit oder ohne Fenster, für den Volkswagen Typ 147 |
-
1998
- 1998-08-26 DE DE1998138689 patent/DE19838689A1/de not_active Withdrawn
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US10618226B2 (en) | 2014-12-16 | 2020-04-14 | Euwe Eugen Wexler Holding Gmbh & Co. Kg | Method for producing a body component for a motor vehicle, device for producing a body component for a motor vehicle and body component for a motor vehicle |
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