DE19837963A1

DE19837963A1 - Therapiekreisel mit variabler, einstellbarer Auslenkung und regelbarem Widerstand

Info

Publication number: DE19837963A1
Application number: DE1998137963
Authority: DE
Inventors: Hans-Joerg Groeber
Original assignee: GROEBER HANS JOERG
Current assignee: GROEBER HANS JOERG
Priority date: 1998-08-21
Filing date: 1998-08-21
Publication date: 2000-02-24

Description

Die Erfindung betrifft eine technische Erweiterung der in der Physiotherapie zu Therapiezwecken eingesetzten Varianten des instabilen Untergrundes; insbesondere des Therapiekreisels, einer Standfläche in Form eines Spherenabschnittes, bei dem auf der planen Fläche gestanden wird und der Spherenabschnitt als Bodenauflage eine Instabilität erzeugt, die der auf der planen Fläche Stehende aktiv ausgleichen muß (Stichwort "Therapiekreisel").

Die neue Erfindung soll die Möglichkeit bieten, dieses Training in erweiterter, einstellbarer, kontrollierbarer (in Bezug auf Widerstand, Trägheit und Auslenkung), sowie dokumentierbarer Form durchzuführen. Ausserdem soll es die Möglichkeit schaffen, dieses Training auch mit nicht stehfähigen, bzw. balancefähigen Patienten durchzuführen.

Sinn der Erfindung/Problemlösung

Ein instabiler Untergrund schafft für eine darauf stehende, sitzende oder liegende Person die Notwendigkeit aktive Anpassungsvorgänge (Balance/Koordination/Gleichgewicht) vorzunehmen. Dies ist von therapeutisch großer Bedeutung und wird dementsprechend bei verschiedensten Störungen eingesetzt. Die Parameterkontrolle, d. h. der Grad der Instabilität und der Aufwand der Ausgleichsmaßnahmen werden dabei üblicherweise durch Hilfspersonen definiert.

Die neuerfundene Lösung bietet nun die Möglichkeit mehrere Parameter dieser Instabilität einfach und sicher vom Gerät aus zu kontrollieren, einzustellen und zu manipulieren. Ebenso kann der Grad der Instabilität wie auch die erfolgten Ausgleichsmassnahmen quantitativ erfasst und dokumentiert werden.

Darüber hinaus bietet die Erfindung einen einfacheren, sicheren Zugang und hat die Möglichkeit unterschiedlichste Systeme an zusätzlichem Support zu integrieren.

Beschreibung der Erfindung

Ein Spherenabschnitt aus beliebigem Material von geeigneter Größe wird in einer Rahmenkonstruktion mit kreisförmigem Ausschnitt gelagert, wobei der Durchmesser des freien Rahmeausschnittes etwas größer ist als der Basisdurchmesser des Spherenabschnittes.

Die Lagerung muß durch geeignete bauliche Maßnahmen (Walzen-/Kugellager) möglichst reibungsarm ausgeführt sein und einen Bewegungsausschlag des gelagerten Spherenabschnittes in jeder beliebigen Richtung zulassen. Der Ausschlag des Spherenabschnittes soll dabei im Maximum 50° zur Horizontalen mit Bezug auf die Basisfläche des Spherenabschnittes betragen.

Die Rahmenkonstruktion muß so beschaffen sein, daß der Spherenabschnitt bei Bewegung innerhalb der Lagerung keine Bodenberührung hat und es gleichzeitig für Personen einfachst möglich ist, die Basis fläche des Spherenabschnittes zu betreten bzw. zu erreichen.

Der Spherenabschnitt wird aus seinem Scheitel über ein flexibles, nachstellbares Band im Rahmen fixiert und kann damit in seinem Ausschlag begrenzt werden. Die Flexibilität des Bandes regelt die Härte des Grenzanschlages. Die Dehnfähigkeit des Bandes variiert den Bewegungswiderstand.

Durch Veränderung der Masse des Spherenabschnittes z. B. durch Einsätze mit verschiedener Materialfüllung oder Wasserballast kann die Trägheit der Standplatte (Spherenabschnitt) verändert werden.

Auf der Basisfläche des Spherenabschnittes sind Möglichkeiten vorhanden verschiedenartige Stützen oder Befestigungen stabil zu montieren, um eine Verwendung im Stehen, im Sitzen und im Liegen für alle Personen, auch solche die nicht selbständig stehfähig sind, zu gewährleisten.

Sensoren in der Rahmenaufhängung übernehmen und messen die Bewegungen des Spherenabschnittes. Diese Messungen können in Bezug zur Parametereinstellung von Ausschlag, Widerstand und Trägheit des Spherenabschnittes gesetzt werden und über eine Messauswertung dargestellt, ausgewertet und dokumentiert werden.

Bezugszeichenliste Abb. 1 Spherenabschnitt in Rahmenkonstruktion in Seitenansicht

1.1

Sphere

1.2

Lagerung Sphere

1.3

Scheitelfixation

Abb. 2 Beispiel einer zusätzlichen Haltevorrichtung auf der Spherenfläche Abb. 3 Beispiel für Einsätze zur Massenvariation der Sphere (Trägheit)

3.1

Gewichtseinsätze

Claims

1. Instabiler Untergrund in Form eines beweglich gelagerten Spherenabschnittes in einer Rahmenkonstruktion, mit der Möglichkeit eine Person auf der Basisfläche des Spherenabschnittes zu plazieren und diese Person gegen die Instabilität des Untergrundes stabilisierende Maßnahmen durchführen zu lassen.

2. Instabiler Untergrund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spherenabschnitt in Bewegungsausmaß, Bewegungsqualität, insbesondere Widerstand und Trägheit, über mechanische Einrichtungen eingestellt und kontrolliert werden kann.

3. Instabiler Untergrund nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Basisfläche Vorrichtungen bzw. Einrichtungen für die Befestigung unterschiedlicher, mechanischer Unterstützungssysteme für die auf der Basisfläche befindliche Person angebracht sind.

4. Instabiler Untergrund nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung und das Bewegungsausmaß des Spherenabschnittes über Meßsysteme qualitativ und quantitativ erfasst und visualisiert werden kann.