DE19835802C1 - Verfahren und Beladevorrichtung zum Beladen eines Transportbehälters mit mindestens einem Brennelement - Google Patents
Verfahren und Beladevorrichtung zum Beladen eines Transportbehälters mit mindestens einem BrennelementInfo
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Abstract
Bei dem Verfahren und der Beladevorrichtung wird auf den Transportbehälter (16) in einem mit sauberem Wasser (W) gefüllten Behälterbecken (2) eines Kernkraftwerks ein Beladerohr (20) aufgesetzt. Dieses wird mit seiner seitlichen schlitzförmigen Öffnung (22) über einen Schacht oder Kanal (34) zu einem Lagerbecken (4) hin, in dem sich Brennelemente (12) befinden, abgedichtet. Danach wird eine Schleuse (10) zwischen Lagerbecken (4) und Behälterbecken (2) geöffnet. Über die seitliche Öffnung (22) werden die Brennelemente (12) aus dem Lagerbecken (4) in den Transportbehälter (16) transportiert. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß die Außenflächen des Transportbehälters (16) mit dem verschmutzten Lagerwasser (LW) des Lagerbeckens (4) nicht in Kontakt kommen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Belade
vorrichtung zum Beladen eines Transportbehälters mit minde
stens einem Brennelement aus einem mit Lagerwasser gefüllten
Lagerbecken.
Beim Betrieb einer kerntechnischen Anlage werden Brennele
mente, die nicht mehr zur Leistungserzeugung im Kernreaktor ange
ordnet sind, in der Regel in einem mit Lagerwasser gefüllten
Lagerbecken gelagert. Insbesondere werden abgebrannte Brenn
elemente im Lagerbecken aufbewahrt. Mit Hilfe des Lagerwas
sers wird die von den Brennelementen erzeugte Restwärme abge
führt. Da das Lagerwasser in direktem Kontakt mit den Brenn
elementen steht, ist es radioaktiv belastet. Zur Reinigung
des Lagerwassers ist in der Regel ein Lagerwasser-Reinigungs
system vorgesehen.
Die abgebrannten Brennelemente werden von Zeit zu Zeit, bei
spielsweise wenn die Lagerkapazität im Lagerbecken erschöpft
ist, mittels eines Transportbehälters aus der kerntechnischen
Anlage abtransportiert. Zum Beladen des Transportbehälters
ist oftmals ein Behälterbecken vorgesehen, das mit dem Lager
becken verbunden ist. Beim Beladen des Transportbehälters mit
Brennelementen wird der Transportbehälter zunächst in das Be
hälterbecken gestellt; dann werden die Brennelemente jeweils
mittels einer Handhabungseinrichtung aus dem Lagerbecken an
gehoben, zum Transportbehälter gefahren und in diesen abge
senkt. Aus sicherheitstechnischen Gründen wird der komplette
Beladevorgang im Wasser durchgeführt; d. h. das Brennelement
und der Transportbehälter sind stets vollständig von Wasser
überdeckt. Der Transportbehälter ist also bei einem solchen
Beladevorgang vollständig vom radioaktiv belasteten, d. h.
kontaminierten Lagerwasser aus dem Lagerbecken umgeben.
Zwar ist aus dem Artikel "Informationen zu Brennelement-
Transporten" von Eberhard Wild, atw - Internationale Zeit
schrift für Kernenergie, Heft 7, 1998, Seiten 464-466, ein
Kontaminationsschutz bekannt. Dieser schützt jedoch lediglich
die Mantelaußenfläche des Transportbehälters vor Kontakt mit
dem Lagerwasser. Die Stirnflächen und andere kritische Flä
chen, wie z. B. die Tragzapfen, die zur Handhabung des Trans
portbehälters vorgesehen sind, bleiben ungeschützt.
Vor dem Abtransport des Transportbehälters muß daher dessen
Außenfläche, insbesondere müssen die ungeschützten kritischen
Flächen, durch ein aufwendiges Reinigungssystem dekontami
niert werden, um eine Belastung der Umwelt mit radioaktiven
Substanzen beim Transport zu verhindern. Eine vollständige
Dekontamination ist dabei allerdings nur schwer zu erreichen.
Aus der DE 27 06 042 A1 ist eine Anordnung zum Beladen eines
Transportbehälters mit Brennelementen bekannt. Bei dieser ist
vorgesehen, daß ein Einsatzkorb zusammen mit dem Behälterbo
den in das Lagerbecken abgesenkt wird. Der eigentliche Behäl
ter bleibt oberhalb des Wasserspiegels, so daß dessen Außen
fläche nicht mit kontaminiertem Wasser benetzt werden kann.
Die Brennelemente werden in den Einsatzkorb eingefügt, und
anschließend wird der Einsatzkorb in den Behälter hochgezo
gen. Allerdings kommt bei diesem Vorgehen der Behälterboden,
auf dem der Einsatzkorb angeordnet ist, mit dem kontaminier
ten Wasser in Kontakt und muß gereinigt werden.
Allgemein sind zur Handhabung und zum Transport von radioak
tiven Gegenständen Schleusvorrichtungen bekannt, um ein Aus
treten von Radioaktivität in die Umwelt beim Beladen eines
Transportbehälters zu vermeiden. Ein Beispiel für eine
Schleusvorrichtung ist in der FR 25 60 710 A1 beschrieben.
Diese Schleusvorrichtung eignet sich jedoch nur für Schleus
vorgänge ohne Wasserkontakt. Sie ist daher für die Handhabung
von Brennelementen ungeeignet, da diese während des Belade
vorgangs vollständig unter Wasser sein müssen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Beladevorrichtung zum Beladen eines Trans
portbehälters anzugeben, bei denen gewährleistet ist, daß
beim Transport des Transportbehälters keine radioaktiven Sub
stanzen von der Außenfläche in die Umwelt gelangen.
Die erstgenannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst
durch ein Verfahren zum Beladen eines Transportbehälters mit
mindestens einem Brennelement aus einem mit Lagerwasser ge
füllten Lagerbecken, bei dem
- - der Transportbehälter in ein Behälterbecken gebracht wird, das mit sauberem Wasser gefüllt und durch eine Schleuse vom Lagerbecken getrennt ist,
- - auf dem Transportbehälter ein Beladerohr mit einer seitli chen Öffnung angebracht wird,
- - die Schleuse im Bereich der seitlichen Öffnung geöffnet wird,
- - der Transportbehälter mit dem Brennelement aus dem Lager becken durch Transport durch die seitliche Öffnung bestückt wird,
- - die Schleuse wieder geschlossen wird und
- - das Wasser im Behälterbecken gegebenenfalls gereinigt oder ausgetauscht wird.
Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß das Lager
wasser lediglich über die seitliche öffnung in das Beladerohr
und von dort in das Innere des Transportbehälters gelangen
kann. Es wird also verhindert, daß das kontaminierte Lager
wasser in das Behälterbecken gelangen kann. Insbesondere wird
dadurch wirksam vermieden, daß die Außenfläche des Transport
behälters mit dem radioaktiv kontaminierten Lagerwasser in
Berührung kommt.
Bevorzugt wird bei dem Verfahren vor dem Öffnen der Schleuse
die seitliche Öffnung zum Lagerbecken hin abgedichtet, um ei
nen Leckagestrom zwischen Beladerohr und Behälterbecken zu
vermeiden.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn an der seitlichen Öffnung
ein Schacht oder Kanal angeordnet ist, durch den das Brenn
element bevorzugt in vertikaler Ausrichtung transportiert
werden kann. Der Kanal ist insbesondere U-förmig ausgebildet
und wird zum Lagerbecken hin abgedichtet, bevor die Schleuse
geöffnet wird. Der Kanal ist bevorzugt am Beladerohr befe
stigt, insbesondere verschweißt.
Vor dem Öffnen der Schleuse wird das Beladerohr zweckdienli
cherweise zum Transportbehälter hin abgedichtet, um einen
Austritt von Wasser, insbesondere Lagerwasser, in das Behäl
terbecken zu vermeiden.
Zum Abdichten des Beladerohrs zum Transportbehälter hin und
insbesondere zum Abdichten der seitlichen Öffnung oder des
Kanals zum Lagerbecken hin wird vorteilhafterweise ein Dich
tungselement verwendet, welches mit einem Fluid befüllbar,
insbesondere aufblasbar ist. Ein solches Dichtungselement
paßt sich in einfacher Weise der abzudichtenden Geometrie an.
Durch das Aufblasen oder durch das Befüllen mit einem Fluid,
beispielsweise Wasser, wird ein besonders einfaches und si
cheres Abdichten erzielt. Dies gilt insbesondere auch dann,
wenn die Spaltmaße der abzudichtenden Spalte variieren. Ein
aufblasbares Dichtungselement erlaubt daher vergleichsweise
große Fertigungstoleranzen.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn das Beladerohr beim An
bringen auf den Transportbehälter in dessen Beladeöffnung
eingreift, so daß auch die an der Beladeöffnung gelegene
Stirnseite des Transportbehälters frei vom Lagerwasser bleibt
und mit diesem nicht in Kontakt kommt.
Der Transportbehälter wird vorteilhafterweise nach dem Be
stücken mit der gewünschten Anzahl von Brennelementen mit ei
nem Deckel verschlossen. Dies findet bevorzugt noch im Behäl
terbecken statt. Hierzu wird beispielsweise zunächst mit ei
nem provisorischen Deckel die Beladeöffnung des Transportbe
hälters verschlossen. Bei angebrachtem Deckel ist das
kontaminierte Lagerwasser in dem Transportbehälter einge
schlossen; es kann aus diesem nicht mehr nach außen gelangen.
Bevorzugt wird der Transportbehälter mit einem System aus
mehreren Deckeln verschlossen, die insbesondere nach der Ent
nahme des Transportbehälters aus dem Behälterbecken ange
bracht werden.
Das Wasser im Behälterbecken, speziell im Beladerohr, wird
insbesondere nach Aufbringen des Deckels ausgetauscht oder
gereinigt. Das Wasser kann in diesem Fall von den Brennele
menten im Transportbehälter nicht verschmutzt werden. Sobald
das Wasser sauber ist, wird der Transportbehälter nach Ent
fernen des Beladerohrs oder zusammen mit diesem aus dem Be
hälterbecken entnommen.
Es ist besonders zweckdienlich, wenn die Schleuse während des
normalen Lagerbetriebs geschlossen ist, also dann, wenn ge
rade kein Transportbehälter mit Brennelementen beladen wird.
Die Schleuse wird bevorzugt nur für den Beladevorgang geöff
net. Dadurch wird erreicht, daß sich im Behälterbecken während des
Normalbetriebs ausschließlich sauberes Wasser befindet, insbeson
dere deionisiertes Wasser. Eine radioaktive Verschmutzung
des Behälterbeckens tritt daher nicht auf, und die Notwendig
keit einer Reinigung des Behälterbeckens entfällt. Selbst
beim Beladevorgang nach dem Öffnen der Schleuse wird das Be
hälterbecken nicht verschmutzt, da das Lagerwasser aus
schließlich über das Beladerohr in das Innere des Transport
behälters gelangt. Beim Beladevorgang wird also nur derjenige
Teilraum des Behälterbeckens mit Lagerwasser verschmutzt, der
von dem Beladerohr und dem Innenraum des Transportbehälters
umfaßt ist.
Das Verfahren ist nicht auf das Beladen beschränkt; es ist
gleichermaßen auf ein Entladen von Brennelementen aus einem
Transportbehälter in ein Lagerbecken anwendbar. Dies stellt
lediglich eine kinematische Umkehr der einzelnen Verfahrens
schritte dar. Die zugrundeliegende erfinderische Idee ist die
gleiche.
Die zweitgenannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst
durch eine Beladevorrichtung zum Beladen eines Transportbe
hälters mit mindestens einem Brennelement aus einem mit La
gerwasser gefüllten Lagerbecken, bei der das Lagerbecken über
eine Schleuse mit einem Behälterbecken zur Aufnahme des
Transportbehälters verbunden ist, wobei ein Beladerohr vorge
sehen ist, welches auf dem Transportbehälter anbringbar ist
und eine seitliche Öffnung aufweist, durch die das Brennele
ment transportierbar ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Beladevorrichtung
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Die im Hinblick
auf das Verfahren aufgeführten bevorzugten Ausführungsformen
gelten sinngemäß auch für die Beladevorrichtung.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Lagerbecken mit dane
ben angeordnetem Behälterbecken, in dem ein Trans
portbehälter mit darauf angebrachtem Beladerohr an
geordnet ist,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung eines Längsschnitts im
Bereich der Beladeöffnung des Transportbehälters
entlang der Linie II-II von Fig. 3 und
Fig. 3 eine Aufsicht auf einen horizontalen Schnitt ent
lang der Linie III-III von Fig. 1.
Gemäß Fig. 1 und 3 weisen ein Behälterbecken 2 und ein La
gerbecken 4 eines Kernkraftwerks eine gemeinsame Boden
platte 6 auf. Das Behälterbecken 2 ist zum Lagerbecken 4 hin
im unteren Bereich von einer fest mit der Bodenplatte 6 ver
bundenen Seitenwand 8 getrennt. Bodenplatte 6 und Seiten
wand 8 bestehen bevorzugt aus Beton. Die Seitenwand 8 trägt
eine Schiebewand oder Schleuse 10, mit der eine Durchlaßöff
nung 11 zwischen dem Behälterbecken 2 und dem Lagerbecken 4
verschlossen werden kann. Die Schleuse 10 ist im normalen La
gerbetrieb bevorzugt geschlossen. Mit einem Doppelpfeil 9 ist
die vertikale Verschiebbarkeit der Schleuse 10 durch eine
(nicht gezeigte) Manipulatoreinrichtung angedeutet.
Im Lagerbecken 4 werden Brennelemente 12 gelagert, von denen
lediglich drei schematisch dargestellt sind. Die Brennele
mente 12 sind insbesondere abgebrannte Brennelemente aus dem
Kernreaktor. Zur Abführung der von den Brennelementen 12 er
zeugten Restwärme und zur Gewährleistung einer unterkriti
schen Neutronenflußdichte im Lagerbecken 4 ist das Lagerbec
ken 4 bis zu einer Füllstandshöhe 14 mit Lagerwasser LW ange
füllt. Die Brennelemente 12 werden vollständig vom Lagerwas
ser LW überdeckt.
Das Behälterbecken 2 ist zur Aufnahme eines Transportbehäl
ters 16 vorgesehen, mit dem die Brennelemente 12 transpor
tiert werden können. Es ist mit sauberem Wasser W, bevorzugt
ebenfalls bis zur Füllstandshöhe 14, gefüllt. Das Wasser W
befindet sich insbesondere auch beim normalen Lagerbetrieb im
Behälterbecken 2, d. h. wenn die Schleuse 10 geschlossen ist
und der Transportbehälter 16 nicht beladen wird. Der auf dem
Boden senkrecht stehende Transportbehälter 16 ist also von
sauberem Wasser W umgeben. Auch sein Innenraum 17 ist mit
sauberem Wasser W gefüllt.
In der Regel ist der Transportbehälter 16 zur Aufnahme von
mehreren Brennelementen 12 ausgelegt. In Fig. 1 ist nur ein
einziges Brennelement 12 im Innenraum 17 eingezeichnet. Beim
Transport des Transportbehälters 16 muß sichergestellt sein,
daß keine radioaktiven Substanzen in die Umwelt gelangen kön
nen, daß die Umwelt also möglichst wenig mit radioaktiver
Strahlung belastet wird. Der Transportbehälter 16 besitzt
hierzu in der Regel eine dicke Absorberwand 18.
Der Transportbehälter 16 weist zudem an seiner Außenseite
oftmals Kühlrippen auf, um die von den in seinem Innenraum 17
befindlichen Brennelementen 12 erzeugte Wärme nach außen ab
zuführen.
Bei herkömmlichen Beladevorgängen kommt die Außenfläche des
Transportbehälters 16 mit verschmutztem Lagerwasser LW in
Kontakt; sie muß - wie eingangs erläutert - vor dem Trans
port aufwendig gereinigt werden. Die Reinigung gestaltet sich
aufgrund der stark zerklüfteten Oberfläche schwierig.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß eine Belastung
der Umwelt durch radioaktive Substanzen ausgeschlossen werden
kann, wenn die Außenwand des Transportbehälters 16 nicht mit
solchen Substanzen verunreinigt wird, d. h. wenn sie a priori
nicht in Kontakt mit dem Lagerwasser LW kommt. Um dies zu er
reichen, ist ein Beladerohr 20 vorgesehen, das im Behälter
becken 2 auf den Transportbehälter 16 mittels einer (nicht
gezeigten) Manipulatoreinrichtung vertikal und konzentrisch
aufgesetzt wird.
Das Beladerohr 20 ist in etwa zylinderförmig ausgestaltet. Es
weist gemäß Fig. 3 an seiner zur Schleuse 10 hin orientier
ten Seite eine seitliche Öffnung 22 auf, an der ein vertika
ler Schacht oder Kanal 34 angebracht ist. Der Kanal 34 reicht
bis zur Öffnung 11 in der Seitenwand 8 und schließt mit die
ser dicht ab. Die Öffnung 22 ist insbesondere als ein längli
cher Schlitz ausgestaltet, der bis zum oberen offenen Ende
des Beladerohrs 20 reicht. Die seitliche Öffnung 22 ist dem
nach schlitzförmig ausgebildet.
Zur Abdichtung des Kanals 34 und somit des Beladerohrs 20 ge
genüber dem Lagerbecken 4 ist bevorzugt ein Dichtungsele
ment 24 vorgesehen. Eine besonders gute Abdichtung wird er
reicht, wenn das Dichtungselement 24 aufblasbar ist und bei
spielsweise als ein aufblasbarer Schlauch ausgeführt ist. Das
Dichtungselement 24 kann hierbei beispielsweise mit Luft oder
auch mit einer Flüssigkeit befüllt oder "aufgeblasen" werden.
Aufgrund der schlitzartigen Ausbildung der seitlichen Öff
nung 22 ist das Dichtungselement 24 bevorzugt U-förmig ausge
bildet. Beim Öffnen der Schleuse 10 vermischt sich das Lager
wasser LW nur mit dem im Innenraum 17 und im Beladerohr 20
befindlichen Wasser W. Das Lagerwasser LW kann nicht in den
etwa ringförmigen Außenraum 23 außerhalb des Beladerohrs 20
im Behälterbecken 2 gelangen.
Das Beladerohr 20 weist an seinem unteren Ende zum Transport
behälter 16 hin ein zylindrisches Ende oder einen insbeson
dere ringförmigen Fuß 26 auf. Das Beladerohr 20 wird beim An
bringen auf dem Transportbehälter 16 mit seinem unteren
Ende 26 in dessen Beladeöffnung 28 eingeführt. Das untere
Ende 26 besitzt einen geringeren Durchmesser als die Belade
öffnung 28 und ist mittels einer insbesondere ringförmigen
Dichtung 30 (vgl. Fig. 2) zu einer seitlichen Dichtfläche
des Transportbehälters 16 im Bereich der Beladeöffnung 28 ab
gedichtet. Die Dichtung 30 kann ebenso wie das Dichtungsele
ment 24 aufblasbar ausgebildet sein. Mit ihr wird sicherge
stellt, daß kein verschmutztes Lagerwasser LW aus dem Innen
raum 17 in den Außenraum 23 gelangt.
Im Inneren des Beladerohrs 20 ist, wie der Fig. 2 zu entneh
men ist, zusätzlich eine Schürze 32 vorgesehen, die von der
Schleuse 10 zu der Beladeöffnung 28 reicht und zur letzteren
insbesondere schräg abfällt. Sie ist bevorzugt nach Art einer
Rutsche ausgebildet. Kontaminierte Schmutzpartikel, die beim
Transport von Brennelementen 12
herunterfallen, gelangen wegen der Schürze 32 in den Trans
portbehälter 16. Entweder geschieht dies aufgrund der Neigung
der Schürze 32 automatisch, oder die Schmutzpartikel werden
durch ein einfaches Spülen in den Transportbehälter 16 beför
dert.
Der Beladevorgang des Transportbehälters 16 zeichnet sich da
durch aus, daß dieser zunächst in das mit reinem Wasser W ge
füllte Behälterbecken 2 eingesetzt wird. Die Beladeöffnung 28
des Transportbehälters 16 ist dabei unverschlossen, so daß
das Wasser W in seinen Innenraum 17 gelangt. Anschließend
wird auf den Transportbehälter 16 das Beladerohr 20 aufge
setzt. Bereits mit dem Aufsetzen wird das Beladerohr 20 ge
genüber dem Transportbehälter 16 abgedichtet. Alternativ kann
es auch erst nach dem Aufsetzen abgedichtet werden, bei
spielsweise durch Aufblasen der Dichtung 30. Als nächstes er
folgt die Abdichtung der seitlichen Öffnung 22, insbesondere
des Kanals 34, zum Lagerbecken 4 hin mit Hilfe des Dichtungs
elements 24.
Erst nach diesen Abdichtvorgängen wird die Schleuse 10 geöff
net, so daß das kontaminierte Lagerwasser LW in das Innere
des Beladerohrs 20 und damit in den Innenraum 17 des Trans
portbehälters 16 gelangt. Es vermischt sich dort mit dem sau
beren Wasser W. Mit Hilfe einer nicht näher dargestellten He
bevorrichtung wird nun ein Brennelement 12 aus dem Lagerbec
ken 4 angehoben, über die nach oben offene seitliche Öff
nung 22 in das Beladerohr 20 in vertikaler Ausrichtung trans
portiert und in den Transportbehälter 16 abgesenkt. Das
Brennelement 12 befindet sich bei diesem Beladevorgang voll
ständig unter Wasser.
Ein solcher Beladevorgang wird solange wiederholt, bis der
Transportbehälter 16 mit der vorgesehenen Anzahl von Brenn
elementen 12 bestückt ist. In der Regel wird dann die Belade
öffnung 28 mit einem gestrichelt dargestellten Deckel 29
(vgl. Fig. 2) verschlossen, so daß das verschmutzte Lager
wasser LW aus dem Transportbehälter 16 nicht mehr austreten
kann. Nach dem Schließen der Schleuse 10 wird das Lagerwas
ser LW aus dem Bereich des Behälterbeckens 2, insbesondere aus dem Belade
rohr 20, entfernt und durch sauberes Wasser W ersetzt. Hierzu
ist an dem Beladerohr 20 ein Anschluß 33 (vgl. Fig. 1)
vorgesehen, über den das Beladerohr 20 mit einem Lagerwasser-
Reinigungssystem 36 verbunden ist. Sobald das Wasser im Bela
derohr 20 gereinigt ist, kann das Beladerohr 20 entnommen
werden. Eine Kontamination der Außenfläche des Transportbe
hälters 16 kann nicht auftreten. Die Reinigung des Wassers im
Beladerohr 20 ist nicht unbedingt erforderlich, wenn das La
gerwasser LW nur wenig kontaminiert ist. Nunmehr wird der be
ladene Transportbehälter 16 aus dem Behälterbecken 2 gehoben
und gegebenenfalls für den Transport vorbereitet, insbeson
dere mit einem Deckelsystem zusätzlich verschlossen. Der
Transportbehälter 16 kann auch zusammen mit dem Beladerohr 20
aus dem Behälterbecken 2 entnommen werden.
Aus Fig. 2 ist zu erkennen, daß die Absorberwand 18 des
Transportbehälters 16 zu der Beladeöffnung 28 nach innen hin
stufenförmig ausgebildet ist. Das Beladerohr 20 sitzt mit
seinem unteren Ende 26 auf der obersten Stufe auf, steckt
also mit einem Teilbereich im Transportbehälter 16. Die In
nenwand des Beladerohrs 20 schließt dabei vorteilhafterweise
plan mit der zweiten Stufe ab. Damit wird verhindert, daß
sich eine Kante oder ein Hohlraum bildet, in dem sich Lager
wasser LW ansammeln kann. Das Beladerohr 20 wird zum Trans
portbehälter 16 über die Dichtung 30, beispielsweise eine
Gummidichtung, abgedichtet. Das Beladerohr 20 weist in einer
besonders bevorzugten Ausführung einen Schacht oder Kanal 34
auf, mit dem es mit der Seitenwand 8 des Lagerbeckens 4 ver
bünden ist. Der Kanal 34 ist insbesondere U-förmig ausgebil
det und verläuft am Rand der seitlichen Öffnung 22 entlang.
Der Kanal 34 weist an seinem Ende ein etwa senkrecht verlau
fendes Abstützelement 35 auf, mit dem er auf einem Absatz der
Seitenwand 8 abgestützt wird. Zwischen dem Absatz und dem Ab
stützelement 35 verläuft das Dichtungselement 24, mit dem der
Kanal 34 zur Seitenwand 8 abgedichtet ist.
Aus Fig. 3 ist weiterhin zu entnehmen, daß das Beladerohr 20
einen im wesentlichen kreisrunden Querschnitt hat, also im
wesentlichen zylinderförmig ausgebildet ist. Lediglich von
seiner seitlichen Öffnung 22 aus erstreckt sich der Kanal 34
bis zur gemeinsamen Seitenwand 8 des Behälterbeckens 2 und
des Brennelement-Lagerbeckens 4. Das Behälterbecken 2 hat
eine polygonförmige Querschnittsfläche und ist insbesondere
als Achteck ausgebildet.
Die Schleuse 10 ist in einer Aussparung in der Seitenwand 8
angeordnet. Sie verschließt bedarfsgerecht die Durchlaßöff
nung 11 zwischen Lagerbecken 4 und Behälterbecken 2.
Gemäß Fig. 3 weist die kreisrunde Querschnittsfläche des Be
laderohrs 20 einen geringeren Durchmesser als der Transport
behälter 16 auf. Es ist zu diesem Transportbehälter 16 kon
zentrisch angeordnet. Das Beladerohr 20 überlappt lediglich
mit seinem Kanal 34 den äußeren Rand des Transportbehäl
ters 16.
An der Außenseite des Transportbehälters 16 sind zwei sich
gegenüberliegende Henkel oder Tragevorrichtungen 38 angeord
net, mit denen der Transportbehälter 16 durch die erwähnte
Manipulatoreinrichtung angehoben werden kann. Die Tragevor
richtungen 38 sind jeweils als sich nach oben erstreckende
vertikale Stangen ausgebildet, die an ihrem oberen Ende mit
einer Quertraverse miteinander verbunden sind. Die Tragevor
richtungen 38 umfassen Tragzapfen, die am Transportbehäl
ter 16 befestigt sind. An den Tragzapfen greifen die Stangen
zur Handhabung des Transportbehälters 16 an. Beim Transport
beispielsweise mit einem LKW werden die Stangen abmontiert;
die Tragzapfen bleiben jedoch am Transportbehälter 16 befe
stigt.
Ein wesentlicher Vorteil der speziellen Ausgestaltung des Be
laderohrs 20 besteht darin, daß die Tragevorrichtungen 38,
obwohl sie sich in der Regel bis über die Füllstandshöhe 14
hinaus erstrecken, nicht mit dem Lagerwasser LW in Kontakt
kommen können. Die Tragzapfen der Tragevorrichtungen 38 bil
den ein Teil des Transportbehälters 16 und kommen beim Trans
port in der Regel mit der Umwelt in Kontakt. Da aufgrund der
konstruktiven Ausgestaltung und den beschriebenen Verfahrens
schritten ausgeschlossen ist, daß sie mit Lagerwasser LW be
netzt werden, scheiden die Tragzapfen als Träger für radioak
tive Schmutzpartikel aus.
Der wesentliche Vorteil beim Verfahren und bei der Vorrich
tung liegt darin, daß beim Beladevorgang des Transportbehäl
ters 16 seine gesamte Außenfläche, die mit der Umwelt in Kon
takt kommen kann, frei von Verschmutzungen durch das Lager
wasser LW oder durch radioaktive Schmutzpartikel bleibt. Ent
scheidend ist hierfür, daß die Brennelemente 12 mit Hilfe der
gezeigten Schleusenvorrichtung in vertikaler Positionierung
in den Transportbehälter 16 geschleust werden. Diese Schleu
senvorrichtung umfaßt im wesentlichen die Schleuse 10 und das
Beladerohr 20, das vor dem Öffnen der Schleuse 10 zu der Sei
tenwand 8 und zum Transportbehälter 16 hin abgedichtet wird.
Aufgrund der Schleusenvorrichtung gelangt das Lagerwasser LW
lediglich in den Innenraum 17 des Transportbehälters 16,
nicht aber an die Außenfläche des Transportbehälters 16.
Claims (17)
1. Verfahren zum Beladen eines Transportbehälters (16) mit
mindestens einem Brennelement (12) aus einem mit Lagerwas
ser (LW) gefüllten Lagerbecken (4), bei dem
- 1. der Transportbehälter (16) in ein Behälterbecken (2) ge bracht wird, das mit sauberem Wasser (W) gefüllt und durch eine Schleuse (10) vom Lagerbecken (4) getrennt ist,
- 2. auf dem Transportbehälter (16) ein Beladerohr (20) mit ei ner seitlichen Öffnung (22) angebracht wird,
- 3. die Schleuse (10) im Bereich der seitlichen Öffnung (22) geöffnet wird,
- 4. der Transportbehälter (16) mit dem Brennelement (12) aus dem Lagerbecken (4) durch Transport durch die seitliche Öffnung (22) bestückt wird,
- 5. die Schleuse (10) wieder geschlossen wird, und
- 6. das Wasser im Beladerohr (20) gegebenenfalls gereinigt oder ausgetauscht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem vor dem Öffnen der Schleuse (10) die seitliche Öff
nung (22) zum Lagerbecken (4) hin abgedichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem an der seitlichen Öffnung (22) ein Kanal (34) ange
bracht ist, durch den das Brennelement (12) hindurchtranspor
tiert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem das Beladerohr (20) zum Transportbehälter (16) vor
dem Öffnen der Schleuse (10) abgedichtet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 4,
bei dem zum Abdichten ein Dichtungselement (24, 30) mit einem
Fluid befüllt, insbesondere aufgeblasen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem das Beladerohr (20) beim Anbringen auf dem Transport
behälter (16) in dessen Beladeöffnung (28) einfährt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem der Transportbehälter (16) nach dem Bestücken mit dem
Brennelement (12) mit einem Deckel (29) verschlossen wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die Schleuse (10) während des normalen Lagerbetriebs
geschlossen ist und nur zum Beladen geöffnet wird.
9. Beladevorrichtung zum Beladen eines Transportbehäl
ters (16) mit mindestens einem Brennelement (12) aus einem
mit Lagerwasser (LW) gefüllten Lagerbecken (4), bei der das
Lagerbecken (4) über eine Schleuse (10) mit einem Behälter
becken (2) zur Aufnahme des Transportbehälters (16) verbunden
ist, wobei ein Beladerohr (20) vorgesehen ist, welches auf
dem Transportbehälter (16) anbringbar ist und eine seitliche
Öffnung (22) aufweist, durch die das Brennelement (12) trans
portierbar ist.
10. Beladevorrichtung nach Anspruch 9,
bei der an der seitlichen Öffnung (22) ein Kanal (34) ange
bracht ist, der sich bis zum Lagerbecken (4) erstreckt.
11. Beladevorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
bei der zwischen Lagerbecken (4) und seitlicher Öffnung (22)
oder zwischen Lagerbecken (4) und Kanal (34) ein Dichtungs
element (24) vorgesehen ist.
12. Beladevorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
bei der eine Dichtung (3) zwischen Beladerohr (20) und
Transportbehälter (16) vorgesehen ist.
13. Beladevorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
bei der die Dichtung (30) und/oder das Dichtungselement (24)
mit einem Fluid befüllbar, insbesondere aufblasbar sind/ist.
14. Beladevorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
bei der das Beladerohr (20) einen Fuß (26) aufweist, dessen
Außendurchmesser kleiner ist als der Innendurchmesser der Be
ladeöffnung (28) des Transportbehälters (16).
15. Beladevorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
bei der eine Schürze (32) vorgesehen ist, die von der
Schleuse (10) zum Transportbehälter (16) hin insbesondere
fallend verläuft.
16. Beladevorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15,
bei der das Beladerohr (20) einen Anschluß (34) für ein La
gerwasser-Reinigungssystem (36) aufweist.
17. Beladevorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die seitli
che Öffnung (22) schlitzförmig ausgebildet und nach oben of
fen ist, so daß das Brennelement (12) in vertikaler Positio
nierung durch die Öffnung (22) transportierbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19835802A DE19835802C1 (de) | 1998-08-07 | 1998-08-07 | Verfahren und Beladevorrichtung zum Beladen eines Transportbehälters mit mindestens einem Brennelement |
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DE19835802A DE19835802C1 (de) | 1998-08-07 | 1998-08-07 | Verfahren und Beladevorrichtung zum Beladen eines Transportbehälters mit mindestens einem Brennelement |
Publications (1)
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DE19835802C1 true DE19835802C1 (de) | 1999-11-25 |
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ID=7876832
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DE19835802A Expired - Fee Related DE19835802C1 (de) | 1998-08-07 | 1998-08-07 | Verfahren und Beladevorrichtung zum Beladen eines Transportbehälters mit mindestens einem Brennelement |
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- 1998-08-07 DE DE19835802A patent/DE19835802C1/de not_active Expired - Fee Related
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