DE19835527A1 - Schutzvorrichtung für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Schutzvorrichtung für KraftfahrzeugeInfo
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Abstract
Eine Schutzvorrichtung für Kraftfahrzeuge umfaßt obere Längsträger und untere Längsträger mit vorgegebener Längs- und Quersteifigkeit, die front- und/oder heckseitig an einer Fahrzeug-Karosserie angeordnet sind, einen Deflektor-Schild zur Aufnahme von Stößen auf die Front- und/oder Heckpartie der Fahrzeug-Karosserie, wobei der Deflektor-Schild mit den oberen Längsträgern über Schwenkelement und mit den unteren Längsträgern über Aufprall-Dämpfer verbunden ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für Kraftfahrzeuge.
Bei der Frontalkollision von Kraftfahrzeugen bieten die meisten Sicher
heitselemente in Kraftfahrzeugen, wie Knautschzonen, Air-Bags etc. kei
nen ausreichenden Schutz, wenn lediglich eine Teilüberdeckung der kolli
dierenden Fahrzeuge vorliegt. Vielmehr dringen die Fahrzeuge ineinander
ein, wodurch häufig die Fahrgastzelle in Mitleidenschaft gezogen wird, was
zu schweren Personenverletzungen führt. Zur Abhilfe dessen wurde in DE
195 32 858 A1 eine Sicherheitsstoßstange für Personenkraftwagen vorge
schlagen. Diese Sicherheitsstoßstange, die auch als Deflektor bezeichnet
wird, erstreckt sich über die volle Breite des Kraftfahrzeugs und umfaßt im
Randbereich auch die Reifen, so daß es bei Kollisionen mit Teilüberdec
kung zu einem "Abgleiten" der Fahrzeuge aneinander kommt. Hinsichtlich
der Höhe erstreckt sich der Deflektor über einen Großteil der Frontkontur
des Fahrzeugs, so daß ein Fahrzeug, das in Folge eines starken Bremsvor
gangs im vorderen Bereich nach unten geneigt ist, sich nicht unter das kol
lidierende Fahrzeug schieben kann.
Die bekannten Deflektoren weisen den Nachteil auf, daß Zusammenstöße
bei geringen Geschwindigkeiten und vor allem das Auffahren auf stehende
Hindernisse, z. B. beim Einparken, zu irreversiblen Verformungen, d. h.
erheblichen Schäden der Tragkonstruktion des Deflektors führt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Schutzvorrichtung
für Kraftfahrzeuge zu schaffen, bei der ein Aufprall gegen einen Deflektor
bei niedrigen Geschwindigkeiten zu keinen irreversiblen Verformungen am
Kraftfahrzeug führt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Der Kern der Erfindung besteht darin, daß der Deflektor-Schild in seinem
oberen Bereich verschwenkbar ist und im unteren Bereich Stöße gedämpft
aufnehmen kann, so daß eine unmittelbare Einwirkung des Stoßes auf die
Karosserie vermieden werden kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Be
schreibung anhand der Zeichnung. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Schutzvorrichtung gemäß einer
ersten Ausführungsform,
Fig. 2 eine Seitenquerschnittsansicht einer Schutzvorrichtung gemäß der
ersten Ausführungsform,
Fig. 3 eine Querschnittsdraufsicht auf eine Schutzvorrichtung gemäß der
ersten Ausführungsform,
Fig. 4 eine Seitenquerschnittsansicht einer Schutzvorrichtung gemäß einer
zweiten Ausführungsform und
Fig. 5 eine Querschnittsdraufsicht auf eine Schutzvorrichtung gemäß der
zweiten Ausführungsform.
Eine Schutzvorrichtung 1 für Kraftfahrzeuge gemäß einer ersten Ausführungsform
ist in den Fig. 1 bis 3 gezeigt. Sie weist zwei benachbart ange
ordnete obere Längsträger 2, 3 sowie zwei untere Längsträger 4, 5 auf, die
frontseitig an einer Fahrzeug-Karosserie befestigt sind. Die Längsträger 2,
3, 4 und 5 können auch heckseitig vorgesehen sein. Es können auch zur
Erhöhung der Festigkeit weitere Längsträger vorgesehen sein. Die Längs
träger 2, 3, 4 und 5 weisen eine vorgegebene Längs- und Quersteifigkeit
auf. Hierunter wird die beim modernen Karosserie-Sicherheits-Design übli
che Festigkeit verstanden, die derart eingestellt ist, daß sich die Längsträger
2, 3, 4 und 5 bis zu einer bestimmten Energieeinwirkung in Folge eines
Aufpralls im wesentlichen steif verhalten. Bei höheren Energien werden die
Träger unter Umwandlung von kinetischer Energie in thermische Energie
komprimiert. Wichtig ist, daß die Längsträger 2, 3, 4 und 5 neben der
Längssteifigkeit auch eine ausreichende Quersteifigkeit, d. h. im wesentli
chen quer zu ihrem Längsverlauf, aufweisen. Die oberen Längsträger 2 und
3 und unteren Längsträger 4 bzw. 5 sind bezüglich der Vertikalen gegen
einander versetzt, wodurch die Quersteifigkeit der Schutzvorrichtung 1 er
höht wird.
Die Schutzvorrichtung 1 weist ferner einen frontseitig an der Fahrzeug-
Karosserie vorgesehenen Deflektor-Schild 6 auf. Derartige Deflektor-
Schilde sind aus DE 195 32 858 A1 bekannt und können auch heckseitig
vorgesehen sein. Sie erstrecken sich über die volle Breite der Fahrzeug-
Karosserie bis zu den Außenseiten von vorderen Rädern 7, 8, die beidseitig
auf gleicher Höhe an der Fahrzeug-Karosserie angebracht sind. Die oberen
Längsträger 2 und 3 sind oberhalb der Räder 8 bzw. 7 angebracht. Die Sei
tenbereiche 9 und 10 des Deflektor-Schildes 6 sind in Längsrichtung der
Fahrzeug-Karosserie gekrümmt ausgebildet, so daß die Räder 7, 8 teilweise
überdeckt sind. Der Deflektor-Schild 6 erstreckt sich hinsichtlich der Höhe
über einen Großteil, insbesondere 80%, der Frontkontur der Fahrzeug-
Karosserie. Der Deflektor-Schild 6 ist hinsichtlich der Materialwahl und
Dicke derart ausgestaltet, daß er bei einem Aufprall möglichst wenig de
formiert wird. Vielmehr entsteht bei einer Kollision zwischen einem Fahr
zeug mit dem Deflektor-Schild 6 und einem anderen Fahrzeug bei einer
Teilüberdeckung der Effekt eines Abgleitens, wie er ausführlich in DE 195
32 858 A1 beschrieben ist und worauf hiermit verwiesen wird.
Der Deflektor-Schild 6 ist im oberen Bereich mit den oberen Längsträgern
2, 3 über als Scharniere 11, 12 ausgebildete Schwenkelemente verbunden.
Der Deflektor-Schild 6 ist somit um die durch die Scharniere 11, 12 gebil
dete horizontale, quer zur Längsrichtung des Fahrzeugs verlaufende
Schwenkachse 13 verschwenkbar.
Im unteren Bereich ist der Deflektor-Schild 6 über Aufprall-Dämpfer 14
und 15 mit den unteren Längsträgern 4 bzw. 5 verbunden. Die Aufprall-
Dämpfer 14, 15 sind aus DE 93 10 036 U (entspricht US 5 427 214) be
kannt. Die dort beschriebenen Aufprall-Dämpfer weisen eine Dämpfung
scharakteristik mit einem reversiblen und einem irreversiblen Teil auf. Die
reversible Dämpfung wird dabei durch einen bekannten reversiblen Prall
dämpfer bewirkt, wie er aus DE 40 28 448 A1 (entspricht US 5 181 589)
bekannt ist. Die irreversible Dämpfung wird durch ein Deformationsrohr
bewirkt, welches durch den zu dämpfenden Schub deformiert wird. Die
Aufprall-Dämpfer 14, 15 sind in Fig. 1 bis 3 lediglich schematisch darge
stellt. Sie weisen jeweils ein Trag- und Führungsrohr 16 auf. Am äußeren
freien Ende des Trag- und Führungsrohres 16 ist ein Befestigungselement
17 angebracht, mittels dessen die Aufprall-Dämpfer 14, 15 mit den unteren
Längsträgern 4, 5 verbunden sind. Ein zylindrisches Gehäuse 18 eines re
versiblen Dämpfungselements erstreckt sich über das freie Ende des Trag-
und Führungsrohres 16 hinaus und ist in dieses reversibel gedämpft ein
schiebbar. Am freien Ende des zylindrischen Gehäuses 18 ist ein rohrför
miges Befestigungselement 19 vorgesehen, das in einer Ausnehmung 20
des Deflektor-Schildes 6 mit diesem befestigt ist. Das Befestigungselement
19 kann auch als Platte oder in einer anderen dem Deflektor-Schild 6 ange
paßten geometrischen Form ausgebildet sein. Die genauere Funktionsweise
der Aufprall-Dämpfer 14, 15 ist in DE 93 10 036 U (entspricht US 5 427
214) detailliert beschrieben, worauf hiermit verwiesen wird. Es können
auch beliebige andere Aufprall-Dämpfer verwendet werden. Insbesondere
können auch nur reversibel oder nur irreversibel dämpfende Aufprall-
Dämpfer verwendet werden, wie sie aus den oben zitierten Druckschriften
bekannt sind.
Bei einem Aufprall eines Gegenstandes, insbesondere eines Kraftfahrzeu
ges, gegen den Deflektor-Schild 6 wird dieser um die Schwenkachse 13
verschwenkt, wodurch die Aufprall-Dämpfer 14 und 15 zusammengedrückt
werden und Bewegungsenergie in Wärme umwandeln. Bis zu einem ersten
Aufprallenergie-Grenzwert kann die Bewegungsenergie durch die in die
sem Bereich reversibel arbeitenden Aufprall-Dämpfer 14, 15 absorbiert
werden. Nach dem Ende des Aufpralls wird der Deflektor-Schild 6 wieder
in die ursprüngliche Position zurückbewegt.
Überschreitet die Aufprallenergie den ersten Aufprallenergie-Grenzwert
und liegt die Aufprallenergie unterhalb eines zweiten höheren Aufprall
energie-Grenzwertes, so tritt eine irreversible Kompression der Aufprall-
Dämpfer 14 und 15 ein. Nach dem Ende des Aufpralls müssen die Auf
prall-Dämpfer 14, 15 ausgewechselt werden. Weitere Schäden an der Fahr
zeug-Karosserie liegen in der Regel nicht vor.
Liegt die Aufprallenergie oberhalb des zweiten Aufprallenergie-
Grenzwertes, so kann die Aufprallenergie nicht mehr durch Kompression
der Aufprall-Dämpfer 14, 15 aufgefangen werden. In diesem Fall tritt eine
Deformation der Längsträger 2, 3, 4 und 5 sowie anderer Teile der Fahr
zeug-Karosserie auf.
Die Befestigung des Deflektor-Schildes 6 über die Aufprall-Dämpfer 14,
15 und die Scharniere 11, 12 mit der Fahrzeug-Karosserie ist derart ge
wählt, daß auch ein Aufprall, der schräg zur Längsrichtung der Karosserie
erfolgt, die Funktionsfähigkeit des oben beschriebenen Mechanismus
nicht beeinträchtigt. Die Schutzvorrichtung 1 besitzt somit auch eine ge
wisse Querstabilität.
Eine zweite Ausführungsform der Erfindung ist in den Fig. 4 und 5 darge
stellt. Im folgenden werden lediglich die Unterschiede gegenüber der ersten
Ausführungsform beschrieben. Ansonsten wird auf die Beschreibung zur
ersten Ausführungsform verwiesen. Identische Teile sind mit denselben
Bezugsziffern versehen; unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige
Teile sind mit demselben Bezugszeichen jedoch mit einem hochgestellten
Strich versehen.
Der zentrale Unterschied zwischen der zweiten und der ersten Ausfüh
rungsform besteht darin, daß bei der zweiten Ausführungsform der De
flektor-Schild 6 über Aufprall-Dämpfer 21 und 22 mit den oberen Längs
trägern 2' bzw. 3' verbunden ist. Die Aufprall-Dämpfer 21, 22 sind im we
sentlichen wie die Aufprall-Dämpfer 14, 15 aufgebaut. Sie weisen jedoch
eine geringere maximale Einschubtiefe, d. h. einen geringeren Hub, auf, um
die Querstabilität zu erhöhen. Am freien Ende der Gehäuse 18' der Auf
prall-Dämpfer 21 und 22 sind Scharniere 11' bzw. 12' vorgesehen, welche
mit dem Deflektor-Schild 6 verbunden sind.
Hinsichtlich der Funktionsweise der Schutzvorrichtung 1' bei einem Auf
prall wird auf die Beschreibung zum ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.
Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel werden bei einem Aufprall
auch die Aufprall-Dämpfer 21, 22 zusätzlich zu den Aufprall-Dämpfern 14,
15 zunächst reversibel und dann irreversibel zusammengedrückt.
Claims (8)
1. Schutzvorrichtung (1; 1') für Kraftfahrzeuge, mit
- a) oberen Längsträgern (2, 3; 2', 3') und unteren Längsträgern (4, 5) mit vorgegebener Längs- und Quersteifigkeit, die front- und/oder heckseitig an einer Fahrzeug-Karosserie angeordnet sind,
- b) mindestens einem Deflektor-Schild (6) zur Aufnahme von Stößen
auf die Front- und/oder Heckpartie der Fahrzeug-Karosserie, wo
bei der mindestens eine Deflektor-Schild (6)
- a) mit den oberen Längsträgern (2, 3; 2', 3')) über Schwenkele mente verbunden ist und
- b) mit den unteren Längsträgern (4, 5) über Aufprall-Dämpfer (14, 15) verbunden ist.
2. Schutzvorrichtung (1') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen jedem Schwenkelement (11', 12') und dem zugehörigen
oberen Längsträger (2', 3') ein Aufprall-Dämpfer (21, 22) angeordnet
ist.
3. Schutzvorrichtung (1; 1') nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die oberen Längsträger (2, 3; 2', 3') und unteren Längs
träger (4, 5) bezüglich der Vertikalen gegeneinander versetzt sind.
4. Schutzvorrichtung (1; 1') nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die oberen Längsträger (2, 3; 2', 3') vertikal
oberhalb von mit der Fahrzeug-Karosserie verbundenen Rädern (7, 8)
angeordnet sind.
5. Schutzvorrichtung (1; 1') nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwenkelemente als Scharniere (11, 12;
11', 12') ausgebildet sind.
6. Schutzvorrichtung (1; 1') nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dämpfungscharakteristik der Aufprall-
Dämpfer (14, 15; 14, 15, 21, 22) einen reversiblen und einen irrever
siblen Teil aufweist.
7. Schutzvorrichtung (1') nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit den oberen Längsträgern (2', 3') verbundenen Aufprall-
Dämpfer (21, 22) einen geringeren Hub und/oder eine größere Quer
steifigkeit aufweisen, als die mit den unteren Längsträgern (4', 5') ver
bundenen Aufprall-Dämpfer (14, 15).
8. Schutzvorrichtung (1; 1') nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwenkelemente eine gemeinsame hori
zontal und quer zur Längsrichtung der Fahrzeug-Karosserie verlau
fende Achse (13) aufweisen.
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