DE19835521C1 - Verfahren zum Biegen von Draht - Google Patents
Verfahren zum Biegen von DrahtInfo
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Abstract
Ein Verfahren zum Biegen von Draht mit Hilfe von räumlich und funktionell einander zugeordneten Bauteilen sieht vor, dass mindestens zwei Vorschublängen des Drahtes in zwei in der Biegeebene gegeneinander versetzten Drahtschichten gemessen werden. Die Ist-Werte der gemessenen Vorschublängen werden mit vorgegebenen Soll-Werten verglichen und es wird daraus ein Längen-Korrekturfaktor gewonnen, aus dem ein Korrektursignal für die Steuerung der Vorschublängen und des Biegewinkels erzeugt wird. DOLLAR A Mit einer derartigen Korrektur wird es möglich, den Problemen bei der Biegung von Draht, die beispielsweise in der inhomogenen Querschnittsverteilung des Drahtmaterials begründet sind, Rechnung zu tragen und die durch diese Schwankungen der Materialdichte infolge der Biegung des Drahtes entstehenden Abweichungen von der gewünschten Biegeform zu kompensieren.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Biegen von Draht
in eine vorgegebene Form, insbesondere zur Bildung eines
Augenrandes einer Brille gemäß den Merkmalen im Oberbegriff
von Patentanspruch 1.
Das Grundprinzip bekannter Verfahren besteht darin, einen Draht des
vorgesehenen Profils über zueinander entsprechend ausgerichtete
Walzen und Rollen zu führen und während des Vorschubs eine räumliche
Biegung vorzunehmen, so daß nach Durchlauf der vorgegebenen
Vorschublänge des Biegeprofils, also beispielsweise des Umfangs
eines Brillenrandes möglichst exakt die vom Glashersteller oder
sonstigen Kunden vorgegebene Form des Augenrandes erreicht wird.
Dies bringt verschiedene technologische Probleme mit sich, die am
Beispiel des Augenrandes einer Brille erläutert werden:
Der Querschnitt auch des präzisesten Drahtes ist über seine Länge
Schwankungen unterworfen, mit der Folge, daß die mit einer be
stimmten Kraft/bestimmten Drehmoment im Bereich der Biegewalzen
durchgeführte, computerberechnete Abbiegung in entsprechendem Umfang
schwankt, was sich auf die Gesamtgestalt des Brillenrandes unter
Umständen gravierend auswirken kann, wenn eine besonders starke
Toleranzschwankung des Drahtes auf einem Drahtbereich auftritt,
dessen Abbiegung von besonderer Bedeutung für das Gesamtergebnis der
Biegung ist; die Präzision der gesamten Biegeabläufe läßt sich am
ehesten dadurch ablesen, wie Anfang und (abgeschnittenes) Ende des
Drahtes nach der Biegung eines Augenrandes "zusammenpassen"; in der
Regel ergeben sich hieraus Toleranzen im Bereich von einigen
Millimetern in allen Raumrichtungen, was den Abschneidevorgang bzw.
dessen genaue räumliche Positionierung sehr erschwert (was aber
nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung sein soll).
Ein anderes Problem liegt in der Querschnittsverteilung des
Materials des Drahtes; abhängig vom Material als solchem (z. B.
Titan), dem gewählten Profil und dem Herstellungsverfahren des
Drahtes sind über den Querschnitt Zonen verschiedener Materialdichte
ausgebildet, die auch von Drahtcharge zu Drahtcharge schwanken
können; diese Schwankungen in der Querschnittsverteilung des
Materials mit den damit verbundenen Schwankungen der physikalischen
Parameter wie Biegeverhalten, Torsionsverhalten führt ebenfalls
dazu, daß die oben erwähnten Toleranzen bei der Biegung des
Augenrandes auftreten bzw. noch verstärkt werden. Die
unterschiedliche Querschnittsverteilung des Materials hat auch zur
Folge, daß die Länge des Drahtabschnittes, die einen Augenrand
bildet, schwankt, da bei der überwiegenden Biegung um 360° die
inneren Bereiche des Drahtes zwangsläufig gestaucht, die äußeren
Bereiche des Drahtes zwangsläufig gedehnt werden müssen, wodurch die
Endlänge des Drahtabschnittes beeinflußt wird.
Bei einer vorbekannten Maschine der Anmelderin mit der Bezeichnung
"S 503" wird von Meniskierrollen eine erste Biegung (Meniskierung)
des Drahtes um eine Meniskierkante in einer ersten Biegeebene durch
geführt und eine zur Meniskierkante beabstandete, nachfolgende
Biegerolle eine zweite Biegung des Drahtes um eine Biegekante in
einer zur ersten Biegeebene orthogonalen, zweiten Ebene durchge
führt. Beim Biegen wird der zeitlich vorher meniskierte Draht schräg
über die Biegewelle gebogen, dabei wird der Draht verdrillt (tor
diert), je nach Meniskierradius und Richtung. Eine Korrektur der
Verdrillung ist dabei nur über die Meniskierebene begrenzt möglich.
Aus der DE 43 30 783 A1 ist es bekannt, in Biegeprozessen und
Biegeeinrichtungen die Biegungen kontinuierlich während der Bear
beitung zu messen und beispielsweise den Soll-Biegewinkel mit dem
Ist-Biegewinkel zu vergleichen, um damit bei Abweichungen außerhalb
eines vorbestimmten Bereichs gegebenenfalls Stelleinrichtungen zu
aktivieren, um die Abweichungen auszugleichen.
Einmal aufgrund solcher Toleranzen erfolgte Abweichungen von
Biegungen von den "programmierten" Biegeverläufen sind nur bedingt
zu "reparieren", da es sich abhängig vom Material bei den Biege-,
Stauch- und Streckvorgängen um irreversible physikalische Vorgänge
handelt, so daß man beispielsweise durch Zurückbiegen eines
Drahtabschnittes nicht mehr den ursprünglichen Zustand des Drahtes
in geradem Zustand erreicht, ganz davon abgesehen, daß angelieferte
Drahtrollen, die zur Biegung zugeführt werden, ebenfalls bereits
Stauchungen, Verbiegungen und Verdrehungen aufweisen.
Es soll eine Möglichkeit geschaffen werden, durch eine definierbare,
zusätzliche Beeinflussung des Biegevorgangs dem oben geschilderten
Problem entgegenzuwirken.
Es ist folglich die wesentliche Aufgabe der Erfindung, die bekannten
Verfahren und Vorrichtungen so zu verbessern, daß der Einsatzbereich
dieser Verfahren vergrößert wird, und eine einmal für das Endprodukt
vorgegebene oder errechnete mittlere Drahtlänge und die vorgegebene
Formgebung des Endprodukts präziser einzuhalten.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentan
spruchs 1 gelöst.
Ein wesentlicher Grundgedanke der Erfindung besteht somit darin,
eine Korrekturmöglichkeit während der Bearbeitung eines Brillen
randes, d. h. während der Bearbeitung eines Stück Drahtes einer
bestimmten Länge, der in zusammengeformtem und gebogenem Zustand
einen Brillenrand ergibt, vorzusehen, durch das die eingangs
erläuterten Unregelmäßigkeiten und Toleranzen, die in der Struktur
des Drahtes bedingt sind und sich je nach Verarbeitung, Abbiegungen
oder auch insbesondere bei dreidimensionaler Verarbeitung
(zusätzlicher Meniskierung) in unterschiedlicher Weise bemerkbar
machen, weitgehend zu kompensieren. Der Erfolg, der damit erreicht
wird, besteht im wesentlichen darin, daß die aufgrund der
spezifischen Drahteigenschaften eines jeden Längenabschnittes, der
einen "zukünftigen" Brillenrand bildet, eine Gesamtlänge (Endlänge)
dieses Drahtabschnittes während aufeinanderfolgender Meßintervalle
beim Biegevorgang so mittels des Korrekturfaktors modifiziert werden
kann, daß die sich tatsächlich nach Vornahme sämtlicher Biegevor
gänge ergebende Endlänge dem vorgegebenen Sollwert der Endlänge
weitgehend entspricht und damit Anfang und Ende dieses Drahtab
schnittes nach der Biegung des Augenrandes zumindest so weit anein
anderstoßen, wenn eine ortsfeste Schneideeinrichtung den fertig
geformten Biegerand vereinzelt, d. h., vom einlaufenden
kontinuierlich verbogenen Drahtstrang abgetrennt hat.
Durch die Durchführung dieses Korrekturmechanismus für aufeinander
folgende Brillenränder ergibt sich insgesamt eine "Selbstkorrektur"
innerhalb der gesamten Drahtrolle, die auch bei Wechsel der Draht
rolle wirksam bleibt.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen ent
nehmbar, wobei insbesondere auf eine Ausgestaltung hingewiesen
werden soll, wonach der gewonnene Längenkorrekturfaktor ein all
gemeines Maß für die Materialeigenschaften des individuell einge
setzten Drahtes darstellt, das wiederum als ggf. zusätzliches
Steuer- und Regelsignal für eine Korrektur des Biegewinkels
innerhalb der Vorschublängeneinheiten (Radiussegmente) verwendet
werden kann, wodurch ein zusätzlicher Beeinflussungsparameter
gewonnen wird, um die eingangs beschriebene Genauigkeit des
"Zusammentreffens" zwischen Brillenrand-Anfang und Brillenrand-Ende
weiter zu erhöhen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nun anhand von
Zeichnungen näher erläutert, es zeigen:
Fig. 1: Eine Skizze zur Erläuterung der grundlegenden Voraus
setzungen und Probleme, die bei der Herstellung eines
Biegerandes für eine Brille auftreten,
Fig. 2: eine perspektivische Gesamtdarstellung einer Maschine
zur Durchführung der Biegung eines Brillenrandes,
Fig. 3: eine Schnittdarstellung durch die in Fig. 2 skizzierte
Maschine in der Ebene eines Drahtes D,
Fig. 4: eine Darstellung der sich aufgrund der Abbiegungen
mittels der Maschine in Fig. 2/3 ergebenden Längen
differenzen bei einem bevorzugt gewählten Vorschub
längenpaar, und
Fig. 5: eine flußdiagrammähnliche, schematische Darstellung des
Verfahrensablaufs gemäß der Erfindung bei der in Fig.
2/3 dargestellten Biegevorrichtung.
Fig. 1 zeigt einen Brillenrand B, der aus einem entsprechend der
gewünschten Form mit verschiedenen Biegeradien geformten Draht D mit
einer Endlänge EL gebildet ist, die beispielsweise im Bereich von 15
cm bis 18 cm liegt. Beim dargestellten vereinfachten Ausführungs
beispiel ist dieser Brillenrand durch fünf Radiussegmente R1 ... R5
gebildet, von denen der Einfachheit halber unterstellt wird, daß sie
aus einheitlichen Radien gebildet sind und die gewünschte Brillen
randform ergeben. Die Gesamtlänge EL des Brillenrandes ist somit die
Summe der Radiussegmente:
Die in dieser Form einlaufende Drahtlänge muß abgelängt werden, d. h.
eine Schneideeinrichtung SE ist in der Regel ortsfest vorgesehen,
die nach Durchlaufen der vorgesehenen Endlänge EL den Draht D
durchtrennt, wobei bei ideal ablaufenden Biegevorgängen (mit den
Radien R1 ... R5) die Schnittstellen des Brillenrandanfanges und des
Brillenrandendes sich mit Abstand Null räumlich unmittelbar
gegenüberliegen müßten, was aus den oben ausführlich erläuterten
Gründen in der Regel ohne zusätzliche Eingriffe nicht der Fall sein
wird.
Dies liegt vereinfacht dargestellt daran, daß (unterer Teil der
Fig. 1) z. B. bei einem kreisförmigen Drahtquerschnitt bei einer
Abbiegung um einen Winkel α die in der Biegeebene (Zeichenebene)
übereinander liegenden Drahtschichten F1, F0, F2 nach der Biegung eine
unterschiedliche Länge der jeweiligen Drahtschicht ergeben, so daß
sich beispielsweise nach der Biegung im dargestellten Ausführungs
beispiel aus dem Kreisquerschnitt des linear vorgeschobenen Drahtes
D ein elliptischer Querschnitt gebildet hat, mit anderen Worten, die
Vorschublängeneinheiten L0, L1 und L2 des Drahtes D sind unter
schiedlich groß.
Dies kann in gewissem Umfang kalkulatorisch erfaßt und berücksich
tigt werden, da aber kein Drahtabschnitt wie der andere ist, werden
sich hieraus immer Längenschwankungen ΔEL des Brillenrandes
ergeben, die unglücklicherweise eben dazu führen, daß Anfang und
Ende eines Brillenrandes sich entweder geringfügig überlappen oder
ein Zwischenraum zwischen beiden verbleibt, mit der Folge, daß im
ersten Fall der Brillenrand zu weit wird (das Brillenglas kann
später herausfallen), oder beim Zusammenfügen der beabstandeten
Stirnseiten der Brillenrand zu eng wird (mit der Folge, daß unter
Umständen das Glas später nicht eingesetzt werden kann).
Diese Probleme zumindest zu minimieren ist die wesentliche Aufgabe
der Erfindung, deren Lösungsmittel im folgenden anhand er nächsten
Figuren erläutert wird:
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Teilansicht einer Maschine zur
Durchführung von Biegungen eines Drahtes D zu einem Brillenrand,
wozu eine Biegerolle 16, eine Biegewelle 15 und eine Vorschubrolle
14 vorgesehen sind. Die Biegerolle 15 ist dabei derart gelagert, daß
sie um einen Biegewinkel β verschwenkbar gehalten ist, so daß
eine Abbiegung des Drahtes D von der Biegerolle 16 um die Biegewelle
15 vorgenommen wird, wenn die Vorschubrolle 14 für einen
kontinuierlichen Vorschub des Drahtes D sorgt.
Unter der Voraussetzung, daß kein Schlupf zwischen den drei Wellen
und den von ihnen kontaktierten Oberflächen des Drahtes D auftritt,
lassen sich somit die Vorschublängen L0 zwischen Draht und Vorschub
rolle 14, L1 zwischen Draht und Biegerolle 16 und L2 zwischen Draht
und Biegewelle 15 kontinuierlich messen, wobei nach obigem klar ist,
daß diese Werte aufgrund der Stauchvorgänge und Torsionen unter
schiedlich ausfallen und somit die Länge einer Vorschublängeneinheit
beeinflussen und bestimmen.
Die Biegerolle 16 sitzt auf einer ersten Meßwelle 17, an deren
anderem Ende ein erstes Zahnrad 17A gehalten ist. Dieses erste
Zahnrad 17A kämmt mit einem zweiten Zahnrad 18A, das mit einer
zweiten Meßwelle 18 (gestrichelt angedeutet) mit einem ersten
Lagegeber 19 für die Biegerolle 16 gekoppelt ist. Durch die Kopplung
der beiden Meßwellen 17 und 18 über die Zahnräder 17A, 18A ist
sichergestellt, daß auch bei Verschwenkung um den Winkel β zur
Erzeugung des Biegewinkels α eine kontinuierliche Messung der
Vorschublängen L1i gewährleistet ist, ein entsprechendes Signal kann
vom Lagegeber 19 abgegriffen werden, wie dies symbolisch dargestellt
ist.
Die entsprechende Messung der Vorschublängen L0i wird von einem
zweiten Lagegeber 20 für die Vorschubrolle 14 vorgenommen, der
unmittelbar mit dieser gekoppelt ist. Hier kann folglich, wie dies
ebenfalls symbolisch angedeutet ist, ein Signal abgegriffen werden,
das die Vorschublänge L0i repräsentiert; die beiden Signale L1i und
L0i werden dann verarbeitet, wie dies weiter unten anhand der Fig.
5 erläutert wird.
Erfindungsgemäß wird nun ein Vorschublängenpaar für aufeinander
folgende Vorschublängeneinheiten vorgegeben, beispielsweise die
Kreissegmente Ri der Fig. 1, gemessen, im Ausführungsbeispiel ist
dies das Vorschublängenpaar L0, L1. Aus der Differenz ΔL zwischen
L0 und L1 lassen sich dann die weiter unten beschriebenen Maßnahmen
ableiten.
Durch Messung der Umdrehungen der Biegerolle 16 und der Vorschub
rolle 14 lassen sich die zugehörigen Vorschublängenpaare messen.
Zur Verdeutlichung ist in Fig. 3 nochmals eine Schnittdarstellung
in der Ebene des Drahtes D dargestellt.
Im Unterschied zur Fig. 2 ist bei der Darstellung der Fig. 3 eine
Variante des Antriebs und der Messung gewählt worden insofern, als
Messung und Vorschub hier entkoppelt worden sind insofern, als die
unterhalb des Drahtes D angeordneten vier Rollen 14A ... 14D als mit
einander starr gekoppelte Vorschubrollen ausgelegt sind, wogegen die
Rolle 14 hier lediglich die Meßfunktion hat. Bei dieser Konstella
tion muß allerdings berücksichtigt werden, daß zwischen Vorschub
rolle und Meßrolle auch Schlupf auftreten kann, so daß mittels einer
Regelschleife zwischen Meßrolle und Antriebsrolle solche Schlupf
erscheinungen korrigiert werden können; dieses Korrekturprinzip kann
dem im folgenden erläuterten erfindungsgemäßen Regelungsprinzip ohne
Schwierigkeiten überlagert werden und hat den Vorteil, daß der Lage
geber 20 für beide Regelungsverfahren eingesetzt werden kann, so daß
hier keine besonderen Aufwendungen erforderlich sind.
Fig. 4 zeigt einen möglichen zeitlichen Ablauf einer solchen
Messung der Längendifferenz ΔL = L1 - L2 in verschiedenen
Meßintervallen T1 ... T3, d. h. jedem Meßintervall Ti ist eine
Längendifferenz ΔLi zugeordnet, die umso größer ausfällt, je enger
der Radius Ri (Fig. 1) ist und die näherungsweise Null ist bei sehr
großen Radien, d. h., wenn der Biegewinkel α der Biegerolle 16
sehr gering ist. Dementsprechend definiert die erfindungsgemäße
Lösung einen Minimalbiegewinkel αmin, bei dessen Unterschreitung
die Messung unterbleibt, d. h., als Meßintervalle Ti werden nur
solche Bereiche herangezogen, in denen der Biegewinkel α
durchgehend größer als dieser vorgegebene Minimalbiegewinkel αmin
ist.
Die beispielsweise im ersten Meßintervall T1 erzeugte Längendiffe
renz ΔL1 ist somit das Integral der dargestellten Kurve a.
Fig. 5 zeigt die Auswertung dieser in den einzelnen Meßintervallen
Ti gemessenen Längendifferenzen ΔLi(Ist) = L1i(Ist) - L0i(Ist).
Aufgrund von Erfahrungswerten oder theoretischen Berechnungen ist in
einem Speicher V für die aufeinanderfolgenden Meßintervalle Ti ein
theoretischer Wert als Sollwert von ΔLi = ΔLi(Soll) bei einem
optimal gebogenen Brillenrand mit i Vorschublängeneinheiten ange
geben, der bei der Berechnung der Vorschublänge jedes Radiusseg
mentes Ri zugrundegelegt worden ist, um das eingangs erwähnte
"Zusammentreffen" der beiden anfangsseitigen und endseitigen Stirn
seiten des Brillenrandes zu erreichen. Der Sollwert ΔLi(Soll) ist
nun in der Regel in jedem Meßintervall Ti geringfügig verschieden
von dem über die Vorschubrolle 14 und der Biegerolle 16 gemessenen
Wert Li(Ist). Aus diesem Vergleich wiederum wird mit Hilfe einer
weiteren Tabelle (oder auch aus einem Rechenalgorithmus) ein für das
Meßintervall Ti geltender Längenkorrekturfaktor LKFi gewonnen, der
die Gesamtvorschublänge (Endlänge EL des Brillenrandes) dahingehend
korrigiert, daß die nächste Vorschublängeneinheit L0(i+1)
entsprechend vergrößert oder verringert wird. Damit kann
beispielsweise erreicht werden, daß eine vorgegebene Endlänge EL von
15 cm für einen Brillenrand aufgrund der Kumulierung der Sollwerte
der Längendifferenzen ΔLi(Soll) auch dann gewährleistet bleibt,
wenn die sich tatsächlich ergebenden Längendifferenzen ΔLi(Ist)
von diesem Wert abweichen und somit ohne jede Korrektur zu einer
Vergrößerung oder Verkleinerung der Endlänge von 15 cm führen
würden.
Man kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren also eine einmal
vorgegebene Brillenrandlänge EL beibehalten, die sich aus der Summe
der korrigierten Vorschublängeneinheiten zusammensetzt, die jeweils
von einem Radiussegment Ri des Brillenrandes gebildet sind, also
etwa nach der Formel
Alternativ hierzu läßt sich auch ein mittlerer Längenkorrekturfaktor
LKF definieren, so daß sich die Brillenrandlänge EL auch darstellen
läßt als
Als Vorschublängeneinheit läßt sich ein beliebiger Abschnitt des
Drahtes D definieren; dieser Abschnitt kann auch sehr kurz sein, so
daß in der in Fig. 5 dargestellten Tabelle sehr viele Zeiten
gespeichert sind und somit eine quasi-kontinuierliche Korrektur des
Biegevorgangs durchgeführt werden kann. Beispielsweise kann zur
Definition einer Vorschublängeneinheit ein im Gesamtsystem ohnehin
vorhandener Systemtakt zur Abfrage der Längenmeßwerte der Rollen
verwendet werden.
Claims (7)
1. Verfahren zum Biegen von Draht in mindestens einer Biegeebene zu
einer vorgegebenen Form mit Hilfe von räumlich und funktionell
einander zugeordneten Bauteilen, wie z. B. einer Biegewelle und
einer Biegerolle, wobei der Vorschub des Drahtes gemessen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Vorschublängen
(L0, L1; L1, L2; L0, L2) des Drahtes in zwei in der Biegeebene (E)
gegeneinander versetzten Drahtschichten (F0, F1; F1, F2; F0, F2)
gemessen werden und daß aus dem Vergleich der Ist-Werte der
gemessenen Vorschublängen mit vorgegebenen Soll-Werten ein
Längenkorrekturfaktor gewonnen wird, aus dem ein Korrektursignal
für die Vorschublängensteuerung und die Biegewinkelsteuerung
gewonnen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß pro
vorgegebener Vorschublängeneinheit (L0i) des Drahtes (D) jeweils
ein Vorschublängenpaar (L0i, L1i; L1i, L2i; L0i, L2i) während
aufeinanderfolgender Meßintervalle (Ti) gemessen wird, und daß
aus dem Vergleich der beiden gemessenen Ist-Werte eines Vorschub
längenpaares (L0i, L1i; L1i, L2i; L0i, L2i) mit den zugehörigen
vorgebenen Soll-Werten jeweils ein Längenkorrektur-Faktor (LKFi)
gewonnen wird, mit dem die nächste Vorschublängeneinheit (L0i+1)
im jeweils nächsten Meßintervall (Ti+1) und/oder der Biegewinkel
(αi) für die nächste Vorschublängeneinheit geändert vorgegeben
wird/werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Vor
schublängeneinheit (L0i) von einem Radiussegment (Ri) des
Brillenrandes gebildet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Meß
intervalle (Ti) nur in Bereichen liegen, wo der Biegewinkel (αi)
über einem Minimalwert (αimin) liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für alle
Vorschublängeneinheiten (L0i) ein gemeinsamer Längenkorrekturfak
tor (LKF) verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Messung der Vorschublänge (L0, L1, L2) durch Messung der Drehwin
kel ϑ0, ϑ1, ϑ2) der Vorschubrolle (14), der Biegewelle (15) und
der Biegerolle (16) im jeweiligen Meßintervall (Ti) erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 2 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß aus
dem Längenkorrekturfaktor (LKFi, LKF) ein Maß für die Material
eigenschaften des Drahtes (D) gewonnen wird, das als Steuer- und
Regelsignal für eine Korrektur des Winkels (β) verwendet
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998135521 DE19835521C1 (de) | 1998-08-06 | 1998-08-06 | Verfahren zum Biegen von Draht |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998135521 DE19835521C1 (de) | 1998-08-06 | 1998-08-06 | Verfahren zum Biegen von Draht |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19835521C1 true DE19835521C1 (de) | 2000-02-17 |
Family
ID=7876642
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998135521 Expired - Fee Related DE19835521C1 (de) | 1998-08-06 | 1998-08-06 | Verfahren zum Biegen von Draht |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19835521C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1632298A1 (de) * | 2004-09-03 | 2006-03-08 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines gebogenen Hebeldrahtes |
CN104836167A (zh) * | 2015-04-30 | 2015-08-12 | 楼国华 | 使用弯曲设备控制系统对电缆的头部进行弯曲成形的方法 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4330783A1 (de) * | 1993-09-10 | 1995-03-16 | Otto Bihler | Stelleinrichtung in einer Bearbeitungsmaschine |
-
1998
- 1998-08-06 DE DE1998135521 patent/DE19835521C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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