DE19835188A1 - Verfahren zur Reinigung von Abwässern in einer Flotationsanlage und Flotationsanlage - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von Abwässern in einer Flotationsanlage und FlotationsanlageInfo
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Abstract
Bei dem Verfahren zur Reinigung von Abwässern in einer Flotationsanlage (1) durch Vermischung des Abwasserstroms (A) mit einem aus in Wasser gelösten Mikroblasen bestehenden Dispersionsstrom (D, D') wird der Dispersionsstrom (D, D') bezüglich der Menge und/oder der Einströmrichtung in den Abwasserstrom (A) in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Abwassers eingestellt. DOLLAR A Die Flotationsanlage zur Durchführung dieses Verfahrens weist mindestens ein Flotationsbecken (2, 3), mit mindestens einem Abwasserzulauf (4) und mindestens einem im und/oder am Abwasserzulauf (4) angeordneten Mischbereich (M) auf, in welchem das Abwasser mit einem aus in Wasser gelösten Mikroblasen bestehenden Dispersionsstrom (D, D') gemischt wird. DOLLAR A Der Dispersionsstrom (D, D') wird mittels mindestens einer Dispersionsstromdüse (20) in das Abwasser eingeleitet. Jedem Mischbereich (M) sind dabei in Abwasserstromrichtung hintereinander angeordnet mehrere Dispersionsstromdüsen (20) zugeordnet, welche unabhängig voneinander zuschaltbar oder abschaltbar sind. Jede Dispersionsstromdüse (20) ist derart angeordnet und/oder ausgebildet, daß die Einströmrichtung des Dispersionsstrom (D, D') in das Abwasser veränderbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Abwässern
in einer Flotationsanlage durch Vermischung des Abwasserstroms mit
einem aus in Wasser gelösten Mikroblasen bestehenden
Dispersionsstrom. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine
Flotationsanlage zur Durchführung des Verfahrens, mit mindestens
einem Flotationsbecken, mit mindestens einem Abwasserzulauf und
mindestens einem in und/oder am Abwasserzulauf angeordneten
Mischbereich, in welchem das Abwasser mit einem aus in Wasser
gelösten Mikroblasen bestehenden Dispersionsstrom gemischt wird,
mit mindestens einer Dispersionsstromdüse, durch welche der
Dispersionsstrom in das Abwasser eingeleitet wird.
Derartige Flotationsverfahren bzw. -anlagen sind aus der Praxis
bekannt. Das in das Flotationsbecken einströmende, zu klärende
Abwasser wird ggf. unter Zuhilfenahme von Flotationsmitteln mit
einem in einer Dispergierstation und nachfolgenden
Entspannungsventilen erzeugten Dispersionsstrom aus Mikroblasen
gemischt. Dieser "Blasennebel" sorgt dafür, daß die im Abwasser
befindlichen, meist in Flockenform vorliegenden Trockensubstanzen
auf die Wasseroberfläche im Flotationsbecken aufgeschwemmt und
dort mittels einer Abräumanlage entfernt werden können. Die
Mikroblasen sind in der Regel Luftblasen. Es kann sich aber auch
um andere Gase handeln.
Je nach Art der Zusammensetzung des Abwassers, d. h. nach Art der
Inhaltsstoffe und nach dem Belastungsgrad, wird mit einer
derartigen Anlage eine unterschiedliche Reinigungswirkung erzielt.
Der Betreiber einer solchen Anlage versucht daher in der Regel,
das Abwasser in einer solchen Form der Flotationsanlage
zuzuführen, so daß hier optimale Betriebsbedingungen vorliegen.
Hierzu wird üblicherweise das Abwasser zunächst in einem Puffer
gesammelt und durch entsprechende Vermischung, z. B. mit Wasser aus
dem Klarlauf der Flotationsanlage, so "aufbereitet", daß die
Trockensubstanzkonzentration im Abwasser innerhalb eines
gewünschten Bereiches liegt. Diese Voreinstellung des Abwassers
auf die optimalen Betriebsbedingungen der Flotationsanlage ist
relativ aufwendig.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Alternative
zu diesem Stand der Technik zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch
ein Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie eine Flotationsanlage gemäß
den Ansprüchen 7 und 16 gelöst.
Erfindungsgemäß wird hierbei der Dispersionsstrom bezüglich der
Menge und/oder der Einströmrichtung in den Abwasserstrom in
Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Abwassers eingestellt.
Die Anlage wird dabei derart auf das jeweilig anfallende Abwasser
eingestellt, daß weitgehend unabhängig von der
Abwasserzusammensetzung immer ein optimaler Betrieb möglich ist.
Eine Pufferung des Abwassers ist nicht mehr nötig. Der
Reinigungsgrad innerhalb der Flotationsanlage kann jederzeit
verändert und auf den gewünschten Wert eingestellt werden. So ist
es zum einen möglich, die Anlage so einzustellen, daß möglichst
alle Trockensubstanzpartikel ausgetragen werden und der
Trockensubstanzanteil hierbei eingedickt wird. Andererseits kann
die Anlage aber auch derart eingestellt werden, daß das Abwasser
nur "geschönt", d. h. nur leicht abflotiert wird.
Bevorzugt wird die Dispersionsstrommenge in Abhängigkeit von der
Trockensubstanzkonzentration im Abwasser eingestellt. Diese
Trockensubstanzkonzentration, d. h. der Belastungsgrad des Wassers,
kann z. B. durch eine online-Trübungsmessung im Zulauf der Anlage
gemessen werden. Über eine damit verbundene Steuerung wird dann
die Dispersionsstrommenge verändert, und zwar in der Regel in der
Weise, daß bei steigender Trockensubstanzkonzentration auch die
Dispergierstrommenge zunimmt.
Die Dispersionsstrommenge kann vorzugsweise durch Zuschalten oder
Abschalten von Dispersionsstromdüsen verändert werden, durch
welche der Dispersionsstrom in das Abwasser eingebracht wird.
Hierzu sind dem oder jedem Mischbereich in Abwasserstromrichtung
hintereinander angeordnet mehrere Dispersionsstromdüsen
zugeordnet, welche unabhängig voneinander zuschaltbar oder
abschaltbar sind. Die Dispersionsstrommenge kann damit so
eingestellt werden, daß sie in Abwasserstromrichtung
kontinuierlich oder stufenweise zunimmt.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die
Dispersionsstromdüsen jeweils zu Dispersionsstromdüsengruppen
zusammengefaßt, welche gemeinsam schaltbar sind. Hierbei kann
jeder Dispersionsstromdüse bzw. jeder Dispersionsstromdüsengruppe
ein Dispersionsstromerzeuger zugeordnet sein.
Zur Einstellung auf die Art der Belastung, d. h. die Art der
Inhaltsstoffe, ist die Einstellung der Einströmrichtung des
Dispersionsstroms in den Abwasserstrom besonders wichtig. Durch
die Veränderung der Einströmrichtung kann unter Berücksichtigung
der Stabilität der Flocken eine optimale Durchmischung und
Austragung erreicht werden. Die Stabilität der
Trockensubstanzflocken hängt zum einen von den Inhaltsstoffen, zum
anderen aber auch von dem eventuell zugegebenen Flockungsmittel
ab. Wird z. B. ein großer Anteil von polymerem Flockungsmittel
zugegeben, so wird eine recht stabile Trockensubstanzflocke
erzeugt. Andererseits hat dies aber den Nachteil, daß sich Reste
des Flockungsmittels im Klarlauf befinden. Es ist daher sinnvoll,
möglichst wenig Flockungsmittel zu verwenden. In diesem Fall sind
jedoch die Flocken relativ unstabil. Um eine Zerstörung dieser
Flocken zu verhindern, ist es vorteilhaft, wenn die
Einströmrichtung des Dispersionsstroms in Richtung oder schräg in
Richtung des Abwasserstroms eingestellt wird, so daß möglichst
wenig Scherkräfte auf die Flocken ausgeübt werden.
Im Falle einer sehr stabilen Flocke oder einer Art von Flocken,
die sich nach kurzer Zeit wieder neu bilden, kann, um so eine
heftigere und stärkere Durchmischung zu erreichen, die
Einströmrichtung auch entgegen oder schräg entgegen der Richtung
des Abwasserstroms eingestellt werden. Selbstverständlich ist es
auch möglich, die Einströmrichtung quer zum Dispersionsstrom zu
wählen.
Hierzu sind die bzw. jede der Dispersionsstromdüsen derart
angeordnet oder ausgebildet, daß die Einströmrichtung des
Dispersionsstroms in das Abwasser veränderbar ist.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die bzw. jede
Dispersionsstromdüse einen verstellbaren Düsenkopf auf.
Vorzugsweise sind die im Mischbereich befindlichen
Dispersionsstromdüsen bzw. der jeweilige Düsenkopf außerhalb des
Abwasserzulaufs und des Flotationsbeckens verstellbar, so daß im
laufenden Betrieb die Einströmrichtung verändert werden kann.
Ebenso ist es von Vorteil, wenn die Dispersionsstromdüsen bzw. der
jeweilige Düsenkopf motorisch verstellbar sind. Selbstverständlich
ist es natürlich auch möglich, die Dispersionsstromdüsen bzw. die
Düsenköpfe bei der jeweiligen Anlage nur vor der Inbetriebnahme,
bzw. bei Wartungsarbeiten, entsprechend einzustellen, sofern z. B.
in der jeweiligen Anlage nur mit Flocken einer bestimmten
Stabilität zu rechnen ist.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der erfindungsgemäßen
Flotationsanlage zur Durchführung des Verfahrens die
Flotationsanlage auf das Abwasser eingestellt wird und nicht das
Abwasser auf die Anlage, ist das Verfahren bzw. die Anlage
erheblich kostengünstiger als bisherige Anlagen. Auf eine
aufwendige Pufferung des Abwassers kann verzichtet werden. Die
Flotationsanlagen sind vielseitiger einsetzbar und haben einen
höheren Wirkungsgrad.
Die Erfindung wird im folgenden unter Hinweis auf die beigefügten
Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
stellen dar:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch einen Abwasserzulauf
zu einem Flotationsbecken (nicht dargestellt), mit
mehreren Dispersionsstromdüsen gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 einen schematischen Schnitt durch einen Abwasserzulauf
zu einem Flotationsbecken (nicht dargestellt), mit
mehreren Dispersionsstromdüsen gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel,
Fig. 3 einen schematischen Schnitt durch einen Abwasserzulauf
zu einem Flotationsbecken (nicht dargestellt), mit
mehreren Dispersionsstromdüsen gemäß einem dritten
Ausführungsbeispiel,
Fig. 4 einen schematischen Schnitt durch einen Abwasserzulauf
zu einem Flotationsbecken (nicht dargestellt), mit
mehreren Dispersionsstromdüsen gemäß einem vierten
Ausführungsbeispiel,
Fig. 5A eine schematische Seitenansicht mit Teilschnitt eines
Abwasserzulaufs in ein Flotationsbecken, mit Darstellung
der Versorgung der Dispersionsstromdüsen mit einem
Dispersionsstrom über einen Verteilerring,
Fig. 5B einen schematischen Schnitt durch eine ringförmig um
einen Abwasserzulauf angeordnete
Dispersionsstromdüsengruppe mit einem Verteilerring
gemäß Fig. 5A,
Fig. 6A eine schematische Seitenansicht mit Teilschnitt wie in
Fig. 5A, jedoch hier mit einem Vorverteilerring,
Fig. 6B einen schematischen Schnitt durch eine ringförmig um
einen Abwasserzulauf angeordnete
Dispersionsstromdüsengruppe mit Verteilerring und
Vorverteilerring gemäß Fig. 6A,
Fig. 7 eine vergrößerte schematische Darstellung zweier
Dispersionsstromdüsen (eine in seitlicher Darstellung
und eine in Draufsicht) mit verstellbarem Düsenkopf,
Fig. 8 eine schematische Darstellung von an einem senkrecht von
unten zentral zum Flotationsbecken führenden
Abwasserzulauf angeordneten Dispersionsstromdüsen,
Fig. 9 eine schematische Seitenansicht von an einem
waagerechten, entfernteren Teil des Abwasserzulaufs zu
einem Rundflotationsbecken angeordneten
Dispersionsstromdüsen,
Fig. 10 eine schematische Ansicht eines
Rechteckflotationsbeckens mit einem waagerechten,
seitlichen Abwasserzulauf und daran senkrecht
angeordneten Dispersionsstromdüsen.
Die Fig. 8 bis 10 zeigen jeweils eine erfindungsgemäße
Flotationsanlage mit einem Flotationsbecken (2, 3), in welches das
Abwasser über einen Abwasserzulauf (4) eingeleitet wird. In den
Fig. 8 und 9 soll das Flotationsbecken jeweils ein
Rundflotationsbecken (2) darstellen, in Fig. 10 ein
Rechteckflotationsbecken (3). Bei dem Rundflotationsbecken (2)
gemäß den Fig. 8 und 9 ist der Abwasserzulauf (4) jeweils zentral
von unten an das Becken (2) angesetzt. Bei dem
Rechteckflotationsbecken (3) gemäß Fig. 10 wird das Abwasser
seitlich zugeführt. Selbstverständlich kann aber auch bei einem
Rundfloationsbecken die Zuführung seitlich und bei einem
Rechteckflotationsbecken die Zuführung von unten sein.
Am Abwasserzulauf (4) befinden sich jeweils mehrere
Dispersionsstromdüsen (20), über die dem Abwasserstrom (A) ein aus
in Wasser gelösten Mikroblasen bestehender Dispersionsstrom (D, D')
beigemischt wird. Das Rohrstück (6) des Abwasserzulaufs (4), an
welchem die Dispersionsstromdüsen (20) angeordnet sind, bildet
hierbei den Mischbereich (M), in welchem Abwasser- und
Dispersionsstrom (A, D, D') gemischt werden.
Fig. 8 stellt hierbei das bevorzugte Ausführungsbeispiel dar, bei
dem dieses Rohrstück (6) mit den Dispersionsstromdüsen (20)
unmittelbar unter das Rundflotationsbecken (2) mit horizontaler
Anordnung der Dispersionsstromdüsen (20) montiert wurde.
In Fig. 9 ist das Rohrstück (6) mit dem Mischbereich (M) an einem
vom Rundflotationsbecken (2) entfernteren Bereich des
Abwasserzulaufs (4) angeordnet. Dies kann z. B. bei einer
Nachrüstung eines vorhandenen Flotationsbeckens der Fall sein.
Jede der Dispersionsstromdüsen (20) weist ein Entspannungsventil
(30) auf. Der Dispersionsstrom wird von einem
Dispersionsstromerzeuger (nicht dargestellt), z. B. einem Gerät
gemäß Patentanmeldung 196 17 715.4, als gesättigte
Gas/Wasserlösung dem Entspannungsventil (30) zugeführt. Beim
Ausströmen aus dem Entspannungsventil (30) geht diese Lösung in
eine übersättigte Lösung über, wobei sich im Ventil (30) die
Mikroblasen bilden, welche dann durch einen Düsenkopf (27) in das
Abwasser einströmen.
Bei den Entspannungsventilen (30) handelt es sich um
selbstreinigende Nadelventile. Zur Reinigung wird in regelmäßigen
Abständen der Ventilkegel kurzzeitig ruckartig zurückgezogen und
wieder geschlossen. Dadurch werden Verschmutzungen im Ventil
gelöst. Die Ansteuerung dieses Reinigungsvorganges erfolgt in
Abhängigkeit vom Druck und derart, daß die Ventile möglichst
nacheinander, d. h. nicht gleichzeitig, betätigt werden. Auf diese
Weise bleibt der Druck insgesamt weitgehend konstant.
Fig. 1 zeigt einen schematischen Schnitt durch das Rohrstück (6),
welches den Mischraum (M) bildet. In das Rohrstück (6) sind
senkrecht zur Abwasserstromrichtung (A) mehrere
Dispersionsstromdüsen (20) radial in das Rohrstück (6)
hineingeführt. Im einzelnen bilden diese Dispersionsstromdüsen
(20) zwei hintereinander in Stromrichtung liegende
Dispersionsstromdüsengruppen (21). Die Dispersionsstromdüsen (20)
können dabei jeweils an einen eigenen Dispersionsstromerzeuger
angeschlossen sein. Hierzu weisen die Dispersionsstromdüsen (20),
wie in den Fig. 1 bis 4 dargestellt, jeweils einen eigenen
Anschlußstutzen auf. Sie können aber auch, wie in einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 5A und 5B
dargestellt ist, jeweils gruppenweise, d. h. z. B. fünf
Dispersionsstromdüsen (20), die in einer Ringebene liegen,
zusammengefaßt an einem Verteilerring (22) angeschlossen sein,
welcher wiederum über einen Stutzen (23) mit einem
Dispersionsstromerzeuger (nicht dargestellt) verbunden ist. Dieser
Verteilerring (22) sorgt für eine möglichst gleichmäßige
Verteilung des Dispersionsstroms auf die einzelnen Düsen (20).
In den Fig. 6A und 6B ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform
dargestellt, bei der zusätzlich zu dem Verteilerring (22) noch ein
Vorverteilerring (25) verwendet wird, welcher oberhalb oder
unterhalb des Verteilerrings (22) um das Rohrstück (6) angeordnet
ist und über mehrere, auf dem Ring verteilt angeordnete,
Verbindungsrohre (24) mit dem Verteilerring (22) verbunden ist.
Hierbei weist der Vorverteilerring (25) einen Anschlußstutzen (26)
für den Dispersionsstromerzeuger auf. Die Verteilung des
Dispersionsstroms auf die einzelnen Düsen (20) ist hierbei noch
gleichmäßiger.
Die Strahlrichtung der am Rohrstück (6) installierten
Dispersionsstromdüsen (20) läßt sich auf das jeweilige Abwasser
einstellen. Bei einem einfachen Ausführungsbeispiel weist die
Dispersionsstromdüse (20), wie in Fig. 7 im einzelnen dargestellt,
einen verstellbaren Düsenkopf (27) auf, welcher im wesentlichen
aus einem stumpf abgewinkelten Rohrstück (27) mit einem ersten
Winkelschenkel (27A), durch den der Dispersionsstrom (D, D') in das
Rohrstück (27) einströmt, und mit einem zweiten Winkelschenkel
(27B), durch den der Dispersionsstrom (D, D') aus dem Rohrstück
(27) ausströmt, besteht.
Dieses Rohrstück (27) bzw. der Düsenkopf (27) ist derart am
Mischbereich (M) angeordnet, daß die Längsachse (L) des ersten
Winkelschenkels (27A) im wesentlichen quer zur
Abwasserstromrichtung (A) liegt. Das Rohrstück (27) ist z. B. über
einen Drehflansch (29) um die Längsachse (L) des ersten
Winkelschenkels (27A) drehbar gelagert. Die Ausströmrichtung aus
dem zweiten Winkelschenkel (27B) ist daher bezüglich der
Abwasserstromrichtung (A) durch Drehen des Düsenkopfes (27)
verstellbar.
Der Drehflansch (29) liegt vorzugsweise außerhalb des Rohrstücks
(6) und der vordere Teil der Dispersionsstromdüse (20) bzw. der
Düsenkopf (27) ist mittels eines O-Rings (31) abgedichtet in das
Rohrstück (6) hineingeführt. Es ist daher möglich, den Düsenkopf
(27) von außerhalb des Rohrstücks (6) zu drehen, um so auch
jederzeit eine Einstellung der Dispersionsstromstrahlrichtung beim
laufenden Betrieb zu ermöglichen. Alternativ ist es natürlich auch
möglich, einen im Rohrstück (6) angeordneten Flansch (28) als
Drehflansch auszubilden und auf eine Verstellung von außen zu
verzichten. Ebenso ist es auch möglich, eine motorische
Verstellung des Düsenkopfes (27) oder der gesamten
Dispersionsstromdüse (20) vorzusehen. Ebenso kann
selbstverständlich auch der Dispersionsstromdüsenkopf z. B. über
ein Kugelgelenk mit einem Anschlußstutzen verbunden sein, so daß
die Dispersionsstromdüse bzw. der Düsenkopf in jede beliebige
Richtung verdreht werden kann.
In den Fig. 1 bis 4 sind verschiedene Ausführungsbeispiele
dargestellt, wie der Dispersionsstrom (D, D') jeweils mit dem
Abwasserstrom (A) gemischt werden kann. Der Dispersionsstrom
(D, D') ist hierbei jeweils schräg in Richtung des Abwasserstroms
(A) gerichtet, da in der Regel die Flocken empfindlich sind und
daher diese Richtung bevorzugt ist.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 wird der Dispersionsstrom
(D, D') von beiden hintereinander entlang des Abwasserstroms (A)
angeordneten Dispersionsstromdüsengruppen (22) direkt in den
Abwasserstrom (A) eingestrahlt, d. h. hier findet eine Entspannung
und eine Ausbreitung des "Blasennebels" direkt im Abwasserstrom
(A) statt.
Fig. 2 zeigt ein zweistufiges Vermischungssystem, bei dem zunächst
ein Teil des Dispersionsstroms (D) direkt in den Abwasserstrom (A)
eingetragen wird. Der andere Teil wird erst nach einer bestimmten,
dem Abwasser (A) angepaßten Ausdehnung des Blasennebels mit dem
Abwasserstrom (A) in Kontakt gebracht. Hierzu ist um das Rohr (6)
noch ein weiterer nach unten geschlossener Rohrstutzen angeordnet,
welcher eine äußere ringförmige Vormischkammer (5) bildet. Die
äußere Vermischung in dieser Vormischkammer (5) erfolgt nicht so
turbulent wie die innere Vermischung im Rohrstück (6), so daß der
vom Abwasserstrom (D') erzeugte Blasennebel mehr wie ein
Trägerpolster wirkt und die bei der turbulenten, im inneren
Mischraum erzeugten Vermischung nicht erfaßten Partikel auffängt.
Dieses System ist besonders bei hohen Recycling-Strömen und
wechselnden Abwasserzusammensetzungen geeignet.
Fig. 3 zeigt ebenfalls ein Zweistufensystem, jedoch wird hier
zunächst der Abwasserstrom (A) mit einem bereits in einem äußeren
Raum (5) ausgebreiteten Dispersionsstrom (D') gemischt. Erst
anschließend erfolgt eine Einbringung eines Teils des
Dispersionsstroms (D) direkt in den Abwasserstrom (A). Da hier der
Mischbereich (M) größer ist als in dem Mischbereich gemäß Fig. 2,
wirkt die Vermischung jedoch nicht so heftig. Der Einsatz dieses
Systems ist ebenfalls abwasserbezogen.
Fig. 4 zeigt ein Eintragssystem mit einer einstufigen Vermischung,
wobei die Entspannung komplett außerhalb der Abwasserleitung in
einer Vormischkammer (5) erfolgt. Hierdurch werden zu hohe
Scherkräfte, wie bei der direkten Einstrahlung des
Dispersionsstrom (D) vermieden, wobei sich dieses System vor allem
für besonders instabile Flocken eignet.
Die Anzahl der Dispersionsstromdüsen (22) bzw. der
Dispersionsstromdüsengruppen (27) kann den möglichen Abwasserarten
angepaßt werden, d. h. es können auch mehr als zwei verschiedene
ringförmige Dispersionsstromdüsengruppen (27) übereinander
angeordnet sein, so daß sich durch Zuschaltung der einzelnen
Dispersionsstromdüsengruppen (27) jeweils die
Dispersionsstrommenge in einem weiten Bereich variieren läßt.
Claims (20)
1. Verfahren zur Reinigung von Abwässern in einer
Flotationsanlage (1) durch Vermischung des Abwasserstroms (A) mit
einem aus in Wasser gelösten Mikroblasen bestehenden
Dispersionsstrom (D, D'),
dadurch gekennzeichnet, daß der Dispersionsstrom (D, D') bezüglich
der Menge und/oder der Einströmrichtung in den Abwasserstrom (A)
in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Abwassers eingestellt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dispersionsstrommenge in Abhängigkeit von der
Trockensubstanzkonzentration im Abwasser eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dispersionsstrommenge durch Zuschalten oder Abschalten von
Dispersionsstromdüsen (20) verändert wird, durch welche der
Dispersionsstrom (D, D') in das Abwasser eingebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dispersionsstrommenge in Abwasserströmrichtung kontinuierlich oder
stufenweise zunimmt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einströmrichtung zumindest eines Teils des
Dispersionsstroms (D) in Richtung oder schräg in Richtung des
Abwasserstroms (A) eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einströmrichtung zumindest eines Teils des
Dispersionsstroms (D) entgegen oder schräg entgegen der Richtung
des Abwasserstroms (A) eingestellt wird.
7. Flotationsanlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorstehenden Ansprüche, mit mindestens einem Flotationsbecken
(2, 3), mit mindestens einem Abwasserzulauf (4) und mindestens
einem im und/oder am Abwasserzulauf (4) angeordneten Mischbereich
(M), in welchem das Abwasser mit einem aus in Wasser gelösten
Mikroblasen bestehenden Dispersionsstrom (D, D') gemischt wird, mit
mindestens einer Dispersionsstromdüse (20), durch welche der
Dispersionsstrom (D, D') in das Abwasser eingeleitet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß dem oder jedem Mischbereich (M) in
Abwasserstromrichtung hintereinander angeordnet mehrere
Dispersionsstromdüsen (20) zugeordnet sind, welche unabhängig
voneinander zuschaltbar oder abschaltbar sind.
8. Flotationsanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Dispersionsstromdüsen (20) jeweils zu
Dispersionsstromdüsengruppen (21) zusammengefaßt gemeinsam
schaltbar sind.
9. Flotationsanlage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Dispersionsstromdüse (20) oder jeder
Dispersionsstromdüsengruppe (21) ein Dispersionsstromerzeuger
zugeordnet ist.
10. Flotationsanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dispersionsstromdüsen (20) auf mindestens
einem Teilkreis verteilt in einen Abwasserzulauf (4) und/oder in
eine Mischkammer (5) hineinragen.
11. Flotationsanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweils auf einem Teilkreis angeordneten
Dispersionsstromdüsen (20) eine Dispersionsstromdüsengruppe (21)
bilden.
12. Flotationsanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dispersionsstromdüsen (20) einer
Dispersionsstromdüsengruppe (21) über einen gemeinsamen
Verteilerring (22) an den Dispersionsstromerzeuger angeschlossen
sind.
13. Flotationsanlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verteilerring (22) über mehrere entlang des Rings (22)
verteilt angeordnete Verbindungsrohre (24) oder Verbindungskanäle
mit einem Vorverteilerring (25) verbunden ist, welcher an einen
Dispersionsstromerzeuger angeschlossen ist.
14. Flotationsanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine Dispersionsstromdüse (20) oder
Dispersionsstromdüsengruppe (21) direkt in den Abwasserstrom (A)
hineinragt.
15. Flotationsanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine Dispersionsstromdüse (20) oder
Dispersionsstromdüsengruppe (21) in eine Vormischkammer (5)
hineinragt, in welcher der Dispersionsstrom (D') zunächst verteilt
und dann dem Abwasserstrom (A) beigemischt wird.
16. Flotationsanlage, insbesondere nach einem der Ansprüche 7 bis
15, zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
6, mit mindestens einem Flotationsbecken (2, 3), mit mindestens
einem Abwasserzulauf (4) und mindestens einem im und/oder am
Abwasserzulauf (4) angeordneten Mischbereich (M), in welchem das
Abwasser mit einem aus in Wasser gelösten Mikroblasen bestehenden
Dispersionsstrom (D, D') gemischt wird, mit mindestens einer
Dispersionsstromdüse (20), durch welche der Dispersionsstrom
(D, D') in das Abwasser eingeleitet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die oder jede Dispersionsstromdüse
(20) derart angeordnet und/oder ausgebildet ist, daß die
Einströmrichtung des Dispersionsstroms (D, D') in das Abwasser
veränderbar ist.
17. Flotationsanlage nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die oder jede Dispersionsstromdüse (20) einen verstellbaren
Düsenkopf (27) aufweist.
18. Flotationsanlage nach Anspruch 16 oder 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die im Mischbereich (M) befindlichen
Dispersionsstromdüsen (20) und/oder der jeweilige Düsenkopf (27)
von außerhalb des Abwasserzulaufs (4) und des Flotationsbeckens
(2, 3) verstellbar sind.
19. Flotationsanlage nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dispersionsstromdüse/n (20) und/oder der
jeweilige Düsenkopf (27) motorisch verstellbar sind.
20. Flotationsanlage nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der Düsenkopf (27) ein stumpf abgewinkeltes
Rohrstück (27) mit einem ersten Winkelschenkel (27a), durch den
der Dispersionsstrom (D, D') in das Rohrstück (27) einströmt, und
mit einem zweiten Winkelschenkel (27b), durch den der
Dispersionsstrom (D, D') aus dem Rohrstück (27) ausströmt, aufweist
und daß das Rohrstück (27) derart im Mischbereich (M) angeordnet
ist, daß die Längsachse (L) des ersten Winkelschenkels (27a) im
wesentlichen quer zur Abwasserstromrichtung (A) liegt und das
Rohrstück (27) um diese Längsachse (L) drehbar gelagert ist.
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10228261B3 (de) * | 2002-06-25 | 2004-02-26 | Bayer Ag | Vorrichtung zur Gasaufsättigung einer Flüssigkeit und unter Druck zum Einbringen der Flüssigkeit in eine Flotationszelle |
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-
1998
- 1998-08-04 DE DE19835188A patent/DE19835188B4/de not_active Expired - Lifetime
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