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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen von
Druckfarbe oder Tinte nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 sowie ein Trocknungsverfahren, das einem Druckprozeß des Aufbringens
der Druckfarbe bzw. Tinte durch eine geeignet ausgebildete Druckeinheit
nachgeschaltet ist und das Druckbild durch Trocknen dieser Medien
fixiert.
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Aus
dem Stand der Technik ist es bekannt, Druckbilder von Druckwerken,
insbesondere solche, die mittels elektronischer Ansteuerung erzeugt
werden, durch eine gattungsgemäße Trocknungsvorrichtung
zu trocknen, damit das Druckbild ohne Gefahr von Verwischen oder
Verlaufen fixiert wird und einem Benutzer zur nachfolgenden Verwendung
zur Verfügung
steht. So ist es insbesondere üblich,
flüssig
aufgebrachte Druckfarben bzw. Tinten, etwa mittels elektronischen
Tintenstrahldruckverfahren, nach dem eigentlichen Druckvorgang durch
zusätzliche Wärmezufuhr
zu trocknen (über
die ohnehin vorhandene Umgebungswärme hinaus), damit der Zeitraum zwischen
dem eigentlichen Bedrucken und der Fixierung des Druckbildes kurz
bleibt.
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Traditionell
erfolgt ein solcher Trocknungsvorgang als nachgeschalteter Schritt
des Druckprozesses mit Hilfe geheizter Rollen, über welche der Druckbildträger in Form
von Papier, Folie od.dgl. geführt
wird, oder es wird über
großformatige
Flächenstrahler
eine Wärmestrahlung
aufgebracht. Die erzielbare Trocknungsgeschwindigkeit (und damit
die Gesamt-Druckgeschwindigkeit einer solchen Anlage) sind jedoch
begrenzt, bedingt durch Dimensionierung und Auslegung der Wärmequelle,
und insbesondere deren Fähigkeit,
innerhalb kurzer Zeit hohe Wärmemengen
auf den Druckbildträger
zu bringen. Dieses führt
jedoch zu zahlreichen praktischen Schwierigkeiten, wie im weiteren
erläutert
werden soll.
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9 verdeutlicht
in der schematischen Schnittansicht eine Vorrichtung aus dem Stand
der Technik. Ein Druckbildträger 10,
im vorliegenden Fall ein Papierbogen, ist mit einem punktuell aufgebrachten
Druckbild 12 (Bedruckung beispielsweise mittels Tintenstrahlverfahren)
versehen, wobei zur Trocknung des Druckbildes dieses mit ganzzeilig
von einem Infrarotstrahler 14 abgegebener Infrarot- bzw. Wärmestrahlung 16 beaufschlagt
wird.
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Die
zeilenförmige
Trocknung der 1 – in der Form einer Zeile quer
zur Vorschubrichtung des Druckbildträgers erstreckt sich der durchgehende Wärmestrahler – ermöglicht eine
Beschleunigung des Prozesses, u.a. durch höhere Trocknungstemperaturen,
mit denen der Druckbildträger
beaufschlagt wird. Wie jedoch im Fall auch der traditionellen Erwärmung beispielsweise
durch eine geheizte Transportrolle, führt jedoch ein bezogen auf
das Trägermaterial
hoher Energieeintrag zu einer Versprödung der aufgebrachten Farbschicht
und darüber
hinaus zu einer unkontrollierbaren Beeinflussung des Feuchtigkeitsgehalts
des Trägermaterials,
z.B. Papier, so daß beim
nachfolgenden Falten oder Biegen die bekannten Trocknungsverfahren
im Ergebnis zu ganz erheblichen verfahrenstechnischen Problemen
führen.
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Die 10 und 11 verdeutlichen
am Beispiel eines punktuell unbedruckten Trägerpapiers (10)
bzw. einer bedruckten Stelle (11), wie sich,
in Abhängigkeit
von der Bestrahlungszeit, Temperatur und Dampfdruck am bzw. im Träger entwickeln.
In den Fig. zeigt jeweils das Bezugszeichen 18 den Temperaturverlauf
und das Bezugszeichen 20 den Dampfdruckverlauf am bzw.
im Druckbildträger 10 und
im Druckbild 12. In Pfeilrichtung 22 erfolgt der Energieeintrag
mittels ganzzeiliger (breiter) Infrarotstrahlung; der Pfeil 24 zeigt
(Pfeilgröße proportional der
jeweiligen Energie) die Absorption im Träger bzw. im Druckbild. Lediglich
ein sehr geringer Energieanteil (Pfeil 26) wird vom Träger transmittiert
und tritt an der der Einstrahlung entgegengesetzten Seite wieder aus.
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Entsprechend
dieser relativ hohen Absorption der eingetragenen, hohen Wärmeenergie
ist der Temperaturanstieg 18 über der Zeit hoch, so daß Versprödungen bzw.
unerwünschte, übergroße Trocknungseffekte – erkennbar
auch in dem stark abfallenden Dampfdruckverlauf 20 – mit entsprechend
negativen Auswirkungen auf die Qualität und Weiterverarbeitbarkeit
des Endproduktes die Folge sind.
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Über die
beschriebenen, nachteiligen Effekte hinaus weist das herkömmliche
Vorgehen zum Trocknen von Druckbildern den Nachteil auf, daß es für gewisse
Druckbildträger,
etwa Thermopapier, andere thermosensible Materialien, oder aber
gewisse Trägerfolien,
nicht oder nur mit großen
Einschränkungen
geeignet ist: So würde
nämlich
ein ganzzeiliger (durch kontinuierlichen Vorschub mithin ganzflächiger)
Wärmeeintrag
bei sog. Thermopapier (mit einer auf Wärmeeinfluß reagierenden Schicht versehenes
Papier, welches an einer erwärmten
Stelle mit einer Schwärzung
od.dgl. reagiert) ganzflächig
auf den Wärmeeintrag
reagieren und so eine Differenzierung zu einem nutzbaren Druckbild
nicht mehr möglich machen.
Dazu kommt bei den geschilderten Verfahren zum Stand der Technik
der grundsätzliche
Nachteil, daß ein
ganzflächiger,
hoher Wärme-
bzw. Temperatureintrag mit entsprechend hohem Energie- und damit
Kostenaufwand verbunden ist.
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JP 08174812 und
DE 69009229 T2 offenbaren
eine Druckvorrichtung mit einem Druckkopf und einer Wärmequelle,
wobei gemäß
JP 08174812 ein Auftreffpunkt
eines Tintenstrahls, welcher aus einer Kartusche des Druckkopfes
entweicht auf einem Blatt durch einen thermischen Lichtstrahl der
Wärmequelle
beleuchtet wird, indem die Kartusche die Wärmequelle trägt und deren
Beleuchtungstaktung an die Bewegung der Kartusche gekoppelt ist
und wobei ein Mikroprozessor gesteuertes Aufnahmeteil den Tintenstrahl
steuert.
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Eine
solche Vorrichtung ist noch verbesserungswürdig.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Vorrichtung
zum Trocknen von Druckfarbe oder Tinte dahingehend weiterzuentwickeln,
daß sowohl
kürzere
Trocknungszeiten, damit also höhere
Druckgeschwindigkeiten bei kontinuierlichem Betrieb, ermöglicht werden
können,
ohne daß der
Druckbildträger
negativ beeinflußt
wird. Auch sollen Energieeffizienz und Universalität für verschiedenste
Druckbildträger,
einschließlich thermosensitiver
Druckbildträger,
deutlich erhöht
bzw. verbreitert werden.
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Die
Aufgabe wird durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 sowie das Verfahren nach dem Patentanspruch 14 gelöst.
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In
vorteilhafter Weise erfolgt nämlich,
im Gegensatz zum Stand der Technik, durch die Erfindung ein druckbildabhängiger Trocknungsvorgang
in Form einer konkret Schwärzungen
bzw. Farbauftrag des Druckbildes nachgeführten, selektiven Beheizung
mit einer punktförmigen
Wärmequelle.
Damit wird weitestgehend der Wärmeeintrag,
optimiert auf eine jeweilige Druckfarbe bzw. -tinte, begrenzt auf
den tatsächlich
bedruckten Bereich, während
jene großflächigen,
unbedruckten Papierflächen,
die bei konventionellen Beheizungsmethoden durch das – unnötige – Beheizen
nachteilig ausgetrocknet wurden, durch das erfindungsgemäße Vorgehen
unbeeinflußt
bleiben und ihre vorteilhaften Materialeigenschaften vollständig erhalten.
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Da
der Wärmeeintrag
auf den reinen bedruckten Bereich beschränkt ist, ist zum einen ein
potentiell schnellerer Träger-
bzw. Blattvorschub möglich,
da lediglich die zu trocknenden Farbbereiche mit einem jeweils zulässigen Maximum
an Wärmestrahlung
beaufschlagt werden, und darüber
hinaus erhöht
sich die Energieeffizienz einer solchen Druckvorrichtung erheblich,
da keine unbedruckten Bereiche (unnötig) erwärmt werden.
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Dabei
ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung als "Druckvorrichtung" jeglicher Apparat gemeint, der geeignet
ist, eine einer nachträglichen Wärmetrocknung
bedürfende
Druckfarbe auf einen Druckbildträger
aufzutragen; neben den beispielhaft erwähnten Tintenstrahldruckern
gehören
hierzu beispielsweise auch Stiftplotter, Thermotransferdrucker od.dgl.
Vorrichtungen.
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Soweit
im Rahmen der Erfindung die Wärmequelle
einen punktförmigen
Strahl abgibt, ist als "punktförmig" jegliches auf den
Druckbildträger
erzeugtes Bild des Strahls zu verstehen, welches klein gegenüber dem
Druckbildträger
ist und üblicherweise
in etwa an eine minimale Strichstärke eines jeweiligen Druckbildes
angepaßt
ist, aber auch kleiner oder größer sein
kann. Insoweit sind auch solche Vorrichtungen von der Erfindung
umfaßt,
bei welchen im Randbereich einer Bedruckung liegende, unbedruckte
Trägerbereiche
von einer aufgebrachten, gesteuerten Wärmestrahlung miterfaßt werden.
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Schließlich ist
als "Infrarotkomponente" im Rahmen der Erfindung
solche Strahlung zu verstehen, welche zumindest teilweise eine zum
Trocknen einer jeweils aufgebrachten Farbe oder Tinte geeignete
Wärmestrahlung
in ihrem Spektrum enthält.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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So
ist es im Grundsatz möglich,
das elektronische Positions-Steuersignal für das erfindungsgemäße Nachführen bzw.
druckbildabhängige
Positionieren der zum Trocknen vorgesehenen Wärmequelle auf zwei Arten zu
erzeugen: Zum einen ist es vorgesehen, hierfür einen etwa optisch wirkenden
Scanner mit zugehörigen
Sensoren zu verwenden, welcher das gedruckte Bild abtastet und auf
der Basis des erfaßten
Druckbildes, entsprechend den jeweils detektierten Schwärzungen,
die Daten für
eine Positionierung des Wärmestrahls
erzeugt. Eine derartige Vorrichtung eignet sich insbesondere als
Zusatzeinheit für
bereits bestehende Druckvorrichtungen, die keinen oder lediglich
einen umständlichen
Direktzugang zu den Druckdaten bieten.
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Dagegen
ist es als alternative Ausführungsform
im Rahmen der Erfindung auch möglich,
das von einer Steuereinheit für
die Druckvorrichtung, etwa einem Computer, erzeugte Druckbild als
elektronisches Datensignal unmittelbar auszuwerten und die Druckbilddaten,
die hinsichtlich ihrer Position auf dem Druckbildträger den
zu erwärmenden
Flächenabschnitten
(Punkten) entsprechen, unmittelbar in entsprechende Positionsdaten
der Wärmequellen-Positioniervorrichtung
umzurechnen. Insbesondere seitenorientierte Druckersprachen, wie
Postscript, PDF, HTML od.dgl. sollten hierfür eine gute Basis bieten, so
daß bei
Zwischenschaltung einer derartigen, weiterbildungsgemäß vorgesehenen Ausleseeinheit
die bei der vorerwähnten
Ausführungsform
beschriebene Scan-Vorrichtung entfallen kann.
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Auch
liegt es im Rahmen der Erfindung, durch geeignete Ansteuerung der
gepulsten Wärmequelle
diese so einzurichten, daß eine
mittlere Oberflächentemperatur
von etwa 60°C
nicht überschritten wird.
Durch Einhalten dieser Grenze hat sich nämlich gezeigt, daß gängige Trägermatrialien,
insbesondere Papiere, nicht nachteilig durch den Trockenvorgang beeinflußt werden.
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Auch
liegt es im Rahmen der Erfindung, die die Trocknungswirkung auslösende Infrarotstrahlung hinsichtlich
Leistung, Strahlungsspektrum und Pulsfrequenz so einzustellen, daß, abhängig von
einer jeweiligen Druckfarbe bzw. Tinte, hier ein Trocknungsoptimum
erreicht wird. So hat sich insbesondere eine gepulste Strahlung
einer Pulsfrequenz < 20
KHz bei Energieleistung < 2
Watt als besonders geeignet für übliche Tintenstrahldrucker
erwiesen.
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Im
Rahmen der Erfindung liegt es zudem, als Wärmestrahler verschiedene Leuchtmittel
bzw. Strahlertypen einzusetzen: Neben reinen Infrarotstrahlern können insbesondere
auch Lampen verwendet werden, die – zum Zweck der verbesserten Einstellung
bzw. Einrichtung – auch
Spektralkomponenten im sichtbaren Bereich aufweisen. Derartige Leuchten
können
dann mit geeigneten Fokkusiermitteln, beispielsweise einer Hohlspiegel-
und/oder optischen Linseneinheit, zur punktgenauen Erzeugung der
Wärmestrahlung
versehen werden. Alternativ ist es möglich, als Wärmestrahler
einen – besonders einfach
ansteuer- und genau positionierbaren – Laser zu verwenden, dessen
Typ und Leistung aufgabenabhängig
gewählt
wird. Insbesondere ein Laser bietet den Vorteil einer äußerst reaktionsschnellen Steuer-
und Fokkusiergeschwindigkeit, so daß praktisch kein Verzug durch
das jeweilige Ausrichten der Leuchtmittel erfolgt. Alternativ ist
es auch möglich, als
Strahlungsquelle eine sog. Hochleistungsblitzlampe zu verwenden,
oder aber wiederum einen ganzzeiligen Strahler, bestehend aus einer
Mehrzahl nebeneinander angeordneter Einzelstrahler, die jedoch lediglich
punktuell und abhängig
von einem Druckbild angesteuert werden. Eine solche Anordnung erhöht die erreichbare
Trocknungsgeschwindigkeit weiter.
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Vorteilhaft
eignet sich die vorliegende Erfindung zur Verwendung mit einer Vielzahl
möglicher Druckbildträger. Neben üblichem
Papier, beschichtet oder unbeschichtet, ist daher insbesondere auch Thermopapier
verwendbar; dazu kommen Kartonagen, Kunststoffe, Kunststoffolien,
textile Trägerstoffe od.dgl.
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Im
Ergebnis wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße Verfahren
zum Trocknen von Druckfarbe oder Tinte erreicht, daß – im Gegensatz
zum bekannten Stand der Technik – der Energieeintrag auf das
konkrete Druckbild beschränkt
wird und so hinsichtlich notwendigen Energieverbrauch als auch unerwünschter
Belastung der unbedruckten Trägerbereiche
eine Optimierung erfolgt.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie anhand
der Zeichnungen; diese zeigen in
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1:
ein schematisches Blockschaltbild mit dem Zusammenwirken verschiedener
Funktionskomponenten der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Trocknen
von Druckfarbe;
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2:
ein Verfahrensablaufdiagramm, welches das Zusammenwirken mit den
Funktionseinheiten gemäß 1 zeigt;
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3:
ein Pfeildiagramm, welches näher
im Detail die physikalischen Abläufe
bei einem Wärmestrahlungseintrag
in einen bedruckten Druckbildträger
verdeutlicht;
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4:
eine alternative Darstellung der beim Strahlungseintrag auftretenden
Vorgänge;
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5, 6:
Energieeintrag, Absorption und Transmission mit Temperatur- und
Dampfdruckverlauf über
der Zeit bei unbedrucktem (5) bzw. bedrucktem
(6) Druckbildträger;
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7:
eine schematische Schnittansicht durch eine Wärmequelle gemäß einer
ersten Ausführungsform
mit optischer Fokkusierungseinheit;
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8:
eine schematische Seitenansicht einer Lasereinheit als alternativer
Wärmequelle;
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9:
eine schematische Seitenansicht einer Trocknungsvorrichtung aus
dem Stand der Technik und
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10, 11:
Energiefluß-,
Temperatur- bzw. Dampfdruckdiagramme analog 5, 6 bei
einer Vorrichtung aus dem Stand der Technik.
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Ein
papierener Druckbildträger 28 wird,
wie in der 1 in der schematischen Seitenansicht
gezeigt, von einer nicht näher
im Detail gezeigten Vorschubeinheit 30 in Vorschubrichtung
entlang Pfeil 32 geführt.
Bei dem Druckbildträger 28 kann
es sich entweder um einen kontinuierlichen, endlosen Träger handeln,
oder aber um ein Blatt, welches in der Pfeilrichtung 32 geführt wird.
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Angesteuert
durch eine geeignet ausgebildete Steuereinheit 34, etwa
einen PC, entwirft ein Druckkopf 36 einer ansonsten bekannten
und nicht näher
gezeigten Druckvorrichtung das Druckbild auf dem Papierträger 28 gemäß den elektronischen Steuersignalen
des Computers. Schematisch durch das Bezugszeichen 38 gezeigt,
empfängt
ein Sensor eines beispielsweise zeilenweise wirkenden Scanners das
Druckbild und wandelt dieses wiederum in entsprechende Signale um;
derartige Scannerköpfe oder
Scannerleisten sind als solche ebenfalls aus dem Stand der Technik
bekannt und reagieren üblicherweise
auf die unterschiedlichen Lichtreflexion von ungedruckten bzw. gedruckten
Flächen.
Als Reaktion auf das durch die Einheit 38 abgetastete (gescannte)
Druckbildmuster wird daraufhin in der Steuereinheit 34 ein
Steuersignal für
eine quer zur Vorschubrichtung 32 bewegbare bzw. ausrichtbare
Wärmequelle 40,
im vorliegenden Fall durch einen gepulsten Laser realisiert, erzeugt,
und synchron zum Drucken durch den Druckkopf 36, lediglich
verzögert um
die Laufzeit zwischen Druckkopf und Wärmequelle 40, fährt diese
das Druckbild in energie- und temperaturoptimierter Weise ab, um
selektiv lediglich die bedruckten, noch feuchten Flächen mit
Wärme zu beaufschlagen
und so zu trocknen.
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Das
Verfahrensablaufdiagramm in 2 verdeutlicht
die Abfolge von Schritten: In Schritt S1 wird unbedrucktes Papier
zugeführt,
in Schritt S2 bedruckt. Das Drucken erfolgt durch Ansteuerung mittels
Steuereinheit 34. In Schritt S3 erfolgt das Abtasten des
bedruckten Trägers
mittels Sensoreinheit 38; deren Sensorsignal liegt an der
Steuereinheit 34 an. Die Steuereinheit 34 aktiviert
dann die positionierbare Wärmequelle 40,
woraufhin diese in Schritt S4 selektiv und druckbildabhängig den
Druckbildträger
erwärmt,
um energieeffizient und zeitoptimiert das Druckbild zu trocknen.
In Schritt S5 fährt
der getrocknete Druckbildträger
aus der Anlage heraus.
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Bevor
unter Bezug auf die 5 und 6 – analog
der Darstellung zum Stand der Technik gemäß 11 und 12 – erläutert werden
soll, wie sich energetisch und absorptionstechnisch das erfindungsgemäße Vorgehen
vorteilhaft auswirkt, soll zuvor unter Bezug auf die 3 und 4 weiter
im Detail beschrieben werden, welche physikalischen Vorgänge beim
Energieeintrag durch Infrarotstrahlung im bedruckten bzw. nicht
bedruckten Papier auftreten.
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Pfeil 42 in 3 zeigt
den Energieimpuls, der auf das mit dem bedruckten Abschnitt 12 versehene
Trägerblatt 10 aufgebracht
wird. Während
Pfeil 44 die von der Bedruckung reflektierte Energie verdeutlicht,
zeigt Pfeil 46 die Reflexion von der unbedruckten Papieroberfläche. Absorption
in die Druckfarbe findet mittels Pfeil 48 statt, in die
unbedruckte Fläche
mittels Pfeil 50. Im Trägermaterial 10 kommt es
dann zu kapillaren bzw. chemischen Einflüssen; Wärmeleitung findet darüber hinaus
statt entlang der Pfeile 52. Transmittierte Energie tritt
entlang der Pfeile 54 (durch Träger plus Bedruckung) bzw. 56 (nur Träger) aus,
während
Pfeil 58 den Dampfdruck verdeutlicht.
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Analog
zeigen in 4 die Pfeile 60 und 62 den
impulsförmigen
Energieeintrag in die Bedruckung (60) bzw. in die unbedruckte
Papieroberfläche (62)
mit zugehöriger
Absorption 64 bzw. 66. Reflektierte Energie wird
durch die Bezugszeichen 68 angezeigt, während das transmittierte Energiesignal 70 an der
der Eintragstelle entgegengesetzte Seite aus dem Trägermaterial
austritt.
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Wird
nunmehr, wie in den 5 bzw. 6 gezeigt
und wie anhand der 1 und 2 beschrieben,
lediglich im Bereich der Bedruckung 12 ein punktueller,
starker, impulsförmiger
Energieeintrag ausgeübt,
während
darüber
hinaus der verbleibende, unbedruckte Träger praktisch nicht (bzw. lediglich
mit geringer Reflexionsenergie) beaufschlagt wird, so zeigt die 5 für den Fall
einer nicht bedruckten Fläche,
daß nur äußerst geringe
Energie reflektiert, transmittiert und absorbiert wird (symbolisiert
durch die Größe der verwendeten
Pfeile); entsprechend zeigt der Temperaturverlauf 18 bzw.
der Dampfdruckverlauf 20 eine gegenüber dem Stand der Technik günstige Entwicklung.
Wie in 6 gezeigt, entwickeln sich zudem Temperatur- und Dampfdruck
lediglich punktuell im Bereich der zu trocknenden, bedruckten Fläche 12,
so daß hier
der vorteilhafte Trocknungseffekt erreicht wird, während der
unbedruckte Bereich praktisch unbeeinflußt bleibt.
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Die 7 und 8 zeigen
zwei mögliche Ausführungsformen
für die
Wärmequelle 40 gemäß 1/2.
So weist die Glühlampeneinheit 72 als zentrales
Leuchtmittel eine Wolframwendel 74 auf, die im Zentrum
eins fokussierenden Hohlspiegels 76 angeordnet ist und
von einem vorgeschalteten Impulsgeber 78 mit impulsförmigen Steuersignalen
beaufschlagt wird. Wie die 7 mit schematisch
eingezeichnetem Strahlungsgang zeigt, wird die Strahlung der Glühlampeneinheit 72,
die teils im optisch sichtbaren, teils im Infrarotbereich liegt,
punktförmig auf
den mit einer Bedruckung 12 versehenen Abschnitt auf dem
Träger 10 fokussiert.
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Alternativ
sieht die Anordnung gemäß 8 einen
im Impulsbetrieb betreibbaren Laser 80 vor, der ein i.w.
paralleles, emittiertes Strahlenbündel 82 mit Infrarot-Anteil
auf den bedruckten Abschnitt 12 punktförmig fokussiert.
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Nicht
gezeigt sind die jeweiligen Positioniereinheiten, die – entweder
mechanisch oder elektronisch – die
Einheiten der 7 bzw. 8 auf jeweilige
punktförmige
Abschnitte des Druckbildes ausrichten.
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Gemäß vorteilhafter
Weiterbildung dieser Erfindung ist es zudem möglich, die Wärmequelle
nicht nur mittels einer einzelnen, punktförmig wirkenden Strahlereinheit
zu realisieren, sondern vielmehr diese aus einer Mehrzahl von entlang
einer Zeile angeordneter Einheiten zu gestalten. Durch selektives
Ansteuern einzelner Elemente dieser Zeile entsprechend einem jeweils
darunterliegenden, zu trocknenden Druckbild könnte dann der Positionieraufwand vermindert
und potentiell die Trocknungsgeschwindigkeit weiter erhöht werden.
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Während im
vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel
der 1 und 2 das zu trocknende Druckbild
mittels einer zusätzlich
Scan- bzw. Abtasteinheit erfaßt
wurde, um das entsprechende Steuersignal für den Wärmestrahler zu erzeugen, so ist
es im Rahmen einer alternativen Ausführungsform der Erfindung auch
möglich,
dieses Steuersignal unmittelbar durch entsprechende Auswertungen
bzw. Berechnungen des ohnehin für
das Bedrucken durch den Druckkopf üblicherweise zur Verfügung stehenden
Druckbildes zu erhalten. So enthalten nämlich moderne Drucker- bzw.
Bild-/Textausgabesprachen wie Postscript, PDF oder HTML konkrete
Positionierungshinweise für
den Druckkopf, die, um entsprechende Parameter korrigiert, auch
unmittelbar zur Steuerung der Wärmequelle
verwendet werden können.
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Auch
liegt es im Rahmen der Erfindung, eine variable Vorschubgeschwindigkeit
einer Relativbewegung zwischen Wärmequelle
und Druckbildträger vorzusehen,
abhängig
davon, wie hoch eine aktuelle Druckbilddichte (und damit eine Anzahl
von zu trocknenden Punkten) ist.