Die Erfindung betrifft einen Riegel zur Ruhigstellung einer
Fraktur eines Knochens des menschlichen oder tierischen Ske
letts, der an den zu verbindenden Knochenpartien mittels
Schrauben, Nägeln oder dgl. befestigbar ist.
Ein derartiger Riegel ist allgemein bekannt. Bei einer Fraktur
eines Knochens wird zur Osteosynthese, d. h. zur Unterstützung
des Zusammenwachsens der gebrochenen Knochenpartien oder von
abgeplatzten oder abgesplitterten Knochenstücken ein platten
förmiger Riegel an den Knochenpartien befestigt, der die Frak
turstelle in etwa quer zum Frakturverlauf überspannt und die
Knochenpartien, die zusammenwachsen sollen, aneinander fixiert.
Die herkömmlichen Riegel sind als einstückige starre Platten
ausgebildet, die mittels Schrauben, Nägeln oder dgl. an den
Knochenpartien befestigt werden.
Die einstückigen, starren, meist aus Edelstahl hergestellten
Riegel sind jedoch nachteilig. Mit diesen einstückigen platten
förmigen Riegeln können nämlich nur solche frakturierten Berei
che des Skeletts fixiert werden, die eine im wesentlichen ebene
flächige Struktur aufweisen, in der Regel also nur Knochenplat
ten. Diese herkömmlichen einstückigen plattenförmigen Riegel
können jedoch nicht an solchen gebrochenen Knochenpartien ange
bracht werden, die im wesentlichen nicht eben sind, sondern
aufgrund der anatomischen Struktur Ecken, Kanten, Wölbungen,
Biegungen oder dgl. bilden.
Mit anderen Worten sind die herkömmlichen Riegel nicht an alle
komplizierten anatomischen Strukturen des Skeletts angepaßt.
Der Unterkieferknochen des menschlichen Skeletts bspw. weist im
Kinnbereich eine gewölbte Struktur auf. Bei einem Bruch des
Kinns im Bereich der Kinnspitze können die beiden Kinnpartien
daher nicht mittels eines herkömmlichen Riegels aneinander fi
xiert werden, da dieser hinsichtlich seiner Geometrie nicht an
die spezielle gekrümmte Struktur des Kinns angepaßt ist. Für
diesen Fall wäre es daher erforderlich, einen einstückigen Rie
gel herzustellen, der entsprechend geformt ist. Ein solch spe
ziell geformter Riegel könnte dann allerdings nur für diesen
Anwendungsfall, für den er speziell hergestellt wurde, verwen
det werden. Da das menschliche oder tierische Skelett jedoch
unzählig verschiedene räumliche oder flächige Strukturen auf
weist, wäre es daher erforderlich, eine entsprechend hohe An
zahl von speziell geformten Riegeln bereitzuhalten. Die Her
stellung, Lagerhaltung und Bereithaltung während einer Operati
on von für jeden speziellen Anwendungsfall im Bereich des ge
samten Skeletts speziell geformten Riegeln wäre umständlich und
mit untragbar hohen Kosten verbunden.
Die Geometrie des zu verwendenden Riegels hängt aber außerdem
unter Umständen auch von dem Frakturverlauf an sich ab. Wenn
der Frakturverlauf bspw. viele Verästelungen aufweist, oder bei
einem Trümmerbruch viele kleine Knochenpartien abgesplittert
sind, wäre es erforderlich, den herkömmlichen Riegel zusätzlich
noch an den speziellen Frakturverlauf anzupassen. Somit würde
sich die Anzahl der bereitzuhaltenden Riegel noch weiter erhö
hen.
Es sind auch Riegel bekannt, die mit geringerer Materialstärke
gefertigt sind, und die dann während oder kurz vor der Operati
on zu der geforderten Struktur gebogen werden. Die biegsamen
einstückigen Riegel sind jedoch ebenfalls nachteilig. Aufgrund
ihrer Biegsamkeit weisen diese Riegel eine verminderte Steifig
keit auf, wodurch eine sichere Fixierung des gebrochenen Kno
chens nicht gewährleistet ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Riegel
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß der
Riegel zur Ruhigstellung einer einfachen oder mehrfachen Frak
tur eines Knochens an einer beliebigen Stelle des menschlichen
oder tierischen Skeletts verwendbar ist, wobei der Kostenauf
wand für den Riegel gering gehalten werden soll.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Rie
gel aus einem oder aus mehreren zu einer zusammenhängenden
Struktur zusammenfügbaren Modulbausteinen gebildet ist.
Der erfindungsgemäße Riegel unterscheidet sich demnach von den
herkömmlichen einstückigen plattenförmigen Riegeln dadurch, daß
er aus einem oder aus mehreren Modulbausteinen gebildet ist,
und zwar derart, daß mit dem einen oder den mehreren Modulbau
steinen ein Riegel mit einer zusammenhängenden flächigen oder
räumlichen Struktur erzeugt werden kann, die an die jeweilige
Struktur des zu behandelnden Knochens angepaßt ist. Die Anpas
sung des Riegels an die Struktur der zu verbindenden Knochen
partien wird somit nicht dadurch erreicht, daß für jeden Ske
lettbereich ein speziell geformter einstückiger Riegel bereit
gehalten wird, sondern daß ein oder mehrere Modulbausteine in
der Art eines Baukastensystems bereitgehalten werden, die in
einer an die Struktur der zu verbindenden Knochenpartien ange
paßten Struktur zusammengefügt werden. Durch die erfindungsge
mäße Ausgestaltung des Riegels wird der Kostenaufwand bei
gleichzeitig erhöhter Anwendungsvariabilität dem Riegels erheb
lich vermindert. Die Anzahl der verwendeten Modulbausteine
richtet sich nach dem jeweiligen Anwendungsfall. Im einfachsten
Fall reicht ggf. die Befestigung eines Modulbausteins aus, bei
komplizierteren Strukturen oder Frakturverläufen können mehrere
Modulbausteine zusammengefügt werden. Die Modulbausteine können
im Unterschied zu den bekannten biegsamen Riegeln mit hoher
Steifigkeit oder sogar starr ausgebildet werden.
Somit wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe vollkom
men gelöst.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist zumindest eine erste
Komponenten von Modulbausteinen vorgesehen, die zumindest ein
plattenförmiges Riegelelement umfaßt, von denen zumindest zwei
in im wesentlichen geradliniger Verlängerung im wesentlichen
starr miteinander verbindbar sind.
Mit dieser ersten Art von Modulbausteinen läßt sich somit ein
im wesentlichen gerader plattenförmiger Riegel zusammenbauen,
der jedoch gegenüber den herkömmlichen einstückigen Riegeln den
erheblichen Vorteil aufweist, daß die Länge des so zusammenge
setzten Riegels durch Verwendung einer geringeren oder höheren
Anzahl von Modulbausteinen dieser Art variabel ist. Diese Rie
gelelemente können eine einheitliche Länge aufweisen, oder es
können zwei oder drei Grundlängen vorgesehen sein.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist zumindest eine
zweite Komponente von Modulbausteinen vorgesehen, die zumindest
ein plattenförmiges Riegelelement aufweist, das ein Gelenk auf
weist, dessen Gelenkachse in der Ebene und quer zur Längsrich
tung der beiden Teile des Riegelelements verläuft.
Mit dieser zweiten Komponente wird ein Modulbaustein in der Art
eines Scharniers bereitgestellt, so daß die beiden durch das
Gelenk miteinander verbundenen Teile des zweiteiligen platten
förmigen Riegelelements gegeneinander aus ihrer jeweiligen Ebe
ne heraus verschwenkt werden können. Mit einem solchen Modul
baustein können somit Knochenpartien an konvex oder konkav ge
wölbten Bereichen des Skeletts aneinander fixiert werden oder
allgemein an solchen Bereichen, an denen die zu verbindenden
Knochenpartien nicht in derselben Ebene liegen. Das Gelenk er
laubt bevorzugt eine Winkellage des einen Teils des Riegelele
ments relativ zu dem anderen Teil im Bereich von -90° bis +90°
bezogen auf die Längsrichtung des anderen Teils. Erfindungsge
mäß wird der Riegel auch durch ein solches Riegelelement allein
gebildet.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist zumindest eine
dritte Komponente von Modulbausteinen vorgesehen, die zumindest
ein plattenförmiges Riegelelement aufweist, dessen zumindest
eines Längsende mit einem Längsende zumindest eines weiteren
Riegelelements dieser Komponente sich gegenseitig zumindest
teilweise überlappend und um eine Achse quer zur Ebene der Rie
gelelemente verschwenkt zusammenfügbar ist.
Auch diese Komponente ist vorteilhaft, weil mit ihr die Mög
lichkeit geschaffen wird, zwei plattenförmige Riegelelemente
dieser Komponente zu einem zweiteiligen Riegel zusammenzuset
zen, bei dem beide Teile in einer Ebene angeordnet sind, wobei
jedoch die beiden Teile in dieser Ebene gegeneinander ver
schwenkt sind, d. h. die Längsachse des einen Teils mit der
Längsachse des anderen Teils einen Winkel bildet. Mit diesem
Modulbausteinen lassen sich bspw. längliche abgewinkelte Kno
chenpartien aneinander fixieren.
Dabei ist es bevorzugt, wenn jeweils zwei Riegelelemente der
dritten Komponente mittels eines Gelenks miteinander verbunden
sind, dessen Gelenkachse quer zur Ebene und quer zur Längsrich
tung der Riegelelemente verläuft.
Bei dieser Maßnahme ist von Vorteil, daß jeweils zwei Riegele
lemente der zuvor genannten dritten Komponente bereits zu einem
zweiteiligen Riegelelement vormontiert sind. Erfindungsgemäß
wird der Riegel auch durch ein solches Riegelelement in Allein
stellung gebildet.
Weiterhin ist es dabei bevorzugt, wenn die Längsenden der Rie
gelelemente der dritten Komponente im Überlappungsbereich ein
seitig abgeflacht ausgebildet sind.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß jeweils zwei Riegelelemente
der dritten Komponente durch die einseitig abgeflacht ausgebil
deten Längsenden im zusammengefügten überlappten Zustand eine
Fläche bilden, die im wesentlichen frei von Vorsprüngen, Stufen
oder dgl. ist.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umfaßt die dritte
Komponente ein weiteres Riegelelement, dessen zumindest eines
Längsende beidseitig abgeflacht ausgebildet ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß drei Riegelelemente der
dritten Komponente zur Bildung einer T- oder Y-förmigen Struk
tur mit variablen Winkeln zwischen den Schenkeln bzw. Ästen zu
sammengefügt werden können, wobei die zusammengefügte Struktur
sodann wiederum frei von Vorsprüngen, Stufen oder dgl. ist. Mit
dieser Ausgestaltung läßt sich der erfindungsgemäße Riegel mit
beliebig winkelig abzweigenden Armen ausbilden.
In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung weist jede Komponente
zumindest ein Riegelelement auf, dessen eines Längsende ein er
stes Eingriffsmittel aufweist, das mit einem zweiten komplemen
tären Eingriffsmittel an einem Längsende eines Riegelelements
derselben Komponente oder ggf. einer unterschiedlichen Kompo
nente in Eingriff bringbar ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Riegelelemente jeder
Komponente mit Riegelelementen der gleichen Komponente oder mit
Riegelelementen anderer Komponenten kombinierbar sind. Die ge
nannten Eingriffsmittel können für jede Komponente gleich aus
gebildet sein, wodurch die Anzahl an Modulbausteinen weiter re
duziert werden kann.
Dabei ist es weiterhin bevorzugt, wenn das erste Eingriffsmit
tel und das zweite Eingriffsmittel als Steckmittel ausgebildet
sind.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß sich jeweils zwei Riegele
lemente auf einfach zu handhabende Weise miteinander verbinden
lassen, wodurch im Operationsfall der Riegel schnell zu der ge
wünschten Struktur zusammengesetzt werden kann. Es können da
durch auch mehrere Modulbausteine zunächst provisorisch rasch
zusammengefügt werden, um den für den speziellen Anwendungsfall
optimalen Riegel durch Ausprobieren zu finden.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sichern das erste
Eingriffsmittel und das zweite Eingriffsmittel die beiden mit
einander verbundenen Riegelelemente in Längsrichtung und in
Richtung quer zur Ebene der Riegelelemente aneinander.
Hierbei ist von Vorteil, daß ohne weitere zusätzliche Befesti
gungselemente die beiden über die Eingriffsmittel miteinander
verbundenen Riegelelemente aneinander gesichert sind, wodurch
einerseits das Anbringen der Riegelelemente an den Knochenpar
tien erleichtert und andererseits weitere Teile eingespart wer
den.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind das erste Ein
griffsmittel und das zweite Eingriffsmittel spiegelsymmetrisch
zueinander ausgebildet.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Anzahl an verschiedenen
Modulbausteinen zur Erzeugung des Riegels mit beliebigen flä
chigen oder räumlichen Strukturen weiter vermindert werden
kann, weil bei dieser Ausgestaltung das erste Eingriffsmittel
und das zweite Eingriffsmittel bis auf die Spiegelsymmetrie
identisch ausgebildet werden können.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei
bung und der beigefügten Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachste
hend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils an
gegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung darge
stellt und werden hiernach mit Bezug auf die Figuren näher be
schreiben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Unterkieferknochens mit
mehreren daran befestigten erfindungsgemäßen Riegeln
in verschiedenen Ausführungsbeispielen;
Fig. 2 einen Unterkieferknochen in Vorderansicht mit einem
daran befestigten weiteren erfindungsgemäßen Riegel;
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel eines Riegelelementes einer
ersten Komponente von Modulbausteinen für den Riegel
in Fig. 1 in einer Ansicht von unten;
Fig. 4 das Riegelelement in Fig. 3 in Draufsicht;
Fig. 5 das Riegelelement in Fig. 3 und 4 in einem Schnitt
entlang der Linie V-V in Fig. 4 mit weiteren, mit
dem Riegelelement verbundenen Riegelelementen;
Fig. 6 ein Ausführungsbeispiel eines Riegelelements einer
zweiten Komponente von Modulbausteinen für den Rie
gel in Fig. 1 bzw. den Riegel in Fig. 2 in einer
Draufsicht;
Fig. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Riegelele
ments der zweiten Komponente, das im Unterschied zu
dem Riegelelement in Fig. 6 mit dem Riegelelement in
Fig. 3 bis 5 verbindbar ist;
Fig. 8 einen Schnitt durch das Riegelelement in Fig. 6 ent
lang der Linie VIII-VIII;
Fig. 9 einen Schnitt durch das Riegelelement in Fig. 6 ent
lang der Linie IX-IX in Fig. 6;
Fig. 10 ein Ausführungsbeispiel eines Riegelelements einer
dritten Komponente als Modulbaustein für die Riegel
in Fig. 1 in Draufsicht;
Fig. 11 ein dem Riegelelement in Fig. 10 ähnliches Riegele
lement der dritten Komponente, das mit dem Riegele
lement in Fig. 3 bis 5 oder dem Riegelelement in
Fig. 7 verbindbar ist;
Fig. 12 das Riegelelement in Fig. 10 in einem Schnitt ent
lang der Linie XII-XII;
Fig. 13 ein weiteres Riegelelement der dritten Komponente in
Draufsicht;
Fig. 14 das Riegelelement in Fig. 13 in einem Schnitt ent
lang der Linie XIV-XIV;
Fig. 15 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Riegel
elements der dritten Komponente, das aus zwei
Riegelelementen entsprechend Fig. 10 zu einem zwei
teiligen Riegelelement vormontiert ist, in Drauf
sicht;
Fig. 16 das Riegelelement in Fig. 15 in einer Ansicht von
unten;
Fig. 17 das Riegelelement in Fig. 15 in einem Schnitt ent
lang der Linie XVII-XVII in Fig. 15; und
Fig. 18 eine zusammengesetzte Anordnung bestehend aus zwei
Riegelelementen gemäß Fig. 10 und dem Riegelelement
gemäß Fig. 14.
In Fig. 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines Riegels 10
zur Ruhigstellung eines eine mehrfache Fraktur aufweisenden
Knochens 12, in diesem Fall des Unterkieferknochens des mensch
lichen Skeletts, dargestellt. Die mehrfache Fraktur des Kno
chens 12 ist durch Linien 14 beispielhaft veranschaulicht.
Der Riegel 10 ist aus einzelnen Modulbausteinen 16, 18, 20, 22
gebildet, die zu einem zusammenhängenden, flächige und räumli
che Strukturen aufweisenden Gebilde zusammengefügt sind. Bei
dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Riegel
10 insgesamt aus vier unterschiedlichen Modulbausteinen zusam
mengebaut. Ein weiterer Riegel 24 ist lediglich aus einem Mo
dulbaustein 26 aufgebaut.
Die einzelnen Modulbausteine 16, 18, 20, 22 sind an die jewei
lige Struktur der miteinander zu verbindenden Knochenpartien im
wesentlichen angepaßt.
In Fig. 2 ist in einer Vorderansicht eines weiteren Unterkie
ferknochens ein Riegel 28 dargestellt, der aus einem Modulbau
stein 30 gebildet wird, der an der Kinnspitze des Unterkiefer
knochens befestigt ist.
Alle Modellbausteine sind jeweils mit Schreiben 31 an den Kno
chenpartien unbeweglich angeschraubt.
In Fig. 3 und 4 ist ein Riegelelement 32 einer ersten Komponen
te dargestellt, wobei das Riegelelement 32 dem Modulbaustein 20
in Fig. 1 entspricht. Das Riegelelement 32 ist als längliche
Platte ausgebildet, in der zwei durchgehende Bohrungen 34, 36
vorgesehen sind, durch die jeweils eine Schraube (vgl. Fig. 1)
zur Verschraubung des Riegelelements 32 mit dem Knochen 12
durchgeführt werden kann.
Das Riegelelement 32 weist an seinem einen Längsende ein erstes
Eingriffsmittel 38 und an seinem anderen Längsende ein zweites
Eingriffsmittel 40 auf. Das erste Eingriffsmittel 38 und das
zweite Eingriffsmittel 40 sind spiegelsymmetrisch zueinander
ausgebildet. Das erste Eingriffsmittel 38 und das zweite Ein
griffsmittel 40 weisen eine an beiden Längsseiten des Riegele
lements 32 offene, gekrümmt verlaufende Nut 42 auf, deren äuße
res Ende durch einen in Längsrichtung des Riegelelements 32
hinterarbeiteten Steg 44 begrenzt wird. Die Nut 42 und der Steg
44 sind komplementär zueinander ausgebildet.
In Fig. 5 sind drei derartige Riegelelement 32, 32' und 32'' in
Längsrichtung hintereinander verbunden dargestellt, wobei das
erste Eingriffsmittel 38 das Riegelelement 32 mit dem zweiten
Eingriffsmittel 40' des Riegelelements 32' und das zweite Ein
griffsmittel 40 des Riegelelements 32 mit dem ersten Eingriffs
mittel 38'' des Riegelelements 32'' in Eingriff steht.
Die Eingriffsmittel 38 und 40' bzw. 40 und 38'' sind ineinander
verschränkt und sichern somit aufgrund ihrer Ausgestaltung das
Riegelelement 32'' an dem Riegelelement 32 sowie das Riegelele
ment 32 an dem Riegelelement 32' in Längsrichtung der Riegele
lemente 32, 32' und 32'' sowie in Richtung quer zur Ebene der
Riegelelemente 32, 32', 32'', d. h. in Richtungen eines Doppel
pfeiles 46.
Die Riegelelemente 32, 32' und 32'' sind somit in im wesentli
chen geradliniger Verlängerung im wesentlichen starr miteinan
der verbunden.
Die Riegelelemente 32 und 32' bzw. 32'' lassen sich auf einfa
che Weise dadurch miteinander verbinden, daß die Eingriffsmit
tel 38 und 40' bzw. 40 und 38'' seitlich ineinandergeschoben
werden.
Durch die Anzahl verwendeter Riegelelemente 32 kann bspw. die
Länge des Riegels 10 an den jeweiligen Knochen, an den der Rie
gel 10 befestigt werden soll, angepaßt werden. Es können auch
dem Riegelelement 32 entsprechende Riegelelemente bereitge
stellt werden, die nur an einem Ende Eingriffe aufweisen, die
dann nicht als Zwischenstücke, sondern als Endstücke verwendet
werden können.
In Fig. 6 bis 9 ist ein Riegelelement 48 einer zweiten Kompo
nente dargestellt, die dem Modulbaustein 16 des Riegels 10 in
Fig. 1 entspricht.
Das Riegelelement 48 wird aus zwei Teilen gebildet, einem er
sten Teil 50 und einem zweiten Teil 52.
Das erste Teil 50 und das zweite Teil 52 sind über ein Gelenk
54 miteinander verbunden. Das Gelenk 54 wird durch einen Vor
sprung 56 des ersten Teils 50 gebildet, der in eine entspre
chende Ausnehmung 58 des zweiten Teils 52 eingreift. Ein Stift
60 ist durch zwei Schenkel 62 und 64 des zweiten Teils 52 und
den Vorsprung 56 des ersten Teils 50 durchgesteckt. Eine durch
den Stift 60 gebildete Gelenkachse 66 verläuft somit in der
Ebene und quer zur Längsrichtung der beiden Teile 50 und 52.
Das erste Teil 50 ist relativ zu dem zweiten Teil 52 um die Ge
lenkachse 66 gemäß zwei Doppelpfeilen 68 über einen Winkelbe
reich von -95° bis +95°, bezogen auf die Längsrichtung des
Teils 52, verschwenkbar.
Mit dem Riegelelement 48 können konkav oder konvex gewölbte
Knochenpartien überspannt werden.
Während der Riegel 28 in Fig. 2 aus dem Riegelelement 48 allein
gebildet wird, ist in Fig. 7 eine Variante dargestellt, bei der
ein Riegelelement 70 im wesentlichen identisch mit dem Riegele
lement 48 ausgebildet ist, jedoch an seinen beiden Längsenden
ein erstes Eingriffsmittel 72 sowie ein zweites Eingriffsmittel
74 aufweist, die mit den Eingriffsmitteln 38 und 40 des Riege
lelements 32 identisch sind. Das Riegelelement 70 kann somit
mit dem Riegelelement 32 kombiniert werden.
In Fig. 10 und 12 ist ein weiteres Riegelelement 76 einer drit
ten Komponente dargestellt, die dem Modulbaustein 22 des Rie
gels 10 in Fig. 1 bzw. dem Modulbaustein 26 des Riegels 24 in
Fig. 1 entspricht, wobei der Riegel 24 nur aus dem Modulbau
stein 26 allein gebildet ist.
Das Riegelelement 76 wird wiederum aus einer länglichen Platte
gebildet, deren eines Längsende 78 einseitig abgeflacht ausge
bildet ist. In dem Längsende 78 ist weiterhin eine durchgehende
Bohrung 80 vorgesehen. Zwei derartiger Riegelelemente 76, 76'
können nun mit sich gegenseitig überlappenden Längsenden 78,
78' zusammengefügt werden, wobei die Riegelelemente 76 und 76'
durch eine nicht dargestellte Schraube, die durch die Bohrungen
80' und 80 durchgeführt wird, aneinander befestigt werden. Dar
aus ergibt sich, daß das Riegelelement 76' bezüglich dem
Riegelelement 70 um eine Achse 82, die quer zur Ebene der Rie
gelelemente 76' und 76 verläuft, verschwenkt zusammengefügt
werden kann. Die Riegelelemente 76 und 76' können somit in ih
rer gemeinsamen Ebene zu einer V- oder L-förmigen Struktur mit
einem einstellbaren Winkel zwischen beiden zusammengefügt wer
den, wobei die Verbindung durch die durch die Bohrungen 80 und
80' durchgeführte Schraube bewerkstelligt wird.
In Fig. 15 bis 17 ist ein dem vorhergehenden Ausführungsbei
spiel ähnliches Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem den
Riegelelementen 76 und 76' entsprechende Teile 84 und 86 über
ein Gelenk 88 in Form einer Niet 90 oder dgl. verschwenkbar zu
einem insgesamt zweiteiligen Riegelelement 83 miteinander ver
bunden sind. Das erste Teil 84 ist relativ zu dem zweiten Teil
86 gemäß Doppelpfeilen 92 über einen Winkelbereich von etwa
-95° bis etwa +95° verschwenkbar. Bei diesem Ausführungsbeispiel
sind die Teile 84 und 86 demnach zu dem zweiteiligen Riegelele
ment 83 vormontiert.
In Fig. 11 ist ein weiteres Riegelelement 94 dargestellt, das
an einem Längsende ein Eingriffsmittel 96 aufweist, im übrigen
wie das Riegelelement 76 ausgebildet ist. Das Eingriffsmittel
96 ist wiederum identisch zu den Eingriffsmitteln 38 und 40 des
Riegelelements 32 in Fig. 3 und 4 und zu den Eingriffsmitteln
72 und 74 des Riegelelements 70 in Fig. 7 ausgebildet, so daß
diese genannten Riegelelemente beliebig miteinander zusammen
fügbar sind.
Schließlich ist in Fig. 13 und 14 ein weiteres Riegelelement 98
der dritten Komponente dargestellt, dessen eines Längsende 100
beidseitig abgeflacht ist. Das Riegelelement 98 kann, wie in
Fig. 18 dargestellt ist, mit zwei Riegelelementen 100 und 102,
die in der Art des Riegelelements 76 ausgebildet sind, wobei
jedoch deren Längsenden im Überlappungsbereich auf ein Drittel
der Materialstärke des Riegelelements 76 abgeflacht sind, zu
einer beliebigen Y-förmigen oder T-förmigen Struktur zusammen
gesetzt werden. Die Riegelelemente 98, 100 und 102 können mit
einer beliebigen relativen Winkellage zueinander orientiert
werden.
Alle zuvor beschriebenen Riegelelemente sind bevorzugt aus Ti
tan gefertigt. Die Größe der einzelnen Platten liegt im Bereich
von etwa 0,5 bis 1,5 × 1 bis 3 cm, bei einer Dicke von etwa 0,2
bis 0,7 mm. Die Riegelelemente bzw. ihre Teile sind bevorzugt
starr.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß mittels der zuvor be
schriebenen Riegelelemente der unterschiedlichen Komponenten
der erfindungsgemäße Riegel mit jeder an die jeweils zu verbin
denden Knochenpartien angepaßten Struktur zusammengebaut werden
kann. Jedes vorgenannte Riegelelement kann an beiden Enden Ein
griffsmittel der zuvor beschriebenen Art aufweisen, es können
jedoch auch Riegelelemente im Rahmen der Erfindung vorgesehen
werden, die nur an einem Ende oder an keinem Ende Eingriffsmit
tel aufweisen, so daß diese Riegelelemente in Alleinstellung
oder als Endstücke eines zusammengesetzten Riegels einsetzbar
sind.