DE19833943A1 - Schlagschraubergerät mit ausschaltbarem Schlagmechanismus - Google Patents
Schlagschraubergerät mit ausschaltbarem SchlagmechanismusInfo
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Abstract
Ein Schlagschraubergerät 1 zum Anziehen und Lösen von Schrauben bietet die Möglichkeit, beim Anziehen dieser Schrauben einen reinen Drehmechanismus und beim Lösen der Schrauben einen Dreh-/Schlagmechamismus auszuüben. Dies wird in erster Linie durch die Ausbildung der Nockensteuerhülse 2 erreicht, zwischen welcher und dem Schlagwerkkäfig 6 eine Kugel 10 angeordnet ist. Bei einer ausschließlichen Drehbewegung liegt diese Kugel 10 in einer Ausbuchtung 16 unterhalb einer Erhebung 8 an der Kopfseite 7 der Nockensteuerhülse 2 an. Bei der Dreh-/Schlagbewegung wird die Kugel 10 über die Bahn 3 an der Kopfseite 7 der Nockensteuerhülse 7 bewegt, bis sie die Erhebung 8 erreicht, dabei weicht die Nockensteuerhülse 2 in axialer Richtung nach vorne aus, wodurch es zum Schlagmechanismus kommt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Schlagschraubergerät mit einem Motor, der über eine
Welle eine Drehbewegung auf eine Schraubspindel überträgt und eine von
einem Schlagwerkkäfig umgebene Nockensteuerhülse zur Steuerung der Schlagbewe
gung antreibt, wobei sich an der von der Schraubspindel abgewandten Kopfseite der
Nockensteuerhülse eine über deren Umfang angeordnete Bahn befindet, die in Axial
richtung eine Erhebung aufweist, wodurch die Nockensteuerhülse im Zusammenspiel
mit dem gegenüberliegenden Schlagwerkkäfig einen Kanal für den Umlauf einer Kugel
ergebend angeordnet ist und wobei die Nockensteuerhülse in axial verschiebliche Stifte
eingreift, die durch eine den Schlagmechanismus ausübende Verschiebebewegung eine
die Rückkehr in den Ausgangszustand sicherstellende Feder zusammendrücken.
Schlagschraubergeräte finden Verwendung als Hilfsmittel für das Anziehen und
Lösen von Schrauben. Sie sind insbesondere zur Minimierung des Zeit- und Kraftauf
wandes auf zahlreichen technischen Gebieten unentbehrlich geworden. Gegenüber her
kömmlichen pneumatischen oder elektrischen Schraubgeräten weisen Schlagschrauber
den Vorteil auf, dass mit ihnen neben hohen Drehmomenten Schläge in axialer Rich
tung ausführbar sind. Es haben sich vor allem drei Arten von Schlagwerken durch
gesetzt, nämlich das Stiftschlagwerk, das Hammerschlagwerk und das Klauenschlag
werk.
Dabei hat es sich als großer Nachteil erwiesen, dass sich das Drehmoment beim
Anziehen von Schrauben bisher nicht regulieren bzw. kontrollierbar begrenzen lässt. So
kommt es infolge von zu hohen Momentenbelastungen immer wieder dazu, dass die
Schrauben zu fest eingezogen werden. Dies kann zu Zerstörungen der Schraube bzw.
ihres Gewindes, aber auch des Materials führen, in das die Schrauben eingesetzt wer
den. Besonders große Probleme entstehen dabei im Rahmen der Montage von Autorä
dern. Beim späteren Lösen dieser Schrauben ist aber aufgrund der enormen Belastungen
beim Betrieb des Autos insbesondere durch Bremsmomente wiederum ein hohes auf
bringbares Drehmoment erwünscht, wozu der Schlagmechanismus unentbehrlich ist.
Ein Schrauber, der statt eines kombinierten Dreh-/Schlagmechanismus nur einen ein
fachen Drehmechanismus bietet, genügt hier oftmals nicht. Beim Einsatz von Schlag
schraubern kommt es aber immer wieder zu Beschädigungen der Felgen infolge zu
hoher Drehmomente. Die Folgen davon sind Unwuchten, die im Extremfall zur Un
brauchbarkeit der Felgen führen können. Ohnehin ist es notwendig, dass das ausführen
de Personal nach Installation der Schrauben den Sitz selbiger mit einem mechanischen
Drehmomentschlüssel überprüft. Ein weiterer Nachteil der bisher bekannten Technik
liegt darin, dass es infolge der viel zu großen aufgebrachten Drehmomente zu einer
hohen Lärmbelästigung kommt, wenn die Schrauben überdreht werden. Zudem lassen
sich Zerstörungen etwa des Gewindes dadurch schwerer feststellen, was gerade im
Zusammenhang mit Autorädern zu verheerenden Folgen führen kann.
Der Erfindung stellt sich somit die Aufgabe, ein Schraubergerät zu schaffen,
dass das Entstehen von unkontrolliert hohen Drehmomenten verhindert und material
schonend ist, indem es ein Überziehen der Schrauben und damit verbundene Zerstörun
gen ausschließt. Das Gerät soll deutlich zuverlässiger und sicherer als bisher möglich
arbeiten und unnötige Lärmbelastung verhindern. Mit dem neuartigen Gerät sollen zum
Lösen von Schrauben deutlich höhere Drehmomente aufgebracht werden können, als zu
deren Anziehen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Nockensteuerhülse bei der Anzieh
bewegung der Schraube ein Festsetzen der Kugel ermöglichend und somit bei der Dreh
bewegung den Schlagmechanismus blockierend ausgebildet ist und bei der Lösebewe
gung der Schraube ein Rundumlaufen der Kugel auf der Bahn bzw. im Kanal ermögli
chend und somit bei gleichzeitiger Drehbewegung den Schlagmechanismus herstellend
ausgebildet ist.
Das erfindungsgemäße Schlagschraubergerät bietet auf diese Weise den Vorteil,
dass beim Anziehen der Schraube, also beim Rechtslauf, das Schlagwerk blockiert ist
und lediglich der Drehmechanismus funktioniert. Somit bringt das Schlagschraubergerät
nur ein vorgegebenes Drehmoment auf. Dieses dürfte in der Regel geringer als das
Drehmoment sein, mit dem letztlich die Schraube zu befestigen ist. Für den Kraftfahr
zeugbereich etwa heißt dies, dass nicht das vorgeschriebene Drehmoment bei der Mon
tage von Rädern von beispielsweise 90 bis 120 Nm von der Maschine aufgebracht
wird, sondern nur etwa nur 30 Nm. Das restliche Drehmoment ist vom Bedienungs
personal mechanisch, etwa durch die Verwendung eines entsprechenden Drehmomen
tenschlüssels aufzubringen. Hierdurch werden Beschädigungen und Zerstörungen der
Felge oder der Schrauben vermieden. Die die Kraft zwischen Nockensteuerhülse und
Schlagwerkkäfig übertragende Kugel blockiert aufgrund der erfindungsgemäßen Aus
führung der Nockensteuerhülse den Schlagmechanismus des Schraubergerätes. Bei der
Lösebewegung der Schraube, für die wesentlich höhere Drehmomente aufzubringen
sind, funktionieren hingegen sowohl Dreh- als auch Schlagmechanismus. Die Kraft
übertragung zwischen Nockensteuerhülse und Schlagwerkkäfig funktioniert wie bei
herkömmlichen Schlagschraubergeräten ohne irgendwelche Nachteile gegenüber dem
bisher bekannten Stand der Technik.
Der allein laufende Drehmechanismus beim Anziehen und kombinierte Dreh-
/Schlagmechanismus beim Lösen der Schraube wird insbesondere dadurch erreicht,
dass die Nockensteuerhülse an ihrer Kopfseite mindestens eine Erhebung aufweist,
wodurch die Bahn auf einer Seite flach und gleichmäßig ansteigend und der anderen
Seite abrupt abfallend und somit den Verlauf der Bahn unterbrechend ausgebildet ist,
wodurch der Kontakt zwischen Kugel und Bahn kurzzeitig, mit dem Schlagmechanis
mus einhergehend, unterbrochen ist. Durch diese grundsätzlich unterschiedliche Aus
bildung der Bahn auf beiden Seiten der Erhebung wird also erreicht, dass die Kugel
beim Anziehen der Schraube blockiert, d. h. eingeklemmt, und beim Lösen der Schrau
be über eine ein konstantes Laufen der Kugel gewährleistende Flanke bewegt wird.
Diese Anordnung der Bahn bewirkt, dass beim Linkslauf des Schlagschraubergerätes
die Nockensteuerhülse Richtung Schraubspindel schlägt und so die gewünschte Schlag
bewegung erzeugt. Ist die Kugel hingegen blockiert, vermag sie den abrupt abfallenden,
steilen Absatz der Erhebung nicht zu überwinden. Eine Bewegung der Nockensteu
erhülse in axialer Richtung wird folglich verhindert. Dieser abrupt abfallende Absatz ist
vorteilhafterweise so ausgebildet, dass er wiederum bei der entgegengesetzten Dreh
richtung, also beim Lösen der Schraube, von der Kugel übersprungen wird, wobei
dieser Vorgang mit der Schlagbewegung des Gerätes zusammenfällt.
Um dieses Blockieren der Kugel beim Rechtslauf besonders zuverlässig zu ge
währleisten und gleichzeitig eine verschleißarme Ausbildung der Nockensteuerhülse zu
gewährleisten, ist vorgesehen, dass die Nockensteuerhülse im abrupt abfallenden Be
reich der Erhebung eine Ausbuchtung aufweist.
Vorteilhafterweise sieht die Erfindung vor, dass die Ausbuchtung formmäßig mit
der Kugel korrespondiert. Durch dieses Ineinandergreifen von Ausbuchtung und Kugel
soll erreicht werden, dass zum einen ein unerwünschtes Hochschnellen der Kugel über
die Erhebung beim Anziehen der Schraube vermieden wird und die Kugel wirklich
eingeklemmt ist und zum anderen dass die Kugel kein Spiel besitzt, was zu unnötigen
Unwuchten und damit zu Verschleiß führen könnte. Aufgrund der noch zu erläuternden
Ausführung des der Nockensteuerhülse gegenüberliegenden Schlagwerkkäfigs in diesem
Bereich bietet diese der Kugel angepasste Rundung eine dauerhafte und vielfach er
probte Sicherheit.
Beim Lösevorgang der Schraube erweist es sich dagegen als Vorteil, wenn die
Nockensteuerhülse zwischen der flachen Seite und der abrupt abfallenden Seite eine
Abschrägung aufweist. Auch diese trägt aufgrund ihrer Ausbildung dazu bei, dass ein
idealer Lauf der Kugel auf der gesamten Bahn erreicht wird, ohne dass die Verschleiß
gefahr dabei hoch ist. Selbstverständlich ist diese Abschrägung nicht zu groß zu wäh
len, da sonst ein fester Sitz der Kugel in der Ausbuchtung nicht mehr unbedingt ge
währleistet wäre.
Aufgrund der hohen Beanspruchung der Kugel als Bindeglied zwischen Nocken
steuerhülse und Schlagwerkkäfig ist vorgesehen, dass die der Nockensteuerhülse
zugeordnete Bahn eine zu der Kugel korrespondierende Grundform aufweist. Das be
deutet, dass die Bahn vorzugsweise muldenartig geformt ist, um einen gesicherten Lauf
der Kugel zu garantieren. Es ist somit die Absicht, dass die Kugel nicht zu stark
punktuell sondern möglichst großflächig beansprucht wird. Bei einer ebenen Ausfüh
rung der Bahn bestünde die Gefahr, dass der Druck an den einzelnen Stellen der Kugel
zu groß ist und somit unnötige Gefährdungen oder ein unrunder Lauf in Kauf genom
men werden müssen.
Zur guten Kraftübertragung zwischen den Stiften und der Nockensteuerhülse ist
vorgesehen, dass der Nockensteuerhülse ein mit Ausnehmungen in den Stiften korre
spondierender Kragen zugeordnet ist. Eine gute Kraftübertragung an dieser Stelle ist
besonders wichtig, da es hier zu extrem hohen Beanspruchungen im Zusammenhang
mit dem Schlagmechanismus kommt.
Ein optimales Umlaufen der Kugel wird weiterhin dadurch erreicht, dass im
Boden des Schlagwerkkäfigs mindestens eine mit der Nockensteuerhülse einen Kanal
für die Kugel ergebende kreislinienförmige Nut vorgesehen ist, welche im Zusammen
spiel mit der Nockensteuerhülse ein Festsetzen der Kugel ermöglichend ausgebildet ist.
Diese Nut befindet sich im der Nockensteuerhülse zugewandten Teil des Schlagwerkkä
figs. Diese beiden Bauteile bilden also durch ihre angepaßte Form den Kanal für die
Kugel. Diese liegt beim Links- und Rechtslauf jeweils am anderen Ende der Nut mit
einem möglichst großen Teil ihrer Oberfläche an.
Zur Regulierbarkeit der Größe des Drehmomentes ist vorgesehen, dass dem
Zuluftkanal des Schlagschraubergerätes ein Entlastungsventil zugeordnet ist. Dieses
Entlastungsventil öffnet im Falle zu hohen Druckes und läßt die Luft in den Abluftkanal
fließen. Auf diese Weise wird die dem Motor zugeführte Luft gesteuert bzw. begrenzt.
Somit kann über eine geeignete Einstellvorrichtung insbesondere ein maximales Dreh
moment vorgewählt werden. Dies führt dazu, dass bei reinem Drehmechanismus des
Schlagschraubergerätes die Schrauben nur bis zu einem vorgegebenen Sitz festgedreht
werden, wodurch ein optimales Mass an Kontrolle über das Anziehen der Schrauben
ohne die Gefahr von Zerstörungen realisierbar ist. Wie erwähnt, kann im Anschluß das
Bedienungspersonal mittels eines geeigneten Schlüssels den endgültigen festen Sitz der
Schraube einstellen. Ein Einziehen der Schrauben ist folglich ausgeschlossen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Längsachse
und damit die Schubachse des Schlagschraubergerätes parallel und unterhalb der An
triebsachse des Pneumatikmotors im Handgriff des Schlagschraubergerätes angeordnet
ist. Diese parallele Anordnung der beiden Achsen bringt den Vorteil mit sich, dass ein
unbeabsichtigtes Ein- oder Ausschalten des Schlagschraubergerätes nahezu ausgeschlos
sen werden kann. Das Gerät kann also nicht auf eine Weise abgelegt werden, bei der
unbeabsichtigt ein Knopf verstellt wird, da die für das Ein- bzw. Ausschalten des Gerä
tes maßgeblichen Knöpfe und Verstelleinrichtungen an geschützten Stellen bzw. solchen
Stellen liegen, auf denen das Gerät nicht abgelegt werden kann. Vor allem erweist es
sich bei der erfindungsgemaßen Ausführung aber als vorteilhaft, dass das Gerät ein
händig bedient werden kann, weil die Schalter bei einem üblichen Haltegriff mitbedient
werden können.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein Schlagschrau
bergerät geschaffen ist, bei dem die zwei Funktionen eines Drehmechanismus und eines
kombinierten Dreh-/Schlagmechanismus verwirklicht sind. Beim Anziehen von Schrau
ben wirkt das erfindungsgemäße Gerät wie ein Drehschrauber, beim Lösen der Schrau
be wie ein Schlagschrauber. Hiermit werden deutliche Fortschritte hinsichtlich Materi
alschonung und Arbeitssicherheit erzielt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt
ist. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schlagschraubergerät, teilweise im Schnitt, in
Seitenansicht,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein Schlagschraubergerät
beim Anziehen im Rechtslauf,
Fig. 3 den Querschnitt eines Schlagschraubergerätes,
Fig. 4 den Längsschnitt durch ein Schlagschraubergerät
beim Lösen im Linkslauf und
Fig. 5 eine Nockensteuerhülse in perspektivische Ansicht.
Fig. 1 zeigt ein Schlagschraubergerät 1, bestehend aus dem Gehäuse 30 und
dem Handgriff 24. in diesem Gehäuse 30 ist der nicht näher beschriebene Pneumatik
motor untergebracht, der die Welle 4 antreibt. An der Spitze dieser Welle 4 befindet
sich die hinsichtlich der Größe auf die jeweilige Schraube abgestimmte, hier nicht dar
gestellte Nuss, die diese umgreift und das Drehmoment von Schlagschraubgerät 1 auf
die hier ebenfalls nicht dargestellte Schraube überträgt. Weiterhin ist in Fig. 1 die par
allele Anordnung der Antriebsachse 22 zur Umsteuerwelle 23 zu erkennen. Über die
Umsteuerwelle 23 wird die entsprechende Drehrichtung, Links- oder Rechtslauf ausge
wählt und eingestellt. In diesem Ausführungsbeispiel wird durch Schieben der Um
steuerwelle 23 nach vorne in Richtung Schraubspindel 5 der Rechtslauf und durch
Schieben nach hinten der Linkslauf eingestellt. Hier wird die leichte Handhabbarkeit
des erfindungsgemaßen Schlagschraubergerätes 1 deutlich. Der Bediener kann beispiels
weise mit dem Daumen die hier nicht dargestellten, auf der Rückseite des Schlag
schraubergerätes 1 angebrachten Knöpfe bedienen.
Das hier gezeigte Schlagschraubgerät 1 wird dabei zunächst über den Luftan
schluß an das Druckluftnetz angeschlossen. Durch Drücken des Betätigungshebels 33
bewegt der Ventilschaft 34 die Ventilkugel 35 zurück, so daß die Luft in den Zuluft
kanal 28 gelangen kann. Das Entlastungsventil 21 ist über dem Zuluftkanal 28 angeord
net und mit diesem über die Öffnung 36 verbunden. Der Ventilschieber 20 schließt
durch die Vorspannung der Feder 38 die Durchgangsbohrung zwischen Öffnung 36 und
Abluftöffnung 37. Die Feder 38 kann über eine Einstellvorrichtung 40 eingestellt wer
den. Anstatt der hier dargestellten Schraube sind aber auch andere Einstellvorrichtun
gen 40 denkbar, beispielsweise Drehknöpfe oder Schieber. Über die Einstellvorrichtung
40 wird das vom Schlagschraubergerät 1 aufzubringende Drehmoment vorgegeben,
indem die dem Motor zugeführte Luftmenge kontrolliert wird. Steigt der Druck im
Zuluftkanal 28 höher als der Wert, welchen die Feder 38 mit ihrer Vorspannung auf
nehmen kann, öffnet sich das Entlastungsventil 21 und läßt die Luft über die Abluftöff
nung 37 in den Abluftkanal 29 fließen.
Fig. 2 zeigt das Gehäuse 30 mit der an der Spitze befindlichen Schraubspindel
5. Angetrieben wird diese über die Welle 4, die von dem Schlagwerkkäfig 6 umgeben
ist. Die Welle 4 weist Längsriefelungen auf, welche korrespondierend zu hier nicht
dargestellten Innenriefelungen der Nockensteuerhülse 2 ausgebildet sind. Durch diese
Riefelungen soll erreicht werden, dass Welle 4 und Nockensteuerhülse 2 im Rahmen
der Schlagbewegung axial zueinander verschoben werden können. An der Kopfseite 7
der Nockensteuerhülse 2 befindet sich die hier nicht erkennbare Bahn 3 für den Umlauf
der Kugel 10. Auf diese Weise bildet die Bahn 3 im Zusammenspiel mit den Ausneh
mungen im Schlagwerkkäfig 6 den Kanal 9 für die Kugel 10. Beim hier dargestellten
Rechtslauf der Welle 4 dreht sich die Nockensteuerhülse 2 mit. Da aber, wie ersicht
lich, die Kugel 10 im Kanal 9 blockiert wird, kommt es hier zu keinerlei Axialver
schiebung dieser Nockensteuerhülse 2. Die Schraube wird nur solange gedreht, bis ein
vorgegebenes maximales Drehmoment erreicht ist; Schlagbewegungen bleiben aus. Im
Falle der Verwendung des erfindungsgemäßen Schlagschraubergerätes 1 für die Monta
ge und Demontage von Autorädern muss das Bedienungspersonal nun beispielsweise
mit einem mechanischen Drehmomentenschlüssel das für den festen Sitz der Schrauben
erforderliche restliche Drehmoment aufbringen. Dieses "Nachziehen" ist zur Kontrolle
sowieso vorgeschrieben, stellt also keine Mehrbelastung dar. Dadurch werden Beschä
digungen und Lärmbelästigungen in großem Maße vermieden.
In der geschnittenen Darstellung gemaß Fig. 3 erkennt man die Kugel 10, die in
dem durch Schlagwerkkäfig 6, Welle 4 und Bahn 3 gebildeten Kanal 9 rundumläuft.
Dabei befindet sich die Kugel 10 in einer Position, in der sie die Schlagbewegung bloc
kiert. Die Kugel 10 ist zu einer Seite von der Nockensteuerhülse 2 und zur anderen
Seite vom Schlagwerkkäfig 6 eingeschlossen. Ermöglicht wird dies durch die Nut 19,
welche im Boden 11 des Schlagwerkkäfigs 6 angeordnet ist und eine Bewegung der
Kugel 10 über den Rand der Nut 19 verhindert.
Das Drehen in die andere Richtung, nämlich den Linkslauf, also den Lösevor
gang der Schraube, zeigt Fig. 4. Die Kugel 10 wird nicht von der abfallenden Seite 15
der Nockensteuerhülse 2 blockiert, sondern von dieser mit der flachen Seite 14 gegen
den Schlagwerkkäfig 6 gedrückt. Durch die vorteilhafte, abgerundete Formung dieser
flachen Seite wird die Nockensteuerhülse 2 in Richtung Schraubspindel 5 bzw. Nuß
gedrückt. Dabei schiebt die Nockensteuerhülse 2 die Feder 13 zusammen, was nach
Abschluss des Schlagvorgangs ein Zurückschnellen der Nockensteuerhülse 2 in ihre
Ausgangsposition bewirkt. Mit dem Kragen 26 greift die Nockensteuerhülse 2 in die
Ausnehmungen 31 der Stifte 12, 12'. Durch dieses Vorschnellen in Axialrichtung der
Stifte 12, 12' wird letztlich das Schlagwerk nach vorne gedrückt.
Fig. 5 zeigt eine Darstellung der Nockensteuerhülse 2, auf der die Bahn 3 be
sonders gut zu erkennen ist. Über die Innenriefelungen 27 der Nockensteuerhülse 2 ist
diese in Radialrichtung kraftschlüssig mit den Längsriefelungen der Welle verbunden,
so dass die Drehbewegung bei freier Verschiebung in Axialrichtung optimal übertragen
werden kann. Für die geeignete Übertragung der Axialkräfte ist der Kragen 26 vor
gesehen. Beim Anziehen der Schraube im Rechtslauf wird die Kugel 10 in der Aus
buchtung 16 der Erhebung 8 festgesetzt. Da die Kugel 10 an der Innenseite des Kanals
9 durch die Welle 4 und an der Außenseite durch den Schlagwerkkäfig 6, sowie an der
Kopfseite 7 der Nockensteuerhülse 2 ebenfalls durch den Schlagwerkkäfig 6 gehalten
wird, kann sie ihre Position nicht verlassen. Die Kugel 10 dreht sich mit der Nocken
steuerhülse 2 mit, eine gleichzeitige Axialverschiebung ist ausgeschlossen. Die Aus
buchtung 16 ist dabei vorteilhafterweise so ausgeführt, dass die Kugel 10 möglichst
kein Spiel besitzt.
Beim Linkslauf, im Zuge des Lösens der Schraube wird die Kugel 10 immer
wieder um den Umfang der Nockensteuerhülse 2 bewegt. Aus diesem Grunde ist die
formmäßig der Kugel 10 angepaßte Bahn 3 vorgesehen. Durch diese Drehbewegung
wird die Kugel 10 über die flache Seite 14 der Erhebung 8 gedrückt, der Nockensteu
erhülse 2 bleibt nur die Ausweichbewegung Richtung Schraubspindel 5. Um einen
runden Lauf der Kugel 10 sicherzustellen, ist am Ende der flachen Seite 14 der Erhe
bung 8 eine Abschrägung 17 vorgesehen, durch die gewährleistet werden soll, dass die
hohen in diesem Bereich auftretenden Drücke nicht zu Materialbeschädigungen führen
können.
Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entneh
menden, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.
Claims (10)
1. Schlagschraubergerät (1) mit einem Motor, der über eine Welle (4)
eine Drehbewegung auf eine Schraubspindel (5) überträgt und eine von einem Schlag
werkkäfig (6) umgebene Nockensteuerhülse (2) zur Steuerung der Schlagbewegung
antreibt, wobei sich an der von der Schraubspindel (5) abgewandten Kopfseite (7) der
Nockensteuerhülse (2) eine über deren Umfang angeordnete Bahn (3) befindet, die in
Axialrichtung eine Erhebung aufweist (8), wodurch die Nockensteuerhülse (2) im Zu
sammenspiel mit dem gegenüberliegenden Schlagwerkkäfig (6) einen Kanal (9) für den
Umlauf einer Kugel (10) ergebend angeordnet ist und wobei die Nockensteuerhülse (2)
in axial verschiebliche Stifte (12) eingreift, die durch eine den Schlagmechanismus
ausübende Verschiebebewegung eine die Rückkehr in den Ausgangszustand sicherstel
lende Feder (13) zusammendrücken,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nockensteuerhülse (2) beim Lauf in die eine Richtung ein Festsetzen der Kugel
(10) ermöglichend und somit bei der Drehbewegung den Schlagmechanismus blockie
rend und beim Lauf in die andere Richtung ein Rundumlaufen der Kugel (10) auf der
Bahn (3) bzw. im Kanal (9) ermöglichend und somit bei gleichzeitiger Drehbewegung
den Schlagmechanismus herstellend ausgebildet ist.
2. Schlagschraubergerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nockensteuerhülse (2) an ihrer Kopfseite (7) mindestens eine Erhebung (8)
aufweist, durch welche die Bahn (3) auf einer Seite (14) der Erhebung (8) flach und
gleichmäßig ansteigend und auf der anderen Seite (15) abrupt abfallend und somit den
Verlauf der Bahn (3) unterbrechend ausgebildet ist, wodurch der Kontakt zwischen
Kugel (10) und Bahn (3) kurzzeitig, mit dem Schlagmechanismus einhergehend, unter
brochen ist.
3. Schlagschraubergerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nockensteuerhülse (2) im abrupt abfallenden Bereich der Erhebung (8) eine
Ausbuchtung (16) aufweist.
4. Schlagschraubergerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausbuchtung (16) formmäßig mit der Kugel (10) korrespondiert.
5. Schlagschraubergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nockensteuerhülse (2) zwischen der flachen Seite (14) und der abrupt abfallen
den Seite (15) eine Abschrägung (17) aufweist.
6. Schlagschraubergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die der Nockensteuerhülse (2) zugeordnete Bahn (3) eine zu der Kugel (10) korre
spondierende Grundform aufweist.
7. Schlagschraubergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Nockensteuerhülse (2) ein mit Ausnehmungen (31) in den Stiften (12) korre
spondierender Kragen (26) zugeordnet ist.
8. Schlagschraubergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Boden (11) des Schlagwerkkäfigs (6) mindestens eine mit der Nockensteuerhül
se (2) einen Kanal (9) für die Kugel (10) ergebende kreislinienförmige Nut (19) vor
gesehen ist, welche im Zusammenspiel mit der Nockensteuerhülse (2) ein Festsetzen
der Kugel (10) ermöglichend ausgebildet ist.
9. Schlagschraubergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Motor als Pneumatikmotor ausgebildet ist, in dessen Zuluftkanal (28) ein Ent
lastungsventil (21) angeordnet ist.
10. Schlagschraubergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umsteuerwelle (23) parallel zur Längsachse (22) und damit zur Schubachse
der schlagenden Teile im Handgriff (24) oder Gehäuse (30) angeordnet ist.
Priority Applications (7)
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