DE19833746A1 - Sicherheitspapier und Verfahren zur Prüfung der Echtheit darauf aufgezeichneter Urkunden - Google Patents
Sicherheitspapier und Verfahren zur Prüfung der Echtheit darauf aufgezeichneter UrkundenInfo
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Abstract
Zur Erhöhung der Fälschungssicherheit von Wertpapier, beispielsweise Banknoten, wird ein Sicherheitspapier verwendet, in das ein elektronischer Schaltkreis (1, 4, 7) eingebettet ist. Zur Echtheitsprüfung wird an den Schaltkreis ein trägerfrequentes Eingangssignal übertragen und ein von dem Schaltkreis darauf ansprechend ausgesendetes Ausgangssignal, das ein Echtheitsmerkmal darstellt, erfaßt (Fig. 2).
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Sicherheitspapier mit
einer eine berührungsfreie Prüfung eines Echtheitsmerkmals
ermöglichenden Struktur und auf ein Verfahren zur Prüfung der
Echtheit von Urkunden, die in optisch lesbarer Form auf dem
Sicherheitspapier aufgezeichnet sind.
Die Verwendung derartiger Sicherheitspapiere zur Erstel
lung von Urkunden dient deren Schutz vor unerlaubter Nachah
mung durch Fälscher. Dies ist insbesondere bei Wertpapieren,
wie Banknoten, Schecks, Reiseschecks, Aktien und dgl., erfor
derlich. Auch für nicht unmittelbar Geld werte Papiere, wie
Ausweise, Reisepässe und dgl., besteht ein Bedürfnis zur Si
cherung gegen unerlaubte Nachahmung. Der verwendete Begriff
"Urkunde" soll daher alle Arten von gegen unerlaubte Nachah
mung zu schützenden Wertpapieren und Ausweispapieren ein
schließen.
Insbesondere bei im täglichen Umlauf befindlichen Wert
papieren, beispielsweise Geldscheinen, mag es einem Fälscher
gelingen, den optisch aufgezeichneten Urkundeninhalt, bei
spielsweise das optische Druckbild der Geldscheine, täuschend
genau nachzuahmen. Hiergegen schützt das dem zur Urkundenher
stellung verwendeten Sicherheitspapier wegen der dem Sicher
heitspapier bei der Herstellung erteilten Struktur innewoh
nende Echtheitsmerkmal, das mit den einem Fälscher zur Verfü
gung stehenden Mitteln praktisch nicht nachahmbar sein soll.
Weithin bekannt ist die Anbringung von Wasserzeichen oder die
Einbringung eines Sicherheitsfadens in das Papier. Insbeson
dere ist es bekannt (DE 29 05 441 C3), in die Papierschicht
einen magnetisierbaren oder elektrisch leitenden Sicherheits
streifen einzubringen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sicher
heitspapier der eingangs genannten Art mit verbesserter Fäl
schungssicherheit und Überprüfbarkeit zu schaffen sowie ein
Verfahren zur automatischen Prüfung der Echtheit auf dem Si
cherheitspapier erstellter Urkunden anzugeben.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe hinsichtlich des Si
cherheitspapiers dadurch gelöst, daß die Struktur ein elek
tronischer Schaltkreis ist, der ansprechend auf ein empfange
nes Eingangssignal ein das Echtheitsmerkmal darstellendes
Ausgangssignal aussendet.
Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Sicherheits
papiers erfolgt also die Prüfung auf das Vorliegen des Echt
heitsmerkmals dadurch, daß an den sich in der Papierebene er
streckenden Schaltkreis das die Aussendung seines Ausgangs
signals triggernde Eingangssignal übertragen wird. Vorzugs
weise handelt es sich sowohl bei dem Eingangssignal als auch
bei dem Ausgangssignal um eine mit der betreffenden Signalin
formation modulierte Trägerfrequenzschwingung. Durch entspre
chende Auslegung des Schaltkreises kann in dem Ausgangssignal
jeder beliebige Informationsinhalt, vorzugsweise in binärer
Form, als Echtheitsmerkmal kodiert werden. Es ist möglich,
den elektronischen Schaltkreis als programmierbaren Mikrokon
troller auszubilden. Auf diese Weise läßt sich jeder auf dem
Sicherheitspapier erstellten Urkunde ein individuelles Echt
heitsmerkmal zuordnen. Dieses kann beispielsweise bei einer
Banknote darin bestehen, daß das Echtheitsmerkmal den auf dem
optisch lesbaren Druckbild der Banknote angegebenen Geldwert
und/oder die angegebene Seriennummer der Banknote in kodier
ter Form wiedergibt. Bei einem gemäß Patentanspruch 10 ge
stalteten Verfahren zur Echtheitsprüfung können sowohl der
optisch lesbare Inhalt der Urkunde, im Beispielsfall der
Banknote deren Geldwert und/oder deren Seriennummer, und das
diese Inhalte kodierende Ausgangssignal des Schaltkreises
automatisch erfaßt und miteinander verglichen werden. Die
Echtheit der Urkunde, beispielsweise der Banknote, wird von
dem Verfahren nur dann bestätigt, wenn zwischen dem optisch
abgelesenen Inhalt und dem Informationsinhalt des Ausgangs
signals des Schaltkreises eine vorbestimmte Beziehung, bei
spielsweise inhaltliche Übereinstimmung, besteht.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Sicherheitspa
piers ist vorgesehen, daß die den Schaltkreis bildende Struk
tur ein als Sende/Empfangsantenne dienendes Muster aufweist.
Das die Sende/Empfangsantenne bildende Leitermuster ermög
licht eine wirkungsvolle Signalübertragung, insbesondere wenn
diese durch eine modulierte Trägerfrequenz erfolgt, auf die
das Antennenmuster abgestimmt ist. Da die Flächenausdehnung
des Schaltkreises im Vergleich zur Formatfläche der Banknoten
und anderen Urkunden sehr klein ist, steht für das Antennen
muster reichlich Platz zur Verfügung.
Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung des Erfindungsge
dankens besteht darin, daß die den Schaltkreis bildende
Struktur einen auf einen vorgegebenen Informationsinhalt ein
gestellten Festwertspeicher aufweist, dessen Informationsin
halt mit dem ausgesendeten Ausgangssignal übertragbar ist.
Hierbei wird der dem Echtheitsmerkmal entsprechende Informa
tionsinhalt in dem Festwertspeicher bleibend voreingestellt
und mit dem ausgesendeten Ausgangssignal übertragen.
Im Rahmen der Erfindung ist auch vorgesehen, daß die den
Schaltkreis bildende Struktur einen mit einem von dem emp
fangenen Eingangssignal übertragenen Informationsinhalt be
schreibbaren Schreib/Lesespeicher aufweist, dessen Informati
onsinhalt mit dem ausgesendeten Ausgangssignal übertragbar
ist.
Bei dieser Ausführungsform dient das Eingangssignal
nicht allein dazu, auf das fest eingestellte Echtheitsmerkmal
zuzugreifen, welches einer auf dem Sicherheitspapier ausge
fertigten Urkunde bleibend zugeordnet ist. Vielmehr kann mit
dem Eingangssignal ein Informationsinhalt auf den Schaltkreis
übertragen und dort gespeichert werden, der ansprechend auf
ein nachfolgend empfangenes Empfangssignal ebenfalls mit dem
ausgesendeten Ausgangssignal übertragbar ist. Diese Ausfüh
rungsform ist insbesondere im Hinblick auf die in den Patent
ansprüchen 11 und 12 angegebenen Verfahrensvarianten von Be
deutung. Dabei wird von jeder Stelle, welche die auf dem Si
cherheitspapier erstellte Urkunde prüft, beispielsweise von
jeder Bank, zu der ein Geldschein auf seinem Geldumlaufweg
gelangt, beim Prüfvorgang, beispielsweise beim Geldzählvor
gang, ein die prüfende Stelle und ggf. auch das Datum der
Prüfung darstellender Informationsinhalt mit dem Eingangs
signal in den Schaltkreis eingeschrieben. Bei nachfolgenden
Prüfungen ist dieser Informationsinhalt mit dem ausgesendeten
Ausgangssignal übertragbar und liefert auf diese Weise einen
örtlichen und zeitlichen Nachweis von Stationen, die durch
laufen worden sind. Unerlaubte Geldwäschegeschäfte lassen
sich damit genau nachverfolgen.
In schaltungstechnischer Hinsicht wird dies besonders
einfach dadurch verwirklicht, daß der Schreib/Lesespeicher
durch ein Schieberegister gebildet ist, in das eine binäre
Darstellung des mit dem Eingangssignal übertragenen Informa
tionsinhaltes sequentiell einspeicherbar ist. Hierbei be
stimmt die Länge des Schieberegisters in Abhängigkeit vom Um
fang der von den einzelnen Prüfstellen übertragenen Informa
tionsinhalte die Anzahl der insgesamt abspeicherbaren Prüfun
gen. Da die Informationsinhalte vom Eingang des Schieberegi
sters zu dessen Ausgang durchgeschoben werden, enthält letz
teres stets den aktuellsten Stand dieser Informationsinhalte,
während Informationsinhalte länger zurückliegender Prüfungen,
die die Speicherkapazität des Schieberegisters überschreiten,
aus dem Schieberegister hinausgeschoben werden.
Ein anderer wichtiger Gedanke der Erfindung besteht dar
in, daß die den Schaltkreis bildende Struktur eine durch be
rührungslose Energieübertragung speisbare Energieversorgung
aufweist. In dieser Hinsicht ist es besonders zweckmäßig, daß
die Energieübertragung durch eine zur Modulation mit dem
Eingangssignal vorgesehene Trägerfrequenzschwingung erfolgt.
Hierdurch kann die Energieversorgung des Schaltkreises durch
das in dem Patentanspruch 13 angegebene Verfahren vollständig
von außen erfolgen, und der Schaltkreis benötigt keine eigene
Betriebsenergiequelle, die wegen ihrer nur endlichen Lebens
dauer und der Tatsache, daß sie jedenfalls mit heutigen Mit
teln kaum papierdünn ausgebildet werden könnte, einer prakti
schen und wirtschaftlichen Verwirklichung des Sicherheitspa
piers große Schwierigkeiten bereiten würde.
Es sind verschiedene Möglichkeiten denkbar, wie der
Schaltkreis an dem Sicherheitspapier hergestellt werden kann.
Eine dieser Möglichkeiten sieht vor, daß die den Schaltkreis
bildende Struktur in die Papierschicht des Sicherheitspapiers
eingebettet ist. In diesem Fall ist also der Schaltkreis
beidseits von Teilschichten der Papierschicht abgedeckt. Da
gegen besteht eine andere sehr zweckmäßige Alternative darin,
daß das als Sende/Empfangsantenne dienende Muster außen auf
die Papierschicht aufgebracht und über die als Dielektrikum
dienende Papierschicht kapazitiv an den in die Papierschicht
eingebetteten übrigen Teil des Schaltkreises angekoppelt ist.
Diese Alternative läßt sich beispielsweise dadurch herstel
len, daß der übrige Teil des Schaltkreises auf einem dünnen
flexiblen Substrat vorgefertigt und während der Papierher
stellung in die Papierschicht eingebracht wird, während das
Antennenmuster, beispielsweise durch Drucken, auf die mit
dem eingebetteten Teil des Schaltkreises versehene Papier
schicht aufgebracht wird. Zwischen den auf der Papierschicht
angeordneten Anschlußabschnitten des als Sende/Empfangsantenne
dienenden Musters und den als Anschlußabschnitte für den üb
rigen Teil des Schaltkreises dienenden Bereichen des einge
betteten flexiblen Substrats befindet sich dann jeweils ein
als Dielektrikum wirkender Teil der Papierschicht, der zusam
men mit den beidseits dieses Teils der Papierschicht jeweils
übereinanderliegenden Anschlußabschnitten des Antennenmusters
und des eingebetteten flexiblen Substrats einen die kapaziti
ve Kopplung bewirkenden Kondensator bildet.
Eine in dieser Hinsicht besonders zweckmäßige Ausgestal
tung besteht darin, daß die den Schaltkreis bildende Struktur
einen auf einem flexiblen Polymersubstrat ausgebildeten inte
grierten Polymerschaltkreischip aufweist. Diese Ausführungs
form macht sich die bekannten modernen Polymerschaltkreis
techniken zunutze (vgl. IEDM 97-331 "Polymeric Integrated
Circuits and Light-Emitting Diodes" oder The American As
sociation for the Advancement of Science Vol. 278, No. 5337,
17 October 1997, Seite 383 bis 384 "Patterning Electronics on
the Cheap").
Ein anderer Grundgedanke der Erfindung besteht darin,
daß die Struktur einen das Echtheitsmerkmal aufweisenden
elektrooptischen Flächenbereich aufweist, dessen Lichtrefle
xions- oder -transmissionseigenschaften in Abhängigkeit von
einer an den Flächenbereich angelegten elektrischen Spannung
steuerbar sind. In diesem Fall kann das Echtheitsmerkmal bei
spielsweise in der Form einer Urkundennummer oder Banknoten
nummer oder anderer Identifikationssymbole in Positivform
oder Negativform in dem Flächenbereich ausgebildet sein. Bei
der Echtheitsprüfung wird an diesen Flächenbereich die Steu
erspannung angelegt. Die dadurch hervorgerufene Änderung der
Lichtreflexion oder -transmission läßt sodann das Echtheits
merkmal optisch erkennen.
Wie bei den vorangegangenen Ausführungsformen kann die
zur Steuerung des elektrooptischen Flächenbereichs erforder
liche Spannung durch berührungsfreie Einstrahlung von
HF-Energie erzeugt werden. Eine hinsichtlich der elektrischen
Energieversorgung besonders vorteilhafte Alternative besteht
jedoch darin, daß die Struktur einen als Energielieferant
dienenden photo-voltaischen Flächenbereich aufweist. In die
sem Fall braucht bei der Sicherheitsprüfung lediglich Licht
auf den photo-voltaischen Flächenbereich des Sicherheitspa
piers eingestrahlt zu werden. Der photo-voltaische Flächenbe
reich liefert ansprechend auf das eingestrahlte Licht die
elektrische Betriebsenergie für die Sicherheitsstruktur. Die
se besonders vorteilhafte Art der Energieversorgung ist nicht
auf Sicherheitspapier und daraus hergestellte Urkunden be
schränkt. Sie eignet sich insbesondere auch für die berüh
rungsfreie Energieversorgung von intelligenten Hartplastik
karten, wie sie beispielsweise in der Form von Smart Cards
und ähnlichen, insbesondere dem Zahlungsverkehr dienenden
Plastikkarten mit integrierter Elektronik bekannt sind.
Schließlich liegt es auch im Rahmen der Erfindung, daß
die Struktur einen das Echtheitsmerkmal aufweisenden ther
mochromen oder thermolumineszenten Flächenbereich aufweist,
dessen Farb- bzw. Lumineszenzeigenschaften in Abhängigkeit
von Wärmeeinwirkung steuerbar sind. In diesem Fall wird bei
der Sicherheitsprüfung Wärme, beispielsweise in Form von In
fraroteinstrahlung, angewendet, worauf das Echtheitsmerkmal
optisch sichtbar beispielsweise in Negativform oder Positiv
form auf dem thermochromen oder thermolumineszenten Flächen
bereich erscheint.
Derartige elektrooptisch oder thermisch steuerbare Flä
chenbereiche lassen sich insbesondere durch Sputtering-Ver
fahren herstellen, bei denen auf dünne Kunststoffilme im Va
kuum oder in speziellen Gasatmosphären Metalle oder Metalle
gierungen in dünnen Schichten aufgebracht werden. Die sol
chermaßen beschichteten Kunststoffilme, deren Beschichtung
schon während des Beschichtungsvorgangs oder auch danach in
einem Muster erzeugt worden ist, das das Echtheitsmerkmal in
positiver oder negativer Form wiedergibt, können dann auf das
Sicherheitspapier aufgebracht oder in dessen Papierschicht
eingebettet werden.
In der folgenden Beschreibung ist die Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnung beispielhaft erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 eine Aufsicht auf die Vorderseite eines Rei
seschecks, an dem die Verwirklichung eines
zur Echtheitsprüfung dienenden elektronischen
Schaltkreises schematisch angedeutet ist, und
Fig. 2 eine Aufsicht auf die Rückseite des in Fig. 1
dargestellten Reiseschecks.
Der in der Zeichnung abgebildete Reisescheck einer in
ternational bekannten Bank ist zum Zwecke der Erläuterung der
Erfindung durch die schematische Darstellung eines elektroni
schen Schaltkreises ergänzt. Letzterer weist einen durch Do
tierung leitfähigen Polymerstreifen 1 auf, der in die Papier
schicht eingebettet ist. Dies kann in bekannter Weise dadurch
geschehen, daß bei der Papierherstellung zunächst eine erste
Teilschicht des Papierbreis geschöpft, darauf der Polymer
streifen 1 aufgelegt und anschließend darauf eine zweite Teil
schicht des Papierbreis aufgebracht wird. Der Polymerstreifen
1 erstreckt sich parallel zu den beiden kürzeren Seitenrän
dern 2, 2' über die gesamte Breite des rechteckigen Reise
schecks hinweg bis zu dessen längeren Seitenrändern 3, 3'.
Wenngleich der Polymerstreifen 1 beidseits von der Papier
schicht bedeckt ist, scheint er in der Zeichnung erkennbar
durch die ihn bedeckenden Schichten hindurch.
In der Mitte des Polymerstreifens 1 ist ein integrierter
Polymerschaltkreischip ausgebildet, dessen Externanschlüsse
von den beiden sich beidseits des Polymerschaltkreischips 4
aus erstreckenden Teilstreifen 5, 5' des Polymerstreifens 1
gebildet sind. Die beiden Teilstreifen 5, 5' sind an ihren
auf den längeren Seitenrändern 3, 3' gelegenen Enden 6, 6'
kapazitiv oder auch galvanisch mit einem Antennenmuster 7 ge
koppelt, das sich ausgehend von den Enden 6, 6' in Form einer
Leiterbahn längs den beiden längeren Seitenrändern 3, 3' und
dem diese beiden Seitenränder verbindenden kürzeren Seiten
rand 2 erstreckt.
Das Antennenmuster 7 könnte ebenfalls während der Pa
pierherstellung in die Papierschicht eingebettet werden, in
dem es beispielsweise durch Drucken auf der zuerst geschöpf
ten Teilschicht des Papierbreis erzeugt wird. Einfacher und
ohne Sicherheitsverlust wird jedoch das Antennenmuster 7 außen
auf die mit dem eingebetteten Polymerstreifen 1 versehene Pa
pierschicht aufgedruckt. In diesem Fall überlappen die über
dem Polymerstreifen 1 liegenden Enden des Antennenmusters 7
die an den längeren Seitenrändern 3, 3' innerhalb der Papier
schicht gelegenen Enden 6, 6' der beiden Teilstreifen 5, 5',
wobei zwischen den einander überlappenden Bereichen des An
tennenmusters 7 und des Polymerstreifens 1 jeweils eine Teil
schicht der Papierschicht eingeschlossen ist. Diese Teil
schicht wirkt somit als Dielektrikum, durch das das Antennen
muster 7 kapazitiv an den mit dem Polymerschaltkreischip 4
versehenen Polymerstreifen 1 angekoppelt ist.
Der Polymerschaltkreischip 4 bildet einen Mikrocontrol
ler mit einem Festwertspeicher, einem als Schreib/Lesespei
cher dienenden Schieberegister und einer Eingangs/Ausgangs
einheit, die einen Empfangsteil und einen Sendeteil aufweist.
In dem Festwertspeicher sind die auf der Vorderseite des Rei
seschecks in optisch lesbarem Klartext aufgedruckte Nummer
sowie die Geldwertangabe des Reiseschecks fest abgespeichert.
Zur Prüfung der Echtheit wird der Reisescheck durch ein
Prüfgerät hindurchgeführt, das einerseits die aufgedruckten,
optisch lesbaren Angaben wie Schecknummer und Geldwertangabe
liest. Gleichzeitig sendet dieses Lesegerät ein trägerfre
quentes, moduliertes Eingangssignal für den Schaltkreis 1, 4,
7 aus. Dieses Eingangssignal wird in dem Empfangsteil des
Schaltkreises dekodiert. Darauf ansprechend steuert der Mi
krocontroller den Festwertspeicher und den Sendeteil zur trä
gerfrequenzmodulierten Aussendung eines Ausgangssignals an,
in dem der Informationsinhalt des Festwertspeichers kodiert
ist. Das Prüfgerät erfaßt dieses Ausgangssignal und ver
gleicht den damit übertragenen Informationsinhalt mit den op
tisch erfaßten Klartextangaben des Reiseschecks. Sofern keine
Übereinstimmung besteht, wird der Reisescheck als gefälscht
ausgewiesen.
Mit dem Eingangssignal überträgt die prüfende Stelle
einen sie identifizierenden Informationsinhalt, beispielswei
se Name und Ort einer den Reisescheck entgegennehmenden Bank
nebst Datum der Prüfung. Gleichzeitig kann die entgegenneh
mende Bank eine den Einlöser des Reiseschecks, beispielsweise
dessen Namen und Anschrift, identifizierende Information zu
sätzlich mit dem Eingangssignal übertragen und einspeichern.
Diese den Einlöser identifizierende Information ist vor allem
dann von Interesse, wenn eine Stelle, die den Reisescheck ur
sprünglich vom Aussteller entgegengenommen hat, diesen Reise
scheck an eine dritte Person als Zahlungsmittel weitergibt
und diese dritte Person als Einlöser bei der Bank auftritt.
Diese Identifikationsinformation wird von dem Mikrokontroller
in binärer Form seriell in das Schieberegister eingegeben,
wobei ggf. ein Teil früher eingegebener Information am Aus
gang des Schieberegisters überfließt und verlorengeht.
Das von dem Prüfgerät an den Schaltkreis übertragene
Eingangssignal kann auch mit einem Befehl zum Auslesen des
Inhalts des Schieberegisters unter gleichzeitigem Rückschrei
ben des ausgelesenen Informationsinhalts kodiert werden.
Durch die Übertragung des Gesamtinhalts des Schieberegisters
in dem Ausgangssignal des Schaltkreises kann das Prüfgerät
diesen Informationsinhalt erfassen und auswerten. Auf diese
Weise kann durch das Prüfgerät festgestellt werden, welche
Prüfstellen eine zu prüfende Urkunde zu welchem Zeitpunkt
früher schon durchlaufen hat. Dies ist insbesondere von Be
deutung, wenn es sich bei den Urkunden um mit dem Schaltkreis
1, 4, 7 ausgestattete Banknoten handelt, die im Zuge ihres
Umlaufes immer wieder bei entgegennehmenden Banken gezählt
werden. Damit läßt sich der Umlaufweg dieser Banknoten über
wachen.
Im Falle von Reiseschecks läßt sich deren Sicherheit
noch weiter steigern, indem die bezogene Bank bei der Ausgabe
des Reiseschecks in den Schreib/Lesespeicher einen mit dem
Scheckinhaber vereinbarten zusätzlichen Identifikationskode,
beispielsweise einen PIN-Kode, einspeichert. Sofern eine den
Reisescheck entgegennehmende Stelle mit einem zum Auslesen
dieses zusätzlichen Identifikationskodes geeigneten Gerät
ausgestattet ist, kann sie zur Echtheitsprüfung den Ausstel
ler des Schecks dazu auffordern, diesen zusätzlichen Identi
fikationskode zu benennen, und ihn mit der ausgelesenen Ver
sion des zusätzlichen Identifikationskodes vergleichen. Falls
keine Übereinstimmung besteht, ist der Reisescheck als unecht
zu verwerfen.
Eine auf dem Polymerschaltkreischip 4 integrierte Ener
gieversorgung, welche die Betriebsenergie für den an dem Rei
sescheck ausgebildeten Schaltkreis 1, 4, 7 liefert, wird aus
der Trägerfrequenzschwingung des von dem Prüfgerät übertrage
nen Eingangssignals gespeist. Auf diese Weise überträgt das
Prüfgerät auch die für den Betrieb des Schaltkreises erfor
derliche Energie.
Es versteht sich, daß das zur Herstellung der vorstehend
beschriebenen Reiseschecks verwendete Sicherheitspapier in
Bahnen hergestellt wird, in die formatgerecht der Polymer
streifen 1 kontinuierlich zusammenhängend eingebettet wird
und die mit dem zugehörigen Antennenmuster versehen werden.
Diese Papierbahn wird anschließend beidseits gedruckt und da
nach formatgerecht geschnitten, wodurch die einzelnen Stücke
von Reiseschecks oder dgl. entstehen.
1
Polymerstreifen
2
,
2
' kürzere Seitenränder
3
,
3
' längere Seitenränder
4
Polymerschaltkreischip
5
,
5
' Teilstreifen
6
,
6
' Enden
7
Antennenmuster
Claims (17)
1. Sicherheitspapier mit einer eine berührungsfreie Prü
fung eines Echtheitsmerkmals ermöglichenden Struktur, dadurch
gekennzeichnet, daß die Struktur ein elektronischer Schalt
kreis (1, 4, 7) ist, der ansprechend auf ein empfangenes Ein
gangssignal ein das Echtheitsmerkmal darstellendes Ausgangs
signal aussendet.
2. Sicherheitspapier nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die den Schaltkreis (1, 4, 7) bildende Struktur
ein als Sende/Empfangsantenne dienendes Muster (7) aufweist.
3. Sicherheitspapier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die den Schaltkreis (1, 4, 7) bildende
Struktur einen auf einen vorgegebenen Informationsinhalt ein
gestellten Festwertspeicher aufweist, dessen Informationsin
halt mit dem ausgesendeten Ausgangssignal übertragbar ist.
4. Sicherheitspapier nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die den Schaltkreis bildende
Struktur (1, 4, 7) einen mit einem von dem empfangenen Ein
gangssignal übertragenen Informationsinhalt beschreibbaren
Schreib/Lesespeicher aufweist, dessen Informationsinhalt mit
dem ausgesendeten Ausgangssignal übertragbar ist.
5. Sicherheitspapier nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schreib/Lesespeicher durch ein Schieberegi
ster gebildet ist, in das eine binäre Darstellung des mit dem
Eingangssignal übertragenen Informationsinhaltes sequentiell
einspeicherbar ist.
6. Sicherheitspapier nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die den Schaltkreis bildende
Struktur (1, 4, 7) eine durch berührungslose Energieübertra
gung speisbare Energieversorgung aufweist.
7. Sicherheitspapier nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Energieübertragung durch eine zur Modula
tion mit dem Eingangssignal vorgesehene Trägerfrequenzschwin
gung erfolgt.
8. Sicherheitspapier nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die den Schaltkreis (1, 4, 7)
bildende Struktur in die Papierschicht des Sicherheitspapiers
eingebettet ist.
9. Sicherheitspapier nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das als Sende/Empfangsantenne
dienende Muster außen auf die Papierschicht aufgebracht und
über die als Dielektrikum dienende Papierschicht kapazitiv an
den in die Papierschicht eingebetteten übrigen Teil des
Schaltkreises angekoppelt ist.
10. Sicherheitspapier nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die den Schaltkreis (1, 4, 7)
bildende Struktur einen auf einem flexiblen Polymersubstrat
ausgebildeten integrierten Polymerschaltkreischip (4) auf
weist.
11. Sicherheitspapier mit einer eine berührungsfreie
Prüfung eines Echtheitsmerkmals ermöglichenden Struktur, da
durch gekennzeichnet, daß die Struktur einen das Echtheits
merkmal aufweisenden elektrooptischen Flächenbereich aufweist,
dessen Lichtreflexions- oder -transmissionseigenschaften in
Abhängigkeit von einer an den Flächenbereich angelegten elek
trischen Spannung steuerbar sind.
12. Sicherheitspapier nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Struktur einen als Energie
lieferant dienenden fotovoltaischen Flächenbereich aufweist.
13. Sicherheitspapier mit einer eine berührungsfreie
Prüfung eines Echtheitsmerkmals ermöglichenden Struktur, da
durch gekennzeichnet, daß die Struktur einen das Echtheits
merkmal aufweisenden thermochromen oder thermolumineszenten
Flächenbereich aufweist, dessen Farb- bzw. Lumineszenzeigen
schaften in Abhängigkeit von Wärmeeinwirkung steuerbar sind.
14. Verfahren zur Prüfung der Echtheit von Urkunden, die
in optisch lesbarer Form auf einem Sicherheitspapier mit
einer eine berührungsfreie Prüfung eines Echtheitsmerkmals
ermöglichenden Struktur aufgezeichnet sind, bei dem von einer
die Urkunde prüfenden Stelle der optisch lesbare Inhalt der
Urkunde sowie das Echtheitsmerkmal automatisch erfaßt und zu
einander in Beziehung gesetzt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Struktur ein elektronischer Schaltkreis ist, der an
sprechend auf ein empfangenes Eingangssignal ein das Echt
heitsmerkmal darstellendes Ausgangssignal aussendet, und die
die Urkunde prüfende Stelle an den Schaltkreis das die Aus
sendung seines Ausgangssignals auslösende Eingangssignal
überträgt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das von der prüfenden Stelle an den Schaltkreis übertra
gene Eingangssignal einen die prüfende Stelle identifizieren
den Informationsinhalt aufweist, der in den Schaltkreis ein
gespeichert wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der eine prüfende Stelle identifizierende, eingespeicher
te Informationsinhalt ansprechend auf ein von einer prüfenden
Stelle danach übertragenes Eingangssignal mit dem Ausgangs
signal an die prüfende Stelle übertragbar ist.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß die zum Betrieb des Schaltkreises
erforderliche Energie von der prüfenden Stelle mit dem Ein
gangssignal an den Schaltkreis übertragen wird.
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