DE19832602A1 - Verfahren zur Zugintegritätsfeststellung - Google Patents
Verfahren zur ZugintegritätsfeststellungInfo
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Abstract
Die Aufgabe der Erfindung, ein wirtschaftliches Verfahren zur Feststellung der Zugvollständigkeit zu entwickeln, wird dadurch gelöst, daß vom Fahrzeug zu einem geeigneten Zeitpunkt eine gesicherte Funkverbindung zu einem Streckenelement wie Bahnübergang, Weichen aufgebaut wird, daß der Status des Streckenelementes für das vom Fahrzeug benutzte Gleis vom Fahrzeug bezüglich der Anzahl der Achsen, die das Streckenelement zuletzt für dieses Gleis gezählt hat, abgefragt wird, daß diese Achsenanzahl mit der Achsenanzahl für diesen Zug verglichen wird, und daß bei Übereinstimmung alle zurückliegenden, für das Fahrzeug reservierten Fahrwegabschnitte freigegeben werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zugintegritätsfest
stellung unter Verwendung eines funkbasierten Betriebsverfah
rens.
Die Nutzung von Funk als Übertragungsmedium ist zunehmend die
gewählte wirtschaftliche Variante bei der Ausgestaltung der
Zugleit- und Sicherungstechnik in Bahnanlagen.
Mit dem funkbasierten Fahrbetrieb (FFB) wird angestrebt, den
Fahrbetrieb auf einer beliebigen Strecke unter Verzicht auf
Lichtsignale und Streckengleisfreimeldungen zu sichern. Das
dazu konzipierte System gliedert sich in die Teilsysteme
Fahrzeugeinrichtungen, Streckenzentrale, Streckenelemente,
Funkübertragungssystem. Daraus ergibt sich eine Aufgabenver
teilung zwischen den steuernden und miteinander über Funk
kommunizierenden Teilsystemen, die eine einheitliche Datenba
sis erforderlich machen. Diese Datenbasis wird durch die Da
ten eines Streckenatlasses gebildet, der alle Daten enthält,
welche die Strecke beschreiben; dazu gehören topologische Da
ten wie Streckenabbild, Lage der Weichen und Bahnübergänge,
Streckenhöchstgeschwindigkeiten und logische Adressen.
Die Fahrzeuge werden mit einem sicheren Fahrzeugrechner
(Fahrzeuggerät) ausgestattet.
Wegen des Verzichts auf streckenseitige Gleisfreimeldung ist
eine automatische Zugvollständigkeitskontrolle (Zuginte
gritätsfeststellung) unabdingbar.
Die bisher geübte Praxis sieht aber nur vor, daß der Fahr
zeugführer eines Güterzuges an betrieblichen Haltepunkten die
Zugvollständigkeit überprüft, indem er aussteigt und sich per
Augenschein von der Vollständigkeit überzeugt und diese Voll
ständigkeit im System des funkbasierten Fahrbetriebs quit
tiert. Diese Methode ist zeitaufwendig.
Es ist bereits bekannt, eine Zuglängenüberwachung vom Fahr
zeuggerät aus vorzunehmen, beispielsweise durch Überwachung
einer über die Kupplungen geführten Sicherheitsschleife. Bei
Güterzügen wird auf dem letzten Wagen ein portables Meldege
rät installiert, welches die Zugschlußposition meldet (Helmut
Uebel, Helmut Rahn: "Funkbasiertes Betriebsführungssystem für
Regionalbahnen" (FBS, in "Signal + Draht" (90) 1+2/98).
Nachteilig ist es bei den bekannten Verfahren zur Zugvoll
ständigkeitskontrolle, daß die Installation von zusätzlichen
Komponenten und damit ein hoher Investitionsaufwand notwendig
ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein wirtschaftliches Verfahren
zur Feststellung der Zugvollständigkeit zu entwickeln, mit
dem eine zuverlässige automatische Feststellung der Zugvoll
ständigkeit gewährleistet wird, ohne daß es hierzu auf dem
Zug oder an der Strecke gesonderter Mittel zur Zugschlußkenn
zeichnung bedarf.
Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Zweckmäßige Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen be
schrieben.
Zu einem im Streckenatlas hinterlegten geeigneten Zeitpunkt
wird vom Fahrzeug eine vorzugsweise kryptographisch gesicher
te Funkverbindung zu einem Streckenelement, wie beispielswei
se Bahnübergang oder Weiche, aufgebaut. Der Status des Streckenelementes
wird für das vom Fahrzeug benutzte Gleis vom
Fahrzeug bezüglich der Anzahl der Achsen, die das Strecken
element zuletzt für dieses Gleis gezählt hat, abgefragt.
Diese gezählte Achsanzahl wird mit der z. B. bei Fahrtantritt
in den Fahrzeugrechner eingegebenen Achsanzahl verglichen und
bei Übereinstimmung werden alle vor dem Streckenelement lie
genden freigefahrenen Fahrwegabschnitte freigegeben. Durch
die erfindungsgemäß vorgesehene Erweiterung der Statusmeldung
von einem Streckenelement, beispielsweise einem Bahnübergang,
zum Fahrzeug im funkbasierten Betriebsverfahren wird das
Streckenelement mit den beispielsweise als Ausschaltmittel
für die Bahnübergangssicherung bereits genutzten Achszählern
als Achszähl-Server verwendet. Zusätzliche Betriebskosten
entstehen nur für die erforderlichen Funkkosten bei der Sta
tusabfrage. Es entstehen in der Regel keine oder nur unwe
sentliche Investitionskosten.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
Es besteht ein funkbasiertes Betriebsverfahren (FFB), in wel
chem die Fahrzeuge per Funk mit Streckenelementen wie Wei
chen, Bahnübergängen, höhengleichen Bahnsteigzugängen,
Schlüsselsperren usw. kommunizieren. Die Bahnübergänge sind
mit Achszählern als Ausschaltmittel ausgestattet. Die Ein
schaltung der Sicherungsanlagen der Bahnübergänge erfolgt
zeitgerecht per Funk. Es ist zusätzlich eine Statusabfrage
des jeweiligen Bahnüberganges durch das Fahrzeug im Kommuni
kationsprotokoll vorgesehen. Durch die vorgesehene Erweite
rung der Statusmeldung vom Bahnübergang zum Fahrzeug ist es
möglich, den Bahnübergang als Achszähl-Server einzusetzen.
Hierzu baut das Fahrzeug zu einem geeigneten Zeitpunkt, der
im Streckenatlas auf dem Fahrzeug hinterlegt ist, eine kryp
tographisch gesicherte Funkverbindung zum Bahnübergang auf.
Der Zeitpunkt ist so gewählt, daß die sichere Verbindung zum
Bahnübergang hergestellt ist, wenn das Fahrzeug den Bahnüber
gang vollständig geräumt hat. Wenn die sichere Verbindung zum
Bahnübergang hergestellt ist, wird vom Fahrzeug aus der Sta
tus des Bahnübergangs für das von ihm benutzte Gleis abge
fragt. Teil dieser Statusmeldung vom Bahnübergang ist die An
gabe der Anzahl der Achsen, die der Bahnübergang zuletzt für
dieses Gleis gezählt hat. Diese Achsanzahl wird im Fahrzeu
grechner mit der Achsanzahl für diesen Zug, die z. B. durch
den Fahrzeugführer bei Fahrtantritt in den Fahrzeugrechner
eingegeben wurde, verglichen. Stimmen die beiden Zahlen über
ein, dann ist der Zug vollständig über den Bahnübergang ge
fahren und der Fahrzeugrechner kann alle in Fahrrichtung zu
rückliegenden für das betreffende Fahrzeug bzw. den Zug re
servierten Fahrwegabschnitte freigeben und per Funk z. B. an
eine Zentrale oder eine Streckeneinrichtung die Gleisfreimel
dung absenden.
Insbesondere bei Regional strecken sind Bahnübergänge so zahl
reich vorhanden, daß zusätzliche Achszählpunkte für die funk
basierte Zugschlußerkennung im allgemeinen nicht erforderlich
sind.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es
auch möglich, andere Streckenelemente wie Weichen als Achs
zähl-Server zu verwenden, wenn diese über Achszähler verfü
gen.
Auch speziell für die Zugvollständigkeitskontrolle vorgesehe
ne Funkachszähler sind anwendbar.
Der Vergleich der Soll-Achszahl eines Zuges mit der Anzahl
der an einem Streckenelement vorbeigefahrenen Fahrzeugachsen
kann auch in der betreffenden Streckeneinrichtung oder in ei
ner Zentrale erfolgen. In diesem Fall hat das Fahrzeug die
Soll-Achszahl an die Streckeneinrichtung bzw. die Zentrale zu
übermitteln, an letztere auch die von der Streckeneinrichtung
übermittelte Ist-Achszahl sowie eine Kennung für die betref
fende Streckeneinrichtung. Auf die Übermittlung der Soll-
Achszahl an eine Zentrale kann verzichtet werden, wenn diese
über die Soll-Achszahl des Zuges informiert ist.
Die Streckeneinrichtung kann die Ist-Achszahl, ggf. ergänzt
um die fahrzeugseitigen Angaben über Zugintegrität und Soll-
Achszahl, zur Bewertung auch direkt an die Zentrale melden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Zugintegritätsfeststellung unter Verwendung
eines funkbasierten Betriebsverfahrens,
dadurch gekennzeichnet,
daß von einem Fahrzeug aus an einem in einem Streckenatlas hinterlegten Fahrort hinter einem Streckenelement über eine gesicherte Funkverbindung zu diesem Streckenelement dessen Status für das vom Fahrzeug benutzte Gleis bezüglich der An zahl der Achsen, die das Streckenelement zuletzt für dieses Gleis gezählt hat, abgefragt oder die Soll-Achszahl des Fahr zeugs bzw. Fahrzeugverbandes, zu dem das Fahrzeug gehört, an das Streckenelement übermittelt wird,
daß die vom Streckenelement ermittelte Achsanzahl mit der Soll-Achsanzahl für das Fahrzeug bzw. den Fahrzeugverband verglichen wird,
und daß bei Übereinstimmung alle vor dem Streckenelement lie genden, ausschließlich für das Fahrzeug bzw. den Fahrzeugver band reservierten Fahrwegabschnitte freigegeben werden (Gleisfreimeldung).
daß von einem Fahrzeug aus an einem in einem Streckenatlas hinterlegten Fahrort hinter einem Streckenelement über eine gesicherte Funkverbindung zu diesem Streckenelement dessen Status für das vom Fahrzeug benutzte Gleis bezüglich der An zahl der Achsen, die das Streckenelement zuletzt für dieses Gleis gezählt hat, abgefragt oder die Soll-Achszahl des Fahr zeugs bzw. Fahrzeugverbandes, zu dem das Fahrzeug gehört, an das Streckenelement übermittelt wird,
daß die vom Streckenelement ermittelte Achsanzahl mit der Soll-Achsanzahl für das Fahrzeug bzw. den Fahrzeugverband verglichen wird,
und daß bei Übereinstimmung alle vor dem Streckenelement lie genden, ausschließlich für das Fahrzeug bzw. den Fahrzeugver band reservierten Fahrwegabschnitte freigegeben werden (Gleisfreimeldung).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Funkachszähler eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streckenelemente Bahnübergänge oder Weichen sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zugintegritätsfeststellung durch das Fahrzeug vorge
nommen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fahrzeug Zugintegritätsmeldungen und/oder die ihm von
den Streckeneinrichtungen übermittelten Achszahlen zum Ver
gleich mit seiner Soll-Achszahl bzw. der Soll-Achszahl seines
Fahrzeugverbandes an eine Zentrale oder an eine Streckenein
richtung oder über eine Streckeneinrichtung an eine Zentrale
übermittelt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß kyptographisch gesicherte Funkverbindungen vorgesehen
sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE1998132602 DE19832602A1 (de) | 1998-07-09 | 1998-07-09 | Verfahren zur Zugintegritätsfeststellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=7874691
Family Applications (1)
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DE1998132602 Withdrawn DE19832602A1 (de) | 1998-07-09 | 1998-07-09 | Verfahren zur Zugintegritätsfeststellung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19832602A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1118522A2 (de) * | 2000-01-19 | 2001-07-25 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren zur Abstandssicherung von Zügen |
DE102006005207A1 (de) * | 2006-02-02 | 2007-08-09 | Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. | Vorrichtung zur fahrzeugseitigen Überwachung der Zugvollständigkeit |
DE102006005206B3 (de) * | 2006-02-02 | 2007-09-13 | Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. | Einrichtung zur Überwachung der Zugvollständigkeit |
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CN111776012A (zh) * | 2020-06-29 | 2020-10-16 | 交控科技股份有限公司 | 基于tmc的列车入口检测方法 |
-
1998
- 1998-07-09 DE DE1998132602 patent/DE19832602A1/de not_active Withdrawn
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EP1118522A3 (de) * | 2000-01-19 | 2002-10-30 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren zur Abstandssicherung von Zügen |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20150203 |