DE19832463C2 - Schneideinrichtung für landwirtschaftliche Erntemaschinen - Google Patents
Schneideinrichtung für landwirtschaftliche ErntemaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schneideinrichtung für land
wirtschaftliche Erntemaschinen wie beispielsweise Lade
wagen oder Ballenpressen zur Ernte von Landwirtschaftli
chem Halm- oder Blattgut wie Gras oder Heu nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1. Solche Schneideinrichtun
gen sind aus der Praxis in vielfältigen Ausführungen
bekannt und umfassen im wesentlichen ein um eine hori
zontale Achse rotierend angetriebenes und mit Förderzin
ken versehenes Förderorgan, welches mit in einen Förder
kanal hineinragenden Schneidmessern zusammenwirkt, um
das von einer Aufnahmevorrichtung aufgenommene Halm-
oder Blattgut zu schneiden und es dann einem nachgeord
neten Laderaum zu zuführen. Insbesondere bei Ballenpres
sen zur Herstellung von runden oder quaderförmigen Ern
tegutballen steht zum Einbau derartiger Schneideinrich
tungen nur ein begrenzter Einbauraum zur Verfügung.
In der DE 31 41 414 A1 ist eine Schneideinrichtung für
einen Selbstladeerntewagen offenbart, bei der jedes Mes
ser über einen federnd nachgiebigen Messerhebel in der
Schneidstellung abgestützt ist und somit einem Stein
oder dgl. Fremdkörper selbsttätig ausweichen kann. Die
Messerhebel sind in etwa der Mitte an einem feststehen
den Bolzen gelagert, wobei der dem Messer zugewandte
Abschnitt mit einer daran angebrachten Messerrolle in
eine Vertiefung am Rücken der Messer eingreift und der
andere Abschnitt sich mit Kurvenscheiben einer den Mes
serhebeln nachgeordneten Schaltwelle in Eingriff befin
det. Für jeden Messerhebel und damit für jedes Messer
ist eine Kurvenscheibe vorgesehen, wobei die Kurven
scheiben so versetzt zueinander am Umfang der Schaltwel
le angebracht sind, daß entweder alle, eine bestimmte
Anzahl oder keiner der Messerhebel mit einer Kurven
scheibe zur Verstellung der Schnittlänge der Schneidein
richtung in Eingriff stehen. Diese Schneideinrichtung
ist zum einen mit dem Mangel behaftet, daß insbesondere
die Unterbringung der Messerhebel sowie der nachgeordne
ten Schaltwelle einen großen Einbauraum in Anspruch
nimmt, so daß hierdurch die Bodenfreiheit der landwirt
schaftlichen Erntemaschine nachteilig beeinflußt wird.
Weiterhin ist zur Betätigung der Schaltwelle und damit
zur Verstellung der Schnittlänge ein solch großer Kraft
aufwand erforderlich, daß ein direktes manuelles Verdre
hen der Schaltwelle durch eine Bedienperson nicht mög
lich ist. Vielmehr sind dazu aufwendige Übersetzungsge
triebe oder dgl. Antriebsmittel erforderlich.
In der eigenen älteren DE 32 13 199 C2 wird ein Ladewa
gen mit einer Schneideinrichtung offenbart, bei der die
in den Förderkanal hineinragenden Schneidmesser über
Stützklauen, die auf einer Schaltwelle in einzelnen Rei
hen in achsparalleler Ausrichtung in jeweils unter
schiedlicher Zahl angebracht sind, in der Schneidstellung
abgestützt werden. Stützkanten am Rücken der
Schneidmesser stützen sich dabei unter Bildung eines
spitzen Druckwinkels auf den Stützklauen der Schaltwel
le ab, so daß beim Auftreten einer übermäßigen Bela
stung an einem oder mehreren Messern durch eine Verdre
hen der Schaltwelle entgegen der Wirkung einer Überlast
sicherung die Stützklauen sich aus dem Wirkbereich mit
den Stützkanten der Schneidmesser herausbewegen und so
mit eine Schwenkbewegung der Schneidmesser aus der
Schneidstellung in einer Nichtschneidstellung freigeben.
Ein Mangel dieser Schneideinrichtung besteht darin, daß
beim Auftreten eines Steines oder dgl. Fremdkörper an
einem Schneidmesser gleich eine Freigabe aller einge
schalteten Schneidmesser für eine Schwenkbewegung aus
der Schneidstellung erfolgt. Eine Absicherung einzelner
Schneidmesser gegen Überlast und Beschädigung ist hier
also nicht möglich.
Die AT-PS 397 174 zeigt ein Schneidwerk für einen Lade
wagen, bei dem die einzelnen Messer an einem von zwei mög
lichen Anlenkpunkten einer Querwelle über Betätigungs
stangen angebunden sind. Durch Verdrehung der Querwelle
lassen sich drei verschiedene Schneidpositionen (alle
Messer im Eingriff, Messergruppe 1 im Eingriff oder Messer
gruppe 2 im Eingriff) sowie eine Position einstellen, bei
der alle Messer außer Eingriff sind. Die Überlastsicherung
der einzelnen Messer wird durch in den Betätigungsstangen
eingebaute Federn realisiert, gegen die die jeweilige
Betätigungsstange zusammenschiebbar ist. Diese Schneid
werksteuerung benötigt wegen der Betätigungstangen einen
großen Einbauraum. Außerdem nimmt im Überlastfall wegen des
in Richtung der Feder auf diese wirkenden Drucks die einem
Stein oder dgl. von der Feder entgegengesetzte Kraft bei
einem Ausschwenken des Messers zu, so daß das jeweilige
Messer möglicherweise nicht ausreichend zurückschwenkt und
es daher trotz Überlastsicherung zu Beschädigungen kommt.
Schließlich bewirkt die feste Anlenkung der Messer an ge
genüber der Querwelle unveränderlichen Positionen, daß in
der Nichtschneidstellung die Messer der einen Messergruppe
soweit zurückgeschwenkt sind, daß sie gerade noch die
Schlitze in der Wand des Förderkanals verschließen, während
die andere Messergruppe noch weiter zurückgeschwenkt ist
und die entsprechenden Schlitze in dem Förderkanal frei
liegen. Diese können insoweit leicht verstopfen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Schneideinrich
tung für landwirtschaftliche Erntemaschinen der vorste
hend genannten Art zu schaffen, die in einer kompakten,
wenig Einbauraum beanspruchenden Bauform eine zuverläs
sige Absicherung eines jeden einzelnen Schneidmessers
gewährleistet, einfach und kostengünstig herzustellen
ist und bei der eine Verstellung der Schnittlänge von
einer Bedienperson mit geringem Kraftaufwand durchführ
bar ist.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe zeichnet sich die
Schneideinrichtung der vorstehend genannten Art durch
die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebe
nen Merkmale aus. Hinsichtlich der weiteren Ausgestal
tung der Erfindung wird auf die Ansprüche 2 bis 16 ver
wiesen.
Bei einer Schneideinrichtung für landwirtschaftliche
Erntemaschinen wie beispielsweise Ladewagen oder Ballen
pressen wird durch die Anwendung der erfindungsgemäßen
Merkmale eine zuverlässige Absicherung eines jeden ein
zelnen Schneidmessers der Schneideinrichtung geschaf
fen, wobei der dazu notwendige Einbauraum auf ein Mini
mum beschränkt bleibt und somit selbst bei Ballenpres
sen und insbesondere bei Ballenpressen zur Herstellung
von quaderförmigen Erntegutballen keine Beeinträchtigun
gen der Bodenfreiheit eintreten. Außerdem ist die Absicherung
der einzelnen Schneidmesser gegenüber dem Stand der
Technik verbessert, da die diese bewirkende Verdrehfeder
durch den in der Ausgangssituation kleinen Hebelarm zunächst
eine hohe Haltekraft hat, die jedoch bei zunehmender Verdre
hung und damit zunehmendem Hebelarm geringer wird und die
Nachgiebigkeit der Messer erhöht. Dazu ist jedem Schneid
messer ein Stütz- und Schaltglied zugeordnet, welches in einer
Schaltstellung eine nachgiebige Abstützung eines jeden einzel
nen Schneidmessers in einer Schneidstellung ermöglicht. Die
Stütz- und Schaltglieder sind auf einer quer zur Fahrt- und
Arbeitsrichtung angeordneten Schaltwelle drehbar gelagert angeordnet,
wobei sich der Drehbereich eines Stütz- und Schalt
gliedes, ausgehend von einem beispielsweise als Spannstift
ausgeführten Anschlagmittel entgegen der Kraftrichtung einer
Verdrehfeder erstreckt. Diese drehbewegliche Anbringung der
Stütz- und Schaltglieder auf der Schaltwelle wird zur nachgie
bigen Abstützung der Schneidmesser in der Schneidstellung
genutzt. Beispielsweise ausgelöst durch einen Stein oder dgl.
Fremdkörper im Förderkanal kann ein Schneidmesser dadurch
selbsttätig aus der Schneidstellung in eine Nichtschneid
stellung zurückschwenken, wobei das zugehörige, mit der
rückwärtigen Stützkante des Schneidmessers zusammenwirkende
Stütz- und Schaltglied auf der Schaltwelle entgegen der
Kraftrichtung des Kraftspeichers zurückgeschwenkt wird. Nach
dem Passieren des Fremdkörpers wird dann unterstützt durch die
Krafteinwirkung des Kraftspeichers das Schneidmesser in die
Schneidstellung zurückbewegt.
Eine weitere Schaltstellung läßt eine Freigabe einer Schwenk
bewegung des zugehörigen Schneidmessers aus der Schneid
stellung in einer Nichtschneidstellung zu. Dabei ist es erfin
dungsgemäß Vorgesehen, daß die um eine parallel zur Achse
des Förderorganes ausgerichtete Achse drehbar angebrachten
Stütz- und Schaltglieder zumindest zwei Schaltstellungen zur
nachgiebigen Abstützung
der zugehörigen Schneidmesser in der Schneidstel
lung und eine Schaltstellung zur Freigabe einer Schwenk
bewegung der zugehörigen Schneidmesser aus der Schneid
stellung in die Nichtschneidstellung aufweisen. Bei ei
ner vollen Drehbewegung der Stütz- und Schaltglieder
ist also eine Schaltstellung einstellbar, in der alle
Schneidmesser in der Schneidstellung nachgiebig abge
stützt sind, während in zwei weiteren Schaltstellungen
sich jeweils nur jedes zweite Schneidmesser in der
Schneidstellung befindet und dort nachgiebig abgestützt
ist. Ein weiterer Aspekt der Erfindung sieht vor, daß
zwischen den jeweiligen Schaltstellungen eine Zwischen
stellung einstellbar ist. Diese Zwischenstellung dient
dazu, eine Schwenkbewegung aller Schneidmesser gleich
zeitig aus der Schneidstellung in die Nichtschneidstel
lung zu ermöglichen. Zum Umschalten zwischen den jewei
ligen Schaltstellungen ist also eine gemeinsame Drehbe
wegung der Stütz- und Schaltglieder erforderlich, wobei
der dabei überstrichene Verdrehwinkel gleich dem Tei
lungswinkel der Stütz- und Schaltglieder ist und sich
aus der Anzahl der Schaltstellungen ergibt. Bei drei
Schaltstellungen ergibt sich somit ein Teilungswinkel
von 120 Grad. Die zwischen zwei Schaltstellungen ange
ordnete Zwischenstellung ist durch eine gemeinsame Dreh
bewegung der Stütz- und Schaltglieder um einen Verdreh
winkel erreichbar, dessen Größe nur der Hälfte des Tei
lungswinkels entspricht.
In einer vorteilhaften Ausführungsform sind den Stütz-
und Schaltgliedern Stützrollen zugeordnet, die zur nach
giebigen Abstützung der Schneidmesser mit einer rückwär
tigen Stützkante der Schneidmesser zusammenwirken. Die
Anzahl der Stützrollen für jedes Stütz- und Schaltglied
ist dabei zumindest um eins geringer ausgeführt als die
Anzahl der möglichen Schaltstellungen. Vorzugsweise
wird im Rahmen der Erfingung von drei Schaltstellungen
ausgegangen, so daß in zwei Schaltstellungen eine Stütz
rolle mit der rückwärtigen Stützkante eines Schneidmes
mers zusammenwirkt, während in der dritten Schaltstel
lung durch das Fehlen einer Stützrolle eine Freigabe
für eine Schwenkbewegung eines Schneidmessers in eine
Nichtschneidstellung gegeben ist. Die so ausgeführten
Stütz- und Schaltglieder sind dabei so angeordnet, daß
benachbarte Stütz- und Schaltglieder um einen Teilungs
winkel gegeneinander versetzt sind.
Eine Veränderung der Schnittlänge des Erntegutes kann
nach der Erfinung dadurch herbeigeführt werden, daß
die gesamte Schaltwelle mit allen Stütz- und Schaltglie
dern um den entsprechenden Teilungswinkel verdreh- und
arretierbar ist. Dieser Vorgang kann beispielsweise mit
einem dafür vorgesehenen Verstellschlüssel von einer
Bedienperson von Hand bequem ausgeführt werden.
Eine detaillierte Beschreibung des Gegenstandes der Er
findung erfolgt nun anhand eines Ausführungsbeispieles.
In der Zeichnung stellt im einzelnen dar:
Fig. 1 eine Gesamtseitenansicht einer Ballen
presse mit einer erfinungsgemäßen
Schneideinrichtung;
Fig. 2 eine vergrößerte, teilweise abgebrochen
dargestellte Ansicht der Einzelheit X in
Fig. 1;
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines
Teiles der Schneideinrichtung mit vier
Schneidmessern in einer Schneidstellung;
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung eines
Teiles der Schneideinrichtung mit drei
Schneidmessern in einer Schneidstellung
und einem Schneidmesser in einer auf
grund eines Fremdkörpers zurückgeschwenk
ten Stellung;
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung ähnlich
Fig. 3, wobei sich jedoch jedes zweite
Schneidmesser in einer Nichtschneidstel
lung befindet;
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung eines
Teiles einer Schaltwelle der Schneidein
richtung mit darauf angebrachten Stütz-
und Schaltgliedern;
Fig. 7 eine Seitenansicht eines Stütz- und
Schaltgliedes der erfindungsgemäßen
Schneideinrichtung;
Fig. 8 eine Darstellung ähnlich Fig. 2, wobei
die Schneidmesser über eine hydraulische
Stelleinrichtung in eine Nichtschneid
stellung bewegt sind;
Die in Fig. 1 dargestellte und in Fahrt- und Arbeits
richtung F über eine Feld- oder Wiesenfläche bewegbare
Ballenpresse 1 stützt sich auf Rädern 2, 3 zum Erdboden
hin ab und ist über eine Zugdeichsel 4 mit einer nicht
dargestellten landwirtschaftlichen Zug- und Arbeitsma
schine verbindbar, wobei der Antrieb von der Zapfwelle
der Zug- und Arbeitsmaschine aus über eine Gelenkwelle
5 erfolgt. Die Ballenpresse 1 verfügt über eine Aufnah
meeinrichtung 6, durch die in Schwaden liegendes Ernte
gut wie beispielsweise Stroh, Heu oder angewelktes Grün
gut von der Feld- bzw. Wiesenfläche aufhebbar ist. Die
Aufnahmeeinrichtung 6 ist im veranschaulichten Ausfüh
rungsbeispiel als eine mit Zinken 7 bestückte Aufnahme
trommel 8 bekannter Bauweise ausgeführt, welcher Quer
förderschnecken 9, 10 zur Verringerung der Breite des
aufgenommenen Erntegutschwades zugeordnet sind. An die
Aufnahmetrommel 8 schließt sich in Flußrichtung des Ern
tegutes eine Schneideinrichtung 11 an, die im wesentli
chen aus einem als Förder- und Schneidrotor ausgeführ
ten Förderorgan 14 mit in einen Förderkanal 12 eingrei
fenden Förderzinken 13, Schneidmessern 15 und zwischen
den Schneidmessern 15 angebrachten Abstreifern 16 be
steht. Anschließend an die Schneideinrichtung 11 wird
das Erntegut durch die Wirkung einer als Rechenförderer
ausgebildeten Fördervorrichtung 17 durch einen Zuführka
nal 18 und eine Preßkanaleinlaßöffnung 19 von unten in
den Preßkanal 20 gefördert, indem ein hin und her beweg
ter Preßkolben 21 das Erntegut zu festen quaderförmigen
Erntegutballen verdichtet. Beim Erreichen einer vorge
wählten Länge der Erntegutballen werden diese mit Binde
material eingebunden. Dazu sind nur andeutungsweise dar
gestellte Knoter 22 mit den jeweils zugehörigen Bindena
deln 23 vorhanden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
wird die erfindungsgemäße Schneideinrichtung 11 an ei
ner Ballenpresse zur Herstellung von quaderförmigen Ern
tegutballen verwendet. Gleichermaßen ist es aber auch
denkbar, die erfindungsgemäße Schneideinrichtung 11 an
einer Ballenpresse zur Herstellung von Rundballen oder
an einem Selbstladewagen einzusetzen.
In Fig. 2 ist in einer vergrößerten Darstellung die
Schneideinrichtung 11 näher veranschaulicht. Wie hier
zu erkennen ist, ist jedem Schneidmessern 15, welches
um eine horizontal und quer zur Fahrt- und Arbeitsrich
tung F ausgerichtete Schwenkachse 24 schwenkbar aus ei
ner in den Förderkanal 12 hineinragenden Schneidstel
lung in eine unterhalb des Förderkanales 12 befindli
chen Nichtschneidstellung und zurück überführbar ist,
jeweils ein Stütz- und Schaltglied 25 nachgeordnet, das
um eine parallel zur Schwenkachse 24 der Schneidmesser
15 ausgerichteten Achse 26 drehbar angebracht ist. Mit
diesen Stütz- und Schaltgliedern 25 ist sowohl eine
nachgiebige Abstützung jedes einzelnen Schneidmessers
15 in der Schneidstellung als auch eine Freigabe einer
Schwenkbewegung einer wählbaren Anzahl von Schneidmes
sern (Veränderung der Schnittlänge der Schneideinrich
tung 11) oder aller Schneidmesser (Schneidmesser-0-
Schaltung) aus der Schneidstellung in die Nichtschneid
stellung erreichbar. Dazu weist jedes Stütz- und Schalt
glied 25 zumindest drei Schaltstellungen auf, die um
einen Teilungswinkel T voneinander beabstandet sind.
Jedes Stütz- und Schaltglied 25 ist erfindungsgemäß so
ausgebildet, daß in zwei der drei Schaltstellungen in
dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Stützrolle
27 angeordnet ist, die mit einer rückwärtigen Stützkan
te 28 der Schneidmesser 15 so zusammenwirkt, daß eine
nachgiebige Abstützung der Schneidmesser 15 in der
Schneidstellung erreichbar ist (siehe auch Fig. 3 bis
5). In der dritten Schaltstellung kann aufgrund der feh
lenden Stützrolle 27 des Stütz- und Schaltgliedes 25
durch eine ungehinderte Schwenkbewewegung ein Schneid
messer 15 aus der Schneidstellung in die Nichtschneid
stellung überführt werden. Dieser Effekt wird dazu ver
wendet, daß sich entweder alle oder eine wählbare An
zahl von Schneidmessern 15 in der Schneidstellung befin
den. Dazu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß benach
barte Stütz- und Schaltglieder 25 bezüglich der Schalt
stellung mit der fehlenden Stützrolle 27 um einen Teil
winkel T, der bei drei Schaltstellungen 120 Grad beträgt,
gegeneinander versetzt auf einer in Seitenwänden
29, 30 drehbar gelagerten Schaltwelle 31 angebracht
sind. Dadurch ergibt sich bei drei Schaltstellungen,
daß in einer Schaltstellung sich alle Schneidmesser 15
aufgrund der Stützwirkung der Stützrolle 27 des Stütz-
und Schaltgliedes 25 in der Schneidstellung befinden,
während in den beiden anderen Schaltstellungen jeweils
nur die eine oder andere Hälfte der Schneidmesser 15 in
der Schneidstellung sind und mit dem Förderorgan 14 ein
Schneiden des Erntegutes im Förderkanal 12 bewirken.
Die vorstehend beschriebene Art der Veränderung der
Schnittlänge der erfinungsgemäßen Schneideinrichtung
11 ist also durch Drehbewegung der Schaltwelle 31 um
den Teilungswinkel T in einer Drehrichtung D1 mit allen
darauf angebrachten Stütz- und Schaltgliedern 25 er
reichbar. In Fig. 5 ist eine der letztgenannten Schalt
stellungen veranschaulicht.
Wie aus der Fig. 4 hervorgeht, ist zwischen den jeweili
gen Schaltstellungen der Stütz- und Schaltglieder 25
eine Zwischenstellung einstellbar, in der alle Schneid
messer 15 gleichzeitig aus der Schneidstellung in die
Nichtschneidstellung bringbar sind. Alle Schneidmesser
15 sind dabei gleichmäßig weit zurückgeschwenkt und
verschließen gerade noch die Schlitze im Förderkanal 12,
so daß diese nicht verstopfen können. Die Zwischenstellung
wird ebenfalls dann eingenommen, wenn ein oder mehrere
Schneidmesser 15, beispielsweise durch einen Stein oder
dgl. Fremdkörper im Förderkanal 12 aus der Schneidstellung
herausgeschwenkt werden. Dazu ist jedes Stütz- und Schalt
glied 25 durch einen Kraftspeicher 32
nachgiebig mit der Schaltwelle 31 verbunden und ermög
licht somit durch eine begrenzte Drehbewegung in Dreh
richtung D2 ein durch einen Fremdkörper im Förderkanal
12 erzwungenes Zurückschwenken der Schneidmesser 15.
Nach dem Passieren des Fremdkörpers wird dann infolge
der Krafteinwirkung des Kraftspeichers 32 selbsttätig
durch eine begrenzte Drehbewegung entgegen der Drehrich
tung D2 das Stütz- und Schaltglied 25 in seine Ausstel
lung zurückbewegt, wodurch die Schneidmesser 15 wieder
in die Schneidstellung gelangen. Zur Festlegung der Aus
gangsstellung der Stütz- und Schaltglieder 25 sind An
schlagelemente 33 vorgesehen, welche im dargestellten
Ausführungsbeispiel als Spannstifte 34 ausgeführt sind.
Die Erfindung sieht vor, die Kraftspeicher 32 als Verdreh
federn 35 auszubilden (siehe auch Fig. 6).
Wie weiterhin aus Fig. 6 und insbesondere aus Fig. 7 er
sichtlich, umfaßt ein Stütz- und Schaltelement 25 ein
die Form eines gleichschenkligen Dreiecks aufweisendes
Trägersegment 36 (mit abgerundeten Ecken), das über ei
ne Lagerbuchse 37, beispielsweise aus Kunststoff in ei
ner Nabe 38 auf der Schaltwelle 31 gelagert ist. Eine
vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß im
Bereich der Winkel zwischen der Grundseite 39 und den
jeweiligen Schenkel 40, 41 die Stützrolle 27 mittels
einer Lagerbuchse 42 auf einem Stehbolzen 43 drehbar
angebracht ist, während im Bereich des Winkels zwischen
den Schenkeln 40, 41 die Nabe 38 angeordnet ist.
In Figur B ist eine Stelleinrichtung 44 dargestellt, über
die die Schaltwelle 31 und damit auch die Stütz- und
Schaltglieder 25 aus einer Schaltstellung in eine Zwi
schenstellung (Schneidmesser-0-Schaltung) überführbar
ist. Die Stelleinrichtung 44 besteht dazu aus einer hy
draulischen Kolben-Zylinder-Anordnung 45, einer Zugfe
der 46 und einem Schalthebel 47, der mit einer fest auf
der Schaltwelle 31 angebrachten Ronde 48 verbindbar
ist. Ist der Schalthebel 47, beispielsweise durch einen
Bolzen 49 mit der Ronde 48 verbunden, so kann durch ei
ne Beaufschlagung der hydraulischen Kolben-Zylinder-An
ordnung 45 mit Druckmittel eine Schneidmesser-0-Schal
tung herbeigeführt werden. Ist jedoch der Schalthebel
47 nicht mit der Ronde 48 verbunden, so kann, beispiel
weise durch einen nicht dargestellten, auf eine Kerbver
zahnung 50 der Schaltwelle 31 aufsteckbaren Verstell
schlüssel eine Drehbewegung der Schaltwelle 31 mit den
Stütz- und Schaltgliedern 25 manuell durchgeführt und
somit die Schnittlänge der Schneideinrichtung 11 verän
dert werden (siehe auch Fig. 2).
Hinsichtlich der Stützwirkung der Stütz- und Schaltglie
der 25 gegenüber den Schneidmessern 15 ist noch zu er
wähnen, daß in der Ausgangsstellung der Stütz- und
Schaltglieder 25 eine große Stützkraft auf die rückwärtigen
Stützkanten 28 der Schneidmesser 15 einwirkt.
Beim Auftreten einer übermäßigen Beanspruchung der
Schneidmesser 15, beispielsweise durch einen Fremdkör
per im Förderkanal 12 wird durch die Verdrehung des je
weiligen Stütz- und Schaltgliedes 25 in Drehrichtung D2
(Fig. 3 bis 5) die Stützkraft soweit reduziert, daß beim
Passsieren des Fremdkörpers keine größeren Beschädigun
gen der Schneidmesser eintreten.
Claims (16)
1. Schneideinrichtung für landwirtschaftliche Erntema
schinen wie beispielsweise Ladewagen oder Ballen
pressen zum Ernten von landwirtschaftlichem Halm-
oder Blattgut mit einem Förderkanal (12), in dem
eine Mehrzahl von zumindest in einer Reihe angeord
neten, schwenkbar gelagerten und in einer Schneid
stellung in den Förderkanal (12) hineinragenden
Schneidmessern (15) mit einem mit Förderzinken (13)
versehenen und um eine horizontal und quer zur
Fahrt- und Arbeitsrichtung (F) ausgerichtete Achse
rotierend angetriebenen Förderorgan (14) zur Halm
gutzerkleinerung zusammenwirken und mit einer Stütz
vorrichtung zur nachgiebigen Abstützung eines jeden
einzelnen Schneidmessers (15) in der Schneidstel
lung sowie mit einer Schalteinrichtung zur Freiga
be der Stützvorrichtung für das Verschwenken aller
oder einer Anzahl von Schneidmessern (15) in eine
Nichtschneidstellung, dadurch gekennzeichnet, daß
jedem Schneidmesser (15) ein um eine parallel zu
einer Schwenkachse (24) der Schneidmesser (15) aus
gerichtete Achse (26) zur nachgiebigen Abstützung eines
jeden einzelnen Schneidmessers (15) in der Schneidstellung
und zur Freibgabe einer Schwenkbewegung des Schneid
messers (15) aus der Schneidstellung in eine Nichtschneid
stellung drehbar angebrachtes Stütz- und Schaltglied (25)
zugeordnet ist, das auf einer quer zur Fahrtrichtung (F)
angeordneten Schaltwelle (31) drehbar gelagert und über
eine Verdrehfeder (35) nachgiebig mit der Schaltwelle (31)
verbunden ist.
2. Schneideinrichtung für landwirtschaftliche Erntema
schinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stütz- und Schaltglieder (25) so ausgebil
det sind, daß während einer Umdrehung um die Achse
(26) zumindest drei Schaltstellungen einstellbar
sind.
3. Schneideinrichtung für landwirtschaftliche Erntema
schinen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Stütz- und Schaltglieder (25) so ausge
führt sind, daß während einer Umdrehung um die Achse
(26) eine zwischen den jeweiligen Schaltstellun
gen angeordnete Zwischenstellung einstellbar ist.
4. Schneideinrichtung für landwirtschaftliche Erntema
schinen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stütz- und Schaltglieder
(25) so gestaltet sind, daß während einer Umdrehung
um die Achse (26) zumindest zwei Schaltstellungen
zur nachgiebigen Abstützung der zugehörigen Schneid
messer (15) in der Schneidstellung und eine Schalt
stellung zur Freigabe einer Schwenkbewegung der zu
gehörigen Schneidmesser (15) aus der Schneidstel
lung in einer Nichtschneidstellung erreichbar sind.
5. Schneideinrichtung für landwirtschaftliche Erntema
schinen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Zwischenstellung eines
Stütz- und Schaltgliedes (25) ebenfalls eine
Schwenkbewegung des zugehörigen Schneidmessers (15)
aus der Schneidstellung in eine Nichtschneidstel
lung durchführbar ist.
6. Schneideinrichtung für landwirtschaftliche Erntema
schinen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die jeweiligen Schaltstellungen
durch eine Drehbewegung der Stütz- und Schaltglie
der (25) um einen Teilungswinkel (T) erreichbar
sind.
7. Schneideinrichtung für landwirtschaftliche Erntema
schinen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Teilungswinkel (T) zwischen
den Schaltstellungen vorzugsweise 120 Grad beträgt.
8. Schneideinrichtung für landwirtschaftliche Erntema
schinen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Stütz- und Schaltglied (25)
eine Anzahl von Stützrollen (27) aufweist, die zu
mindest um eins geringer ist als die Anzahl der mög
lichen Schaltstellugnen.
9. Schneideinrichtung für landwirtschaftliche Erntema
schinen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Stütz- und Schaltglied (25)
zumindest zwei Stützrollen (27) umfaßt, wobei in
einer Schaltstellung zur nachgiebigen Abstützung
der Schneidmesser (15) in der Schneidstellung eine
der Stützrollen (27) mit einer rückwärtigen Stütz
kante (28) des zugehörigen Schneidmessers (15) zu
sammenwirkt.
10. Schneideinrichtung für landwirtschaftliche Erntema
schinen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stütz- und Schaltglieder
(25) benachbarter Schneidmesser (15) um zumindest
einen Teilungswinkel (T) gegeneinander versetzt angebracht
sind.
11. Schneideinrichtung für landwirtschaftliche Erntema
schinen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß jedem einzelnen Stütz- und
Schaltglied (25) eine separate Verdrehfeder (35) zuge
ordnet ist.
12. Schneideinrichtung für landwirtschaftliche Erntema
schinen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stütz- und Schaltglieder
(25) auf der Schaltwelle (31) in einer Grundstel
lung an einem Anschlagelement (33) anliegen.
13. Schneideinrichtung für landwirtschaftliche Erntema
schinen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Stütz- und Schaltglied (25)
aus einem in etwa dreieckförmig ausgebildeten Trä
gersegment (36) gebildet ist und eine Nabe (38) zur
Lagerung auf der Schaltwelle (31) aufweist.
14. Schneideinrichtung für landwirtschaftliche Erntema
schinen nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trägersegment (36) die Form
eines gleichschenkligen Dreiecks aufweist, wobei
die Ecken abgerundet sind.
15. Schneideinrichtung für landwirtschaftliche Erntemaschinen
nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich des Winkels zwischen der Grundseite
(39) und einem Schenkel (40, 41) jeweils eine Stütz
rolle (27) drehbar angebracht ist.
16. Schneideinrichtung für landwirtschaftliche Erntema
schinen nach Anspruch 14 und 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Bereich des Winkels zwischen den
beiden Schenkeln (40, 41) die Nabe (38) des Stütz-
und Schaltgliedes (25) angeordnet ist.
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