DE19832129C1 - Arzneimittel zur Verhinderung eines Reperfusionsschadens - Google Patents

Arzneimittel zur Verhinderung eines Reperfusionsschadens

Info

Publication number
DE19832129C1
DE19832129C1 DE1998132129 DE19832129A DE19832129C1 DE 19832129 C1 DE19832129 C1 DE 19832129C1 DE 1998132129 DE1998132129 DE 1998132129 DE 19832129 A DE19832129 A DE 19832129A DE 19832129 C1 DE19832129 C1 DE 19832129C1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
ozone
oxygen
treatment
reperfusion damage
prevention
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE1998132129
Other languages
English (en)
Inventor
Gerhard Hans Waser
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE1998132129 priority Critical patent/DE19832129C1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19832129C1 publication Critical patent/DE19832129C1/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K33/00Medicinal preparations containing inorganic active ingredients
    • A61K33/40Peroxides
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L2/00Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor
    • A61L2/16Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor using chemical substances
    • A61L2/20Gaseous substances, e.g. vapours
    • A61L2/202Ozone

Abstract

Beschrieben wird ein Arzneimittel zur Verhinderung eines Reperfusionsschadens, das mindestens die geringste nachweisbare Ozonkonzentration in einem gegenüber Ozon inerten Gas enthält und zur lokalen Ozontherapie verwendet werden kann, wobei die Sauerstoffkonzentration in dem gasförmigen Arzneimittel geringer als 50 Vol.% ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Arzneimittel zur Verhinderung eines Reperfusionsschadens und dessen Verwendung zur Ozontherapie.
Reperfusionsschäden treten auf, wenn nach einer vorübergehenden Ischämie Sauerstoff enthaltendes Blut oder aber bei oberflächlichen Verletzungen oder Wunden Sauerstoff direkt auf das Gewebe einwirkt. Während der Dauer der Ischämie sinkt die Aktivität der endogenen Schutzmechanismen, so daß bei der Reperfusion eine mangelnde Entgiftung der entstehenden Radikale (Sauerstoffradikale oder auch Peroxinitrit) zu dem Reperfusionsschaden führt.
Eine Verringerung des Reperfusionsschadens wurde in der Vergangenheit durch eine Vielzahl von Maßnahmen versucht. So wurde eine Verringerung von Reperfusionsschäden durch Verabreichung von Vorstufen der ATP-Synthese beobachtet. Ferner wurde als Medikamente zu diesem Zweck immunsuppressive Mittel und NO-Synthasehemmer appliziert. Ein Durchbruch wurde mit den bisherigen Maßnahmen allerdings nicht erreicht, da man nur an Einzelgliedern der Reaktionskette angegriffen hatte.
Es ist bekannt, daß geringe Konzentrationen an Ozon bei der lokalen Ozonbehandlung von Verletzungen zur Verringerung einer mit der Verletzung einhergehenden Schwellung unter gleichzeitiger Schmerzlinderung führen. Weil Ozon - zu medizinischen Zwecken - nur aus Sauerstoff unter Zufuhr von Energie herstellbar ist, enthalten bisher zur Ozontherapie eingesetzte Gasgemische einen großen Anteil Sauerstoff.
Dieser Sauerstoff führt zu Schmerzen nach Einwirkung und Verschwinden des Ozons und zur Vergrößerung der Ischämiezone. Die Ausweitung der Ischämiezone ist Folge von Radikalen, die durch die Wirkung von Metalloproteasen im Wundgebiet aus dem Sauerstoff entstehen. Somit ist der Sauerstoff heilungshindernd. Die Wundheilung erfolgt aber bei Einsatz dieses Gasgemischs immer noch schneller als ohne Ozonbehandlung.
Aus der DE 39 13 472 C2 ist ein Verfahren zur thermischen Sterilisation von toxischen Medizinalabfällen bekannt, in dem die Abfälle unter Hitzeeinwirkung in einer ozon-, inertgas- und wasserdampfhaltigen Atmosphäre entkeimt werden, die einen Sauerstoffgehalt von weniger als 10 Vol.% aufweist. Aus der DE 44 26 648 A1 ist ferner ein Verfahren zur Entkeimung von Nahrungs-, Genuß- und Futtermitteln durch Begasung mit Ozon in Form ozonhaltiger Gase bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mittel zur weitgehenden Verminderung von Reperfusionsschäden und zur Durchführung der Ozonbehandlung bereitzustellen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Arzneimittel zur Verhinderung eines Reperfusionsschadens und zur Ozonbehandlung, das einen nachweisbaren Anteil an Ozon, eine Sauerstoffkonzentration von weniger als 50 Vol.%, bezogen auf das Gesamtvolumen des Arzneimittels, und ein gegenüber Ozon inertes Gas enthält.
Es ist erwünscht, daß der Anteil des gegenüber Ozon inerten Gases den nach der Erzeugung von Ozon im Gasgemisch verbleibenden Sauerstoffanteil soweit wie möglich ersetzt. Dadurch entfällt die üblicherweise durch Sauerstoff erzeugte Veränderung in der Ischämiezone weitestgehend und die Heilungswirkung wird gleichzeitig beschleunigt. Ferner ist gewährleistet, daß die bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Arzneimittels erfolgten Veränderungen einzig auf Ozon und nicht auf das Fremdgas zurückzuführen sind, solange keine Reaktion zwischen Fremdgas und Ozon stattfindet.
Als gegenüber Ozon inertes Gas kann jedes Gas verwendet werden, dessen Bindungskraft seiner Moleküle eine höhere Trennungsenergie beinhaltet, als die dem Ozonmolekül innewohnende Energie. Insbesondere bevorzugt sind die Edelgase Argon und Helium, Stickstoff und Kohlendioxid.
Die Konzentration des Ozons im erfindungsgemäßen Gasgemisch beträgt mindestens eine mit üblichen Mitteln nachweisbare Konzentration. Sie beträgt beispielsweise mindestens etwa 0,5 µg/ml. Die maximale Konzentration ist derart gewählt, daß eine durch Ozon bedingte Gewebeschädigung vermieden wird. Die Ozonkonzentration kann gemäß bevorzugten Ausführungsformen 3 bis 60 µg/ml, insbesondere 5 bis 40 µg/ml betragen.
Die Sauerstoffkonzentration in dem erfindungsgemäßen gasförmigen Arzneimittel soll so gering wie möglich sein. Die Sauerstoffkonzentration hängt von der Menge der zu verdünnenden Ozonkonzentration ab. Beträgt die Ozonkonzentration im Ausgangsgas beispielsweise 1000 µg/ml und wird das Ausgangsgas auf eine Konzentration von 40 µg/ml zur Behandlung mit einem gegenüber Ozon inerten Gas verdünnt, ist der Sauerstoffanteil um den Faktor 25 verringert. Berücksichtigt man ferner, daß das erfindungsgemäße Arzneimittel Therapieerfolge mit Konzentrationen von nur 5 µg/ml Ozon ermöglicht, ist der Sauerstoffanteil sogar um den Faktor 200 verringert. Die Sauerstoffkonzentration in dem erfindungsgemäßen Arzneimittel ist geringer als 50 Vol.%, vorzugsweise geringer als 30 Vol.%, bezogen auf das Volumen des zur Behandlung eingesetzten Gasvolumens.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Ozon-Gasgemischs erfolgt in handelsüblichen Ozongeneratoren. Diese werden beispielsweise von der Dr. Hänsler GmbH, Iffezheim, vertrieben und unter den Handelsbezeichnungen Alpha Plus und PK 100 vertrieben. Anschließend wird das erhaltene Ozon mit dem Fremdgas vermischt und zur Behandlung verwendet. Die Behandlung kann eine übliche lokale Behandlung mit der sogenannten Beutelmethode oder durch kontinuierlichem Fluß mittels der sogenannten Glockenmethode erfolgen. Gegenüber der Ozonbehandlung mit wässrigen Ozonlösungen hat der Einsatz des gasförmigen erfindungsgemäßen Arzneimittel den Vorteil, daß einerseits größere Körperbereiche behandelt und andererseits ein Aufquellen der Haut durch die wässrige Ozonlösung vermieden wird.
Das erfindungsgemäße Ozongemisch eignet sich beispielsweise zur lokalen Behandlung von externen Ulzera (Ulcus cruris, Dekubitalgeschwüren), Verbrennungen, Hautläsionen, lokalen Infektionen wie Schmierinfektionen, Herpes Simplex, Zoster und Pilzbefall, Augenverletzungen und Augeninfektionen, Proktitis, Analfisteln und Analfissuren, schlecht verheilenden Operationsnarben, traumatisch und bakteriell verursachten Ödemen.
Die Wirkungen des erfindungsgemäßen Arzneimittels werden nachfolgend anhand von zwei Therapiebeispielen erläutert.
Beispiel 1
Zu Therapiebeginn litt ein Patient an einem handflächengroßen, venösem Ulcus cruris am rechten Unterschenkel. Nach sechsmonatiger Begasung mit einem Ozon/Sauerstoffgemisch einer Ozonkonzentration von 40 µg/ml war eine Reinigung und Verkleinerung des Ulcus eingetreten, das zwar insgesamt flacher aber dennoch keine Tendenz zum Verschluß zeigte. Dann wurde die Behandlung mit einen Ozongas vorgenommen, in dem der Sauerstoffgehalt gegenüber dem zuerst eingesetzten Gasgemisch um den Faktor 40 verringert worden war. Innerhalb der folgenden drei Wochen trat eine deutliche Epithelialisierung und Verschluß der Wundfläche ein.
Beispiel 2
Ein Patient litt seit elf Jahren an beiderseitigen Unterschenkelgeschwüren, die durch eine Erkrankung des rheumatischen Formenkreises ausgelöst war. Therapieversuche von verschiedenen Fachärzten und Kliniken blieben erfolglos. Zu Beginn der Behandlung hatte der Patient handtellergroße, verjauchende Wunden, deren Geruchsaustrahlung ein normales Zusammenleben mit anderen Menschen unmöglich machte. Mit der herkömmlichen Ozon/Sauerstoff-Begasung in Form einer Beutelbegasung und Reinigung der Wunden trat nur eine langsame Verschlußtendenz ein. Unter Anwendung eines Gasgemischs mit etwa 5 µg/ml Ozon unter Verringerung des Sauerstoffanteils um den Faktor 200 wurde ein Verschluß der Wunde des linken Beins und eine deutliche Verkleinerung auf der rechten Seite erreicht.

Claims (4)

1. Arzneimittel zur Verhinderung eines Reperfusionsschadens, enthaltend mindestens die geringste nachweisbare Ozonkonzentration und eine Sauerstoffkonzentration von weniger als 50 Vol.%, bezogen auf das Gesamtvolumen des Arzneimittels, in einem gegenüber Ozon inerten Gas.
2. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ozonkonzentration mindestens etwa 0,5 µg/ml beträgt.
3. Arzneimittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das gegenüber Ozon inerte Gas ausgewählt ist aus den Edelgasen Argon und Helium, aus Stickstoff und Kohlendioxid.
4. Verwendung eines Arzneimittels nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zur lokalen Ozontherapie.
DE1998132129 1998-07-17 1998-07-17 Arzneimittel zur Verhinderung eines Reperfusionsschadens Expired - Fee Related DE19832129C1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1998132129 DE19832129C1 (de) 1998-07-17 1998-07-17 Arzneimittel zur Verhinderung eines Reperfusionsschadens

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1998132129 DE19832129C1 (de) 1998-07-17 1998-07-17 Arzneimittel zur Verhinderung eines Reperfusionsschadens

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19832129C1 true DE19832129C1 (de) 2000-03-30

Family

ID=7874370

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1998132129 Expired - Fee Related DE19832129C1 (de) 1998-07-17 1998-07-17 Arzneimittel zur Verhinderung eines Reperfusionsschadens

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19832129C1 (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3913472C2 (de) * 1989-04-24 1992-09-17 Pilema S.R.L., Verona, It
DE4426648A1 (de) * 1994-07-16 1996-01-18 Bundschuh Gerhard Dr Verfahren und Vorrichtungen zur Behandlung von Nahrungs-, Genuß- und Futtermitteln

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3913472C2 (de) * 1989-04-24 1992-09-17 Pilema S.R.L., Verona, It
DE4426648A1 (de) * 1994-07-16 1996-01-18 Bundschuh Gerhard Dr Verfahren und Vorrichtungen zur Behandlung von Nahrungs-, Genuß- und Futtermitteln

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69923987T2 (de) Synergistische antimikrobielle, dermatologische und ophtahalmologische zubereitung, die ein chlorit und wasserstoffperoxid enthalten
EP0619737B1 (de) Pharmazeutische zusammensetzung zur wund-, narben- und keloidbehandlung
EP0103878B1 (de) Präparate zur Behandlung von Wunden der Hautoberfläche und Verfahren zur Herstellung derartiger Präparate
CN106334067A (zh) 含银离子抗菌剂的妇科凝胶、制备方法及应用
DE3601132A1 (de) Verfahren zur behandlung der schleimhaut
DE69328635D1 (de) Verwendung eines stoffgemisches enthaltend alpha hydroxy organische säure zur herstellung eines arzneimittels zur behandlung von kleinen mundgeschwüren
DE3430709C2 (de)
DE19832129C1 (de) Arzneimittel zur Verhinderung eines Reperfusionsschadens
EP0668768B1 (de) Zusammensetzung zur bekämpfung von dermatomykosen und deren erregern sowie von schweissbildung und körpergeruch
DE4300969C2 (de) Verwendung von Malotilat zum Beschleunigen der Wundheilung bei Hautverbrennungen
DE2912438A1 (de) Topische verwendung von mittelkettigen fettsaeuren (c tief 6 - c tief 14 ) und alkoholischer loesungsmittel bei der behandlung erythrosquamoeser und papuloeser erkrankungen
DE69937574T2 (de) Verwendung des pharmazeutischen präparates "histochrome" zur behandlung des akuten herzinfarkts und ischämischer herzerkrankungen
EP0610655B1 (de) Arzneimittel mit einem Gehalt an Dexpanthenol zur topischen Anwendung
WO2010127647A1 (de) Zusammensetzungen für wundbehandlungen im human-, und veterinärbereich
DE3234350A1 (de) Verfahren zur herstellung eines keimtoetenden und oberflaechenanaesthesierenden heilmittels
DE2130775A1 (de) Mittel zur Behandlung von Dermatosen
DE102006051035A1 (de) Dermatologische Zubereitung und deren Verwendung
DE4345439C2 (de) Verwendung von Malotilat zum Beschleunigen der Wundheilung
DE1617745A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels zur Verhinderung und Behandlung von Blutung,Schmerz,Schock und schaedlichen Traumawirkungen
DE2630638A1 (de) Chemische verbindung und ein eine derartige verbindung enthaltendes medikament gegen entzuendungen
DE3519736A1 (de) Mittel zur behandlung von rheuma und polyarthritis
DE4446292A1 (de) Vorrichtung zur Durchführung der hämatogenen Oxidationstherapie und Verfahren zur Bestrahlung von Blut
DE3635453A1 (de) Antibakterielle klebefolie
DE1492014C (de) Mittel zur Entfernung von Ohren schmalz
DE102004056838A1 (de) Mittel zur Behandlung von Pruritus ani und Haemorrhoidalleiden

Legal Events

Date Code Title Description
8100 Publication of the examined application without publication of unexamined application
D1 Grant (no unexamined application published) patent law 81
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee