DE19831399A1 - Wirbelstromprüfverfahren und -einrichtung zur Erkennung von Schädigungen an Rollkörpern - Google Patents
Wirbelstromprüfverfahren und -einrichtung zur Erkennung von Schädigungen an RollkörpernInfo
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Abstract
Man setzt eine Prüfzone eines rotierenden Prüfgegenstands einem magnetischen Gleichfeld aus. Man erregt nach dem Prinzip der Wirbelstrombremse durch die Rotation des Prüfgegenstands Wirbelströme darin und erfaßt deren Beeinflussung durch Schädigungen mit einem magnetflußempfindlichen Sensor (34, 36).
Description
Die Erfindung betrifft ein Wirbelstromprüfverfahren zur
Erkennung von Schädigungen an Rollkörpern aus ferromagnetischem
Material, insbesondere Lagerrollen, Kran- und Eisenbahnrädern,
Radreifen dafür o. a.
Ein solches Verfahren ist aus der DE 42 41 437 A1 bekannt.
Hier ist vorgesehen, dem Prüfgegenstand mit einer Erregerspule
ein magnetisches Wechselfeld aufzuprägen und dadurch Wirbel
ströme in dem Prüfgegenstand zu induzieren, deren Rückwirkung
auf das Wechselfeld mit einer Meßspule erfaßt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, das eingangs genannte Verfahren
zu vereinfachen und seine Durchführung apparativ einfacher
zu gestalten.
Bei dem diese Aufgabe lösenden Verfahren setzt man eine Prüf
zone eines rotierenden Prüfgegenstands einem magnetischen
Gleichfeld aus. Man erregt nach dem Prinzip der Wirbelstrom
bremse durch die Rotation des Prüfgegenstands Wirbelströme
darin, und man erfaßt deren Beeinflussung durch Schädigungen
mit einem magnetflußempfindlichen Sensor.
Bei niedriger Umfangsgeschwindigkeit des Prüfgegenstands werden
die Wirbelströme eher von tiefliegenden oder tiefreichenden
Schädigungen beeinflußt, bei hoher Umfangsgeschwindigkeit
hingegen eher von Schädigungen an der Oberfläche. Das liegt
an der unterschiedlichen Eindringtiefe des Magnetfelds und
der entsprechend unterschiedlichen Wirbelstromerregung. Eine
bevorzugte Weiterbildung des Verfahrens besteht daher darin,
daß man den Prüfgegenstand mit variabler Umfangsgeschwindigkeit
rotieren läßt, die momentane Umfangsgeschwindigkeit des Prüf
gegenstands erfaßt und das Signal des Sensors umfangsgeschwin
digkeitsabhängig auswertet.
Eine Wirbelstromprüfeinrichtung zur Durchführung des Verfahrens
weist einen nahe der Oberfläche des Prüfgegenstands angeord
neten, in einer Prüfzone ein magnetisches Gleichfeld erzeugen
den Magneten und einen der Prüfzone benachbarten magnetfluß
empfindlichen Sensor auf.
Der Magnet kann ein Permanentmagnet von konstantem Induktions
fluß sein.
In einer alternativen Variante ist der Magnet ein Elektromagnet
von variablem Induktionsfluß, der ein Joch mit wenigstens
einem der Oberfläche des Prüfgegenstands benachbarten Polschuh
hat.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung hat der Polschuh eine
zu dem Profilquerschnitt und der Umfangsfläche des Prüfgegen
stands komplementäre Kontur.
Der Sensor kann in den Polschuh eingelassen sein.
Bei dem Sensor kann es sich um einen Halbleitersensor, einen
SQUID (supraleitender Quanteninterferenzdetektor) oder eine
Meßspule handeln.
Das Joch des Elektromagneten ist vorzugsweise im wesentlichen
hufeisenförmig. Es kann zwei oder drei der Oberfläche des
Prüfgegenstands benachbarte Polschuhe haben.
Das Joch besteht vorzugsweise aus einem ferromagnetischen
Werkstoff hoher Permeabilität und Sättigungsflußdichte, um
eine möglichst hohe magnetische Flußdichte in dem Prüfgegen
stand zu erzeugen.
Die Wirbelstromprüfeinrichtung kann sowohl Teil eines Prüf
stands, als auch Teil eines Detektors zur Überwachung eines
Rollkörpers im laufenden Betrieb sein.
Es ist eine Prüfung und Überwachung von Eisenbahnrädern aller
Art, nämlich Monoblockrädern und bereiften Rädern mit oder
ohne Gummifederung des Radreifens möglich. Bei Rädern mit gummi
gefedertem Radreifen kommt man mit einem schwächeren Magneten
und insbesondere einem kleineren Jochquerschnitt des Elektromag
neten aus. Der Magnet ist möglichst nahe der Lauffläche und/oder
des Spurkranzes des Rades angeordnet, um eine möglichst hohe
magnetische Flußdichte in dem Prüfgegenstand zu erzeugen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht eines Prüfstands für die Wirbelstrom
prüfung eines Eisenbahnrads; und
Fig. 2 einen Schnitt durch das Joch eines zu dem Prüfstand
gehörigen Elektromagneten nach II-II von Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen Prüfstand für die Wirbelstromprüfung eines
Eisenbahnrads 10, das sich in Prüfstellung oberhalb eines
Elektromagneten 12 befindet.
Der Elektromagnet 12 hat ein U-förmiges Joch. Er liegt mit
dem U-Rücken 14 des Jochs horizontal auf einem nicht näher
dargestellten Unterbau. Die U-Schenkel 16 des Jochs sind auf
das Rad 10 hin nach oben gerichtet. Auf die Schenkel 16 ist
je eine Magnetisierungsspule 18 aufgesetzt.
Das zu prüfende Rad 10 ist in dem Prüfstand um seine Achse
20 drehbar gelagert. Es nimmt eine Prüfstellung in der Längs
mittelebene des Elektromagneten 12 ein. Seine Achse 20 ist
horizontal und quer dazu orientiert. Sie befindet sich in der
Mitte oberhalb der Jochschenkel 16. Das Rad 10 wird in dem
Prüfstand mit variabler Drehzahl angetrieben.
Die Jochschenkel 16 haben stirnseitig eine zu der Umfangsfläche
und dem Profilquerschnitt des Rades 10 komplementäre Kontur.
Sie sind der Radkrümmung entsprechend konkav gekrümmt, und
sie haben eine in Umfangsrichtung verlaufende Ausnehmung 22,
deren Profilquerschnitt dem von Spurkranz 24 und Lauffläche
26 des Rades 10 entspricht.
Der Außenumfang des zu prüfenden Rads 10 kommt paßgenau in
der Ausnehmung 22 der Jochschenkel 16 zu liegen. Das Joch steht
beidseits über die Stirnseiten 28, 30 des Rads 10 vor. Zwischen
dem Joch und dem Rad 10 besteht ein kleiner Luftspalt 32.
Der Elektromagnet 12 erzeugt ein magnetisches Gleichfeld, durch
das Wirbelströme in dem rotierenden Rad 10 induziert werden.
Zwischen den Jochschenkeln 16 des Elektromagneten 12 und diesen
in Drehung nachgeordnet befindet sich je ein magnetflußempfind
licher Sensor 34, 36.
10
Eisenbahnrad
12
Elektromagnet
14
Jochrücken
16
Jochschenkel
18
Magnetisierungsspule
20
Achse
22
Ausnehmung
24
Spurkranz
26
Lauffläche
28
Stirnseite
30
Stirnseite
32
Luftspalt
34
Sensor
36
Sensor
Claims (12)
1. Wirbelstromprüfverfahren zur Erkennung von Schädigungen
an Rollkörpern aus ferromagnetischem Material, insbeson
dere Lagerrollen, Kran- und Eisenbahnrädern, Radreifen
dafür o. ä., bei dem man eine Prüfzone eines rotierenden
Prüfgegenstands einem magnetischen Gleichfeld aussetzt,
durch die Rotation des Prüfgegenstands Wirbelströme in
dem Prüfgegenstand erregt und deren Beeinflussung durch
Schädigungen mit einem magnetflußempfindlichen Sensor
(34, 36) erfaßt.
2. Prüfverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Prüfgegenstand mit variabler Umfangsgeschwin
digkeit rotieren läßt, die momentane Umfangsgeschwindig
keit des Prüfgegenstands erfaßt und das Signal des Sensors
(34, 36) umfangsgeschwindigkeitsabhängig auswertet.
3. Wirbelstromprüfeinrichtung zur Erkennung von Schädigungen
an Rollkörpern aus ferromagnetischem Material, insbeson
dere Lagerrollen, Kran- und Eisenbahnrädern, Radreifen
dafür o. a. mit einem nahe der Oberfläche des Prüfgegen
stands angeordneten, in einer Prüfzone ein magnetisches
Gleichfeld erzeugenden Magneten und mit einem der Prüfzone
benachbarten magnetflußempfindlichen Sensor (34, 36).
4. Prüfeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnet ein Permanentmagnet ist.
5. Prüfeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnet ein Elektromagnet (12) ist, der ein Joch
mit wenigstens einem der Oberfläche des Prüfgegenstands
benachbarten Polschuh hat.
6. Prüfeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Polschuh eine zu dem Profilquerschnitt und der
Umfangsfläche des Prüfgegenstands komplementäre Kontur
hat.
7. Prüfeinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Sensor (34, 36) in den Polschuh einge
lassen ist.
8. Prüfeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sensor (34, 36) ein Halbleiter
sensor, ein SQUID oder eine Meßspule ist.
9. Prüfeinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Joch des Elektromagneten im
wesentlichen hufeisenförmig ist und zwei oder drei der
Oberfläche des Prüfgegenstands benachbarte Polschuhe
hat.
10. Prüfeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Joch aus einem ferromagnetischen
Werkstoff hoher Permeabilität und Sättigungsflußdichte
besteht.
11. Prüfstand mit einer Wirbelstromprüfeinrichtung nach einem
der Ansprüche 4 bis 10.
12. Detektor mit einer Wirbelstromprüfeinrichtung nach einem
der Ansprüche 4 bis 10 zur Überwachung eines Rollkörpers
im laufenden Betrieb.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998131399 DE19831399A1 (de) | 1998-07-14 | 1998-07-14 | Wirbelstromprüfverfahren und -einrichtung zur Erkennung von Schädigungen an Rollkörpern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998131399 DE19831399A1 (de) | 1998-07-14 | 1998-07-14 | Wirbelstromprüfverfahren und -einrichtung zur Erkennung von Schädigungen an Rollkörpern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19831399A1 true DE19831399A1 (de) | 2000-01-20 |
Family
ID=7873919
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998131399 Withdrawn DE19831399A1 (de) | 1998-07-14 | 1998-07-14 | Wirbelstromprüfverfahren und -einrichtung zur Erkennung von Schädigungen an Rollkörpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19831399A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102012213545A1 (de) * | 2012-08-01 | 2014-05-15 | Siemens Aktiengesellschaft | Vorrichtung und Verfahren zum Bremsen eines rotierenden Elementes einer Anordnung sowie Anordnung mit einer derartigen Vorrichtung |
-
1998
- 1998-07-14 DE DE1998131399 patent/DE19831399A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102012213545A1 (de) * | 2012-08-01 | 2014-05-15 | Siemens Aktiengesellschaft | Vorrichtung und Verfahren zum Bremsen eines rotierenden Elementes einer Anordnung sowie Anordnung mit einer derartigen Vorrichtung |
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